Herdelberger
Neueste Nachritbten
^Ezugspreis: Monatltch 2.20 Rm. (einschl. 27 Rpfg. Trägerlohn)
^Ubnronatlich 1.10 Rm. (einschl. Trägerlohn). Bei den Abholstellen
^onatlich 2.— Rm.. halbmonatlich 1.— Rm. Durch die Post bezogen
^onatlich 2.20 Rm. (einschl.'postbeförderungsgebühren) und 36 Rpfg.
As^llgeld. Der Bezugspreis ist voraus zahlbar. Einzelnummer
»s .^pfg. die Zeimny am Lrjcheinen verhinderi, besteht kein
^"Wruch auf lkntschädigung. Trscheint wochentäglich 11 Uhr.
^vbestellungen müssen bis spätestens 25. des Monats für den
folgenden Monar direkt beim Verlag eingereicht werden.
<6eidelbecgec Nnzeigec / sseidelbecgec Zeitung
2n ganz Nordostbaden oecbceilete Lageszeitung.
Nnzeigen allec Nct baben guten Lcsolg.
Anzeigenpr-is: 6 Rpfg. für die 22 MM breite Millimeterzeile i
5 Rpfg. für .Meine Anzefgen". di- nicht der Wirtschaftswerbung
di-n-n, für Stell-nanz-ig-n, Schiffahrtsanz-ig-n, B-rlegeranzeig-n.
Preis für T-xtanz-ig-n: 30 Rpfg. für die 7g mm breite
Millimetcrzeiie. Nachlässe nach Malstaffel l und II oder
M-ngenstaff-l s. I. Jt. ist Anzeigen. Preisliste s gültig. Erfül-
lungsort und Gerichtsstand ist Hsidelbsrg. Geschäftszeit 8—18 Uhr.
Postscheckkonto Ludwigshafen 722l. Für Rüikgab- nicht o-rlangt-r
Schriftstücke wird keins Gewähr geleistet.
KK Druck und Berlag von Friedrich Schulze in Heidelberg.
Schristleituna: HauvtNraße 23 Fernsvrecher-S.-A. 7351-53.
Mittwochp 18. März
Hauptgeichästsstelle Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgasse 1.
1936
deiitsche Ziigend m 2S. Mrz.
llm Deutschlands Zukunst.
. »Bei uns dars nur der k r i t i s i e r e n, der selbst
a^^rbeitet" — dicses
^daministcrs
Dr.
dieses Wort
Goebbels
des
in
Neichspropa
der Berliner
dj^Eschlandhalle bcim Auftakt zum Wahlkamps sollte für
lj^beutsche Iugcnd dahin envcitert wcrden, datz im na-
^ "Mozialistischen Staat nur dcr mitarbciten kann, der
Derhältnisse kennt und durch disziplinicrte Haltung
tzcheres Könncn dazu in dcr Lage ist. Die Tatsache
d«: hervorragendcn Anteils derIugendam Wie-
I^ufbau dcr Nation ist gerade in diesen Tagen An-
gh- auf eine solche Vcrpflichtung hinzuweiscn, da die
ijjkrnd, die das 20. Lebenssahr überschritt, mit den
,,5'Oen Volksgenosien am 29. März zur Wahlurne
wird.
Z^Wahlurne? Vedcutct diescr 29. März für die
»^nd cine Wahl, in dcr sie sich zwischen zwei odcr
Hj.niehr Möglichkciten entschcidcn soll? Cs entspricht
kj'ch t dcm Geist des jungen Deutschlands, sich in Theo-
f n und Grübcleien zu vcrlieren. Wir wollen kämp-
z>,n, leben, wir Iungen, nicht für irgcndwclche toten
sondcrn für die Wirklichkeit. Dcshalb ist
29. März für uns cin Bekcnntnis. Vckenntnis
VZirklichkeit, die Nationalsozialis-
heitzt; Vekenntnis zur Chre, die Deutsch-
,j?o bedeutct; Bckenntnis zum Führcr, dcr unser
Glaube ist. Wir jungen Menschen brauchen
nicht mchr rcsignicrcnd übcr cine vcrlorene Zu-
zu klagen, uns hat Adolf Hitler mitten in ein
djj?tzes Gcschehcn hincingcstellt. Wir sind Mit-
h^jIer an diescm Reich, das die Zeiten überdauern wird,
N ^ es auf dem sich stcts erncucrnden Lebcnsimpuls der
send aufgebaut ist.
shjj.Eewitz, das ganze deutsche Volk ist dem
^ser zu ticfstcm Dank verpflichtet, datz er es aus der
Sj^chtschaft erlöst hat. ilns abcr ist er noch mchr:
Hitler ist der gcistige und seelische
unscres ganzen Scins. Fast ist es mützig,
'he ^ Leistungcn hinzuweisen, dic der nationalsozialisti-
hj Ttaat unter seincr Führung vollcndct hat. Cs mu-
4).h?ute schon als selbstvcrständlich an, daß der junge
durch die harte Lcbensschule der Gemein-
9ehen, datz er in der Hitlerjugend, im Arbcits-
SA und SS seinen Mann stehen mutz und
»bz 'tzehr als Arbeitsloser umherlungert. Wir wundern
^ "tchf darüber, daß aus schwächlichen, haltlosen Iun-
Und Mädeln hcute starke, innerlich bewußte Men-
gko- geworden sind, die im Arbeitsdienst für das Dolk
Werte geschaffen haben und noch schaffen. Men-
dyj's- die in dcr ncuen Wchrmacht bcdingungslos ihre
^Mndische Pflicht erfüllen, die in den nationalen
ist?anden fiir die Jdee leben und werben. Dgs alles
Werk des Führers. Cr hat aber nicht nur die
Menschen aus ihrem Milicu herausgeholt und in
hl»», S <h f cksa l s g e ms in s ch a ft bas 'Gcsamtvolkes
hij Ugestcllt, er hat sie auch geistig zu einer Cin-
si j,* geformt. Cs gibt hcutc kcine maßgcbliche Gruppe
Iugcnd mchr, die nicht vom nationalsozialistischen
bestimmt ist. Wo noch Cinzelgänger nicht mit
l>ick, lSleichschritt der Nation mitkommen können oder
lvz U>ollcn, wcrdcn sie mitgeriflcn oder sie bleiben hils-
»M Weg stchen. Der Schaft unsercr Wasfen, mit
U>ir für Deutschland kämpfcn, mag verschieden ge-
«»-si sein — die Wasse selbst abcr.ist aus einem einzigen
ist es nicht allein mit dem selbstbewußten
^ Mritt in den Formationen getan. Cs genügt nicht,
,>e ^Misterter Vcrchrer des Führcrs zu sein und
^Nttvegung bei jeder Gelegenhcit zu fciern. Cs wird
Mj?unter jungen Leuten oft zuviel in Schlagwort und
»,.«r Phruse gemacht. Wer aber jungist, mütz Klar-
?k ,U>ollen, Klarheit, die allcin nur Neich und Füh-
>>i b>ent. Wir Iungen haben kein Recht, über die
N ^?tzve" negativ zu richten, da wir nie innerlich in
M^elt jener Zeit gelebt haben, also auch nicht diese
A?ttuden Ideologien kennen und für sie vcrantwort-
?>ij'^. .Vei uns darf nur der kritisieren, der selbst
^"rbeitet", der die Verhältnisie kennt. Die Iu-
1 ikp."? Uch davor hüten, Reden zu halten, die nicht
stehen, die nicht auf eigencm Holz gewachsen find.
ö pg/^ude soll unscr neues Gelöbnis am 29. März sein,
N> ^ burch unser „Ia" nicht nur die Friedens -
Ztck^.efreiungspolitik rechtheißen, sondern
,/tj.^ese Zustimmung auch beweisen wollen, datz wir
Mitkämpfer im neuen Reich sind, posi-
--^räste im nationaliozialistiscbcn Staat.
den
etwa
wir aus
Haltunq hcraus garnicht andcrs könncn. Hitler,
lej,ue wollen dcn Fricden und nichts als Frieden.
. ' " ' .
^ e zur Arbeit,'dcr Wille zum Werk, zu
!. »o» Führcr wicder nach langer Zeit die Voraus-
uicht deshalb, weil es bequem ist, weil er
Dpfer erspart: Frieden deshalb, weil uns
un-
der
einer neuen geworden. Sie verstand die
'R Ädols Hitlers, die Losung der Volkwerdung,
V inst. liefer als manche ihrer Väter. Deshalb ist sie
*dsi?er mit dem ncuen Staat verwurzelt. Das aber
^iÄm-Elet nur.
Hitlcr hat sich nicht ohne Grund immer wie-
I; jsUs Iugend gewandt. Denn er sicht in ihr die
>1di eckerin dcr großcn Idce, zu der cr ausgerufen
ist unbcschwert von überängstlicher Objck-
V? Ud starrer Dogmatik. die im politischcn Leben
isj. T j°"cs nur hcmmend wirkcn. Iugcnd hat die Kraft
?uk>ens und dcn Mut zur Tatsachc. Dicse
Nüe»orauchj hj» nationalsoziaüstische Bcwegung zur
>uneren Gcstaltung dcs Rciches, das durch dcs
Hg., Unerschüttcrlichem Cinsah sich seine Stcllung in
üs-iun wicdcrerobcrt hat. Cs sind vicle hundsrttau-
V s> 9e Menschcn, dic wahlberechtigt sind und so die
^,?hre und Pflicht des Staatsbürgers ge-
z^tele untcr ihncn tretcn diesmal zum crstenmal
Ä sch^uhlurne. Aus Arbeitsdienst und zum Tcil
neucn Wehrmacht, aus dcn
>st>, °er „nd SA kommen sie, innerlich gefestigt,
^j^aji'u dcr Crlebnis-Gemeinschait dcs Dicnstes an
Tj'°n. Sie kennen nur eine Dartei, die identisck,
^i?" und Volk ist.
'Sx Nhen nun wiedcr mit klaren Köpien über unscre
sj^h^ wiedcr mit beherrschtcn Krästeü am
>tz
!s»^esij-^. wir' arbcitcn wicder mit einem ncucn Le-
N. Unser Beitrag zu dcm Werk des Füh-
^ üeh? tnwütiqkcit am 29. März. An diesem
T S> i ^ uicht nür um Dcutschland. sondcrn um
>u !al auch Curopas. Der Aufbauwille der
X' der Wills zum Frieden. Nichts kann der
v. Mbenttop verttlN DeutWanö.
Er Mt ab Sonnerstag vormittag in London rur Berfügung.
Ei» Tklegrmm des A«ße»mi»ifters.
An den Generalsekretär des Völkerbunds.
Verlin, 17. MLrz. Der Reichsminister des Aus-
wärtigen hat am 17. März an den Generalsekretär des
Völkerbundes, Avenol, in London solgendes Tele-
gramm geschickt:
„Ich bestätige dankend den Empfang Ihres Tele-
gramms vom 16. März und beehrc mich, mitzuteilen, datz
Votschaster von Ribbentrop die deutsche Regierung
im Völkcrbundsrat bei der Prüfung der von der bel-
gischcn und sranzösischen Regierung ausgeworscncn Frage
vertreten wird. Er wird vom Donnerstag vormittag an
in London zur Vcrsügung stehen.
Der Reichsminister des Auswärtigen:
Freiherr von Neurath."
Die destsche A»«w»rt i» Lmd««.
Am Dicnstag nachmittag cingetrosscn.
London, 17. März. Die deutsche Antwort an
den Völkerbundsrat ging am Dienstag gegen
17.30 !lhr (MCZ) beim Völkerbundssskretariat ein. Sie
wurde sogleich iibersetzt und vervielfältigt, um den
Ratsmitgliedern, die gerade in einer Geheim-
sitzung versammelt waren, unterbreitet zu werden.
Botschaster Joachim von Ribbentrop.
lSelle-Ehsler. K.)
Die Beralongen der Locarnv-MSchte.
Ein englischer Vorschlag.
London, 17. März. Die L o ca rno - Mä ch t e tra
ten am Dienstag um ll Uhr programmäßig im eng
lischen Autzenamt zur Crörterung der gestrigen B e
schlüssedes Völkerbundsrates zusammen.
Die Sitzung dauerte bis 12.30 !lhr. In ihr über
reichte Außenminister Cden ein ausführliches Schrist
stück mit den englischen Vorschlägen, die slch aus vie An-'
wendung der im Locarnovertrag vorgesehenen Maßnah-
men beziehen. Auch von anderer Seite sollen grundsätzliche
Crklärungen abgegeben worden sein. Die Fortsetzung
der Beratung wurde aus 22 !lhr festgeseht.
Die Franzosen traten anschließend sogleich zum
Studium der englischen Vorschläge zusammen.
Wie verlautet, stand der französische Außenminister
Flandin am Dienstag vormittag mit dem franzö-
sischen Ministerpräsidenten Sarraut und dem Quai
d'Orsay längere Zeit in fernmündlicher Verbindung.
Dic Nachtsihung.
London, 18. MLrz. Die Vertreter der Locarno-
Mächte traten, wie angekündigt, am Dienstag um
22 5lhr (Cnglischer Zeit) zu einer weiteren Veratung
zusammen. Von englischer Seite nahmen an dcr Sitzung
außer dem Außenminister Cden wieder Ramsay Mac-
donald und der Schatzkanzler Neville Chamber-
lain teil. Die Sitzung wurde eine halbe Stunde nach
Mitternacht beendet.
zu einer friedlichen und zufriedenstellendea
Lösung der gegenwärtigen Schwierigkeiten. Es ist der
Regierung Seiner Majestät klar, daß der Vorschlag
des deutschen Reichskanzlers wie auch alle
von anderen interesiierten Partcien gemachten Vor-
schläge zur geeigneten Zeit besprochen werden
müssen. Die deutsche Regicrung wird es indeffen wü»
digen, datz es sür die Regierung Seiner Majestät nicht
möglichist, im gegenwärtigen Zeitpunkt
irgendein weitergehendes Versprechen zu
geben.
Englsnd n>»«W sriedliche Ldsnn«.
Die englische Antwort an Deutschland.
Berlin, 17. März. Der englische Außenminister
Cden übergab am Dienstag nachmittag dem deutschen
Dotschafter in London, v. Hoesch, folgende Mit-
teilung:
Die Regierung Seiner Majestät tut ihr Aeutzcrstes
und wird dies auch weiterhin tun, um Mittel zu sinden
Sente tvricht -er Ftihrer in Könissberg.
«anz Sstvreußen Met ft» rum Emvsang.
sich stcllt'
Königsberg, 18. März. Der Führer und Reichskanz-
ler Adolf Hitler wird am heutigen Mittwoch abend
io Königsberg im Schlageterhaus, der riesigen Ausstel-
lungshalle der Ostmesse, sprechen.
Als im Lauf des Mittwoch die erste Nachricht durch
den Rundfunk und durch die Presse in Ostpreutzen be-
kannt wurde, daß der Führer nach Ostpreutzen
komntt, begann sosort ein gewalttger Ansturm aus die
Dienststcllen der Partei und innerhalb ganz kurzer Zeit
waren die 15 000 Plätze, die die Ansstellungsballe fatzt,
vergriffen. llnverzüglich wurde dafür gesorgt, daß allen,
die den Führer hören wollen, dies ermöglicht wird. Die
Organisationsleitung stellte sofort ein modernes Laut-
sprecherneh zur Verfügung. Ctwa 200 Ingenieure, Tech-
niker und Funkwarte arbeiten daran, die Lautsprecher-
anlagen auf den Stratzen und Plätzen einzubauen, die
der Führer auf dem Weg zum Schlageterhaus pasiieren
wir-d. Cine Staffelreportage wird dafür sorgen, datz jeder
auf den Plähen an den großen Lautsprecheranlagen oder
daheim am Rundsunk den Weg des Führers verfolgen
und miterleben kann. Die Oftpreutzen wollen ihrem Füh-
rer den Dank aussprechen sür all das, was er für Ost-
preußen getan hat.
Der ostpreutzische Bauer dankt dem Führer die
Scholle, die ihm ost schon nicht mehr gehörte und ihm
ohne Adolf Hitlers Werk verloren wäre. Der Arbei-
ter, der am Verzweifeln war — waren doch fast 140 000
aus Unterstützung und Wohlsahrt angewiesen —, kam
wieder zu Vrot, zeitweilig bis zum lehten Mann. Die
gewaltigen Leistungen des Winterhilfswerks
yaben darüber hinaus dafür gesorgt, datz auch in schwerer
Winterszeit bei den Armen und Aermsten die Not nicht
zu schwer empfimden wurde. Die Förderung des Woh-
nungsbaues und der Siedlung, die Verbesie-
runq der Straßen und besonders die grohe Reichs-
autobahnstraße brachten mit der Arbeit zugleich
eine Vesierung der sozialen Lebenshaltung der ostpreußi-
schen Ärbeiterschaft. Gewaltige Flächen neuen Landes
wurden in Ostpreußen gewonnen. Nicht zuletzt aber gilt
der Dank des Soldatenlandes Ostpreußen der Wehr -
hastmachung des deuffchen Volkes, was für das vom
Mutterland räumlich abgetrennte Ostpreußen von ganz
besondersr Vedeutung ist.
Schon am Vortag brachten die Züge aus der Pro-
vinz Tausende nach Königsberg. Auch dic Sonderzüge,
die zur Heranführung der Formationen nach Königsberg
gefahren werden, nahmen aus jeden verfüabaren Plah
Äolksgenosien aus der Provinz nach Königsoerg mit, um
ihnen zu billigem Fahrpreis die Möglichkeit zü verschaf-
fen, in Königsberg mit dabei zu sein. Die Königsberger
Vetriebe schlietzen heute nachmittag um 16 !lhr, um den
Arbeitskameraden die Teilnahme an dsr Kundgebung zu
crmöglichcn.
Nnch ftkin llebereiÄoniinen.
Die vorbereitenden Vcsprechungen gehcn wciier.
London, 18. März. (Cigene Funkmeldung.) Die
Locarnomächte treten am heutigen Mittwoch mit-
tag erneut zusammen, um ihre Vesprechungen fort-
z u s e h e n.
Aeber das Crgebnis der Nachtsihung berichtet
Reuter, der allgemeine Cindruck gehe dahin, datz die
Atmosphäre sich gebessert habe.
Von zuständiger britischer Seite wurde am Mitt-
woch früh erklärt, eine dauerhafteLösung der
europäischen Frage habe noch nichtgefunden wer-
den können. Die Cngländer seien bestrebt, einen Weg zu
einem fiebereinkommen ausfindig zu machen, dem Deutsch-
land und jede andere Macht beistimmen könnte. Die
Verhandlungen des lehten Abends seien sehr gut fort-
geschritten. Die britische Regierung wünschs, daß der
Völkerbundsrat in London bleibe, bis man sich über dis
Methoden zur Vehandlung der Lage geeinigt habe.
Zwischen den Locarno-Mächten, so wurde von briti-
scher Seite weiter mitgeteilt, sei noch keinfieber-
einkommen über ihr Programm erzielt worden. So-
bald das der Fall sci, werde es dem Völkerbund und
Dsulschland untertu'eltet wsrden. Ter dcutsche Vor-
schlag zu 25jährigen Nichtangrisfspakten werde
von den Locarno-Mächten gleichfalls erwogen.
Die BesprechuNgen, die sich noch immer im vorberei-
tenden Stadium befänden und noch viel Arbeit erforder-
ten, beschränkten sich auf die Fragen W e st e u r o pa s.
Auch die Franzosen, so wurde schlietzlich von
britischer Seite erklärt, seien bereit, eine friedliche
Lösung Hu finden, wie diss bei den Cngländern der
Fall sei. Die eigentliche Verhandlung für die Vorberei-
tung des ganzen Veratungsprogramms würds erst am
Donnerstag nach der Völkerbundsratssihung beginnen.
Sie RatsWng in LonÄn.
!lm die sogenannte Verlchung des Locarno-Vertrages.
London, 17. März. Der Völkerbundsrat
setzte Dienstag nachmittag seine Tätigkeit mit einer nicht-
öffentlichen Sitzung fort, an die sich eine Geheim-
sitzung anschlotz.
In der Geheimsihung wurde, wie verlautet, Mittei-
lungen der britischen Regierung über die Stsllung-
nahme der deutschen Regierung zu der an sie
ergangenen Cinladung entgegengenommen.
Im Anschlutz an die Geheimsihung trat der Völker-
bundsrat am Dienstag abend zu einer öffentlichen
Sitzung zusammen, aus deren Taziesordnung die Aus-
sprache über den am Montag vom französischen Autzen-
minister vorgelegten Cntschließungsenffvurf über die
Feststellung einer Verlotzung des Locarno-
Vertrages stand.
Der Ratspräsident teilte zu Veginn mit, daß ein
Telegramm der deutschen Regierung eingegangen sei, in
dem sie die Cinladung zur Teilnahme an den Ve-
ratungen des Völkerbundsrates annehme und mitteile,
daß Botschaster von Ribbentrop zu ihrem Dslegier-
ten ernannt sei und von Donnerstag früh a» in London
zur Verfügung stehen werde.
Der Völkerbundsrat soll Schlichter sein.
In der öffentlichen Ratssihung nahm als erster Rcd-
ner der Aussprache der türki'che Äutzenministcr Rüsch-
tü Aras das Wort. Cr erklärte, der Völker-
bundsrat habe aus Grund der Beftimmungen des L o-
carno-Vertrages die Pslicht, in der aufgcwor-
fenen Frage als Schlichtcr zu wirke». In internatio-
nalen Streitigkeiten müsie der Rat die Rolle cines
Mittlers und zugleich auch eines Bürgen der Si-
cherheit spielcn. Nach seiner Meinung würde sich der
Rat dicser beiden Hauptaufgaben nicht entledigen können,
wcnn er sich selbst lediglich auf die Nolle des Schlichters
beschränkte, die ibm durch den Nhein-Pakt übertragen
sei. Dsr Rat mllffe vorher sowohl Frankreich als auch
Belgren „volle Genugtuung" geben. Wenn es jedoch zu
irgend cincr Vcrmittluna komme, dann würdc er cs vor-
zicben, datz die Vernnttlung durch den Völkerbundsrat
und nicht auf irgend eine andere Weise erfolqe. Der
Ncdner ichlotz mit der Erkläruna. datz die Regelung
dcr Beziehungen zwischen den drei arotzcn europäischen
Rölkern eine Frage sei. die stcts das Nückqrat der
curopäischen Sichcrheit bildc.
Eine Hctzredc Litwinows.
Dann sprach dcr sowjctrusiische Autzenkommiffar
L i t winow , dcr, wic nicht anders zu erwartcn, wieder
Bölkerbundsrat am rundcn Tiich.
Das erste Bild von den Sitzungen des Völkerbundsrates in London, vst in dem seit der Round-Täble-
Konferenz berühmt gewordenen Konferenzsaal des St.-James-Palastes stattfinden. Es ist die öffentliche
Sitzung, in der Deutschlands Antwort auf die Einladung erörtert wurde. (Weltbild, K.)
lieve mein Voll!.
Führerwortc.
"Ich bin Deutscher. ich liebe mein Volk und hänge an
Ich weitz, daß cs nur dann glücklich sein kann, wenn
auch das Leben nach scinem Wescn und seiner Art
möglich ist."
(Am 7. März 1936 vor dem Reichstag )
ihm.
ihm
Neueste Nachritbten
^Ezugspreis: Monatltch 2.20 Rm. (einschl. 27 Rpfg. Trägerlohn)
^Ubnronatlich 1.10 Rm. (einschl. Trägerlohn). Bei den Abholstellen
^onatlich 2.— Rm.. halbmonatlich 1.— Rm. Durch die Post bezogen
^onatlich 2.20 Rm. (einschl.'postbeförderungsgebühren) und 36 Rpfg.
As^llgeld. Der Bezugspreis ist voraus zahlbar. Einzelnummer
»s .^pfg. die Zeimny am Lrjcheinen verhinderi, besteht kein
^"Wruch auf lkntschädigung. Trscheint wochentäglich 11 Uhr.
^vbestellungen müssen bis spätestens 25. des Monats für den
folgenden Monar direkt beim Verlag eingereicht werden.
<6eidelbecgec Nnzeigec / sseidelbecgec Zeitung
2n ganz Nordostbaden oecbceilete Lageszeitung.
Nnzeigen allec Nct baben guten Lcsolg.
Anzeigenpr-is: 6 Rpfg. für die 22 MM breite Millimeterzeile i
5 Rpfg. für .Meine Anzefgen". di- nicht der Wirtschaftswerbung
di-n-n, für Stell-nanz-ig-n, Schiffahrtsanz-ig-n, B-rlegeranzeig-n.
Preis für T-xtanz-ig-n: 30 Rpfg. für die 7g mm breite
Millimetcrzeiie. Nachlässe nach Malstaffel l und II oder
M-ngenstaff-l s. I. Jt. ist Anzeigen. Preisliste s gültig. Erfül-
lungsort und Gerichtsstand ist Hsidelbsrg. Geschäftszeit 8—18 Uhr.
Postscheckkonto Ludwigshafen 722l. Für Rüikgab- nicht o-rlangt-r
Schriftstücke wird keins Gewähr geleistet.
KK Druck und Berlag von Friedrich Schulze in Heidelberg.
Schristleituna: HauvtNraße 23 Fernsvrecher-S.-A. 7351-53.
Mittwochp 18. März
Hauptgeichästsstelle Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgasse 1.
1936
deiitsche Ziigend m 2S. Mrz.
llm Deutschlands Zukunst.
. »Bei uns dars nur der k r i t i s i e r e n, der selbst
a^^rbeitet" — dicses
^daministcrs
Dr.
dieses Wort
Goebbels
des
in
Neichspropa
der Berliner
dj^Eschlandhalle bcim Auftakt zum Wahlkamps sollte für
lj^beutsche Iugcnd dahin envcitert wcrden, datz im na-
^ "Mozialistischen Staat nur dcr mitarbciten kann, der
Derhältnisse kennt und durch disziplinicrte Haltung
tzcheres Könncn dazu in dcr Lage ist. Die Tatsache
d«: hervorragendcn Anteils derIugendam Wie-
I^ufbau dcr Nation ist gerade in diesen Tagen An-
gh- auf eine solche Vcrpflichtung hinzuweiscn, da die
ijjkrnd, die das 20. Lebenssahr überschritt, mit den
,,5'Oen Volksgenosien am 29. März zur Wahlurne
wird.
Z^Wahlurne? Vedcutct diescr 29. März für die
»^nd cine Wahl, in dcr sie sich zwischen zwei odcr
Hj.niehr Möglichkciten entschcidcn soll? Cs entspricht
kj'ch t dcm Geist des jungen Deutschlands, sich in Theo-
f n und Grübcleien zu vcrlieren. Wir wollen kämp-
z>,n, leben, wir Iungen, nicht für irgcndwclche toten
sondcrn für die Wirklichkeit. Dcshalb ist
29. März für uns cin Bekcnntnis. Vckenntnis
VZirklichkeit, die Nationalsozialis-
heitzt; Vekenntnis zur Chre, die Deutsch-
,j?o bedeutct; Bckenntnis zum Führcr, dcr unser
Glaube ist. Wir jungen Menschen brauchen
nicht mchr rcsignicrcnd übcr cine vcrlorene Zu-
zu klagen, uns hat Adolf Hitler mitten in ein
djj?tzes Gcschehcn hincingcstellt. Wir sind Mit-
h^jIer an diescm Reich, das die Zeiten überdauern wird,
N ^ es auf dem sich stcts erncucrnden Lebcnsimpuls der
send aufgebaut ist.
shjj.Eewitz, das ganze deutsche Volk ist dem
^ser zu ticfstcm Dank verpflichtet, datz er es aus der
Sj^chtschaft erlöst hat. ilns abcr ist er noch mchr:
Hitler ist der gcistige und seelische
unscres ganzen Scins. Fast ist es mützig,
'he ^ Leistungcn hinzuweisen, dic der nationalsozialisti-
hj Ttaat unter seincr Führung vollcndct hat. Cs mu-
4).h?ute schon als selbstvcrständlich an, daß der junge
durch die harte Lcbensschule der Gemein-
9ehen, datz er in der Hitlerjugend, im Arbcits-
SA und SS seinen Mann stehen mutz und
»bz 'tzehr als Arbeitsloser umherlungert. Wir wundern
^ "tchf darüber, daß aus schwächlichen, haltlosen Iun-
Und Mädeln hcute starke, innerlich bewußte Men-
gko- geworden sind, die im Arbeitsdienst für das Dolk
Werte geschaffen haben und noch schaffen. Men-
dyj's- die in dcr ncuen Wchrmacht bcdingungslos ihre
^Mndische Pflicht erfüllen, die in den nationalen
ist?anden fiir die Jdee leben und werben. Dgs alles
Werk des Führers. Cr hat aber nicht nur die
Menschen aus ihrem Milicu herausgeholt und in
hl»», S <h f cksa l s g e ms in s ch a ft bas 'Gcsamtvolkes
hij Ugestcllt, er hat sie auch geistig zu einer Cin-
si j,* geformt. Cs gibt hcutc kcine maßgcbliche Gruppe
Iugcnd mchr, die nicht vom nationalsozialistischen
bestimmt ist. Wo noch Cinzelgänger nicht mit
l>ick, lSleichschritt der Nation mitkommen können oder
lvz U>ollcn, wcrdcn sie mitgeriflcn oder sie bleiben hils-
»M Weg stchen. Der Schaft unsercr Wasfen, mit
U>ir für Deutschland kämpfcn, mag verschieden ge-
«»-si sein — die Wasse selbst abcr.ist aus einem einzigen
ist es nicht allein mit dem selbstbewußten
^ Mritt in den Formationen getan. Cs genügt nicht,
,>e ^Misterter Vcrchrer des Führcrs zu sein und
^Nttvegung bei jeder Gelegenhcit zu fciern. Cs wird
Mj?unter jungen Leuten oft zuviel in Schlagwort und
»,.«r Phruse gemacht. Wer aber jungist, mütz Klar-
?k ,U>ollen, Klarheit, die allcin nur Neich und Füh-
>>i b>ent. Wir Iungen haben kein Recht, über die
N ^?tzve" negativ zu richten, da wir nie innerlich in
M^elt jener Zeit gelebt haben, also auch nicht diese
A?ttuden Ideologien kennen und für sie vcrantwort-
?>ij'^. .Vei uns darf nur der kritisieren, der selbst
^"rbeitet", der die Verhältnisie kennt. Die Iu-
1 ikp."? Uch davor hüten, Reden zu halten, die nicht
stehen, die nicht auf eigencm Holz gewachsen find.
ö pg/^ude soll unscr neues Gelöbnis am 29. März sein,
N> ^ burch unser „Ia" nicht nur die Friedens -
Ztck^.efreiungspolitik rechtheißen, sondern
,/tj.^ese Zustimmung auch beweisen wollen, datz wir
Mitkämpfer im neuen Reich sind, posi-
--^räste im nationaliozialistiscbcn Staat.
den
etwa
wir aus
Haltunq hcraus garnicht andcrs könncn. Hitler,
lej,ue wollen dcn Fricden und nichts als Frieden.
. ' " ' .
^ e zur Arbeit,'dcr Wille zum Werk, zu
!. »o» Führcr wicder nach langer Zeit die Voraus-
uicht deshalb, weil es bequem ist, weil er
Dpfer erspart: Frieden deshalb, weil uns
un-
der
einer neuen geworden. Sie verstand die
'R Ädols Hitlers, die Losung der Volkwerdung,
V inst. liefer als manche ihrer Väter. Deshalb ist sie
*dsi?er mit dem ncuen Staat verwurzelt. Das aber
^iÄm-Elet nur.
Hitlcr hat sich nicht ohne Grund immer wie-
I; jsUs Iugend gewandt. Denn er sicht in ihr die
>1di eckerin dcr großcn Idce, zu der cr ausgerufen
ist unbcschwert von überängstlicher Objck-
V? Ud starrer Dogmatik. die im politischcn Leben
isj. T j°"cs nur hcmmend wirkcn. Iugcnd hat die Kraft
?uk>ens und dcn Mut zur Tatsachc. Dicse
Nüe»orauchj hj» nationalsoziaüstische Bcwegung zur
>uneren Gcstaltung dcs Rciches, das durch dcs
Hg., Unerschüttcrlichem Cinsah sich seine Stcllung in
üs-iun wicdcrerobcrt hat. Cs sind vicle hundsrttau-
V s> 9e Menschcn, dic wahlberechtigt sind und so die
^,?hre und Pflicht des Staatsbürgers ge-
z^tele untcr ihncn tretcn diesmal zum crstenmal
Ä sch^uhlurne. Aus Arbeitsdienst und zum Tcil
neucn Wehrmacht, aus dcn
>st>, °er „nd SA kommen sie, innerlich gefestigt,
^j^aji'u dcr Crlebnis-Gemeinschait dcs Dicnstes an
Tj'°n. Sie kennen nur eine Dartei, die identisck,
^i?" und Volk ist.
'Sx Nhen nun wiedcr mit klaren Köpien über unscre
sj^h^ wiedcr mit beherrschtcn Krästeü am
>tz
!s»^esij-^. wir' arbcitcn wicder mit einem ncucn Le-
N. Unser Beitrag zu dcm Werk des Füh-
^ üeh? tnwütiqkcit am 29. März. An diesem
T S> i ^ uicht nür um Dcutschland. sondcrn um
>u !al auch Curopas. Der Aufbauwille der
X' der Wills zum Frieden. Nichts kann der
v. Mbenttop verttlN DeutWanö.
Er Mt ab Sonnerstag vormittag in London rur Berfügung.
Ei» Tklegrmm des A«ße»mi»ifters.
An den Generalsekretär des Völkerbunds.
Verlin, 17. MLrz. Der Reichsminister des Aus-
wärtigen hat am 17. März an den Generalsekretär des
Völkerbundes, Avenol, in London solgendes Tele-
gramm geschickt:
„Ich bestätige dankend den Empfang Ihres Tele-
gramms vom 16. März und beehrc mich, mitzuteilen, datz
Votschaster von Ribbentrop die deutsche Regierung
im Völkcrbundsrat bei der Prüfung der von der bel-
gischcn und sranzösischen Regierung ausgeworscncn Frage
vertreten wird. Er wird vom Donnerstag vormittag an
in London zur Vcrsügung stehen.
Der Reichsminister des Auswärtigen:
Freiherr von Neurath."
Die destsche A»«w»rt i» Lmd««.
Am Dicnstag nachmittag cingetrosscn.
London, 17. März. Die deutsche Antwort an
den Völkerbundsrat ging am Dienstag gegen
17.30 !lhr (MCZ) beim Völkerbundssskretariat ein. Sie
wurde sogleich iibersetzt und vervielfältigt, um den
Ratsmitgliedern, die gerade in einer Geheim-
sitzung versammelt waren, unterbreitet zu werden.
Botschaster Joachim von Ribbentrop.
lSelle-Ehsler. K.)
Die Beralongen der Locarnv-MSchte.
Ein englischer Vorschlag.
London, 17. März. Die L o ca rno - Mä ch t e tra
ten am Dienstag um ll Uhr programmäßig im eng
lischen Autzenamt zur Crörterung der gestrigen B e
schlüssedes Völkerbundsrates zusammen.
Die Sitzung dauerte bis 12.30 !lhr. In ihr über
reichte Außenminister Cden ein ausführliches Schrist
stück mit den englischen Vorschlägen, die slch aus vie An-'
wendung der im Locarnovertrag vorgesehenen Maßnah-
men beziehen. Auch von anderer Seite sollen grundsätzliche
Crklärungen abgegeben worden sein. Die Fortsetzung
der Beratung wurde aus 22 !lhr festgeseht.
Die Franzosen traten anschließend sogleich zum
Studium der englischen Vorschläge zusammen.
Wie verlautet, stand der französische Außenminister
Flandin am Dienstag vormittag mit dem franzö-
sischen Ministerpräsidenten Sarraut und dem Quai
d'Orsay längere Zeit in fernmündlicher Verbindung.
Dic Nachtsihung.
London, 18. MLrz. Die Vertreter der Locarno-
Mächte traten, wie angekündigt, am Dienstag um
22 5lhr (Cnglischer Zeit) zu einer weiteren Veratung
zusammen. Von englischer Seite nahmen an dcr Sitzung
außer dem Außenminister Cden wieder Ramsay Mac-
donald und der Schatzkanzler Neville Chamber-
lain teil. Die Sitzung wurde eine halbe Stunde nach
Mitternacht beendet.
zu einer friedlichen und zufriedenstellendea
Lösung der gegenwärtigen Schwierigkeiten. Es ist der
Regierung Seiner Majestät klar, daß der Vorschlag
des deutschen Reichskanzlers wie auch alle
von anderen interesiierten Partcien gemachten Vor-
schläge zur geeigneten Zeit besprochen werden
müssen. Die deutsche Regicrung wird es indeffen wü»
digen, datz es sür die Regierung Seiner Majestät nicht
möglichist, im gegenwärtigen Zeitpunkt
irgendein weitergehendes Versprechen zu
geben.
Englsnd n>»«W sriedliche Ldsnn«.
Die englische Antwort an Deutschland.
Berlin, 17. März. Der englische Außenminister
Cden übergab am Dienstag nachmittag dem deutschen
Dotschafter in London, v. Hoesch, folgende Mit-
teilung:
Die Regierung Seiner Majestät tut ihr Aeutzcrstes
und wird dies auch weiterhin tun, um Mittel zu sinden
Sente tvricht -er Ftihrer in Könissberg.
«anz Sstvreußen Met ft» rum Emvsang.
sich stcllt'
Königsberg, 18. März. Der Führer und Reichskanz-
ler Adolf Hitler wird am heutigen Mittwoch abend
io Königsberg im Schlageterhaus, der riesigen Ausstel-
lungshalle der Ostmesse, sprechen.
Als im Lauf des Mittwoch die erste Nachricht durch
den Rundfunk und durch die Presse in Ostpreutzen be-
kannt wurde, daß der Führer nach Ostpreutzen
komntt, begann sosort ein gewalttger Ansturm aus die
Dienststcllen der Partei und innerhalb ganz kurzer Zeit
waren die 15 000 Plätze, die die Ansstellungsballe fatzt,
vergriffen. llnverzüglich wurde dafür gesorgt, daß allen,
die den Führer hören wollen, dies ermöglicht wird. Die
Organisationsleitung stellte sofort ein modernes Laut-
sprecherneh zur Verfügung. Ctwa 200 Ingenieure, Tech-
niker und Funkwarte arbeiten daran, die Lautsprecher-
anlagen auf den Stratzen und Plätzen einzubauen, die
der Führer auf dem Weg zum Schlageterhaus pasiieren
wir-d. Cine Staffelreportage wird dafür sorgen, datz jeder
auf den Plähen an den großen Lautsprecheranlagen oder
daheim am Rundsunk den Weg des Führers verfolgen
und miterleben kann. Die Oftpreutzen wollen ihrem Füh-
rer den Dank aussprechen sür all das, was er für Ost-
preußen getan hat.
Der ostpreutzische Bauer dankt dem Führer die
Scholle, die ihm ost schon nicht mehr gehörte und ihm
ohne Adolf Hitlers Werk verloren wäre. Der Arbei-
ter, der am Verzweifeln war — waren doch fast 140 000
aus Unterstützung und Wohlsahrt angewiesen —, kam
wieder zu Vrot, zeitweilig bis zum lehten Mann. Die
gewaltigen Leistungen des Winterhilfswerks
yaben darüber hinaus dafür gesorgt, datz auch in schwerer
Winterszeit bei den Armen und Aermsten die Not nicht
zu schwer empfimden wurde. Die Förderung des Woh-
nungsbaues und der Siedlung, die Verbesie-
runq der Straßen und besonders die grohe Reichs-
autobahnstraße brachten mit der Arbeit zugleich
eine Vesierung der sozialen Lebenshaltung der ostpreußi-
schen Ärbeiterschaft. Gewaltige Flächen neuen Landes
wurden in Ostpreußen gewonnen. Nicht zuletzt aber gilt
der Dank des Soldatenlandes Ostpreußen der Wehr -
hastmachung des deuffchen Volkes, was für das vom
Mutterland räumlich abgetrennte Ostpreußen von ganz
besondersr Vedeutung ist.
Schon am Vortag brachten die Züge aus der Pro-
vinz Tausende nach Königsberg. Auch dic Sonderzüge,
die zur Heranführung der Formationen nach Königsberg
gefahren werden, nahmen aus jeden verfüabaren Plah
Äolksgenosien aus der Provinz nach Königsoerg mit, um
ihnen zu billigem Fahrpreis die Möglichkeit zü verschaf-
fen, in Königsberg mit dabei zu sein. Die Königsberger
Vetriebe schlietzen heute nachmittag um 16 !lhr, um den
Arbeitskameraden die Teilnahme an dsr Kundgebung zu
crmöglichcn.
Nnch ftkin llebereiÄoniinen.
Die vorbereitenden Vcsprechungen gehcn wciier.
London, 18. März. (Cigene Funkmeldung.) Die
Locarnomächte treten am heutigen Mittwoch mit-
tag erneut zusammen, um ihre Vesprechungen fort-
z u s e h e n.
Aeber das Crgebnis der Nachtsihung berichtet
Reuter, der allgemeine Cindruck gehe dahin, datz die
Atmosphäre sich gebessert habe.
Von zuständiger britischer Seite wurde am Mitt-
woch früh erklärt, eine dauerhafteLösung der
europäischen Frage habe noch nichtgefunden wer-
den können. Die Cngländer seien bestrebt, einen Weg zu
einem fiebereinkommen ausfindig zu machen, dem Deutsch-
land und jede andere Macht beistimmen könnte. Die
Verhandlungen des lehten Abends seien sehr gut fort-
geschritten. Die britische Regierung wünschs, daß der
Völkerbundsrat in London bleibe, bis man sich über dis
Methoden zur Vehandlung der Lage geeinigt habe.
Zwischen den Locarno-Mächten, so wurde von briti-
scher Seite weiter mitgeteilt, sei noch keinfieber-
einkommen über ihr Programm erzielt worden. So-
bald das der Fall sci, werde es dem Völkerbund und
Dsulschland untertu'eltet wsrden. Ter dcutsche Vor-
schlag zu 25jährigen Nichtangrisfspakten werde
von den Locarno-Mächten gleichfalls erwogen.
Die BesprechuNgen, die sich noch immer im vorberei-
tenden Stadium befänden und noch viel Arbeit erforder-
ten, beschränkten sich auf die Fragen W e st e u r o pa s.
Auch die Franzosen, so wurde schlietzlich von
britischer Seite erklärt, seien bereit, eine friedliche
Lösung Hu finden, wie diss bei den Cngländern der
Fall sei. Die eigentliche Verhandlung für die Vorberei-
tung des ganzen Veratungsprogramms würds erst am
Donnerstag nach der Völkerbundsratssihung beginnen.
Sie RatsWng in LonÄn.
!lm die sogenannte Verlchung des Locarno-Vertrages.
London, 17. März. Der Völkerbundsrat
setzte Dienstag nachmittag seine Tätigkeit mit einer nicht-
öffentlichen Sitzung fort, an die sich eine Geheim-
sitzung anschlotz.
In der Geheimsihung wurde, wie verlautet, Mittei-
lungen der britischen Regierung über die Stsllung-
nahme der deutschen Regierung zu der an sie
ergangenen Cinladung entgegengenommen.
Im Anschlutz an die Geheimsihung trat der Völker-
bundsrat am Dienstag abend zu einer öffentlichen
Sitzung zusammen, aus deren Taziesordnung die Aus-
sprache über den am Montag vom französischen Autzen-
minister vorgelegten Cntschließungsenffvurf über die
Feststellung einer Verlotzung des Locarno-
Vertrages stand.
Der Ratspräsident teilte zu Veginn mit, daß ein
Telegramm der deutschen Regierung eingegangen sei, in
dem sie die Cinladung zur Teilnahme an den Ve-
ratungen des Völkerbundsrates annehme und mitteile,
daß Botschaster von Ribbentrop zu ihrem Dslegier-
ten ernannt sei und von Donnerstag früh a» in London
zur Verfügung stehen werde.
Der Völkerbundsrat soll Schlichter sein.
In der öffentlichen Ratssihung nahm als erster Rcd-
ner der Aussprache der türki'che Äutzenministcr Rüsch-
tü Aras das Wort. Cr erklärte, der Völker-
bundsrat habe aus Grund der Beftimmungen des L o-
carno-Vertrages die Pslicht, in der aufgcwor-
fenen Frage als Schlichtcr zu wirke». In internatio-
nalen Streitigkeiten müsie der Rat die Rolle cines
Mittlers und zugleich auch eines Bürgen der Si-
cherheit spielcn. Nach seiner Meinung würde sich der
Rat dicser beiden Hauptaufgaben nicht entledigen können,
wcnn er sich selbst lediglich auf die Nolle des Schlichters
beschränkte, die ibm durch den Nhein-Pakt übertragen
sei. Dsr Rat mllffe vorher sowohl Frankreich als auch
Belgren „volle Genugtuung" geben. Wenn es jedoch zu
irgend cincr Vcrmittluna komme, dann würdc er cs vor-
zicben, datz die Vernnttlung durch den Völkerbundsrat
und nicht auf irgend eine andere Weise erfolqe. Der
Ncdner ichlotz mit der Erkläruna. datz die Regelung
dcr Beziehungen zwischen den drei arotzcn europäischen
Rölkern eine Frage sei. die stcts das Nückqrat der
curopäischen Sichcrheit bildc.
Eine Hctzredc Litwinows.
Dann sprach dcr sowjctrusiische Autzenkommiffar
L i t winow , dcr, wic nicht anders zu erwartcn, wieder
Bölkerbundsrat am rundcn Tiich.
Das erste Bild von den Sitzungen des Völkerbundsrates in London, vst in dem seit der Round-Täble-
Konferenz berühmt gewordenen Konferenzsaal des St.-James-Palastes stattfinden. Es ist die öffentliche
Sitzung, in der Deutschlands Antwort auf die Einladung erörtert wurde. (Weltbild, K.)
lieve mein Voll!.
Führerwortc.
"Ich bin Deutscher. ich liebe mein Volk und hänge an
Ich weitz, daß cs nur dann glücklich sein kann, wenn
auch das Leben nach scinem Wescn und seiner Art
möglich ist."
(Am 7. März 1936 vor dem Reichstag )
ihm.
ihm