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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0612

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AMT UEBERLINGEN. — SALEM. 581

Aufopferung Maria im Tempel, Copie der Tizianischen Praesentatio in
der Pinakothek zu Venedig.

In einem andern Zimmer eine Anzahl Genre- und religiöse Bilder
ohne sonderlichen Werth.

Gothische Cassette mit Eisenbeschläg.

H o 1 z m o d e 11 des Klosters.

Schönes Rococopult.

Zwei Pläne und Ansichten, das Kloster vor dem J. 1697 darstellend.

Im A r ch i v und den anstossenden Sälen: unter den Acten zu bemerken
die Correspondenz mit Innsbruck betr. den metallgedeckten Thurm; die Ver-
dingung der grossen Orgel an Joh. Eggendach er von Salzburg, 1714; Pap.
betr. die Chororgel, verf. von Eichgasser in Ueberlingen 1752. Fase. VIII
betr. die in der Nacht vom 9.—10. März 1697 hier ausgebrochne Feuersbrunst.
Aus diesen Acten geht hervor, dass die Zerstörung der Abtei nicht im Schweden-
krieg erfolgte. Interessant ist die Mittheilung der Protokolls über den Brand:
'Darunter (unter den verbrannten Büchern) auch das schöne Original Manuscriptum
Concilii Constantiensis, welche man aus der in höchster Gefahr gestandenen Biblio-
thek hat salviren wollen, damit aber vom feuer übereylt vnd verkürzt worden
ihm Feuer aufgangen'.

Sehr schön gemalter Kalender, in der Mitte Z o d i a c u s und Mondlauf,
mit dem Datum 1-H-8-9- An den Aussenflügeln unten: anno domini nostri
jesv Christi Mense Verno DenVo pICta est (also 161 1). Oben: Serto-
Joannis Wernheri Herois Herique (sie) nobilis a Reischach, floret
auitus honor. EtMargaritae Spethanae gloria gentis, Virtutumque
rosisnexaeoronatviret. j|

Kleine Sammlung von Kupferstichen, u. a. Stich der Salemer Monstranz
von Joh. Franck in Augsburg (j. in Wien); kostbare Barockarbeit.

Auf den Treppenaufgängen Kupferstiche, Salem-Konstanzer Promotionen.

Im dritten Stocke die Prälatenwohnung. Maskirte Cassenbehausung.
Hübsche eiserne Thürb eschl äge im Innern (18. Jh.). Am Sockel der Täfelung
Wappenbilder der einzelnen Prälaten. Münzsammlung.

Die Hauskapelle des Prälaten hat reiche Stuccatur- und Deckengemälde
des 18. Jhs. Hübsche Eisenschlösser.

Oben in einem Zimmer Ansicht des Klosters von 1809, ehe Thurm
und Glocken verkauft wurden.

In einem andern Zimmer Rococoleinwandtapete.

Der obere Bildersaal enthält meist ganz geringe Rococo-und Zopfbilder;
so ein Altarbild aus Birnau; Wappen tafeln derselben Zeit, auch eine des
15. Jhs. mit gothischer Schrift. Drei dieser Tafeln verdienen sorgfältige Conservirung.

Ebenda ein gothisches 'H o 1 zgeniäld e' erneuert und gemalt Anno
1548 Salemii: Jesus cum conversis lapieidis laborare visus (vier
Bilder).

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