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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0316

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292 KREIS KONSTANZ.

über, die 1548, 1565 und 1573 (damals gehörte es dem Chronisten an) genannt
sind. Das Wappen der Letzteren, ein aufrechtstehender schwarzer Steinbock mit
weissem Hörn und weissen Klauen an einem Fensterpfeiler des ersten Stockes.

Sonst zeigt das Gebäude nur Fenster der späthestgothischen Zeit, sowie der
Renaissance, ohne Kunstwerth, im obersten Stock Rococo-Stuckdecken.

Paradiesstrasse

No. 1 'Malhaus', 1292 als Eigenthum eines Heinrich v. Griess erwähnt,
1415 Wohnung eines Grafen von Warenwig (Warwick, RICHENTAL S. 46),
seit dem 17. Jh. schon als Apotheke erwähnt (MARMOR 172 f.) jetzt Apotheke
des Herrn Leiner, ganz modernisirt. Im dritten Stock des Seitenflügels sind in
einem Raum, der jetzt zur Aufbewahrung von Apothekerwaaren dient, kandelaber-
artige Fenstersäulchen der Renaissance sichtbar, wie solche noch in mehreren Häusern
sich erhalten haben.

No. 2 Das Zogelmann'sche Haus endigt nach oben in einem Späth-
renaissancegiebel mit dem Wappen der Atzenholtz in Stein.

Sigismund Strasse

No. 10 Das Haus 'zur Stiege' enthält ausser gothischen Resten eine gute
Renaissanceholzdecke im Hauptzimmer des oberen Stockes, dessen Fenster durch
ein Kandelabersäulchen getheilt sind.

Rheingasse

No. 20 (Dompropstei): schöne Eisengitter des 18. Jhs. an den Fenstern.

Rosgartenstrasse (ehern. Augustinergasse)

No. 4 Das Haus zum Wolf, Rococoarbeit (Umrahmung der Fenster) von
1774, über dem Eingang das Wappen der Beutter. Reste von Bemalung.

No. 5 (s. Rosgarten).

No. 9 Bodan (zum Schwanen), enthält im Hof einen erkerartigen Aus-
bau, der von zwei Renaissancesäulen getragen wird mit der Jahreszahl 1571.
Portal mit Kopf am Schlussstein.

No. 10 Spätgothisches Haus 'zum Rehböekle', sehr gering.

No. 12 'S t e i n b ö ck 1 e', beim Conzil Wohnhaus des Bischofs von Dublin,
später im Besitz der Muntprat zum Steinbock, 1536 Nikolas de Call gehörig, ist
gekennzeichnet durch das Wahrzeichen eines Steinbocks. Bemerkenswerth sind eine
Treppe mit spätgoth. Balustrade, vermauerte Renaissancesäulen im Hof sowie Reste
einer Holzdecke im Hinterhaus, aus der Zeit der Spätgoth ik. Ein Renaissance-
Saal mit Säule und Getäfel (Drachen).

No. 14 Das Haus zum Strahl, jetzt Schaffner'sches Haus, hat spät-
gothische Fenster gegen den Hof zum Steinböckle, an der Facade einen Spät-
renaissanceerker mit zwei Wappen.

No. 18 Das Haus 'zum weissen Adler', im 15. Jahrhundert der Familie
Flar gehörig, ziert ein schöner gothischer, auf einer Console aufsitzender Erker, der

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