Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0523

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
SamstaA, 14. März 1903. Dritk'S Blatt. 45. stahmang. — M «4.

Trscheint täglich, Sormtags ausgenommen. Preis mit Familienblättern monatlich 60 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch

die Post bezogen vierteljäHrlich 1.36 Mk. ausschliehlich Zustellgebühr.

NnzeigenpreiS: 2V Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahrnc von Anzeigen
an bestimmten Tagen wird keine Berantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zektung und den städt. Anschlagstcllen iccr »wrcibcr ^2

Aur Arage eines deutsch-östereichischen Aoss-
öundes.

.. , Ueder öir^ deulsche Politik im europäischen Osten
^ußert sich Dw Carl Peter s in der Oondoner „Finanz-
Chronik" in einern längeren Artikel, dein wir folgendes
Mnehmen. Auch Tr. Carl Peters ist entschieden der
Meinung, dasz man alle Berichte aus den Balkanstaaten
uber „Greuel" von seiten der Türken mit Borsichl zu
ZchUeßen hat iind datz üas einzige, was wir hier genau
bussen, ist, daß es arn Balkan wieder einmal stark „kri-
E". Was die Haltung Deutschlands in der Bälkanfrage
betrifst, so meint Dr. Peters, daß die verantwortlichen
Politiker in unserem Vaterlande wohl ihre Gründe ha-
beii müssen, an der Rolle des „ehrlichen Maklers" sest-
iiuhalten, daß diese Rolle vom diplomatischen Gesichts-
bunkte aus betrachtet wohl auch die richtige sein mag.
Materiell hält er jedoch die ihr zu Grunde liegende
Politik nicht für bcrechtiqt. ES heißt hieriiber in deni
Artikel:

„Teutschland in seiner mitteleuropäischen llage hat
nicht geniigend Ellbogeuraum fiir sein Wirtschasts-
Ihstem. Ellbogenraum haben Großbritannien, Rußland
Uiid Nordamerika. Tas deutsche Reich mit seiner agra-
^isclien Politik und seiner aus einheimischeu Absatz be-
kechneten Jndustrie kann etlva 42 bis 48 Millionen
chlenschen ernähren. Aber heute hat es 57 Millionen
^stiwohner. Der Ueberschuß lebt von nnseren B e -
öiehungen zu dem Anslande, die völlig auf
^enrägen beruhen. Ties ist ein sehr gesä h r l i ch e r
Uusta n d , da er den Unterhalt von etwa 18 Psillionei!
chentscher mehr odcr weniger von sremden WiUensent-
lcheiüungeii abhängig macht. Wer," sragt Tr. Peters,
'-kann aber die Möglichkeit solcher Verträge in der Zu-
sunft garanliercn'/ Nun hnngern 18 Millionen Nlen-
ichen nicht, ohne gegen solchen Zustand encrgisch zu rea-
d.ieren. Zn der Hand eines klugen Demagogen tonnen
lie sehr leicht zum Dynamit werden, durch ivelches man
°atz SlaatSgefiige selbst in die Luft sprengen kann. Was
Dcutschland' nötig hat, ist mehr wirts ch'a stIichcr
Ellbogenraum, welcher nicht auf Verträgen be-
^hht, sondern aus seiner eigenen Macht. Dieses Ziel
lvare am einsachsten zu erreichen, wenn sich ein Zoll -
chu nü mitQ e st e r r e i ch - U n g a r n erzielen ließe.
^ann würde das alte „Groß-Deutschland" im Herzen von
^stropa dastehen; nicht mehr ein 70-, sondern ein 100-
Mllionen-Reich. Dieses Hundert-Millionen-Reich müßte
uber von vornherein vecsuchen, die Donau zu monopoli-
Üeren, um einen handelspolitis-chen Zugang in die Türkei
bud nach Vorderasien zu gewinnen, und damit auch einen,
bon ihm selbst beherrschten Weg zum fernen Osten. Eine
?udere Möglichkeit liegt siir eine wirtschaftliche Expim-
stonspolitik deS deutschen Reicheö naturgemäß über See,
jsud müßte sich gegen Westen wenden. Sie würde ihre
^stitze gegen England richken, während die östliche sich
ilegen Ru'ßland wendet. Die westliche hat ihre U'ehrseite
M dem Umstand, daß man deutsche Armeekorps nicht
rZrch die Nordsee senden kann, während sie ganz gut 'oie
^onau hinuntermarschieren können."

. Was die Unruhen in Mazedonien selbst anbetrisst,
ist Dr. Peters der Ansicht, daß der Friede von üort
?us im Fahce 1008 nicht gefährdet werden wird, dä
iowohl der Zar als auch der alte Kaiser von Oesterreich
Msgesprochene-Friedensfreunde sind, vor allem aber der
beutsche Kaiser.

, Tein Hinweis aus die Nützlichkeit eiries Zollbun -
o e s zwischen O e st e r r e i ch nnd Dentschland ist
Ds anch ganz abgesehen von üer etlvaigen Wirkung eines
Mchen Bundes aus die wictschaftlichen Beziehungen zur
F.urkei — durchaus beachtenswerfi Die Stimmen, oie
einen solchen Bnnd sprechen, mehren sich. Vor einiger
stoit haben wir ein Buch ausführlich angezeigt, in dem
Zollbundsrage von zwei Zollbeamten gründlich fach-
Uairnifch behandelt wird. Das Resultat ihrer Uchter-
^uchungen ist, daß ein solcher Zollbund nicht nur möglich
sondern auch für beide Teile große Vorteile bie-
eii würde. Ju Deutschland stränben sich noch die Land-
h?Ae, welche die ungarische Konkurrenz und in Oesterreich
Indristriellen, welche den Wettbewerb der deutschen
ZMUstrie sürchten, dagegen. Die Bedenken sind in-
??1len nscht in höherem Grade gerechtfertigt, als sie cs
! werzbit gegenüber dem Plan der Gründung des dent-
Zollvereins waren, der sich doch so vorzüglich be-
ouhrt hat. Das große nationalpolitische Jnteresse, das
D^utschland an einem solchen Bnnd hat, wird von Dr-
neters richtig hervorgehoben. Dazu verlangen die
^ bven einheitlichen Wirtschaftsgebiete Englands, Rntz-
ion '' Vereinigten Staaten durckfaus den Zn-

.."Uuenschluß der mitteleuropäischen Länder zu einem
s,^unnde, weil nur ein solcher die Krast hätte, sich je-

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 14. März.

A*""r>isische Vorträge. Herr I. I. Olivier leitete
" -sorn-gg über Florian in dessen Eigenschast als Lustspiel-

dichter init eiiicm Hinweis cmf den Mchen-Arlequin ein, jcnes
aus allcn möglichcn Teilcn und llcüerreften anderrr Spriscn
zusammcngrsctztc Grricht, das glrichmohl nicht übrl muiidrt.
hm ähnlichrr Wcisr sricn Flvrians Bühncnstückr glrichsam rinr
Zprisr, zu drr eine Nrihr von Dirhtrrn dcs Jahrhundrrts, wir
Marivaux, Nivelle de la Chausser, Didrrot, Danconrt Zuta-
tcii gcliefert haüen, ohnr datz-die Dichtungen därum eines eigrn-
ariigen prrsönlichrn Grprügcs rrmangrltrn. llrbrr Florians
Lrbcn nnd Wrrke gab drr Rednrr, knrz grsaszt, rriva Folgrn-
des: Jm Jahre 1765 auf Schlosz Florian in den N-ieder-Ce-
vrnnrn grborrn, zrigtr Zlorian bri anmntigrm n»d doch kräf-
tigrm Wuchsr frühe schon dir Lrbhaftigkcit und dcn Scharfsinn
des SüdfranZosen. Von Voltaire, dem er späier durch Heirat
brrmandt wurde, brgünstigt, wnsztr rr die Vortrilr solchrr Aus-
zeichiinng sehr wohl zu ermessen: vou seinem 15. bis zu seinem
20. Jahre lebte rr bei dem „Patriarchen bon Ferney", wo er
nicht niir scinr ersten schriftstellerischen Versnche machtc, sondern
auch mit Künstlern wie z. B. einer Clairon an dem Liebhaber-
theater des groszen Dichters schanspirlcrisch tätig war. Jm 20.
Lrbrnsjahrr suchrr F-lorian Paris auf, wo sich drr Herzog von
Prnthiövrr srinrr annahm, bri drm rr erst Pagr war, und drr
ihn dann, von srinrr Gcmahlin brcinflutzt, in drr bon ihm rr-
griffrnen militärischen Lausbahn ungrmein sörderte und be-
günsttgte. Bereits im Besitze cinrr grstcherten und srhr cin-
träglichen Lebensstcllung, brgann Florian in seinem 27. Le-
bensjahrr für das TheLtre sran-zais zu arbeitcn. Wohl wissend,
wrlch' ungrheurr Aiifordrrungrn dir Charattrrkomödir srit
Moliere an drn Dichter strllke, beschlotz rr, eine' neue Art des
Lustspiels zu üegründen, die sich hauptsächlich aus das bon
Maribaux umgeschaffene italieiiische Lustspiel «nd.insbesondere
auf dic Figur des Arlequin stützie. Zeitgenössische Rcgungen
und Gefühle, als Empfindsamkcit, Ehrenhastigkeit, Gütr und
Tugend, lietz er dabei nicht zu kurz kommen, denn seinc Zeit
ivar der Verhcrrlichung dcs Grohrn Lndwig müde uüd ver-
laugte Neues, ihr Angemesscnes. Rousseaus Einflusz, der sich
übrrall grltend machte, führte auch Florian.hin zur Natur, zum
Familieulebeu, zum häuslichen Glück. Damii sind wir zugleich
im ureigrnsteu Bereiche drs Florianscheu Arlrquin angclaugt,
drn man ein grohcs Kind nenncn kann, das, bald lachend,
üald weinend, voll Güie und llnbefangenheir dahinlcbt. Herr
Olivier gab nun eine ziemlich cingehende Analyse von Florians
Triologie: „Les deux billets", „Le bon msnage" und „Lr bon
perr"; er las auch verschirdene der anziehendstcn Teile der
kleinen Lustspiele vor, die tcils ergriffen, häufiger noch die
Lachmuskeln in Bewegnng setzten, jedcnfalls abrr die 'Znhörer-
schaft voll besriedigten. Das crste der drei Lustspiele zeigt
uns Aileqinn und seine Geliebte als Berlobtc, das zweitc, das
der Königin Marie-Antoinette gewidmet ist, führt das glück-
lich vrrheiratete Paar vor, rmd das dritte läszt uns einen Blick
in das Berhältnis zwischen Bater und Tochter tun. Florian
eriveist sich in seinen Lustspielen als cin eben so scharfsinniger,
aber weuiger aiisklüqelnder iind kiiiistelnder Psychologe als
Marivaux. Die erwähnte Triologie gilt als Meistrrwerk, als
ein künstlerisches Kleinod. Nach drr Revolution, durch die auch
Florian zu lridrn hatte, in Bergessenhrit geraten, wucden dic
drei Lustspiele spütrr wieder aufgenommen, zuletzt vor rinigrn
Jahrrn in Odeon. Nach des Rrdncrs Aussage riefen sie ein
Gefühl hrrvor, wie es einen brschleicht, ivenn man das Staats-
klrid cinrr llrahnr brtrachtrt: rin Grfühl drr Ehrsurcht und
der Rührung.

-st Hundeschau. Wir machen nochmals auf dic morgige
im Städt. Bauhofc hier stattfindende Hundeschau des Heidel-
berger Vereins der Huudefreunde ausmerksam. Die sehr geräu-
migen und schönen Hallen des genanntrn Fnstituts werden den
Besuchcrn eine gennhreiche Uebersicht und Gclegenheit zur Be-
lehrung bieten. Da alle gebetenen Rtchter zugesagt haben,'
kommen auch die Sportsleute und Hnndeb'sitzer zu ihrem Rccht
einer sachgematzen Beurteilung ihrcr Tiere.

-> Schöffengenchtssitzung vom 12. März. Paul Corsa hier
crhielt wegen Betrugs und Unterschlagung 3 Wochen Gefäng-
nis; Philtpp Joses Maas, Heinrich Maas, Georg Adler, Anna
Maria Maas geb. Lsteinbeck, sämtlich von Friedrichsfcld, sind
angeklagt wegen Dtebstahls und Hehlerei. Es erhielten Ph. I.
Maas, Heinr. Maas und Gg. Adler je 4 Wochen, Anna Maas
5 Tage Gcfängnis; Georg Christos Fetn von Ktrchheim erhielt
ivegen Vergehens gegen Paragraph 288 R.-St.-G.-B. 3 Tage
Gefängnis; Ludwig Rensch von Nutzloch erhirlt wegen Haus-
friedcnsbruchs und Sachbcschädigung 4 Wochen Grfängnis;
Johann Engelhardt von Plankstadt, angeklagt wegen Körper-
verletzung, erhielt 1 Woche Gefängnis; Mathilde Wolf in
Haft erhielt wegen Diebstahls 1 Woche Gefängnis; Betz, Lud-
wig und Schmitt, sümtlich von Neckargemünd, sind wegen Kör-
pcrverlrtzung angeklagt. Es erhielten Betz 8 Tage Gef.,
Ludwig 2 Wochcn Gef. und Schmitt 1 Woche Gefängnis; Ad.
Nikolaus und Josef Höhr von Altcnbach erhalten wegen Be-
leidigung je 60 Mark Gcldstrafe cbentl. 12 Tage Gesängnis.

Mannheim, 12. März. jD i e Reformschule) und
ihr Prinzip findet in pädagogischen und politischen Kreisen
steigende Beachtung. Auch in Mannhrim hat die Stadtverwal-
kung eine Schnle nach diesem Systrm aiifgrtan. Dcr Direktor
dieser Schule, Herr Dr. BIum , sprach gestern im Diesterweg-
verein über die „Geschichte und Entwicklung des Resormschnl-
wesens." An der Hand eines reichen geschichtlichen Materials
entwtckeltr nach drm Bericht des „Mannh. Tagebl." der Rrdner
die Wastdlungen, die das Mittelschulwesen durchmachte. Jm
Mittelalter war die lateinische Sprache die Grundlage aller
Mldung; wer es im Leben zu etwas bringcn wollte, muhtr die
Fähigkeit erwerbcn, das Latrin in Wort und Schrift zu be-
hcrrschen. Dcr llnterricht war etn Einpauken stilistischer Rr-
geln nnd Phrasen. Der Neu-Humanismus stellte dagegen der
Schule die Aufgabe, wahre Menschen heranzubilden. Es ent-
stand etn Zwiespalt über die Lehrmethodcn, worin von hervor-
ragender Seite betont wurde, den Schwerpunkt des Sprach-
unterrichts nach Erlernung der notwendigsten Formrln anf die
Lektüre zu verlegen und so in lden Geist der Alten einzudringen.
Fm Fahre 1848 verlangte die Narionalversammlung in der
Paulskirche in einer Adreffe eine einheitliche Organisierung
des llnterrichts, als Schluhstein für die dentsche Ernheit eine
einheitliche Schule. Praktische Schulmänner der srchziger Iahre

foridcrten gcmeinsmne 'schulbilduug für den Be'amten und Bür-
grr. Das Bestrrbrn der neuesten Zeit richtet sich in der Mittel-
schule aiif einen gemrinsamrii Unterbau mit dem Französischen
als erster Frrmdsprache, auf dcm dann eine -Aabelung in Real-
schule und Realgymnafium einzutrrtrn hätte, mobri alfo der
Schüler erst in vorgeschrittenen Jahren sich mit den alten Spra-
che» jLatein nnd noch spätrr Grirchischi zu befassrn hat. Der
Einwand, datz das Latcin die Grundlage bilden müssr zum
Erlcrnen drs Franzüsischcn, beruht auf der Neigimg zum Her-
gcbrachten; für richtiger wird jetzt erachtet, dcn Schüler eine
lrbrndeSprache erlernen zu lassen, die durch ihreVerioandtschaft
mit der toten das Stuldinm dieser mehr fördern wird, als nmge-
kehrt. Die gemachtrn Erfahrungcn sprechrn für die Neneintei-
lnng, denn bri stattgehabten Abituricntenprüfungen hat sich ge-
zcigt, das; die Leistungen ber Absolventen keine minderwertigen
warcn, während ihnen der Studirngang erleichte-rt ward. Die
nach dem vorcrwähnten Systrm errichtetrn Reformschulen bieten
dir Möglichkrit, Grlrgrnhrit zur Prüfimg zu grbrn, ob drr
Schiiler nach dreijährigem.SchulLesuch die Qualifikation für
das höhere Studium befitzt oder nicht. Gegenwärtig bestehen
50 derartige Reformschulen in Deutschlaiid. Einen bedeutrn-
den Jmpuls hat die Brwcgung durch einschlägige Erlasse des
Kaisers erhalten, deren Wirkung sich wohl zunüchst auf Preu-
tzrn erstrcckte, bei >der führcnden Rolle dieses Staates abrr nicht
ohnr Einflus; a»f andrre Gebiete des Rriches ble-iben konnte.
Dic Frage hat auch ihre wirtschaftliche Seite, indem bei allge-
mciner Einführimg drr Nruorganisation kleinere Orte eher in
die Lagr kommeli, sich cine Mittclschnle zuzulegen und so ihre
Sühne länger däheim brhalten kömien. Der Referent betont
schlietzlich, datz die Rrformschule keine Wunder zu wirk'en verr
mag; 'drr Schülrr wird Brgabung mitbringrn müssrn, und der
Lehrrr eine Prrsönlichkeit, durchdrungrn von der Wichtigkeit
der Aufgabe nnd dem Bewntztsein der Notwendigkeit unabläs-
sigen Vorwärisstrebens. — Jn der sich anknüpfenden Diskus-
sion bekannte sich Hcrr Lehrer I t s ch n e r als wenig brfrirdigt
bon drr Rrformschule. Jhm schwrbt das Schulwesen Däne-
marks als mustrrgiltig bor, das auf der Bolksschulr basiert.
Die Reformschule scheine die Frage nur äuszerlich aufzufassen
und den Schwcrpunkt auf die Frage zu legen, wann mit dem
Lateiu begonnen werden soll. Nach Redners Meinung soll die
Schule bom nationalen Bildungsideal getragen sei». Wir soll-
ten mehx ins Fnnere cindringen. Um ims die Schqtze der An-
tike zu Nntze machen, genügen beispirlswcise betreffs der
Griechen gute deutsche Uebersetzungen. Die Reformschule
könne nur als eine Abschlagszahlung betrachtet werden. Die
Lösung der Frage erfolge am besten durch eine freie Konkur-
renz, wobei nicht die Absolbicrung dieser oder jener Schnle, son-
dern der Nachweis des Wisscns dcn Berechtigungen zu Grunde
gelrgt wrrdr. — Jn srinrr Erwidcrnng grsteht Herr Dr. Blum
zu, datz die Reformschulc in getvissein Sinne nnr Abschlags-
zahlung sein will. Zn bedcnkcn aber bleibe, datz sich die Re-
formen auf dem Schulgebiet nur sehr langsam vollzlehen, und
da sei denn doch die Reformschnle ein bemerkenswrrter Schritt.

Theater- und Kunstnachrichten.

Oskar von Chelius, dcr Komponist der Oper „Haschisch",
'hat eine ucue abendfüllende Opcr vollendet, zu der Otto Jutius
Merbaum drn Trxt gedichtet hat. Das W'erk, dessen Titrl bis-
hcr nicht feststand, heiht „Ein Fabclspirl" nnd brhandelt rinen
srri rrfiindcncii Märchenstoff.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Wbütuo, für den

Fnseraienteil Th. Bcrkenbusch, berde in HeidelLerg._

Gegen Schnnpfen iit
der Schnupfenäther „Forman" anzu-
wenden, der ärztlicherseits mehrfach
als„geradczu idealeSSchnupfen-
mittel' bezeichnet wird. Bei leiehtem
Schnnpfen Forman-Watte sDose 80 Pf.),
bei starkem Schnupfen Forman-Pa-
stillen (50 Pfg.) zum Jnhalieren mit-
tels Riechgläschens. Wirknng
frappant! Jn allen Apotheken.
Mon frage seinen Arzt.

»V P. Reinkeimcr. A.

GroßeS Lager elegauter «nd solid«

Schuhwaren. ---7-?

Aoukurrenzlose Preise.

Anfrrtigung «ach Ma«; Reparaturwerkstätt«.

brieär. Zchmiät,

owpLsdlt svin Tagsr iu lclsinsn unll groeesn

VüLL-

vsiss uncl ersms, aw Ltüok unck abgspasst.

Spnolrtsl - OnrNlnoii, SpsoNtsl «oolsoux,

LL»i-«lnl8Sil- rr. Honlsnux Sitotr« jscksi ärt.

Vor-NooaNnIlor sto -—

L»»-, ^i-lnlc , Nlnkkoo- >Vn»otl 8oZ7vIos,

A«»toolco jsäor 4rt, Risäsrlags cksr Osisllngsr nnä Lsrnckorksr
Notallv.-ll'sbrikon rn OriAmalprsissn, Nslnnlvlesl-lloehgosadirro sto.
_ Lilltgo, »bsr tosts krsiss.

Momaten-Lerlsursnt

)älipttttä85e 77. WÄewerg. 6cke 8!enen§tta;ze.
 
Annotationen