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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0342

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318 KREIS KONSTANZ.

c) Senesius fällt in Gegenwart des Kaisers Theopont zu Füssen, um ihn um Ver-
zeihung für seinen Unglauben und seine falschen Wunderkünste zu bitten; d) der
Bischof Theopont wird enthauptet. An den Schmalseiten a) Theopont im Feuerofen
erhalten; b) Senesius (oder Theonas, wie er vor seiner Bekehrung hiess) übt seine
Zauberkünste an einem Ochsen. Der Deckel ist an den Langseiten mit gothischen
Fialen und Masswerk ornamentirt, in welchem silberne Statuetten von 3" Höhe
unter Baldachinen angebracht sind. Vorn Christus am Kreuz mit Maria und Johannes
zur Seite, rechts davon ein Bischof (Theopont?), ein Martyr mit der Siegespalme,
ein Medaillon mit dem Bilde des Ev. Matthäus; links zwei Märtyrer mit Sieges-
palmen und wieder ein Medaillon mit dem Ev. Johannes. Rückseite: Auferstehung
Christi mit je einem Engel und Wächter auf beiden Seiten; in den kleinen Nischen
rechts des Zauberers Theonas als Pilger; ein Bischof mit einem Buche (Radolfus ?),
Medaillon mit dem Ev. Marcus. Links ein Bischof ohne Symbol (Egino?), hl. Petrus
und Medaillon mit Lucas. Auf den Schmalseiten des Deckels: je ein Medaillon mit
der Verkündigung, dem hl. Michael, dem Ritter S. Georg und dem hl. Christoph.
Zwischen den Medaillons in Gold gefasste Krystalle. An einer der Schmalseiten
17-3 |; RENOVIERT. (Vgl. GINSHOFER S. 346 f.) Ueber Eröffnungen dieses
Reliquiars am 25. Mai 1412, darin in den JJ. 1540, 1636, 1656, 1660, 1689,
1697 berichtet eine Zeller Hs. und auf Grund derselben der Stadtpfarrer Pet.
Fischer in seiner 'Zeller Heiligen-Zierd' vom J. 1745; vgl. den Auszug bei
GINSHOFER a. a. O. 347.

Hinter dem gothischen, überkleideten H ochaltar spätgothische Nische
mit den Büsten der hh. Theopontus und Senesius, deren Reliquien
hier aufbewahrt werden.

RELIQUIAR von vergoldetem Kupferblech. Die Area besser als der zopfig-
spätgothische Aufsatz. Unten an der Vorderseite ein hl. Bischof und ein Confessor oder
Martyr (Theopontus und Senesius?), zwischen ihnen Madonna mit dem Kind. Reizende
spätgothische Arbeit. Rückseite: gravirtes Ornament. An den Schmalseiten a) ein Mönch
mit Tonsur, in der Rechten einen Kelch oder ein Ciborium haltend (leer?); b) eine
(weibliche?) Heiligengestalt mit einem Keliquiar, welches dem unsrigenganz ähnlich sieht.

Kleineres RELIQUIAR aus Silberblech, mit gradirten Brustbildern der
Madonna mit Kind und zweier Heiligen. Darunter die Inschrift: S THGOPONTOS S
) 5 V\ O 5 ) 5 S CGNGSIVS. Also die Namen der Patrone mit dem Datum 1501.
Der Schrein ist reich mit Glasflüssen und falschen Edelsteinen besetzt.

Reliquienarm der hl. Verena, Zopf.

Reliquienbüste mit reizendem Brustbild der hl. Verena in Silber, darunter
die Inschrift • S • VERENA • Gute Spätrenaissance aus dem Ende des 16. Jhs.

Haupt des hl. Zeno, silbernes Barockreliquiar in Gestalt einer Bischofs-
büste (17. Jh.). Die Reliquie in gestickter Seide.

Grosses Silbercrucifix mit gutem silberbeschlagenem Ebenholzfuss,
Wappenschild mit

MARGARETA PELLERIN

i • 6 • 5 • 9

[3'8]
 
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