Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11498#1048

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Mmw.cke!; 5, beren u .?: übc: (.

cfy-iö'-:: c;L. -Horr- err ° rg wt'rd'-n -:s h.r?.s:r.

ciber Lörrach und Lcmaueschingen sind ziemlich zweifel-
haft. Dagegen können sie mit Unterstützung anderer
Parteien dem Zentrum 4 Ma n d a te abneh -
m e n. Jn Karlsruhe hat die Partei mit der Kandidatur
Bassermann einen äußerst schweren Stand; der Erfolg ist
nicht ganz ausgeschlossen, aber sehr fraglich. Die Sozial-
demokraten stellen 14 Kandidaturen auf. Ernsthast kom-
men für sie indessen wohl nur Mannheim, das ihnen sicher
sein dürfte, sowie Ettlingen-Durlach und Karlsruhe in
Betracht. Diese drei Mandate besaßen sie bis jetzt; die
Behauptung der letzten beiden dürfte ihnen jedoch nur ge-
lingen, wenn die bücgerlich radikale Linke ihnen Stich-
wahlhilfe leistet. Daß der Bund der Landwirte das Man-
dat des Herrn Lucke in Sinsheim-Bretten behält, ist nicht
sehr wahrscheinlich. Die Konservativen begnügen sich mit
einer Zahlkandidatur in Karlsruhe. Die Deutsche Volks-
partei tritt in etwa 6 Wahlkreisen mit eigenen Kandi-
daten auf und darf mit Sicherheit auf einen respektablen
Erfolg rechnen. Die Freisinnige Volkspartei kandidiert
zweimal, in Karlsruhe und in Lörrach.

Wie man aus dem Vorstehenden ersieht, hat auch das
demokratische Frankfurter Blatt den Eindruck gewonnen,
daß der Nationalliberalismus in Baden
wiedervoranschreitet;er geht auf Eroberungen
aus, während das Zentrum nur an Verteidigung denken
kann. Was die sechs d-emokratischen Kandidaturen anbe-
trifft, so dürfte der „respektable" Ersolg, den die „Frankf.
Ztg." voraussieht, in Wirklichkeit doch recht dürftig aus-
sallen. Tie „Frankf. Ztg." verwechselt da Wunsch und
Wirklichkeit.

HO. Karlsruhe, 27. Mai. Der sozialdemokra-
tische Reichstagskandidat für den Bezirk Karlsruhe-Bruch-
sal, Herr Adolf Geck aus Offenburg, hat gestern hier
die erste Wählerversammlung abgchalten. Wer eine pro-
grammatische Rede erwartet hatte, sah sich schwer getäuscht;
der ganze Vortrag Gecks bestand aus öden Schimpfereien
ckuf die nationalliberale Partei; ja der sozialdemokratische
Kandidat scheute sich nicht, mit hanögreiflichen Unwahr-
heiten um sich zu werfen. So z. B. behauptete er, die
Nationalliberalen seien Befürworter des Zuchthausgesetzes
gewesen, während es bekanntlich in erster Linie Basser-
mann zu verdanken ist, daß diese Vorlage zu Fall kam.
Weiter brachte Geck die alte Lüge vor, daß die National-
liberalen Feinde des allgemeinen, gleichen Wahlrechts
seien. Es ist schade, daß Gecks „Programmrede" nicht
wie die Bassermannsche im Wortlaut veröfjentlicht wurde;
die Wähler, insbesondere auch die Arbeiter, könnten dann
kaum noch im Zweifel sein, wem sie ihre Stimme geben
sollen, Geck oder Bassermann.

Karlsruhe, 26. Mai. Dem „Schwäb. Merk."
schreibt man: Wenn man das Verhalten der Preß-
organe der verschiedenen Parteien im 10. Wahlkreis
mit einander vergleicht, so fällt besonders in die Angen,
daß das sozialdemokratische Organ bis jetzt zur
Empfehlung des Kandidaten A. Geck noch gar nichts gesagt
hat und zur Empfehlung der eigenen Partei sehr wenig,
sondern ganz von der Herunterreißung Bassermanns und
der Nationalliberalen lebt. Die persönlichen Angriffe auf
den nationalliberalen Kandidaten werden täglich robuster,
und man sollte denken, sie müßten eigentlich den Lesern
widerstehen, aber das Blatt muß ja den Geschmack seiner
Gesinnungsgenossen am besten kennen. Der Beweggrund,
warum die Sozialdemokraten ihre hestigsten Agitationen
auf Bassermann richten, liegt darin, d-aß die Erwählung
gerade dieses Mannes, der sich um die Niederwerfung
der sozialdemokratischen Obstruktion ganz besondere Ver,
dienste erworben hat, von der sozialdemokratischen Partei
als eine furchtbare Niederlage angesehen werden würd-e,
und daß sie deswegen kein Mittel unversucht lassen will,
um ihm den Sieg zu entreißen. Daneben wäre es freilich
auch schwer, zum Vorteil des eigenen Kandidaten viel
Rühmliches zu sagen, denn Geck hat sich in keiner Weise
hervorgetan, die dazu berechtigen würde. Das Komische
an der Sache ist, daß der Vorwurf gegen die National-
liberalen wegen des Schlagens mit zwei verschiedenen
Fronten (im katholischen Oberland gegen das Zentrum,
im industriellen Unterland gegen die Sozialdemokratie)
auf die Sozialdemokrüten zurückfällt, weil sie es na-ch
Lage Ler Umstände genau ebenso machen. Jn der Frei-
bnrger Wählerversammlung, über die schon berichtet
wurdc, haben die Genossen Kräuter und Engler ihre spitze-
sten Pfeile gegen das Zentrum gerichtet und die National-
liberalen geschont, wogegen sie in Karlsruhe gerade die
letzteren aufs Korn zu nehmen pflegen, die sie allein für
gefährlich ansehen. Die schönen Vergleiche von den „zwei
Gesichtern", der „Fraktion Drehscheibe", der „Prinzipien-
losigkeit", des „Bauernfangs" und- wie sie alle heißen,
könnte man ihnen also getrost zurückgeben, und man sollte
auch nicht unterlassen, dies zu tun. Nicht zu übersehen
ist, daß die Sozialdemokraten im 1. Wahlkreis (Konstanz)
ziemlich neutral verfahren und sich offenbar vorbehalten,
in der Stichwahl zwischen Hug und Bodman zu optieren,
je nachdem i'hnen in anderen Wahlkreisen Vorteile geboten
werden. Hierdurch gewinnt die Vermutung an Kraft,
daß eine spätere Verständigung zwischen den Sozialdemo-
kraten und dem Zentrum sticht ausgeschlossen ist auf der
Basis: Lasset ihr in der Stichwahl des 10. Wahlkreises
Bassermann fallen, so verhelfen wir Eurem Hug zum
Sieg.

Eberbach, 25. Mai. Jn Strümpfelbrunn
fand am 24. d. M. eine zahlreich besuchte Wählerversamm-
lung statt, in der der nationalliberale Kandidat, Herr
Beck, sein Programm entwickelte. Seine Ausführungen
sanden den vollen Beifall der Versammlung, namentlich
auch, was den Zolltarii und die landwirtschaftlichen Zölle

arr:-: ?.-? .'rt;:::-:: r-r :-. i-er L.-rjamnü-m.g an-

wos-ndo Lemsindsrar ü n ch cou S-:ün:p:e.'L:ur,!:. er
sei cin warmcr Anhänger des B n ndes der anü -
wirte; er habe sich völlig überzeugt, daß Herr B e ck als
Abgeordneter in j e d c r B e z i e h u n g s e i n e P f I i ch t
getan habe, daß er sich für die Landwirtschaft aufs
äußerste bemüht h a b e. Deshalb erkläre er sich
unbeschadet seines Festhaltens am Bund der Landwirte
mit Entschiedenheit für die Wiederwahl
des Herrn Beck.

Die Petition gegen Anfhebnng des ß 2 des
Jesuitengesetzes.

Heidelberg, 28. Mai.

O. Als ein für die liberale Sache erfreuliches Vor-
zeichen sür den Ausfall der bevorstehenden Reichstags-
wahl darf die große Zahl der Unterschriften gelten, die
die vom hiesigen Jungliberalen Verein angeregte Peti-
tion gegen die geplante Aushebung des 8 2 des Jesuiten-
gesetzes erhalten hat. Ueber 5000 frei u. deutsch denkende
Männer aus Stadt und Bezirk Heidelberg haben den
Aufruf, den der Jungliberale Verein seiner Zeit zur
Abwehr ultramontaner Herrschgelüste erließ, Folge gelei-
stet und die'Petition unterschrieben, die dieser Tage ans
Großh. Staatsministerium nach Karlsruhe abging. Den
Wortlaut der Petition lassen wir nochmals folgen:

Wir Nnterzeichnete erblicken in der Bewilligung der vom
Zentrum geforderten Aufhebung des Paragraphen 2 des Je-
suitengesetzes eine ernste politische Gefahr.

Wir halten uns in unserem Gewissen verpflichtet, zu war-
nen bor dem Zurückweichen gegenüber einer Gesellschaft, die
unter Aufgabe von Vaterland und Familie nur einem einzigen,
einem fremden Willen untertan sein darf, deren Ziel in der
Zerstörung der freiheitlichen Grundlagen des modernen Staa-
tes, in der Herrschaft der Kirche über die Schule, in der Zer-
klüftung des Volkes in zwei konfesfionell getrennte feindliche
Lager, in der Fesselung freier Kunst und Wissenschaft, in der
Unterbindung jeder freien Entwicklung eines nationalen Ge-
meinwesens besteht.

Wir weisen hin auf die schwere Verantwortung, welche dle
freie Zulassung der Jesuiten für den religiösen Frieden und die
ruhige Entwicklung des gesamten Vaterlandes enthält.

Wir bitten die Grotzherzogliche Regierung, ihre Stimmen
im Bundesrat gegen die beabsichtigte Aufhebung des Paragra-
phen 2 des Jesuitcngesetzes, mit dcm dieses Gesetz steht und
fällt, abzugeben, viclmehr dahin zu wirken, daß der Paragraph
2 künftighin schärfer gehandhabt wcrdc.

Mit Genugtuung wollen wir hier auch hervorheben,
daß nicht bloß Anhänger der nationalliberalen Sache mit
Begeisterung hier Protest einlegen gegen die Unter-
grabung der Grundlagen des modernen Staates durch die
röniische Gefahr, nein, anch viele politisch sonst Anders-
denkende- vor allem viele Konservative aus Stadt und
Land haben hier ihrer wahren Meinung über Ultramon-
tanismus und Jesuitismus srank und frei durch ihre Un-
ters-chrift Ausdruck verliehen, sehr im Gegensatz zu der
nnentschiedenen, mit dem Zentrum liebäugelndenStellung-
nahme des Herrn Michaely und- seiner konservativ-anti-
semitischen, Gefolgschaft!

Aus Stadt und Land.

Heidclberg, 28. Mai.

— Msemeiner beutscher Musikerverband. Als Delegierten
des hiesigen Lokalvereins zur Delegiertenversammlung in
Chemnitz wurde Herr G. Ströbel vom Stadtorchester und als
Stellvertreter Herr W. Hanewald vom Orchesterverein ge-
wählt.

Deutsch-Koloniale Jagdausstellung 1903. Der Bedeutung
der Deutsch-Kolonialen Jagdausstellung hat die Generaldirek-
tion der Staatseisenbahnen dadurch Rechnung getragen, daß
die an Mittwochen nach Karlsruhe gelösten einfachen
Fahrkarten durch Abstempelung in der Ausstellung ohne wei-
teres eine dreitägige Giltigkeit als Rückfahrkarten erhalten.
Der etwaige Schnellzugszuschlag wird von dieser Ermätzigung
nicht berührt. Da die erwähnte Ausstellung für den billigen
Prcis von 50 Pfg., Studiercnde, Schüler, Scüdatcn 30 Pfg.,
neben einer großen Anzahl hervorragender jagdlicher Samm-
lungen, durch Gemälde, Kunstgegenstände, Waffen, Kleidungs-
stücke, Geräte, Karten, Bücher, Zeitschriften, Kolonialprodukte
usw. ein ebenso fesselndes, wie umfangreiches Bild unserer Ko-
lonien verschafft, sei ihr Besuch jcdcrmann cmpfohlen.

— Polizeibericht. Verhaftet wurden 2 Taglöhner we-
gen Bettelns. Zur Anzeige kamen 8 Personen wegen
Ruhestörung bezw. Unfugs und ein Bierkutscher wegen Fund-
unterschlagung.

-si Schriesheim a. d. Bergstr., 27. Mai. (Erstickt.)
Das 1 Jahre alte Kind des Küfers Carolus geriet gestern
Nachmittag in seinem Bettchen unter die Decke und erstickte.

VWalldürn, 27. Mai. (M i n i st e r b e s u ch.) Gestern
früh traf Minister Dr. Schenkel in Beglellung des Landes-
kommissärs Pfisterer und des Oberamtmanns Kamm hier
ein. Die Herren wurden am Bahnhofe von dem hiestgen
Stadtrate empfangen und auf das Rathaus geleitet, wo Bür-
germeister Knoth eiüe Ansprache hielt , auf die der Minister
alsbald erwiderte. Die Gemeinde nahm Gelegenheit, von
ihren berschiedenen Projekten den Herren Mitteilung zu ma-
chen. Nach Besichtigung der Kirche, des Spitals, einer Blu-
menfabrik, verschiedener Plätze und Einnahme eines Jmbisses
im Gasthaus „zum Ochsen" begaben sich die Herren auf das
zur Anlage eines Truppenübungsplatzes empfohlene Gelände
bei Altheim.

O Freiburg, 27. Mai. (B e s i tz w e ch s e l.) Gestern ging
das Gätz'sche Haus Kaiserstratze 62 um den Preis von 400 000
Mark an die Firma Sally Knopf über.

Zmn Prozeß Hnssener.

Der U r t e i I s b e g r ü n d u n g ist Folgendes zu
entnehmen:

Das Gericht ist zu der Ueberzeugung gelangt, daß der
Angeklagte tatsächlich die Absicht gehabt hat, den stark betrun-
kenen Hartmann in Sicherheit zu bringen, und datz er zunächst
etwa gesagt habe: Gehen Sie mit. Das Gericht hat für er-
wiesen angenommen, daß objektiv ein tätlicher Angriff vorlag.
Das Gericht bedauert, daß eidesstattliche Vernehmungen statt-
gefunden haben, jedoch hat es den hier abgegebenen Zeugen-
aussagen vollen Glauben beigemessen. Was die rechtliche Seite
anbetreffe, so habe Hüssener sich einer Uebertretung der dienst-
lichen Vorschriften schuldig gemacht, indem er den Hartmann
gleich anfuhr: Jch gebe Jhnen dienftlich den Befehl, mitzu-
gehen, und ihn am Arme fatzte. Für den Gebrauch des Dol-
ches habe der Angeklagte selbst keine triftigen Gründe angeben

i U-nu'-n, weder wrsbatb er dabcn Aevrauch oemaair, nccb wrr«
^ Hs-.L rr i-: i.-:strr Weise petan Sacr. Seine Aussagen sinr-:'-
i truw-riei Unl--rftützung ,n der Instruktion. Wenn der Ange-
klagte glaubte, einen Angriff abwehren zu müssen, so hätte
dcr Schlag auf den Ärm zur Abwehr genügt, währcnd der
Stich dem Hartmann auf der Flucht beigebracht ist. Datz der
Angeklagte in Erregung gehandelt hat, kann nicht angeuommen
werden. Ein Strafausschließungsgrund lag weder nach dem
Reichs-, noch nach dem Militärstrafgesetzbuch vor. Nach letz-
terem, Paragraph 124, kann von der Waffe Gebrauch gemacht
werden bei Rotwehr oder bei dringender Gesahr. Hier lag
aber weder ein Fall äutzerster Not noch dringender Gefahr vor.
Das Gericht hat dem Angeklagten geglaubt,, datz er sich nicht
klar war, aus welchen Gründen er die Wafse benutzt hat, dast
er aber geglaubt habe, zu seinem Vorgehen in der Notwehr
berechtigt gewesen zu sein. Aber auch dann ist er über die not-
wendigen Grenzen der Abwehr hinausgegangen. Ein paar
Schritte hätten genügt, um den Hartmann zu fassen. Das Ge-
richt glaubt dem Angeklagten, daß er nicht dte Absicht gehabt
hahe, den Hartmann zu töten, sondern datz er nur den Ent-
schluß hatte, die Flucht zu verhindcrn. Cs ist daher körpcr-
liche Mißhandlung als vorlicgend erachtet worden.

Von den Blättern, die den Prozeß besprechen, ist keines
der Ansicht, daß das gegen den Fähnri-ch Hüssener gefällte
Urteit zu hart sei. Die Meinnng, daß er m i l d e R i ch -
t e r gefunden habe, wird vielmehr wiederholt ausge-
sprochen. Auch kchrt in den mcisten dieser Actikel der
Gedanke wieder, daß, wenn auch unzweifelhaft Hüssener
sich gegen den Wortlaut der gedruckten Vorschriften und
Jnstruktionen vergangen habe, doch der Eindruck bleibe,
daß er aus Grund von Eindrücken, die er während seiner
Ausbildung erhaltsn hat, sich zum Gebrauch der Waffe
für berechtigt gehalten hat.

Einflesandt.

— Ausflüge. Ein sehr empfehlenswerter Ausflug ist der
Weg über das Gebirge nach Wiesloch, der in letzter Zeit mehr
und mehr gcwürdigt wird und mit Recht. Namentlich auch
Vereineu ist für gemeinschaftliche Ausflüge diese dankbare
Tour sehr zu empfehlen. Die Wege sind in ausgezeichneter
Vcrsassung und am Endpunkt winkt Zorn's Bierkeller in Wies-
loch einladend zur Rast. Neben ciner vorzüglichen Verpfle-
gung bietet das Etablissement die herrlichste Aussicht und lätzt
sichs bei dem anerkannt guten Tropfen unter den neuen schat-
tigen Veranda prächtig ausruhen. Die elektrische Stra-
tzenbahn hat bekanntlich cbenfalls eine Haltestelle
an dem Etablissement und ist somit auch in dieser Hinsicht für
die Bequemlichkeit der Besucher bestens gesorgt.

Theater- und Krmstnachrichten.

8 Karlsruhe, 27. Mai. Der bisherige Vertreter des Batz-
buffofaches in Straßburg, Paul von Bougardt, ist für dret
Jahre an das hiesige Hostheater berpflichtet worden.

Handel und Verkehr.

Mannheim, 27. Mai. Oberrheiniiche Bank 97.— B., 96 75 G.
Rhein. Creditbank —B., 138.50 G. Rbcin. Hyp.-Bank—.—B.,
190.00 G. Branerei Sleinlein. Heidelberg —- B. 178.— G.
Schroedl'schs Branerei Heidelberq - B., 190.— K. Portland-
Zement Heidelbera 110.— B. 109,— G.

Frankfurt, 27. Mai. (Effektensozietät.) Umsätze
bis 6s4 Uhr abends. Kreditaktien 209-208.50 bz. Juni, Dis-
konto-Kommandit 185.50 bz. Juni, Berliner Handelsgesell-
schaft 154 bz. G. Juni, Schaaffhausenscher Bankverein 124.20
bz. G. Staatsbahn 145.20 bz. Juni, Henri 105.40 bz. Jurtt.
bproz. amort. Mexikaner 42 B. 41.90 G., 4proz. Serben
76.80 bz. G., Türk. Lose 129.80 bz. Mai, bproz. Bulgaren
91.25 bz. G. Bochumer 175.30 B. 20 G., Gelsenkirchen
176.10 B. 176 G., Harpener 178 bz. G., Concordia 300.50
bz., Eschweiler 228(80 B. 70 G., Buderus Eisenwerke 111.30
bz., Alkali Westeregeln 214 bz. Elektr. Schuckcrt 95.40 bz. G.

6tz4 bis 614 Uhr: —.—. Niedrigere Wien. Notierungen we-
gen kroatischer Unruhen und schwaches London veranlatzten
auf den meisten Gebieten leichten Rückgang. Oesterr. Kredit-
aktien haben etwas stärker nachgegeben.

N e ck a r.

Seidelberq 28., 1.18, qef. 0,00 m
Heilbronn 27.. 0.65, qest. 0.05 m
Mannheim, 27., 3.45, gest. 0.00 m

Wasserstandsnachrichten.

Rbei n.

Lauterbnrg 27., 4.10, gcst. 0.09w
Marau 27.. 4.20, gest. 0.08»
Mannhetm, 27., 3.5t, ge.st O.OIw-

Ld« kerillr §cds«I »k Hssgssgrr.

Unaplslrnss« 120, 2 Irepp«».

In»Nut znm ZwkSr d«» «r».
dium« frrmder «xrucht», sLr
Snvachstue. Hrrrm ».
usrek L-derteitung dr- H«rr»
ProfesisrS

H. I). SvrUtr.

Lrtsl xvlcksnö LecknlUsi» »nk cksr kiuckser N'sitansstsUrulg»
Fi-anzösisch, Engiisch, Ztalienisch, Rnsfisch, Spantsch,
Deutsch für Äubländer: »«r Sehrer der betreffende« Natiom
Sonversation K Korresponde«z G Litteratnr.
U-ber 180 Zweigschulen. Prospekte grattr u. franko.

Neuefte Nachrichten.

7-s Tarmstndst 27. Mai. Unter Vorsitz des General-
intendanten, Freiherrn von Ledebur, fand heute die erste
Sitzung des Deutschen B ü h n e n v e r e i n s statt.
llnter den Erschienenen befandcn sich ster frühere General-
intend-ant der Königl. S-chausPiele, Graf Hochberg, unst
der Kaiserl. Jntendant v. Plappart. Jm Laufe der Sihunss
wurde eine neue Schiedsrichterordnung, die für das Büh-
nenpersonal viele Vorteile bietet, angenommen. Sodanw
erstattete der Direktor des Berliiler Theaters, Dr. Lindau,
einen Bericht über die Vereinbarungen mit der Genosseu-
schaft deutscher Bühnenangehöriger, welche beide Körper-
schastm einstimmig angenommen hatten. Die General-
versammlung nahm die 3 Punkte betreffend die Theater-
konzession an. Der Beschluß über die Liefernng von Ko-
stümen an weibliche Mitglieder, wurde auf morgen ver-
tagt. Heute Abend findet Tafel beim Großherzog statt.

Berlin, 27. Mai. Der Fähnrich Hüssener wird
gegen das Urteil des Kriegsgerichts in Kiel Berufung
einlegen.

Berlin, 27. Mai. (Frankf. Ztg.) Nicht nur Fürstbstchot
Kopp in Breslau, auch andere Bischöfe haben angeordnet, datz
von jetzt ab alle neugeweihten Priester einen sechS-'
 
Annotationen