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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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45. Jahrgarg

Mittwoch, 4. März 1903.

Grstes Blertt.

Erscheinl t ä g l i ch. Sonntags ausgenommen. Prcis mit Familieicklättern monatltch 60 Pfg. in's Hans gebracht, bei der Expedition nnd den Ziveiganstalten abgeholt 40 Pfg. Dnrch

die Post bezogen vierteljührlich 1.35 Mk. ansschlietzlich Zustellgebühr.

AnzeigenpreisrÜO Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermätzigt. — FLr die Aufnahme von Anzeigea
an bcsrimmten Tagcn wird keine Verantivortlichkcit übenwmmen. — A n s ch l a g der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitinig und den städt. Aiischlagstellen. Fernsprecher 82.

Deutsches Reich.

— Die Aeußerungen des Grafen Büloiv über den
^chulstreit in Trier werden von der Presse iin Allgemei-
günstig aufgenonnncn. Manche liberale Blätter mei-
^n. er hätte schärfer auftreten sollen, andere heben her-
daß sie solche Entschiedenheit, wie er sie an den Tag
Äte, von ihm nicht einmal erwartet hätten. Alle Welt
pt nun geshannt darauf, ob Bischof Koruni sein Publi-
iMdum,' wie Graf Büiow sorderre, zurückinhmen wird.
meiwillig wird er das schwerlich tun; aber es ist zu ver-
Mten, daß Rom ihn dazu veranlassen wird, schon um
Ae Macht Roms zu erweiseu, das nach seinem Wink
^eußen in einen großen kirchenpolitischen Streit stürzen
"der es davor bewahren kann. So wird man die hreu-
Riche Regierung etwas zappeln lassen und einige Be-
O'Ngungen stellen, die den Rückzug des Bischofs erleich-
^rri, und dann wird man wohl die Streitaxt für dies-
begraben.

- Der bisherige srellvertretende Gouverneur von
^üdiveskafrit'a, Aiajor v. E fl o r f f, trifft am 8. März
dem Dcilnpfer „Lmie Woermann" in Hanibnrg ein
ünd begibt sich sofort nach Berlin znr Besprechung mit
.Aolonialamt. Dem Vernehmen nach wird Major
,°n Eswrff in seine alte Stellung in der kriegSgeschicht-
Wen Abteilnng des Großen G e n e r a l st a b e s
nbernommen werden imd soll die B e a r b e i t u n g des
^ d a f r i k a n i s ch e n Kr i e g s übernehmen,
n defsen späteren Phasen er als dentscher Vlilitärattachö
Mer General Walter Kitchener, dem Brüder des jetzi-
^n Hochsrkomniandierenden in Jndien, teilgenommen

Aeutscher Weichstag.

Berlin, 3. März.

, Tie Etatberatnng wird fortgesetzt beim Etat
s R e i ch s i nv a l i d e n s o n d s. In Verbindung
,-bniit findet die Beratnng einer Reihe von Petitionen
^ütt, welche die Gewährung von Beihilfen und Penfionen
E" Kriegsreilnehmer nnd Fnvaliden, bezw. eine Abän-
»A'ung des Gesetzes über die Versorgung der Kriegsinva-
'den betreffen. Eine Reihe von Titeln wird debattelos
-mdjgr. Kapitel 83 Titel 4 setzt 9 Millionen für Bei-
'Ufen an h i l f s b e ü ü r f l i g e K r i e g s t e i l n e h -

^ L r

^ Verichtcrstalrer Abg. Graf Orivla (narl.) bcrichrer übcr
h e.Kommissroiisverhandlung, die beschlossen hat, den Titel nn-,
^andert zu bewilligen.

. «rualssekretär Frhr. v. Thielmann erklärt im Laufe
Dlskusfion, den Jnvalidenfonds dadurch zu cntlassen, datz
Veteranen Beihilfen aus dcn öfientlichen Ausgabcn des
-?fchs beziehen werden, sei ein ganz guter Gedankc, aber in
fiEfem und dcm nächften Jahre Ivcrden Lie öfientlichen Ausga-
n diese Belasrung nichr crtragcn. Die Wehrsteuer sei schon
r^.Hause avgelehnt worden. Er bitte, die Üommisfionsbe-
^"Use anzunehmen.

i, Es beginnt die Berarnng des Etats des Reichseisen -
" h n a m rs.

kg.Abg. Dr. Pachnicke (fr. Ver.) wünscht eine Verein-
^chung „rrd Vcrbilligung des Personemarifs nnd fragt an,
g E fich pas Reichseisenbahnamt zu der Zentralisationsbewe-
slelle.

ij-, ^Kgenüber Wünschen des Abg. Dr. Hasse (natl.)
Vr der Präsidenl des Reichseisenbahnamis Dr. Schulz

SladllHeater.

Heidelberg, 4. März.

Akttz"^ tecios a", Romamischcs Schanspiel mit Chören in 4

>it dcr grotzen Retirade, wo das Blut flotz wic Pomade",

^ . me llmioerrung mancher Wert efiolgr. Vieles, Ivas einft
h^chutzt wurde, ist zum altcn Eisen gewofien worden; Weniges
t>ra ^ll^eränderle Geltung bewahrt, Manches ist ans einem Ge-
"chchsgegenftand eine Kuriosität geworden.
lluch pjx Precivsa ist uns nicht mchr das, was sic nnsercn
st/chvellern nnd zum Teil anch noch unseren Eltern war. Wir
Ivj^ j 6" ihr nicht mehr in den innigen Herzensbeziehungen,
°as Theaierpüblikum zu Anfang und in dcr Mitie des
dT tleii Jahrhnndcrts. Aber wcnn sic erscheint, geschmückt mit
sie ^brlenkranz der^gefälligen Mnftk Webers, dann gewinnt
noch nnfcre -Lympathie nnd nnser Jnteresse. Es tst,
d'e N "0 ein 5rind der Gegcnwart die Schnblade aufzieht uud
hat vorfindet, mit der cinft dic Grotzmutter selig gespielt
altli uhue Rührnng vergegenwärtigen wir nns die gute
8en Mspruchs- und harmlose Zcii, da dicsc Preciosa dic Au-
fia hfller leuchten machtc und die Herzen höher schjagcn lietz.
rr,jj spielen auch noch mit diescr Puppe im Zigeunerkösllim,
seii, ^'lliger Selbstironie zivar; aber, wcnn wir ganz aufrichtig
wollen, doch nicht ohne Vergnügen.
sxj,/-'brr Schneider hatte sich das romantische Schaufpiel zu
PjP'll' Benefizabend ausgesucht. Als cr im dritten Akt die
bet.rat, sanken drei Kränze zu seinen Fützcn nieder und
i>lickp ^oifallskundgebnligen nnterürachen für einige Augen-
ChT "lls Spirl. Dcr tüchtige, zuverlässige Künstler hat diese
dxz Pll vrrdiem und sie dnrch die humorisrische Dafitcllnng
övr,^lluotzvogls Pedro neu erworben. Tie Komik in dcr Fi-
^ü'ksam^ ctwas aliväterisch an, aber sie ift auch heute noch

llonüii'' d/ceiosa wnide von Frl. Hartma n n ganz im Mig-
> gefpielt, die Zigeniicrkönigin, das Fafzinierende an die-

ans, vezüglich dcr direkten Durchgangswagen sei man in
Deutschland reichlich weit gegangen. Die Einstellnng dieser
Wagen crschwcre nnd vcrlangsame den Betrieb, sobald sie über-
hand nehuie. Zur Zeutralisationsbewegung nehme das Reichs-
eisenbahnamt noch keine Stellung; um das Koalitionsrccht
der Eisenbahlier habe es sich nicht zu kümmern.

Nach nnerheblicher Debatte, in der mcist Beschwerden lo-
kaler Natur zur Sprache kommcn, ivtrd die Weiterberaiung an'f
morgen l llhr vertagr.

Biideii.

- Zur Angrlegenheit des verstorbeneii Staatsmiiii-
sters Rokt schreibt der „Beob." nenerdrngs: Wenn
Nokk wirklich bekvußtlos war, (was nach der Anssage des
amtierenden Geistkichen gar nicht feststeht) als der
Geistiiche nicht anf NokkS, sondcrn seiner Aiigehörigeii
Veranlassung gerufen wurde, so stand für den Geistlichen
trotzdem nichts im Wege, dem B-ewußtlosen die be-
dingte Absotntion zn geben nnd ihn nachher
kirchlich zn beerdigen.

WaIdt' irch , 2. ONärz. Ter nengegrHndete n a -
t i o n a l l i b e r a l e Verein t'ann mit seinen bis-
herigen Erfolgen znsrieden sein. In der letzten Ver-
sanimlung konnte die Mitteilnng gemacht werden, daß
die Zahi der eingeschriebenen Mitglieder i» einer Woche
von 99 mfi 190 gestiegen ist.

D o n a u e s ch i n^; en , 2. März. Gestern nachmit-
tag fand im Hotel „Schntzen" eine n a l i o n a l l i b e -
rale Parteivers a m m l u n g des zweiten bad.
Reichstagswahltreises stali, zn wetcher Vertranensmänner
ans dem ganzen Wahtbezirk überans zahlreich erschieneu
waren. Zweck der Versammlnng ivar die Aufstellnng
des Kandidaten für die Reichstagswahl. Einftimmig
tvnrde an der Anfstellnng des seitherigen Abgeordneten
Herrn Posthalter Fa l l e r in Bonndoifi festgehalten.

Karlsruhe, 3. März. Auch die Oberstaatsanwalt-
schaft in Frankfurt hat ein Vorgehen gegen Prof. Böht-
li nak wegen dessen Kanossaschrift abgelehnt. Bischof
Nörber hat jetzt an dcn Preußischen Justizminister np-
pelliert.

Eberbach, 1. März. Die hentige Versammlnng
der n a t i o n a l I i b e r a l e n Partei im Holloch'schen
Saale war nach der „Eberb. Ztg." aus Stadt nn>d Land
stark besncht; auch einige Herren ans Dtosbach und Hei-
delberg hatten sich eiiigefiinden. Herr Bezirksgeometer
H n b e r ats stellvertretender Vorfitzender des Ausschns-
ses begrüßte die Erschienenen mit einer knrzen Ansprache
nnd erteilte das Wort dann dem Abgeordneten Beck,
der Bericht über seine Tätigkeit im Reichstag erstattete.
Der reiche Beifall, den die Versammlung dem Redner
zollte, wurde zunächst durch Herrn Fabrikant P latt in
Worte gekleidet, dessen warme Ansprache in dein Ausdrnck
der Hoffmmg gipfelte, daß Herr Abg. Beck auch für den
nächsten Reichstag sich wieder bereit finden werde, die
Kandidatnr anzunehmen. Den gleichen Wunsch spracki
Herr Notar Dr. Oppenheimer aus, der zugleich
Grüße des DioSbacher Vereins über'brachte imd Eberbach
als eine Hochbnrg der nationalliberalen Partei, Herrn
Abg. Beck als den richtigen Mann am richtigen Platze
feierte. Herr Ratschrsiber S ch m i t t von Neckargerach
bekräftigte die Ausführniigen der beiden Vorredner und
schlng eine Refolntion vor, die der nationalliberalen
Fraktion den Beifall der Versaminlung, dem Herrn Ab-

ser Gestalt kam Iilcht recht zur Geltmig. Män hörte ivohl, datz
fie alle Welt bezwinge, doch vermitzte man das starke Tempera-
ment, das dazu nötig ist. Die Künftlerin suchte fast ausfchließ-
lich in der Richtung der Lieüenslvürdigkeit und Anmnt zu
wifien. Jn Herrn Eckhoff (Don Alonzv) hatte sie einen
tüchtigen Partner, so gelang auch die -Szene mit ihm recht
gut und als die Schclmerei einmal knrz aus ihr herausblitzte,
war es ivic ein Sonnenstrahl. Prcciosas Gesang kam aus der
Kvulisse; wcnn lvir nicht irren, war es Frl. T o l l a r s
Stimme.

Von dcn übrigen Mittvifienden sei noch dic Zigeunermut-
ter der Frl. Serten genannt, die zwar nach der Schablone
der Theaterhexe gespielt wurde, aber doch wirkte. Als
Räuberhauptmaim zeichnete sich Herr Holstein durch mar-
kige Sprache und energisches Spiel aus.

Das Stück führt den Zuschauer eine Anzahl romantischer
Szencn vor, von denen das Zigeunerlager im zweiten Akt sehr
gefällig und farbenschön war; auch das Schlutzbild war nicht
übel.

Der musikalische Teil des Werkes kam hübsch zur Geltuüg,
ein goldener Rahmen nm ein ehemals in frischem Glanz leuch-
tendes, jetzt etlvas abgeblahtes Bild. i^4.

Mom neuen Kofskandat.

Zu den Mitteilungen der „Dresd. Nachr." über neue
eigenortige Vorgänge, in der die Großherzoginwifive
von Mecklenburg verwickelt ist, wird von anderer Seite
noch gemeldet, daß in letzter Zeit em 'berühmter Ber-
liner Gpnäkologe die Verlvitwete Großherzogin in ihrer
Restdenz aufgesucht hat. Diese Meldung wird ergänzt
dnrch folgende Nachricht:

B o n n , 28. Febr. Die Bomier „Deutsche Reichs-
zeitung" schreibt in auffallendem Druck: „Ein neuer Hof-
skandal wird aus einem pcotestantischen Kleinstaate be-

geordneten Beck speziell deren Dank und Vertrauen aus-
spricht und öer Hojfnuiig Ausdruck gi'bt, deu Bezirt' auch
fernerhin durch ihn vertreten zu sehen. Die Resolution
murde vou der Versammlung eiustimmig augenommeu.
Herr Kaufmann K r a u t h brachte einen poetifch ange-
hauchten mid begeisterten Toast anf Kaiser nnd Groß-
herzog und Herr Bürgermeister Dr. Weiß warf eineu
Rückblick auf d-en ganzen Berlauf der Versammlung, sie
würdigend nach dem Eindruck, den sie uicht nur den Teil-
iiehmern hinterlasfen werde, sonderu auch bei denen er-
wecken müsse, die nur mittelbar erfahren werderi, was
hier gesagt worden und wie es aufgenommen worden
sei. Er gab der frohen Höffnung Ausdruck, daß die
Früchte des hentigen Tages nicht ausbleiben werden und
brachte ein Hoch auf daS deutfche Bokt, zu defseii Beftem
ja alle uufere Bestrebiiiigeu dieneu sollen, aus. Herr Be-
zirtsgeometer Hube r schloß darauf die Versammluug,
d-eren Teiluehmer jedoch größtenteils iu froher Gesell-
schaft noch beisammen blieben.

Württemberg.

Stuttgart, 2. März. Das T e st a m ent des
H e r z o g s Nikola u s von Württemberg ist vor dem
ersten ivenate des Oberlandesgerichts eröffnet worden.
Wie der „Lchw. Merk." erfährt, göht das Bösitztum 'des
Herzogs in CarIsr u h e in Schlesieu auf den Kö -
n i g Uber. Die Erbschaft ist be'deuteud.

Aus der Karlsruher Zeitung.

-— Seine Konigliche Hoheit der Grotzherzog haben
dem praktischen Arzt Dr. W. H. Gitbert in Baden die Erlaub-
nis zur Annahme uud zum Tragen der ihm verliehenen Aus-
zeichniilig erteilt uud zlvar für das Chrenkrcuz vterter Klasse
des Grotzherzoglich Türkischen Medjrdie-Ordens und für das
Ofiizierkreuz des Persifchen Sonueii- uud Lölven-OrdenS.

— Seine Königliche Höheit der Grotzherzog haben
an Stelle des zum Ministerialdirektor ernanuten Geheimen
Rats Zittel den Gehetmen Rat von Mafichall im Ministefium
des Großherzoglichen Hanses und der answärtigcn Angelegen-
heiten znm Mitglied des Kompctentzgerichtshofs ernannt.

Karlsruhe, 3. Mürz.

Der Großherzog nahm heule voruüttag von 10 Uhr
an den Vortrag des Präsidenten Dr. Nicolai entgeeen.
Darnach empfing seine Königliche Hoheit den Staatsminister
von Brauer zu längerer Vortragserstattung. An der Frnh-
stückstafel nahm die Pnnzessin Wilhelm leil. Nachmittags
verweilte der Großherzog einige Zeit bei seinem Bruder.
Darnach besnchten die Großherzoglichen Herrschaften den
Professor Kcller in seiner Wohnung zur Besichtigung seiner
Gemälde. Später hörte der Großherzog den Vortrag des
Geheimerats Dr. Freiherrn von Babo. Üm 7 Uhr empfing
seine Königliche Hoheit den dentschen Gesandten in Ehina
Freiherrn von Mumm, welcher gestern von Paris hier cin-
getrvsten ist. Hiernach wurde der Gesandte von dcr Groß-
herzogin empfangen. Abends 8 Uhr fand größere Tafel statt,
zn welcher zahlreiche Einladungen ergangcn sind. — Seine
Königliche Hoheit Prinz Karl hat den größeren Teil der
Nacht rnhig geschlafen; Husten trat seltener anf. Die Körper-
temperalur betrug gestern abend 37,6°; heute morgen 36.9°.
Puls 64 Schläge in der Minute. gcz. Dr. Battlehner.

kamit. Namen sowie Einzelheiten wollen wir jedoch
einstweilen für uns behalten. Es handelt sich um eine
Fürstinniutter diefes Staates, die sich, wie in jedem
Winter, in einer frairzöfischen Stad-t aufhält. Als ihr
Sohn sie dort besuchen wollte, faud er die Mutter nicht
iu ihrer Villa, sonderu iu eiuer gÄvisseu Austalt. Der
Sachderhalt sei natürlich trotz der gemachten Austreirgun-
gen anf die Dauer vor der Oeffentlichkeit uicht zu ver-
heimlichen. Die Rolle, welche im sächsischen Hofskandal
der Sprachlehrer Giron gespielt hat soll hier sogar dem
„ Lei bfri seur zufallen."

THeater- und Kunstnachrichlerr.

-i- Heidelberg, 4. März. (Stadtteater.) Die „l u st i-
gen Weiber", Ivelche bei ihrer ersten Aufführung vom
Publikum mit so grotzem Beifall aufgenommen wurden, werden
am kommenden Dienstag, den 10. Ntärz, wiederholt und zwar
als Benefiz für Herrn v. Huuyady, welcher an diesem
Nbend die Rolle des „Falstaff" übernehmen wird, worauf
wir befouders hinweiseii. Herr Hunyady hat uns während
seiner hiesigen Tätigkeit durch vortrefiliche Wiedergabe man-
cher Pafiie, — wir erinnern nur an seinen kürzlich vorzüglich
gegebenen Plumkct, ferner an seinen „Freiherrn", „Sarastro",
,,-Figaro", „Daland" ic. — div. genutzreiche Ubeiide verschafft,
so dah ihm cin vollcs Haus zu wünschen ist, umsomehr, da uns
der Bencfiziant mit Ablauf der Saison verlätzt, um ab Herbst
auf 3 Jahre als crster Bassist in den Verband des Mageburger
Stadttheaters zu treten.

— Die Nationaleigentümlichkeit. Dentscher (auf einem
Ozeandampfer): „Dars ich mich Jhnen vorstellen? . . . Fch bin
aus Deutschland — mein Näme ist Schulzel" — Ausländer:
„Siesind Deutscher? . . . Welches -Buc'h habeu Sie geschrieben?"
 
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