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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#1087

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I^.Lcipzig, 2. Iuni. (H o ch s ch u l n a ch r i ch t e n.)
^ofessor Dr. F. S a x e r, Prosektor bei Geheimrat Pro-
^sor Marchand, ist heute insolge eines Gehirnabzesses

öcncrben.

Krcfcld, 29. Mai. Die Strafkammer zu Duisburg
crurteilte, wie dortige Blätter melden, den Polizei-
^ochtmeister Krönert wegen Beschimpfung und Mißhand-
einer dortigen Handwerkerssrau zu 3 Monaten
^csängnis.

^ Ter grauc dcntschc Militärmautcl. Nach der
"-l-aily Mail" soll der graue deutsche Militärmantel dem
^Äischen Könige so gut gefallen haben, datz er sie bei
'cinen Flügeladjutanten einführen will.

Tic Ttrafkainincr in Zwcibrnckcn verhandelte
^gen einen Metzgermeister aus Zweibrücken, der F a r-
^ uhäute zur Herstellung von minderwertiger B l u t-
urst verwendet hatte und sich dadurch eines Vergehens
^gen das Nahrungsmittelgesetz schuldig gemacht haben soll.
en der erften Verhandlung vor dem S ch ö s s e n g e r i ch t
Mte nach den Berichten pfälzischer Blätter die Beweisanf-
nahme ergeben, daß der Metzgermeister die Haut gebrüht,
,°u Haaren gereinigt und sie sodann in gemalenem Zu-
^>nde der Blutwurst als Bindemittel an Stelle der
^chweinsschwarten zugesetzt und die so hergestellte Blut-
^Ucst unter Verschweigung der Herstellungswcise in seinem
^aden verkauft hatte. Turch diese Handlung machte er sich
Ugch der Anklage einer Verfälschung schuldig, da nur ein-
^ue genau bezeichnete Teile der Haut, d. i. die Haut vom
^apfe einschließlich Nasenspicgel, Gaumen und Ohren,
wwie die Haut von den Vorderfüßen, als Fleisch anzu-
und zur Wurstfabrikation verwendet werden können.
^as Schwurgericht Zweibrücken kam aber zur Freispre-
fUUug, weil Farrenhäute auch anderweitig in der-
Iclben Weise zu Wurstzwecken verwendet würden nnd 'der
^ugeklagte deshalb der Meinung sein konnte, diese Art
Uud Weist der Verwendung der Farrenhäute enthalte keine
^crfälschung der Wurst. Die Strafkammer hatte nun
"uchmals über den Fall zu verhandeln, da der Amtsanwalt
^gen das freisprechende Urteil Berufung einlegte. Der
^aatsanwalt hielt die Anklage auf Verfälschung der
. urst aufrecht und beantragte gleich dem Amtsanwalte
der Vorinstanz eine Geldstrafe von 100 Mark. Das
dccicht erachtete den Angeklagten, in der Erwägung, daß
^ uicht auf die Aussassung des Angeklagten und ebenso
f^cht auf den bisherigen Geschäftsgebrauch ankomme, daß
i'.or Angeklagte sich bewußt gewesen ist, daß die Haut nicht
ucrärztlich untersucht wurde, und daß weitere Kreise des
bublikums den Genuß der durch Zusatz von Farrenhäuten
Iwtt Schweinsschwarten hergestellten Wurst als ekeler-
^sgend empfanden, für überführt und verurteilte ihn wegen
kines fortgesetzten Vergehens zu 60 Mark Geldstrafe.
- '— Wcr wagt es, Rittersinanii odcr Knapp? Wie in
strankreich, so wächst auch in Belgien die Zahl der Hage-
uolze von Jahr zu Jahr in beängstigender Weise. Die
"stronde" berichtet nun, daß an den Mauern des belgischen
^tädtchens Ecaussines-Salamg folgender von der „Mün-
^ner Allg. Ztg." in der Uebersetzung wiedergegebener

Anschlag zu lesen ist: Pfingstmontag, den 1. Juni, um
4 Uhr: Riesen-Vesperbrot, gegeben von 60 heiratsfähigen
sungen Mädchen unserer Gemeinde. Von einer großen
Anzahl unserer Mitbürger im Stich gelassen, bitten wir
die jungen Männer der Umgegend, unserer Einladung
Folge zu leisten und hoffentlich haben wir bald das Der-
gnügen, recht viele Hochzeiten feiern zu können. Die 60
heiratslustigen Mädchen. (Viele von uns sind nahe daran,
alte Jungfern zu werden.)

— Gegcn Fritz Fricdmann, der jetzt auf Spezialitäten-
bühnen zweiten und dritten Ranges „gesprochene Memoi-
ren" unter dem Titel „Tie Wahrheit über mein Lebm"
neben Verteidigungsreden in verwickelten Kriminalfällen
zum besten gibt, machen die Berufsartisten mobil. Ein
Artistenfachblatt bemerkt: „Dieser Rechtsanwalt a. D.
drängt stch mit seinem unsympathischen Schwatz unter die
Artisten wie ein schwarzer Rabe, der sich unter eine Schar
Instig zwitschernder Singvögel mischen will. Die Artisteu
sollten so viel Korpsgeist besitzen, ihrer Antipathie gegen
das Zusammenarbeiten mit dergleichen gescheiterten Exi-
stenzen, die keine artistischen Leistungen bieten, offmen
Ausdruck zu geben."

— Dirrban, 2. Juni. Der Dampfer „Gauß" von der
deutschen Südpolarexpedition ist wie schon kurz gemeldet
am 31. Mai, nach Simenstown unterwegs: im hiestgen
Hafen angelaufen. An Bord befindet sich alles wohl.
Todesfälle sind nicht vorgekommen. Die „Gauß", die ein
Jahr lang im Polareis sestlag, ist bis 60 Grad 30 Min.
südlicher Breite vorgedrungen. Das Schisf stand mit dem
englischen Südpolarexpeditionsschiff „Discovery" in Ver-
bindung, ist aber mit der schwedischen Expedition nicht zu-
sammengetroffen.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für
den Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

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