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Fenrsprecher-S.-A. 7351—53.
„Heidelberger Neueste NachrichtmE — „Heidelberger Anzeiger'
Frertag, 3. Iarmar 1936
Nr. 2
Vachrichten aus Vaden.
Aus demArbeitsgau»)!!/»des Reichsarbeitsdienstes.
Personalvcränderungen und Ernennunaen.
Karlsrnhe, 2. Jan. Der Arbeitsgauführer Eduard
Helff wurde zum Oberstarbeitsführer ernannt.
Jm stab der Arbeitsgauleitung wubden befördert:
SU Oberstabsführern: die Arbeitsführer Fritz Allmen-
dinger, Franz L h i e I e, Hermann Krapp: zum Ober-
arbeitsarzl der Arbeitsgauarzt Dr. Erasmus Vogel:
zum Oberstfeldmeister der Oberfeldmeifter Rudolf
Schlennert: zum Stabsamtswalter der Oberstfeld-
meister Erich Grohmaun. Als Hauptamtswalter wurde
der Reichsapbeitsdienftoberinspettor Richavd Schmidt
in den Reichsarbeitsdienst übernommen.
Jn den Gruppenstäben wurden befördert: zum ?cher-
avbeitsführer: Avbeitsführer Paul Seiler, Gruppe 273,
Lodensee, in Ueberlingen: zu Avbeitsführern: die Oberst-
feldmeister: Evwin Golditz, Gruppe 271, Mittelbaden
tn Baden-Baden, Georg G r o tz, Gruppe 270, Nordbaüen
in Heidelberg, Otto S ch e u r l e n, Gruppe 272,
Schwarzwald in Freiburg: zu Oberstfeldmeistern: die
Oberstfeldmeister: Karl M a l I, Gruppe 272, Schwarzwald
in Freiburg, Karl Lasch, Gruppe 273, Bodensee in
Ueberlingen, Dr. Ludwig Schneider, Grupps 271, Mit-
telbaden in Baden-Baden.
Der seitherige Dienftleiter und Stellvertreter des
Avbeitsgauführers, Oberarbeitsführer Allmendinger
wurde mit Wivkung vom 1. Januar 1936'zum Avbeits-
gau XV versetzt. Als Nachfolger ist Oberarbeitsführer
Siepermann vom Arbeitsgau XXVI bestimmt
worden.
Saatumiserzellgullg 1935.
Nicht vor Ende Aanuar entkörnen.
Die Landesbauernschaft Baden teilt uns mit:
Damit der im Jahr 1935 erzeugte Körnermais
als Saatgut in Verkehr gebracht werden kann, ist es
notwendig, Lie Keimfähigkeit des Maises zu erhalten. Dies
ist nur gewährleistet, wenn der Mais nicht zu früh
entkörnt wird.
Unter Hinweis auf Punkt 20 der Anbauvorschriften
der Landesfachschaft für Körnermaisanbau der Landes-
bauernschaft Baden wivd hiermit angeordnet, dah ein
Entkörnen des aus Hochzucht I anerkannter Absaat er-
wachsenen Maises vor Ende Januar, Anfang
Februar 1936 nicht gestattet ist. Der Zeitpunkt,
wann der Mais entkörnt werden soll, wird rechtzeitig be -
kanntgegeben.
Den Kornermaisanbauern, die im Jahr 1936 gröhere
Mengen Körnermais geerntet haben, wird dringend an-
geraten, den geernteten Mais in gleicher Weise zu be-
handeln, damit gut keimfähige Saatware erreicht wird.
I-I Weinheim, 2. Januar. fFabrikant August
Stöldt 1°). Am Silvesterabend starb kurz vor der
Vvllendung seines 66. Lebensjahres plötzlich und uner-
wartet >der Fnhäber der Strickwarenfäbrik Stöldt ^> Co.
in Weinheim-Heppenheim, Fäbrikant August Stöldt.
Jn Neumünster lSchleswig-Holsteinf geboren, trat Au-
guft stöldt im Jahr 1899 in die damalige Strickwaren-
fabrik Mäbklin in Weinheim ein, die er ein Jahr später
mit Richter übernahm, um dann 1906 nach dem Ausschei-
den des Letzteren die Firma Stöldt L Co. zu gründen.
Seiner unermüdlichen Arbeitskraft ist der stetige Auf-
schwung >der Firma zu verdauken, für die in den Jahren
1912/13 in Heppenheim ein zweites Gebäude errich-
tet werden mutzte. Die Weinheimer Fabrik, die aus-
schliehlich auf den Export eingestellt war, muhte mit
Kriegsausbruch geschlossen werden, für das Heppenheimer
Werk begann nach dem Krieg ein neuer Aufstieg, sodaß
der Tod von Auguft Stöldt einen schweren Verlust auch
für die deutsche Strickwareniudustrie bedeutet. Das
Werk wird nun von feinen Söhnen fortgesetzt. Auch im
Vereinsleben Weinheims spielte August Stöldt eine an-
gesehene Rolle) so in der Sektion Weinheim des Deut-
schen und Oesterreichischen Alpenvereins, in der Cäsino-
gesellschaft und im Singverein, dessen Ehrenmitglied er
war.
!! Kirchardt, 30. Dez. (Derschiedenes.) 2m
Alter von 59 2ahren starb hier Ludwig Bentz VI.
2lm Grab fang der Männergesangverein, dessen ehema--
liger Vorstand der Derstorbene gewesen war, Pfarrer
Pfefferle legte im Namen des Kirchengemeinderats
einen Kranz nieder. — 2n der Dersammlung der 2!S-
Bauernschaft behandelte Ortsbauernführer Fehr
die Rassen-- und Judenfrage, um anschliehend über den
Zuckerrübenanbau und über die Bedeutung des Flachs-
baues zu sprechen. Maisfachschaftsleiter Hermann
Bentz gab die einschlägigen Bestimmungen über Mais--
bau bekannt und August Bentz die der Milchgenossen--
schaft. — Der bis Juni vorigen Jahres in dem benach-
barten Massenbach amtierende Bürgermeister
Schwenk erlag jetzt im Alter von 62 Iahren einem
Herzschlag.
--()- Treschklingen, 3l. Dez. (Ein Todesfall.)
Der weit über die Ortsgrcnze hinaus bekannte und ge-
achtete Kronenwirt und Däckermeister Friedrich Ar-
nold starb im Alter von 75 Jahren. Der. Berstor-
bene begleitete längere 2ahre das Amt eines Gemein-
berats und nahm auch svnst regen Anteil am öffent-
lichen Leben.
-()- Wagenfchwend, Amt Mosbach, 1. 2an. (Der
älteste Einwohner,) Ludwig Grimm, ein noch
kerngesunder und willensstarker Mann, beging an Sil-
vester seinen 87. Geburtstag.
:: Mudau, 2. Januar. (Von der evangeli-
schen Kirche.) Am Sonntag, den 5. Januar, mor-
gons 10.30 Uhr, nach Ankunft des Morgenzuges, ist in
Mudau evangelischer Predigt-Gottesdienst. Am glei-
chen Tag ist in Fahrenbach der Gottesdienst um
9 Uhr.
X Duchen 1. 2au. (Berhinderter Drand.)
Eine alte Bewohnerin der Oberengasse hatte noch glü-
hende Asche in einen Kasten in ihrer Stube geschüt-
tet, sodatz der in Drand geratene Fuhboden star-
ken Rauch entwickelte und man auf die drohende Gefahr
ausmerksam wurde. Zuhilfeeilende Leute befreiten die
Frau aus der verqualmten Stube und lvschten den
Drand.
:-: Scckach, 81. Dezember. (B e r s e tz u n g.) Gen-
darmerieoberwachlmeifter Ochsner, >der drei Jahre hier
ssinen Dienst versah, wurde auf 1. Januar nach Heddes-
heim a. d. Bergstratze verfetzt.
!! Unteröwisheim, 1. Januar. (Ein Todes-
fall.) Jm Alter von 79 Jahren starb hier Karl Jo-
hann Pflaum. Die Freiwillige Feuerwehr, deren
Mitglied er gewesen, nahm geschlossen an der Bei-
setzung teil und lietz emen Kranz am Grabe nieder-
legen.
!! Zeutern, 1. Jan-uar. (Enthüllung einer
Ehrentasel.) Bei dem Kameradschaftsabend der
Militärkameradschaft enthüllte Iohann
Schmitt die zu Ehren der im Weltkrieg Gefallenen
errichtete Ehrentafel. Anton Zeisel und Wilhelm
Weber hielten Vorträge über die Westfront einst und
heute.
::: Heddesbach, 2. Fanuar. (Beim Neujahrs-
schießen) hat sich der Atzbeiter Wilhelm Sauter
einen Ainger der linken Hand weggeschossen. Der Ver-
letzte wurde noch in der Nacht in die chirurgische Klinik
nach Heidelberg überführt.
* Grotzeicholzheim, 2. Jan. (Z W e i Todes-
fälle.) Am zweiten Weihnachtsfeiertag wurde Poli-
zeidiener Hettinger zu Grabe getragen, der 36
Jahre lang sein Amt in treuer Pflichterfüllung verwal-
tete, bis ihn vor anderthalb Fahrsn eine Krankheit
zwang, es niederzulegen. Der Gesangverein gedachte
seines langjährigen Mitglieds durch Niederlegung
eines Kranzes und Nachrus. — Drei Tage später wurde
Landwirt Jakob Schneider znr lehten Ruhe ae-
bracht, ein sehr geachteter Mitbürger, der lange Iahre
Gemeinderat war. Vom Vorstand des Kriegervereins,
dem der Verstorbene 59 Jahre lang angehorte, wurde
ein Kranz niedergelegt.
:(): Dad Rappenau, 1. 2an. (Hohes Alter.)
Oberpostschaffner a. D. und Altveteran von 1866 und
1870/71, Reinhard Kempp, vollendete am 1. Januar
seinen 87. Geburtstag (Lebensjahr). Der Hochbetagte ist
das älteste männliche Glied der Gemeinde. Er erfreut
sich nvch groher geistiger Frische. Auch körperlich ist
er immer noch seinem hohen Alter entsprechend wohl-
auf.
:: Dad Wimpfen, 31. Dez. (Seltenes 2agd-
glück.) Ddr Jagdpächkdr von Hochhausen-Finkenhof,
Zahnarzt Englert (Bad Wimpfen), hatte das kaum
glaubliche Glück, am Heiligen Abend beim Eintritt der
Dämmerung unweit des Finkenhofes mit zwei Schüs-
sen drei Wildschweine zu schiehen, die alle drei
auf dem Platz liegen blieben.
):( Obrigheim, 2. Jan. (Jns 90. Lebens-
jahr) tritt am 4. Januar die älteste Einwohnerin
von hier, Frau Sophie Herpel, Wltwe geb. Eyer-
mann. Die Jubilarin ist noch körperlich und geistig sehr
anf der Höhe, liest heute noch ohne Brille und hat nur
einmal im Leben den Arzt in Anspruch genommen.
/t, Beerfelden, 2. Jan. (Die Märkte 1936.)
Die Gemeindevertretung hat die Märkte für das be-
gonnene Jahr folgenderart festgesetzt: Vieh-,
Schweine- und Ferkelmärkte sind am
6. Januar, 3. Februar, 2. März, 6. April, 4. Mai,
8. Juni„ 3. August. 7. September, 5. Oktober, 2. No-
vember und 7. Dezenrber. Die Auftriebszeit für die
drei erstgenannten und die drei znletzt genanntcn
Märkte ist auf 9.39 bis 19 Uhr festgesetzt, für die übrigen
Märkte auf 8.39 bis 9 Uhr. Der Große Pserde-,
Fohlcn-, Zuchtvieh-, Schweine- und
Ferkelmarkt fällt auf die Tage 12., 13. und 14.
Juli. An sämtlichen Tagen ist großer Jahrmarkt mit
Volksbelustigungen aller Art. Äuf Sonntag, den 12.
Juli fallen das Pferderennen und der Geländeritt. Der
Hauptmarkttag ist der 13. Juli, damit verbunden ist
grotze Prämiierung.
Dmß M iws deulsche LmidMK.
„Crnährung des Volkes ist durch opferfreudigen Einsatz
sichergestellt."
Der Reichsbauernsührer, R. Walter Darrs,
veröffentlicht in der „NS-Landpost" folgenden Neu-
jahrsaufruf an das deutsche Landvolk:
Wiederum liegt ein Zahr harter Arbeit hin°
ter uns. In einem grotzen Rechenschaftsbericht wird der
Reichsnührstand und damit auch das ganze deutsche Land-
volk auf dem 3. Reichsbauerntag in Goslar unter Be-
weis stellen, datz sie das Aeutzerste an Flcitz, Cnergie und
Cinsahbereitschast aufgebracht haben, um ihre Aufgabe zu
bewältigen, die Crnährunq des deutschen Volkes sicher-
zustellen. Man kann ruhig sagen, datz ohne diese auf-
opserungsfreudige Arbeit des Reichsnährstandes und des
ganzen deutschen Landvolkes wir heute, drei Iahre nach
der nationalen Crhebuna des Iahres 1933, in demselben
„Steckrübenwinter von 1916/17" stehen würden, wie da-
mals zwei Iahre nach der nationalen Crhebung von l9!4.
stnsere Gcgner haben mit dieser Hossnung auch gerechnct.
llnd unsere Gegner konnten auch mit vollcm Rccht sich
dieser Hoffnung hingeben, da 1914 noch weite Lande dem
deutschen oder österreichischen Staatsverbande angehör-
ten, die inzwischen selbständig geworden sind und dadurch
für die unmittelbare Nahrungsmittelversorgung des
Deutschen Reiches ausfallen.
::: Pirmasens, 2. Januar. ( T o d^e s o p f e r beim
Neujahrsschietzen.) Jn der silvester-Nacht hat
sich hier ein folgenschwerer Unfall zugetragen. Die am
Rand der -stadt wöhnende Frau Schnei >der wollte turz
nach Mitternacht mit ihren 'beiden Kindern einer riebenan
im gleichen Haus wohnenden Familie ihren Neujahrs-
gruß überbringen. Äls sie das Treppenhaus betreten
hatte. kam von oben der 23 Jahre alte Fabrikavbeiter
Friedrich Haag mit einem geladenen 9 Millimeter-
Flobertgewehr herunter, der im Hof das neue
Jahr anschietzen wollte. Aus bisher un'bekannten Grün-
den löste sich ein Schutz, der hie 13jährige Gertrwd
Schneider in den Unterleib traf. Das Madchen ist im
Krankenhaus an den schweren Verletzungen geftorben.
Der unglückliche Schütze wurde festgenommen und ins
Gefängnis eingeliefert.
Aus der Bewegung.
Plankstadt: Am Neujahrsmorgen trafen sich die
politifchen Leiter und Mitarbeiter, fowie die Führer
der verfchiedenen Organisationen und Gliederungen
der NSDAP, Ortsgrüppe Plankstadt, zu einem gemüt-
lichen Beisammensein. Ortsgruppenleiter Pg. WLrs-.
lin entbot hierbei den Anwesenden dic besten Grütze
zum Neujahrsanfang und erklärte u. a., datz das ver-
flossene Jahr ein Jahr der Arbeit und äußersten
Pflichterfüll-ung für uns, alle war. Wir wissen, daß
das Jahr 1936 genau so vollen Einsatz der Personen
im Dionst der Bewegung erfordert. Pg. Würslin
schlotz feine Ansprache mit dem Hinweis, daß jeder
Einzelne innerhalb der Ortsgruppe, gleich, wo er auch
stehen mag, ein stets eifriger und fanatischer Kämpfer
des Natwnalsozialismus sein mutz. Dies sei sein Neu-
jahrswunsch!
Wenn trotz dieser Sachlage der „Steckrübenwinter
1916/17" vermieden werden konnte, so nur dank des
opferfreudigen Cinsatzes aller Vauernsührer
und Beamten des Reichsnährstandes und des deutschen
Landvolkes überhaupt.
Glcichzeitig ist diese Tatsache aber auch ein Veweis
für die Richtigkeit unseres Weges. Das Ve-
wutztsein hierüber wird uns den Mut und die Krast
geben, im kommenden Iahr in alter Frische und Tatkrast
weiterhin an die Meisterung der vor uns liegenden Auf-
gaben heranzugehen. Wir zweifeln nicht an dem Crfolg.
N. Walter Darrö,
Reichsleiter der NSDAP, Reichsminister und
Reichsbauernführer.
Reiljahrsiesehl M dir RSKK.
Korpsführer Hühnlein erlietz, wie die NSK mel-
det, den nachstehenden Neujahrsbefehl an das
NSKK:
NSKK-Männer!
Das Iahr 1935 ist vergangen. Als das „Iahr der wie-
dergewonnenen Wehrfreiheit" wird es in der Geschichte
der Deutschen fortleben sür alle Zeit.
In zäher, stiller Kleinarbeit fügte das Korps Stein
an Stein. Cin jeder gab scin Vestes. Vieles ist er-
reicht worden, doch manches bleibt noch zu tun übrig.
Nürnberg und Koburg heitzcn die Markstcine dieses
Iahres, auf 'die das Korps mit Stolz zurückblickt.
Die zu einer Kameradschast dcr Tat scst und
unlösbar zusammengeschworcnc, auss beste gcsckmlte und
disziplinierte Cinheit des Sturmcs ist und bleibt unser
Vauitcin! Mit ihm fügte das Korps scin chcrnes Fun-
dament.
Diesen Vaustein mit Sorgsalt und Flcitz weiterhin
zu bereitcn und zu pilegcn, ist jedcs NSKK-Führers
vornchmste Pslicht. Nicht in dcr Dcsichtigung grötzcrer
Einhcitcn, sondern in dcm festcn Vcrwachscnscin mit sei-
ncn Stürmcn und in dcr lebendigcn Antcilnahmc an ihrer
Arbcit möge dcr mittlere wie dcr höhere NSKK-Führcr
stets das Vordringlichcre seincr Ausgabe crblicken.
Die ab I. Februar 1936 in Auswirkung des Füh-
rerbcfehls vom 12. August 1935 sür das gcsamtc Korps
einschlictzlich dcr Motorgruppcn- nnd Motorbrigadestäbe
cingcführtc schwarze Spiegelfarbe wird dcr Ge-
sckilosienhcit nnd dem fcstcn Züsammcnhalt des NSKK
auch nach autzcn hin sichtbarcn Ausdruck vcrlcihen.
Mit uns marschicrt die Iugcnd, dcr unscr Herz
gehört. Cin ncues Iahr mit ncuen Ausgaben
ziehen heran. Große Zeiten ersordern ganze
Manner. Dankcn wir dcm Hcrrgott, daß er uns in
eine solchc Zcit gestcllt.
Cs lcbe Dcutschland!
Cs lcbe dcr Führer!
1936 Sicg.Heil!
O b e r st d o r f, am 1. Ianuar 1936.
Hühnlein, Korpssührer.
Lindbernlis qeheimnisvolle
Engtand-Rcise.
Die Ankunft des bekannten
amerikanischen Ozeanflie-
gers mit seiner Frau und
mit seinem dreijährigen
Söhnchcn im Hafen von
Liverpool. Lindberghs
geheimnisvolle Reise nach
England wird bekanntlich
als Flucht vor den ameri-
kanischen Gangstern ausge-
legt, die wiederholt gedroht
haben sollen, auch seinen
zweiten Sohn zu entführen.
"Planet, K.)
Flugzeugstart vom Flugzcug.
Auf der Londoner Flugzeugausstellung im Scienue-Mufeum in South
Kensington wird das Modell eines „Flugzeug-Mutterflugzeuges" gezeigt. Ein
kleines hochbelastetes Flugzeug ruht auf einem größeren, gering belasteten, wo-
bei die vereinte Motorenkraft für den Start ausgenutzt wivd- Nach Erreichung
der erfovderlichen Höhe wivd die Vevbindung zwischen den beiden Flugbooten
gelöst und die öbere Maschine setzt ihren Flug allein fort. Auf diese Weise ist
eine größere Zuladung als bsim «tart mit eigener Motorenkraft möglich. Die
Maschine, die sich im Bau befindet, soll das erstemal im Frühjahr im Atlantik-
Dienst erprobt werden. (Pressephoto, K.)
Lord Reabing tz.
Jm Alter von 76 Jahren starb in London der frühere
Vizekönig von Jndien und ehemalige Außenmimster
Lovd R e a d i n g. Er hatte eine romantische Lauf-
bahn hinter sich. Als Schiffsjunge und Börsenmakler
bogonnen, erreichte Reading auf dem Weg über das
Parlament die höchsten Staatsämter und war viele
Jahre lang oberster Rechtslord. Vom Jahr 1921 bis
1926 stcmd er auf dem Posten des Vizekönigs von
Jndien. (Graphische Werkstätten, K.)
Das neuc Grabmal Heinrichs des Löwcn.
Auf Veranlassung des Führers wurde die Gruft Heinrichs des Löwen in Braun-
schweig geöffnst, um eine Neu- und Umgestaltung zu ermöglichen. Der Neu-
entwurf, den wir im Bilde zeigen, ist von den Architekten Walter und Johannes
Krüger ausgearbsitet worden. (Scherl Bi-Iderdienst.'K.)
Lindberghs znkünftiges Hcim7
Das Schloß Gloria bei Kap Ferrat, das dem amerikanischen Milliardär
Thomson gehört, wird als zukünftiges Heim des Ozeanfliegers Lindbergh be-
zeichnet, der bekanntlich vor Len Bsdrohuugen der amerikamschen Gangsters
Mch Europa Mchtete. (Associated Pretz, K.)
Friedrich Wilhelm IV.
Am 2. Januar 1861, vor 75 Jahren, verstarb in Sans-^
souci, König Friedrich Wilhelm IV. Er war
Romantiker und Wissenschastler und reiste als solcher 1828
nach Jtalien, wo er den «chutz des damals entstehenden
Jnstituts für Archäologische Korrespondenz übernahni. Jm
Jahr 1840 wurde er König. Er setzte Arndt wisder in
seiue Bonner Profesfur ein, berief Bohen und Eichhorn
zu Ministern und zog berühmte Vertreter der Literatur
und Kunst in seine Nähe. Die Märzrevolution 1848
brachte ihn völlig in Verwirrung, so daß er willenlos nach-
gab. Erst durch die Verlegung der preutzischen National-
versammlung errang er seiue Autorität wieder. An Ge-
hirnerweichung leiüend, übertrug er die Stellvertretung
seinem Bruder Wilhelm I. erst vorläufig und dankte dann
wegsn seiner Erkrankung tm Lahr 1858 endgültig ab.
Heimkehr vom Erfolg.
Die beiden deutschen Radfahrer Gustav Kilian und Heinz Vopel in der
Turnhalle des Llyodschnelldampsers „Europa" während ihrer Heimkehr aus
Amerika, wo sie grotze Erfolge errangen. U. a. waren sie die Sieger des letzten
Sechstagerennens im Madison Square Garden von New Nork. (Atlantic, K.)
Fenrsprecher-S.-A. 7351—53.
„Heidelberger Neueste NachrichtmE — „Heidelberger Anzeiger'
Frertag, 3. Iarmar 1936
Nr. 2
Vachrichten aus Vaden.
Aus demArbeitsgau»)!!/»des Reichsarbeitsdienstes.
Personalvcränderungen und Ernennunaen.
Karlsrnhe, 2. Jan. Der Arbeitsgauführer Eduard
Helff wurde zum Oberstarbeitsführer ernannt.
Jm stab der Arbeitsgauleitung wubden befördert:
SU Oberstabsführern: die Arbeitsführer Fritz Allmen-
dinger, Franz L h i e I e, Hermann Krapp: zum Ober-
arbeitsarzl der Arbeitsgauarzt Dr. Erasmus Vogel:
zum Oberstfeldmeister der Oberfeldmeifter Rudolf
Schlennert: zum Stabsamtswalter der Oberstfeld-
meister Erich Grohmaun. Als Hauptamtswalter wurde
der Reichsapbeitsdienftoberinspettor Richavd Schmidt
in den Reichsarbeitsdienst übernommen.
Jn den Gruppenstäben wurden befördert: zum ?cher-
avbeitsführer: Avbeitsführer Paul Seiler, Gruppe 273,
Lodensee, in Ueberlingen: zu Avbeitsführern: die Oberst-
feldmeister: Evwin Golditz, Gruppe 271, Mittelbaden
tn Baden-Baden, Georg G r o tz, Gruppe 270, Nordbaüen
in Heidelberg, Otto S ch e u r l e n, Gruppe 272,
Schwarzwald in Freiburg: zu Oberstfeldmeistern: die
Oberstfeldmeister: Karl M a l I, Gruppe 272, Schwarzwald
in Freiburg, Karl Lasch, Gruppe 273, Bodensee in
Ueberlingen, Dr. Ludwig Schneider, Grupps 271, Mit-
telbaden in Baden-Baden.
Der seitherige Dienftleiter und Stellvertreter des
Avbeitsgauführers, Oberarbeitsführer Allmendinger
wurde mit Wivkung vom 1. Januar 1936'zum Avbeits-
gau XV versetzt. Als Nachfolger ist Oberarbeitsführer
Siepermann vom Arbeitsgau XXVI bestimmt
worden.
Saatumiserzellgullg 1935.
Nicht vor Ende Aanuar entkörnen.
Die Landesbauernschaft Baden teilt uns mit:
Damit der im Jahr 1935 erzeugte Körnermais
als Saatgut in Verkehr gebracht werden kann, ist es
notwendig, Lie Keimfähigkeit des Maises zu erhalten. Dies
ist nur gewährleistet, wenn der Mais nicht zu früh
entkörnt wird.
Unter Hinweis auf Punkt 20 der Anbauvorschriften
der Landesfachschaft für Körnermaisanbau der Landes-
bauernschaft Baden wivd hiermit angeordnet, dah ein
Entkörnen des aus Hochzucht I anerkannter Absaat er-
wachsenen Maises vor Ende Januar, Anfang
Februar 1936 nicht gestattet ist. Der Zeitpunkt,
wann der Mais entkörnt werden soll, wird rechtzeitig be -
kanntgegeben.
Den Kornermaisanbauern, die im Jahr 1936 gröhere
Mengen Körnermais geerntet haben, wird dringend an-
geraten, den geernteten Mais in gleicher Weise zu be-
handeln, damit gut keimfähige Saatware erreicht wird.
I-I Weinheim, 2. Januar. fFabrikant August
Stöldt 1°). Am Silvesterabend starb kurz vor der
Vvllendung seines 66. Lebensjahres plötzlich und uner-
wartet >der Fnhäber der Strickwarenfäbrik Stöldt ^> Co.
in Weinheim-Heppenheim, Fäbrikant August Stöldt.
Jn Neumünster lSchleswig-Holsteinf geboren, trat Au-
guft stöldt im Jahr 1899 in die damalige Strickwaren-
fabrik Mäbklin in Weinheim ein, die er ein Jahr später
mit Richter übernahm, um dann 1906 nach dem Ausschei-
den des Letzteren die Firma Stöldt L Co. zu gründen.
Seiner unermüdlichen Arbeitskraft ist der stetige Auf-
schwung >der Firma zu verdauken, für die in den Jahren
1912/13 in Heppenheim ein zweites Gebäude errich-
tet werden mutzte. Die Weinheimer Fabrik, die aus-
schliehlich auf den Export eingestellt war, muhte mit
Kriegsausbruch geschlossen werden, für das Heppenheimer
Werk begann nach dem Krieg ein neuer Aufstieg, sodaß
der Tod von Auguft Stöldt einen schweren Verlust auch
für die deutsche Strickwareniudustrie bedeutet. Das
Werk wird nun von feinen Söhnen fortgesetzt. Auch im
Vereinsleben Weinheims spielte August Stöldt eine an-
gesehene Rolle) so in der Sektion Weinheim des Deut-
schen und Oesterreichischen Alpenvereins, in der Cäsino-
gesellschaft und im Singverein, dessen Ehrenmitglied er
war.
!! Kirchardt, 30. Dez. (Derschiedenes.) 2m
Alter von 59 2ahren starb hier Ludwig Bentz VI.
2lm Grab fang der Männergesangverein, dessen ehema--
liger Vorstand der Derstorbene gewesen war, Pfarrer
Pfefferle legte im Namen des Kirchengemeinderats
einen Kranz nieder. — 2n der Dersammlung der 2!S-
Bauernschaft behandelte Ortsbauernführer Fehr
die Rassen-- und Judenfrage, um anschliehend über den
Zuckerrübenanbau und über die Bedeutung des Flachs-
baues zu sprechen. Maisfachschaftsleiter Hermann
Bentz gab die einschlägigen Bestimmungen über Mais--
bau bekannt und August Bentz die der Milchgenossen--
schaft. — Der bis Juni vorigen Jahres in dem benach-
barten Massenbach amtierende Bürgermeister
Schwenk erlag jetzt im Alter von 62 Iahren einem
Herzschlag.
--()- Treschklingen, 3l. Dez. (Ein Todesfall.)
Der weit über die Ortsgrcnze hinaus bekannte und ge-
achtete Kronenwirt und Däckermeister Friedrich Ar-
nold starb im Alter von 75 Jahren. Der. Berstor-
bene begleitete längere 2ahre das Amt eines Gemein-
berats und nahm auch svnst regen Anteil am öffent-
lichen Leben.
-()- Wagenfchwend, Amt Mosbach, 1. 2an. (Der
älteste Einwohner,) Ludwig Grimm, ein noch
kerngesunder und willensstarker Mann, beging an Sil-
vester seinen 87. Geburtstag.
:: Mudau, 2. Januar. (Von der evangeli-
schen Kirche.) Am Sonntag, den 5. Januar, mor-
gons 10.30 Uhr, nach Ankunft des Morgenzuges, ist in
Mudau evangelischer Predigt-Gottesdienst. Am glei-
chen Tag ist in Fahrenbach der Gottesdienst um
9 Uhr.
X Duchen 1. 2au. (Berhinderter Drand.)
Eine alte Bewohnerin der Oberengasse hatte noch glü-
hende Asche in einen Kasten in ihrer Stube geschüt-
tet, sodatz der in Drand geratene Fuhboden star-
ken Rauch entwickelte und man auf die drohende Gefahr
ausmerksam wurde. Zuhilfeeilende Leute befreiten die
Frau aus der verqualmten Stube und lvschten den
Drand.
:-: Scckach, 81. Dezember. (B e r s e tz u n g.) Gen-
darmerieoberwachlmeifter Ochsner, >der drei Jahre hier
ssinen Dienst versah, wurde auf 1. Januar nach Heddes-
heim a. d. Bergstratze verfetzt.
!! Unteröwisheim, 1. Januar. (Ein Todes-
fall.) Jm Alter von 79 Jahren starb hier Karl Jo-
hann Pflaum. Die Freiwillige Feuerwehr, deren
Mitglied er gewesen, nahm geschlossen an der Bei-
setzung teil und lietz emen Kranz am Grabe nieder-
legen.
!! Zeutern, 1. Jan-uar. (Enthüllung einer
Ehrentasel.) Bei dem Kameradschaftsabend der
Militärkameradschaft enthüllte Iohann
Schmitt die zu Ehren der im Weltkrieg Gefallenen
errichtete Ehrentafel. Anton Zeisel und Wilhelm
Weber hielten Vorträge über die Westfront einst und
heute.
::: Heddesbach, 2. Fanuar. (Beim Neujahrs-
schießen) hat sich der Atzbeiter Wilhelm Sauter
einen Ainger der linken Hand weggeschossen. Der Ver-
letzte wurde noch in der Nacht in die chirurgische Klinik
nach Heidelberg überführt.
* Grotzeicholzheim, 2. Jan. (Z W e i Todes-
fälle.) Am zweiten Weihnachtsfeiertag wurde Poli-
zeidiener Hettinger zu Grabe getragen, der 36
Jahre lang sein Amt in treuer Pflichterfüllung verwal-
tete, bis ihn vor anderthalb Fahrsn eine Krankheit
zwang, es niederzulegen. Der Gesangverein gedachte
seines langjährigen Mitglieds durch Niederlegung
eines Kranzes und Nachrus. — Drei Tage später wurde
Landwirt Jakob Schneider znr lehten Ruhe ae-
bracht, ein sehr geachteter Mitbürger, der lange Iahre
Gemeinderat war. Vom Vorstand des Kriegervereins,
dem der Verstorbene 59 Jahre lang angehorte, wurde
ein Kranz niedergelegt.
:(): Dad Rappenau, 1. 2an. (Hohes Alter.)
Oberpostschaffner a. D. und Altveteran von 1866 und
1870/71, Reinhard Kempp, vollendete am 1. Januar
seinen 87. Geburtstag (Lebensjahr). Der Hochbetagte ist
das älteste männliche Glied der Gemeinde. Er erfreut
sich nvch groher geistiger Frische. Auch körperlich ist
er immer noch seinem hohen Alter entsprechend wohl-
auf.
:: Dad Wimpfen, 31. Dez. (Seltenes 2agd-
glück.) Ddr Jagdpächkdr von Hochhausen-Finkenhof,
Zahnarzt Englert (Bad Wimpfen), hatte das kaum
glaubliche Glück, am Heiligen Abend beim Eintritt der
Dämmerung unweit des Finkenhofes mit zwei Schüs-
sen drei Wildschweine zu schiehen, die alle drei
auf dem Platz liegen blieben.
):( Obrigheim, 2. Jan. (Jns 90. Lebens-
jahr) tritt am 4. Januar die älteste Einwohnerin
von hier, Frau Sophie Herpel, Wltwe geb. Eyer-
mann. Die Jubilarin ist noch körperlich und geistig sehr
anf der Höhe, liest heute noch ohne Brille und hat nur
einmal im Leben den Arzt in Anspruch genommen.
/t, Beerfelden, 2. Jan. (Die Märkte 1936.)
Die Gemeindevertretung hat die Märkte für das be-
gonnene Jahr folgenderart festgesetzt: Vieh-,
Schweine- und Ferkelmärkte sind am
6. Januar, 3. Februar, 2. März, 6. April, 4. Mai,
8. Juni„ 3. August. 7. September, 5. Oktober, 2. No-
vember und 7. Dezenrber. Die Auftriebszeit für die
drei erstgenannten und die drei znletzt genanntcn
Märkte ist auf 9.39 bis 19 Uhr festgesetzt, für die übrigen
Märkte auf 8.39 bis 9 Uhr. Der Große Pserde-,
Fohlcn-, Zuchtvieh-, Schweine- und
Ferkelmarkt fällt auf die Tage 12., 13. und 14.
Juli. An sämtlichen Tagen ist großer Jahrmarkt mit
Volksbelustigungen aller Art. Äuf Sonntag, den 12.
Juli fallen das Pferderennen und der Geländeritt. Der
Hauptmarkttag ist der 13. Juli, damit verbunden ist
grotze Prämiierung.
Dmß M iws deulsche LmidMK.
„Crnährung des Volkes ist durch opferfreudigen Einsatz
sichergestellt."
Der Reichsbauernsührer, R. Walter Darrs,
veröffentlicht in der „NS-Landpost" folgenden Neu-
jahrsaufruf an das deutsche Landvolk:
Wiederum liegt ein Zahr harter Arbeit hin°
ter uns. In einem grotzen Rechenschaftsbericht wird der
Reichsnührstand und damit auch das ganze deutsche Land-
volk auf dem 3. Reichsbauerntag in Goslar unter Be-
weis stellen, datz sie das Aeutzerste an Flcitz, Cnergie und
Cinsahbereitschast aufgebracht haben, um ihre Aufgabe zu
bewältigen, die Crnährunq des deutschen Volkes sicher-
zustellen. Man kann ruhig sagen, datz ohne diese auf-
opserungsfreudige Arbeit des Reichsnährstandes und des
ganzen deutschen Landvolkes wir heute, drei Iahre nach
der nationalen Crhebuna des Iahres 1933, in demselben
„Steckrübenwinter von 1916/17" stehen würden, wie da-
mals zwei Iahre nach der nationalen Crhebung von l9!4.
stnsere Gcgner haben mit dieser Hossnung auch gerechnct.
llnd unsere Gegner konnten auch mit vollcm Rccht sich
dieser Hoffnung hingeben, da 1914 noch weite Lande dem
deutschen oder österreichischen Staatsverbande angehör-
ten, die inzwischen selbständig geworden sind und dadurch
für die unmittelbare Nahrungsmittelversorgung des
Deutschen Reiches ausfallen.
::: Pirmasens, 2. Januar. ( T o d^e s o p f e r beim
Neujahrsschietzen.) Jn der silvester-Nacht hat
sich hier ein folgenschwerer Unfall zugetragen. Die am
Rand der -stadt wöhnende Frau Schnei >der wollte turz
nach Mitternacht mit ihren 'beiden Kindern einer riebenan
im gleichen Haus wohnenden Familie ihren Neujahrs-
gruß überbringen. Äls sie das Treppenhaus betreten
hatte. kam von oben der 23 Jahre alte Fabrikavbeiter
Friedrich Haag mit einem geladenen 9 Millimeter-
Flobertgewehr herunter, der im Hof das neue
Jahr anschietzen wollte. Aus bisher un'bekannten Grün-
den löste sich ein Schutz, der hie 13jährige Gertrwd
Schneider in den Unterleib traf. Das Madchen ist im
Krankenhaus an den schweren Verletzungen geftorben.
Der unglückliche Schütze wurde festgenommen und ins
Gefängnis eingeliefert.
Aus der Bewegung.
Plankstadt: Am Neujahrsmorgen trafen sich die
politifchen Leiter und Mitarbeiter, fowie die Führer
der verfchiedenen Organisationen und Gliederungen
der NSDAP, Ortsgrüppe Plankstadt, zu einem gemüt-
lichen Beisammensein. Ortsgruppenleiter Pg. WLrs-.
lin entbot hierbei den Anwesenden dic besten Grütze
zum Neujahrsanfang und erklärte u. a., datz das ver-
flossene Jahr ein Jahr der Arbeit und äußersten
Pflichterfüll-ung für uns, alle war. Wir wissen, daß
das Jahr 1936 genau so vollen Einsatz der Personen
im Dionst der Bewegung erfordert. Pg. Würslin
schlotz feine Ansprache mit dem Hinweis, daß jeder
Einzelne innerhalb der Ortsgruppe, gleich, wo er auch
stehen mag, ein stets eifriger und fanatischer Kämpfer
des Natwnalsozialismus sein mutz. Dies sei sein Neu-
jahrswunsch!
Wenn trotz dieser Sachlage der „Steckrübenwinter
1916/17" vermieden werden konnte, so nur dank des
opferfreudigen Cinsatzes aller Vauernsührer
und Beamten des Reichsnährstandes und des deutschen
Landvolkes überhaupt.
Glcichzeitig ist diese Tatsache aber auch ein Veweis
für die Richtigkeit unseres Weges. Das Ve-
wutztsein hierüber wird uns den Mut und die Krast
geben, im kommenden Iahr in alter Frische und Tatkrast
weiterhin an die Meisterung der vor uns liegenden Auf-
gaben heranzugehen. Wir zweifeln nicht an dem Crfolg.
N. Walter Darrö,
Reichsleiter der NSDAP, Reichsminister und
Reichsbauernführer.
Reiljahrsiesehl M dir RSKK.
Korpsführer Hühnlein erlietz, wie die NSK mel-
det, den nachstehenden Neujahrsbefehl an das
NSKK:
NSKK-Männer!
Das Iahr 1935 ist vergangen. Als das „Iahr der wie-
dergewonnenen Wehrfreiheit" wird es in der Geschichte
der Deutschen fortleben sür alle Zeit.
In zäher, stiller Kleinarbeit fügte das Korps Stein
an Stein. Cin jeder gab scin Vestes. Vieles ist er-
reicht worden, doch manches bleibt noch zu tun übrig.
Nürnberg und Koburg heitzcn die Markstcine dieses
Iahres, auf 'die das Korps mit Stolz zurückblickt.
Die zu einer Kameradschast dcr Tat scst und
unlösbar zusammengeschworcnc, auss beste gcsckmlte und
disziplinierte Cinheit des Sturmcs ist und bleibt unser
Vauitcin! Mit ihm fügte das Korps scin chcrnes Fun-
dament.
Diesen Vaustein mit Sorgsalt und Flcitz weiterhin
zu bereitcn und zu pilegcn, ist jedcs NSKK-Führers
vornchmste Pslicht. Nicht in dcr Dcsichtigung grötzcrer
Einhcitcn, sondern in dcm festcn Vcrwachscnscin mit sei-
ncn Stürmcn und in dcr lebendigcn Antcilnahmc an ihrer
Arbcit möge dcr mittlere wie dcr höhere NSKK-Führcr
stets das Vordringlichcre seincr Ausgabe crblicken.
Die ab I. Februar 1936 in Auswirkung des Füh-
rerbcfehls vom 12. August 1935 sür das gcsamtc Korps
einschlictzlich dcr Motorgruppcn- nnd Motorbrigadestäbe
cingcführtc schwarze Spiegelfarbe wird dcr Ge-
sckilosienhcit nnd dem fcstcn Züsammcnhalt des NSKK
auch nach autzcn hin sichtbarcn Ausdruck vcrlcihen.
Mit uns marschicrt die Iugcnd, dcr unscr Herz
gehört. Cin ncues Iahr mit ncuen Ausgaben
ziehen heran. Große Zeiten ersordern ganze
Manner. Dankcn wir dcm Hcrrgott, daß er uns in
eine solchc Zcit gestcllt.
Cs lcbe Dcutschland!
Cs lcbe dcr Führer!
1936 Sicg.Heil!
O b e r st d o r f, am 1. Ianuar 1936.
Hühnlein, Korpssührer.
Lindbernlis qeheimnisvolle
Engtand-Rcise.
Die Ankunft des bekannten
amerikanischen Ozeanflie-
gers mit seiner Frau und
mit seinem dreijährigen
Söhnchcn im Hafen von
Liverpool. Lindberghs
geheimnisvolle Reise nach
England wird bekanntlich
als Flucht vor den ameri-
kanischen Gangstern ausge-
legt, die wiederholt gedroht
haben sollen, auch seinen
zweiten Sohn zu entführen.
"Planet, K.)
Flugzeugstart vom Flugzcug.
Auf der Londoner Flugzeugausstellung im Scienue-Mufeum in South
Kensington wird das Modell eines „Flugzeug-Mutterflugzeuges" gezeigt. Ein
kleines hochbelastetes Flugzeug ruht auf einem größeren, gering belasteten, wo-
bei die vereinte Motorenkraft für den Start ausgenutzt wivd- Nach Erreichung
der erfovderlichen Höhe wivd die Vevbindung zwischen den beiden Flugbooten
gelöst und die öbere Maschine setzt ihren Flug allein fort. Auf diese Weise ist
eine größere Zuladung als bsim «tart mit eigener Motorenkraft möglich. Die
Maschine, die sich im Bau befindet, soll das erstemal im Frühjahr im Atlantik-
Dienst erprobt werden. (Pressephoto, K.)
Lord Reabing tz.
Jm Alter von 76 Jahren starb in London der frühere
Vizekönig von Jndien und ehemalige Außenmimster
Lovd R e a d i n g. Er hatte eine romantische Lauf-
bahn hinter sich. Als Schiffsjunge und Börsenmakler
bogonnen, erreichte Reading auf dem Weg über das
Parlament die höchsten Staatsämter und war viele
Jahre lang oberster Rechtslord. Vom Jahr 1921 bis
1926 stcmd er auf dem Posten des Vizekönigs von
Jndien. (Graphische Werkstätten, K.)
Das neuc Grabmal Heinrichs des Löwcn.
Auf Veranlassung des Führers wurde die Gruft Heinrichs des Löwen in Braun-
schweig geöffnst, um eine Neu- und Umgestaltung zu ermöglichen. Der Neu-
entwurf, den wir im Bilde zeigen, ist von den Architekten Walter und Johannes
Krüger ausgearbsitet worden. (Scherl Bi-Iderdienst.'K.)
Lindberghs znkünftiges Hcim7
Das Schloß Gloria bei Kap Ferrat, das dem amerikanischen Milliardär
Thomson gehört, wird als zukünftiges Heim des Ozeanfliegers Lindbergh be-
zeichnet, der bekanntlich vor Len Bsdrohuugen der amerikamschen Gangsters
Mch Europa Mchtete. (Associated Pretz, K.)
Friedrich Wilhelm IV.
Am 2. Januar 1861, vor 75 Jahren, verstarb in Sans-^
souci, König Friedrich Wilhelm IV. Er war
Romantiker und Wissenschastler und reiste als solcher 1828
nach Jtalien, wo er den «chutz des damals entstehenden
Jnstituts für Archäologische Korrespondenz übernahni. Jm
Jahr 1840 wurde er König. Er setzte Arndt wisder in
seiue Bonner Profesfur ein, berief Bohen und Eichhorn
zu Ministern und zog berühmte Vertreter der Literatur
und Kunst in seine Nähe. Die Märzrevolution 1848
brachte ihn völlig in Verwirrung, so daß er willenlos nach-
gab. Erst durch die Verlegung der preutzischen National-
versammlung errang er seiue Autorität wieder. An Ge-
hirnerweichung leiüend, übertrug er die Stellvertretung
seinem Bruder Wilhelm I. erst vorläufig und dankte dann
wegsn seiner Erkrankung tm Lahr 1858 endgültig ab.
Heimkehr vom Erfolg.
Die beiden deutschen Radfahrer Gustav Kilian und Heinz Vopel in der
Turnhalle des Llyodschnelldampsers „Europa" während ihrer Heimkehr aus
Amerika, wo sie grotze Erfolge errangen. U. a. waren sie die Sieger des letzten
Sechstagerennens im Madison Square Garden von New Nork. (Atlantic, K.)