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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#1075

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gebrochen werden, werden dnrch die Unterhändler verschickt.
e Kirschenernte war schon etliche Jahre gering, aber so gering,
^ diesemJahre ausfällt, ist sis schon lange nicht dagewesen
sl^ Bewohner der Bergstraße ist dieser Einnahmeansfall ein
tzÄ^wpsindlicher. Ueberhanpt gibt es an der ganzen Bergstraße
g^Enismäßig sehr wenig Obst; gut nnd schön sehen dagegen
h, ueldfrllchie ans und berechtigen zn den besten Hoffnnngen
"'ch an allen Fnttergewächsen ist kein Manoel.
e?n ^ Eraldbcand. Gestern Abend 8'st Uhr entstand im so-
b.^nten Hutzelwald in der Nähe des Speyrer Hofes ein Wald-
^.»Nd, welcher aber bald von der 2. Kompagnie der freiwilligen
r iierwxhr nnd der Berufsfeuerwehr gelöscht wnrde. Der Brand
E? kine Aiisdelmung von etwa 60 bis 80 Qm. angenommen, aber
^n großeu Schaüen angerichtet, da das Fener nnr G as und
E ^ 'r Nalirnng fand.

^.^erbrannt. Am Sonntag Morgen 10 Uhr kam das 6jährige
,-^^chen des Peter Neureither in Handschuhsheim auf eine
neckliche Art ums Lcben. Während seine Eltern in der Kirche
Beb^?' Sotz der Knabe Petroleum auf das Feuer, wobei der
. yaiter Feur fing und explodierte. Das brennende Petro-
ergoß sich über die Kleider dcs Knaben, welche sofort in
, ainmen standen. Am ganzen Körper brennend, lief das
B°^uernswerte Kind auf die Straße, wo die Flammen von den
^ chbarn erstickt wurdcn. Das Kind sollte ins' akademische
N>ankenhaus vcrbracht werdcn. Es starb jedoch fchon auf dem
dorthin.

Telbstmord und Selbstmordversuch. Gestcrn Vormiitag
^langte slch tzer verhciratetc Tagarbeitcr Seb. Schulz in seiner
bxs^uung Obere Ncckarstraßc 6. Motiv zur Tat ist bis jetzt un-
— Ein Schlosscr aus Frankenthal, -welchcr an Bcr-
^ KUiigswahn leidcr, vcrsuchte gcstern dadurch scinem Lcben cin
äu machen, daß er sich ticfe Wundcn an dcn Händcn unü
däm Halse bcibrachre. Er wurdc jcdoch noch rcchtzeitig an dcr
st.^Sen Turchführung seincs Vorhabens gchindert und nach dcr
^Uanstalt Lberführr.

Polizeibericht. Vcrhaftct wurde ein Kaufmann
suns Schmied wegcn Bcttclns, zwei Gvvser wegen grobcm Un-
^Ss, Ruhestörung, Widerstands und Körperverletzung, einc
^"hmagd wegen Umherziehcns und zwei Fabrikarbcircr we-
kaw "^derstands bezw. Gcfangencnbcfrciung. Aur A n z c i g e
nie„ 2g Personen wegen Ruhesrörung bczw. Unfugs und 2
^loncn wegen Körpcrvcrletzung.

Handel und Verkelir.

ix. ^Etiengesellschaft Schloßhotel und Hotcl Bcllevue in Heidel-

s, S' Die ungünstige Wittcrung becinträchtigtc das Ergebnis
obgelaufencn Jahres, sodatz fich bci cinem Bruttogewinn
L 48 540 Mk. ('. V. 45 189 Mk.) nach Abzug der 34 248
str-v (42 720 Mk.) bctragcndcn Unkosten und Vornahme der
^Moeibungcn ein abcrmaliger Verlust von 735 Mk. ergibt,
Teckung der Neservefonds auf 320 Mk. zusammen-
'üzt. Die Verwaltung erwägt den Verkauf dcr bei dem
!iir s^^onden entbehrlichen Villa, um auf diese Wcise Kapital
>wch wünschenswerte Neucinrichiungen zu erhalten.

Neuelte Nachrichten.

. M'nnkfnrt a. M., 1. Iuni. Bei dem heutigen K a i s e r-
^ E i s - ^ a g h r x n il e n wurde erster Leutnant Bau-
„Strathcona", zweiter Leutnant Taeffner's „Sym-
^°nie", dritter Leutnant Jahrmarkt's „Marasquin".

- ^ Stnttgart, 1. Juni. Am Samstag Abend ver-
h? seü nach langeni fchwerem Leiden Oberhofpre-
6 er PräIat v o n S ch w a r z k o p f. Der Ver-
,?rbene war crst seit ca. einem halben Iahre Oberhospre-

^ . Äcnnchen, 1. Iuni. Staatsminister Frhr. v. P o d e-
wetcher gestern Abend hierher zurnckgekehrt ist,
Urde heute Vormittag vom Prinzregenten zum Vortrag
^Vtangen.

. ^ Aachcn, 1.
von Prof.


Juni. Gestern begann hier unter Lei-
Schwickerath - Aachen und Felir
^ingartner das achte N i e ü e r r h e i n i f ch e
^ sitfest. Tas Eröffnungst'onzert war stark befucht
berlief glänzend.

d ^Potsdam, 1. Juni. Heute Vormittag 11 Nhr fand
^ Dliftungsfest des Lehr-Jnfanterie-Bataillons statt.

^ ^rannschwcig, 1. Juni. Die hier tagende ständige
i/s'utation des d e u t s.ch e n I u r i st e n t a g e s 'hat be-
.Mossen, den nächsten Jnristentag im September 1904
^finsbruck stattfinden zn lassen.

t.. Juni. Der Kaiser verlieh dem Prinzen

„^"sch der Niederlande das Großkreuz des Stephans-
h.^us. ikm Uhr früh reiste der Prinz nach Rakek
^ Adelsberg ab.

^ Paris, 31. Mai. Ter G e s ch ä s t s b e r i ch t, welcher
0- Iuni zusammentretenden Generalversammtung
S li e z k a n a l g e s e l l s ch a s t vorgelegt werden
^o, weist ^on Einnahmeüberschnß von 62 738 440 Fcs.
tz?' ^Ter zur Verteilung gelangende Gewinn beträgt
soi. ^ 464 Fcs. Ter Bericht stellt fest, daß im Gegen-
vps Tahre 1901 die Verkehrszunahme hauptsächlich
j^^.der Rücksracht, nnd zwar infolge starker Sendungen
j^?cher Waren, bernhte, während die ausgehende Fracht
ivenig zunahml nur englische Kohle wurde stärker
'ch den Kanal ausgeführt.

"sssgo, 31. Mai. Tas deutsche Geschwader ist nach
H os abgegangen. Vorher fand bei Sr. Königlichen
stni^^ ^lli Prinzen Heinrich von Preußen ein Frühstück
dem die Behörden eingeladcn waren.

30. Mai. General-Gonvernenr Jonnart ist
kes? Äbend in Beni-Unif, dem Endpnnkt seiner Rund-
^chngetrofsen. Jn der Gegend herrscht völlige Rnhe.

1. Jnni. Am 27. Mai wurde durch ein E r d-
Hw ^ n in einigen Ortschaften des Bezirks Ardahan eine
Häuser zerslört. Das Erdbeben wurde anch in
Kars

— verspürt.

Saigon, 1- Iuni.

(Meldung der Agence Havas.)

i>ess ^^ueralgonverneur von Französisch Jndochina, Beau,
Ankunft hier erwartet wurde, wird durch ernste
^sk?schten aus Jünnan in Tonking aufgehalten. Die

i,^""'wijchen sind Herr des Gebietes zwischen Jünnanfu
Grenze von Tonking. Jn Jünnanfu sind 200
liill, eingeschlossen. Die Arbeiten an der Eisenbahn
Uuterbrochen.

>. Ueberschwemnmng in Kansas.

Knnsas-City, 1. Juni- Tie Union Pacisic

Eise n b a h n b r ü ck e über den K a n s a s ist einge -
st ü r z t. 27 Personen sollen ertrunken sein. Durch
Wasser und Fener ist in der Stadt ein großer Schaden
angerichtet worden. Füns Brücken sind weggeschwemmt.

Ncwyork, 30. Mai. Wie ein Telegramm aus Topeka
in Kansas metdet, ist in North-Topeka, welches durch
eine U e b e rschwem m u n g vom übrigen Festlande
abgeschlossen ist, eine Feuersbrunst ausgebrochen,
der bis jetzt'PU'Menschenleben zum O-Pfer gefallen sind.
Von den 10 000 Einwohnern der Stadt haben bereits
7000 die Stadt verlassen.

Topeka, 1. Juni. Wie jetzt bekannt wird, sind in Nord-
topeka wenigstens 160 Personen ertrunken; eine
weitere grötzere Anzahl wird vermißt. Die ganze Stadt
Nordtopeka ist überschwemmt. Man befürchtet, daß alle Ge-
bäude im nördlichen Teile der Stadt weggerissen werden. Jn
Nordtopeka sind 87 Personen seit Freitag in einem Getreide-
elevator eingeschlossen. Es ist Aussicht vorhanden, sie zu ret-
ten, wenn der Bau nicht einstürzt. Von Nordtopeka aus ist in
teiner Richtung Land zu sehen. Auch in anderen Teilen von
Kansas und vom Staate Missouri haben die Fluten grotzen
Schadcn angerichtct.


Lde Serlltr Zcdosl sk

NsnplslrvLse 180, 8 Irrppev

Jnftitut zum zwrtte te« «t«>
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Ein Zwischenfall in der Sahara.

K Paris, 31. Mai. Aus Dschennan-Eddar (Südalgerlen)
wird von heute gemeldet: Generalgouverneur Jonnart begab
sich heute früh in Begleitung des Divisionskommandcurs
O'Connor und einer Abteilung Schützen nach der Grenze, um
dieselbe zu besichtigen. Unterwegs kam ihm der Amel (Ober-
haupt) von Figi entgegen, der daraus bestand, ihn bis in die
Nähe dcr Stadt zu geleitcn. Der Gouverneur begab sich bis
etwa 600 Metcr an die Stadt, deren Mauern dicht mit Men-
schen besetzt waren, heran und betrachtete dieselbe turze Zeit.
Als cr dann, wieder in Begleitung des Amel, zurückkehrte
und taum 300 Meter zurückgeelgt hatte, wurde bon Figig auS
heftiges Gewehrfeuer abgegeben. Die Schützeneslorte erwiderte
die Schüsse und das gegenseitige Feuern hiclt an, bis dcr Ge-
neralgouverneur von Dschennan-Eddar zurückgekehrt war. Der
Amel verabschiedete sich auf halbem Wege und kehrte nach Figig
zurück.

Pnris, 1. Juni. Nach Blättermeldungen aus Al-
gier werden Artillerie-Abteilungen in Dschennaneddar
1-emnächst Wafsen echalten nnd Figig beschießen, nm die
gestrigen Angreifer sestznnehmen.

Ainscsra, 1. Juni. Bei einem militärischen Empfang
äußerte der Generalgouverneur Jonnart, die französische
Regierung würde es vorgezogen haben, Mahkzen zu über-
lassen, die Räuberbanden zu bestrafen und zu zerstreuen,
die sich auf dessen Gebiet gegen uns gebildet haben. Die
augenbticktichen Verhättnisse lassen 'dies aber nicht zu.
Wir sind daher vollkommen berechtigt, gegen die
Stämme Zwangsmaßregeln zu ergreifen, die
jedoch nicht bis zur Besitzergreifung irgend eines Punktes
auf marokkanischem Gebiet gehen dürften. Für Mahkzen
würde dieses si-ch in den rechten Grenz-en haltende Vor-
gehen, das wir mit ebensoviel Entschiedenheit als Vor-
sicht durchzuführen entschlossen sind, in gteicher Weise wie
für nns vo» Vorteil sein. Der Vorsall in der Gegend
von Figig rechtfcrtigt vollkommen die Maßnahmen, die zu
ergreifen mich die französische Regiernng crmächtigte.
2i/(> Batterien sind heute Vormittag von Ainsefra na-ch
Beni-Unif mittelst Sonderzugs abgegangen.

L Ain Sefra (Algerien), 1. Juni. Die zwei Kom-
pagnien der Fremdenlegion, die von den Bewohnern
bon Figig angegriffen worden waren, sind mit 17
Verwundeten nach Beni Unif zurückgetehrt. Die Marok-
kaner, welche den Angriff auf den Generalgouverneur ausge-
führt haben, haben sich unter grotzen Verlusten nach Figig zu-
rückgezogen. Der Generalgouverneur Jonart ist hier einge-
troffen.

I) Beni Nnif, 1. Juni. Der Generalgouverneur
Jonnart hatte vor seinem Aufbruch nach Figig eine Un-
terrcdung mit dem Amal von Figig, der ihn seiner freund-
schaftlichen Gesinnung versicherte. Jonnart erwiderte, er be-
dauere, datz diese Gesinnung keine greifbaren Resultate zeitige.
Man dürfe sich deshalb nicht wundern, wenn die französische
Regierung sich gezwungen sehe, an der Grenze einen Ueber-
wachungsdienst einzurichten. Der Amel bemerkte hierauf, datz
es unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht möglich sei,
Figig zum Gehorsam zu zwingen, und datz die marokkanische
Regierung bereit sei, die französischen Jnteressen zu fördern.
Nach dcm Ueberfall machte der Amel dcn Gouverneur darauf
aufmerksam, daß der Ueberfall die Richtigkeit des von ihm
über den in Figig herrschenden Geist Gesagten beweise. Der
Angriff auf dcn Generalgouverneur und seine Begleitung ge-
schah, als der Zug eine Terrainfalte passierte, in der die An-
greiser bersteckt lagen. Das Gewehrfeuer ersolgte von rechts
und von links und vielfach aus einer Entfernung, die weniger
als 300 Meter betrug. Jn der Begleitung des Gouverneurs
befanden sich auher den Zivilpersonen ungefähr 30 Offiziere.
Der ganze Zug hatte eine Länge von ungefähr 300 Meter.
Spahis streiften rechts und links bom Zug, konnten aber auf
die aügreifenden Marokkaner nicht schießen, weil sie vermeiden
mußten, die Reittiere zu erschrecken. Die Verluste der Marot-
kaner sollen beträchtlich sein. Jonnart ertlärte in einer Un-
terredung nach dem Ueberfall: „Jch weitz jetzt, was ich über den
in dieser Gegend herrschenden Geist wissen wollte. Jch habc
mich überzeugt, datz die marokkanischen Behörden nicht im
Stande sind, Ordnung und Sicherheit in diesem Gebiet zu
schützen." An die Grenze der Oase von Figig ist eine Kom-
pagnie Schützen entsandt worden für den Fall, daß die Marok-
kaner in die Ebcne eindringen sollten.

1)1 Beni Unif, 1. Juni. Durch das gestern von Figig
aus gegen die Eskorte des Generalgouverneurs Jonnart
abgegebene Fener wnrden 13 Franzosen verwundet. Unter

den Schwerverletzten befind-en sich der Adjntant des Gene-
rals O'Connor, Martel, nnd ein Unteroffizier.

SpczjgUelegrüMNe der Hcidclti. Zeilung.

I' Mannheim, 2. Juni. Der altkatholische Stadtpfarrer
Baucr, der morgen hier zur strafgecichtlichcn Verhaiidlung
kommcn sollte, hat sich im Amtsgericht e r h ä n g t.

Mannheim, 1. Juni. Jm Rhein bei Neckarau wurden
gestern Mittag die zusammengebundenen Leichen einer 28jähr.
unbLkauuten Fxau uud eines 4jähr. Kindes geländet.

lil Ludwigshascn a. Rh., 2. Juui. Gestern erschlug im
Streite mit einem Scherben der Taglöhner Remmel den Fabrit-
arbeiter Weinbeer. Der Schlag traf unglücklicherweise die
Halsschlagader.

8 Bcrlin, 1. Juni. Das P o l i z e i p r ä si d i u m
setzte eine Betohnung von 1 000 Mark auf die
Ergreifung des Mörders der 13jährigen Schülerin Lina
Hoffmann aus, welche seit dem 23. Mai vermißt und am
30. Mai bei Haseforst aus dem Spreekanal gelandet
wnrde. Tie Leiche war vielfach verstümmelt. Das rechte
Bein fehlte. Es liegt ein Lustmord vor.

L Bcrlin, 1. Juni. Socbcn ist dcm auswärtigcn
Amt folgcndcs Tclcgramm aus Dnrban zugcgangcn:
Südpolarschiff Gans? Pfingstsoiintag Dnrban Kapstadt
Wcrft passicrt.

H Marburg, 2. Juni. Der königliche Förster in Wolfstirch
wurdc in dcr vergangencn Nacht von cincm Wildcrcr crschossen.
Hcutc früh fand man dic Leichc im Waldc. Der Mörder ist
bcreits verhaftct.

l-i Jtzchoc, 1. Juni. Prinz Iulius von -Schleswig-
Holstein-Glücksburg, der Bruder des Königs von Däne-
mark, ist heute Abend 6t/2 Uhr gestorben. Er hat ein
Alter von 79 Jahren erreicht. Scin Bruder, der König,
ist sechs Jahre ätter.

vv Wicn, 2. Juni. Der „Neuen Freien Prcsse" wird aus
Kepalne-Uestüb gemeldet: Letzter Tage wurde ein ncues Dyua-
mitlager entdeckt. Bei zwei Bulgaren wurden grohe Mengen
Dynamit und Sprengstoffe gefunden.

L Bndapcst, 2. Juni. Anlätzlich einer Zusammeiikunft ru-
mänischer Lehrer kam es zu Ausschreitungen. Als das Volk
immer unruhiger wurde, gab die Polizei Marmschüsse ab, um
Hilfe herbeizurufen. Die Menge verstand die Schüsse falsch und
griff die Polizei an und zog dann vor öie llniversität, wo sie von
üer Polizei und Gendarmerie vertricben wurde. Militär sperrte
die Dtrahen ab. 60 Vcrhaftungcii wiirdcn vorgcnommen.

(C Bukarcst, 1. Juni. Hente wurde hier das Denk -
maI H e a n B r a t i a n o s in Gegenwart der Minister
nnd der Spihen der Behörden seieriich e n t h ü l l t.

lr Paris, 1. Juni. Der Deputierte, Flandrin ertlärte
in den Wandelgängen des Palais Bourbon gegenüber dem De-
putierten Rabier, er habe niemals beabsichtigt, die
bollkommene E h r e n h a ft i g t e i t Edgar Com-
bes'anzuzweifeln. Er sprach sein Bedauern darüber
aus, datz die Kammer ihm uicht Zeit gelassen, in vollständigen
Ausführungen die Person Edgar Combes zu entlasten. Flan-
drin fügte hinzu, er sei bcreit, diese Ertlärungen dem Mini-
sterpräsidenten gegenüber zu wiederholen.

L Paris, 1. Juni. Bei den Ruhestörungen auf der Place
de la Republique wurden ungefähr 30 Personen verhaftet, von
dcnen 1b in Haft bchalten wurdcn.

Petersburg, 2. Juni. Der Kaiser empfing gestern in
Gegenwart der Kaiserin Alexandra den dcutschen Militär-At-
tache von Luttwig in Audienz, der im Uuftrag des Deutschen
Kaiscrs ein Modell der n e u e n Litewka überreichte.

4, Saloniki, 2. Juni. Der im Hauptquartier bei Rueti
Pascha befindliche Wali von Kossowo hat Hilma Pascha gemeldet,
datz er mit den Vorbereitungen zu der Eiiiführung von Refor-
mcn im Bezirk von Dakowa begonnen habc. Die beabsichtigten
Maßnahmen bestimmten Aenderungcn der Eintreibung der
Steuern, Aufnahme von Truppen in die Gendarmerie und Ent-
lassung lompromittierter ottomanischer Geudarmeu.

Eton, I.-Jnni. Heute Nacht brach im Eton-
Cotlege Feuer aus. Von den 30 Zöglingen kamen
2 in den Ftammen um.

<' Limn, 1. Inni. Bei den gestrlgen Präsident -
s chastswah 1 en , welche einen rnhigen Verlauf nah-
men, wurde Manuel C a n d a m o, dem kein ernsl-
licher Gegenkandidat gegenüberstand, g c w ä h I t. — Die
Bubonenpest in Eallao ist vollständig ertos-chen.

II Ncwyork, 2. Ju»i. Nach unbcstätigten Gerüchtcn aus
Kansas City sind dort 200 Personcn crtrunken. 60 Bürger
scien beim Versuche, in den Stadtteil Bluffs zu gelangen, er-
trunken. Das K-awtal ist überschwemmt. Ueber 40 Personen
sollcn ertrunken sein.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für
den Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

/st /scks/' 6nö/ö/aFö a. --r/öM/'a/7A.

V keiuvlu''-» Roiso-LIüAWiu.




Niederlage von Edler L Krische, Hannover,
und eigene Anfertigung.

b vieNenbacher, ""'LrlKk-Lviud.«,.

Haiiptstraße 61, Telefon 400.

Mutmaßliches Wetter am 3. und 4. Juni.

An der Riviera einerseits sowie am südlichen Ausgang des
Aermelkauals audererseits liegt je ein barometrisches Mini-
mum bou 755 Mllmtr. Beide werden aber allmählich ausge-
glichen, da sie selbst über keine Reserven verfügen, während
der Hochdruck im Norden und Osteu Europas wieder langsam
zunimmt. Deswegen dauern auch bei uns die östlichen Winde
fort, die bon sehr verschwindeuden Ausnahmeu abgeseheu.
kein Gewitter aufkommen lassen. Das tags über sehr warme
uud auch grötztenteils heitere Wetter wird demgemäß am
Mittwoch und Donnerstag noch andaucrn.

Wasserstandsnachrichtcn.

Heidetberg, 2. Juni. (N e cka r.) 1.10 m, gcfalleu 0.07 m.
 
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