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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0170

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IVIsoli. 1'sx>x>io1ilLlox)ikSi'6i.

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Freiiv. ßiegrnschaftsversteicerung.

Auf Antrag des Bäckermeisters
Karl Lorenz von hier wird am
Dienstag den 3. Februar l. I.,
nachmittags 3 Uhr,
durch das unterzeichnets Nokariat in
d-ssen Gsschäftszimmer — Haupt-
straße 78 — das unten beschriebene
Grundstück cffentlich zu Eigentum vsr-
sreigert, wobei der Zuschlag erfolgt,
wenn wenigstens 40 000 Mk. geboten
werden, vorbehaltlich der Genehmigung
des Eigentnmers. uämltck:

Lg.-B. Nr. 502: 2 Ar 37 Qm
Hofraite an der Untereu Neckarstraße,
worauf mit Nr. 96 bezeichnel erbant
ist: a. ein dreistöckiges Löohnhaus
mit gewölbtem Keller; b. ein ein-
stöckiger Hinterbau mit Bäckerei;
o. ein einstöckiger Schopf.

Die übrigen Versteigerungs-
bedingungen können inzwischen bei
Großh. Notariat V. dahiec eingesehen
werden.

Kroßh. WotariaL V:

Bccker.

öaü^lrbeiten.

Für den Ncubau eines Schul-
bauses im Stadtteil Neuenheim
sind uachverzeichnete Arbeiten in
Accord zu vergeben:

1. Die Hcrstellung eines eisernen
Einfri cd i gungs - Gelän-
d e rs,

2. die Herstellung der Schiefsr-
wände (etwa 83 gm) für das
Piffoir einschließlich Oelgeruch-
verschlüssc.

3. die Lieferung und Jnstallation
der Aborttrichter u. Spül-
vorrichtungen (24 Stück).

Angebote hierauf werden bis zum
Freitag den 30. Ianuar 1903,
vormittags 1l Nhr,
von der unterzeichneten Slelle cnt-
gegengenommen.

Näheres bei ebenderfelben.

Zuschlagsfrist 14 Lage.

Heidelberg, den 21. Januar 1903.

Städt. Kochöauamt.

Kettmgasse 12, II. Stock.

SlädLischeSparkaffe

Keidelöerg.

Wegen der Feier des Geburtsfestes
Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm II.
bletbt unsere Kasse am
Dienstag, den 27. Zauuar d. I.
geschlossen; diesslbe wird adsr am
Moutag, den 26. d. M., vormittags
für Eiulagen und Rückzahlungen ge-
öffnet sein.

Heidelberg, den 20. Jannar 1901.

Die Verechnung:

Schneider.

Wsüernes Müncdener 8ier-W§lZMam.

Lotker M )tslin

«snprstrssss 44 Dslspkorr 14S.

Miinchener hsclrerbräu L «rlginsl ?i>zener vier

ckuskt vom SU8 ckor 6env88Sll8obaltsbrsuorsl kilssu.

Voi-rllgüoden IVIlttagLtisok in unä su88ki- ükonnement.

keieiilisItiKe krüli8tiiek8-klatt6. » » » keiedlialtiKe ^beuä-klatt«^

irvlLO VVtlno HOI, IIIIN «rstoii ^ iiiti«!».

Liidüber:

Zilher-Kursus.

Für den neuen

Zither-Kursus

suche per sofort Schüler, welche da^
Zitherspieleu gratis erlernen möchtev'
Näheres bei

Joharm Hohmalttt,

Zithcr-Schule,

Ziegelgcsse Nr. 2>-

Fra» M. Gottlieb

von Mnnchen
Dameu Schneiderin

Ladenburgerstr. 20
sganze Kostumes u.


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Aohnungs-Msrtaktungen

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in solicksr Lusköbrung dsi biiiigst gsstelttsu llrsissn.

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lrompl. IUli«it«r üIt>ni>,sr urick sinrslusr NSbsl in rsieb-

baltigsr ^.uskübrung.

-Uleinkabi-äcsrian in tteiclelksi-g

cksr d^gisniseb rsrlsgborsn 8,-ru„>;lscklsrir»»t>-»e»«
vslebs in z'säs llsttsn mit gslisksrt vrsrcksn bvnnsn.

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ZpsrüalitLt: patontstuklo, Nobrstüklo, l.ockorstäkl» sovis ia Ssn
nsnsn Pggrmoick-Ltaklsn in moäornsr Luskübrunz.

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von Hotsls, L-soslons» unck LV1«tsoI»«»rtsii uutsr

6-rrg.ntis bsstsr L.uskübrung.
blsksrung krsl in's Nslis mlt olgsnom kukrvsrb.
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sum vsllksu ckss lksusrs, tsi's als
eigentiiobss Hsir- unck Rsgvlisr-
watsriai kür alls Litsa voa Osksll mit
L.u8llndms von Osü^-, Iti-sns»-
ullck ^Vmoi-irr. vssorlri-si»
>ro>-n.

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ksnnsprsotr-Lnsobluss 624.

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Lobnt^marbs

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russvllä. rvsoirwüssisstss Lrsvü
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billlAst 2ll 'llubsll lrsi

Otto j(2L5Ll'

Foriwährenb kann Was^

getrocknet w-rden. ^

_Schiffgaffe 11,

«««-' Wer Stelle sucht, der v-rlange ^
.««lltsobeVukunrsu-t'ost- inEhlio^


kor-tlg unL nsola ULsss,

von äsn sinkaobstsn bis 2U äsn olsgnntsstsn Lus-
kübrllugsn ompksblsu rcks ZpsrialitLt.

^ ßedr. Mmsnn, ^

8perillI-V/ä8vhv u. üusstattungsgssoliM, kvttsnkslii'ilc.

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UnivmitÄsümcherel Z. höruiug»

Hlllls>tstlllS86 55 ll.

welches es für mich geradezu zur Marter machtc, mcili Strad
nicht ancrkaunt zu sehcn. .Mm dazu uoch einc Behaiiöl""^
in wclchcr ich die Absicht „„vcrletzen zu wollen"" erkcn"
mufftc, dann rcgtc sich in mir — cinerlci, vou welchcr
dic .O.ränkung gcschah — ein solch hcihcr Tricü nach WicderN .
stcllung mcincs verlctzten Ehrgefühls, dah es mich nicht rM-
und rästen lietz, bis ich dic Sache zur Sprache und Erlcdiü"H
gebracht. Jch war dabci wcit davon entfcrnt, cin Krakch ,
zn scin; im Gegcnteil, ich war bei meinen Kamcradcn bek""-.
dafür, dah ich stets zu einer mildercn, versöhnlichercn -stst.
fassimg ncigte, svbald es sich um Beilcgung von ZwistigkcU^
handclte, dic ihrc Entstchung irgeud eincm Mihvcrstälwst^
vcrdanken koimten; sonst wäre ich nicht so oft, auch noch
eincr Zeit, !vo ich nicht mchr Rcgimentsadjutcmt war, ",
mcinc Vcrmittlung angegangcn wordenl Äuch dcm i"".^,
Kommandcnr gcgcnüber suchtc ich mich, so lange wic mögk".
iu mcmcr Stcllung zu behaupten, so schwer es mir auch iviWst^
sagte ich mir doch selbst, das; ich mich durch vorzcitigcu
tritt um alle Aussichten, in die höhere Adjutantur zu koi">"^,
bringcn würde. Mit, wenn möglich vcrdoppeltem Eifer
ich mich meinen Berufsgeschäften hin, ich glaubte dadurch °
Schicksal — bier die Anerkcnnung mcincs dircktcn Vorgesetz

— erzwingen zu können. Umsonst! Die sich mehrenden^.^
erquickliche Vorgänge muhten mir beweiscn, dah ich das
traucn mcines Kommandcurs nicht erlangt habe nnd auch
erlangcn würdc.

(Fortsctzung folgt.i

— Humor des Auslandes. Lehrer der Sonntagsschulc: »g7,„i
licbt alle Mcnschen, Iohannie?" — Jöharmic: „Mein P

— cr ist Kandidat zur Stadtverordnetenwahl."

Vcrantwortlich für den redaMonellen Teil F. Montua, für
Jnseratcnteil Th. Berkenbusch, beide in Hcidelberg-

cr jedoch stcts aus dcm Wege gegangen. Bei der Einfachheit
der Haushaltung und der regen Tätigkeit deines Grohvcrters»
der von früh bis spät auf den Beinen war, durfte ich dagegen
annehmcri, datz ich dercinst cin schuldenfreies Gut würde über-
nchmeu kümicn und daß die mir unfreiwillig auferlegte Ent-
sagung meiner Leutnantsjahre durch späteren um so sorgen--
loscrcn Bcsitz ersetzt werdcn würde. Ohne besonders kost-
spiclige Ncigimgen, strcng, wie ich gegen mich selbst war, sah
ich darin nicht dic Vcranlassung, die künftigen bcsseren Tagc
vorwcg zu genictzen, sondern eineu erneuten Sporn, mit der
knappen Zulagc auszukommen und so dem Vatcr, dcm ich im
Stillen für die geübte Selbstverleugnung von Herzen dankbar
war, durch wciscs Haushalten zu zeigen, dah ich seiner weit-
schauenden vüterlichen Fürsorge würdtg sei.

„Jm Jahre 184 .. hatte ich mich mit der Mama verlobt.
Dein Grohvater mütterlicherseits war, wie du weiht, Regie-
rungspräsident in C. . . Da er entsprechend seiner Stellung
ein grohes Haus machte, ga'lt er für wohlhäbend, wo nicht
für reich. Wenn ich Krch nun — ich spreche gcmz offen mit dir
— eine lcichtc Emtäuschung erfuhr, als rnir bei den notwendi-
gen Auseiiiandersctzungen mein künfligcr Schwicgervater rück-
haltlos erklärte, daß er seiner Tochter nicht mehr als das vor-
geschriebene Heiratsgut von sechshundert Talern jährlich mit-
geben könne, und wenn auch von meines Vaters Seite vorerst
wenigstens nichts zu erwarten war, da dieser jede Unterstütz-
ung des neu zu begründenden Hausstandes als „unmöglich"
von der Hand gewiescn hatte, so baute ich doch auf meine be-
währte Finanzkunst, welche mich seit Jahren mit Ehren hatte
bestehcn lassen. Zudem durfte ich mit Sicherheit erwarten, in
fünf bis sechs Jahren Hauptmann zu sein, und wenn auch bis
dähin dic scchshimdcrt Täler nicht ausreichcn würdcn, so dah
das Kapital selbst angebrochen werden müßte, so lieh stch das
doch bei vernünftiger Lebensführung — war das höhere Ge-
halt nur einmal erreicht — in wenig Jahren wieder einbrin-
gen. Auherdem waren mir von meinem Vorgesetzten ganz aus
freien Stücken solch bündige Zusicherungen und Bersprechungen

übcr besvnders bevorzugte Kommandos gemacht wordcn, dah
l ich mir auf eine nicht unwesentliche Bertürzung der Leutnants-
! zeit mit Recht Hoffnung machen durfte. Unter den schönsten
! Auspizien schlosscn wir daher unseren Bund für's Leben und
! verlebten zusammen eine Reihe von Jahren solch ungetrüüten
! Glückes, in deren Verlauf du und Elisäbeth geboren wurden,
.! dah ich nur wie cm ein verlorenes Paradies daran zurück-
! denken kanii.

„Da trat der grohe Wendepunkt in unserem Leben ein!
Jiifolgc dienstlicher Differenzen in einem Teile dcs Qffizier-
korps, eigentlich nur iu cincm Bataillon, deren EiNzelhciten
mich zu wcit führcn würdcn, lvar der mir wohlgcsinnte Rcgi-
mcntskommandeur, sowie cin Teil der ältcren Offizicrc plötz-
'lich veräbschiedet odcr versetzt wordcn; cin Borfall, dc'r seincr
Zeit durch die Veröffcntli'chung im „„Militärwochenölaltc""
auch in writcren Kreiscn Aufschcn erregte und zu den gewag-
testen Vermutungen Veranlaffung gegeben hattc. Der neue
Kommandeur, rine an sich argwöknische, mihtrauische Natur,
glaubte nun als Retter der Gescüschaft auftreten zu müssen
und fühlte die Pflicht und den Bcruf in sich, all und jede Ein-
richtung im Regiment schlecht, sowie jedcn, der die alte Num-
mcr trug, vcrbesserungsbcdürftig zu finden und dcmgcmäh zu
behandeln. Jn meiner Stellung als Regimentsadjutant, wo
ich so oft dcn Vermittler zwischen Kommandeur und Offizier-
korps zu spielen hatte, sah ich mich mit demselben Mihträuen
bedacht, und umsomchr, als ich den — nach mcinem Gefühl
unberechtigten — Ausholungen über Einzclheiten und Pribil:-
angelegenheiten im Offizierkorps ein völlig taubes Ohr ge-
liehen 'hatte."

„Jch darf," führ der Bater fort, „ohne mir schmeicheln
zu wollen, von mir behaupten, daß es von jeher mem Stolz
gewesen — soweit es überhaupt menschenmöglich l —, mich
nie und nirgends einem berechtigten Borwurfe auszusetzen,
das; ich daher der strengste Richtcr meiner eigenen Tätigkeit
und gewohnt war, mir nichts durchgehen zu lasscn. Dem-
gegenüber stand allerdings ein entsprechendes Selbstgefühl,

Druck nnd Vcrlag Ler Hcidcwerger Berlags-Austait und Druckerei (Hörning u. Bcrkenbusch), Heidelbcrg, Untere Neckarstr. Nr. 21.
 
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