Herdelberger
Illeuesle Mrchricmen
^-zuzspreis: Monatllch 2.L0 Rm. «einschl. 27 Rpfg. Trägerlohnf
^»bmonatlich l.lll Rm. feinfchi. Trägsrlohnf. Vei den Abholstellen
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in « Der Bezugspreis ist voraus zahlbar. Einzelnummer
Ieitung am Lrscheinen verhindert, bestehl kein
»Mruch auf Entschadigung. Erscheini wochentäglich 11 Uhr.
ooestellungen müssen bis spätestens 25. des Monats fur den
folgenden Monar direkt beim Derlag eingersichr werden.
Neidelbecger Nnzeigsc , Neideibecgec Zeitung f^f
2n ganz Nordostbaden oerbceitete Tageszeitung.
Rnzeigen allec Rct kaben gutsn Lrfolg.
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5 Rpfg. für „Kleine Anzsigsn", dis nicht der Wirtschastswerbung
dienen, für Stellenanzeigen, Schiffahrtsanzeigen, Verlegeranzeigen.
Preis für Textanzeigen: go Rpfg. für dis 7g mm breite
Millimeterzeile. Nachlässe nach Malstaffel l und II oder
M-nz-nstaffel 6. g. Jt. ist Anzeigen - Prcisliste S gültig. Erfiil-
lungsort und G-richtsstand ist Heidelberg. Geschäftszeit 8—18 Uhr.
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Druck und Verlast von Frtedrich Schülzein Heidelberg.
» "O ^ Schristleituna: Sauptstraße 23 Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Montag, 9. März
Hauptgeschästsstelle Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigftelle: Haspelgasse 1.
1936
Zer FWers euroOsitze Missis«.
st n Auf dem dornenvollen Weg zur endlichen Vefrei-
Deutschlands hat der Führer und Reichs-
^ler AdolfHitler am7. März 1936 den lehten
getan. Die lotzts lästige Feffel des Versailler
I i o ^9^ ist gefallen. Es gibt keine entmilitari-
dia^ Rheinlandzone mehr.
^Eunde, als am Samstag
In sencr denkwür-
mittag um 12 Ilhr der
im Reichstag das Wort ergriff, rückten deutsche
h^^ppen in jenes Gebiet ein, das siebzehn Iahre lang
lick Souveränität des Reiches entzogen war: näm-
schl jenem Novembertag 1918, als die lehten dsut-
Soldaten des Weltkrieges dcn Rhein überschritten
Ff per Heimat entgegenzogcn. Man sollte auch in
fhj. "irerch einiges Äerständnis dafür aufbringen, wenn
tauf ausmerksam machen, welch ei
-
ein Maff von G e
^ Cntsagung es für uns bcdeutets, die dif-
Fij^tende Destimmung des Fricdensvertragcs, in jener
hjMig-Kilometer-Zone östlich des Rheins kcine Gar-
ftell, iu unterhalten, zu achten. Die volle Wiederher-
>vjz t der deutschen Souveränität in diesem Gcbiet ist,
3h, Man feststellen darf, eine Angelegenhcit, die die
ser der Welt in keiner Weise verleht. Wenn die-
>s> h'E P'U' Welt dennoch einiges Aufsehen erweckt, so
dg/^ies Aufsehcn lediglich vcranlafft durch die Tatsache,
d,jj-2üein Frankreich an der Crhaltung einer ent-
s<r"?»fisierten Zone an der deutschen Weftgrenze ein
j«s,^gisches Intereffe hatte. And wcnn die Franzosen
^sth ergreifendes Klagelied anstimmcn, datz Deutsch-
sv? »eigenmächtig den Locarnopakt aufgehoben" hütte,
Z°llten sie nicht ganz übersehcn, dah sie zu dicscm Vor-
>j^N Deutschlands den Anlatz gcgebcn haben. Dcnn
rj„^ Pakt, der Frankreich weitreichende Garantien vor
stg^ .. . deutschcn Angrisf bot, hat, wic wir wiffen, die
D/^sische Regierung nicht davon abgchalten, gegen
ft^,"ischland eine neue Cinkreisungspolitik
^Mleiten und sogar durch ein Militärbündnis
>>>,/ S o n, j e t r u tz l a n d die Rote Armee gcgen
T^F>uszubieten, ein Anternehmcn, deffen feindscliger
iiste t ier felbst von einsichtigen Franzosen offenhcrzig
iff Mtanden und ehrlich beklagt wird. Der Führer hat
ist grohcn Rede im Reichstag eingehend dargelegt,
steg^icher Richtung der französisch-sowjetruffische Pakt
tzj^, Abniachungcn p^n Locarno verstötzt und diesen
gj^irag dadurch autzsr Kraft setzt. Dic französische Re-
t^^bg hat heute kein Recht, zu behaupten, datz sie durch
^orgehen Deutschlands in dcr bisher entmilitarisier-
sej Zvne vor eine „vollcndcte Tatsachc" aestcllt worden
^rst, " ffe ist vor Abschluh des Ruffenpaktes wie-
!ssw lt und sehr eindringlich und ernst darauf ausmcrksam
T^cht worden, datz der Abschlutz dieses Daktes die
2>lagen des Locarnovertrages zcrstört. Man kann
s^ lchlietzlich nicht zumutcn, datz wir uns mit pedanti-
do/.^rcue an einen Vcrtrag für gebunden halten, der
-partner ausgehöhlt worden ist.
lq, bo wichtig für «ns, schon aus Gründen der nationa-
Ure, die Wiederaufrichtung dcr vollen Oberhoheit
qslriches in der Rheinzone ist, für die Welt, die die-
d» ^l't verstchen wird, hat dcr Inhalt des Memoran -
das der Führer verkündete, eine weit größere
hen iAung. And die Staatsmänner der verschiedenen gro-
chte. die siebzehn Iahre Zeit und Gelegenheit
haben, ihre Kunst zu zeigen und nichts anderes
chten, als die Welt in einem Zustand der grötz-
. D crwirrung zu versehen, sollten in diefer
hch,,, c ihr Gewissen prüfen und den Appell nicht über-
^tjp, seines Herzens und mit der beschwörenden
»ste des Mahncrs in lehter Stundc an sie gerichtct
lüch. Die Redc, die Adolf Hitler im Deutschen Reichs-
Mt< lt, war die leidcnschaftlichste und zugleich die er-
rndste Kundgebung, die wir jemals von dieser
bernommen haberi. Hier sprach, das fühlte wohl
den der Führer mit der ganzen Ileberzeugunqs-
R bs äuruazureitzen, rn oen es purzen mun, wenn nicy'
>er lehten Stunde die Vernunft die Gefahr er
p v l lalle bedroht. Siebzchn Iahre Nachkriegs-
sd»r .t>k: der Führer schlug die Akten auf. Das Ilrteil
^tnichtcnd. Cs war vernichtcnd für diejenigen, die
Mep^lt versprochen hatten, ihr den Frieden zu
Cs war dcr Nachweis des vollkommenen
t rotts eincr Politik, dercn Crnte wir hcute mit
und Crschüttcrung betrachtcn. Diefe Crnte
^Skj' t e nicht andcrs sein. Denn" aus dem Versailler
diesem Instrument eines sanatischen Haffes,
?stz ° t.e das erwachscn, was das Bild dcr heutigen Welt
bstdo^pt. Dcnn aus Hatz entsteht neuer hatz, aus
, ht N»st entstcht Verwirrung, aus Sclbstfucht ent-
?sth r?"tend und Not. Kcin Staatsmann kann aufstehen
MZHlen, datz das Bild, das dsr Führcr gezcichnct hat,
Cs ist das Bild einer bedrückenden und er-
°"den Wahrheit.
der Crkenntnis, daß Curopa auf diesem
Rljj tcht weiter schreiten darf, hat der Führer Vor-
Ij,9e unterbreitet, die für Curopa ein neues
, tstg/ > sches Programm bedeuten. Diese Vor-
,,stff ffeben Frankreich und Belgicn durch die Schaf-
s»<h »vr beidcrseitigen entmilitarisicrten Zone und
d l 28 Nichtangriffspakt, deffcn Dauer vor-
(g.^»hre dauern soll, Sichcrhcit und Llnverletzlichkeit
jjstsj^bzen. Diese Vorschläge umfaffen weiter einen
^»kt, der die Gesahr plöhlicher Angriffe unmög-
jstst^^chen soll, ferncr einen Nichtangriffspakt mit Li-
Aststenauch nach Osten jcde kriegerische Gefahr zu
lowie endlich die Bcreitschaft dcs Wicderein-
^Fr^ststtschlands in den Völkerbund. Wenn man
K estjstfreich vielleicht besorgt ist, datz die Aufhebung
Ächekbo. itarisierten Zonc irgendwie eine Gefahr für die
-stf' Frankrcichs bedcuten könnte, so zeigt das
s.^öh. st>er Vorschläge, daß kcine entmilitarisicrte Zone
«s .stde v? Sicherhcit gewähren kann, als dieses um-
h ie»>,.^ngebot, das Frankreich viel mehr gcwährt, als
stk?^psiüE ^ch wünfchen oder jcmals crhosfen konnte. Die
tjp siuDst Regierung wiirde Klugheit bcweisen, wenn sie
2hok iuristischcn Kleinkricg vor dem Haager Ge-
itz-stst tz.!. tznd vor dcm Völkerbund wegen dcr Rhcinland-
I.'st hjx ^chtcn würde, da an einer vollendcten Tatsache,
itzstst, tsahrung lehrt, nicht mehr gerüttelt werden
sxjstven 7,U>e»» sie sich dcr Prüsung scner Vorschläge zu-
ststst , 2ts, dic Curopa das gcwährcn, was durch
st" erreichbar ist: Sicherheit und Friede.
^sts/jf^tision Adolf Hitlers für Deutsch-
Vth . u Noch lange nicht erfüllt und das deutsche Volk
e^st 29. März aus dankerfülltcm Herzen sagen,
sssth. st^ ist. Wir fühlen — und diese Cmpfindung
.stst>>>., ststst heute schon in vielen Ländern geteilt —, datz
^ E) itl - " .^ rir - . » »>..
ers europäische Mission be-
Hermann Vagusche.
Soldatcn zichcn in Heidclbcrg ein.
Phot. Hartschuh.
Der Appell -es Flihrers.
Elnmütiges Bekenntnis des Bolkes am 2S. Märr.
Swße FiitzrerkmdgeSmg der P«rtei.
Adolf Hitler spricht über den Wahlkampf.
Berlin, 8. März. Der Sonntag stand, wie im
Weften des Reiches, so auch in Verlin ganz im Zeichen
der »un restlos wiederhergestellten deutschen Ober-
hoheit übsr das Rheinland, im Zeichen der Wie-
dcrbelebung der rheinischen Stcidte mit deutschen Trup-
peuteilen. Schon in den frühen Morgenstunjden sammel-
ten fich zehntaufende von Menschen am Wilhelmplatz, in
der Wilhelmstraße, der Straße Anter den Linden, dem
Lustgarten und den umliegendcn Stratzen. Ueberall wur-
den nationale Lieder gesungen. Als der Führer zur
Heldengedcnkfcier in der Staatsoper die Reichskanzlei
verließ, da war die Wilhelmstraße ein einziges Iubel-
brausen. Die Berliner Bevölkerung bezeugte dem Füh-
rer auf seiner Fahrt zur Staatsoper ihre Meinung über
die historische Tat vom 7. März. Diese Stimmung, die
sich hier offenbarte, hielt den ganzen Tag über an. Im-
mer wieder war der Wilhelmplatz Schauplah von Iubel-
szenen. Geradezu beängstigend wurde das Gedränge am
Wilhelmplatz, in der Wilhelmstratze und der Leipziger
Straße, als der die Anfahrt des Führers zu der
großen Führerkundgebung der Partei im Her-
renhaus zu erwarten war.
Kurz vor 9 Ahr vsrlietz dcr Führer die Reichs-
kanzlei und fuhr stehend durch das dichte Menschenspalier
zum Herrenhaus. Im grotzen Saal des Herrenhauses hat-
ten sich inzwischen die Reichsleiter, Gauleiter, Gaupropa-
gandaleiter, Reichsredner unb die MitgliSder der Reichs-
propagandaleitung der NSDAP, alles alte Kämpen der
nationalsozialistischen Bewsgung, eingefunden.
Der Reichspropagandaleiter der NSDA'P, Dr.
Goebbels, eröffnete die Kundgebung und wies aus
die historische Tat des Führers vom 7. März hin.
Nsi? küLrsr?
Dann sprach der Führer weit über eine Stunde
zu seinen alten Mitkämpfern und nahm von großen poli-
tischen Gesichtspunkten aus zu dem bevorstehenden Wahl-
kampf Stellung.
Cr gab, wie die RSK meldet, in packenden Vildern
eine Rückschau über den Weg, den Deutschland
in den drei Iahren nationalsozialistischer Regierung zu-
rückgelegt hat und stellte das Deutschland von heute gegen-
über jenem zsrrütteten und verkommenen Deutschland
vom Ianuar 19ZZ.
Unter begeisterter Zustimmung sprach er die Hossnung
aus, datz das deutsche Volk durch sein einmüti-
ges Vekenntnis gerade jeht hinter ihn trete; denn
es habe nichts mehr Gewicht im Kamps der politischen
Die entscheitzende Kabineitsfitzung am 8. März.
Der Führer mit seinen Mitarbertern am Vorabend der weltgeschichtlichen Reichstagssitzung. Von links nach rechts
die Reichsrnimster und Staatssekretäre: Dr. Meißner, Dr. Pfundtner. Seldte, Dr. Gürtner, van Schwerin-Krosigk,
Laurmers, Fr. Frick, von Neuvath, von Bloniiberg, Heß, Adolf Hitler, Rust, Hermann Göring, Dr. Frank, Dri GdevbÄS,
Schacht, Dr. Popitz, von Eltz-Rübenach. Kerrt urrd- Funk. (Hemrich Hosfmann. K.)
Kräste alsdieeinmütigeWillenskundgebu»
eines 6 8 - Mi llioncnvolkes.
Nachdem der Führer geendet hatte, nahm Reichs-
propagandaleiter Dr. Goebbels das Wort und gab
dem Dank Ausdruck, mit dem alle Nationalsozialisten des
Führers und seiner großen Vefreiungstat gedenken.
„Sie, mein Führer," so erklärte Dr. Goebbels unter
jubelnder Zustimmung, „haben gestern der Partri und
mit ihr dem ganzen deutschen Volk aus dem Herzen ge-
sprochen."
In diesem Augenblick drängten die Anwesenden spon-
tan zum Plah des Führers und bereiteten ihm unter
dem Cindruck der Creigniffe des 7. März und der Rede
des Führers eine minutenlange Iubelkundgcbung.
Dann gab der vom Führer bestimmte Leiter des
Wahlkampses, Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels,
im Sinne der Ausführungen des Führers die einzelnen
Richtlinien sür den dreiwöchigcn Wahlkamps.
*
Treuetelegramme an den Führer.
Berlin, 8. März. Die Gauleiter von Heffen und
des Westmarkgaues Koblenz-Trier-Birkenseld sandten dem
Führer noch am Samstag Treuetelegramme, in
denen sie ihm von der Begeisterung berichteten, mit der
die in ihre Friedensgarnisonen einrückcnden Truppen von
der Vevölkerung empfangen wurden. Anter den zahllosen
Dankkundgebungsn, die dem Führer sonst noch zugingen,
befinden sich auch die Telegramme der Vürgermeister
der verschiedenen Rheinstädte. Auch dcr Kardinal-
erzbischof von Köln, Schulte, gab in eincm Tclegramm
an Reichskriegsminister von Blomberg sciner Freuds
und Genugtuung Ausdruck, mit der er den Cinzug der
Wehrmacht in das Rheinland begrützte.
DeM-lltmsche Bksvlechinilie».
Normalisierung der bciderscitigen Vezichungcn.
Verlin, 8. März. Wie verlautet, habcn zwischen der
deutschen und der litauischen Regicrung An-
terhaltungen darüber stattgefunden, ob auf die Organs
der öffentlichen Mcinungsbildung in dcm Sinns einzu-
wirken sei. datz dic Derichterstattung in der Presse uttd
im Rundfunk des eincn Landes übcr Staatsmänner,
Regierungsmaßnahmen und Vorgänge des anderen Lan-
des in sachlichcm Ton geschieht »nd die Leitartjkel der
Pweffe sich der gleichsn Cinstellung beflcißigen. Wie wir
hörcn, sind beide Regierungen dcr Ansicht, daß cine der-
artige Einwirkung alsbald vorgenommen werden soll, da-
mit sich die Beziehungen bcider Länder normalisieren und
die Behandlung der zwischen ihncn schwcbendcn Fragen,
sowie die auf der einen oder anderen Scite zu treffenden
Maßnahmen in einer Atmosphäre derRuheund Sach-
lichkeit vor sich gehen können.
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5 Rpfg. für „Kleine Anzsigsn", dis nicht der Wirtschastswerbung
dienen, für Stellenanzeigen, Schiffahrtsanzeigen, Verlegeranzeigen.
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Deutschlands hat der Führer und Reichs-
^ler AdolfHitler am7. März 1936 den lehten
getan. Die lotzts lästige Feffel des Versailler
I i o ^9^ ist gefallen. Es gibt keine entmilitari-
dia^ Rheinlandzone mehr.
^Eunde, als am Samstag
In sencr denkwür-
mittag um 12 Ilhr der
im Reichstag das Wort ergriff, rückten deutsche
h^^ppen in jenes Gebiet ein, das siebzehn Iahre lang
lick Souveränität des Reiches entzogen war: näm-
schl jenem Novembertag 1918, als die lehten dsut-
Soldaten des Weltkrieges dcn Rhein überschritten
Ff per Heimat entgegenzogcn. Man sollte auch in
fhj. "irerch einiges Äerständnis dafür aufbringen, wenn
tauf ausmerksam machen, welch ei
-
ein Maff von G e
^ Cntsagung es für uns bcdeutets, die dif-
Fij^tende Destimmung des Fricdensvertragcs, in jener
hjMig-Kilometer-Zone östlich des Rheins kcine Gar-
ftell, iu unterhalten, zu achten. Die volle Wiederher-
>vjz t der deutschen Souveränität in diesem Gcbiet ist,
3h, Man feststellen darf, eine Angelegenhcit, die die
ser der Welt in keiner Weise verleht. Wenn die-
>s> h'E P'U' Welt dennoch einiges Aufsehen erweckt, so
dg/^ies Aufsehcn lediglich vcranlafft durch die Tatsache,
d,jj-2üein Frankreich an der Crhaltung einer ent-
s<r"?»fisierten Zone an der deutschen Weftgrenze ein
j«s,^gisches Intereffe hatte. And wcnn die Franzosen
^sth ergreifendes Klagelied anstimmcn, datz Deutsch-
sv? »eigenmächtig den Locarnopakt aufgehoben" hütte,
Z°llten sie nicht ganz übersehcn, dah sie zu dicscm Vor-
>j^N Deutschlands den Anlatz gcgebcn haben. Dcnn
rj„^ Pakt, der Frankreich weitreichende Garantien vor
stg^ .. . deutschcn Angrisf bot, hat, wic wir wiffen, die
D/^sische Regierung nicht davon abgchalten, gegen
ft^,"ischland eine neue Cinkreisungspolitik
^Mleiten und sogar durch ein Militärbündnis
>>>,/ S o n, j e t r u tz l a n d die Rote Armee gcgen
T^F>uszubieten, ein Anternehmcn, deffen feindscliger
iiste t ier felbst von einsichtigen Franzosen offenhcrzig
iff Mtanden und ehrlich beklagt wird. Der Führer hat
ist grohcn Rede im Reichstag eingehend dargelegt,
steg^icher Richtung der französisch-sowjetruffische Pakt
tzj^, Abniachungcn p^n Locarno verstötzt und diesen
gj^irag dadurch autzsr Kraft setzt. Dic französische Re-
t^^bg hat heute kein Recht, zu behaupten, datz sie durch
^orgehen Deutschlands in dcr bisher entmilitarisier-
sej Zvne vor eine „vollcndcte Tatsachc" aestcllt worden
^rst, " ffe ist vor Abschluh des Ruffenpaktes wie-
!ssw lt und sehr eindringlich und ernst darauf ausmcrksam
T^cht worden, datz der Abschlutz dieses Daktes die
2>lagen des Locarnovertrages zcrstört. Man kann
s^ lchlietzlich nicht zumutcn, datz wir uns mit pedanti-
do/.^rcue an einen Vcrtrag für gebunden halten, der
-partner ausgehöhlt worden ist.
lq, bo wichtig für «ns, schon aus Gründen der nationa-
Ure, die Wiederaufrichtung dcr vollen Oberhoheit
qslriches in der Rheinzone ist, für die Welt, die die-
d» ^l't verstchen wird, hat dcr Inhalt des Memoran -
das der Führer verkündete, eine weit größere
hen iAung. And die Staatsmänner der verschiedenen gro-
chte. die siebzehn Iahre Zeit und Gelegenheit
haben, ihre Kunst zu zeigen und nichts anderes
chten, als die Welt in einem Zustand der grötz-
. D crwirrung zu versehen, sollten in diefer
hch,,, c ihr Gewissen prüfen und den Appell nicht über-
^tjp, seines Herzens und mit der beschwörenden
»ste des Mahncrs in lehter Stundc an sie gerichtct
lüch. Die Redc, die Adolf Hitler im Deutschen Reichs-
Mt< lt, war die leidcnschaftlichste und zugleich die er-
rndste Kundgebung, die wir jemals von dieser
bernommen haberi. Hier sprach, das fühlte wohl
den der Führer mit der ganzen Ileberzeugunqs-
R bs äuruazureitzen, rn oen es purzen mun, wenn nicy'
>er lehten Stunde die Vernunft die Gefahr er
p v l lalle bedroht. Siebzchn Iahre Nachkriegs-
sd»r .t>k: der Führer schlug die Akten auf. Das Ilrteil
^tnichtcnd. Cs war vernichtcnd für diejenigen, die
Mep^lt versprochen hatten, ihr den Frieden zu
Cs war dcr Nachweis des vollkommenen
t rotts eincr Politik, dercn Crnte wir hcute mit
und Crschüttcrung betrachtcn. Diefe Crnte
^Skj' t e nicht andcrs sein. Denn" aus dem Versailler
diesem Instrument eines sanatischen Haffes,
?stz ° t.e das erwachscn, was das Bild dcr heutigen Welt
bstdo^pt. Dcnn aus Hatz entsteht neuer hatz, aus
, ht N»st entstcht Verwirrung, aus Sclbstfucht ent-
?sth r?"tend und Not. Kcin Staatsmann kann aufstehen
MZHlen, datz das Bild, das dsr Führcr gezcichnct hat,
Cs ist das Bild einer bedrückenden und er-
°"den Wahrheit.
der Crkenntnis, daß Curopa auf diesem
Rljj tcht weiter schreiten darf, hat der Führer Vor-
Ij,9e unterbreitet, die für Curopa ein neues
, tstg/ > sches Programm bedeuten. Diese Vor-
,,stff ffeben Frankreich und Belgicn durch die Schaf-
s»<h »vr beidcrseitigen entmilitarisicrten Zone und
d l 28 Nichtangriffspakt, deffcn Dauer vor-
(g.^»hre dauern soll, Sichcrhcit und Llnverletzlichkeit
jjstsj^bzen. Diese Vorschläge umfaffen weiter einen
^»kt, der die Gesahr plöhlicher Angriffe unmög-
jstst^^chen soll, ferncr einen Nichtangriffspakt mit Li-
Aststenauch nach Osten jcde kriegerische Gefahr zu
lowie endlich die Bcreitschaft dcs Wicderein-
^Fr^ststtschlands in den Völkerbund. Wenn man
K estjstfreich vielleicht besorgt ist, datz die Aufhebung
Ächekbo. itarisierten Zonc irgendwie eine Gefahr für die
-stf' Frankrcichs bedcuten könnte, so zeigt das
s.^öh. st>er Vorschläge, daß kcine entmilitarisicrte Zone
«s .stde v? Sicherhcit gewähren kann, als dieses um-
h ie»>,.^ngebot, das Frankreich viel mehr gcwährt, als
stk?^psiüE ^ch wünfchen oder jcmals crhosfen konnte. Die
tjp siuDst Regierung wiirde Klugheit bcweisen, wenn sie
2hok iuristischcn Kleinkricg vor dem Haager Ge-
itz-stst tz.!. tznd vor dcm Völkerbund wegen dcr Rhcinland-
I.'st hjx ^chtcn würde, da an einer vollendcten Tatsache,
itzstst, tsahrung lehrt, nicht mehr gerüttelt werden
sxjstven 7,U>e»» sie sich dcr Prüsung scner Vorschläge zu-
ststst , 2ts, dic Curopa das gcwährcn, was durch
st" erreichbar ist: Sicherheit und Friede.
^sts/jf^tision Adolf Hitlers für Deutsch-
Vth . u Noch lange nicht erfüllt und das deutsche Volk
e^st 29. März aus dankerfülltcm Herzen sagen,
sssth. st^ ist. Wir fühlen — und diese Cmpfindung
.stst>>>., ststst heute schon in vielen Ländern geteilt —, datz
^ E) itl - " .^ rir - . » »>..
ers europäische Mission be-
Hermann Vagusche.
Soldatcn zichcn in Heidclbcrg ein.
Phot. Hartschuh.
Der Appell -es Flihrers.
Elnmütiges Bekenntnis des Bolkes am 2S. Märr.
Swße FiitzrerkmdgeSmg der P«rtei.
Adolf Hitler spricht über den Wahlkampf.
Berlin, 8. März. Der Sonntag stand, wie im
Weften des Reiches, so auch in Verlin ganz im Zeichen
der »un restlos wiederhergestellten deutschen Ober-
hoheit übsr das Rheinland, im Zeichen der Wie-
dcrbelebung der rheinischen Stcidte mit deutschen Trup-
peuteilen. Schon in den frühen Morgenstunjden sammel-
ten fich zehntaufende von Menschen am Wilhelmplatz, in
der Wilhelmstraße, der Straße Anter den Linden, dem
Lustgarten und den umliegendcn Stratzen. Ueberall wur-
den nationale Lieder gesungen. Als der Führer zur
Heldengedcnkfcier in der Staatsoper die Reichskanzlei
verließ, da war die Wilhelmstraße ein einziges Iubel-
brausen. Die Berliner Bevölkerung bezeugte dem Füh-
rer auf seiner Fahrt zur Staatsoper ihre Meinung über
die historische Tat vom 7. März. Diese Stimmung, die
sich hier offenbarte, hielt den ganzen Tag über an. Im-
mer wieder war der Wilhelmplatz Schauplah von Iubel-
szenen. Geradezu beängstigend wurde das Gedränge am
Wilhelmplatz, in der Wilhelmstratze und der Leipziger
Straße, als der die Anfahrt des Führers zu der
großen Führerkundgebung der Partei im Her-
renhaus zu erwarten war.
Kurz vor 9 Ahr vsrlietz dcr Führer die Reichs-
kanzlei und fuhr stehend durch das dichte Menschenspalier
zum Herrenhaus. Im grotzen Saal des Herrenhauses hat-
ten sich inzwischen die Reichsleiter, Gauleiter, Gaupropa-
gandaleiter, Reichsredner unb die MitgliSder der Reichs-
propagandaleitung der NSDAP, alles alte Kämpen der
nationalsozialistischen Bewsgung, eingefunden.
Der Reichspropagandaleiter der NSDA'P, Dr.
Goebbels, eröffnete die Kundgebung und wies aus
die historische Tat des Führers vom 7. März hin.
Nsi? küLrsr?
Dann sprach der Führer weit über eine Stunde
zu seinen alten Mitkämpfern und nahm von großen poli-
tischen Gesichtspunkten aus zu dem bevorstehenden Wahl-
kampf Stellung.
Cr gab, wie die RSK meldet, in packenden Vildern
eine Rückschau über den Weg, den Deutschland
in den drei Iahren nationalsozialistischer Regierung zu-
rückgelegt hat und stellte das Deutschland von heute gegen-
über jenem zsrrütteten und verkommenen Deutschland
vom Ianuar 19ZZ.
Unter begeisterter Zustimmung sprach er die Hossnung
aus, datz das deutsche Volk durch sein einmüti-
ges Vekenntnis gerade jeht hinter ihn trete; denn
es habe nichts mehr Gewicht im Kamps der politischen
Die entscheitzende Kabineitsfitzung am 8. März.
Der Führer mit seinen Mitarbertern am Vorabend der weltgeschichtlichen Reichstagssitzung. Von links nach rechts
die Reichsrnimster und Staatssekretäre: Dr. Meißner, Dr. Pfundtner. Seldte, Dr. Gürtner, van Schwerin-Krosigk,
Laurmers, Fr. Frick, von Neuvath, von Bloniiberg, Heß, Adolf Hitler, Rust, Hermann Göring, Dr. Frank, Dri GdevbÄS,
Schacht, Dr. Popitz, von Eltz-Rübenach. Kerrt urrd- Funk. (Hemrich Hosfmann. K.)
Kräste alsdieeinmütigeWillenskundgebu»
eines 6 8 - Mi llioncnvolkes.
Nachdem der Führer geendet hatte, nahm Reichs-
propagandaleiter Dr. Goebbels das Wort und gab
dem Dank Ausdruck, mit dem alle Nationalsozialisten des
Führers und seiner großen Vefreiungstat gedenken.
„Sie, mein Führer," so erklärte Dr. Goebbels unter
jubelnder Zustimmung, „haben gestern der Partri und
mit ihr dem ganzen deutschen Volk aus dem Herzen ge-
sprochen."
In diesem Augenblick drängten die Anwesenden spon-
tan zum Plah des Führers und bereiteten ihm unter
dem Cindruck der Creigniffe des 7. März und der Rede
des Führers eine minutenlange Iubelkundgcbung.
Dann gab der vom Führer bestimmte Leiter des
Wahlkampses, Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels,
im Sinne der Ausführungen des Führers die einzelnen
Richtlinien sür den dreiwöchigcn Wahlkamps.
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Treuetelegramme an den Führer.
Berlin, 8. März. Die Gauleiter von Heffen und
des Westmarkgaues Koblenz-Trier-Birkenseld sandten dem
Führer noch am Samstag Treuetelegramme, in
denen sie ihm von der Begeisterung berichteten, mit der
die in ihre Friedensgarnisonen einrückcnden Truppen von
der Vevölkerung empfangen wurden. Anter den zahllosen
Dankkundgebungsn, die dem Führer sonst noch zugingen,
befinden sich auch die Telegramme der Vürgermeister
der verschiedenen Rheinstädte. Auch dcr Kardinal-
erzbischof von Köln, Schulte, gab in eincm Tclegramm
an Reichskriegsminister von Blomberg sciner Freuds
und Genugtuung Ausdruck, mit der er den Cinzug der
Wehrmacht in das Rheinland begrützte.
DeM-lltmsche Bksvlechinilie».
Normalisierung der bciderscitigen Vezichungcn.
Verlin, 8. März. Wie verlautet, habcn zwischen der
deutschen und der litauischen Regicrung An-
terhaltungen darüber stattgefunden, ob auf die Organs
der öffentlichen Mcinungsbildung in dcm Sinns einzu-
wirken sei. datz dic Derichterstattung in der Presse uttd
im Rundfunk des eincn Landes übcr Staatsmänner,
Regierungsmaßnahmen und Vorgänge des anderen Lan-
des in sachlichcm Ton geschieht »nd die Leitartjkel der
Pweffe sich der gleichsn Cinstellung beflcißigen. Wie wir
hörcn, sind beide Regierungen dcr Ansicht, daß cine der-
artige Einwirkung alsbald vorgenommen werden soll, da-
mit sich die Beziehungen bcider Länder normalisieren und
die Behandlung der zwischen ihncn schwcbendcn Fragen,
sowie die auf der einen oder anderen Scite zu treffenden
Maßnahmen in einer Atmosphäre derRuheund Sach-
lichkeit vor sich gehen können.