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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#1064

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g e w i e s e n. Er sollte gcstern Abend schon abreisen, hat»
aber dnrch Vermittelung des englis-chen Botschasters einen
Ausstand von 3 Tagen.

Zuv Wahlbewegung.

F r e i b u r g, 28. Mai. Jn einer Wahloersammlung
im Stühlinger hierselbst sagte der nationalliberale Kan-
didat Herr I nnghans: Für die bevorstehenden Reichs-
tagswahlen ist die Gefahr des Zustandekommens einer rein
sozialdemokratischen Majorität, welche versuchen würde,
utopistische Forderungen des sozialdemokratischen Pro-
gramnis zu verwirklichen, ausgeschlossen. Ja selbst eine
sozialdemokratisch-freisinnige Mehrheit ift nicht zu erwar-
ten. Dagegen häben wir mit der Gefahr einer Majorität
zu rechnen, welche 1) durch hyperagrarische Forderungen
das Zustandskommen langfristigsr Handelsverträgp in
Frage stellt! 2) für reaktionäre Maßregeln ll In Lex-Heinze
und Umsturzvorlage zu haben ist; 3) eine weitere Nach-
giebigkeit der Regierung gegenüber ultramontanen Macht-
gelüsten zur Folge haben wird. Deshalb halte er zur
Zeit die Bekämpfung des Ultramontanismus für noch
wichtiger als die der Sozialdemokraten.

Karlsruhe, 29. Mai. Jn der heutigen Landes-
ausschutzsitzung der konservativen Partei tvurde Herr Do-
mänendirektor H o f f m a n n - Karlsruhe als Kandidat
sür den 10. Wahlkreis aufgestellt.

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 30. Mai.

— Das soeben erschienene Abreßbuch der Ruprecht-Karls-
Universität für das Sommerhalbjahr 1903 enthält in gewohn-
ter Weise zunächst das Verzeichnis der akademischen Behörden
und des Lehrkörpers. Von Veränderungen, die im letzteren seil
Ausgabe des borhergehenden Adreßbuches eingetreten sind,
seicn erwähnt: Jn der theologischen Fakultät habili-
tierte sich Lic. Niebergall, in der juristischen Fakul-
tät sind Geh. Hofrat Dr. Karlowa u. Prof. Br. Schmidl
beurlaubt, in der m e d i z i n i s ch e n Fakultät ist Dr. Soet -
Leex beurlaubt; in der p h i lo s o p h i sch e n Fakultät fin-
den wtr zum erstenmale die Namen bon Geh. Rat Dr. Win -
delband, Professor Dr. Dieterich und Professor Dr.
Hampe, bon denen die beiden letzteren an Stelle der von
hier fortgezogenen Geh. Hofrat Dr. Crusius und Geh. Rat Dr.
Schaefer getreten sind, Prof. Dr. Weber ist beurlaubt. Die
Anzahl der autzerordentlichen Professoren in der naturwis -
senschaftlich-mathematifchen Fakultät ist vurch
die Herren Dr. Dr. Dittrich, Lauterborn, Glück unv
Stolle bergrößert. Privatdozent Dr. Boehm liest wieder.
Neu eingetreten sind Dr. Kalähne und Dr. Darapsky.
Sprachlehrer Philippe schied durch Tod aus. Von den
Bibliotheksbeamten wurde Dr. H. Finke zum Custos be-
fördert, Herr O. Seneca verließ die Ruperto-Carola. An
Stelle von Dr. Krieger trat Dr. Fischler als klinischer
Assistent in die medizinische Fakultät ein. Die
chirurgischen Klinik verließen Dr. Schöne und Dr.
Matanowitsch, es traten dafür ein Dr. Werner, Dr.
Hirschel und Dr. Joseph. Dr. Alzheimer ist wij-
senschaftlicher Assistent an der Jrrenklinik. Volotänarzr
Dr. Spengemann an der Frauenklinik berließ eben-
falls Heidelberg, dafür traten Dr. v. H o l st und Dr. Stein
ein. An Stelle von Dr. Moritz und Dr. Rockenbach
trcten Dr. Rödiger und Dr. Ritzhaupt in die medizi-
nische Polyklinik ein. Dr. Groh ist jetzt Volontärarzt an der
Kinderklinik. An der Ohrenklinrk sind Dr. Müller, Dr.
Jenssen u. Dr. Krotoschiner, Assistenzarzt. währenv
Dr. Lange austrat. Jn die Klinik des Hrn. Prof. Dr. VuI -
pius trat an Stelle von Dr. Hirtz Dr. Klar ein. Am
zahnärztlichen Jnstitut wirkt jetzt Herr Paul Fech-
ner, während Herr Gäng austrat. Dr. W. Kohen ist
jetzt Assistent am chemischen Laboratorium, aus dem Dr.
Münch ausschied. Am Mineralogisch-geokogi-
schen Institut ist Herr Max Seebach an Stelle von Dr.
Preiswerk getreten. Der engere Ausschuß der Studenten-
schaft bcsteht aus den Herren stud. jur. Oskar Goecke , Vor-
sitzender, stud. nat. Willy Tropp, Schriftführer, stud. jur.
Fritz Hafner, Rechner, stud. jur. Erdmann v. Pritt-
witz und Gaffron, Vertreter des 8. O., stud. nat. Herm.
Schubotz , Vertreter des v. L., stud. jur. Eduard Pfeif -
fer, Vertreter der übrigen Korporationen, stud. jur. Paul
Thorbecke, Vertreter der Nichtinkorporierten.

V Der jungliüerale Verein hielt gestern Abend im Gast-
haus zum schwarzen Schiff in Neuenheim eine Mitgliederver-
sammlung ab. Zweck der Versammlung war, den Mitgliedern,
besonders den Neuenheimern, Gelegenheit zu geben, sich über
Lie Wahlbewegung zu informieren und stch gegenseitig auszu-
sprechen. Ueber die Wahlen sprach der 1. Vorstand des Ver-
eins Rechtsanwalt Dr. M ü l l e r. Jn seiner, mit grotzem
Beifall aufgenommenen Rede setzte cr die Stimmenverhältnisse
in Baden auseinander, besonders in den uns am meisten in-

Pfingsten in ALt-Heidelbevg.

Jn Heidelbcrg, zur Pfingstenzeit,

Wenn alles grünt und blüht,

Wie wird da Aug' und Herze weit,

Wie fröhlich Dein Gemüt.

Wie grüßt das schönc, alte Schloß
Dort hoch vom Berge her;

Es predigt Dir von Männern grotz,

Von Zeiten^ ernst und schwer.

Und drunt' im Tal, im „Scheffelhaus"

Wo „Rüders" wohnten einst,

Da tauschten Liebesschwüre aus
Die „Käthie" und „Karl Heins".

Spazierst Du durch die Straßen dann,

Du weitzt nicht, wie Dir's tut;

Es faßt hier selbst den ernsten Mann
- ^ Studenten-Uebermut.

Rings Waldeshöhn und Sonnenschein
- Und froher Liederschall;

Und, in den Jubel stimmend ein,

.7« Der Neckar rauscht zu Tal.

Auch mich zog es mit Macht zu Dir;

Wie lieb bist Du mir heut';

Mögst eine Heimat bleiben mir
Jn Lieb und Leid und Freud.

Und muß ich einst von hinnen gehn,

Bricht all' mein Glück in Scherben,
Alt-Heidelberg noch einmal sehn!

Dann will ich gerne sterben!

Grete Burggras.

teressierenden Bezirken Heidelberg und Karksruhe. Er be-
tonte, daß die nationalliberale Partei mit grotzer Zuverstcht in
den Wahlkampf eingetreten ist; der frische Zug, der im jung--
liberalen Verein zu sinden ist, berechtige zu den schönsten Hoff-
nungen. Zum Schluß ermahnte Redner noch die jungliberalen
Wahlberechtigten, Mann für Mann zur Urne zu kommen unv
auch, wie dies bei den anderen Parteien geschieht, in Freun-
des- und Bekanntenkreisen zu wirken und etwaige säumtge
Wähler zum wählen veranlassen. Nach der Rede des Vorstan-
des entspann sich noch ein lebhafter Meinungsaustausch unter
den Mitgliedern. Alsdnnn erstattete Herr Fritz Ueberle
Bericht über den am Himmelsfahrtstage in Karlsruhe abge-
haltenen Vertretertag der jungliberalen Vereine Bavens, wo-
rauf die anregend verlaufene Versammlung gegen halb 12
Uhr geschlossen wurde.

— Amtsjubilaum. Am Pfingstmontag begeht Herr Stadt-
pfarrer Schneider sein 40jähriges Amtsjubiläum. Nicht
nur aus den Kreisen seiner Neuenheimer Gemeinde, son-
dern aus der gesamten Heidelberger Bürgerschaft werden dem
beliebten und verdienten Seelsorger zu diesem Tage die herz-
lichsten Glückwünsche entgegengebracht. Möge es ihm vergönnt
sein, noch lange Jahre seines Amtes zu walten und neben sei-
nem Berufe, wie bisher, sich auch öffentlichen Jnteressen zu
widmen und gemeinnützige und patriotische Veranstaltungen
mit Wort und Tat zu fördern.

f Todesfall. Gestorben ist gestern Revisor a. D. Herr
L. Ritter, der bis zum vorigen Jahre Kreissekretär des
hiesigen Kreises war. Mit dem Verblichenen ist wieder einer
der Feldzugsteilnehmer von 1870—71 dahingeschieden. Ob-
gleich schon lange nicht ganz fest in seiner Gesundheit, hat Herr
Ritter die Geschäfte des Kreissekretärs sehr zuverlässtg unv
pünktlich geführt, bis ihn ein schärfer auftretendes Leiden zum
Rücktritt zwang. Dem Bürgerausschuß gehörte der nun Ver-
blichene seit einigen Jahren. Der Militärverein berliert in ihm
seinen früheren zweiten Vorstand. Die Beisetzung findet mor-
gcn Nachmittag statt.

^ Besitzwechsel. Das Anwesen des Herrn Fritz Buchenau
„Zum englischen Hof", Haspelgaffe S, ging an Herrn Konrad
Reutter um den Preis von 92 000 Mark über.

V Stadtgarten-Konzert des städtischen Orchesters. Jn dem
gestrigen Stadtgarten-Konzert des städtischen Orchesters hatte
das Publikums erstmals die Gelegenheit, das neuangeworbene
Mitglied Herrn Sander, welcher früher dem Kaim-Oechester
angehörtc, als Solo-Geiger zu hören. Der noch jugendliche
Künstler spielte Gounods Cavatine aus „Faust" und erzielte
durch die feinfühlige und reine Wiedergabe derselben wohl-
vcrdienten Beifall.

— Polizeibericht. Verhaftet wurde ein Hausbursche,
welcher wegen Betrugs und ein Kellner, welcher zur Straf-
erstehung ausgeschrieben ist sowie ein Taglöhner wegen Bruchs
der Ausweisung. Zur Anzeige kamen 4 Personen wegen
Ruhestörung.

X Neckargemünd, 29. Mai. (Als Bürgermeister)
für Neckargemünd ist nunmehr Herr Amtsrevident Franz
Heeg auf die Dauer von 2 Jahren angestellt worden. Der-
sclbe wurde am 16. Mai verpflichtet und hat am 26. Mai
sein Amt angetreten.

11 Maiinheim» 29. Mai. (Der Errichtung einer
Heilstätte) für weiblichc Lungenkranke in Schries-
heim hat der Bezirksrat in seiner gestrigen Sitzung die Ge -
nehmigung erteilt.

— Mannheim, 29. Mai. (Selbstmord- und Selbst-
mordversuch.) Gestern Mittag wurde im Neckar bei der
elektrischen Wagenhalle die Leiche des verheirateten Taglöhners
Karl Rieger geländet. Rieger wurde seit dem 28. ds. Mts.
vermißt und dürfte Lebcnsüberdruß infolge eines unheilbaren
Leidens Ursache des Selbstmordes sein. — Jn einer Wirtschaft
an der Seckenheimerstraße brachte sich gestern Nachmittag gegen
4 Uhr ein verwitweter Vorarbeiter von hier in selbstmörderi-
scher Absicht zwei scharfe Revolverschüsse in die Stirne bei; so-
daß er schwer verletzt ins Allgem. Krankenhaus verbracht wer-
den mußte. Motiv: Gram über den vor kurzer Zeit erfolgten
Tod seiner Frau.

Karlsruhe, 29. Mai. (B a h n st e i g s p e r r e.) Sicherem
Vernehmen der „Neuen Bad. Ldsztg." nach ist das Jnkraft-
treten der Bahnsteigsperre um einen Monat hinausgeschoben
worden, weil die nötigen Vorarbeiten auf manchen Stationen
zum 1. Juni nicht fertig werden.

V Karlsruhe, 29. Mai. (Unfall.) Am Dienstag Vor-
mittag fand auf dem Exerzierplatz eine Uebung des hiesigen
Leib-Dragoner-Regiments statt. Jnfolge einer Schwenkung
bei einer Attacke stürzte ein Unteroffizier und ein Dragoner
vom Pferd und wurden durch Lanzenstiche verletzt. Während
der Unteroffizier mit einer leichteren Verlctzung davonkam, er-
hielt der Dragoner einen gefährlichen Stich in die Halsschlag-
ader, er befindet sich im hiesigen Militärlazaret.

Karlsruhe, 29. Mäi. (Von dem ältesten Leibgre-
nadier des Landes), Altbürgermeister Oser aus
Steinbak, geht der „Bad. Ldsztg." folgendes Schreiben zu:

Sehr verehrte Redaktion!

Als ich heute, Dienstag Abend, den 28. Mai, von der Fest-
feier unseres lieben Leibgrenadier-Regiments nach Hause kam,
wurde mir die „Bad. Ldsztg." vom 28. ds. Mts. vorgelegt, wo-
rin ich in der Dankesrede unseres Generalleutnants von Fal-
lois erwähnt wurde. Daß mich dieser hohe Herr erwähnte,
habe ich wohl gehört, aber leider habe ich den Wortlaut nicht
mehr verstanden, weil es mir am Gehör mangelt. Jch habe
indessen dem Herrn General nach der Rede persönlich meinen
herzlichen Dank ausgesprochen für seine Freundlichkeit.

Der General hat in seiner Redc nach Jhrem Blatte be-
merkt, daß ich 1818 geboren, demgemäß 88 Jahre alt sei. Tat-
sächlich bin ich aber am 23. April 1814 geboren und am 1.
April 1888 zur 6. Kompagnie eingetreten. Mit Gottes Gnade
habe ich am 23. April dieses Jahres das 89. Lebensjahr zu-
rückgelegt.

Ob mir das, was der Herr General mir schenken will, wirk-
lich geschenkt wird, will ich dahin gestellt lassen; ich danke aber
insbesondere diesem Herrn für seine so liebevolle Gesinnung
u. benützte diese Gelegenheit, sämtlichen Herren Offizieren vom
höchsten General bis zum Leutnant, für die hohe Ehre, Liebe u.
Freundlichkeit, sowie für die liebevolle Aufnahme unseres Leib-
grenadier-Vereins meinen innigsten, aufrichtigsten und herz-
lichsten Dank auszusprechen.

L Lahr, 29. Mai. Gestern ertrank der 2 Jahre alte Knabe
Jsele bei der Langenbach'schen Sägemühle im Gewerbekanal.

X Freiburg, 29. Mai. (Von der U n i v e r s i t ä t.)
Ein Anschlag am schwarzen Brett der hiesigen Unipersttät ver-
bietet den schlagenden Studenten, mit frischen Mensurschmis-
sen (Wunden vom Zweikamps) auf den Straßen, auf der elek-
trischen Bahn und in öffentlichen Lokalen der Stadt zu berkeh-
ren. Zuwiderhandlungen werden, abgesehen davon, daß der
Zweikampf bestraft werden kann, disziplinarisch belangt.

U Freiburg, 28. Mai. Landgerichtsdirektor Otto Haaß,
der seit 1898 im Ruhestand lebte, ist gestern im Alter von 72
Jahren nach langem schweren Leiden in der Jllenau gestorben.
Haaß, ein Karlsruher von Geburt, wurde 1864 Amtsrichter in
Emmendingen, 1868 Kreisgerichtsasseffor in Freiburg, 1867
Kreisgerichtsrat, 1879 Ministerialrat im Justizministerium,
1882 Landgerichtsdirektor in Waldshut, 1884 in Freiburg,
1893 Landgerichtspräsident in Mosbach. Er war ein tüchtiger
Jurist und edler, vornehmer Charakter.

-j- Kenziugen, 29. Mai. (Einbruch.) Wie die „Breisg.
Nachr." schreiben, drangen in vergangener Nacht zwei unbe-
bekannte Männer mit einem Beile bewaffnet in das hicsige
Spital cin. Nachdem sie in der Küche alles durchwühlt hatten,

klopftcn sie an die Tür dcr Oberin; dieselbe läutete, worauf daZ
wachhabende Mädchen erschien, welches die Einbrecher mit bem
Beile bedrohten. Das Mädchen entriß ihnen dasselbe, worauf
beide die Flucht ergriffen. Die ganze Geschichte klingt etwas
seltsam.

Znm Sänflerwettftreit in Frankfurt.

Der Festplatz soll am Samstag, den 30. Mai, abends
8 Uhr, eröffnet werden. Tas Eintrittsgeld beträgt an diesem
Tage 2 Mark.

Am P f i n g st s o n n t a g, den 31. Mai, konzertiercn von
4 Uhr nachmittags an auf dem Festplatze die Kapellen des
württembergischen Jnfanterie-Regiments Nr. 120 und des 81.
Jnfanterie-Regiments, sowie das Trompeterkorps des Großh.
heff. Leibdragoner-Regiments Nr. 24.

Am P f i n g st m o n t a g konzertieren von 4 Uhr an die
Kapellen des württemb. Jnf.-Regts. Nr. 120 und des Nass.
Jnf.-Negts. Nr. 88, sowie das Trompeterkorps des 6. Ulanen-
Regts. An beiden Feiertagen beträgt der Eintritt auf Len
Festplatz 1 Mark.

Am Dienstag, den 2. Juni, um 3 Uhr nachmittags ist
Hauptprobe für das Begrüßungskonzert in der Festhalle.
Die Plätze dazu stnd ausverkaust. Von 8 Uhr ab kon-
zertieren die Kapellen des Husaren-Regiments König Hum-
bert von Jtalien Nr. 13, des Feldart.-Regts. Nr. 63 und des
obengenannten württemb. Jnf.-Regts. Nr. 120. Eintritt:
1 Mark.

Am Mittwoch, den 3. Juni, konzertieren nach dem Be-
grüßungskonzert die Kapellen des Großh. hess. Jnf.-Regts.
Nr. 116, des württemb. Jnf.-Regts. Nr. 120 und des Aus.-
Rcgts. Nr. 13.

Am Donnerstag, den 4. Juni, konzertieren die Ka-
pellen des Hessischen Jnf.-Regts. Rr. 116, des württemb. Jnf.-
Ncgts. Nr. 120 und des Artil.-Regts. Nr. 63.

Am Freitag, den 8. Juni, konzertieren die Kapellen der
1. Matrosen-Division in Kiel, ds württemb. Jnf.-Regts. Nr.
120 und des Thüringischen Ulanen-Regts. Nr. 6.

Am Samstag, den 6. Juni, konzertieren die Kapellen
der 1. Matrosen-Division in Kiel, des 9. Bahr. Jnf.-Regts.
Fürst Wrede und das Trompeterkorps der 13er Husaren, fer-
ner in der Festhalle während des Kommerses die Kapelle des
Jnf.-Regts. Rr. 81.

Am 3., 4., 5. und 6. Juni beträgt der Eintritt auf den
Festplatz 1 Mark.

Am Sonntag, den 7. Juni, findet nachmittags vmi 4
bis 6 Uhr in der grotzen FesthaIle ein Monstrekou-
zert statt, ausgeführt gleichzeitig von den Kapellen der 1.
Matrosen-Division, des 9. Bayr. Jnf.-Regts., des Jnf.-Regts.
Nr. 81 und des Husaren-Regts. Rr. 13. Zu diesem Konzerke
kostet ein Saal- oder Balkonsitz inkl. Eintrittsgeld auf den Fest-
platz 1 Mark, ein Logenplatz inkl. Eintrittsgeld auf den Fest-
platz 2 Mark, der Eintritt auf den Festplatz allein 80 Pfg-
Abends von 7 bis 11 Uhr ist Konzert in der Festhalle von der
Kapelle der 1. Matrosen-Division, auf dem Festplatz von den
übrigen drei Kapellen.

Hlmdel und Vevkehr.

Mannheim, 29. Mai. Obcrrheinische Bank 97.— B., 96.75 G.
Rhein. Creditbank —B., 138.50 G. Rhein. Hyp.-Bank —B.,
190.00 G. Brauerei Klsinlein, Heidelberg —B. 178.— G.
Schroedl'sche Brauerei Heidelberg —. — B., 190.— G. Portland-
Zement Heidelbera —.— B. 109.50 G.

Heidelberg, 29. Mai. (M a r k t p r e i s e.) Heu, der Zent-
ner 3.20—8.80, Korn-Stroh, der Ztr., 2.80—3.00, gem^
Stroh, der Ztr. 2.20—2.80, gelbe Kartoffeln, der Ztr. 3.80 bis
3.80, Salat-Kartoffeln, der Ztr. 6.20—6.80, neue Kartoffeln,
das Pfund 12—15 Pfg-, Butter in Ballen 1.08—1.10, Butter,
das Pfund 1.10—1.20, Kirschcn 40—48 Pfg., Zwiebcl 9—10
Pfg., Knoblauch 38 Pfg., Bohnen, das Pfund 1.80—2.00 Mk.,
Erbsen, das Pfd. 28—30 Pfg., gelbe Rüben, das Gebund 4 bis
8 Pfg., Schwarzwurzeln, das Pfund 40—48 Pfg., Eier, daS
Stück 8—6 Pfg., 100 Stück 5.80—5.80, Rharbarber, das Stück
1—2 Pfg., Blumenkohl, das Stück 45—80 Pfg., Kohlrabi 6—8
Pfg., Boden-Kohlrabi, das Stück 8—10 Pfg-, Sellerie, das
Stück 3—5 Pfg., Lauch, das Stück 1—2 Pfg., Rettich, das Stück
3—8 Pfg., Meerrettich, das Stück 18—26 Pfg., Gurken, das
Stück 40 —80 Pfg., Rote Rüben, das Stück 6—8 Pfg., Kopf-
jalat, das Stück 6—10 Pfg., Aepfel, das Stück 8—8 Pfg., das
Pfund 25—30 Pfg., Petersilie, das Gebund 1—2 Pfg.»
Schnittlauch ,das Gebund 1 Pfg., Radieschen, daS Gebund 2.
bis 3 Pfg., Erdbeeren, das Pfund 1.80—-2.00 Mark._

Wasserstaiidsnachrichtcn.

Heidelberg, 80. Mai. (Ne ckar.) 1.17 m, gesallen 0.01 m.

Se veriirr 8cdsol »s ca>g«sge§.

ttavpt8lr»skv 120, 2 Irrppe».

Justitut zum AweSe d-S Gts-
diAM- fremder Gprache», für
Erwachsenr, Herren u. Damen, i
usrjsr OberlriLung LsS H-rrrr
PrvfrfsorS

». I). Ler-itr.

Livsi Fvläsv« »väsillsi» »uk üvr ttsrlsvr ^«UnnsslvHuLx-
Franzöfisch, Englisch, Jtalienisch, Knssisch. Epanisch,
Dentsch für UuslSndcr: »ur Sehrrr drr brtressknde» Nation.
Konversatton ^ Korrespondenz S Litteratnr,
Uebsr 180 Zwrigschulen. Hi Prospette gratik u. franko.

Eine Adresse britischev Katholiken an Kaisev
Wilhelm II.

Berlin, 28. Mai. („Frcmkf. Ztg."). Eng-
lische und iris-che Katholiken planen eine
A d resse an den D e u t s ch e n K a i s e r. Der Ent-
wurf der Adresse wird in irischen katholischen Blättern
verösfentlicht. Die „Germania" teilt ihn in Uebersetzung
mit. Da wird dem Kciiser wärmste Anerkennung und
Dankbarkeit ausgesprochen für die weise, generöse und
weitsichtige Politik in Behandlnng der katholischen Unter-
tanen. Gesetze, welche die Katholiken bedvücken, seien ge-
mildert oder gänzlich beseitigt worden. Religiösen Orden
sei die Freiheit der Bewegnng gestattet, die gesamte katho-
lische Welt würde erfreut sein, wenn der Schutz der Katho-
liken im Oricnt dem Kaiser anvertraut würde. Der Kaiser
habe die Bezrehungen zum heiligen Stuhl auf eine Basis
gegenseitigen Respektes und Vertrauens erhoben. Des-
hatb seien die englischen und irischen Katholiken dem Kaiser
dankbar und würden sich bemühen, alle Mißverständnisse
zwischen Deutschland und England zu beseitigen usw. Die
„Germania", die diese Adresse, die vorläufig nur ein Ent-
wurf ist, an leitendör Stelle mitteilt, hat — nnd das ist
das Jnteressante an der Sache — gegen diese schwung-
hafte Schilderung der besriedigenden Verhältnisse, unter
denen die katholische Kir-che in Preußen lebt, garnichts
einzuwenden. Das leitende Matt des Zentrums


Mainz.
 
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