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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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Mlttwoch. 6. Mai 1803

45. IMaaiig. — .N' !05.

bczogen vicrreljährlick! H33 Mk. ausschiichlich Zustellgebühr.

Anzeigenpreis: 20 Pfg. sür die Ispnltige Pctttzeil- rder dcren Nanm. Neklmnezeile 40 Pfg. Filr hicsigs (8eschäi!s-„und Priuatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen
an bestimmten Taaen wird keine Verantwortlichleit übernommen. — A n i ch l a a dcr ?>i>ieratc auf d?» Viackrtinfeln der Öeidslberaer Zeitnna nnd den städtischen Am'chlaastellen. -?ernsvrecher 82.

Der deutsche Kaiser in Rom.

R o m. 5. Mai. Kurz nach 9 Uhr sind heute Vormit-
^ag der K a i s e r. König Victor Emanuel, der
deutsche Kronprinz. Prinz Eitel Friedrich
von Preußen, die Herzoge von Aosta, Genua und der
Abruzzen und der Graf von Turin nach Monte C a s°
! ino zum Besuch der dortigen Abtei abgereist.

Monte C a s s i n o. 6. Mai. Aus Anlaß der An-
knnft des Deutschen Kaisers, und des Königs Victor Ema-
nuel ist der Bahnhof prächtig beflaggt und mit Blatt-
Vflanzen und Blumen reich geschmückt. Ein Zimmer ist
mit prächtiger Ausstattung für die Majestäten herge-
richtet. Der Bahnhofsboulevard, der Corso Victor Ema-
nuel und der Boulevard Prinz Humbert sind mit Stan-
darten in deutschen und italienischen Farben geschmückt.
Auf dem Platz vor dem Bahnhof ift ein Triumphbogen er-
richtet mit der Jnschrift:

„Cassino grüßt seine königlichen Gäste!"

Ein zweiter Triumphbogen erhebt sich am Eingang
Zur Stadt in der Nähe des Rathauses, an dem zum
Schmuck kostbare Teppiche angebracht sind. Auch dis
Fenster der Häuser am Corso Victor Emanuel zeigen
reichen Flaggen- und Teppichschmuck. Einige Gebäude
sind mit kunstvollen Blumen.gewinden! versehen. Jn der
Stadt herrscht reges Leben. Zahlreiche Fremde aus der
engeren und weiteren Umgebung sind eingtroffen. Längs
der Straße vom Bahnhof zur Abtei bildct das Militär
Spalier.

Cassino, s. ZNai. Der Kaiser begrüßte dcn deutschen Kon-
sul, indem er ibm die Hand reichte. Die Majestäten mit den
Prinzen fuhren dann in vierspännigen Wagen, von Kara-
binieri zu Pferde eskortiert, nach Monte Cassino. Ein Major
Und ein Kapitän ritten zur Seite des Wagens des Kaisers und
des Königs. ?n dem Augenblick, als der kaiserliche Zug die
Sladt Cassino Letritt, spielen die Kapellen die deutsche und die
italienische Nationalhymne. Die Truppen präsentieren und die
zahlreiche M.mge hinter dem Truppenspalier, auf den Balkonen
und an den Fenstern bringen den Herrschern begeisterte Knnd-
gebungcn dar. Hüte und Taschentücher wcrden geschwenkt und
laute Rufe ertönen: „Hoch der Kaiser! Hoch der König!" Auch
die Prinzen werden lebhaft begrützt. Man hört insbesondere
den Ruf: „Es lebe der Herzog der Abruzzen! Es lebe der
Nordpolfahrer!" Ter kaiserliche Zug ging sodann in rascher
Fahrt durch die Stadt zur Abtei hinauf, wo er gegen 1 Uhr
eintraf.

Monte Cassino, 5. Mai. Vor dem Hanpttor zu
Monte Cassino wehten zwei Standarten. Der Kaiser,
der König und die Prinzen wurden am Füße der TrePPe
von dem Abte Krug, der von sämtlickien Mönchen umge-
ben war, empfangen. Sodann ftiegen sie die Treppe
empor und begaben sich auf den Hof, wo die Schüler des
Seminars vor der Haupttreppe mit dem Lehrpersonal
Aufstellung genommen hatten. Hierauf bestiegeu die hohen
Herrschaften die Haupttreppe in Begleitung des Abtes
und der Mönche und begaben stch an dem Kloster neben
der Kirche vorbei nach dem Kapitelsaal, wo der Abt Krug
Ane Begrüßungsansprache hielt. Jn seiner Ansprache
dankte der Abt dem Kaiser und dem König für ihren Be-
!uch und erinnerte an die Besuche, welche der Abtei srüher
bon Kaisern und Königen gemacht wurden, und sagte

dann, der heutige Tag sei ein denkwürdiger für den Or-
den des HI. Benediktus, der von seinem Gründer gelernt
habe, den Frieden zu wüufchen. Der Wt fügte dann
nvch hinzu, von allen werde zu Gott gebetet, er möge dem
Kaiser und dem König ein langes Leben schenken. Dann
besichtigten die erlauchten Gäste die Abtei, das Archiv und
die Bibliothek. Die Monarchen und die Prinzen zeigten
lebhaftes Jnteresse für die Wiederherstellungsarbeiten im
Jnnern der Krypta, die sich der Kaiser im einzelnen er-
ktären ließ. Jn dem Archiv ließ sich der Kaiser alle Per-
gamente mit den eigenhändigen Unterschriften srüherer
Herrscher vorlegen. Die Mönche überreichten dein Kaiser
eine bedeutsame historische Pubtikation (Do senäsuriero
«U Ikreäerisso II. „Ein Schuldverfallbuch Friedrich II."),
welches die Benediktiner eigeus veranstattet haben zuni
Danke für das vom Kaiser dem Kloster gewidniete Ge-
schenk der Monumenta Germaniae Historica. Nach der
Besichtigung nahmen die hohen Gäste den Tee eln in
einem Gemache, welches neu in Stand gesetzt und mit
Spiegetn, Standbitdern und kostbaren Möbeln aus dem
königlichen Palast in Caserta ausgestattet war, ivährend
die übrigen Räume mit der größten Einfachheit hergerich-
tet waren, um den Charak'ter des Klosters zu wahren.
Dagegen waren die Kck:ettzgänge zwischen den Zimmern
mit Blnmcn und Blattpflanzen geschmückt. Beim Tee
dankte der Kaiser dem Deputierten Viscochi für den glän-
zenden Empfang der Bevölk'erung von Cassino. Währsnd
des Aufenthaltes der Herrscher und der Prinzen wurde
ein Salut abgegeben. Als die hohen Gäste die Atstei
verließen, wurden sie von dem Abte Krug und den Mön-
chen bis zur Pforte des Klosters begleitet. Der Kaiser,
der König und die Prinzen kehrten mit Gefolge nach dem
Bahnhof zurück, wo sie sich in herzLcher Weise von den
Vertrctern der Behörden verabschiedeten. Die Monarchen
reichten dem Unterrichtsminister Nasi, dem deutschen Kon-
sul und dem Deputierten Visocchi die Hand und sprachen
nach ihren Dank sowis ihre höchste Befriedigung aus
über dem in Cassino verlebten herrlichen Tag.

Cassmo, 6. Mai. Nach dem Besuch des Klosters
kehrten Karser Wilhelm und König Viktor Emanuet und
die Priuzeu hierher zurück und traten um hatb 6 Uhr
uuter erneuten Kundgebungen des Volkes die Nückreise
nach Rom an.

' Rvm, 8. Mai. Eine große Menschenmenge erwar-
tete die Rückkehr der Majestäten von Cassino. Vor dem
Bahnhof hatten 1300 Pitger aus Baden und der Rheim
provinz mit 2 deutschen Fahnen Aufstellung genommen.
Nach der Ankunft auf dem Bahnhof bcgaben sich der Kai-
ser, der König und die Prinzen durch den königl. Em-
pfangssalon zu den Wagen, begvüßt von den Zurufen der
Menge. Die deutschen Pilger schwenk'ten unter Hoch-
rufen die Fahnen und sangen die deutsche Hymne. Der
Kaiser wint'te den Pilgern mit der Hand seinen Gruß zu.
Der Zug mit den Monarchen und Prinzen setzte sich unter
der Esk'orte von Kürassieren nach dem Quirinal in Be-
wegung, wo wieder eine zahlre'iche Menge ihre Huldigun-
^ gen darbrachte. — Kardinalstaatssekretär Rampolla begab

sich heute nach der preußischen Gesandtschaft beim päpst-
lichen Stuhl, um Bülow die vom Papste geschenkte Me-
daillensammlung zu überreichen.

Deirtsches Reich-

— Heute, am 6. Astai, vollendet der KronPrinz
sein 21. Lebensjahr.

— Es verlautet, daß auch der Generalv. Goß -
ler aus seiner Stellung als K r i e g s m i n i st e r, die
er seit dem August 1896 inne hat, zurücktreten werde.

— Da die „Nordd. Allg. Ztg." ohne Bemerkung eim:
Nachricht Breslauer Blütter abdruckt, daß der komman-
dierende Geueral des 6. (schlesischen) Armeekorps, Ge-
neral der Jnfanterie Erbprinz Bernhard von
Sachsen-Meiningen, sein A b s ch i e d s g e s u ch
eingereicht hat, wird an der Nichtigk'eit der Meldung nicht
gezweifelt werden können. Der Erbprinz hat am 1. April
sein 52. Lebensjahr vollendet und steht an der Spitze des
schlesischen Armeekorps seit dem 22. März 1895. Dem
Patent nach ist er der drittätteste in der Reihe der kom-
mandierenden Generale. Aelter sind die Kommandieren-
den der Armeekorps 11 und 18, V. Wittich und v. Linde-
quist. Der Erbprinz, den die philosophische Fakultät der
Beeslauer Uuiversität wegen seiner Leistungeu auf dem
Gebiet klassischer Literatur (Uebersetzung der „Perser"
des Aeschylus) zum Ehrendoktor ernannt hat, ist seit dem
18. Februar 1878 mit der ältesten Schwester des Kaisers,
Prinzessin Chartotte, verheiratet, mit der er in diesem
Jahre das Fest der sitbernen Hochzeit gefeiert hat. Der
Ehe ist eine Tochter entsprossen, Prinzessin F-eodora, die
mit dem Prinzen Heinrich XXX. Reuß, Major inr Leib-
grenadierregiment Nr. 8 in Frankfurt a. O. verheiratet
ist. Mehrmals in den tetzten Jahren hat der Erbprinz
aks - kommandierender General scharfe Ertasse gegen Sol-
datenmißhandlung durch Vorgesetzte herausgegeben.

Badcn.

F r e i b u r g, 5. Mai. Eine bemerkens-
werteRede hielt anläßtich der Maiseier der sozia l-
demokratische Reichstagskandidat für Freiburg,
Herr Sägefeiler Kräuter von hier. Nach einem Be-
richt des „Freiburger Pfemngblatt", der sogenannten Ar-
beiter-Zeitung, sprach stch Herr Kräuler d-ahin aus, datz
nicht der Kampf für eine Staatsforin (Monarchie oder
Republik seien Herrn Kräuter gleichgiltig), sondern der
unermüdtiche Kampf für die Besserstellung der Arbeiter
es sei, zu dem immer wieder zu sammeln ist. Da diese
Ausführungen geradezu mit Jubel von der zahtreichen
Versammlung aufgenommen - wurden, ein Widerspruch
auch nicht erfolgte gegen den geradezu ungeheuerlichen
Prinzipien-Verstoß, der in der Wurschtigkeit gegenüber
jeglicher Staatsform liegt, so können nur zwei Mögtich-
keiten in Rechnung gezogen werden, nämlich, daß ent-
pieder Herr Kräuter und mit ihm die Freiburger Sozial-
demokratie sich des Kernes der sozialdemokratischen The-
orie überhmipt gar nicht bewutzt sind, oder aber, datz Herr
Kräuter durch den Gang der Dinge sich soweit durchge-

Vom dritten Bayerischen Frauentag.

München, 3. Mai. Auf dem gegenwärtig hier versam-
suelten dritten bayr. Frauentag eröffnete Frl. Bäumer,
Berlin, die Reihe der Vorträge mit einem solchen über die
Frauenfrage und das höhere Mädchenschnlwesen.

Als zweite Vortragsrednerin betrat sodann Frau Ma -
*janne Weber, Heidelberg, das Podium, um eine
sücht minder wichtige Frage — „Die rechtliche Stellnng der
^hefrau" — vom Standpunkte der modernen Frau zu behan-
°?ln. Sie gab znnächst einen geschichtlichen Rückblick über die
^ntwicklnng der Rechtsstellung der Frau gegenüber dem Mann
^jnd innerhalb der Familie. Bei den Germanen war trotz
hoher Wertschätzung der Frau in mancher Hinsicht von einem
j^bständigen Recht dcr Frau nicht die Rede. Der Mann allein
n>c>r der Herr, dem die Frau als Untertanin „gehörte". Da-
Ocr wurde sie auch ursprünglich vom Manne gekauft nnd galt
Sache. Der Ma m war unbedingter Herr über sie wie
Uber die Kinder; daher galt auch die Fordernng der ehelichen
-^reue nur für die Frau und wurde Ehcbruch nur an der Frau
öestraft. Tieser Rechtlosigkeit in der Familie entsprach ihre
^tellung im Staat; die Frau konnte nicht vor Gericht austre-
sie Vedurfte zeitlebens eines Mundanwaltes. Der Vor-
mund gab sie nach Gutdünken in die Ehe und hatt» den Genutz
Lres Vermögens. Erst im Mittelalter wandclte sich unter dem
, nfluß der Kirche die Untertänigkeit in ein Schutzverhältnis
un. Damit hörte der Kauf der Frau bei der Eheschließung'
uus, doch hatte sie noch kein Recht auf ihr Vermögen. Dieser
oustand einer gemilderten patriarchalischen Untertänigkeit
„^rrrrw im ganzen bis in die Neuzeit; noch 1851 entschied das
-srutzisch^ Kammergericht, datz der Ehemann Briefe seiner Fran
ern ri. dürfe. Einen wichtigen Schritt zur Besserung machte
Flr jüngste Vergangenheit durch die Eherechtsbestimmun-
L? Bürgerlichen Gesetzbnches. Das Bürgerliche Gesetzbuch
s_nPibeIt im Prinzip die Geschlechter als gleich; die Frau ist
ostandig und rechtsfähig. Doch ist dieser Grundsatz im Fa-
"enrecht durchbrochen; hier hcrrscht noch Unterordnung der

Fran unter den Mann, die stch z. B. im Aufgeben des Mäd-
chennamens äutzert. — Rednerin ließ sich dann des näheren
über die rechtlichen und sittlichen Konsequenzen der chelichen
Gemeinschaft aus, die ja notwendigerweise beide Teile zur
Beschränkung ihrer Freiheit nötigen. Die Arbeitsteilung der
Gatten sei natürlich; doch müsse anch die häusliche Arbeit der
Frau als Berufsarbeit gewürdigt werden. Vor allem sei der
Grundsatz zu bekämpfen: „dem Manne steht das alleinige Ent-
scheidungsrecht in allen die eheliche Gemeinschaft betreffenden
Fragen zu". Das sei die Herrschaft des alten Mnndwalt-Prin-
zips! So hat die Muter heute auch erst nach dem Tode des
Vaters die Volle Gewalt über ihr Kind; der Vater hat heute
noch allein das Recht, die minderjährige Tochter zn verheiraten.
Aehnliches herrscht im Güterrecht: der Mann hat das Ver-
sügungsrecht über die Einkünfte seiner Frau, sofern sie nicht
Von ihr erworben sind, daher ist in den wohlhabenden Ständen
die Frau auf die Freigiebigkeit des Mannes angewiesen. Für
die ideale Ehe komme das alles natürlich nicht in Betracht; aber
für diese würden auch die Gesetze nicht gemacht. Das Zweck-
mätzigste sei die Gütertrennung mit der Verpflichtung, nach
Matzgabe des Einkommens sür die Kosten der ehelichen Ge-
meinschaft zu sorgen. Wenn man zu Gnnsten der Herrschaft
des Mannes in der Ehc oft anführen höre, daß der Ehe nur
zwei Parteien sich gegenüberständen, Gleichberechtigung also
zu keinem Resultat führen könne, so bliebe die Entscheidung
von Streitigkeiten dnrch das Vormundschaftsgericht; habe ja
auch die katholische Kirche, die dogmatisch an der Untertänigkeit
der Frau festhalte, diese Härte in praxi durch die Möglichkeit
beichtväterlicher Einwirkung gemildert. Jedenfalls dürfe der-
jenige, der in der freien sittlichen Persönlichkeit einMenschheits-
ideal sehe, die Erreichung dieses Jdeals der Fran nicht länger
Vorenthalten wollen. Da eine Aenderung des Familienrechts
im Sinne dieses Jdeals znr Zeit ausgeschlossen erscheint, schloß
Rednerin mit dem Wunsch, daß eine künftige Revision des Bür-
gerlichen Gesetzbuches die Frauen besser Vorbereitet treffen
möge.

Der Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen;

eine Diskussion fand, wohl wegen der vorgerückten Zeit,
nicht statt. _

Kleine ZeitNng.

— Hochschulnachrichten. Straßburg, 5. Mai. Prof.
Schultze hier hat gestern zu seinem 70. Gebnrtstag zahlreiche
Glückwünsche erhalten. Von 18 juristischen Fakultäten Deutsch-
lands, Oesterreichs und der Schweiz liefen Adressen bezw. tele-
graphische Glückwünsche ein, darunter namentlich eine auf Per-
gament in kunstvoller Kalligraphie niedergeschriebene und mit
grotzem Siegel bersehene Adresse der Heidelberger Jn-
ristenfakultät, welche, wie die „Straßb. Post" herbor-
hebt, die persönliche und wiffenschastliche Eigcnart des Gefeier-
ten besonders treffend zeichnet. — Dr. August Fick, Profeffor
der indogermanischen Sprachen, welchcr im Jahre 1896-97 in
Heidelberg lebte, feierte gestern, Dienstag, seinen 70. Ge-
burtstag. Fick war zuletzt ordentlicher Profeffor in Breslan
und hat sich jetzt nach Wolsrode, Reg.-Bez. Lüneburg zurück-
gezogen. Seine Schüler widmeten ihm u. a. eine Festschrift,
welche ihm die Professoren Hofmann-Breslau und Bezzenber-
ger-Königsberg überreichten.

— Wiesbadcn, 4. Mai. Die Vernehmung des frühe--
ren Botschafters v. HolleLen iin Prozeß C h a n-
Äon-Söhnlein tvährte 3 Stunden. Sie ergab durch-
weg die Bestätigung der Behauptungen Söhuleins uber
die Vorgäuge bei der Auswahl des Sekts für die Taufe
der Jacht.

— Berlin, 4. Mai. Ju dem benachbarten Steglitz
hat die Frau eines Bäckermeisters stch mit ihrem drei-
jährigen Söhnchen ertränkt und vorher 1u ihrer
Wohnung ihr zwsi Jahre altes Töchtercheu e r d r o s-
s e l t.
 
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