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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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Montag, 27. April M8._ Gvftes Blrrtt.

45. Iohraapsl —

97.


Rußland und die Mantschurei.

London, 28. April. „Standard", „Morning
Post" nnd „Daily Chronikle" drängen in Artikeln, die
gegen die r u s s i s ch e n F o r d e r u n g e n bezüglich der
Mantschurei gerichtet sind, die englische Regiernng, eine
entschlossene Haltung anzunehmen, und weisen auf die
Wichtigkeit einer solchcn angestchts des e n g I i s ch-j a p a-
nischen Bündnisses hin. „Standard" spricht
die Hoffnnng aus, die englische Regierrmg werde in Pe-
tersburg darlegen, dasz die Aufsaugung der Mantschurei
nicht vollzogene Tatsache werden könne, ohne daß die g e -
samte chinesische Frage wieder aufgerollt und ihre Er-
ledigung wieder erörtert werde, an der die ganze zivili-
sierte Welt beteiligt sei.

Washington, 25. April. Der amerikanische Ge-
sandte in Peking hat die Forderungen Rußlands bezüglich
der Mantschurei im Auszuge mitgeteilt. Staatssekretär
Hay, der ohne das Einyerständnis !des Präsidcnten
Roosevelt keine Schritte unternimmt, hat die An-
sichten des Präsidenten eingeholt. Man hat hier, wie schon
erwähnt, den Eindruck, daß das Verhalten Nußlands ein
offe n kundiger V e r t r a u e n s b r u ch gegennber
den Vereinigten Staaten sei und daß wahrscheinlich des-
wegen Vorstellnngen erhoben werden.

Washington, 25. April. (Renter.) Es verlau-
tete, daß an China ein P r o t e st gerichtet werden soll,
der ihm zu wissm tut, daß die den Protest unterzeichnenden
Mächte irgend eine Gebietsveräußerung oder Konzesston,
zum besonderen Vorteil einer einzelnen Nation nicht gün-
stig ansehen. Nichtsdestoweniger beginnen die hiesigen
Regierungskreise anzunehmen, daß die Mantschurei
für China hoffnnngslos verloren ist, und lassen verlauten,
man werde sich mahrscheinlich bemühen, von Rußland das
bindende Versprechen zu erlcmgen, daß die Mächte nicht
gänzlich der Handelsrechte in der Mantschurei beraubt
werden.

Washington, 26. April. Staatssekretär Hay
empfing Jnstrnktionm vom Präsidenten Roosevelt, betr.
die Mantschure i-A ngelegenheit. Beamte
des Staatsdepartements äußern, Amerika werde an k e i-
n e m gemeinsamm Proteste, wic solcher erwähnt worden
sei, teilnehmen, obschon sein Vorgehen, wenn es auch un-
abhängig erfolgt, demjenigen anderer ähnlich interessier-
ter Mächte Parallel laufen könns. Der russische Bot-
fchafter überreichte hente, obgleich er ohne amtliche Jn-
formation war, dem Staatssekretär Hay eine Note, die
erklärt, daß nichs Amerika Feindliches geplant sei.

Peking, 26. April. Die Hiesigm Vertreter G r o ß-
britanniens und IaPans haben dem Prinzen
Tsching geraten, darauf zu bestehen, daß die Mant»
schurei wieder in den Zustcmd wie vor dem Kriege vcr-
setzt wcrds und er die neüen Forderungen Rußlands ab-
lehne. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben bis-
her noch kei.ne amtlichen Schritte getan.

Kleine Zeitung.

— Hochschulnachrichten. Das „Berl. Tagebl." meldet, Pro-
sessor Dr. Martin Mendelssohn sei durch Beschluß der
rnedizinischen Fakultät in Berlin bis auf weiteres von seinem
Lehramt enthoben worden. — Geh. Medizinalrat Professor
Dr. Senator in Berlin, leitender Arzt des Charits-
Krankenhauses , ist zum Ehrenmitglied der Petersburger me-
dizinischcn Gesellschaft crnannr worden. — Professor Buben-
dah in Charlottenburg ist, dem „Berl. Lokalanz." znfolge,
Untcr Zustimmung der Hambnrger Bürgerschaft zum ham-
burgischen Wasserbaudirektor gewählt' worden. Außer dem
etatsmätzigen Gehalt soll ihm eine persönliche Zulage von
7600 Mark gcwährt werden. — Der Senior der evangelisch-
theologischen Fakultät der Universität Breslau, Professor
D. Ludwig Hahn, hat am 23. d. M. seineN 70. Geburtstag be-
gangen. Vom Halten von Vorlesungen ist er entbunden.

— Augsbnrg, 22. April. Ein heiteres Ge-
schichtchen hat sich, wie die „M. N. N." erzählen, am
AugsLnrger Landgericht zngetragen. Wie auch an ande-
ren Gerichten, ist es dort üblich. daß ein abwesender Ju-
stizbeamter durch Aufhängen einer Tafel an der Tür: „Auf
Kommission", „auf Reisen" oder „Jm Gefängnis" den
Grund seiner Abwesmheit kmntlich macht. So hing denn
auch ernss Tages an der Türe des Untersuchungsrichters
P. unter dessen Namenschild eine Tsfel „Jm Gefängnis".
Zufällig kam nmr an dem Tage ein auf eine spätere Zeit
vorgeladenes Bäuerlein. Dasselbe las den Namm, dann
die Aushängetafel, und zog bann leise brummend wieder
ab. Znm Termin crschien es nicht und deshalb sollte es
>mn znr Rechenschaft gezogen werdm. Wie erstaunte man
aber, als man hörte, der Mann sei dagewesen und ohne

Deutsches Neich.

— Die Koimmssioii des Reichstazs hat die Ford.rung
für ein neues Gebäude des Reichsmarineauits
mit großer Mehrheit abgelehnt. Das Rcichsmarineamt, so
bemerkt hierzu die „Fraukf. Ztg.", muß also weiter warten,
bis es aus seinen wirklich sehr unzuläßlichen und
bürftigen Wohnungsverhältnissen erlöst wird. Darüber
wäre nichts weiter zu sagen, wemr drese Ablehnung nicht
einen politischen Beigeschmack hätte. DaS vorge-
schlagene Kauf- und Verkaufsgeschäft ist nicht uugünstig.
Es würde unter anderen Verhältmssen gewiß eine aus der
Rechten mrd dem Zentrmn und den Nationalliberalen be-
stehende Mehrheit sich gefunden habcn und vor Ostern galt
hinter den Kulissen dre Mehrheit für gesichert. Jnzwischen
aber ist die Mißstimmung des ko n se r v atib en
Agrariertnms gegen dre Reichsregierung wegeir ihrer
zweifelhaften Haltung bei den Wahlen gewachsen mrd das
Zentrum ist arg verstimmt, weil Graf Bülow sein
bezüglich des Jcsuiteiigesetzes gegebenes Versprechcn noch
nicht eüigelöst hat. So lüßt man die Abstnmmmg am
Reichsmarineamt aus imd Rcchte mid Zeutrum paradieren
plötzlich im Glanze eincr noch von ihnen gegenüber
militärischeir Fordermrgen nicht geübten Sparsamkeit.

— Wre dem „Berl. Tagebl." von angeblich kompeten-
ter Seite mrtgeteilt wird, beruht die Meldung 'der
„Morgenpost" von einer D o p p e I - V e r I o b u n g am
preußischen Hofe auf völlig haltloser Ko nr b i n a -
tron, die jeder tantsächlichen Urrterlage entbehre.

— Die größtePartei im Dentsche n Reich
ist nicht das Zentrum, auch nicht dre mit zahllosen Zähl-
kandidaten in den aussichtslosesten Wahlkreisen wirkende
Sozialdemokratie.Bei deu Reichstagswahlen von 1898 sind
vcn 11111 094 Wahlberechtigtm im ganzen 7 762 693
giltige und 34 021 ungiltige Stimrnen abgegeben wor-
d'Liu Es sind also nicht weniger als 3 654 380 Wähler
her Wahlurne ferngeblieben. Ein volles Drittel der
Wählerschaft hat es nicht für nötig erachtet, das Wahlrecht
auszuüben. Dre „Königsberger Hartungsche Zeitung"
werst zutreffend' darauf hrn, daß diese aus saumseligen
Wählern bestehende „P a r t e i der P a r t e i l o s e n"
in Wirklichkeit die größte Partei Deutsch-
Iands rst. Nur durch das Vorhandensein einer so
großeü! Menge deutscher Wähler, die ihre Wahlpflicht der-
nachlässigen, ist 'die Sozialdemokratie mit ihren 2 107 076
Stimmen in Stand gesetzt, sich zu brüsten, daß ihre Par-
tei über ein Viertel der gefamten Wählerschaft repräsen-
tiere, während tatsächlich nicht viel mehr als der sechste
Teil aller Wahlberechtigten für die Sozialdemokratie ge-
stinimt habe.

Graf L i m b u r g - S t i r u m hat im Reichstage
eins Jnterpellation cingebracht, in welcher der
Reichskanzler gefragt wird, wann die bestehenden H a n -
delsverträge gekündrgt werden sollen.

Deutscher Reichstag»

Berlin, 26. April.

Heute ist vor einem ziemlich keeren Hause die zweite

die Zeit der Vorladung abzuwarten, wieder gegangen.
Die Aufklärnng gabeir die Worte: „Jo, i hän g'tese, dasch
'de Herr Landg'richtsschrat uig'sperret ist und do hän r mer
denkt, sie lasset rhn do so glei' net wieder ausse!"

— Werblicher Verteidiger. Fräulein A. E. Kok in
Notterdam wurde dort als e r st e r w e i b I i ch e r V e r -
teidiger zügelassen. Ein artiger Zufall wollte es,
daß zu gleicher Zeit ihr Bäutigam, Herr Dr. van
den Hoek, mit rhr an demselben Gericht als Rechtsanwalt
beeidigt wurde.

Man wähnt, man hofft,

Klug zu werden und wird zahm,

Man glaubt gar oft

Weise zu sein und ist nur lahm.

Hermann L i n g g.

—Der boshafte Onkel« Backfisch: „Ach, Onkelchen, bitte,
üitte, sag' mir eine recht originelle Ueberschrift für meine Ge-
dankensplitter!" — Onkel: „Wie wär's mit „Grünspan"?"

Theater- und Kunstnachrichte».

Heidelberg, 27. April. (S t a d t - Th e at e r.) Gast-
spiel der Karlsruher Hofoper. Wie wir bereits
mitteilten, findet kommenden Mittwoch eine Aufführung der
Oper „Philemon und Baucis" von Gounod im hie-
sigen Stadttheater durch die Karlsruher Künstler statt. Ueber
die seinerzeitige Erstaufführung des genannten Werkes im
Badener Hoftheater schreibt das „Badener Badeblatt" sehr an-
erkennend. So sagt es: Dies originelle und geistbolle Werk
des französischen^ Komponisten, das fich durch wundervolle, in
modernem Stil gehaltene Orchesterklangfarben,

Lesung der K r a n k e n k a s s e n n o v e l l e nur recht
langsarn vorgerückt, noch nicht eininal bis zu den die Auf-
sicht der Kasscnfiihrung betresfenden Vestiinmuirgen, von
denen vielleicht das Schicksal des ganzen Gesetzes abhängt.
Es sind die sozialdemokr. Anträge, die den Fortgang
der Beratung verzögern. Sie werden von den Antrag-
stellern, namentlich von Stadthagön, einer nach 'dem an^
dern begründet, von der großen Mehrheit aber konsequent
äbgelehnt. Diese bleibt entschlossen, das Gesetz unverän-
dert, wie es die Kommisftvn beschlossen hat, zur Annahme
zn bringen.

Es handelte sich heute zunächst um Anträge, welche die Lei-
stungen der Kassen erhöhen wollten. Wenn Kassenmitglieder
zu freier Kur und Verpflegung in einem Krankenhause unter-
gebracht sind, muß ihren Angehörigen die Hälfte des Kranken-
geldes gezahlt werden. Die Sozialdemokraten beantragten
Dreiviertel, natürlich vergebens. Sie wollten auch, daß für
den ortsüblichen Tagelohn, der von der Verwaltungsbchördc'
festgeseht wird, im Gesetz ein Minimalsatz festgelegt werde,,
nicht unter 2 Mk. für erwachscne münnliche Arbeiter und nicht
unter 114 Mk. für alle übrigen. Die längste Debatte rief
Z 10 hervor, welcher bestimmt, daß, wenn die gesetzlichen Ver-
sicherungsbeiträge nicht ausreichen, mitGenehmigung der höhe-
ren Verwaltungsbehörde die Beiträge auf drei Prozent orts-
üblichen Taglohns erhöht werden können. Jetzt kann diese
Erhöhung nur bis aus 2 Prozent stattfinden, und die Sozial-
demokraten beantragten, es dabei zu lassen und diese Erhöhung
auch an die Zustiimnimg der Mehrheit der Versicherten zu
chinden. Der Abgeordnete Stadthagen griff die ncue Be-
stimmung heftig an und kennzeichnete sie als einen Bersuch
der Abwälzung der Armenlast auf die Arbeiter. LenzmaNw
und Nösicke wollten durch einen Antrag vermitteln, der die
Erhöhung auf 214 Prozent beschränkt. Graf PosadowSkh gab-
zu, daß manche der gcstelltcn Anträge materielle Verbesse-
rungen seien, aber das Geld, das Geld, das Geld. Er ver-
tröstete, wie es bei diesem Gesetz schon mehrfach geschehen ist,
auf die spätere umfassende Reform. Bei dieser Gelegenheit
wurde von mehrcren Rednern den Gemeindekrcmkenkassen das,
zukünftige Sterbeglöcklein geläutct. Schließlich wurde vom
Reichstag die Erhöhung auf 3 Prozent im Notfalle, mit dem
Znsatz angenommen, daß die Einnahmen aus diescr Erhöhung
nicht zur Deckung von Vorschüssen aus einem frühemn Zeit-
raum als den letzten zwei Nechnungsjahren benutzt werden'
dürfcn. Es wurden dann noch eine Anzahl Paragraphen von
dem über die Ortskrankenkaffen handelnden Abschnitt unver-
ändert genehmigt.

_ Baden.

Karlsruhe, 26. April. Hier wurde eine Orts-
gruppe des Bundes deutscher Kaufleute ge-
gründet, der alsbald 70 Mitglieder beitraten.

Bruchsal, 26. April. Die deutsche Volkspartei
von Baden hielt hcutc im Saale des „Kaiserhofes" ihren
diesjährigen Parteitag ab. Professor Heimburgee
erstattete den Parteibericht und verbreitete stch vornehm-
lich über das Verhältnis zu den andcren Parteien nnter
Feststclliing dcr Tatsache, daß das Zentrum vollständig in
das reaktionäre Lager abgeschwenkt sei. Bedauerlich sei.
der Streit mit 'd-er freisinnigen Volkspartei, die neuerdingK
eine Wahltaktik einschlage, die nur der Reaktion diene.
Abg. Muser und Venedey-Konstanz verbreiteten sich iw
zum Teil großer Schärfe über dasselbe Thema, das zu
einer weit aufgesponnenen Debatie führte. Na-ch Er-
stattung des Kasfenberichs wurden die Mitglieder des

durch duftige Jnstrumentation und feinmusikalische Koloristik
vorteilhaft auszeichnct, gehört unstreitig zum besten, das Gou-
nod überhaupt schrieb. Der Melodienreichtum, der hier mit
einer geradezu entzückenden Pracht, mit einer blühenden Le-
bendigkeit auf den Hörer einstürmt und ihm auserlescne mu-
sikalische Wonnen schafft, wechselt in scharf-kontrastierender
Weise mit einer kraftvollen dramatischen Leidenschaft von
überraschend temperamentvollem Ausdrucke ab, um sich hier
wieder in ansprechende Breiten aufzulösen oder dort in musi-
kalisch-romantischer Lyrik zu schwelgen. Die Darsteller des
reizenden Werkes wetteiferten sichtlich mitcinander, nur ganz.
Ausgezeichnetes zu bieten.

Mannheim, 25. April. Das „Be'e t h o v e n - F e st", das
der Philharmonische Verein unter regstcr Teilnahme hiesiger
und auswärtiger Kreise diese Woche im „Musensaal" (Kon-
zertsaal) des „Rosengarten" veranstaltete, nahm einen glanz-
vollen Verlauf. Felix Weingartner spiclte mit dem Kaim-
Orchester an den vier Abenden die ncuen Symphonien, die
durchgehends eine so hervorragend schöne, geist- und stilvolle
Wiedergabe fanden, daß stch nicht sagen läßt, welcher vor den-
andern die Palme gebührt.

Miinchen, 21. April. Der Jntendant des Hoftheaters, Pro-
feffor Ernst v. Possart, der im nächsten Monat sein 62.
Lebensjahr vollendet, wird in Zukunft in regelmätzigem Schau-
spieldienst nicht mehr tätig sein, sondern hinfort nur eine An-
zahl der Lisher bon ihm gespielten Hauptrollen in den Klas-
sikervorstellungen, wie auch bei besonderen Anlässen (Geburts-
tagen unserer Dichter usw.) zur Darstellung bringen. Der
Prinzregent hat, der „Allg. Ztg." zufolge, verfügt, daß Pos-
sart bei seinem weiteren Auftreten als Darsteller an der hie-
stgen Hofbühne wiederum mit dem Titel: „Chrenmit-
glied des k öniglichen Hofschauspiels" geführt
werde. Possart wurde, als er im Jahre 1886 München ver-
ließ, zum Ehrcnmitglied der Hofbühnen ernannt. Dieser Titel
kam aber im Jahre 1802 in Wegfall, als damals der Künstler
dauernd wieder für das Hoftheater verpflichtet wurde.

Berlin, 23. April. Ein neues Gastspiel von Saratz
 
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