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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0555

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ves Oücrbürgermelfters ivird dcrdurch erheblich erleichtert. Sie
ivird aber namentlich auch durch die ausgezeichneten Beziehun-
Zen erleichtert, die zwischen der Gemeindeverwaltung einerseits
und den Staats-, Universitäts- und Militärbehörden anderseits
öeitehen. Jch danke spcziell dem Grohh. Bezirksamt für seine
^slale Handhabung der Staatsaufsicht, den Organen der Hoch-
lchule für das schätzenswerte Wohlwollen, das sie bei jedem
^nlaß unseren städtischen Angelegenheit entgegenbringen, und
der Garnison für ihre freundliche Rücksichtnahme auf die Jn-
Eeressen der Stadt. Wenn es mir unter krästiger Mitwirkung
E dieser F-aktorcn gelungen ist, im Lause der Zeit sür unser
"ebes Heidclberg das Eine oder Andere zu erreichen, so ist
s^ein eigenes Verdienst daran gering. Jch freue mich aber
?an ganzem Hcrzen darüber, datz meine Arbeit Jhrerseits so
kseundlich anerkannt und gewürdigt wird. Es wird mir dies
Svorn scin, in meinem Bemühen die Entwicklung Herdel-
bergs zu fördern, nicht nachzulassen. Grotz sind die Anfgaben
°er Gemeindcverwaltung, die in der nächsten Zeit der Lösung
harren. Jch weise nur auf die Bahnhoffrage und ans die gro-
S?n Umgestaltungen hin, die mit ihrer Erledigung zusammen-
changen. Aber ich hofse, datz wir diese Ausgaben in zielbewutz-
?2rn genreinschaftlichem Wirkcn zu einem grrten Ende führen
^erden. Treue urrd fleitzige, ernste und gediegene Arbeit wol-
wrr auch in der Folge auf dem Rathaus zu leisten suchen.
solt auch mcin Programm für die nächsten neun Jahre
st'"- Fch danke schlietzlich aufs wärnrstc den Rednern, die
?ENrc zu meincn Ehrcn gesprochen haben. Wenn ich auch auf
'hre Ausführungen im einzelnen nicht eingehen kann, so möge
rs nrir doch gestattct sein, hcrvorzuheben, wie sehr es mich ge-
l?erri hat, datz von dem hochverchrten Herrn Obmann des
^ladrverordnetenvorstandes dcr herzliche Charaktcr der Be-
Ahrmgen zivrschen der Bürgerschaft und mir rn so schöner
^ise veroirt worden ist. Wenn er cs mir zum Verdienste
??gcrechncr har, datz ich im Verkehr mit dem Publikum freund-
"ch sei, so kann ich zn einem besonderen Lobe in dicser Rich-
meinerseits keinen Anlatz finden. Jch halte es für eine
^lbstvcrständliche Pflicht aller Beamtcn, seicn sie im Staats-
°der Geincindedienst, die der Bevölkerung halber da sind, leh-
freundlich und wohlwollend zn begegnen. Suaviter in
bchdo, forritcr in re, mitd und entgegentömmcnd iu der Form,
und cntschieden in der Sache, das ift der Grundsatz, den
seincr Zcit, als ich als junger Amtmann in Mannheim zur
uaatliche!, Bezirksverwaltulig zugrng, mein damaliger Dienst-
??sstand, mein zu merner lebhaften Freude heute in unserer
l^ure weilcndcr Schwicgcrvater eingeprägt hat. Jch habe
°^sei, Grundsatz scither festgchalten und glaube dabei richtig
^rfahrcn zu sein. Wenn der Herr Obmann der Stadtverord-
''eten rnr weiteren Verlauf seincr Rede auf eine Aeutzernng Bc-
genommen hat, die ich vorgestern getan und die dahin ging,
A müise es nunmehr als meine Lcvensaufgabe ansehen, im
MUdelvergcr Gcmeindedienste zu blerben, so kann^ich diese
A^utzerung auch in diesem Kreise nur wiederholen. Jch werde
.Z«ir, in der mir noch zu wirken vergönnt ist, dcr Stadt,
lf^tcher ich so viel verdanke, in eifriger Arbeit znr Verfügung
uellen. Mcin Dcrirk gilt abcr auch dem Herrn Prorekkor der
^viversträr, aus desscn Ansprache ich zu mciner aufrichtigen Gc-
fUgruung entnommen habe, datz die Hochschule mit dem, tvas
,ch zur Fördcrung rhrcr Jnteressen tun konnte, zufrieden ist.
^ gilr unserem Herrn Amtsvorstand, der das Verhültnis zwi-
Sraats- und Gcmeindeverwaltung so irefflich dargelegt
iowie dcm Herrn Präsidenten des Landgerichts, mrs des-
:s".stusfLhrungcn ich z» meincr Frende crsah, datz mir auch der
^UgeGcrichtshof frcundlichc u.wohlwollendcGesrnnungen ent-
Menvrrngr. Im wcitcren danke ich anss hcrzlichste den Ge-
^Ugvereincn unsercr Stadt, dic den hcutigcn Abeird durch ihre
.u^rräge in so wnndcrbarer Weise verschöncrn, und die wieder
Uniett zeigcn, was untcr trefflrcher Lertung mit vereinte»
tz^Nen auch anf musikalischem Gebicte zu erreichen ist. Jch
unk dcnr städtischen Orchester und seinem verdientcn Dirigen-
für dic prächtigen Darbictungen, die wir gehört, bezw.
zu hörcn bckommen werden. Jch danke Fhnen allen dasür,
Tie üch in so großer Zahl cingefuiiden, nnd das Jhrige da-
N, veigetragen habcn, den heutigen Abend zu einem wahren
. Ireuavend sür mich zu machen, der mir allezeit in schönstcr,
^Uergetzlicher Erinncrung blciben wird. Jch werde meinen
üUuk durch fleitzige und trene Weiterarbeit für unser liebes
welberg betätigen unb bitte Sie, mit mrr einzustimmen in
„ ' Hoch auf die Stadt, in dercn Dienst wir freudig und gerne
u Ikre Mxz^e stellen wollen und die wachse, blühe und gcdeihe
uüc Zukunft: Unser Hcidelberg lebe hoch, hoch, hochl
U>.O°bhafter Beifall folgte der Rede des Stadtoberhauptes
un Anschluh an sie sang die Versammlung stehend das
B H^fdelberg, du fcine".

.^uofesso^ R o hrhur st crklärte iii^lanniger Rede, er möchte

Uchen der FLden wciterspinnen, dic hicr bcgonncn seien,
» verzichtc daranf; er wollc auch nicht von der politischcn
t^US.keir des Obcrbürgcrmeisters reden, obgleich das verlok-
doi" Der Herr Oberbürgermeister Dr. LL'ilckens stelle im
l»j"?"chcn Labcn seincn Mann; er sei kein politisches Ncutrum,
>h. Io usxse gerade in den gcbildcten Kreisen, die oft nicht mehr
djs§U' mir ihrer Meinung hervorzntreten, oder sich zu vornehm
Tj F", iich auf dcm Markt des politischen Lcbens zu zeigen.
Holitik sei keine Liebhaberei, die man hcnte betreibi und
ausgibt; wcn sie cinmal erfaht hat, den hält sie mit
H^chu.üen Bandcii fcst. Redncr möchte die Zuhörer in die
tvj^^fiüoncn ^i: Zwcitcn Kammer führen, damit sie sähcn,
djx -Ungcspanut unscr Oberbürgermeistcr dort tätig fei, wie
rcrigsten Aufgabcn immer ihn übcrtragen würden. Seine
Freundc, dcrcn Führer er sei, blickten mit Vcrtrauen
^Ui. Ex handele nicht im Jnteresse cincr Partei oder Per-
s'ber eines Landesteils, sondern des ganzen Landes.
^Uirc, ^ Politischcn Gegncr nennten scinen Namen mit Ach-
sbihll Doch cr.'Redner/wolle den politischen Faden nicht weiter
^rs^' bamit ihm nicht ctwa das Wort in dieser unpolitischen
«4z Mvrlug cntzogcn werdc; cr wolle vielmehr scine Worte an
^chza""chrcri>lm dcs Jnncrn lster in Heidelberg in dcr Fried-
ktgh^uve richtcn, mrt dem der Obcrbürgermeister auf schr ver-
^ «utze steh« und mit dcm cr die Wahlrcchtsfrage schon
glücklich gelöst habc. Ein Mann verdanke im letzten
?«tkj, bas. was cr qt, der Frau: crst dcr Mutter, dann dcr
Aus dcm Frieden dcs Familrenlebcns schöpfe er die
Ach ^ud Lust und Freudigkcit für die Lebensarbeit. So
AkUuhUser Oberbürgcrmcistcr. Heidclberg habe bcsoirdcrcn
dcr Frau Oberbürgermeistcr zu danken, da sie mit die

'"kgik datz cr dem verlockcnden Ruse nach Mannhcim nicht
'uüssc aks sH:an cincs so viel beschäftigtcn Man-
. gi>??bc Siunde dcs häuslichen Glückes, dic vo«r rechtswegen
vpfern; aber sic dürfe stolz sein, wenn sie sehe, wie
i ^»bj, ^ ancrkannt werdc nnd wie die Heidelbcrger ihren
p>»ez Aermeistcr anf Händcn tragcn. Sie sei eine Märthrerin
iug'vUufes, anch vielleicht einmal der Blitzableiter, auf
de» ^ schlvüli: Spanmmg, die sich bci ihm dann und wann
s> r ijk >!^°ulei vcrdrietzlrchen Arbciten bilden mutz. entladet;
Otz u"rfe des Dankcs der Heidekberger dafür sichcr sein,
.rrone Sorgfalt ihres Mannes Arbeitskrast und Ar-
Stadt rmgeschmälert erhalten. Mögen ihr viele
?.Glückes und dcr Freude beschiedcn sein: Fran Ober-
, . Dr. Wilckens lebe hoch I

.ourgcrmeistcr Dr. Wilckens dankte dem Dichter der
^ Horrn Sendele und Herrn Ammann; man

dic Talente im Stadtrat und im Stadtver-
,f.8inm srirn §r danke dann Herrn Professor
fur die schöncn Worte, die er seiner lieben Frau ge-

widmet. Alles, was Rohrhurst in dieser Hinsicht gesagt, sei
richtig. Richtig sei, datz er einen erheblicheir Teil seiner Kraft
aus seiner Hänslichkeit schöpfe; richtig auch, datz seine Fran
schwere Opfer bringe, aüer sie me das gern und willig. Red-
ner dankt sodann den Damen für ihreAnwesenheit und für ihre
Blnmenspenden und bringt ein Hoch auf die Damen aus.

Zwischen den Redcn sprelte die Musik, die Männerchöre
trugen noch zwei Stücke vor. Auch das allgemeine Lied Nr.
2 stieg, das „Stotzt an, Wilckens soll leben", begann. Es
war ein gemütlicher Abend, getragen von der Stimmung der
Zuneigung und der Dankbarkeit für den Geseierten, zu des-
sen Ehren er arrangiert worden war. Er wird allen Teilneh-
mern, wie wir hoffen, in der besten Erinnerung blerben.

Aus Stadt und Land.

Heibelberg, 19. März.

Von der Universilät. Mmr schreibt der Frankf. Ztg. aus
Koburg: Der Musikdirektor uiid Professor an der Universität
Heidelberg, Wolfrum, ist zum Leiter der koburgischen
Hofkapelle und zum Hoftheater-Kapellmeister ausersehen.

X Experimental - Vortrag im Kausmännifchen Verein.
Dank dem Entgegenkommen der Professoren und der Leitung
des Chemischen Umversitäts-Laboratoriums war es den Mit-
gliedern des Kanfmännischen Vereins schon wiederholt vergönnt,
höchst lehrreiche Vorträge mit Erperimenten aus dem Gebiete
der Chemie im Hörsaal des genannten Jnstitutes genietzen zu
dürfon. Auch in diesem Jahre fehlt erir solcher Vortrag nicht
rnrd zwar hat ihn Professor Knoevenagel Irebenswürdig
übcrirommen. Er wird hente Donnerstag Wend über
den Gegenstand sprechen: „Was aus Kohle werden kann?"
mrd es steht bci der allgemelnen Bedeutuug dieses Vortrags-
stoffes wieder ein äutzerst interessanter Abend bevor. Der
Vortrag beginnt pünktlich 149 Uhr; wie stets, sind auch Damen
willkommen.

s. Au« dem Stadlteil Handschuhsheim, 19. März. (S täird-
ch en.) Die Gesellschaft Männer-Quartett brachte gestern
Ablird Hrn. Stadtverordn. Peter Genthuer aus Anlaß seines
67. Gebnrtstages cin wohlgelungenes Ständchen.

— Polizcibertche. Virhaftet wnrden einc Ehefrau wegen
Kuppelei. Znr Anzeige kamen 6 Personen wegen Rnhestörmrg.

iv. Wicsloch. 18. März. (Nach dem Gemeinde-
voranschlag) betragen die Gesanrtansgaben 137509 Mark
nnd die Einnahmen 47187 Mark, so daß 90322 Mark durch
Umlage zn decken sind. Dieselbe beträgt wie im Vorjahre 70 Pfg.

L6. Schwetzingcn, 18.März. (Bei den Bürgerausschuß
wahlen) der drittcn Steuerklasse siegte die sozialistis che
Liste mit 228—238 gegen 187—197 Stimmen der vereinigten
bürgerlichen Parteten. Die Wahlbeteilignng war mäßig stark.
Von 691 Wahlbeicchtigten stinrmten nnr 422 ab.

Karlsruhe, 18. März. (Badischer Assessor?) Wie wir
hören, leabsichtigt man in Baüen, den jangen Juristen nach Ab-
legung des II. Examens anstelle des bisherigen „Referendärs" dem
prenßischen „Assessor" bciznlegen. Entschliebungeil des Ministeriums
hierüber sollen in Bälde zu erwarten sein. Man darf gespannt
sein, was die etatiiiäßig angestellten Assessoren der übrigen Berufs-
klassen zn dieser Nenernng sagen werven._

Tyeater- und KmrÜnaHrichten.

Heidelberg, 19. März. (Stadttheater.) Morgen, Frei-
tag, gelangt zum letztenmale in dieser Saison die Oper „D er
Waffenschmied" von Lortzing znr Auffilhrung. Zugleich wird
anr selben Abend Hr. Rudolf Christianr aus München, ein junger
talenlierter Sänger, in der Partie des „Georg" anf Engagement
gastieren. Die andern Hauplpartien des genannten Werkes wer
üen wie früher von den Danren Kaltenbach nnd Koppenhöfer nnd
den Herren Feldner, Mechler, Kallenberger nnd Walter gesnngen.

Kandel und AerLeyr.

Mannheim, 18. März. (Aktien.) Oberrh. Bank —B-,
86.90 G.. Rhein Credttbank B-, 13850 G.. Rhein. Hyp.-
Berrk —.— B , 188 50 G.. Braueret Kleinleta Heidelvg.—.— B,
178— G., Schroedl'sche Brauerei.Aktikn B.. 190.— G.,

Portl. Cement Heidelberg —.— B., 113.70 b.

Frankfurt. 18. März. (Effektensozretät) Abends 6'/« Uhr.
llredckalnen 217.60 b., Dtskonto-Kommandlt 195.10 b., Dres-
dener Bank IkO IO—150 b., Berltner Handelsgesellschaft 160 50 b.,
Schaoffb. Bank-Verein 120.25 b. G, Rbein. Bank (Mülheim a.
d. N.) 33.70 etw. b. G., SoatSbahn 143.30 b., Nordü. Lloyd
96 30 d. G. ult, 5proz. amort. Mtxrkaner 39.50 b. G. cpt.,
Bochumer 183 10 b., Harpener 179 20 b. G., Konkordia 278.30 B.
20 G-, Eschweiler 223.50 b., Wtttener Siahlr. 71.50 b. G,
Golthard 188—188.30 b. ult., Bad. Zuckerfabctk 77.40 b. G.,
Gaswotorcn Deutz 130 b. G., Aluminium 182 b., Elektriz.
Schuckert 94 b., Oberschl. Eisen-Judustrie 99.30 v. G.

6'/« bis ö'/z Uhr: Gotlhard 188.50.

Bei mäßig belevten Umjätzen konnten stch die etwaS festeren
Schlußnotierungen von heute Mittag auf allen Gebtetea gnt be-
haupten._

WafserstandSnachrichtcn.

Neckar. I Rhein.

Heidelberg, 19, 1.25, gest.0.03m Lanterbnrg. 17,3.25, gef. 0.06m
Heilbronn 18.. 0 68. gest. 0.< 3m Maxau, >7., 3 32, gef. 0.03m
Mannheim. '8, 26t. aek 0 04m!Mannheim 17. 262 gef.0.05m

Neueste Nachrimren.

Berlin, 18. März. Die „Nordd. Allg. Ztg." weist in
einem Artikel über die Protestversammlnngen darauf
hin, daß die in diesen auftretenden Redner gegen § 2 des
Jesuitengesetzes entweder nicht wissen oder ignorieren,
um was es sich dabei eigentlich handelt, wie die „Krenz-
zeitung" daS in einem Artikel vom 11. März treffend nach-
gewiesen habe. Da Z 1 unverändeit bestehen blcibe, handle
es sich weder nm eine Wiederzulassung noch um eine Rück-
kehr der Jesuiten. 8 2 euthalte lediglich eine faku'tative
Entscheidung für die Landesbehörden. Seit 1873 seien
Maßnahmen dieser Art nicht einmal vereinzelt angewendet
worden. Die Aufhebung des ß 2 bedeute daher lediglich die
gesetzliche Anerkennung des seit 30 Jahren tatsächlich in
voller Uebereinstimmung mit den gegebene i Vorschriften ge-
gebenen Zustand.s.

Berlin, 18. März. Die B ndgetko mmis sion des
Reichstages bewilligte die seincr Zeit von ihr estrichene
Forderung zu dem Tr up pen übu ng sp la tz in Neu-
hammer und nahm ferner eine Resoluiion Spahn an, in
der die Militärverwaltung ersucht wird, künftig bei Grund-
stücksverkäufen das Reichsschatzamt hinzuzuziehen.

Berli», 18. März. Die G eschäftsor dnungs-
kommission des Reichstags hat sich heute nochmals mit
der Frage beschäftigt, ob der Abg. Heg elm aier-Heilbronn
vervflichtet gewesen se-, einer vom Gericht in Heilbronn an
ihn gerichteten Ladung zn einer Vern hmung, während er
sich dort befand, Folge zu leisten. Die Kommission inter-
pretierte die Geschäftsordnung wie srüher und erklärte das
Verlangen des Abg. Hegelmaier, der Ladung Widerspruch
entgegenzusetzen, für ungerechtfertigt.

Bcrlin, 18. März. Tie „Nordd. Allg. Ztg." meldet:
Das gegenwärtig in Vlissingen liegende deutsche Schulschiff
„Charlo tte" wird morgen auf einige Stunden Hoek vau
Holland (bei Roiterdam) anlaufen, wo die Königin der
Niederlande dem Schiffe einen Besuch abstattcn wird.

Paris, 18. März. Die Deputiertenkammer lehnte
nach stürmischer Debatte im Sinne der Regierung den Ueber-
gang zur Spezialdebatte mit 300 gegen 257 Stimmen ab;
die Regierung hat also eine Mehrheit von 43 Stimmen für
die Anflösung der Unt erri ch tsord en.

Paris, 18. März. (Frankf. Ztg.) Bei der Verkündung
des Abstimmnngs-Resultat s erhebt sich die gesamte
Linke und klatscht lange Beifall, unter Rufen: Es lebe die
Republik! Die Rechte begnügt sich mit halblautem Murren.

Bloemfontein, 17. März. Unter den Offizieren und
Mannschaften des Heeres in den neuen
Kolonien herrscht große Unzufriedenheit, da
die Mehrzahl noch immer in den Zelten wohnen muß
und in einigen Fällen sogar die Frauen der Offiziere
gezwungen sind, stch in den Zelten aufzuhalten. Die
Offiziere beklagen sich ferner heftig über die außerordent-
liche Jugend der neu ankommenden Rekruten, von
denen einige fast noch Knaben und unfähig sind, die
Anstrengungen in dem ungewohnten Klima zu er-
tragen. Die Holländer machen sich über das jugend-
liche Aussehen der Rekruten lustig.

Kairo, 18. März. Das Befinden des dcutschen
Kronprinzen, der letzte Nacht gut schlief, hat sich be-
deutenv gebessert.

Lde Seriitr Zcbool ok Ls«g«ager,

_UsnptstrsLse 120, 2 Irrppoo.

Jnstitut znm ZweLe »«» «t».
dtum» fremder Sprache», fstr
WeMWKqWWWM Srwachsene, H-rren u. D»«eo,
uutrr ObeNettung de» Herrn

rpfsl ^olätzlltz AsLalllsn kmk klsr karlsvr VsItLkiustslIwnx-.

Französtsch, Enalisch. Jtalientsch, Russtsch, Spanisch.
Deutsch für Ausländer: nur «ehrer der betreffende« Nation.
Konversation ^ Korrespondenz Litteratur.

ileber 180 Zweigschulm. H Prospekte gratiS u. franko.

Spezialtelegramme der Heidelb. Zettuug.

v. Berliu, 18. März. "Die""heütlgen Demon-
strationen der Sozi aldemokraten auf dem
Kirchhofe der Märzgefallenen in FriedrichS-
hain ist ruhig verlaufen. Bis mittagS wurden
etwa 20 Kränze niedergelegt. Am Eingang des Fried-
hofs prüfte ein Polizeioffizier die Kranzschleifen auf
den Text der Jnschriften und ließ in der üblichen Weise
die Anstoß erregenden entfernen. Die Anarchisten haben
Kränze mit schwarzen Schleifen niedergelegt.

m. Berlin, 19. März. Der Erlaß des Königs
von Sachsen hat in toskanischen Hofkreisen nnd bei
der Prinzessin Luise einen peinlichen Eind ruck gemacht.
Letztere konnle nur mit Mühe davon abgehalten wecden,
eine entschiedenc öffentliche Antwort abzugeben, in welcher
die Prinzessin überraschende Enthüllungen machen
wollte.

r Salzburg, 19. März. Nach einer bisher unbestätig-
ten Meldung der „Berliner Morgenpost" soll Prinzessin
Luise von Toskana nicht unbedenklich crkrankt sein.
Nach umlaufenden Gerüchten soll die Prinzessin infolge der
Aufregung über den Erlaß des Königs Georg einen Selbst-
mordversuch begangen haben.

st Gardone, 19 März. Der König oon Sachsen ist
gestern hier eingetroffen und wurde von dem Unterpräfekten
von Salo empfangen.

k Mcmphis, 19. März. Jn Arkansas haben iu der
Gegend zwischen dem Mississippi und dem Francisflusse
Ueberschwemmungen große Verheernngen an-
grrichiet.

I, Madrid, 19. März. Der Ministerrat beschloß, ein
Kriegsschiff nach Algier zu ent'enden, um daselbst den dort
eintreffenden Präsidenten Loubet begrüßen zu lassen.

ä Kairo, 19. März. Der Kronprinz verbrachte eine
gute Nacht und war heure morgen völlig fieberfrei. Prinz
Eitel Friedrich wird bereits morgen Kairo verlassen.

n New-Iork, 19. März. F-ür den Panamakanal
ist eine 8jährige Bauperiode vorgesehen. Die Kosten be-
tragen 188 Mill. Dollar einschließlich der Entschädigung
für Kolumbien und die Panamagesellschaft.

Vcrcmtwortlich für den reüaitioneüen Teil F. Montua, sür den

Jnseratenieil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.


S,»»z üotlietöi'Mt,

LS7.

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»57.

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wobl grösstslltsüs bswölktss, absr aar ra Zlllle vsrsillrsllea
tlixäersoblügsll gsooigtes Vksttsr ra vrwartso.
 
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