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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0063

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KREIS KONSTANZ.

Der Bau besteht aus zwei Theilen, einem altern Thurm, dessen Höhe von
der jetzigen Thürschwelle bis zur jetzigen Plattform rund 11 m beträgt, und einem
unregelmässigen Vorbau. Der nahezu quadratische Thurm von 10.70 m Seiten-
länge, ist, wie der ganze Schlossbau, aus grobem Bruchsteinmauerwerk von Basalt
bei reichlichem Mörtel verbrauch ausgeführt, nur die Ecken des Thurmes sind mit
Bossagequadern aus Sandstein (von Zimmerholz) eingefasst, ebenso ist die einzige
grössere Oeffnung am Thurm, vermuthlich der ehemalige Eingang in etwa 6 m
Höhe, mit Sandsteinquadem umrahmt. Unterhalb dieses Eingangs, dessen schwer-
beschädigte Ueberdeckungssteine doch deutlich einen Spitzbogen erkennen lassen,
läuft ein Absatz aus Sandstein mit einer schlichten Schräge an den Aussenseiten des
Thurmes soweit herum, bis wo die Maueranschlüsse beginnen. Die Mauerstärke des
Thurmes beträgt etwa 2.80 m, während die Mauerstärken des übrigen, viel später
angebauten Burganbaues zwischen 1.20 und 1.50 schwanken. Ueber das Alter des
Thurmes lässt sich nichts bestimmen, nur soviel vermuthen, dass der Bau kaum
über den Anfang des 14. Jhs. hinausgeht.

Die hölzerne Treppe im Innern des Thurmes, sowie das obere Gewölbe unter
der Plattform, ist aus moderner Zeit, der jetzige Eingang ebenfalls vermuthlich nicht
alt. Der ganze übrige Burganbau mit vielen fast ganz zerstörten Fenstern zeigt
gar keine Kunstformen mehr, aus welchen sich auf sein Alter schliessen Hesse;
seine Mauern sind theilweise nur bis auf halbe Manneshöhe, theilweise bis über
das Erdgeschoss oder das darauf folgende erste Stockwerk erhalten.

Fig. 22 gibt den Grundriss des Schlosses Neuhoewen nach Aufnahme von R. Redte nbacher.

Fig. 22. Sletten. Grundriss des Neuhirwener Schlösschens.

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