Herdelberger
Reueste Nachrichten
»«
«i« Monatltch LM Sim. («inschl. 2? Rpsg. TrLgrrlohns
leir-Ichl- Po!«d-fSrü-rungsgevuhren) und SS «psg.
10 m»?E^- Der 8-zugrpr-is ift vorau» zahlbar. Linz-Inunrin-r
Anlo^!?: tt« Zeitung am Lrlcheinen oerhindert, besteht kei»
Abb-r^n "8 LntschLdigung. Lrscheint wochentSgltch ll Uhr.
-Itellung-n mussen bi» spLtest-ns 25. der Monats sür d«n
lolgenden Monai dirskt deim Bsrlag eingereicht werden.
Oeideibergec Nnzeigec , Neibeibecgec Zeitung
Dn ganz Nordostdaden vecdceitete Lageszeitung.
Nnzeigen allec Nct kaden guten Lcfotg.
Anzetgenpret«: SSlpfg. fLr die 22 wn> breit« Millimeterzetle I
'llr »Kl-ine Anzeigen', die nicht der Wirtschastswerbung
dienen, für Stellenanzeigen, Schiffahrtsanzeiaen, Verlegeranzeigen.
Preis für Textanzeigen: 30 Rpfg. stir dis 7S mw breite
Millimeierzeile. Nachlüsse nach Malstaffel l und II oder
Mengenstaffel S. g. gt. ist Anzeigsn - Preisliste S gültig. Erfül-
lunasort und Gerichtsstand ift Heidelberg. Seschäftszeit 8—18 Uhr.
"ionto Ludwigshafen 7221. gsür Rückgabe nicht verlangter
Schriftstücke wird keine Bewähr geleistet.
Nr. 80
Druck und Berlag von Friedrich Schulze in Heidelberg.
SchriMeitung: Hauptstraße 23 ?sernsvrecher-S.-A. 7351—53.
Freitag, 3. April
Hauvtgeschäftsstelle Hauvtstraße 23. Fernsprecher-S.-A. 7W1—53.
Zweigstelle: Haspelgaffe 1.
1936
Paris pM -le -eustche Rote.
Kvnfmnz Flandins mit den franrösWen BoWastem aus Berlln, Rom. Brüstel
Roch keiie BeschlW.
Flandin informiert fich.
^ Paris, Z. April. Auhenminister Flandin hat am
^ "nerstag vormittag mit den höhcren Veamten und
^nchvcrständigen des Quai d'Orsay die deutfchen
"^schläge geprüst. Am Nachmittag sprach
Sarraut
Auhenminister mit Ministerpräsident
^ die deutsche Note.
. Am heutigen Freitag um 15 Uhr wird Außenminister
^ " ndin die sranzösischen Votschasier vo« Lon-
°n, Verlin. Rom und Drüfiel empsangen.
Die Aussprache mit den Dotschaftcrn soll dazu die-
^ - den Außenminister üder die öfsentliche Mei-
.^Ng fn den betreffenden Ländern genau zu unterrich-
. unddieHaltungFrankreichs zu beraten.
^gendein Beschluß wird jedoch kaum vor dem näch-
e.n Dkinisterrat gesaßt werden, defien Zusammen-
noch nicht festgesetzt ist. der aber wahrscheinlich am
" *^tag nachmittag stattfinden wird. Allgemein rechnet
^n damit, daß die französtsche Regicrung auf einer
j niöglichst einzuberufenden Konferenz der Ver-
*2ter der Locarno-Mächte bestehen werde.
- ^inisterpräsident Sarraut hatte sofort in der
zum Donnerstag mit dem Studium der deutschen
i°t° begonnen.
°Drinisterpräsident Sarraut wird den Dcsprechun-
des Außenministers Flandin mit den ftanzösischen
^vtschastern in Berlin. Rom und London beiwohnen.
ÄMg der LokMd-MSchte.
Am 8. April in Paris oder Drüfiel?
^ Paris. 2. April. Ja einer Ilntcrredung zwischen
^^"ninister Flandin und dem englischen Votschaf-
George Ll«rk am Lonnersiag nachmittag ist
^ undfZtzsj^ Auge gesaßt worden, daß die Vertreter
t»ier Locarno-MLchte am Mittwoch, den
' t'l zu Paris oder Drüssel zusammentreten.
K-!" ^nglische Regierung wird ihre Meinung umgehend
nnntgebe«.
Segemrschliilie SlmdiN?
Ruhigcre Deurteilung in Paris.
e Daris, Z. April. (Eig- Funkmeldung.) Nach der
tz^°n. wahrscheinlich etwas oberflächlichen Prüfung der
„^tschen Friedensvorschläge, die am Don-
(Eh t°g zu eincr starken Nervosität und grundsätzlich ab-
hE^°t>cn Haltung der Pariser Prcfie sührte, kann man
eine wesentlich ruhigere Veurteilung der
^leststellen.
hat fich auch nichts an der Aufsaffung geändert
bli^,;°?o die dcutschen Gegenvorschläge in ihrer augen-
bvch'?>°n Form unannehmbar (!I) seien. s<> muß
^Egestellt wcrden, daß die Dlätter, wahrscheinlrch
Nichf Cindruck der Beschlüfie dcr Regieruna und
Asth. auch rn Anbetracht der wesentlich günsttgeren
Lni° des deutschen Plans in London, stch größe-
vief rückhaltung befleißigen und die Lage sehr
Mger betrachten. '
Nsts hauptauaenmerk der Dlätter richtet fich heute
Zusammeukunst
Aus
Asth^"^. ^nBesprechungen, dieder ftanzöfische
stexp^ ,Nstnister am Donnerstag zunächst mit dem Mini-
!chasts ^^"t°n und später auch mit dcm englischen Dot-
ter, ^ ^ Paris hatte, wollen die Vlätter den bcstimm-
^eruua^x^ gewonnen haben, daß die französische Re-
llblsst °^ deutschen Vorschläge weder rundweg
Rehp noch annehmen werde. Cs sei viel-
ien °^l°fien worden, daß F l a n d i n auf der geplan-
chrjst der Locarno-Mächte dic deutsche Denk-
ün« ausführlichcn Kritik vnterziehen und
>ie mft ^ Gegenvorschlägen machen werde.
Sinie Wahrscheinlichkeit aus der mittleren
»ovl n den Forderungen der Locarno-Mächte
nsgen dürft^ ^ der deutschen Antwort vom 31. März
^°Nderem^İ^che Regierung, so heißt es, werde mit
'gen Npis^^lachdruck auf dem Abschluß von aegensei-
^°?dern ^,,^'dspakten nicht nur im Westcn Luropas,
?^ehe» mit den anderen Nachbarn Deutschlands
,^v«n übrigen den Grundsah dcr kollek-
'es verteiL"^^" im Rahmen des Völkerbun-
nmincntrit» ^ lei anzunehmen, daß vor dcm Zu-
°ntische V->s^°^o°°n"no.Mächtc schr cingehende diplo-
en ver zwischen Paris und den Mäch-
^precher Cntcnts stattfinden würden, als deren
rerch ebenfalls aufzutreten wünsche.
Jm Lauf der *
Enisterpräsidente ^ttprechung zwischcn dem ftanzösischen
^lußenminister Ft" ^°/raut und dem französischen
Klätter. bereits pft"^'" ^ berichten Pariser
^geseht worden, dft^" ^en der Crklärung
-usammenkunft der -?*°»kreich gelegentlich der
Crklärung werde ^'Mächte abgeben werde.
L 'n.r.'°:-r,7.7-7kn° ^
»»a°8ehmbar.j-i-».seL nmgä-s^
Cs sei leicht, zu sagen, diese Vorschläg« seien unannehm-
bar und man müfie ste „en bloc" zurückweisen. Man
müfie sich aber auch fragen, was dann werden
soll. Man müfie stch vor allem fragen, was werden
solle, wenn Frankreich auf lange Sicht jede Fühlung
mit Deutschland abbreche. Die Haltung der
französtschen Diplomatie sei vollkommen klar. Frankreich
müfie sobald wie möglich eine Zusammenkunst der Lo-
carno-Mächte hervorrufen und eine gemeinsame und ge-
naue Prüfung der deutschen Vorschläge vornehmen.
Dann müßteri Gegenvorschläge ausgearbeitet werden und
schließlich müfie der Führer unterrichtet werden. daß
man bsreit sei, zu verhandeln unter der Be-
dingung, daß diese Verhandlungen im Rahmen des
Völkerbundes stattfinden.
Der Außenpolittker des qleichen Blattes erklärt in
Aebereinstimmung mit dem „Fournal",
daß die französische Regierung die deutschen Dor-
schläge weder annehmen noch ablehnen, sondern
Gegenvorschläge unterbreitcn und die Haltung
Frankrcichs in allen Einzelheiten darlegen werde.
Der „Jour" begrüßt es vor allem, daß die nächste
Zusammenkunst der Locarno-Mächte nicht mehr in Lon-
don stattsinde.
In der radikalsozialisttschen „Republique" fordert
der ehemalige Generalsekretär der Radikalsozialisttschen
Partei, Cduard Pfeifser, die ftanzösische Rcgierung
aus, unter keinen Amständen Verhandlun-
gen abzulehnen und auf die deutschen Vorschläge
einfach mit Nein zu antworten. Cs würde den sranzö-
sischen Intercfien widersprechen, wenn die französische
Regierung dem Führer eine ablchnends Antwort geben
würde.
Sie GmklilftMksrrechMiie».
Zwei Schreiben Edens an Frankreich und Velgien.
London, 2. Äpril. Außenminister Cden empfing
am Donnerstag abend nacheinander den sranzöfischen und
den belgischen Botschafter, denen er je zwei
Briefe aushändigte. Das eine Schreiben bezicht fich
auf Teil 3 des Weißbuches. der sich mit den General-
stabsbesprechungen für die flebergangs-
periode bcsaßt. das andere Schreiben auf die Anlage
des Weißbuches, die von den Generalstabsbesprechungen
handelt, die im Fall eines Scheiterns der Verhand-
lungen mit Deutschland geführt werden sollen.
Hierzu erklärt Reuter u. a., die Tatsache, daß der
Brief am Donnerstag ausgehändigt wurde, bedeute
nicht, daß die in ihm vorqesehencn Verpslichtunqen,
die sich stteng auf der Grundlage der Gegenseitrg-
keit hielten, inKrast getreten seien. Sie wür-
den erst dann wirksam werden, nachdem in einer Konsul-
tation zwischen der britischen, der ftanzösischen und der
belgischen Regierung entschieden worden sei, daß die
Versöhnungsversuchefehlgeschlagen seien.
Das zweite am Donnerstag ausaehändigte Doku-
ment sei cin Drief, der sich auf den Z 3 des Weihbuches
beziehe, der Stabsbesprechungen zwischen Cng-
land, Frankreich und Belgien für die Zwischen-
periode vorsieht.
H-
Votschafter von Ribbentrop bei Cden.
London, Z. April. Votschafter v. Ribbentrop
hatte am Donnerstag nachmittag eine weitere Unter-
redung mit Außenminister Eden.
Die Wdamerlkafahrt -es 88 .öin-enburg".
MltlM Mr ttftl MlMtik.
hamburg, 2. April. Rach Mitteilung der Deut-
schen Seewartc besand fich das Luftschisf „Hin-
denburg" am Donnerstag um 18 llhr (MEZ.) mit-
te« über dem Ozean, etwa Süv Kilometer süd-
westlich von den Kapverdischen Iiiseln.
Nach Funkberichten des Sondcrberichterstatters des
DNB. überflog das Luftschiss am Donnerstag Vor-
mittag um 10 llhr die Kapvcrdischcn Jnseln Doavista.
Bis um diese Zeft hatte das Luftschiff in 5Z Stunden
5412 Kftometer zurückaelegt. Die Sicht war wieder
klar geworden und die Sonne stand lcuchtend am Himmel.
Das Thermometer zeigte 28 Grad über Null. Jn den
Nachmfttagsstunden des Donnerstag wurde um 16 flhr
dre lehte der Kapvcrdischen Inseln, Praia, in zwei-
hundcrt Mcter Höhe überflogen. Mit 150 Stunden-
ttwmctern grnq die Fahrt weiter, dem Aequator ent-
-t. '--^'^"'illeratur sttcg auhcrordentlich, so daß die
zulcqen ^ veranlaßt sahen, weiße Tropcnanzüge an-
. , Ahr begegnete uns, so berichtet der Vettreter
des DNB., der Hamburg-Slid-Dampser „Monte
dnrmiento" dcr sich äuf der Heimrcise bcsindct.
ftnftr „Hindenburg" zeigt sich von seiner schönsten
Seitt und zreht drei Chrenrunden über dem Schiff, was
»Monte Sarmiento" grenzenlosen Iubel
auswft._Me Decks und selbst die Schornsteine sind mit
winkenden Menschen besetzt. die ftr begeistetten Rufen
di- Degegnunq Ausdruck qeben. Auch
wrr grüßen hrnunter und qebsn dem Schiff Grüße an
dre Heunm mrt.
Fröhliche Aequatortause.
An Bord des Luftschiffts „Hindcnburq", Z. April.
(Funkspruch dcs Sondcrbcrichterstatters dcs DNB.) Am
Donnerstaq um 20 klhr hatten wir insgesamt Z786 See
Meilen zurückgelcgt. Der Nordnordoft-Wind. der in
Stärke 9 bis 10 wchte, bcqünftigte die Fahtt. Am
Freftag früh 2.4Z llhr (MCZ.) wurde der Aeqüator
P ä ssiert. Der Lüstgott Aeolüs erschien persönlich
und taufte die Fahrgäste, die sämtlich mit dcm Lust-
schiff „Hindenburg" zum crstenmal dic Mrttellinie dcr
'Crde überflogen. Die dienstsreien Offiziere, die dem
luftigen Gott als Chrengefolge dienten, verteilten kunst-
volle aus den Namen ausgestellte Tausscheine und stl-
berne Zepp-Nadeln. Backbord voraus leuchtete das
Sternbrld Kreuz des Südens in unwahrscheinlicher
Pracht. Niemand konnte sich der Stimmung dieser herr-
lichen Tropennacht entziehcn. Hell erleuchtet zog der
Zepp ruhig und majestätisch seine Dahn, während die Ge-
sttrns auf dem dunkelblauen Ozean funkelten.
Das Fest der Aequatortauft wurde am Abend durch
ein „Aequator-Cfien" eingclcitet, bei dcm alles, ein-
schließlich der Gerichte, in jeder Weift sttlecht war. Cs
gab ,,Acolus"-Vorspcisen, Lendcnscbnittcn „Aequator",
„Linren"-Gemüft, „Monsun"-Kartoffcln und „Zepp"-
Äuflauf. Kommandant Lehmann hielt eine launige
Ansprache, für die Ministerialrat Thomas vom Ver-
kehrsministerium im Namen der Fahrgäste mit herzlichcn
Worten dankte. Im übrigen herrsckte Frcude bis in die
tiefe Nacht hinein, da es zum Schlafen ohnehin zu heiß
war.
Ileber Fernando Noronha.
Stnttgart, 3. Aprik. (Eigene Funkmeldung.) Das
Luftschiff „Hindenburg" teilte der Vodenfunkstelle
des Lustschiffbaues mit. dah es heute Freitag srüh um
K.l8 Ahr die Insel Fernando Noronha über-
slogen hat.
Im Hauptquartier der deutschen Delegatton.
rmfassenden und ü_____
Londoner Carlton-Kotel. Von links nach rechts:
Die deutsche Delcgation in^London, die am 1. Avril den umfassenden unt wirktich lonstruktiven Friedens
plan des Führers überreichte. bei einer Besvrechung im - . ^ ^ , . . . .
Dr Kordt, Dr. Schmidt, Woermann, Dr- B o e t t i g e r, Grnf D u r ck h e i m. Botschafter von
Ri'bbentrop. Winisteriatdireltor Dr. Dieckhoff: stehend links: Dr. von Raumer u. Thorner.
(Scherl Bilderdienst, K.)
I« de«W Fnedmrvlm.
Im Spiegel der deutschen Preffe.
Der Friedensplan der deutschen Rs-
gierung hat in der ganzen Presse ein leb-
haftes'Ccho gewcckt. In allen Betrachtungen
kommt zum Ausdruck, daß das Angebot
des Führers gceignct sei, in Curopa
eine neue und friedlichere Cntwick-
lung einzuleiten. Wir geben nachstehend
einige Prefiesttmmen wieder.
„Eine neue Epoche der europäischen Geschichte."
Anter dieser Aeberschrift schreibt die NSK zu dem
Friedensplan der deutschcn Rcgierung u. a.:
Cbenso wie die Tat des Führers vom 7. März
am Cnde crncr Cntwrcklung steht, die in Vcrsail-
les begann und die Europa rn eine sünfzehnjährige
Anordnung, in einen ungleichen Kampf zwischen
Siegern und Besiegtcn, in einen gcfährlichen Krankheits-
zustand ftihrte, der alle erfaßte — so ist der deutsche
Friedensplan, den Adolf Hitler den europäischen
Nattonen verkündete, beruftn, einer neuen Cpoche
der europärschen Gcschichtc die Richtung zu geben und
am Ansana einer Politik der Dernünfl und staats-
männischen Äerantwortung zu stehen. Crst Adols Hitler
hat nach einer unfruchtbarsn Periode europäischer Poli-
ttk, in der nicht die Vernunft, sondern die Gefühle des
Haffes regiertcn. mit seinen großen Idccn dic europäische
Debatte äus das Fcrnproblcm gelenkt: Auf das Pro-
blem cin neues Cthos der curopäischcn Völker-
gemeinschaft zu begründen.
Der große deütschc Friedcnsplan ist das Mani-
fest dieses Cthos, das die Grundlage aller diplomati-
schen Schritte sein muß, wenn sic tatsächlich den Natio-
nen Frieden und der Welt Beruhigung bringen
sollen.
„Aeberwindct die Zwietracht, so werdet ihr den
Frieden erntenl" Dftse Mahnung hat Adolf Hitler einst
lange Iahre hindurch an das dcutsche Volk gerich-
tet, jetzt richtet er sie, gestützt aus das seierliche Mandat
der deutschen Nation, än Curopa. And ebenso wie er
einst an den Willen des deutschen Volkes appellierte, und
in diesem Willen zum Wiederausstieg die erste Voraus-
sehunq der Crhebung crblickte, so rüst cr heute wieder
den Willen der europäischen Staatsnränner zu einer Lö-
sung, die in ihrer ofsenen Logik der Stimme der Ver-
nunst Ausdruck gibt.
Wir ftagcn:
Wo in Curopa wird es Männcr geben, die nicht
von dem ticfen inneren Sinn der großen Vorschläge
überzeuqt wcrden, dic Adolf Hitler im Cinzelnen gemacht
hat? Äelches Volk wird sich nicht in ciner Volks-
absttmmung genau so einstimmigzu erncm 25-
jährigen europäischen Fricdcnsvertrag be-
kennen, wie das deutschs die Vorschläge scincs Fiihrcrs
zu scincn eioencn gemacht hat.
Alles Grotzc ist zugleich einfach. Die Kartcn der
dcutschen FriedcnSpolitik lieqen pffcn vor alley Völkern.
Icdcr sühlt aus dcn Gcdanken dcr dcutschcn Vorschläge,
daß sie nicht aus Kompromisien ausgcklügelt, sondern
mit dem klarcn Verstand cincs Manncs aufgezeichnet
wurdcn, der, aus dcm Völk kommend, erwählter Führcr
eines Volkes wurde und so in dem Willcn der Völker
dcn einzigcn großen Schöpser jcdcr politischen Gcstaltung
sicht.
Deutschland und Frankreich waren stch seit
tausend Iahren niemals näher als jetzt in diesen Tagen,
in dencn der Wcg ausgezeigt wurdc. auf dcm sic gemcin-
sam die Probleme der Zeit zu meistern vermögen.
Ist erst das Kriegsbcil zwischen diesen berden Na-
tionen einmal ehrlrch begraben. dann, das wiflen wir
aus der Geschrchte Curopas. ist wrrklrch allen euro-
päischcn Völkcrn das Tor zu einerneuenWclt
geöffnet wordcn!
„Grundlagc eincr ncuen Zukunft."
Anter dsr Aeberschrift „Grundlaqe einer
neuen Zukunft" schreM der „Völkische Äeobachter":
MU dem Friedensplan der deutschen Regierung
vom 31. März 1936 wird der Welt ein politrsches
Dokument vorgelegt, das einzigartig ist in der
Großzügigkeit sowohl. mit der die Sorgen Luro-
pas angefatzt werden, wie in der vorbildlichen Klar-
heit, mit der jede Cinzelsrage dargestellt wird, um zu-
gleich auch die Möglichkeiten ihrcr Lösung zu zeigen.
Gestüht auf das Bekenntnis des deutschen Volkes vom
29. März legt nun dcr Führer das Gcwicht von 67 Mil-
lioncn Deutschcn rn dic Waagschale des Friedens
und des Rechtes und stcllt dänrit erneut unter Veweis,
wie ernst und aufrichtig Deutschland gewillt ist, von
sich aus jeden möglichen Veitraqzu leisten,
um die Sicherung de- europäischen Friedens zu
erreichen. Der deutsche Friedensplan ist das klare
Programm eines klaren Willens. Die
Schwierigkeiten, die bestehen und dcn Frieden
bedrohen, müfien beseitigt werden. Das ist das
Ziel. Der Weg dazu kann aber nur gemeinsam be-
schritten werden, wenn das Ziel aüch gcmcinsam
errcicht wcrdcn soll. Dcr dcutschc Plan cnthält rn keinem
einzigen Punkt rrgendeine entehrende Zumutung für
eincn anderen Staat. Ieder Sah rst gctragcn von der
Acberzeugung, daß die europäischcn Völker in
vollcm Amfang gleichbcrcchtigt scrn müficn, um
auch mit dcn glerchen Pflichtcn über dcn Frieden
wachen zu können. Im Gcgensah zu dieser sclbstvcrstünd-
lichen und fairen Haltung stand jedoch das Memo-
randum dcr Locarnomächte. Der große Plan,
den die deutsche Regicrung dagegcn vorlegt, enthält
kerne Vedingungcn und kcine ultimativen
Voraussehungcn. Cr sctzt nur cincs voraus, nämlich den
ehrlichen Wrllen zur raschen Vcrwirklichung des
Frftdens. Der Friedensplan der deutschen Regierung
gibt Curopa in der Großzüqigkeit serncr Cinzclvorschläge
ünd in dem Crnst scines Willens sür einen wirklichen
Frieden dic Zuversicht und die Hofsnung, an der
Schwelle erner neuen Cpochc der curopäischcn Gcschrchte
zu stehcn. Diese neuc Cpoche kann aber nicht Deutschland
allein begründen. DcShalb hosst das deutschc Volk, daß
sein Wrlle zum Fricdcn auch von cincm glcichen Wrllcn
der anderen Dölker und ihrcr Regierungen beantwortet
wird.
Ein großherziger Versuch.
Den deutschen Friedensplan,so heißt es
im „Bcrlincr Lokal-Anzcigcr", muß sclbst dcr argwöh-
nischste Deobachter, als einen großherzigen Ver-
s u ch bezeichnen, wcil cr nicht bci den Fordcrungen und
Argumenten dcs Arhcbcrs stchen blcibt, sondern aus ein
Ziel ausgerichtet ist, das allen Völkcrn gcmcinsam ist
oder scin sollte. Cincn solchcn Fricdensplarr kann nur
ablehnen, wcr denFricdcn nicht will! Cin
solches Programm kann man nicht damit abtun, daß man
nur einige für die Gegenseite negative Feststellungen
herauspickt und mutwillig dadurch die cthische Grundläge
zerstört, auf der stch das Friedenswerk nach dem ehrlicheu
Reueste Nachrichten
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«i« Monatltch LM Sim. («inschl. 2? Rpsg. TrLgrrlohns
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Abb-r^n "8 LntschLdigung. Lrscheint wochentSgltch ll Uhr.
-Itellung-n mussen bi» spLtest-ns 25. der Monats sür d«n
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Millimeierzeile. Nachlüsse nach Malstaffel l und II oder
Mengenstaffel S. g. gt. ist Anzeigsn - Preisliste S gültig. Erfül-
lunasort und Gerichtsstand ift Heidelberg. Seschäftszeit 8—18 Uhr.
"ionto Ludwigshafen 7221. gsür Rückgabe nicht verlangter
Schriftstücke wird keine Bewähr geleistet.
Nr. 80
Druck und Berlag von Friedrich Schulze in Heidelberg.
SchriMeitung: Hauptstraße 23 ?sernsvrecher-S.-A. 7351—53.
Freitag, 3. April
Hauvtgeschäftsstelle Hauvtstraße 23. Fernsprecher-S.-A. 7W1—53.
Zweigstelle: Haspelgaffe 1.
1936
Paris pM -le -eustche Rote.
Kvnfmnz Flandins mit den franrösWen BoWastem aus Berlln, Rom. Brüstel
Roch keiie BeschlW.
Flandin informiert fich.
^ Paris, Z. April. Auhenminister Flandin hat am
^ "nerstag vormittag mit den höhcren Veamten und
^nchvcrständigen des Quai d'Orsay die deutfchen
"^schläge geprüst. Am Nachmittag sprach
Sarraut
Auhenminister mit Ministerpräsident
^ die deutsche Note.
. Am heutigen Freitag um 15 Uhr wird Außenminister
^ " ndin die sranzösischen Votschasier vo« Lon-
°n, Verlin. Rom und Drüfiel empsangen.
Die Aussprache mit den Dotschaftcrn soll dazu die-
^ - den Außenminister üder die öfsentliche Mei-
.^Ng fn den betreffenden Ländern genau zu unterrich-
. unddieHaltungFrankreichs zu beraten.
^gendein Beschluß wird jedoch kaum vor dem näch-
e.n Dkinisterrat gesaßt werden, defien Zusammen-
noch nicht festgesetzt ist. der aber wahrscheinlich am
" *^tag nachmittag stattfinden wird. Allgemein rechnet
^n damit, daß die französtsche Regicrung auf einer
j niöglichst einzuberufenden Konferenz der Ver-
*2ter der Locarno-Mächte bestehen werde.
- ^inisterpräsident Sarraut hatte sofort in der
zum Donnerstag mit dem Studium der deutschen
i°t° begonnen.
°Drinisterpräsident Sarraut wird den Dcsprechun-
des Außenministers Flandin mit den ftanzösischen
^vtschastern in Berlin. Rom und London beiwohnen.
ÄMg der LokMd-MSchte.
Am 8. April in Paris oder Drüfiel?
^ Paris. 2. April. Ja einer Ilntcrredung zwischen
^^"ninister Flandin und dem englischen Votschaf-
George Ll«rk am Lonnersiag nachmittag ist
^ undfZtzsj^ Auge gesaßt worden, daß die Vertreter
t»ier Locarno-MLchte am Mittwoch, den
' t'l zu Paris oder Drüssel zusammentreten.
K-!" ^nglische Regierung wird ihre Meinung umgehend
nnntgebe«.
Segemrschliilie SlmdiN?
Ruhigcre Deurteilung in Paris.
e Daris, Z. April. (Eig- Funkmeldung.) Nach der
tz^°n. wahrscheinlich etwas oberflächlichen Prüfung der
„^tschen Friedensvorschläge, die am Don-
(Eh t°g zu eincr starken Nervosität und grundsätzlich ab-
hE^°t>cn Haltung der Pariser Prcfie sührte, kann man
eine wesentlich ruhigere Veurteilung der
^leststellen.
hat fich auch nichts an der Aufsaffung geändert
bli^,;°?o die dcutschen Gegenvorschläge in ihrer augen-
bvch'?>°n Form unannehmbar (!I) seien. s<> muß
^Egestellt wcrden, daß die Dlätter, wahrscheinlrch
Nichf Cindruck der Beschlüfie dcr Regieruna und
Asth. auch rn Anbetracht der wesentlich günsttgeren
Lni° des deutschen Plans in London, stch größe-
vief rückhaltung befleißigen und die Lage sehr
Mger betrachten. '
Nsts hauptauaenmerk der Dlätter richtet fich heute
Zusammeukunst
Aus
Asth^"^. ^nBesprechungen, dieder ftanzöfische
stexp^ ,Nstnister am Donnerstag zunächst mit dem Mini-
!chasts ^^"t°n und später auch mit dcm englischen Dot-
ter, ^ ^ Paris hatte, wollen die Vlätter den bcstimm-
^eruua^x^ gewonnen haben, daß die französische Re-
llblsst °^ deutschen Vorschläge weder rundweg
Rehp noch annehmen werde. Cs sei viel-
ien °^l°fien worden, daß F l a n d i n auf der geplan-
chrjst der Locarno-Mächte dic deutsche Denk-
ün« ausführlichcn Kritik vnterziehen und
>ie mft ^ Gegenvorschlägen machen werde.
Sinie Wahrscheinlichkeit aus der mittleren
»ovl n den Forderungen der Locarno-Mächte
nsgen dürft^ ^ der deutschen Antwort vom 31. März
^°Nderem^İ^che Regierung, so heißt es, werde mit
'gen Npis^^lachdruck auf dem Abschluß von aegensei-
^°?dern ^,,^'dspakten nicht nur im Westcn Luropas,
?^ehe» mit den anderen Nachbarn Deutschlands
,^v«n übrigen den Grundsah dcr kollek-
'es verteiL"^^" im Rahmen des Völkerbun-
nmincntrit» ^ lei anzunehmen, daß vor dcm Zu-
°ntische V->s^°^o°°n"no.Mächtc schr cingehende diplo-
en ver zwischen Paris und den Mäch-
^precher Cntcnts stattfinden würden, als deren
rerch ebenfalls aufzutreten wünsche.
Jm Lauf der *
Enisterpräsidente ^ttprechung zwischcn dem ftanzösischen
^lußenminister Ft" ^°/raut und dem französischen
Klätter. bereits pft"^'" ^ berichten Pariser
^geseht worden, dft^" ^en der Crklärung
-usammenkunft der -?*°»kreich gelegentlich der
Crklärung werde ^'Mächte abgeben werde.
L 'n.r.'°:-r,7.7-7kn° ^
»»a°8ehmbar.j-i-».seL nmgä-s^
Cs sei leicht, zu sagen, diese Vorschläg« seien unannehm-
bar und man müfie ste „en bloc" zurückweisen. Man
müfie sich aber auch fragen, was dann werden
soll. Man müfie stch vor allem fragen, was werden
solle, wenn Frankreich auf lange Sicht jede Fühlung
mit Deutschland abbreche. Die Haltung der
französtschen Diplomatie sei vollkommen klar. Frankreich
müfie sobald wie möglich eine Zusammenkunst der Lo-
carno-Mächte hervorrufen und eine gemeinsame und ge-
naue Prüfung der deutschen Vorschläge vornehmen.
Dann müßteri Gegenvorschläge ausgearbeitet werden und
schließlich müfie der Führer unterrichtet werden. daß
man bsreit sei, zu verhandeln unter der Be-
dingung, daß diese Verhandlungen im Rahmen des
Völkerbundes stattfinden.
Der Außenpolittker des qleichen Blattes erklärt in
Aebereinstimmung mit dem „Fournal",
daß die französische Regierung die deutschen Dor-
schläge weder annehmen noch ablehnen, sondern
Gegenvorschläge unterbreitcn und die Haltung
Frankrcichs in allen Einzelheiten darlegen werde.
Der „Jour" begrüßt es vor allem, daß die nächste
Zusammenkunst der Locarno-Mächte nicht mehr in Lon-
don stattsinde.
In der radikalsozialisttschen „Republique" fordert
der ehemalige Generalsekretär der Radikalsozialisttschen
Partei, Cduard Pfeifser, die ftanzösische Rcgierung
aus, unter keinen Amständen Verhandlun-
gen abzulehnen und auf die deutschen Vorschläge
einfach mit Nein zu antworten. Cs würde den sranzö-
sischen Intercfien widersprechen, wenn die französische
Regierung dem Führer eine ablchnends Antwort geben
würde.
Sie GmklilftMksrrechMiie».
Zwei Schreiben Edens an Frankreich und Velgien.
London, 2. Äpril. Außenminister Cden empfing
am Donnerstag abend nacheinander den sranzöfischen und
den belgischen Botschafter, denen er je zwei
Briefe aushändigte. Das eine Schreiben bezicht fich
auf Teil 3 des Weißbuches. der sich mit den General-
stabsbesprechungen für die flebergangs-
periode bcsaßt. das andere Schreiben auf die Anlage
des Weißbuches, die von den Generalstabsbesprechungen
handelt, die im Fall eines Scheiterns der Verhand-
lungen mit Deutschland geführt werden sollen.
Hierzu erklärt Reuter u. a., die Tatsache, daß der
Brief am Donnerstag ausgehändigt wurde, bedeute
nicht, daß die in ihm vorqesehencn Verpslichtunqen,
die sich stteng auf der Grundlage der Gegenseitrg-
keit hielten, inKrast getreten seien. Sie wür-
den erst dann wirksam werden, nachdem in einer Konsul-
tation zwischen der britischen, der ftanzösischen und der
belgischen Regierung entschieden worden sei, daß die
Versöhnungsversuchefehlgeschlagen seien.
Das zweite am Donnerstag ausaehändigte Doku-
ment sei cin Drief, der sich auf den Z 3 des Weihbuches
beziehe, der Stabsbesprechungen zwischen Cng-
land, Frankreich und Belgien für die Zwischen-
periode vorsieht.
H-
Votschafter von Ribbentrop bei Cden.
London, Z. April. Votschafter v. Ribbentrop
hatte am Donnerstag nachmittag eine weitere Unter-
redung mit Außenminister Eden.
Die Wdamerlkafahrt -es 88 .öin-enburg".
MltlM Mr ttftl MlMtik.
hamburg, 2. April. Rach Mitteilung der Deut-
schen Seewartc besand fich das Luftschisf „Hin-
denburg" am Donnerstag um 18 llhr (MEZ.) mit-
te« über dem Ozean, etwa Süv Kilometer süd-
westlich von den Kapverdischen Iiiseln.
Nach Funkberichten des Sondcrberichterstatters des
DNB. überflog das Luftschiss am Donnerstag Vor-
mittag um 10 llhr die Kapvcrdischcn Jnseln Doavista.
Bis um diese Zeft hatte das Luftschiff in 5Z Stunden
5412 Kftometer zurückaelegt. Die Sicht war wieder
klar geworden und die Sonne stand lcuchtend am Himmel.
Das Thermometer zeigte 28 Grad über Null. Jn den
Nachmfttagsstunden des Donnerstag wurde um 16 flhr
dre lehte der Kapvcrdischen Inseln, Praia, in zwei-
hundcrt Mcter Höhe überflogen. Mit 150 Stunden-
ttwmctern grnq die Fahrt weiter, dem Aequator ent-
-t. '--^'^"'illeratur sttcg auhcrordentlich, so daß die
zulcqen ^ veranlaßt sahen, weiße Tropcnanzüge an-
. , Ahr begegnete uns, so berichtet der Vettreter
des DNB., der Hamburg-Slid-Dampser „Monte
dnrmiento" dcr sich äuf der Heimrcise bcsindct.
ftnftr „Hindenburg" zeigt sich von seiner schönsten
Seitt und zreht drei Chrenrunden über dem Schiff, was
»Monte Sarmiento" grenzenlosen Iubel
auswft._Me Decks und selbst die Schornsteine sind mit
winkenden Menschen besetzt. die ftr begeistetten Rufen
di- Degegnunq Ausdruck qeben. Auch
wrr grüßen hrnunter und qebsn dem Schiff Grüße an
dre Heunm mrt.
Fröhliche Aequatortause.
An Bord des Luftschiffts „Hindcnburq", Z. April.
(Funkspruch dcs Sondcrbcrichterstatters dcs DNB.) Am
Donnerstaq um 20 klhr hatten wir insgesamt Z786 See
Meilen zurückgelcgt. Der Nordnordoft-Wind. der in
Stärke 9 bis 10 wchte, bcqünftigte die Fahtt. Am
Freftag früh 2.4Z llhr (MCZ.) wurde der Aeqüator
P ä ssiert. Der Lüstgott Aeolüs erschien persönlich
und taufte die Fahrgäste, die sämtlich mit dcm Lust-
schiff „Hindenburg" zum crstenmal dic Mrttellinie dcr
'Crde überflogen. Die dienstsreien Offiziere, die dem
luftigen Gott als Chrengefolge dienten, verteilten kunst-
volle aus den Namen ausgestellte Tausscheine und stl-
berne Zepp-Nadeln. Backbord voraus leuchtete das
Sternbrld Kreuz des Südens in unwahrscheinlicher
Pracht. Niemand konnte sich der Stimmung dieser herr-
lichen Tropennacht entziehcn. Hell erleuchtet zog der
Zepp ruhig und majestätisch seine Dahn, während die Ge-
sttrns auf dem dunkelblauen Ozean funkelten.
Das Fest der Aequatortauft wurde am Abend durch
ein „Aequator-Cfien" eingclcitet, bei dcm alles, ein-
schließlich der Gerichte, in jeder Weift sttlecht war. Cs
gab ,,Acolus"-Vorspcisen, Lendcnscbnittcn „Aequator",
„Linren"-Gemüft, „Monsun"-Kartoffcln und „Zepp"-
Äuflauf. Kommandant Lehmann hielt eine launige
Ansprache, für die Ministerialrat Thomas vom Ver-
kehrsministerium im Namen der Fahrgäste mit herzlichcn
Worten dankte. Im übrigen herrsckte Frcude bis in die
tiefe Nacht hinein, da es zum Schlafen ohnehin zu heiß
war.
Ileber Fernando Noronha.
Stnttgart, 3. Aprik. (Eigene Funkmeldung.) Das
Luftschiff „Hindenburg" teilte der Vodenfunkstelle
des Lustschiffbaues mit. dah es heute Freitag srüh um
K.l8 Ahr die Insel Fernando Noronha über-
slogen hat.
Im Hauptquartier der deutschen Delegatton.
rmfassenden und ü_____
Londoner Carlton-Kotel. Von links nach rechts:
Die deutsche Delcgation in^London, die am 1. Avril den umfassenden unt wirktich lonstruktiven Friedens
plan des Führers überreichte. bei einer Besvrechung im - . ^ ^ , . . . .
Dr Kordt, Dr. Schmidt, Woermann, Dr- B o e t t i g e r, Grnf D u r ck h e i m. Botschafter von
Ri'bbentrop. Winisteriatdireltor Dr. Dieckhoff: stehend links: Dr. von Raumer u. Thorner.
(Scherl Bilderdienst, K.)
I« de«W Fnedmrvlm.
Im Spiegel der deutschen Preffe.
Der Friedensplan der deutschen Rs-
gierung hat in der ganzen Presse ein leb-
haftes'Ccho gewcckt. In allen Betrachtungen
kommt zum Ausdruck, daß das Angebot
des Führers gceignct sei, in Curopa
eine neue und friedlichere Cntwick-
lung einzuleiten. Wir geben nachstehend
einige Prefiesttmmen wieder.
„Eine neue Epoche der europäischen Geschichte."
Anter dieser Aeberschrift schreibt die NSK zu dem
Friedensplan der deutschcn Rcgierung u. a.:
Cbenso wie die Tat des Führers vom 7. März
am Cnde crncr Cntwrcklung steht, die in Vcrsail-
les begann und die Europa rn eine sünfzehnjährige
Anordnung, in einen ungleichen Kampf zwischen
Siegern und Besiegtcn, in einen gcfährlichen Krankheits-
zustand ftihrte, der alle erfaßte — so ist der deutsche
Friedensplan, den Adolf Hitler den europäischen
Nattonen verkündete, beruftn, einer neuen Cpoche
der europärschen Gcschichtc die Richtung zu geben und
am Ansana einer Politik der Dernünfl und staats-
männischen Äerantwortung zu stehen. Crst Adols Hitler
hat nach einer unfruchtbarsn Periode europäischer Poli-
ttk, in der nicht die Vernunft, sondern die Gefühle des
Haffes regiertcn. mit seinen großen Idccn dic europäische
Debatte äus das Fcrnproblcm gelenkt: Auf das Pro-
blem cin neues Cthos der curopäischcn Völker-
gemeinschaft zu begründen.
Der große deütschc Friedcnsplan ist das Mani-
fest dieses Cthos, das die Grundlage aller diplomati-
schen Schritte sein muß, wenn sic tatsächlich den Natio-
nen Frieden und der Welt Beruhigung bringen
sollen.
„Aeberwindct die Zwietracht, so werdet ihr den
Frieden erntenl" Dftse Mahnung hat Adolf Hitler einst
lange Iahre hindurch an das dcutsche Volk gerich-
tet, jetzt richtet er sie, gestützt aus das seierliche Mandat
der deutschen Nation, än Curopa. And ebenso wie er
einst an den Willen des deutschen Volkes appellierte, und
in diesem Willen zum Wiederausstieg die erste Voraus-
sehunq der Crhebung crblickte, so rüst cr heute wieder
den Willen der europäischen Staatsnränner zu einer Lö-
sung, die in ihrer ofsenen Logik der Stimme der Ver-
nunst Ausdruck gibt.
Wir ftagcn:
Wo in Curopa wird es Männcr geben, die nicht
von dem ticfen inneren Sinn der großen Vorschläge
überzeuqt wcrden, dic Adolf Hitler im Cinzelnen gemacht
hat? Äelches Volk wird sich nicht in ciner Volks-
absttmmung genau so einstimmigzu erncm 25-
jährigen europäischen Fricdcnsvertrag be-
kennen, wie das deutschs die Vorschläge scincs Fiihrcrs
zu scincn eioencn gemacht hat.
Alles Grotzc ist zugleich einfach. Die Kartcn der
dcutschen FriedcnSpolitik lieqen pffcn vor alley Völkern.
Icdcr sühlt aus dcn Gcdanken dcr dcutschcn Vorschläge,
daß sie nicht aus Kompromisien ausgcklügelt, sondern
mit dem klarcn Verstand cincs Manncs aufgezeichnet
wurdcn, der, aus dcm Völk kommend, erwählter Führcr
eines Volkes wurde und so in dem Willcn der Völker
dcn einzigcn großen Schöpser jcdcr politischen Gcstaltung
sicht.
Deutschland und Frankreich waren stch seit
tausend Iahren niemals näher als jetzt in diesen Tagen,
in dencn der Wcg ausgezeigt wurdc. auf dcm sic gemcin-
sam die Probleme der Zeit zu meistern vermögen.
Ist erst das Kriegsbcil zwischen diesen berden Na-
tionen einmal ehrlrch begraben. dann, das wiflen wir
aus der Geschrchte Curopas. ist wrrklrch allen euro-
päischcn Völkcrn das Tor zu einerneuenWclt
geöffnet wordcn!
„Grundlagc eincr ncuen Zukunft."
Anter dsr Aeberschrift „Grundlaqe einer
neuen Zukunft" schreM der „Völkische Äeobachter":
MU dem Friedensplan der deutschen Regierung
vom 31. März 1936 wird der Welt ein politrsches
Dokument vorgelegt, das einzigartig ist in der
Großzügigkeit sowohl. mit der die Sorgen Luro-
pas angefatzt werden, wie in der vorbildlichen Klar-
heit, mit der jede Cinzelsrage dargestellt wird, um zu-
gleich auch die Möglichkeiten ihrcr Lösung zu zeigen.
Gestüht auf das Bekenntnis des deutschen Volkes vom
29. März legt nun dcr Führer das Gcwicht von 67 Mil-
lioncn Deutschcn rn dic Waagschale des Friedens
und des Rechtes und stcllt dänrit erneut unter Veweis,
wie ernst und aufrichtig Deutschland gewillt ist, von
sich aus jeden möglichen Veitraqzu leisten,
um die Sicherung de- europäischen Friedens zu
erreichen. Der deutsche Friedensplan ist das klare
Programm eines klaren Willens. Die
Schwierigkeiten, die bestehen und dcn Frieden
bedrohen, müfien beseitigt werden. Das ist das
Ziel. Der Weg dazu kann aber nur gemeinsam be-
schritten werden, wenn das Ziel aüch gcmcinsam
errcicht wcrdcn soll. Dcr dcutschc Plan cnthält rn keinem
einzigen Punkt rrgendeine entehrende Zumutung für
eincn anderen Staat. Ieder Sah rst gctragcn von der
Acberzeugung, daß die europäischcn Völker in
vollcm Amfang gleichbcrcchtigt scrn müficn, um
auch mit dcn glerchen Pflichtcn über dcn Frieden
wachen zu können. Im Gcgensah zu dieser sclbstvcrstünd-
lichen und fairen Haltung stand jedoch das Memo-
randum dcr Locarnomächte. Der große Plan,
den die deutsche Regicrung dagegcn vorlegt, enthält
kerne Vedingungcn und kcine ultimativen
Voraussehungcn. Cr sctzt nur cincs voraus, nämlich den
ehrlichen Wrllen zur raschen Vcrwirklichung des
Frftdens. Der Friedensplan der deutschen Regierung
gibt Curopa in der Großzüqigkeit serncr Cinzclvorschläge
ünd in dem Crnst scines Willens sür einen wirklichen
Frieden dic Zuversicht und die Hofsnung, an der
Schwelle erner neuen Cpochc der curopäischcn Gcschrchte
zu stehcn. Diese neuc Cpoche kann aber nicht Deutschland
allein begründen. DcShalb hosst das deutschc Volk, daß
sein Wrlle zum Fricdcn auch von cincm glcichen Wrllcn
der anderen Dölker und ihrcr Regierungen beantwortet
wird.
Ein großherziger Versuch.
Den deutschen Friedensplan,so heißt es
im „Bcrlincr Lokal-Anzcigcr", muß sclbst dcr argwöh-
nischste Deobachter, als einen großherzigen Ver-
s u ch bezeichnen, wcil cr nicht bci den Fordcrungen und
Argumenten dcs Arhcbcrs stchen blcibt, sondern aus ein
Ziel ausgerichtet ist, das allen Völkcrn gcmcinsam ist
oder scin sollte. Cincn solchcn Fricdensplarr kann nur
ablehnen, wcr denFricdcn nicht will! Cin
solches Programm kann man nicht damit abtun, daß man
nur einige für die Gegenseite negative Feststellungen
herauspickt und mutwillig dadurch die cthische Grundläge
zerstört, auf der stch das Friedenswerk nach dem ehrlicheu