Drittes Blatt-
45. Iahrgang. — ^ 144.
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^an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf d-n Plackattafeln der Heidelberger Zettung unb den städtischen Anschlagstellen. Fcrnsprecher 8L
am 35. Juui 1W3.
Wir öiiieu unsere Uarieifrerlnde driugeud vse A Me zu wäljlen. um uns ds-
durch die Agiialion zu erleichleru.
Aekanntgabe drs Wahü'esultaks von hakk 9 Ahr ak im großen Saale der Karmonie.
Die NatiozmUiberaze Partei.
Odenwaldklub.
Vo, Wie wir dem Jahresbericht des Gesamtklubs entneh-
^sn, gehören dem Odenwaldklub gegenwärtig 61 Sektionen
zusammen 5264 Mitgliedern, gegen 62 Sektionen mit zu-
mrnmen 5062 Mitgliedern im Vorjahre, an, mithin ein Zn-
wachs von 202 Mitgliedern. Eingegangen sind im verflossenen
^ahre 2 Sektionen, Neckarelz und Wiesloch, mit zusammen
"1 Mitgliedern; beigetreten ist die Sektion „Oberes Ulfental"
'uit 50 Mitgliedern. Außerdem hat sich die Sektion Worms,
welche bisher die dortige Sektion des Deutschen und Oester-
^ichischen Alpenvereins mit dem Beitrag von 10 Mk. jährlich
chrporatives Mitglied war, zu einer selbständigen Sektion nnk
über 50 Mitgliedern erweitert und sich dem Klub ange--
ichlossen.
Auch im verflossenen Jahre hat dcr Klub wieder cine rcge
Und segensreiche Tätigkeit entfaltet. Um den Odenwald jeder-
Uiann zugänglich zu machen, hat der Klub eine Verbilligung
°er Fahrpreise, sowie die Erleichterung des Eisenbahnverkehrs
?ugestrebt und hierin einige Erfolge erzielt. Alle Wünsche
chnnten jedoch nicht durchgesetzt werden. Sodann hat der Klnb
^ne Anzahl Wegemarkierungen ausführen, und die neunte
Auflage der Markierungskarte ist in einer Stärke von 4000
^kemplarcn zur Ausgabe gelangt. Der Vertrieb ist dem Pa-
Uwrhaus Elbert in Darmstadt übertragen. Der Laden-
Neis ist der frühere geblieben (1.70 Mk.). Besonders grotzen
A>ert legt der Vcrcin bekanntlich auf dic Erhaltung der Natnr-
Uönheiten und der Bau- und Kunstdenkmäler und auch auf
"lesem Gebiete wurde im verfloffenen Jahre viel geleistet.
. So ist der grotze Borstein bei Reichenbach, wegen
Men Erwerbung in den früheren Jahren zwischen den Eigen-
tUrnern und der staatlrchen Forstbehörde eine Vereinbarung
?icht zustande kam, auf die Veranlaffung des Klubs bon der
Us, Regierung als Naturdenkmal erklärt und unter gesetz-
"cherr Schutz gestellt. Ebenso genietzt jetzt die Hofbuche in
Airlenbach, die Dicke Eiche daselbst und der Königs-
?runnen im Hetzbacher Wald den nötigcn Schutz. Schon
November 1902 sirrd eine Reihe Burgen unter anderen
?le Ruinen Hirschhorn, Hinterburg, Schwalbennest, Starken-
Auerbacher Schlotz, durch Vertreter der staatlicherr Bau-
Nörden unter Zuziehung des Architekterr Bodo Ebhard zu
„^Ain, Leiter der Wiederherstellungsarbeiten auf der Hoh-
^uigsburg i. E., bereist worden, wobei es sich darum handelt,
Ort und Stelle fcstzustellen, was am besten zur Erhaltung
Ruinen zn geschehcn habe, und allgemeine Grundlagen fnr
Vehandlung ähnlichcr Fragerr im ganzen Grotzherzogtum
schaffen.
. Jn einzelnen sei crwähnt: An dcr Burgruine Franken-
ffLin wurde der autzerhalb der llmfassungsmauern nach Sü-
zu stehende „Pulverturm" gründlich hergestellt. An der
^ tarkenburg ist dre Herstellung dcs geborstcncn TurmeZ
.U Aussicht genommen. Für das S ch l o tz Lrchtenberg
Mte die Regierung in den Hauptvoranschlag 1903-04 einen
^ftrag von 3000 Mk. eingestellt, nm ein Projekt auszuarbeiten,
^>e das architektonisch wertvalle, geräumige, schön gelcgcnc
^auwerk nutzbar gemacht werden kann. Der Betrag wtrrde
^lvilligt, Auftrag zur Fertigung des Projekts ist bereits er-
8?ugerr. Ueber die Wiederherstellung des Rathauses zu
^Nichelstadt ist ein Entwurf ausgearbeitet. Die Ausfüh-
Rng der Arbeiten wird im Laufe dieses Sommers erfolgen,
^ den Kostcn leistct dcr Staat cinen Beitrag von ca. 3500 Mk.
s as in seincm Aeutzerrr erneuerte Rathaus in Sceherm
M Nun auch im Jnnern hergestellt werden; hrerzu stellt ver
^mat den bauleitenden Beamten. Die K a rmelrterkirche
Hirschhorn ist auf Staatskosten aufgenommcn wörden,
.6 auch ihrc Wicderherstellung geplairt ist. Die Verhandlnngen
"^gen dcr K r e u z i g u n gs g r u p p c zu W i m p f e n habcn
svfreulichen Fortgang genommen. Für dic Hrntcrburg
Neckar-Steinach wird z. Zt. durch derr zum Denk-
s ^Pfleger bcstellten Architckten Prof. Pützcr in Darmstadt
s Mestellt, welche Arbeiten zur Vcrhütung cincs weitcrcn Ver-
wlls der Burg unaufschiebbar sind. Auch beabsichtigt der ge-
^airrite Architekt Bodo Ebhardt auf Veranlaffung der Hessisch.
Mierung eine Studie über die Erhaltung der Hinterburg er-
sAeinen zu laffen. Bezüglich der Burg Freienstein tm
^arrimelsbacher Tal sind Verhandlurigen eingeleitet worden,
auch sie vor weiterem Verfall zu schützen. An der Ruine
, odenstein sind aus Mitteln des Klubs mit Zustimmung
j,, Freiherrlich bon Gemmingenschen Verwaltung untcr Ler-
des Herrn Archivars Morncweg zu Erbach verschre-
^ve bauliche Herstellungerr vorgenommen worden, die zur
^^hütrmg eines weitcren Verfalls nnumgänglich notig warcn.
Ebenso hat die Aufstellung verschiedener Tische und Bänke im
Hofe der Ruine im Laufe dieses Frühjahrs stattgefurrden. Die
entstandenen Kosten wurden aus dem Ueberschusse des 1901er
Roderrsteinfestes bestritten. — Das Bild des Junkers Hans
von Rodenstein, welches s. Zt. von dem verstorbenen Ober-
bürgermeister Ohly-Darmstadt für die Wirtschaft am Roden-
stein geschenkt wurde, ist auf Kosten des Klubs einer gründ-
lichen Reinigung und Wiederherstellung unterzogen worden.
Das Bild wurde wreder in der inzwischen gleichfalls neu ein-
gerichteten Wirtschaft am Noderrstein aufgehängt.
Auch innerhalb nnseres im Großherzogtnm Baderr
gelegenen Klubgebietes ist manches zur Erhaltung von Bau-
denkmälern geschehen. So sirrd nach uns von der Sektrön
Heidelberg gewordenen Mitteilungen die Trümmerreste der
Basilika auf dem Heiligenberg neu konserviert, die
Werke der Schauenburg freigelegt, Architektur- und
Skulpturreste des ehemaligen Klosters Schönan gebor-
gen. Dic Grabdcnkmäler der Bettendorf in Gauangelloch
wurden restauriert. Ebenso haben an der Burg Weid"en -
stein (im sogen. kleinen Odenwald) größere Wiederherstel-
lungsarbeiten stattgefunden, woran Regierung, die Stadt Het-
delberg und der Mannheimer Altertnmsverein beteiligt ge-
wesen sind. — Eine darrkerrswerte Anordnung hat das Großh.
Badische Ministerium der Justiz, des Kultus nnd Urrterrichts
dadurch getroffen, daß den Gemeinden des Landes untersagt
worden ist, ohne Genchmigung der Regiernng alte Brun-
ncn zn beseitigen.
Zur Förderung der volkskundlichen Durchfor-
schung des Klubgebietes ist der Odenwaldklub der im vorrgen
Jahre mit dem Sitz zu Gietzen begründeten „Vereinrgung für
hessische Volkskunde", welche sich irr erfrenlicher Entwicklung
befirrdet, mit einem 'entsprechenden Beitrag als Mitglied bet-
getreten.- Während die Vereinigung bor einem Jahre elrren
Mrtgliederstand von 700 verzeichnen konnte, stieg die Zahl der
Mitglieder zu Anfang des Jahres 1908 auf 924.
Mit bedeutenden Kosten hat der Klub auch wieder derr Bau
und die Unterhaltung der Aussichtstürme geförderr.
So mutzte der Äussichtsturm auf dem Schnellerts wegen Bau-
fälligkeit abgetragen werden, der Kaiserturm auf der Neun-
kircher Höhe ist einer gründlichen Reparatnr unterzogen wor-
den, sodatz er noch eine lange Zeit seinen Zweck erfüllen kann.
Doch trägt man derr Gedanken, hier einen neuen Turm in
Stein zu errichten, zu dem bereits Än Fond von 2578.09 Mk.
vorhanden ist. Desgleichen mutzte auch der Turm auf dem
Schimmelberg renoviert werden. Das Projekt der Er-
richtung eines Aussichtsturmes auf dem Weitzen Stein
bei Heidelberg ist durch eifrige Tätigkeit der Sektion Heidelberg
wesentlich gefördert worden. Die Sammlungen belaufen sich
bereits auf 8400 Mk., worunter sich 500 Mk. Zuwerrdurrg
aus der Zentralkasse befinden. Weiter wird geplant die Er-
richtung eines Aussichtsturmes auf der Hirschhorner
Höhe und dre Erbaunng ernes Bismarckturmes auf dem
Hamberg bei M o s b a ch.
Die Frage der Haftpflicht des Vereins für die bei
Besteigung ihrer Aussichtstürme errtstehenderr Unfälle ist noch
nicht zum Abschluß gebracht, doch wird dieselbe in aller Kürze
zum Abschlutz kommen. Das finanzielle Ergebrris
war auch im verflossenen Jahre ein zufriederrstelleirdes. Dle
Einnahmen betrugen 8972,37 Mk., die Ausgaben 6529.12 Mk.,
mithin bleibt ein Kasseribestand von 2443.25 Mk. Dre beson-
deren Fonds betrugen am Ende des Jahres 1902 2556.87 Mk„
von diesem Betrag entfallen 261.21 Mk. auf den Turmbau-
fonds, 270.18 Wk. auf den Fonds zur Errichturrg einer Ms-
marcksäule, 515,78 Mk. für die Erneuerung des Turmes aus
dem Weißen Stein und 1509.70 Mk. auf den Fonds zur Er-
neuerung des Odenwaldplakates.
Persoiialnachrichten.
AnS dem Bereiche bes Großh. Eiewerbeschulrats.
Versetzt: Gewerbeschulkandidat Anton Fellhauer an der Ge-
werbeschule in Müllheim als Aushilfe an jene in Heidelberg.
Aus bem Bereiche des Großh. Ministeriums des Jnnern.
Versetzt: Limberger, Mathäus, Verwaltungsaktüar in Do-
naueschingen zum Bezirksamt Mosbach; die Schutzmärr-
ner: Böhmann, David, Helm, Joharrn, Riedel, Wilhelm, Vol-
let, Friedrich, von Mannheim nach Heidelberg, Edinger, Georg,
von Pforzheim nach Heidelberg, Fritz, Ludwig, von Heidelberg
nach Baden, Mattes, Josef, von Manrrherm nach Pforzheim,
Krause, Wilhelm, von Rastatt nach Pforzheim, Jung, Karl,
von Heidelberg nach Karlsruhe, Vaupel, Peter, von Mannheim
nach Karlsruhe, Baumann, Valentin, von Pforzheim nach
Mannheim, Meier, Karl, von Mannheim nach Rastatt, Wnn-
derle, Mathäus, von Freiburg nach Koirstarrz, Münch, Friedr.,
von Konstanz nach Freiburg, Löffler, Engen, Mattulat, Paul,
Stader, Karl, von Mannherm nach Korrstarrz.
Gestorben: Schaffner, Wilhelm, Kanzleiassistent bei der
Landesversicherungsanstalt Baden — am 30. Mai 1903.
Aus dem Bereiche der Oberdirektion des Wasser- und Straßen-
baues.
Befördert zum S t r a tz c n m e i st e r: der Straßenmei-
stersgehilfe Heinrich Götz in Waldshut.
Ernannt zn nichtetatmäßigen Beamten: der Geometer Max
Gehrig in Königshofen; die Larrdstratzenwärter: Er-
hard Koch in Kadelbnrg und Karl Friedrich Pfeifer in Auer-
bach.
Versetzt: der Straßenmeistergehilfe Friedrich Müller in
Ueberlingen zur Wasser- urrd Stratzenbauinspektion Konstanz
und mit der Verwaltung des Stratzenmeisterdienstes Thengen
betraut.
Großh. Verwaltungshof.
Die Beamteneigenschaft verliehen: der Wärterin Pauline
Schmid an der Heil- und Pflegeanstalt zu Pforzheim.
Als Wärterin bcstätigt: Barbara Bläß, Luise Müller und
Emma Schwarz, alle an der Heil- urrd Pflegeanstalt Jllenau.
Aus dem Bereiche des Großh. Ministeriums der Finanzen.
— Steuerdirektion. —
Uebertragen: die Steuereinnehmerei Grreßen dem zur
Ruhe gesetzten Hauptamtsdiener Mattäus Würtenberger beim
Grotzh. Hauptsteueramt Lörrach.
Versetzt: Finarrzassistent Alfons Kettemann, I. Gehilfe bet
Großh. Finanzamt Ueberlingen, in gleicher Eigenschaft zu
Großh. Firiarrzamt Stockach, Revisionsaufseher Philipp Schmidt
in Basel zu Großh. Finanzamt Bruchsal; die Steueranf-
seher: Otto Johrr in Schönau b. H. nach Meßkirch, Josef
Jung in Marrrrheim nach Ueberlingen a. S„ Jakob Winai ln
Ueberlingen nach Schönau b. H.
— Zolldircktion. —
Ernannt: Finanzaffistent Daniel Huber zum II. Gehilfen
rrr Heidelberg, Haferraufseher Heinrich Förster zum Hafenmel-
stergehilfen in Mannheim.
Versetzt: Revrsionsaufseher Karl Scherer in Basel nach
Weinheim zur Bersehung einer Untersteueramtsgehilfenstelle,
Postenführer Georg Lutz in Neuhaus nach Basel, Zolleirmeh-
ner Karl Lieb in Fützen nach Weil, Grerrzaufseher Georg Hunn
in Dogern nach Fützen zur Versehnng der Zolleinnehmerstelle,
und Grenzaufseher Kornel Jäger in Erzingen nach Horrr;,dle
Finanzassistenten: Karl Götzingcr in Säckingen znm
Hanptzollamt Mannheim, Hermann Widmeher in Singen nach
Säckingen, und Karl Braungart in Konstanz nach Singen; dre
Grenzausseher: Josef Wenk in Riedheim rrach Gai-
lingen, und Karl Kaiser in Gailingen nach Riedheim.
Etatmäßig angestellt: Grenzanfseher Wilhelm Hermarm
irr Konstanz.
Zur Ruhe gesetzt: Hauptamtsdierier August Willin in Stüy-
lirrgen.
Seines Dienstes enthoben: Zolleinnehmer Joharm Etspüler
m Günzgen, auf Ansucheri.
Berantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für
den Jrrseratenteil Th. Berkenbusch, beide m Heidelberg.
rum 8ollu1rs gsc?sn
2ug!uft,
kür /iniwsi', li-rlston,
käi'ten, Xrsakeorim-
mer erv. vorsoiulvt ru
OriZinal-k'abrilrpi-krssn.
lla npt s tr as s s 88.
Nan vorlangs krsin'isls.
Fakol) Leoksr, llauptstr. 153
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Ax»rrvll«pltrell io Lorusloln rm<1 Ilversekanrll.