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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Januar bis Juni)

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Heidelberger

Reueste Nachrichien

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Schriftleitung: Hauptstraße 23 Fernsprecher-S.-A. 7351—53.

Donnerstag, 23. April

Hauptgeschästsstelle Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgasie 1.

1936

ftsführern geht
'wisien den Weg zum

Dewime Wirtsihilst.

^rsachen Wirkungcn.
ihr^^°"onalen Wirtscha

stq öke» ^.iaatsmännern: sie wi„..._ —„

Fkj,?"d d^^eden, sie vcrsichern, daß sis ihn erstreb-
»er ^nsstg'?och tun sie in dcr ipraris alles, um den
i>q,.">chi vnn, Ä r>erhindcrn. Wie gewisse Staatsmän-
'">m7>-!er j,,?ersailler Vertrag loskommen, so sind sie
. lilichen « Verschlingungen hineingeratcn, die die
^ek« '-gten . rstrmmungen des Versaillcr Vertrages
e? ?-'»»>»» »"d' »rcnn in eincm Fall die wirtschastlichen
d^,'cht EeiÜ Dersaillcr Diktatcs sich totliefen, so ist
U»»!i»- Crll Ansicht der Wirtschaftsführer zu vc»
»>»b!chwj^,i,">utzte Deutschland vollkommcn durch
!oh?^ ö>e cro^,/icparationstr>bute erschöpst sein, erst
s>Li der d^"t>chast aller anderen Nationen in-
»»leie^pchcn Tributarbeit durcbcinanderaeraten, ehe

vorn-
hatte

ganze Welt nicht nur

chle>


werde die

r im Zweifel, ob man die Wäh-
- »crfallcn lasicn soll, im Gegenteil er-
wie i« ^ Stabilisierung. Wozu also der Am-

>»an ^"ter
der

»ern lc» iich auch die Schülden dcr ganzen Wclt

Joh„ 7»°E>gleich ein Mitarbeiter am Friedens-
^Ä'-tcn ^ .»"yard Keynes, die durch dcn Krieg
e.» illia.x^^örungen wirtschastlicher Art nur aus
da/^Diark bercchnet hatte.

tb^i »ug>y. ? «chicksal der Reparationszahlun-
»eh^ geht . war ihre Ilnerfüllbarkeit, und
°°r !^bu>n c» wtt andcrcn wirtschaftlichen Dingcn. Man
Uu>aAltwirtsV.Al die Abwertungsfrage. Aus
?»>eri/' eincnÄ^lonserenz wurde s. Zt. der Vcrsuch
dtn>,/wner na^nhrungsfrieden zu schaffen. Die
^crsprachrn, wcil sie alles von ihrer Dol
s»»e " Teich,°^artetcn. Heutc ist man sich jenseits de-
!treL»vch darüber im Zwcisel, ob man die

»>eg '

öb« 7 Lg!?, >n Cngland, Millioncn tcilwcise enteigncte
ll»b „ ? wtir^-"tcr dafür nicht rcichcr machtc? And
Ü?!-k"cÄ>öert 77 in Wirklichkeit nichts an dcm Matz-
- °!»n,^^t>N'N a°n, den die WLHrung als internatio-
wlqi.lhejt dn^^edeutet, wcnn alle Ländcr in ihrer
b>i ü?Ud . " '

Wi77^»» dsnn wären die^ beiden Seiten der
^striÄbebis^'ltch Aequivalent gewesen. Aber weil man
. lü»i>,.?der^rsuch machte, eins dcr grötzten In-
>»u <!?->». n„^"^Welt, Deutschland, als Sklaven zu
uis« Währungen und Wirtschaften aller andc-

ys>..äu Vruch geqangen, kam die Wirtschafts-
i!" Woi7»»9^krise, dic Arbeitslosigkcit, der Rück-
ÄUh »'>el, di« undels, der Verfall dcs Vauerntums, und
^till» l> (sr° bur Abhilse angewendet wurden, also Zoll-
i -P.UUc, >,^u>g-Verfahren stnd doch angesichts dicser
,.»dz usis,^» Wcltivirtschaft nur kümmcrlichc Abhilfen.
C.^Uter ^'lson kennzeichnete oie Lagc Deutsch-
Alen,d Friedensvcrtrag in einer Rede vom
einl solgendermaßcn: „Der Fricdensvcr-
Kwtze Kommissivn ein unter dcm Namcn
^Ü!>uissi„u l > o n s k o m m i s s i o n. Diese Repara-
°>tz s,- iiiq,, " lann dic Vahnen des Handcls bcstimmcn,
ez , la»n s?"r. l>cs Krcdits, dcs internationalcn Kre-
. la»s,u bestrmn ' '

t wcnn a > > e rcanoer rn ,yrer

. Beispiele Cnglands oder Amcrikas ge-
n>n?!7?°»!->ts v o m G oldstandard abqe-

°»d

s ^ 'vie es eine zeause i

Vuu °>3 wp- .7 bie allgemeine Ansicht. '
°Ub^lNc"w Wa^ und vergaß, d a

men, wieviel Deutschland kaufen soll,
wie es seine Käufe bezahlen soll."

Man glaubte,
lß Deutsch-

»."'-rek '^uren - n bezahlenkonnte und diese
Mr isärid'-s. Arbeiterschaft und dem Gewerbe der
ie?vslj^>'en D "Ao schärfcr Konkurrenz machten, js
>.. ej>,i?l»No.'n jj lschland produzieren mutzte, um seinen
i»k° »U^°» v»,»^!^ukommcn. Das Uebersehen die-
»u>s »sn.»^tschaftlichen Grundsahes sührte nicht
ö t»' !°udee„ ij.'? ? » bruch des ganzen Reparations-
b-^U bnter d,e Quclle aller wirtschaftlichen
»v "gw^elne die Welt hcute noch seufzt. Zwar
»i? Är<,s. ^udcr, wie Deutschland und Cngland, in
^ die USA, sich mehr oder minder

-7'^» l> ukre? furchtbaren Fehlrechnung befreit,
dn'Uen e»d>irtsch^sF.' das jahrelang der Ruhnießer der
7°hren Niederhaltung war, erlcbt seit

lÄe» ^Uze pg.-,!>.° !urchtbare Krise, umsomehr,
Un^le ?>eser System beibchalten wurde und die

>u durch Palliativmittel beseitigen

oii^^'^chkeit nichts hclsen. Denn Handel
^c» i, d»rch tz-dcr Auhenhandel Frankreichs, gehen
T, Uer°j""rast x,.Crnkommensverminderung beschnit-
»^»nhnien ^^evölkerunq macht sich in sinkenden

teg L.?YMen r,. ^oirerunq macht stch rn stnkenden
»U,n!!I Riji,„^">»rkbar, während die Ansprüche des
!lu>,°" de„ Schrä!^weckc usw. gestiegcn sind, kurzum,
k<-° ste iÜ. »uder-en en dreht sich immcr weitcr, währcnd
»l ° cholüK sich s„f«tionen zum Stillstand gelangt ist.

° die , >!ch alles t,?»9- weitcrdrchcn, je mehr Frank-
S, Ce^^°!»che i,'j/"-' "m Vcrsailles wicdcrhcrzustcllen,
»n^ds s!>chn °>"e verhängnisvolle Cntwicklung.

d>Un?>>>-m "acheinann ^-rrüttung und des surchtbaren
°«°Uer^7bllnd" ''dor zuerst übcr Deutschland
l>e e^»!cht. cr.»»'dann über die Siegcrstaatcn
-)>>?!-r Kia?/>on si'k»°E mnzelne Land ist vcrclendet, jede
eiy»°kte urq den Vorkriegszustand, in dem der

!!<h?^>»d7 !>»den ^°5..^rrkäuser in seincm Strcben,
!» »-r>n/öu »ncrrci^^ künstlichcn Schrankcn sand, als
de/'Ueq> Uoch ^chbarqH Ipeal an. Dabci streitet man
d i» ^likr!>'rbcn dabei gibt es Nationen, die

U«q nichj E^-^dercchtsgunq nach dcm Fllan

°"d'>Un s,1chastW„°wen Fr'iedensplan fllr
^>Uc"'>>? Schjch,j^.».»wllen! Man sollte doch mei-
' »w erk'n«?" Ursache, also Vcrsailles


'» >">n, erk„„SI --»t.,. iar,acye, a,,o -oeriaiucs

, r Ab» ° "rsc>cl,„ wurdcn, dann müßte man alles
»7. »'°n blein^!^ °"s der Welt zu entfer-

!- e„ " »„>, "»» blcik,, ! °»s brr Welt zu e n t, c »

!»i,°»r end wiedq, "» aawohntcn Fahrwasicr, und
l-s Lbindu^'Men die mit den Staatsmännern

. Wlrtschastsführ:» Ver-

°°°r wirtschaftlichen

>n?.ch ^7^ ^b7^^»^NeMmg der Weltwirt

U° !>e- r e ch^":

!?>w'!..^r!7L°°ssnet' ?°un könncn die Rohstoff-

°>" wirklicher Friede der

^-r^-n kön^wdunac» 77 ^?»» ^nncn die internatio-
Vb7» »bqebant'^ !»>?ö-r ausbauen, die Zoll-
^"Iq?!>°rdni7 dicse Vork7>!7 Währnngsn gcordnet

^-7,"?". b'oörer gesunden

3w

R-ug aus dem Meg nach Kairo.

?><°»tsche ^ig- Funkmeldung.)

''g!, Erist°7»dtevonStoh

7^.,'°, 23,

Se,

Der ver-
rer jst ausgesunden
wo

--------

»Uch 7' U h7n,'!>7" !"? Aegypten und Vertrcter

rn

Der RatiollMiertag am 1. Mai.

Das Progmmm für ble Beranstliltungen in Berlin.

Ein BM Wrschiert.

Ansprachen des Führers.

Verlin, 22. April. Das amtliche Programm für die
Feier des Nationalfeiertages des deutschen
Volkes in der Reichshauptstadt liegt nunmehr vor und
sieht solgende Veranstaltungen vor:

8.ZV bis 9.3V Ahr Iugendkundgebung im Poststadion.

Programm:

Fanfaren.

Cröffnungsansprache durch den Reichsjugendführer
Baldur v. Schirach.

Lied: „Tritt heran, Arbeitsmann", von Heinrich
Lersch, Melodie von Fritz Sotke, gesungen von 3000 An-
gehörigen der HI.

Rede: Reichsminister Dr. Göebbels.

Lied: „Aufhebt unsere Fahnen" von W. Zorg, Me-
lodie von Frih Sotke.

Ansprache des Führers.

Gemeinsames Lied: „Vorwärts, vorwärts".

An der Kundgebung nehmen 80 000 Iugendliche, zu
drei Vierteln Angehörige der HI und des BdM, teil.
Aus einem Amkreis von 3 Kilometer vom Poststadion
marschieren sie, darüber hinaus werden sie im Dahntrans-
port heranbefördert. Aussteigebahnhöse sind bei der S-
Vahn: Lehrter Vahnhof und Bahnhof Putlih, bei der
ll-Vahn: Wcdding und Reinickcndorfer Stratzc.

Die künstlerische Ausgestaltung licgt in den Häiiden
des Architektcn Speer. .

Die Feier wird über alle deutschen Sender übertra-
gen. Im ganzen Reich finoen zur selben Zeit ähnliche
Feiern mit Aebertragung von Verlin statt.

1V.3V bis 11.3V Ühr Festsihung der Reichskulturkam-
mer im Deutschen Opernhaus Charlottenburg.

Cs spricht der Präsident der Reichskulturkammer
Reichsminister Dr. Goebbels.

Verkündung des Buch - und Filmpreises 1936.

12.3V W 13.3V W: 6tNtsM.

Da das Tempclhofer Feld durch den Au b m des
Flughasens nicht mehr zur Verfügung steht und' em an-
derer geigneter Platz in Verlin nicht vorhanden ist, findet
die Hauptkundgebung des Tages in diesem Iahr in fol-
gender Weise statt:

Vom Deutschen Opernhaus über Bismarckstraße —
Knie — Charlotenburger Chausiee — Brandenburger
Tor — Pariser Plah — Stratze Unter den Linden —
Schloßbrücke bis zum Lustgarten wevden nördlich und süd-
lich der Fahrbahn die Schasfenden Berlins Auf-
stellung nehmen. Sie marfchieren in 25 Säulen teils
aus den nördlichen, teils aus den südlichen Gegenden der
Reichshauptstadt in die einzelnen für sie bestimmten Auf-

marschabschnitte. Auf der ganzen Strecke werden Laut-
sprecheranlagen errichtet. Im Lustgarten werden
Abordnungen allcr Kreise Aufstellung nehmcn, Front nach
dem Älten Museum. Im Lustgartcn wcrden aus der
Dom- und auf der Spree-Scite Tribünen errichtet, die
mit monumcntalen Fahnenwünden abgeschloffen scin wer-
den. Auf den Stufcn des Alten Museums werden die
Fahnen dcr Verliner Gliederungen der Partei Ausstel-
lung nehmen.

Programm:

Fanfaren.

Cröffnungsansprache: Reichsminister Dr. Goeb-
b e l s.

Rede dcs Führers.

Deutschland-Lied, Horst-Wessel-Lied.

Schlußworte: Dr. Ley.

Die Kundgebung wird über alledeutschenSen-
Ler in die Parallelkundgebungen, die überall im ganzen
Reich zur selben Zeit stattfinden, übertragen, autzerdem
über die Lautsprecheranlage, die vom Lustgarten aus den
vokbezeichneten Stratzen bis zum Deutschen Opernhaus
crrichtet ist.

17 Uhr Empsang der Arbeiterdclegationen im Pa-
lais des Reichspräsidenten.

Aus allen Gauen des Reichs werden insgesamt
160 Arbeiter aller Verufe und die Sieger
des Reichsberufswettkampfes 1936 von der
Reichsregierung als Gäste nach Verlin geladcn, wo sie im
Lauf des 30. Äpril eintresfen und um 16 Uhr im Kaiser-
hof von Dr. Goebbels, Dr. Ley und Valdur von
Schirach begrüßt werden. Die Delegierten nehmen so-
wohl an der Iugendkundgebung als auch am Staatsakt im
Lustgarten teil und werden am Nachmittag des 1. Mai
danii vom Führer empfangcn. Die Anfahi't ersolgt vom
Kaiserhof über Wilhclmstratze zum Palais des Reichs-
präsidcnten.

20.15 bis 21.45 Uhr Fackelzug der Wchrmacht und
der Verbände der Vewegung.

Von Bülowstraße über Potsdamer Stratze — Pots-
damer Platz — Leipziger Stratze — Friedrichstratze —
Llnter den Linden — Schloßbrücke znm Lustgarten.

22.VV bis 23.VV Abendkundgebung im Lustgarten.

Cs spricht der preutzischs Ministerpräsident General-
vberst Göring.

Großer Zapsenstreich.

Die Kundgebung wird über alls deutschen Sender
übertragen.

Ab 2l Uhr Maifcier der Reichskulturkammer in den
Kroll-Festsälen.

An dieser Maiseier werden die Kulturschaffen-
den teilnehmen und die Arbeiterdelegierten aus
dem Reich als ihre Gäste bei sich sehen.

Außerdem werden in Verlin und im ganzen Reich

Ebrungen iür den SKövfer der Rcichswehr.

An seinem 70. Geburtstag wurden dem Generaloberst,
von S e eckt zahlreiche Ehrungen zuteil, der u. a.
vom ss ü h r e r zum Chef des ^nfanterieregiments 67
ernannt wurde. Aus unserm Bild überbringt General-
feldmarschall von Blomberg dem Jubilar die
Glückwünsche der Wehrmacht.

lScherl Bilderdienst, K.)

von d-m späten Nachmitagsstunden ab und abends in allen
Sälen, die seii langem vorbestcllt sind, sröhliche M,ai-
feiern der einzelnen Vetriebe durchgesührt. Die
Polizeistunde ist in der Nacht zum 2. Mai ausgehgben.

Am 2. Mai werden die Arbeiterdelegiertcn aus dem
Reich um 12 Ahr vom Staatskommisiar der Hauptstadt
Verlin empfangcn. Anschlicßend unternchmcn sic cine
Ausflugsfahrt an den Templiner See und werden abends
der Vorstellung des Deutschen Opernhauses „Die lustige
Witwe" beiwohnen.

Arablfcker Generalttrelk in Valüstina.

«ampf -mn die NorherrlKaft drö AudrniumS.

Ierusalem, 22. April. Am Dienstag obend fand
in Iafsa eine Versammlung von Vcrtretern allcr Ara-
berparteien Palästinas statt, in der die Ausrufung
des allgemeinen Generalstreiks am Donnerstag be-
schloffen wurde. Ausgeschlosien von der Streikbewegung
sind nur die Väcker.

In arabischen Vlättern wird in Zusammenhang mit
den letzten Zusammenstötzen auf kommunistische Ma-
chenschasten zur Verhetzung der Vevölkerung hingewiesen.

Die Führer aller arabischen Parteien erlietzen
einen gemeinsamen Ausrus an die arabische Ve-
völkerung Palästinas, in dem zunächst der Veschluß be-

kanntgegcbcn wurde, nach dem die geplante Cntsen-
dung einer Kommission nach London vorläufig
ausgsschoben werden soll, jedoch grundsätzlich sür
später beschloffene Sache bleibe. Sie fordern ferner zum
Verharren im Generalstreik bis auf weiteres
auf. Nur die Mühlen, Bäcker, Kliniken, Apotheker,
Transportmittel und Kafseehäuser sollen ausgenommen
werden. Die vereinigten arabischen Parteien werden am
Samstag dieser Woche erneut zusammentreten.

Von der Regierung wurde an die Bevölkerung Iaf-
fas und Tel Avtvs einAufruf gerichtet, in dem anf die
Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der Ordnung
hingewiesen wird. Der Oberkommisiar berief die Par-

Um diese Straßc gcht dcr Kampf.

Die Kaiserstratze zwischen Dessie und Addis Abeba, die zur Zeit im Mittelvunkt der Kampfbandlunqen steht.
Sie iit die verhältnismäsiiq beste «tratze Abessiniens und für Autos befahrbar. Wie es heitzt, sollen die Abessinier
die Stratze a» mehreren Stellen gesprenqt hcibern, worauf es zurückgeführt wird, datz die schon sür den, 21. April
erwartete Einnahme von Addis Abeba uoch nicht ersolgt ist. (Associated Pretz, K.)

teiführer zu sich und forderte sie auf, beruhigend auf
die Äevölkerung einzuwirken. Cs herrscht Preffezensur.
Das Verbot des Waffentragens und andere Verordnun-
gen ähnlicher Art wurden verschärst.

In Tel Aviv trafen 4000 Flüchtlinge aus den
Randqebieten ein, die von der Verwaltunq versorqt wer-
den niüffen.

Auch in Haisa Generalstreik der Araber.

Ierusalem, 22. April. Am Mittwoch ist nunmehr
auch in Haisa der Generalstreik der Araber
ausgebrochen. Damit sind in fast allen Städten Palästinas
die arabischen Läden geschlosien.

In Ierusalem wurden zahlreiche Streik-
posten verhaftet, die die Schlietzung der Läden ge-
waltsam erzwingen wollten.

Der deutsche Generalkonsul in Ierusalem im Feuer
aufständischer Araber.

Ierusalcm, 22. April. Am Mittwoch mittag geriet
der auf einer Dienstreise besindlichs deutsche Generalkon-
iul Doeble auf der für den normalen Verkehr gesperr-
ren Srratze von Ierusalem nach tzaifa in ein Feuer-
gefecht zwischen Arabern und Polizei. Generalkonsul
Doehle befand sich mit seinem Kraftwagen gemeinsam mit
anderen Fahrzeugen in einem unter Polizeischutz stehen-
den Geleitzug und mutzte nach Nablus zurückkehren.

Cin daraushin von ihm allein gemachtcr Versuch, das
bedrohte Hcbiet zu durchfahren, gelang. Die arabische
Vevölkerung erkannte dic Dienstslagge am Wagen des
deutschen Vertrsbers und ließ ihn iingehindert passieren.
Generalkonsul Doehle crreichte daraufhin unbehelligt
Haifa.

»

Die Spannung, die schon seit Iahren in Palä-
stina zwischen Iuden und Arabern besteht, hat ihre
letzte Ursache darin, katz das j ü d i sche Clement, das
seit Beendigung dcs Weltkricges in verstärktem Maß ins
Land gekonimen ist, es verstanden hat, sich den landwirt-
schaftlichen Voden anzucignen. Cs wird behauptet, datz
autzer der legalen Cinwandcrung nicht wcniger als 40 000
Iuden vcrbotswidrig, nämlich ohne jedc Cinwan-
derungserlaubnis, nach Pälästina gekommen sind, um sich
dort anzustedeln. Cs ist das offensichtliche Bestreben der
Iudcn, die A r a b c r, die scit Iahrhundcrten dcn Bodcn
des Landes bebaut haben, zu verdrängen, um dis
Früchte fremden Fleitzes zu ernten. Die Äraber wehren
sich dagegen, datz die Iudcn sich eine wirtschaftliche Obe»
herrschast aneignen, die den Iuden dadurch erleichtert
wird, datz sie Über grotze Kapitalien verfügen und datz
ihnen die reichen Geldauellen des internationalen Iuden-
tums zur Verfügung stehen. Die jungen Araber haben
sich bewaffnet und zu Organisationen'zusammengeschlos-
scn und cbcnso haben bic Zuden eincn Vcrtcidigungsbund
gegründet, der einige tauscnd Mitglieder zählt und des-
sen Aufgabe cs sst, die jlldischcn Landsiedlungen z» schühcn.
Die in dcn letzten Tagen ost genannte jüdische Siedlung
Tel Aviv ist in den letzten Iahren entstanden. Die Aus-
rufung des G e n e r a l st r e i k s durch die Araber zeigt,
wie crnst die Lage in Palästina sich gcstaltet hat. Die
Oberhohcit des Landes wird bekanntlich von Cngland
ausaeübt. In London schaut man sehr sorgenvoll nach
Palästina, das ein Land scharfer Gcgensätze gcworden tst.
 
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