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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 1.1911-1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.27186#0185

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MODERNER SCHMUCK

ANNIE HYSTAK- BRESLAU

ANNIE HYSTAK-BRESLAU

vortreffliche Buch, das die ganze Entwicklung
der deutschen Malerei von Füger, Runge
und Friedrich bis auf
Leibi und Klinger ge-
schmackvoll, kenntnis-
reich und eindringlich
erzählt, ist im Texte
farbig illustriert. Schon
allein hierdurch bildet
das Buch innerhalb un-
serer riesigen Kunst-
geschichts-Literatur eine
Klasse für sich. Eine
ganze moderne Kunst-
geschichte, die Böcklin
und Stuck, Waldmüller
und Menzel, Lenbach
und Liebermann, ja
überhaupt alle Großen
des 19. Jahrhunderts in
fast 100 farbigen Ab-
bildungen veranschau-
licht. Auch textlich ver-
dient das gediegene
Werk alles Lob; an der
gut charakterisierenden
Darstellung werdenLieb-
haber prägnanter Urteile
ihre Freude haben.

Das Dorf. Ein
Handbuch der künstle-
rischen Dorf- und Flur-

gestaltung. Von Robert Mielke. Mit 256 Text-
abbildungen. Leipzig, Quelle & Meyer.

Ein Buch, das sich in erster Reihe an die
Architekten wendet und diesen viel zu sagen hat,
das sich aber auch bei allen denen ein lebendiges
Interesse erobern wird, die unser deutsches Dorf,
seine Art und seine Entwickelung kennen und
lieben. Der Verfasser erweist sich hier als ein
berufener Führer zur Erkenntnis des vielen Schönen
in der Gestaltung der ländlichen Siedelungen,
zu denen immer mehr die Neigung des abgehetzten
Großstädters flieht. So dient Mielkes Buch, unter-
stützt von einem trefflichen Illustrationsmaterial,
unserer volkstümlichen Kunst und einer unserer
wertvollsten Kulturen. Er charakterisiert erst den
Boden, auf dem die deutschen Bauernsiedelungen
entstanden, und setzt beide in ein richtiges Ver-
hältnis, ob er nun die norddeutsche Tiefebene,
das mitteldeutsche Bergland, das Alpenvorland
oder das Hochgebirge schildert. Von Baustoffen
und Bauformen redet er und von den geschicht-
lichen Formen des Dorfes, von seiner eigentlichen
Ausgestaltung (Straßenbild, Lageplan usw.), von
Garten und Kirche, Pfarrhaus und Schule, von
Guts- und Gasthäusern, Brunnen, Denkmalen,
Friedhöfen — und immer bleibt das Interesse
am Gegenstand lebendig. Vieles von dem, was
wir über das Wesen des Dorfes zu wissen glaubten,

wird da korrigiert, und
so bedeutet das Ganze
mehr als ein bloßes
trockenes Fachbuch. Die
zeitgenössischen Kunst-
bestrebungen auf dem
Lande hat der Ver-
fasser absichtlich nur
mit Zurückhaltung be-
rücksichtigt, um „einer
Entwicklung vorzugrei-
fen, die schwerlich zu
übersehen ist“. -z.

Vom Uerdinger Bis-
marckdenkmal. Der

schöne und interessante
Entwurf zu dem Bis-
marckdenkmal von Uer-
dingen, den Franz
Brantzky geschaffen
hat und welchen wir im
vorigen Heft veröffent-
lichten, hat bei dem aus-
geschriebenen Wettbe-
werb den ersten Preis
erhalten. (Es ist nur
zu wünschen, daß dieser
Entwurf auch zur Aus-
führung gelangt. D. R.)

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