Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11498#1091

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Neuefte Nachrichten.

D ^Acsbadcn, 3. Ju»i. Aus Anlaß des Hinscheidens des
^n z e n IuIius von S ch I e s w i g - H o l st e i n
' ^8 dein König von Dänema r k, wie der „Rhein.
^Urier" meldet, vom Kaiser Wilhelm ein herzlich
chaltenes Beileidstelegramm zu. Die beabsichtigte Teil-
uhnie an der Beisetzung hat der König mit Rücksicht aus
^ hohes Alter, sowie darauf, daß er den verstorbenen
studer kurz vor seinem Hinscheiden in Jtzehoe besucht hat,
- sigegeben und seincn Bruder, den Prinzen Hans, mit
»ier Vertretung beauftragt.

ro^.Bayrenth, 3. Juni. Heute Morgen fand nach der Pa-
nn tönigl. Schloß Frühstückstafel statt, worauf die
r„si"Mn Albrecht und Leopold nach Schloß Eremitage
^r Prinzregent Albrecht (von Braunschweig) schenkte
tzr'Regiment einen mächtigen Pokal, der von der Figur cines
tz., ^knechte mit der bayrischen Standarte überragt wird.
^ Me Abend 5 Uhr sand cin Festessen statt, bei welchem der
L bnnentskommandeur Oberstleutnant Grundherr auf den
"Nzregenten Albrecht toastete.

.Bayreuth, 3. Juni. Bei der Frühstückstafel im königl.
feierte Prinz Leopold den Prinzen Albrecht als Jnha-
No Regiments, worauf Prinz Albrecht in sehr warmen
"en einen Trinkspruch auf das Regiment ausbrachte. Bei
^ri -^Estessen im Hotel „Goldener Anker" brachte den ersten
^'mspruch Prinz Albrecht auf den Prinzregenten Luitpold
tvorauf Prinz Leopold ein Hoch auf den Kaiser ausbrachte.
kl? Fostessen machte Prinz Albrecht dcm Prinzen Leo-
leinen Abschiedsbesuch in dessen Gemächern und über-
« Hte ihm das Großkreuz des braunschweigischen Ordens
Mich hes Löwen mit Schwertern.
tz.'F München, 3. Juni. Der ungarische Maler Franz
« si. h u t ist gestern hier gestorben.

^ Miinchen, 3. Iuni. Wic die „Allg. Ztg." mitteilt, wer-
Z>> cirn 1. Juli der bayerische Gesandte in Petersburg
v. Gasser, und der bayerische Gesandte in Dresden,
v. Niekhammer, von ihrem Posten zurücktreten.
tz ^ Berlin, 3. Juni. (Chemiker - Kongreß.) Heute
^shmittag hielten alle 13 Sektionen Sitzungen ab. Jn
>. t >

dx- Sektion, die sich mit der landwirtschaftlichen Chemie
h hmt, sprach Professor Frank-Charlottenburg über die Nutz-
„Z^achung des freien'Stickstoffes der Luft für Landwirtschaft
^ o Jndustrie. Frank crfand ein Verfahren, unter Benutzung
„^auf elektrischem Wege gewonnenen Karbids der Luft ent-
-„-HMenen Stickstoff in Amid- und Cyan-Verbindungen über-
Aw welche das Rohmaterial für die Fabrikation der
h.sUiaksalze und Blutlaugensalze und des Cyancalismus
^ Der so hergestellte Kalkstickstoff erwies sich als ein
sch?Mragendes Düngemittel, welches der Landwirtschaft uner-
»Mliche Stickstossquellen erschließt, die unabhängig vom
»sland sind.

^ Prccty, 3. Juni. Der Reichskanzler Graf
^.j'low hat sich zuni Besuch des Grafen von Bülow-
^hren nach Kühren begeben, wo heute früh auch der
^>'rpräsident der Provinz Schleswig-Holstein, Frhr. von
^Uiowski, aus Schleswig eingetroffen ist.

Wicu, 3. Juni. Nach Salzburger Meldungen reiste
tz, ^»oßherzogin von Toskana nach Linda u, wo auch
^ Großherzog am 12. cintrisst. Bald daraus soll die
^ m l i g e K r o n p r inze s s i n L u i s e zu ständigcm
Bcnthalt nach Schloß Ronno im Rhonedcpartcment ab-
während das großherzogliche Paar zum Besuche
^ anderen Tochtcr, Fürstin Hohenlohe-Bartenstein
Schloß Bartenstein reist. (Ter „Salzburger Ztg."
gehört das fragliche Schloß der Gräfin Mathilde
, ^aink-Vfftor, der Witwe des ehemaligen Kammerherrn
verstorbenen Grasen Chambord. Die Prinzessin Luise
ble dio Reise dorthin in Begleitung der Gräfin an.)

Itz.Pest, 3. Juni. (Abgeordnetenhaus.) Abg.
dx"bdek (Kossuthpartei) interpelliert in Sachen einer gegen
^ . Professor Felix Sonilo der Großwardeiner Rechtsakademie
>„sichteten Eingabe von 5 Professoren der Rechtsakademie, in
I >cher Somlo beschuldigt wird, durch einen auf der Grund-
sia ver Herbert Spencerschen Anschauungen gehaltenen Vor-
Äo? ^öitation gegen die Familie, das Eigentum und die Reli-
gebilligt und den strafrechtlichen Rechtsschutz, den diese
zxjPtutionen genießen, als Rechtsübergriff des Staates be-
r„ch»et zu haben. Benedek, der unter lärmenden Zwischen-
ljPch der klerikalen Volkspartei spricht, fragt, ob der Unter-
rjj-,^winister die Eingabe jener 5 Professoren energisch zu-
M .,stsin werde. Der Kultus- und Unterrichtsminister
^rRsics erklärte, Professor Somlo habe revolutionistische
ke^swn dargelegt. Er möge dabei im Ausdruck übertrieben
tzgjh könne deshalb nicht die Freiheit der Wissen-
yxAt und die Lehrfreiheit eingeschränkt werden. Den Män-
A der Wissenschaft könne nicht verboten werden, daß sie als
dx, wgische Forscher öffentliche Jnstitutionen zum Gegenstand
dsi ^llik machen. Der Minister billigt nicht den Weg, den
jej> ^ Professoren durch ihre Eingabe gewählt haben, erklärt
dyZsh auf eine Anfrage des Jnterpellanten, daß kein Grund
tzxZwge, wegen jener Eingabe gegen die S Professoren vorzu-
Die Antwort des Ministers wird unter allgemeiner
wnimung angenommen.

(Köln. Ztg.) Die ruhige, sachliche

^ ^ondon, 3. JUNI.

^^'legung des deutschen Stondpunktes gegevl-
Kanada in der Tarifsrage in der „Nordd.
v ^ Ztg." macht hier in weiten Kreisen den besten Ein-
§ür eine derartige leidenschaftslose, auf dem Boden
^ ^-atsachen stehende Behandlung der Dinge ist hier
^ diiiid und Gegner in gleicher Weise empfänglich. „Taily
^?^hic". der vielleicht in dieser Angelegenheit dem Aus-

wärtigen Amte näher steht, als dem Kolonialamte, begrüßt
mit besonderer Befriedigung die Erklärung, daß Deutsch-
land nicht daran denke, sich zwischen das Mutterland und
die Kolonien zu stellen, weil sie die hier gehegte ungünstige
Aussassung bezüglich der Haltung der deutschen Regierung
Leseitige. Wenn bie Erklärungen der „Nordd'. Allg. Ztg.",
meint „Daily Graphic", durch die diplomatischen Schrift-
wechsel bestätigt würden, würden sicher der Premierminister
und der Kolonialminister nicht Zögern, anzuerkennen, daß
sie die Ansichten und Beweggründe der deuts-chen Regierung
irrig aufgefaßt hätten. Daß das Verhältnis der selbst-
verwalteten Kolonieen dem Auslande gegenüber befrie»
digend sei, könne man nicht gerade sagen, allein es sei nun
einmal Englands eigene Schöpfung und nicht dadurch zu
ändern, daß man es einfach in Abrede stelle -und gegen
die fremden Mächte auffällig werde, weil sie durchaus be-
rechtigte Folgerungen ableiten. Soweit der Zank zwischen
Deutschland und Kanada in Betracht komme, stehe zu hof-
seu, daß die bersöhnIiche Haltung der deut -
schen Regieruug d!e Wirkung haben werde, eiue
beide Parteien befriedigende Verstän-digung einzuleiten.
Sonst nehmen in gleich offener Weise hauptsächlich -die
Oppositio^sblätter „Daily Chronicle" und „Daily News"
die deutschen Erklärungen zustimmend entgegen, während
in der „Times" und im „Standard" deren gute Wirkung
mehr zwischen den Zeilen zu sinden ist. Jm übrigen fuchen
sich die letztgenannten, entschieden auf Chamberlains Seite
stehenL-en Blätter aus den Berliner Aeußerungen haupt-
sächlich heraus, was ihnen Paßt, und buchen die Ankündi-
gung, daß deutscherseits einstweilen von weiteren Gegen-
maßregeln gegen Kanada abgesehen werden soll, als un-
mittelbaren Erfolg der neuen Politik des Kolonial-
ministers.

O Paris, 3. Juni. Jm Auftrag des deutschen
Kaisers sprach Botschafter Fürst Radolin den Mini-
stern Delcasse und Pelletan persönlich den Dank
aus für die der „Amazone" gewährte Hilfeleistung.
Der Marineattachs Kontreadmiral Siegel begibt sich morgen
nach Brest, um im Auftrag des Kaisers den Marinebehörden
aus dem gleichen Anlaß zu danken.

8 Paris, 8. Juni. Die Kolonialgruppe des Se-
nats besprach heute mit dem Ministerpräsidenten die Er-
eignisse in Südoran. Der Ministerpräsident erklärte,
die Regierung habe alle nötigen Maßnahmen ergrifsen. Drel
Kolonnen seien gebildet worden, um von drei verschicdcnen
Seiten vorzugehen und eine energische Unterdrückung zu
stchern. Jm Bedarfsfalle würde man die Streitkräfte in
Südoran noch verstärken und neue Militärposten errichten.
Die Regierung beabsichtige in keiner Form, neue Gebietsteile
zu gewinnen, aber sie sei gewiß, den status quo und die Sicher-
heit der französischen Besitzungen in Algerien aufrecht zu er-
halten.

I) London, 3. Juni. Nach einer Lloydmeldung aus Val-
paraiso ist der während des letzten großen Sturmes ankernde
Dampfer „A r e q u i p a" der Pacisic-Compcmy, dessen
Untergang vermutet wnrde, tatsächlich untergegan-
gen. Der Kapitän, seine Frau, die Offiziere und der größte
Teil der Mannschaft sind umgekommen.

Lde Serlltt Zcdool »k kmgusger,

llauMiicüsse 1LV, 2 Irepp«».

Jnftttut zum ZweSe >«» ««».
d«nm« fremder Tprnchen, für
Ervrchsene, Herren u. vameo,
untsr Ob-rl-tlung di» H-rrn
Proseflor»

N. v. »vrlll«.

Lrrvi xokAvL« NsäiitUvu »uk üvr kLrissr VeUauftslsUuux.

Kranzösisch,- Errgltsch, Ztalienisch, Nusstsch, Lpanisch,
Dentsch für Auöländer: ««r Lehrer der betreffende« Natio«.
Konversation ^ Korresponde«z K Litteratur.
Ueber 180 Zwetgschulen. Prosprkte grstir u. sranko.

SpezialtelegrüMMe der Hcldelb. Zeiülng.

D Kassel, 4. Juni. Jm hiesigen Bezirk sind gestern vier
junge Männer beim Baden ertrunken.

L Berlin, 4. Juni. Das- gestern Abend im Zoologi-
schen Garten abgehaltene Feftbankett zu Ehren des Che -
m i ke r - K o n g r e s s e s nahm einen sehr glänzenden
Verlauf. Posäd-owsky toastete auf den Kaiser und die
Oberhäupter -der vertretenen Staaten, Witt auf die Ver-
treter der auswärtigen Regierungen, Studt auf die Meister
der Wissenschast. Während des Festes ging ein Antwort-
telegramm des Kaisers auf das Begrüßungstelegramm
des Kongresses ein.

6 Hamburg, 4. Juni. Bei der hiesigen Filiale der
Dresbener Bank wurde ein Ausländer verhaftet, als er
eine gestohlene Schweizer Eisenbahnaktie von 1000 Frks.
verkaufen wollte. Jn seinem Hotel fand die Polizei wei-
tere als g e st o h l e n gemeldete 21 000 F-rks.

8 Kiel, 4. Juni. Jm südlichen Stadtteil von Kiel ist
in 6 von Arbeitern und kleineren Leuten bewohnten Stra-
ßen der U n t e r I e i b s t y P h u s ausgebro-chen.

!' Bndapcst, 4. Juni. Ein Posttutscher, welcher eineir
Posimagen mit Wertsachen im Betra-ge von 178 000 Kro-
nen führte, ist mtt den Geldern entflohen.

1 Salzburg, 4. Juni. Jnfolge des Entgegenkommens des
Kronprinzen von Sachsen wurden die familienrechtlichen Ver-
hältnisse der Kronprinzessin Luise vollständfg geordnet. Die
Dauer des Ausenthalts des Kindes bei der Prinzessin hängl
wesentlich von dem weiteren Verhalten der Prinzessin ab. Ein
Wiederaufleben der Affäre Giron gilt als ausgeschlossen. Prin-
zessin Luise wird am 1S. Juni von Lindau abreisen. Jhre
Begleiterin ist eine 63jährige Damc, die Gräfin Batilde Be-
saint, eine langjährige Vertraute des toskanischen Hofes,
welche die Prinzessin von Jugend auf kannte. Das Schlotz,
im Rhoncdepartemcnt, wohin sich dic Prinzessin zum wciteren
Aufenthalte begibt, ist Eigentum der Gräfin.

IV Paris, 4. Juni. Der frühere Ministerpräsident Brissou
vcrösfentlicht eine Antwort aus dcm Brief des Generals zur
Linden, betreffend die Dreyfuscmgclegenheit. Derselbe fragt
in dem Artikel an, was aus folgenden drei Schriftstücken ge-
worden ist: erstens dem Briefe des Kommandanten von Mont
Valerien, worin dieser über den Selbstmord Henrhs Aufklä-
rung gibt; dieser Brief wurde s. Zt. an den Kriegsminister
gesandt. Zweitens fragt er nach dem verfahten Protokon
über dcn Zustand der Leiche Henrys und drittens nach dem
bon dem Platzkommandcmten in dieser Angelegenheit verfaßten
Bericht. Der Minister verlangt die Veröffentlichung der Briese
Henrys.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für
den Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide m Heidelberg.

sAc/c^äc^s, Aamascäss, 6ä>ks/)

ktzkvelu''« R6l86-NLAÄ2ill.

8SSSSSS« ESSSSSSSSKKKKKKK^.

Zchreibmazchinen , « «

uild allcs <!-

Zubekör

L Teleson 400, N. Dieffenbachev, Hauptstr. 400. V

8! Papicrhandluug u. Universitätsbuchbinderei. p-

^SSSSSSKKSKKKSSKKSSSSSSSSSSSSSSHSSS^

Zchreibma;chlnenpspier

VereinMte l!egi5trstur

Z i ^ l 1 ' l 1 V6itg.U8

06r>6rg1v6i'1r6timL(: <1. V

Witternngsbeobachtimgen

am 4. Juni, morgens 7 llhr:

Grad
nach Cels.

Nieber- ! Htzchstex
ster I °
Wärmegrad

Wind-

richtung

Himmel

Luftdrnck


P12,6

-l- 9.3

P14.5

NO

wolkul.

753,4

02

Den 3. Jimi vormittags zeitw. Regen, tagsüber kühle Witte-
rung.

Mutmaßliches Wettcr am 5. und 6. Juni.

Wir sind nunmehr in eine Gewitterperiode eingetreten, die
einige Zeit cmhalten dürfte, da die rasch verdampfenden Nie-
derschläge neue Gewitter erzeugen. Für Freitag und
Samstag ist demgemäß bei fortgesetzt schwüler Tempera-
tur größtenteils gewitterhaft bewölktes und zu elektrischen
Entladungen geneigtes Wetter zu erwarten.

» «SSSSS^.

Mein Sohn, mache ^ ,d H

q- Gcickäfte mit Leuten, die «-SSSKSKKSSSKKSSh, M

d onzeigen, denn dtese sind

K intelligent, du wirstnie E ^ "

L dabei verlieren. L vekgrS55eM

H Benj. Franklin.

^SSSSSS»StzSS^.^

N

8- wenn Sie Jhre Waren in zweckentsprechender

Ibren Umratt,


V Weise in der

ß „Heidelberger Zeitllng

A anpceisen, deren große Abonnentenzahl im
U kaufenden Pubiikum den Jnscrenten die
U größte Gewähr für durchschlagcnden Erfolg
^ bietct.

^ Machen Sie einen Versuch!

-LS

V
W

V



«>

<v

62 »Lvrr8I»L8SL 62.

klöcl-st---.»-« 3V, 0686il^.

> ^ _
 
Annotationen