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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0358

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334 KREIS KONSTANZ.

von Nordstetten (1464—92) führte die Unternehmungen seines Vorgängers unter
Zuhülfenahme eines Ablasses 1465 fort. Der Chor wurde 1471 beendigt (SCHÖN-
HUTH S. 268), dann das Innere erneuert, worauf 1477, 20. April, eine neue
Consecration der Kirche und Altäre erfolgte (SCHÖNHUTH S. 271. MONE
Qs. 1240). Die 'lat. Jahrgeschichten' (MONE a. a. 0.) zählen dabei 15 Altäre
auf: 1) den der hl. Jungfrau, den Apostelfürsten Petrus und Paulus und dem
Evangelisten Marcus geweihten Hochaltar; 2) in cancellis (also auf dem Lettner)
den Altar des hl. Michael, der 11000 Jungfrauen und des hl. Augustinus und
Hieronymus; 3) sub cancellis den Altar der hl. Dreifaltigkeit, der Assumptio c. M. V.
und der hl. Pelagius und Christophorus; 4) ebenda den Altar des hl. Johannes Ev.,
Matthaeus, Lucas, der drei Magier, Cosmas und Damianus; 5) im s. Marcuschor
den Altar des hl. Marcus, des hl. Meinrad und der hh. Senesius und Theopontus;
6) auf der Seite des Johannisaltars: den Altar der zwölf Apostel und der hh. Genesius
und Albanus, Geor(g)ius und Albertus; 7) den Altar des hl. Johannes Bapt., der
unschuldigen Kinder, des hl. Mauricius und seiner Genossen; 8) den Altar des
hl. Gallus, Leonhardus und Othmar; 9) den Kreuzaltar, der zugleich den Märtyrern
Johannes und Paulus und der hl. Helena geweiht war; 10) den Altar der hl. Fortunata
ihrer Brüder, der h. Maria Magdalena und Petronella. An der dem Kloster zu-
gekehrten Seite: 11) den Altar des h. Benedictus, der h. Scholastica, des Papstes
Gregorius, des h. Maurus und Placidus; 12) den Altar des h. Pirminius, Conradus,
Udalricus; 13) den Altar der hh. Stephan, Januarius, Pimenius; 14) den Altar der
hh. Nikolaus, Martinus, Wolfgang; 15) den Altar der hh. Fides, Katharina, Barbara.
Die Anerkennung des Besitzes der S. Marcusreliquien durch P. Innocenz VIII
(i486, vgl. SCHÖNHUTH S. 272), wiederholte kaiserliche Besuche (Friedrich III
1485, Maximilian I 1492) schienen einen Augenblick der Abtei wieder eine neue
Blüte zu verheissen. Aber die zunehmende Schuldenlast nöthigte zu fortgesetzten
Verkäufen und Verpfändungen und führte schliesslich zur Incorporation des Stiftes
in das Bisthum Konstanz, (vgl. Facti species, qualiter mon. Div. Augiae mensae
episcopati Const. incorporatum fuerit, MONE Qs. I 199 f.), welche bereits
1510 Bischof Hugo ohne Erfolg versuchte (SCHÖNHUTH S. 280 f.), die
aber endlich 1540 gelang. Bischof Christoph (1548—61) besserte das Chor-
dach aus und restaurirte wol auch Manches im Innern (eb. MONE Qs. I 202).
Derselbe Bischof (1596, Juli 31) und sein Vorgänger Johann (1540, Febr. 5) be-
urkundeten auch den Schweizern, 'dass weder jetzt noch hienach inkünftig zyt in
gemelter Richenow einich Vestinen noch Bollwerk, das zu kriegerischer Wehren
dienen und unzern lieben Fründen gemeiner Eydgenossen zu Schaden und nach-
theil reichen möchte, nit buen noch machen' wollen (NEUGART Cod. dipl. II
540). Doch wird 1561 (Mai 17) ein Augustin Buwman 'Buwmeister des Gotz-

r s^>ec.
husses Rychenouw' genannt (G.-L.-A. Urk. -——). Seither sorgten die Kon-

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Stanzer Bischöfe nur für die nothdürftige Erhaltung der Gebäude. Der Cardinal

Andreas von Österreich fügte diesen einen Löwenzwinger und Bärengraben

hinzu (SCHÖNHUTH S. 316 f.); Jakob v. Fugger schuf 1606—1610 den

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