Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0694

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nosc r, Müx, aus Lülliugcr»; Sander, Ilurt, aus Lahr;

S ch m i d t, Thcodur, aus Karlsruhe; S ch ö t e n. s a ck, Ilugust,
aus Ludwigshafen; S ch u b e r t, Ernst, aus Wertheim;

Schwarz, Adolf, aus Bruchsal; S i m o n, Otto, aus Mann-
heim; Spiegel, Hermann, aus Mannheim; Dreutlein.
Hermann, aus Karlsruhe; U l l r i ch, Gustav, aus Kork;

V i v c l l, Oskar, aus Wolfach; W a l d i, Karl, aus Spech-
bach; Werbe r, Ernst, aus Stllttgart; W e r r l e i n, Wil-
helm, aus Freiburg. j

Karss r ll..h.e6- April. Tic Höchstei?^'errs^afken
tiahmen gestern an dein Gottesdienst in der Schloßkirche
nnd dcr daranf folgenden Einsegnnng der Konfirmanden
dnrch den Hofprediger Fis-chrr teil. Nachmittags besnchte
der Großherzog mit dem Erbgroßherzog das 5lirchenkon-
gert in der Stadtkirche und danach wohnten die Großher-
zoglichen Herrschaften dem Abendgottesdienst in der
Schloßkirche an, wobei Hofdiakonus v. Frommel die An-
sprache hielt. Später besnchten Jhre Königlichen Hohei-
ten noch die letzten Akte von „Tristan und Isolde" im
Großherzoglichen Hoftheater. -— Heute Vormittag TO
Hhr nahm der Großherzog den Vortrag deS Generalad-
jntantcn von Miiller entgegen nnd empfing nin 11 Uhr
den Geh. Rat Frhrn. v. Tnsch zur Vortragserstattung.
Hieranf meldetcn sich bis halb 12 Ubr eine Änzahl Offi-
Ziere, darnnter-: Oberst v. Specht, Koinmandenr des 2.
Bad. Gren.-Rcg. 5iaiser Wilhelm I. Nr. 110, bisher
Oberstleutnant beim Stabe des Fnf.-Reg. Gras BLlow
von Dennewitz (6. Westf.) Nr. H Hanptmann v. Arnim,
vom Gren.-Reg. Prinz Karl von Preußen (2. Brandenb.)
Nr. 12, kommandiert znr Untcroffizicrschule in Ettlingen,
Oberleutnant Schrader vom 4. Lotbr. Fnf.-Reg. Nr. 136,
bivhsr kommandiert zur Unteroffizierschnle in Treptow
a. R., Oberleutnant Fifcher vom Metzer Jnf.Meg. Nr.
98, bisher kommandiert zur Unteroffizier-Vorfchule in
Neubreisach, die Leiitnants v. Knminer vom 6. Großh.
Hess. Jnf.-Reg. Nr. 168, Weyland voni Fnf.-Reg. Prinz
Friedrsch der Niederlande (2. Westf.) Nr. 16, die letzteren
vicr kommandiert zur Unterofsizierschule in Ettlingen,
Leutnant Koch vom 2. Bad. Gren.-Reg. Kaiser Wilhelm I.
Nr. 110. Hcntc Abend nehmen die Höchsten Herrschaften
an der Abendandacht in der Schloßkirche teil, bei welcher
Hofdiakonus I>. Frommel die Ansprache hält. Tanach
hört der Großherzog den iVortrag des LegationsratS
Tr. Seyb.

Ausland.

Fraukrcich.

Paris, 6. April. Jaurds schreibt in der „Petite
Republigne" zur Treyfussachc: Er glaube zwei Dinge be-
weisen zu können: 1. daß ein Schrift st ü ck von außer-
ordentlicher Wichtigkeit ausdenAkte n des K r i e g s-
m i n i st e r s beseitigt, 2. daß der vielerwähnte g e -
fälschte Brief Kaiser Wilhelms im K riegs m i-
n i st e r i n m a n g c f e r t i g t wordcn sei nnd daß sür
diese Fälschnng sehr hochgestellte Persönlichkeitbn initver-
antwortlich seien. Er werde feststellen, daß dieser ge-
fälschte Brief zuerst in den Akten des .Miegsministeriums
hineingeschmuggelt und dann zurückgezogen worden sei,
weil man 'sich dieses Briefes in geheimer Weise bedienen
wollle, ohne Gefahr zn laufen, daß er plötzlich amtlich
geprüft werde.

Aus Stadt uud Land.

Heidelberg, 7. April,

X Nlldeutscher Vcrband. Die gcstrige Versammlung der
hiesigen Ortsgrnppe war verhältnismäßig gut besucht; u. a.
war die akadcm. Turnerschaft Rhcno-Palatia stark vertreten.
Nachdem der Vorsitzende, Herr Daecke, die Versammlung
— dieselben finden jeden 1. Montag im Monat statt — er-
Lffnet hatte, bat er dic Mitglieder, aus recht zahlreiche Be-
teiligung an den Versammlungen hinzuwirken. Der gestrige
Abend ftand im Zeichen Bismarcks. Dementsprechend hielt Herr
Rechtsprakt. Schmibt eine schwungvolle Nede auf sen eisernen
Kanzler, in wclcher er in kräftigen Strichen die Charakter-
zügc Bismarcks zeichnete, unter denen die Trcue besonders hcr-
vorleuchtet. Jn trefflicher Parallele fuhrte er die elf Taten
unseres Herkules vor, die zwölftc Tat, die innere Einigkeit
herzustellen, sei ihm leider nicht gelungen. Sein Geist aber
lebc in uns. Jn gutcn und in bösen Tagen soll cr unseres
Volkes Leuchte fein, dann sei auch der Friede im Jnnern zu
erreichen, Jm Anschluß an diese markige Rede, für welche der
Vorsitzende im Namen aller Anwesenden herzlich dankte, be-
rührte Herr Prof. Dr. Brandt die Ereignisse des Jahres

außcrordentliche Hörerinnen. Von den 70 ordentlichen
Hörerinnen waron 19 in der medizinischen und 61 in der
philosophischen Fakultät immatriküliert. Tie 236 außer-
ordentlichen Hörerinnen verteilen sich, wie folgt, auf die
Fakültäten: 2 Hörerinnen der Staatsrechnungswissen-
schaft in der rechts- nnd staatswissenschaftlichen Fakultät,
7 Frequentantmnen und 9 Hospitantinnen in der medi-
zinischen Fakultät, 85 außerordentliche Hörerinnen, 133
Hospitantinnen in der philosophischen Fakultät. — Nach
amtlicher Feststellung betrng die Gesamtzahl dcr Stu -
dierenden an den 7 Universitäten der S ch w eiz im
Studienjahre 1901—1902 6199, davon 1248 weibliche
Studierende. Schweizer waren 2200, und zwar: 181
Theologen, .466 Furisten, 693 Mediziner und 870 Philo-
sophen.

— München, 6. April. Unter den zwölf alten Män-
mern, an denen der Regent ain Gründonnerstag die all-
jährliche Zeremonie der Fußwaschung vor-
uehmen wird, befinden sich diesmal sechs 91jährigs,
fünf 92jährige und ein 93jähriger.

— Potsdnm, 6. April. Prinzessin Ernst von Sachsen-
Altenburg ist heute früh von einer Tochter entbunden
Ivorden. (Prinz Ernst von Sachsen-AItenburg, Brnders-
fohn des regierenden Herzogs Ernst, königlich preußischer
Major ü la suite des 1. Garde-Regiments zu Fuß, ist
feit 1898 vermählt mit Adelheid, Prinzessin zu Schaum-
burg-Lippe. Der Ehe sind bisher eine Tochter und ein
Sohn entsprossen. D. Red.)

1866. Er besitze einige Karikaturen, die darauf anspielten,
wie Bismarck damals den Augiasstall kehrte. Dic Karikaturen
habe er 1866 als Schüler auf einer Partie von Saarbrücken
nach dem damals französischen Forbach dort gekauft. Autzer-
dcni sei cr auch im Besitzc der Nummer dcs „Figaro" voin
6. August 1872, in welcher der Brief Bismarcks an seine Gat-
tin abgedruckt ist, welcher, vor Scdan geschrieben, den Fran-
zosen in die Hände gefallen war. Der Briest wrtrde PerleseÜ.
Afle.AnKcfellden bewunderten dieseidrei hochinteressanteü'Und
wertpollen Stücke. Nachdem der Vorsitzende noch mitgeteilt
hatte, daß in Bruchsal kürzlich cine neuc Ortsgruppe des
Äerbandes gegründet sei und auch demnächst in Schwetzingcn
zu gleichem Zwecke eine Versammlung stattfinden werde,
trennte man sich erst in vorgerückter Stunde.

Von der Nniversität. Der Kunsthistoriker a. o. Prof. Dr.
Neumann an der hiesigen Universität hat einen Ruf als
a. o. Professor an die Universität Göttingen erhalten und
wird ihm bcrcits im Sominersernester Folge leistcn.

st- Äinderfest des Fröbelvereins. Jn dem großen Saale
der Harmonie, der auch dicscs Jahr in so dankenswerier
Weise bou der Gcsellschaft zur Verfügung gestellt war, fand
gestcrn cin Kinderfest des Fröbelvereins statt. Eingeleitct
durch cinc kurzc warmc Ansprachc deS Hcrrn Vorsitzenden,
Herrn Prof. Maler, verlief das Fest in dcr fröhlichsten und
siiinigitcn Weisc. Bald bildeten cinigc dcr Klcinen, als Blu-
men vertleidet, einen bunten Reigen, bald durcheilten andere
als Vöglcin den Kreis, bis sckiließlich vicr Kinder als Häschen
cinen Wagen mit Ostergaben hereinführten und jedes Kind
mit Bretzeln, Eiern und Hasen besckienkt wurde, sowie die im
Kindergarten selbst verfertigten kleinen Arbeiten zurückerhielt.
Me so zahlrcich crschiencnen Frcundc und Anhänger der
Fröbelschen Bestreüungen empfingen die angenehmsten Ein-
drücke^von dem Fest, und wieder zeigte es sich, wie auch in un-
serer Stadt die Worte Friedrich Frobels „Laßt uns unsern
Kindern leüen" durch die trcue Leiterin unseres Kindergar-
tens, Fräulein.Martha Liese, in scgensreichster Weise zur
Tat gemacht werden.

-PGoldcne Hochzeit. Hcute feiert das Ehepaar Heinrich
Claes, Hauptstrahe 29, das Fest seinep, goldenen Hochzeit. Der
Großh. Amtsvorstand Geh. Reg.-Rat Dr. Becker und Ober-
bürgermeister Dr. Wilckens brachten dem Jubelpaare persönlich
ihre Glückwnnsche dar.

V Nnfall. Jn Neuenheim fiel gestern Nachmittag einem
Schlosserlehrling eine Stanzmaschinc, welche derselbe von cinem
Stoßkarren abladen wollte, auf den Fuß, wodurch ein Knöchel-
bruch entstand. Der Verletzte wurde ins Akademische Kran-
kenhaus verbacht.

— Zur EinweihUni; der Mannheimer Festhalle. Für die

an Ostern erfolgende Einweihung der Festhalle ist ein Pro -
graiiimbuch socben ausgcgeben wordcn. Man innß sagen,
daß dieses Programmbuch einen verheißungsvollen Vorge-
schmack von den Festlichkeiten gibt, mit denen die Mannheimer
die Fertigstellung ihrer teuren Festhalle feiern wollen. DaS
Buch ist im Stil der Motive dcr Festhalle geschmückt und ein
Bändchen von etwa hundert Seitcn; es bringt die Geschichte des
Festhallenbaues, beschreibt die Halle, wobei zahlreiche treffliche
Jllnstrationen Vcrwendung finden, und lätzt dann das Pro-
gramm der dreitägigcn Feier solgcn. Anch das Progrannn
ist illustriert, insofern, als die Künstlerinncn und Künstler,
die an den Ausführungen mitwirken, im Bilde vorgeführt
werdcn. Die Texte der Gcsänge und oricntierendc Bcnierkmi'
gen über cinigc Programmnummern bildcn den Schluß üeZ
Buches. Wenn das Fest so gediegen ausfällt, wie das Pro-
grammbuch — und das ist doch zu hosfen —, dcmn können dic
Mannheimcr sich zu eincr schönen Eiilweihuiigsfeicr,. gratn-
licrcn.

Brnchsal, 6. April. (D c r B ü r g e r a u s s ch u ß) nahm
gestcrn d.en Voranschlag mit Streichungcn im Betrage von
rund 16 000 Mark und neu eingestellten Einnahmcn (6000
Mark eingegangene Nückstände u. 10 000 Mk. Mehreinnahme
des Gaswe-rks) mit gtoßer Mehrheit an. Der ungedeckte Aus-
wand reduziert sich dadurch um ca. 32 000 Mk., sodaß der bis-
cherige Umlagefaß von 46 Pfg. bestehen bleibt.

Karsruhe, 6. April. (Schiffahrts-Gesellschaft)
Wie verlautet, soll hier eine Schiffahrtsgesellschaft ins Leben
gerufen werden. Für die Hebung dcr Rheinschiffahrt, insbe-
sondere aber für den hicsigen Rheinhafcn wäre ein Zusammen-
schluß der Schiffahrtsinteressenten von größter Bedeutung.

!! Pforzhcim, 6. April. (Dicbin.) Ein Schulmädchcn
von 13 Jahren ist als ganz raffinierte Diebin entlarvt und
verhaftet wordeu. Bei dcr Haussuchung in der elterlichen
Wohnung wurden 107 Mark bares Geld, eine goldene Damen-
ühr und für 60—65 Mark Zuckerwaren vorgefunden. Die El-
tern hatten von dem Treiben ihrcr Tochter keine Ahnung.

Rasintt, 6. April. (L e h r e'r - I u b i l ä u m.) An Ostern
dieses Jcchres fciern die Hauptlehrer K. Brüschle nnd C. Laible
in seltener körperlicher und geistiger Frische ihr 60jähriges
Dienstjubiläum. Von diesem halben Jahrhundert wirkten er-
sterer 37, letzterer sogcir 47 Jahre an der hiesigen Volks-
schule.

§ Freiburg, 6. April. (Kanibale.) Gestern Nachmittog
kain es in einer Wirtschaft öer Sedanstraße zwischen den
Gästen zu Streitigkeiten, wobei ciner dem Gegner die Nasen-
spitze abbiß. Der Täter wurde verhaftet. Der Verletzte fcmd
Behandlung in der Klinik.

Freiburg, 6. April. (Verhaftct) wurde nmimehr, wie
- die „Freibg. Ztg." hört, auch die Frau des Ladeninhabers O.,
in dcsscn Spezcreiwarenladen (Wenzingerstraße) in der Nacht
zum 2. April ein Brcmd entstanden war.

/L Douaueschingeu, 6. April. (Todesfall.) Bezirks-
kommcmdcur Obcrstleutnant Doxie verbrannte sich an der
heißcn Bettflasche den Fuß. Die anscheinend geringfügige Ver-
lctzuiig vcrschlimmcrtc sich rasch derart, daß nach achttügigem
Krankenlager der Tod cintrat.

Sport.

X Der „Akab. Sport-Klub" hat für die Osterwoche mehrere
auswürtige Klubs zu Fußballwettspielen in Heidelberg ver-
pflichtct! Am nüchsten Samstag wird der „Fusballverein Bre-
men" gegen eine kombinierte Heidelberger Mannschaft spielen,
am Ostermontag der „Deutsche Fußballverein zu Hannover"
gegen den „Akadem. Sport-Klub", am Freitag, den 17. d.,
eine englische Mannschast „Destonians" gegen eine kombi-
nierte Heidelberger und am Samstag dieselbe gegen eine
kombinierte süddeutsche Mannschaft. Alle Spiel finden auf dem
Sportplatz des Akad. Sport-Klub an der Rohrbacherlandstr.
statt. Näheres wird durch Plakate bekannt gegeben.

Theater- u»rd Kunstnachrichte»».

V Heidelberg, 7. April. (S t a d t th e a t e r.) Jn dcr
morgigen crsten Vorstellung des drciaktigen Dramas „Uebe r
den Wasser n", in welcher bekanntlich Herr und Frl. Hein-
rich auftreten, sind ferner in Hauptrollen beschäftigt Frau
Fischer und die Herren Eckhof und Großmann.

Die neue Prnfungsordnung sür das Lehr-
amt an höheren Schulen.

Karlsru h e, 3. April. Die neue Prü f u n g s-
Ordnuug sür das Lehramt an höheren Schulen
trat, wie schon kurz berichtet, am 1. April 1903 für das
Großherzogtum Baden in Kraft. Den Uebergang von

der alten zu dieser neuen Prüsmigsordnnng zu mitderm
wird im Frühjahr 1904 noch eine Lehramtskandidatem
prüfung nach Maßgabe der Ordnung vom 30. Mai 1889
resp. 11. Jnli 1894 abgehalten. Tie Prüfungskommisi
sion besteht 'aus Hochschnllehrern nnd Schulmännern, die
vom. U n 't ernr.i ch t s m i.ini.st.e r i u in evnannt -werdell-
Sollte - diese iieue Bezeichmmg ' z,Uiiteri-ichtSministeriuisi"
auf eine bevorstehende Neuorganisation des Oberschulratö
schließen lassen? Tie Kandidaten müssen mindestens 6
Halbjahre — bisher nur 6 — an einer dentsche >r
S t a a t s u n i v e r s i t ä t ihrem Studium obgelegen
haben. Sind Mathematik oder Naturwissenschaftell
die Hanptsäll)er des 5iandidaten, dann kommt das Reife"
zengnis eines Realgyiiiiiasiums oder einer Oberrealschule
dem des Gymiiasinms gleich. Hinsichtüch der Neuphilo-
logen ist das Reifezeugiiis eines Realgymnasinms öeiN
des Gymnasiums gleichgestellt. M a t h e m a t i k e r n
und Naturwissen s ch a f t e r n wird das StudiurN
auf einer deutschen T echni s ch e n Hochschule dem Stiu
dinm anf einer Niiiversität bis zn drei Halbjahreii gleicl?
gerechnet: ebenso köiinen die NenPhi 1 ologe n aN
einer im f r a n z ö s i s ch e n oder englischen Sprach'
gebiet liegeiiden Hochschnle bis zu 2 Halbjahren stndieren-
Äüe Kandidatcn müssen mindestciis während 4 SemesterN
an deii Uebimgen dcr Hochschnlseminarien, Laboratorien
nnd Institnten erfolgrcich teilgenommen haben. Sämts
liche Kandidaten werden in der „P hilosophic
nnd „D eutschen Literat n r" geprüft (Allgemeinc
Prüfniig). Sodann hat jedcr Kandidat noch jeinc
F a ch P r ü f n n g Zu bestehen: 1. Ans dem sPrachl i Ä
g e s ch i ch t l i ch e n Gebiete (Deutsch, Lateinisch, Grie-
chisch, Französisch, Englisch, Geschichte). 2. Anf dem M N'
t h e m atisch - natu r w isse n s chaftliche n Ge-
biete (Mathematik, Physik, Chemie nnd Mineralogie, B>u
tanik iind Zoologie). 3. G.eographie kann mi
sprachlich-geschichtlichen Fächern, ferner im Gebiet de-
math.-natnrw. Unterrichts mit der Kombination: Mathe)
matik, Zoologie nnd Botanik verbnndeii, oder aw
w eiteres Fa ch gewählt werden. Jeder Kandidat hw
(abgcsehen von der allgemeiiicn Prnfnng) zur Fachprw
fnng miiidestens zwei Hauptfächcr nnd ein Nebenfach 3"
wähleii. Die Prüsniigsordnung selbst gibt trefflich Ausi
schluß über die geeignete Zusammciistellimg der drei Pnu
fimgsfächer. K8 9—19 bestimmeii den Umfang des Ws?
sens in dcn einzelnen Prnfungsgegeiiständen. Dabei U
mit groMr Geliugtunng zn begrntzen, daß auch einge-
hende Kcnntiiis der B a d i s ch e n Geschichte, sowie in^
besondere Verf a s s n n g desDeut s ch e n R eiche -
nnd Bad e n s verlangt wird. Anch, die Geo g r a'
phic kommt mehr als bisher zn ihrem guten Rechtc-
zg—ZZ handeln von der Anordnnng der Prüfung-
von den schriftlichen Hausarbeiten, Klansurarbeitew
miindlichcii Prüfnng, von den Z-eugiiisseii, der Wiedet'--
holimgspriifung (ist spätestens 3 Jahre nach der erste"
Prüfimg abzulegen),- Erweiterttngspvüfung nnd Prru
fungsgebühreii. Die Gesamtleistungcn werden mit „au-"
gezeichnet", „gut" oder „genügend" zensiert.

Kandck nnd Werkehr.

Mannheinr, 6. April. Oberrlieinische Bank —B.. 97.S0
M,ein. Creditbank B.. 138.50 G. Rhein. Hyp.-Bank
(89.75 G. Branerci Kleinlein, Heidelberq B.. 178.- ..

Zchroedl'sche Branerei Heidelberg —.— B-, 190. G. Portlo
Lement Heidelberg 113.50 B. —.— G.

Frankfnrt. 6. April. (Etfektensozietat.) Abends 6/.

kreditaktien 211.70-90 b., DlSkonto-Konimandit 190.70 9g

Sentsche Bank 211.20 b.. Berliner Handelsgelelllchaft 1S8.W
Zerliner Bank 93.5 b.. Banqne Ottomane 117-60 b., SchäaN
ausen Bankverein 124 b. G. Württbg. Lmidesbank 94 aO b.
!anra 223.75 b.. Bochnmer 192 b. Gel,enkirchen 184.90 B. 80 ^
6arpener 184.60 b. G., Hibernia 184.7o b. G.. Elektr. Allge»
Edison) 194 b., Elektr. Lahmeyer 94 b
6'/, bis 6 /, Uhr: Deutiche Bank 211.2c>. Disconto 190.»
harpener 184.90. Hibcrnia 184.90 P. 80 G. «-„nie»

Bci fester Gcsamthaltnng waren insbesondere Bergwerksar >
twas höher. Concordta notierten ca. 4 Proz. über hente Mm

WasserstandSnackiricsiten

Ncckar. ! Rhein. ^

Heidelberg 7., 1.90, gest. 0,15m Lauterbur« 6, 3.56, gest. O.W
Heilbronu 6., 1.30, gest. 0.60m Maxau 6, 3.62, gest. 0.0-j
Maniilieim. 6, 2.02, gest. 0.03m Mannheim, 6., 2.98, gest. O.m

Der große Ausstand in Holla»»d.

Wie gestern gemeldet wnrde, ist in Holland ein
gemeiner Streik im Verkehrswesen ansgebrocheii. Ä"
Montag früh nm halb vier Uhr lsilte der Vorsitzen^
der Eiseiibahiier-Organisatioii Oudegeest der „AmstÄ
damer Presse" mit, daß der allgemeine Streik beschlosl^
sei und daß der Streik den Kampf gegen die Srei ,
Gesetzent w ürfe bedente. Der Streik erfolgt
Weisnng des Abwehrkomitees, das zngleich ein erndriiui
liches Manifest an die Arbeiter rillstet mit der MahiiuN^
ruhig nnd Vorsichtig zu sein nnd sich dnrch nichts zu u-st
lichkeiten verlocken zu lassen, deren schwere Opfer
sein würden. Geplant ist von den Streikenden, daß
ganzen Land kcin Zng lanfen soll und in allen Häseu >-
Arbeit ruht. ,

Andererseits haben die Eisenbahii- nnd die PochÄ,,
waltuiig ihre Vorkehrungen getroffen, um wenigsteus
eingeschränktem Maße den Verkehr aufrecht zn erhal^'^
Am Montag war es in der Tat möglich, eine AnZO
Eisenbahnzüge laufen zn lassen. Die Bahnhöfe mu^i
militäris-ch bewacht werden, anch befand sich in je" ^
Zuge eine militärische Wache. Viele Reisende zogen-
sie solche Vorbereituiigen sahen, es vor, am Bahnhos "
zukehrcn. Die Post hat Automobile in den Dienst
nommen nnd bofft mit Hilfe derselben wenigstens
Briefbestellung durchführen zu können. ^

A m st erda m, 6. April. Anch 900 Aröeiter
 
Annotationen