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Dn ganz Nocdostbaden vecbceitete Lageszeitung.
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L s
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dienen, sür Stellenanzeigen, Schiffahrtsanz-ig-n, D-rleg«ranz-ig«n.
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Nr. 70
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Montag, 23. MSrz
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1936
Mr SrMeil, E»rr imd Mdrn!
Ner Mm erklärt: .Mr wollen keine Geste, wir wollen 25 Mre Frieben sür Eurova!
.Wir kiivillilieren nicht!"
Adols Hitler in Breslau.
. Dreslau, 22. März. Seit der denkwürdigen Reichs-
^gsrede am 7. März hatten die Schlesier gehofft, daß
^ Füheer auch zu ihnen kommen werde und die Be-
^isterung war groß, als am Schluß der mitreißenden
^°ebbels-Kundgcbung in der Iahrhunderthalle am Don-
^stag voriger Woche der stellvertretende Gauleiter be-
^bntgab, daß Adolf Hitler am Sonntag nach Bres-
kommcn wcrd/ Dcnn so bot sich der schlesischen Be-
"ikerung die Gelegenheit, dem Führer für scine Aufbau-
^i>eit aus allen Gebieten zu dankcn. So strömtcn denn
von den Morgenstunden des Sonntags an von
Seiten gewaltige Menschenmaffen in der fahnen-
^lchmückten Hauptstadt Breslau zusammen. Cs mögen
^hr als dreißig Sonderzüge gewesen sein, die in den
^reslauer Bahnhöfen einliefen. Das Ziel aller dieser
Usenden waren die Iahrhunderthalle und der
Är
essehof. Ms um 12 5lhr die Tore geöffnet wur-
war innerhalb einer Stunde auch der lehte Stehplatz
?ieht. Aeberall herrschte srohe, erwartungsfreudige
iimmung. Vesonders in den von schwcrer Arbeit und
, etem Leben geprägten Gesichtcrn der 3000 oberschlesi-
^en Vergarbeiter, die kostenlos zu dieser Kundgebung
. kördert wurden und auf Chrenplähcn in den ersten
en der Iahrhunderthalle saßen, leuchtete die Freude,
sie nun den Führer sehen durften.
^ Die Straßen, durch die^der Führer kommen sollte.
oie ocr ^cciricyriirr ver <zi'luiciiiv-
und die schmetternden Rhythmen der Musik- und
pielmannszüge erklangen. Auf dem Flugplah hatten stch
e, Dann nahm der Führer das Wort. In seinem
'>treißenden Appell ging der Führer aüs von der gro-
Geschichte dieser Prövinz, die einst die schwerste Röt
envoll überstanden habe.
,5lebcr dieser Provinz," so rief der Führer unter
Iubcl der Maffcn aus, „steht in unauslöschlichen
is'tern das Wort „Chrc", steht das Wort „Sclbstbcwußt-
und stcht das Wort „Freiheit". 51nd wcnn ich in
^en Iahrcn kämpfte um des deutschen Volkes inncre
^iheit, dann ringe ich nun seit drei Iahrcn um die
Piheit des dcutschen Volkes nach außen. Ich habe
sür pen 29. Riürz ausgcrufen, nicht, damit mir als
sü>ielnen Menschen eine Stärkung zuteil wird, sondcrn
^üit sich in mir ausdrückt die Stärkedesdeut-
bereits von 2 5lhr an die Führer der Bewegung nnd
ihrer Gliederungen in Schlesien einqcfunden. Die Leib-
standarte, SA., NSKK., Politische Leiter, HI., Lust-
sportverband und Iungvolk waren durch Chrenformatio-
nen vertrctcn.
Kurz nach 3 ilhr landete das Flugzeug des Führers.
Nach der Begrüßung und nach dem Abschreiten der
Front der Chrensormationen wurde dcm Führer durch
einen Pimps aus Neurode im Culengebirge ein etwa 200
Iahre alter Stahlstich überreicht, ein altes Familien-
stück, mit einer Ansicht der Stadt Braunau am Inn, dem
Gcburtsort Adolf Hitlcrs.
Anter dem Iubel der den Flugvlah dicht umsäumen-
den Menschenmege sehte sich um )43 ilhr die Wagen-
kolonne zur Iahrhunderthalle in Bewegung. WLHrend
des ganzcn, neun Kilometer langen Weges, der in lang-
samer Fahrt zurückgelegt wurdc, grüßte der Führer, in
seinsm Wagen stehend, die ihm vön allen Seiten begei-
stert zujubelnden Menschenmaffen. Die Fenster der
Häuser waren bis unter das Dach hinauf dicht besetzt.
Am Cingang des Rathauses bot die Schutzpolizei dem
Führer einen Willkommgruß, Fanfarenbläser der HI.
empsingen ihn mit schmetterndsn Klängen. Immer dich-
ter wurden die Reihen der Menschen, je mehr sich die
Wagenkolonne dem Stadtinnern und der Iahrhundert-
halle nähsrte.
Hier war unterdeffen Gauleiter Wagner einge-
troffen und hatte nach dem Cinmarsch der Fahnen in
ciner kurzcn, mit lcbhaftcm Veifall aufgenommenen
Rede auf die Aufbauarbeit des Nationalsozialismus
hingewiesen, die allein Adolf Hitler, dem Führer
dcs Reichcs, dem treuesten Sohn unseres deutschen Vol-
kes, zu danken sei. ilm 4.15 Uhr drang von außen der
Iubel der Menge in die Halle. Der Führer hatte den
dichtbesetzten Meffehof durchschritten und betrat nun, be-
geistcrt empfangen, die Iahrhunderthalle. Cs dauerte
lange, bis sich die über 12 000 Menschen zählende Menge
beruhigt hatte. Crst nach mehreren vergeblichen Ver-
suchen gelang es Gaulciter Wagner, den Führer im
Namen der Männer und Frauen der Provinz Schlesien
willkommen zu heißen.
heitswillens und abcr auch
Cntschlossenheit ebenso wie die Stärke seines
^ Eiedenswillens."
Der Führer war in qroßen Zügen einen Vlick zu-
i, " auf die lehten drei Iahre im Innern. Cr sprach
der Cinigung, dem Wunder der Volkwerdung
j/F deutschen Nation, von der Wiedergewinung
Chre, der Sclbstachtung und der Rechtschasfenheit
^ deutschcn Wolk: wie aus ihnen der Glaube an
^^ütschland crwuchs, die Zuversicht und das
,°rtrauen in die eigene Kraft. „Ich habe aus die-
^ Glauben wiedcrerwcckt die starke Hoffnung, daß die-
tzh, schmachvolle Schicksal, das uns gctroffen hat, nicht
dauern wird, daß «inmal wieder die Stunde kom-
wird, da wir als Nation erhobenen Hauptes wie an-
^ Völker in dsr Wclt dastehcn können.
Wann ist jemals i« einem Volk in drei Iahren
eine größere Wandlung vor fich gegangen?
Wann ist jemals in drei Iahren ein größerer
Umbruch ersolgt auf allcn Gebieten dcs Lebens?
>^>ün jst jemals in drei Iahren eine gewaltige surcht-
>>, ? Wirtschastskatastrophe überwunden worden? Wann
(j.A drei Iahren eine größere politische Zerriffenheit be-
s,5» wordcn? Wann ist in drei Iahren ein Volk aus
i^aeser Ohnmacht wiedcrerwcckt worden zu scinem Glau-
sich und an seine Cxistenz? Wann ist das je der
4-? gewcscn?" lMinutcnlang jubcln die Maffen dcm
"er zu.)
Der Führer schildertc das schwere Werk, das dann
^ünen wurde, um das deutsche Voolk nun auch vor der
^ E zu rchabilitiercn und die Chre der Nation auch nach
Ml wieder hcrzustellen. „Auch hier kann einmal die
M>velt ihr Artcil sprechcn, ob es mir gelungcn ist, in
ii, , Iahren die Stellung unseres Volkes in dcr Äelt
-il^inem Gunsten zu vcrändern, oder ob mir das nicht
(Toscnder Beisall der Massen.)
3n diesen drei Iahren ist in Deutschland nicht ei n
^ r t gesallen, das ein anderes Voolk bedrohen
jst kein Schritt unternommen worden, den ein
sv^es Dolk als gegen sich gerichtet aussaffen könnte.
stürmischer Zustimmung unterstrcichen die Maffen
tj, ^ Feststellung des Führers.) In diesen drei Iahren
>,,Ee Erhebung des deutschen Volkes in so
>^e„ Formen gelungen, wie wir kaum ein ge-
^Eliches Beispiel dafür sehen.
^ni.^llcrdings, in diesen drei Iahren ist im deutschen
^ ein sanatischer Wille und unerhörter innerer Cnr-
? gefestigt worden, nümlich das, was war, unter kei-
"<i>,^Nlständen mehr fortzusetzen und unter keinen llm-
°N wieder zu erdulden! (Stürmischcr Beifall.)
Wir alle und alle Völker haben wohl die Empfin-
dunq, daß wir uns an der Wende eines Zeitalters
besinden. Neue Gedanken, neue Vorstellungen und
^ "eue Wirklichkeiten kündigen sich an.
^ »ur wir, die Vefiegten von einst, sondern auch die
haben die innerc Peberzeugung, daß irgend-
^ nicht in Ordnung war, daß besonders die
Ne l5st die Menschen verlaffen zu haben schien, daß an-
^j l,E>-r Vernunft der Wahnstnn des Hasses, der
"3unst und des Neides gekommen war und dar-
aus dann wieder die Gefühle der Furcht und der
A n g st.
Die Völksr empfinden es wohl überall: es muß, be-
sonders auf diesem Kontinent, der die Völker so eng an-
einander drängt, eine neue Ordnung kommen. Die
Völker müffen ein neuesVerhältnis zueinander-
findcn. Cine neue Konstruktion muß geschasfen
werden, die ihnen allen das Leben ermöglicht, die aus-
geht von der lleberzeugung, daß die Völker RealitL -
ten geschichtlicher Art sind, die man zwar weg-
wünschen kann, abcr nicht zu beseitigen vermag. lleber
dieser neuen Ordnung, die aufgerichtet werden muß, aber
stehen die Worte: Vernunst und Logik, Ver-
ständnis und gegenseitige Rücksichtnahme.
(Stürmische Zustimmung.)
Diejenigen jedoch irren sich, die qlauben, daß am
Cingang dieser neuen Ordnung das Wort Versail-
le s stehen kann. Das wäre nicht der Grundstein einer
Neuordnung, sondern ihr Grabstein! Deutschland
strebt nach dieser neuen Ordnung. Richt nach einer Ord-
nung, die den anderen Völkern irgsndetwas nimmt, son-
dern die gleiches Recht herstellt, um damit zu einer
freudigen Ilebernahme gleicher Pslichten zu kommen. Das
deutsche Volk lebt heute in diesen Aussaflungen, es lebt
in ihren so sehr, daß deren Cntfernung aus dieser Welt
seiner Vorstellungcn unmöglich ist."
Der Führer kennzeichnete die durch den französifch-
sow>etrussischen Pakt hcrvorgerufene politische SituatioN.
„Deutschland zieht daraus die einzig mögliche Konsequenz,
die es zrehen kann. Wenn schon die Welt um uns sich
wieder in neue Militärbündnisse verstrickt, dann
wollen wir zum mindesten die Soüveränität über das
gesamte Reichsgebiet wiederhergestellt wiffen! (Tosen-
der Beifall braüst durch die weite Halle.)
Die Vehauptung aber, daß diese Wicderherstellung
der Souveränität des Reiches über das eigene Reichs-
gebiet für andere unerträglich sei, ift für uns uner-
träglich! (Crneute Zustimmungskundgebungen der be-
geisterten Maffcn.)
Was ist das sür eine Völkerordnung, was soll das
sür eine Völkervcrständigung sein, in der es mög-
lich ist, ein anderes Volk zu bedrohen, nur weil es
in seinem eigenen Reichsgebiet seine hoheit bean-
sprucht. Wir werden vor solchcn Aussaffungen
nicht kapitulieren! Das kann die Welt
ruhig zur Kenntnis nehmen! (Vegeistert jubeln dre
Zehntausende dem Führer zu.)
Wir kümmern uns nicht darum, was andere
Völker innerhalb ihrer Grenzen tun, ja wir
halten das überhaupt geradezu als eine Voraus-
setzung für den Aufbau einer wirklichen Völkcrordnung
und Völkergemeinschaft. Wir glauben, daß ss einer der
primitivsten Grundsähe eincs wirklichen Völkervcränd-
niffes ist, daß jedes Volk das andere in seinem Raum
leben läßt, so, wie es leben will. (Die Maffen stimmen
dem Führer begeistert zu.)
Deutschland ftellt keine Ansprüche an andere
Völker! Es ist aber auch nicht gewillt, Forderun-
ge« und Ansprüche anderer Staatsmänner, die auf die
innere Gestaltung des Reiches und seiner sou-
veränen Rechte Bezug haben, anzuerkennen! (Tosender
Veifall.) Und hier irren fich diese, wenn fie glauben,
daß das nur die Meinung eines Mannes namens Adolf
Hitler wäre. Nein l Das ist die Meinung eines
67-Millionen-Volkes! (Vei diesen Worten des
Führers brechen die Schlesier in zehntausendsache Heil-
rufe aus.)
Ich habe über die Mlehnung solcher Cinmischungen
hinaus verfucht, in einer großen Konzeption eine Mög-
lichkeit zu geben für die D e friedung Curopas, d»e
ich für unbedingt erforderlich halte, für eine Befriedung
auf ein Vierteljahrhundert, auf eine Zsit also, die über
unsere Generation hinausgeht. Ich habe versucht, diese
Konzwtisn einfl-ch niederzulegen, weil die Crsahrunq ge-
zeiqt har, datz all die komplizierten, schon rein als Vor-
schläge schwer lesbaren und durchstudierbarcn Cntwürfe
v « rsagt haben. (Wieder stimmen di« Maffen dcm Füh-
rer begeistett zu.) Diesen Versuchen kann wirklich nur
der Wcrt einer G e st e beigemeffen werden. Wir wollen
aber keine Geste, sondern wir wollen 2 5 Iahre
Friedenfür Curopa! (Toserüie Zustimmung.)
llnd dic Völker? Auch sie wollen nicht, datz die
Dtaatsmänner voneinander Gesten fordern und cinander
nur Gesten machen, sondern daß sie Frieden schlie-
ße n und Frieden haltenl (Stürmischer Veifall.)
Di« anderen Staatsmänner können ja
ihrerseits auch einmal ihre Völker besragen, ob
sie diese Aufsaflung teilen! Ob sie es wünschen, daß
dem einen oder anderen Volk seine Hoheitsrechte
aus eigenem Gebiet abgeschnitten oder bestritten
werden?
Ob fie wünschen, daß daraus wieder neue Crbitte-
rung und neuer Haß kommt, oder ob fie nicht auch
wünschen, daß endlich dieser wahnsinnige und törichte
Krieg aller gegen alle aufhört! (Wieder braust die be-
geisterte Zustimmung der Maffen auf.)
Ich habc jsdenfalls diese Frage gestellt und zwar der
Instanz, die für mich allein entschcidend ift, und deren
Beurteilung oder Verurteilung mich allein tressen kann.
Cs ist dies das dentsche Volk! (Iubelnde Heil-
rufe.) Ich habe mich an die Nation gewandt und ihr
diese Frage vorgelegt. Bist Duauch dieser meiner Auf-
faffung? Willst Du auch unter allen llmständen die
Chre der Nation rvahrnehmen, Mgleich aber auch
die Hand zu einem dauernden Frieden geben?
Willst Du, deutsches Volk, Dich hiermit Deiner Führung
verbinden oder mißbilligst Du diese Haltung Deiner
Regierung? Ich habe an die Nation appelliert.
Der Siihrer m Minmich 1« LMigrhvsei»
PlStze sür 200 oao Zuhörer.
Ludwigshasen a-RH., 22. MLrz. Am kon».
menden Mittwoch, den 25. März, nachmittags 17 Ilhr
wird der Führer in einer Großkundgebung im
Hindenburg-Park sprechen. Cs sind sür rund 200 000
Zuhörer Plätze vorgesehen.
Die Hanieaten hörrcn dcn Führer.
Ein Blick in die Hamburger Hanseaten-Hälle wähvenü der Rede des F üh r ers.
(Heinrich Hoffmcmn, K.)
Mögen das die anderen Staatsmänner auchtun. Viel-
leicht werden dann, wenn die Staatsmännernicht
einig zu werden vermögen, die Völker die Cini-
gung finden! (Vegeisterte Zustimmung.)
Ich habe mich dem Arteil des deutschen Volkes ge-
stellt, nicht nur über diese Frage allein. Cs soll bezeugen,
ob es qlaubt, daß ich und meine Mitkämpfer unsere
Pfliiht ersüllt haben. (Tauscndfache Rufe: Ia!)
Ob es glaubt, daß wir, soweit es im Vermögen schwa-
cher sterblichcr Menschen liegt, das wahrmachten, was wir
einst versprochen hatten. (Crneute stürmische Zustimmungs-
kundgebungen und Ia-Rufe.) Cs soll jctzt bezeugen, ob
es glaubt, daß unsere Politik die Zustimmung der
Nation verdicnt! (Immer wiedcr braust der Veifall der
Maffen aus.)
Das Volk soll jetzt sür mich zeugen, so wie
ich so ost jetzt sür dieses Volk vor der Welt ge-
zeugt habe.
(Crneute Beisallsstürme und Heilruse.) Ich will mich
seinem llrteil unterstellen. Ich will dieses Volk aufrufen,
sein Bekenntnis abzulegen. Änd sein Vekenntnis wird
mein Bekenntnis sein, genau so wie das Bekennt-
nis das ich nun seit 17 Iahren in Deutschland gepre-
digt habe, zum Vekenntnis dieses Volkes ge-
worden ist! (Tosender Beifall.)
Und dieses Vekenntnis lautet: „Ich bin ein Deut-
scher. Ich glaube an mein Volk. Ich glaube a»
seine Lhrc. Ich glaube an seine Zukunft. Ich glaube
an sein Recht und ich trete ein sür dieses Recht. Ich
trete ein sür seine Freiheit und ich trete damit ein für
einen besseren Frieden als den Friedens des Iln-
segens und des Hafles der Vetgangenheit.
Das glaube ich und das bekenne ich im Na-
men meines Volkes vor der ganzcn Melt. Ilnd Du,
Volk, tritt jeht hintermich!"
Die Schlußworte dicses Bekenntniffes des Führers
gehen fast unter in dem stürmischen Iubel der tiefergris-
fenen Maffen. Immer wieder und wiedcr brausen die
tosenden Heilrufe der Zehntausende durch den riesigen
Kuppelbau. Ganz Schlesien huldigt seinem Führer.
Ganz Schlesicn bereitet dem Vefreier Dcutschlands begei-
sterte Treuekundgebungen.
Der Rückflug des Führers nach Verlin.
llnter dem Siegheil und erneutcm stürmischen Iubel
verließ der Führer mit seiner Vegleitung die Iahrhun-
derthalle, um bald daraus dieRückfahrt zum
Flughafen anzutreten. Auf den Straßen warteten
noch immer die Menschenmaflen eisern wie eine Mauer,
der Rückkehr des Führers harrend. Wenige Minuten
nach 18 Uhr erschien der Führer aus dem Flugplatz,
schon von weiten» durch Sicgheil-Rufe angckündigt. In
dem gleichen Augenblick dröhnten die Motoren sämtlicher
vier Maschinen los. Der Führer schritt die Front sei-
ner Leibstandarte ab, deren Musik- und Spielmannszug
das Horst-Weffel-Lied und das Deutschlandlied spielte
»md vcrabschiedete sich von dem Gauleiter und dcn übri-
gen Vertretcrn der Bcwcqung. Glcich darauf starteten
die Flugzeuge zum Rückslug nach Berlin.
„Er wiirde schmlor sem..."
Ein englischer Geistlicher gegen die VorschlSge
der Rest-Locarno-Mächt«.
London, 23. März. (Cig. Funkmeldung.) De-
trächtliches Ausschen erregte eine Aeußcrung des G e i st-
lichen der Kathedrale von Liverpool, der am Sonntag
beim Abendgottesdicnst erklärte, daß die Kirche nicht in
der Lage sei, die Dorschläge derRegierung,
wic es in anderen Fällen üblich sei, dem Segen Got-
tes zu empschlen. Es würde schamlos sein, so sagte
der Geistlichc, Kanonikus Davey, sür das, was in die-
ser Wochc in unserem Namen unternommen wurde,
um angeblich der Wahrheit und dem Frieden zu dienen,
den Segen Gottes zu erbitten. Die Vorschläge, die
eine Aufzwingung des Seistes dcr Ungleichheit
gegeniiber Deutschland bedeuteten, seien England
nicht würdig. Eine erneute Beschung auslän-
dischen Gebiets durch ausländische Truppen sei ein un -
geheuerlicher und nicht zu rcchtsertigender Dorschlag,
der aus cine »nnötige Erniedrigung eines gro-
ßen Volkes hinauslaufen würde.
Kleine Meldungen
— Die Unterzeichnung des Londoncr Flottenvertrags
findet morgen Dienstag im St. Iames-Palast in Lon -
don statt.
— Der polnische Scjm hat nach langen und sehr be-
wsgtcn Vcrhandlungen in zweiter und drittcr Lesung
das Geseh über die jüdisch-rituellcn Schlachtungen
(Schächtgeseh) angenommen.
ZMWijhler denke darau!
Wahlberechtigt ist, wer am 29. Mär» sein 20. Le»
bensjahr vollcndet hat, d. h. wer am 29. März 20 Iahr«
alt geworden ift.
Denke daran, junger Deutscher! Denke daran deut-
sches Mädel!
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lll Rpsg. Dst die g-itun, am Lricheinen verhindert. befteht kei«
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5 Rpfg. für »Kleine Anz-ig-n', di« nicht der Wirtschafiswerbung
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Montag, 23. MSrz
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1936
Mr SrMeil, E»rr imd Mdrn!
Ner Mm erklärt: .Mr wollen keine Geste, wir wollen 25 Mre Frieben sür Eurova!
.Wir kiivillilieren nicht!"
Adols Hitler in Breslau.
. Dreslau, 22. März. Seit der denkwürdigen Reichs-
^gsrede am 7. März hatten die Schlesier gehofft, daß
^ Füheer auch zu ihnen kommen werde und die Be-
^isterung war groß, als am Schluß der mitreißenden
^°ebbels-Kundgcbung in der Iahrhunderthalle am Don-
^stag voriger Woche der stellvertretende Gauleiter be-
^bntgab, daß Adolf Hitler am Sonntag nach Bres-
kommcn wcrd/ Dcnn so bot sich der schlesischen Be-
"ikerung die Gelegenheit, dem Führer für scine Aufbau-
^i>eit aus allen Gebieten zu dankcn. So strömtcn denn
von den Morgenstunden des Sonntags an von
Seiten gewaltige Menschenmaffen in der fahnen-
^lchmückten Hauptstadt Breslau zusammen. Cs mögen
^hr als dreißig Sonderzüge gewesen sein, die in den
^reslauer Bahnhöfen einliefen. Das Ziel aller dieser
Usenden waren die Iahrhunderthalle und der
Är
essehof. Ms um 12 5lhr die Tore geöffnet wur-
war innerhalb einer Stunde auch der lehte Stehplatz
?ieht. Aeberall herrschte srohe, erwartungsfreudige
iimmung. Vesonders in den von schwcrer Arbeit und
, etem Leben geprägten Gesichtcrn der 3000 oberschlesi-
^en Vergarbeiter, die kostenlos zu dieser Kundgebung
. kördert wurden und auf Chrenplähcn in den ersten
en der Iahrhunderthalle saßen, leuchtete die Freude,
sie nun den Führer sehen durften.
^ Die Straßen, durch die^der Führer kommen sollte.
oie ocr ^cciricyriirr ver <zi'luiciiiv-
und die schmetternden Rhythmen der Musik- und
pielmannszüge erklangen. Auf dem Flugplah hatten stch
e, Dann nahm der Führer das Wort. In seinem
'>treißenden Appell ging der Führer aüs von der gro-
Geschichte dieser Prövinz, die einst die schwerste Röt
envoll überstanden habe.
,5lebcr dieser Provinz," so rief der Führer unter
Iubcl der Maffcn aus, „steht in unauslöschlichen
is'tern das Wort „Chrc", steht das Wort „Sclbstbcwußt-
und stcht das Wort „Freiheit". 51nd wcnn ich in
^en Iahrcn kämpfte um des deutschen Volkes inncre
^iheit, dann ringe ich nun seit drei Iahrcn um die
Piheit des dcutschen Volkes nach außen. Ich habe
sür pen 29. Riürz ausgcrufen, nicht, damit mir als
sü>ielnen Menschen eine Stärkung zuteil wird, sondcrn
^üit sich in mir ausdrückt die Stärkedesdeut-
bereits von 2 5lhr an die Führer der Bewegung nnd
ihrer Gliederungen in Schlesien einqcfunden. Die Leib-
standarte, SA., NSKK., Politische Leiter, HI., Lust-
sportverband und Iungvolk waren durch Chrenformatio-
nen vertrctcn.
Kurz nach 3 ilhr landete das Flugzeug des Führers.
Nach der Begrüßung und nach dem Abschreiten der
Front der Chrensormationen wurde dcm Führer durch
einen Pimps aus Neurode im Culengebirge ein etwa 200
Iahre alter Stahlstich überreicht, ein altes Familien-
stück, mit einer Ansicht der Stadt Braunau am Inn, dem
Gcburtsort Adolf Hitlcrs.
Anter dem Iubel der den Flugvlah dicht umsäumen-
den Menschenmege sehte sich um )43 ilhr die Wagen-
kolonne zur Iahrhunderthalle in Bewegung. WLHrend
des ganzcn, neun Kilometer langen Weges, der in lang-
samer Fahrt zurückgelegt wurdc, grüßte der Führer, in
seinsm Wagen stehend, die ihm vön allen Seiten begei-
stert zujubelnden Menschenmaffen. Die Fenster der
Häuser waren bis unter das Dach hinauf dicht besetzt.
Am Cingang des Rathauses bot die Schutzpolizei dem
Führer einen Willkommgruß, Fanfarenbläser der HI.
empsingen ihn mit schmetterndsn Klängen. Immer dich-
ter wurden die Reihen der Menschen, je mehr sich die
Wagenkolonne dem Stadtinnern und der Iahrhundert-
halle nähsrte.
Hier war unterdeffen Gauleiter Wagner einge-
troffen und hatte nach dem Cinmarsch der Fahnen in
ciner kurzcn, mit lcbhaftcm Veifall aufgenommenen
Rede auf die Aufbauarbeit des Nationalsozialismus
hingewiesen, die allein Adolf Hitler, dem Führer
dcs Reichcs, dem treuesten Sohn unseres deutschen Vol-
kes, zu danken sei. ilm 4.15 Uhr drang von außen der
Iubel der Menge in die Halle. Der Führer hatte den
dichtbesetzten Meffehof durchschritten und betrat nun, be-
geistcrt empfangen, die Iahrhunderthalle. Cs dauerte
lange, bis sich die über 12 000 Menschen zählende Menge
beruhigt hatte. Crst nach mehreren vergeblichen Ver-
suchen gelang es Gaulciter Wagner, den Führer im
Namen der Männer und Frauen der Provinz Schlesien
willkommen zu heißen.
heitswillens und abcr auch
Cntschlossenheit ebenso wie die Stärke seines
^ Eiedenswillens."
Der Führer war in qroßen Zügen einen Vlick zu-
i, " auf die lehten drei Iahre im Innern. Cr sprach
der Cinigung, dem Wunder der Volkwerdung
j/F deutschen Nation, von der Wiedergewinung
Chre, der Sclbstachtung und der Rechtschasfenheit
^ deutschcn Wolk: wie aus ihnen der Glaube an
^^ütschland crwuchs, die Zuversicht und das
,°rtrauen in die eigene Kraft. „Ich habe aus die-
^ Glauben wiedcrerwcckt die starke Hoffnung, daß die-
tzh, schmachvolle Schicksal, das uns gctroffen hat, nicht
dauern wird, daß «inmal wieder die Stunde kom-
wird, da wir als Nation erhobenen Hauptes wie an-
^ Völker in dsr Wclt dastehcn können.
Wann ist jemals i« einem Volk in drei Iahren
eine größere Wandlung vor fich gegangen?
Wann ist jemals in drei Iahren ein größerer
Umbruch ersolgt auf allcn Gebieten dcs Lebens?
>^>ün jst jemals in drei Iahren eine gewaltige surcht-
>>, ? Wirtschastskatastrophe überwunden worden? Wann
(j.A drei Iahren eine größere politische Zerriffenheit be-
s,5» wordcn? Wann ist in drei Iahren ein Volk aus
i^aeser Ohnmacht wiedcrerwcckt worden zu scinem Glau-
sich und an seine Cxistenz? Wann ist das je der
4-? gewcscn?" lMinutcnlang jubcln die Maffen dcm
"er zu.)
Der Führer schildertc das schwere Werk, das dann
^ünen wurde, um das deutsche Voolk nun auch vor der
^ E zu rchabilitiercn und die Chre der Nation auch nach
Ml wieder hcrzustellen. „Auch hier kann einmal die
M>velt ihr Artcil sprechcn, ob es mir gelungcn ist, in
ii, , Iahren die Stellung unseres Volkes in dcr Äelt
-il^inem Gunsten zu vcrändern, oder ob mir das nicht
(Toscnder Beisall der Massen.)
3n diesen drei Iahren ist in Deutschland nicht ei n
^ r t gesallen, das ein anderes Voolk bedrohen
jst kein Schritt unternommen worden, den ein
sv^es Dolk als gegen sich gerichtet aussaffen könnte.
stürmischer Zustimmung unterstrcichen die Maffen
tj, ^ Feststellung des Führers.) In diesen drei Iahren
>,,Ee Erhebung des deutschen Volkes in so
>^e„ Formen gelungen, wie wir kaum ein ge-
^Eliches Beispiel dafür sehen.
^ni.^llcrdings, in diesen drei Iahren ist im deutschen
^ ein sanatischer Wille und unerhörter innerer Cnr-
? gefestigt worden, nümlich das, was war, unter kei-
"<i>,^Nlständen mehr fortzusetzen und unter keinen llm-
°N wieder zu erdulden! (Stürmischcr Beifall.)
Wir alle und alle Völker haben wohl die Empfin-
dunq, daß wir uns an der Wende eines Zeitalters
besinden. Neue Gedanken, neue Vorstellungen und
^ "eue Wirklichkeiten kündigen sich an.
^ »ur wir, die Vefiegten von einst, sondern auch die
haben die innerc Peberzeugung, daß irgend-
^ nicht in Ordnung war, daß besonders die
Ne l5st die Menschen verlaffen zu haben schien, daß an-
^j l,E>-r Vernunft der Wahnstnn des Hasses, der
"3unst und des Neides gekommen war und dar-
aus dann wieder die Gefühle der Furcht und der
A n g st.
Die Völksr empfinden es wohl überall: es muß, be-
sonders auf diesem Kontinent, der die Völker so eng an-
einander drängt, eine neue Ordnung kommen. Die
Völker müffen ein neuesVerhältnis zueinander-
findcn. Cine neue Konstruktion muß geschasfen
werden, die ihnen allen das Leben ermöglicht, die aus-
geht von der lleberzeugung, daß die Völker RealitL -
ten geschichtlicher Art sind, die man zwar weg-
wünschen kann, abcr nicht zu beseitigen vermag. lleber
dieser neuen Ordnung, die aufgerichtet werden muß, aber
stehen die Worte: Vernunst und Logik, Ver-
ständnis und gegenseitige Rücksichtnahme.
(Stürmische Zustimmung.)
Diejenigen jedoch irren sich, die qlauben, daß am
Cingang dieser neuen Ordnung das Wort Versail-
le s stehen kann. Das wäre nicht der Grundstein einer
Neuordnung, sondern ihr Grabstein! Deutschland
strebt nach dieser neuen Ordnung. Richt nach einer Ord-
nung, die den anderen Völkern irgsndetwas nimmt, son-
dern die gleiches Recht herstellt, um damit zu einer
freudigen Ilebernahme gleicher Pslichten zu kommen. Das
deutsche Volk lebt heute in diesen Aussaflungen, es lebt
in ihren so sehr, daß deren Cntfernung aus dieser Welt
seiner Vorstellungcn unmöglich ist."
Der Führer kennzeichnete die durch den französifch-
sow>etrussischen Pakt hcrvorgerufene politische SituatioN.
„Deutschland zieht daraus die einzig mögliche Konsequenz,
die es zrehen kann. Wenn schon die Welt um uns sich
wieder in neue Militärbündnisse verstrickt, dann
wollen wir zum mindesten die Soüveränität über das
gesamte Reichsgebiet wiederhergestellt wiffen! (Tosen-
der Beifall braüst durch die weite Halle.)
Die Vehauptung aber, daß diese Wicderherstellung
der Souveränität des Reiches über das eigene Reichs-
gebiet für andere unerträglich sei, ift für uns uner-
träglich! (Crneute Zustimmungskundgebungen der be-
geisterten Maffcn.)
Was ist das sür eine Völkerordnung, was soll das
sür eine Völkervcrständigung sein, in der es mög-
lich ist, ein anderes Volk zu bedrohen, nur weil es
in seinem eigenen Reichsgebiet seine hoheit bean-
sprucht. Wir werden vor solchcn Aussaffungen
nicht kapitulieren! Das kann die Welt
ruhig zur Kenntnis nehmen! (Vegeistert jubeln dre
Zehntausende dem Führer zu.)
Wir kümmern uns nicht darum, was andere
Völker innerhalb ihrer Grenzen tun, ja wir
halten das überhaupt geradezu als eine Voraus-
setzung für den Aufbau einer wirklichen Völkcrordnung
und Völkergemeinschaft. Wir glauben, daß ss einer der
primitivsten Grundsähe eincs wirklichen Völkervcränd-
niffes ist, daß jedes Volk das andere in seinem Raum
leben läßt, so, wie es leben will. (Die Maffen stimmen
dem Führer begeistert zu.)
Deutschland ftellt keine Ansprüche an andere
Völker! Es ist aber auch nicht gewillt, Forderun-
ge« und Ansprüche anderer Staatsmänner, die auf die
innere Gestaltung des Reiches und seiner sou-
veränen Rechte Bezug haben, anzuerkennen! (Tosender
Veifall.) Und hier irren fich diese, wenn fie glauben,
daß das nur die Meinung eines Mannes namens Adolf
Hitler wäre. Nein l Das ist die Meinung eines
67-Millionen-Volkes! (Vei diesen Worten des
Führers brechen die Schlesier in zehntausendsache Heil-
rufe aus.)
Ich habe über die Mlehnung solcher Cinmischungen
hinaus verfucht, in einer großen Konzeption eine Mög-
lichkeit zu geben für die D e friedung Curopas, d»e
ich für unbedingt erforderlich halte, für eine Befriedung
auf ein Vierteljahrhundert, auf eine Zsit also, die über
unsere Generation hinausgeht. Ich habe versucht, diese
Konzwtisn einfl-ch niederzulegen, weil die Crsahrunq ge-
zeiqt har, datz all die komplizierten, schon rein als Vor-
schläge schwer lesbaren und durchstudierbarcn Cntwürfe
v « rsagt haben. (Wieder stimmen di« Maffen dcm Füh-
rer begeistett zu.) Diesen Versuchen kann wirklich nur
der Wcrt einer G e st e beigemeffen werden. Wir wollen
aber keine Geste, sondern wir wollen 2 5 Iahre
Friedenfür Curopa! (Toserüie Zustimmung.)
llnd dic Völker? Auch sie wollen nicht, datz die
Dtaatsmänner voneinander Gesten fordern und cinander
nur Gesten machen, sondern daß sie Frieden schlie-
ße n und Frieden haltenl (Stürmischer Veifall.)
Di« anderen Staatsmänner können ja
ihrerseits auch einmal ihre Völker besragen, ob
sie diese Aufsaflung teilen! Ob sie es wünschen, daß
dem einen oder anderen Volk seine Hoheitsrechte
aus eigenem Gebiet abgeschnitten oder bestritten
werden?
Ob fie wünschen, daß daraus wieder neue Crbitte-
rung und neuer Haß kommt, oder ob fie nicht auch
wünschen, daß endlich dieser wahnsinnige und törichte
Krieg aller gegen alle aufhört! (Wieder braust die be-
geisterte Zustimmung der Maffen auf.)
Ich habc jsdenfalls diese Frage gestellt und zwar der
Instanz, die für mich allein entschcidend ift, und deren
Beurteilung oder Verurteilung mich allein tressen kann.
Cs ist dies das dentsche Volk! (Iubelnde Heil-
rufe.) Ich habe mich an die Nation gewandt und ihr
diese Frage vorgelegt. Bist Duauch dieser meiner Auf-
faffung? Willst Du auch unter allen llmständen die
Chre der Nation rvahrnehmen, Mgleich aber auch
die Hand zu einem dauernden Frieden geben?
Willst Du, deutsches Volk, Dich hiermit Deiner Führung
verbinden oder mißbilligst Du diese Haltung Deiner
Regierung? Ich habe an die Nation appelliert.
Der Siihrer m Minmich 1« LMigrhvsei»
PlStze sür 200 oao Zuhörer.
Ludwigshasen a-RH., 22. MLrz. Am kon».
menden Mittwoch, den 25. März, nachmittags 17 Ilhr
wird der Führer in einer Großkundgebung im
Hindenburg-Park sprechen. Cs sind sür rund 200 000
Zuhörer Plätze vorgesehen.
Die Hanieaten hörrcn dcn Führer.
Ein Blick in die Hamburger Hanseaten-Hälle wähvenü der Rede des F üh r ers.
(Heinrich Hoffmcmn, K.)
Mögen das die anderen Staatsmänner auchtun. Viel-
leicht werden dann, wenn die Staatsmännernicht
einig zu werden vermögen, die Völker die Cini-
gung finden! (Vegeisterte Zustimmung.)
Ich habe mich dem Arteil des deutschen Volkes ge-
stellt, nicht nur über diese Frage allein. Cs soll bezeugen,
ob es qlaubt, daß ich und meine Mitkämpfer unsere
Pfliiht ersüllt haben. (Tauscndfache Rufe: Ia!)
Ob es glaubt, daß wir, soweit es im Vermögen schwa-
cher sterblichcr Menschen liegt, das wahrmachten, was wir
einst versprochen hatten. (Crneute stürmische Zustimmungs-
kundgebungen und Ia-Rufe.) Cs soll jctzt bezeugen, ob
es glaubt, daß unsere Politik die Zustimmung der
Nation verdicnt! (Immer wiedcr braust der Veifall der
Maffen aus.)
Das Volk soll jetzt sür mich zeugen, so wie
ich so ost jetzt sür dieses Volk vor der Welt ge-
zeugt habe.
(Crneute Beisallsstürme und Heilruse.) Ich will mich
seinem llrteil unterstellen. Ich will dieses Volk aufrufen,
sein Bekenntnis abzulegen. Änd sein Vekenntnis wird
mein Bekenntnis sein, genau so wie das Bekennt-
nis das ich nun seit 17 Iahren in Deutschland gepre-
digt habe, zum Vekenntnis dieses Volkes ge-
worden ist! (Tosender Beifall.)
Und dieses Vekenntnis lautet: „Ich bin ein Deut-
scher. Ich glaube an mein Volk. Ich glaube a»
seine Lhrc. Ich glaube an seine Zukunft. Ich glaube
an sein Recht und ich trete ein sür dieses Recht. Ich
trete ein sür seine Freiheit und ich trete damit ein für
einen besseren Frieden als den Friedens des Iln-
segens und des Hafles der Vetgangenheit.
Das glaube ich und das bekenne ich im Na-
men meines Volkes vor der ganzcn Melt. Ilnd Du,
Volk, tritt jeht hintermich!"
Die Schlußworte dicses Bekenntniffes des Führers
gehen fast unter in dem stürmischen Iubel der tiefergris-
fenen Maffen. Immer wieder und wiedcr brausen die
tosenden Heilrufe der Zehntausende durch den riesigen
Kuppelbau. Ganz Schlesien huldigt seinem Führer.
Ganz Schlesicn bereitet dem Vefreier Dcutschlands begei-
sterte Treuekundgebungen.
Der Rückflug des Führers nach Verlin.
llnter dem Siegheil und erneutcm stürmischen Iubel
verließ der Führer mit seiner Vegleitung die Iahrhun-
derthalle, um bald daraus dieRückfahrt zum
Flughafen anzutreten. Auf den Straßen warteten
noch immer die Menschenmaflen eisern wie eine Mauer,
der Rückkehr des Führers harrend. Wenige Minuten
nach 18 Uhr erschien der Führer aus dem Flugplatz,
schon von weiten» durch Sicgheil-Rufe angckündigt. In
dem gleichen Augenblick dröhnten die Motoren sämtlicher
vier Maschinen los. Der Führer schritt die Front sei-
ner Leibstandarte ab, deren Musik- und Spielmannszug
das Horst-Weffel-Lied und das Deutschlandlied spielte
»md vcrabschiedete sich von dem Gauleiter und dcn übri-
gen Vertretcrn der Bcwcqung. Glcich darauf starteten
die Flugzeuge zum Rückslug nach Berlin.
„Er wiirde schmlor sem..."
Ein englischer Geistlicher gegen die VorschlSge
der Rest-Locarno-Mächt«.
London, 23. März. (Cig. Funkmeldung.) De-
trächtliches Ausschen erregte eine Aeußcrung des G e i st-
lichen der Kathedrale von Liverpool, der am Sonntag
beim Abendgottesdicnst erklärte, daß die Kirche nicht in
der Lage sei, die Dorschläge derRegierung,
wic es in anderen Fällen üblich sei, dem Segen Got-
tes zu empschlen. Es würde schamlos sein, so sagte
der Geistlichc, Kanonikus Davey, sür das, was in die-
ser Wochc in unserem Namen unternommen wurde,
um angeblich der Wahrheit und dem Frieden zu dienen,
den Segen Gottes zu erbitten. Die Vorschläge, die
eine Aufzwingung des Seistes dcr Ungleichheit
gegeniiber Deutschland bedeuteten, seien England
nicht würdig. Eine erneute Beschung auslän-
dischen Gebiets durch ausländische Truppen sei ein un -
geheuerlicher und nicht zu rcchtsertigender Dorschlag,
der aus cine »nnötige Erniedrigung eines gro-
ßen Volkes hinauslaufen würde.
Kleine Meldungen
— Die Unterzeichnung des Londoncr Flottenvertrags
findet morgen Dienstag im St. Iames-Palast in Lon -
don statt.
— Der polnische Scjm hat nach langen und sehr be-
wsgtcn Vcrhandlungen in zweiter und drittcr Lesung
das Geseh über die jüdisch-rituellcn Schlachtungen
(Schächtgeseh) angenommen.
ZMWijhler denke darau!
Wahlberechtigt ist, wer am 29. Mär» sein 20. Le»
bensjahr vollcndet hat, d. h. wer am 29. März 20 Iahr«
alt geworden ift.
Denke daran, junger Deutscher! Denke daran deut-
sches Mädel!