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1936
Die Krast der ledendigeil 3dee.
jj Die Franzosen müsscn in diesen Tagen die ziem-
schmcrzliche Crsahrung machcn, dass die Sorge, die
die Wicdcrbcschunq dcr R h e i n l a n d z o n e be-
nicht in allcn Ländcrn qctcilt wird. So hat z. B.
enqlische Außcnministcr Cdcn am Montaq im An-
Ryaus qanz osfcn zugeqeben: „Ich bin dankbar, sa-
N zu könncn, datz kein Grund sür die Annahme be-
Mt, dah die qegenwärtiqe deutsche Ak^ion eine
^ohung mit Fcindscligkciten in sich schlicstt." And
vat zug/eich auf das Memorandum der deutschen
^ffierung hingcwicscn, worin dcr Wunsch nach eincr
j?°sriedung Curopas ausgesprochcn wird, dic
vten sichtbarcn Ausdruck findcn soll in eincm Nicht-
."grisfspakt, wic ihn der Führcr zwischcn Deutsch-
Md, Frankrcich und Velgicn vorgcschlagcn hat. Die
Knx lirner, dic gcgcnwärtig andcrwärts bcschästigt
! ,d und übcr die Wirkungen dcr Sanktioncn nachdcnkcn,
Men übcr den Cinmarsch dcr dcutschcn Truppcn in die
-."en Friedcnsgarnisoncn glcichmlltig die Achscln und cr-
.Zfen, dah sie „am Locarnopakt nicht unmittclbar intcr-
inert" seicn und dah sie cs iin gegcnwärtigen Augcnblick
zwcckmähig haltcn, sich cinc gcwisse Zurückhal-
n?bg aufzucrlcgcn. So sind die Locarno-Mächtc, dcren
« ^treter sich am gcstrigcn Dicnstag in Paris zusammcn-
,b"den, zu dcm Cntschluh gekommen, dic Cntschcidung
das Vorgchen Deutschlands dcm Völkerbunds-
t zu übcrlassen, dcr am Samstag in London zusammen-
, ^ten wird. Am die Stimmung für diese Tagung vor-
»uverciten, hat dcr sranzösische Ministcrpräsidcnt Sar-
i^?Ut inzwischcn im Rundfunk eine Rede gchalten, von
k^selbst einige Pariscr Vlätter sagen, dah sie cine Reihc
^wcrwiegender llngcschicklichkcitcn cnthält. Sarraut be-
s»i "e, dah von sranzösischcr Scite allcs gctan wordeki
I y um zu einer „Vcruhigung der Atmosphäre" zu ge-
j?Ugcu, Das saqt cin Mann, untcr dcffen Ministerpräsi-
jdUtschaft dcr Militärpakt mit Sowjetruh-
U d ratisizicrt wird, dcr dcn allcinigcn Zwcck vcrsolgt,
gä? ffunze Rote Armee gcgcn Dcutschland
»ölzubieten und damit Dcutschland und Luropa dem
>i-?stchewismus zu öfsnen. Sarraut ncnnt das dcn fran-
^Uschen Bcitrag „zur Beruhigung dcr Atmosphäre" und
tst bis in seine ticfste Seele darüber entriistct, daß
HrUtschland auf dicscn ganz offenbar feindseligen
f 't cinc unmißvcrständliche Antwort gibt. Licrr Sar-
„uut ist, wie er crklärt hat, unter gar keinen llmständen
^willt, die deutschcn Vorschläge zu prüfen, weil er, wie
?! betont, ihnen „kein Vertraucn" entgegenbringcn könne.
sranzösische Ministerpräsidcnt seht vielmehr scine
8"tze hoffnung auf den Völkcrbundsrat, vor dem am
h^uistag Frankrcich tn der Rolle des Anklägers erschei-
ParjserKkllferetiz nach London verlegt
Auch der BölkerbundSrat wrrd m London tagen.
Keiiie Eiltscheidiiüg.
Eine amtlichc Verlautbarung.
Der Tm der L«cim>o-Miichte.
Am Konferenztisch in Paris.
Paris, 10. März. Am Dienstag um lv.ZÜ Uhr
begann im grohen Saal des sranzösischen Außenministe-
riums die Vesprechung der Vertreter der Signatar-
mächte des Locarnover trages.
*
Die einzelnen Abordnungen, die an der Besprechung
teilnahmen, schten sich im wesentlichen wie folgt zufam-
men:
Belgien: U. a. MinisterprLsident und Außen-
minister van Zeeland und der belgische Botschafter
in Paris.
Großbritannien: Ll. a. der Staatssekretär im
Außenministerium, Cden, der Grohsisgelbewahrer Lord
Halisax und der englische Botschafter in Pari-, Sir
George Clerk.
Italien: A. a. der italienische Votschafter in Pa-
ris, Cerutti.
Frankreich: !l. a. Außcnminister Flandin,
Staatsminister Paul-Voncour und der General-
sekretär des Quai d'Orfay, Leger.
Am Dienstag mittag wurde zu Ehren der Abordnun-
gen ein Frühstück veranstaltet, an dem die wichtigsten
Vertreter der Konferenzmächte teilnahmen.
Paris, 10. März. Asber die Besprechung der Lo-
carnomächte wurde folgende amtliche Mitteilung ausge-
geben:
Fm französischen Auhenministerium sind am Dienstag
um 10.30 Ahr solgende Vertreter dcr Locarnomächte zu-
sammengekommen: Der englische Staatssckrctär für Aus-
wärtige Angelegenheiten, Cdcn, Lord Halifax, der eng-
lische Botschafter Sir George Clerk, der belgische Mini-
sterpräsident van Zeeland, der belgischs Votschafter de
Kerchove, der italienische Votschafter Cerutti, der fran-
zöstsche Außcnminister Flandin und der französische
Staatsminister Paul-Boncour.
Vei der Erösfnung dcr Sihung hat Außcnminister
Flandin die Vertreter der Anterzeichncr- und Vürge-
mächte von Locarno willkommcn geheihen. Er hat daraus
hingcwiesen, daß die Konserenz einen Austausch der Nach-
richten zum Ziel habe und die Lage seststellen solle, dah
aber keinc Entschließung vorgeschlagen noch
irgendeine Entscheidung getrossen werde, be-
vor der Völkerbundsrat zusammengetreten sei.
Rachdem aus diese Weise das Verfahren scstgelegt
worden war, haben die einzelnen Vertreter ihre Auf-
sassungen auseinandergeseht.
Der Wt- mich Lmidiii.
Morgen Fortsehung der Aussprache.
Paris, 10 März. Auf Grund geminsamer Verstän-
digung ist, wie amtlich gcmcldet wird, von den Dertre-
tern der Locarnomächte beschloffen worden, die
Besprechung am Donnerstag in London sortzusetzen.
Die englische Rcgierung hat serner den Vorsihenden
des Völkcrbundsrates ausgcfordert, die nächste Sihung
des Äölkerbundsrates ebensalls in London
stattsinden zu laffen. Sie wird voraussichtlich am nächsten
Samstag im Anschluß an die Locarno-Besprechungen
stattfinden.
Der Dreizehner - Ausschuh ist vertagt
wordcn bis nach Abschluß der Londoner Veratungen
und wird wahrscheinlich erst in der nächsten Woch« ein-
berufen werden.
Außenminister Flandin wird stch am Donnerstag
nach London begcben, wo um 16 Ahr die Verhandlun-
gen der Locarno-Mächte wicder aufgenommen werden
sollen. Italisn wird auf diesen Verhandlungen vor-
aussichtlich durch den Londoner Votschaster Grandi
vertreten sein, während sür Belgien Ministerpräsidcnt
van Zeeland an ihnen teilnehmen wird.
Die Sitzung des Völkerbundsrates am Samstag
wird im Konserenzsaal des St.-Iamcs-Palast abgehalten
werden.
Dk. Goebbels erMnet ben Wablkamvl.
Sle rieslge Berllner SeutWandhalle überfülll. - Wrallelversammlungrn.
sy, Ttz sst ein erstaunlicher Fall. Mon muß sich einmal
j.Aende Tatsachcn ins Gedächtnis zurückrus-n: Dcutsch-
l>el? hatte, nachdem seine vollständige Cntwaffnung durch-
c luhrj worden war, den Locarnopakt unterfchriebcn,
s„^Frankreich vor jedcm Angrisf sichcrte; es untcrschrieb
jZier ven von Kclloag cntworfcnen Kriegsäch-
gspakt; es duldcte, daß Frankreich die Kleine
hj^tente sich militärisch dicnstbar machte, daß es sich
i.^.Polen vcrband und das damals wasscnlose Deutsch-
östid
dj?° mit eincm eisernen Ring umgab, währcnd zugleich
Vctonfestungen an der sranzösischcn Grenze immer
a^urchdringlich'cr wurden. Die Abrüstungsvcrhandlun.
si?- die acht Iahre dauerten, endcten, weil Frankreich
-3 widersehte, mit einem vollkommencn Mißersolg. Cs
ijz!?ah sogar solgendcs: alle Wafscngattungcn dcs fran-
^Mchen Hecres wurden erheblich vcrstärkt, die Rüstungen
ttz^dcn, währcnd in Dcutschland die damalige Rcichs-
mit Tankattrappcn ihre Manövcr abhielt, in phan-
ltz,,Ucher Wcise vermchrt und während dies allcs geschah,
)Ztde nichts unterlaffen, um Deutschland immcr von
hjsUtin ins Gcdächtnis einzuprägcn, daß es eine Nation
lEeren Rechtes sei. Das allcs haben wir erlebt. Das
d^hat Frankrcich „zur Beruhigung der Atmosphäre"
s^Uetragen. Wir habcn es über uns ergehen laffen müs-
schließlich jener 30. Ianuar 1933 anbrach, der für
^ffchland eine «eue Zeit einleitete.
*
Der Führer hat in seiner großen Reichstagsrede
A, daß der Versailler Vertrag ein Musterbeispiel da-
^i, wie ein Krieg nicht beendet werden darf. Im
m>ber 1918 fiel auf den Schlachtseldern der letzte
zzUP- Cin Iahr ist es erst her, daß die lehten fran-
Ijlchen Truppen das Saarland verließen. Siebzehn
lang hat Deutschland dcn unmöglichcn Zustand
...... _.
ikn/ .entmilitarisiertcn Zone ertragen. Cs schcint, daß
fljs ig Frankreich nicht das geringsts Verständnis hat
>>N,-die Cntsagung, die unscr Volk sich auferlegen
And heutc hören wir Worte dcr ticfftcn Ent-
H^Ug, daß Deutschland, wcil cs nicht geduldig sich dcr
Kq, fUhung durch die Rote Armce ausgescht wiffcn will,
qehj.^lbst das Rccht auf das Land nimmt, das ihm
jst möglich, daß die Franzoscn davon ge-
flchUMt hnben, die Frcigabe der entmilitarisiertcn Zone
m späterer Zeit einmal abkaufcn und dreimal bezah-
dsk ^U laffen. Ieht stehcn die Schalen der Wage wie-
9leich. Wjr untcrlassen es, nachträglich als Anklä-
«et?ulzutrcten für all das, was wir ertragen und erdul-
Mch/luben. Abcr wir können die Verwunderung darüber
Sanz unterdrücken, daß Frankreich nicht mit größerer
uud Würde eine Lösung hinnimmt, dic es aus
°ll-^ ^tücken längst hätte vorbereiten und möglich machcn
N^?we entmilitarisierte Zone, die, weil sie
M ^ itig jst die Würdc und Chre jeder Nation ver-
<8js> Ucil sie eincn solchcn Zustand nur untcr innsrem
Rjj^slvruch duldcn kann, kann nicmals als eine Sicher-
^UegPantie geltcn und es gibt kcinen Vertrag, der
osolchen Zustand auf cwige Zcitcn fcstlcgen kann.
sijhr/Mgabot eines Nichtangriffspakts, das der
lfest an Frankreich gerichtet hat, ist jedcnfalls eine
Uertggrößere Fricdensgarantie, als die entmilitari-
<lers j^heinlandzone, die jcht, als lchtcs Gemäuer des
Mid^uler Vertrags, zusammengebrochcn ist. Das „An-
^»r- ur!", das der sranzösische Ministcrpräsident
^ u u t uns entgegenruft, erschrcckt uns nicht. Denn
l-s "'<ht Hcrr Sarraut sein, dcr in dieser Frage
bte Wort zu sprechcn hat.
»
englische Ministcrpräsident Daldwin hat am
Mch tm Antcrhaus erklärt, dah die einzige Hosfnung
i^ithisx ge. zwischcn Deutschland und Frankrcich unter
«g. di ^ °r>n Cngland eins Freundschaft hcrzustel-
, g vs? ^tnen dauernden Friedcn sichcrt. Das ist
Vekcnntnis zu dcm Programm des Führers
erfrculich, dicses sachlichc Wort zu hören. Mag
g'? am Samstag der Völkcrbundsrat sich versam-
wichtiger ist, was nachher geschieht. Das
^chiik. Unbelehrbaren hat noch nicmals den Weg dcr
Pe bestimmt, sondern stets dic Kraft einer./cbcn-
"Uee. hermanu Vaguiche.
D« Apsell m> dlis Volk.
Deutschlands Kamps um seine Freiheit. — Der Wille
zum Frieden.
Verlin, 10. Mäxz. Mit einem machtvollen Auf-
takt eröffnete Reichspropagandalciter Reichsminister Dr.
Goebbels am Dicnstag abend den dritten Wahl-
kamps seit der Machtcrgreifung mit einer mehrstündigen
Rede im größten Hallenbau Europas, in der Deuffchland-
halle.
Wie immer in entscheidcnden Stunden war die Be-
völkerung der Reichshauptstadt dem Ruf der Vcwegung
mit einer Vegeisterung gesolgt, die symbolhaft sür das
Verliner Volk geworden ist. Stunden vor Veginn waren
die Anmarschstraßen mit den marschierenden Kolonnen,
die Verkehrsmittel aber mit den Besuchern übersüllt, die
zur Deutschlandhalle strömten. Der Riesenbau war schon
eine Stunde vor Beginn bis unter das Dach besetzt. Aber
immer noch strömten neue Maffen hinzu.
Am den Rang zogen sich Spruchbänder, die verkünde-
ten, daß die Gärnisoneu Deutschlands Gar-
nifonen des Friedens sind, daß Deutichlands
Dank für die ihm durch den Führer geschenkte Freiheit
das „Ia" für den Führer, und die Chre des deuffchen
Mannes „Treue dem Führer" ist.
Dcn Angehörigen der gefallenen Freiheitskämpfer der
Vewequng und der Gauschule dcs Arbeitsdicnftcs waren
die ersten Sihrcihcn im Saal vorbchalten. Aus dem Po-
dium hatten die Formationsführer der Gliederungen der
Bewegung und die Vertreter der Wehrmacht P'lah ge-
nommen. Vesonders großes Intereffe zeigte neben der
deutschen auch die ausländische Preffe; vornehmlich
Frankreich, Cngland und Amerika waren stark vertreten.
Punkt 8 Uhr betrat, von tosenden Heilrufen empfan-
gen, der Verliner Gäuleiter Dr. Goebbels den Saal.
Nach dem Cinmarsch der Standarten und Fahnen der
Formationen erössnete der stellvertretende Gauleiter
Görliher die Kundgebung. Dabei begrüßte er auch
die Teilnchmer an den 230 Parallclveranstal-
tungen und das gesamte deuffche Volk, das am Rund-
funk dieser größten politischen Kundgebung in geschloffe-
nem Raum, die Deutschland jemals gcsehen hat, bei-
wohnte. Dann gab er dem Reichspropagandaleiter
Reichsminister Dr. Goebbels das Wort, der erneut
von minutenlangem Iubelsturm empfangen wurde.
Alammenzkichkn -es BoWewrsmus.
Revolie mi» Nrönbe in Scmm!R. - Ser «rlrasznsland erklSrl.
Madrid, 11. März. Die spanische Regierung hat
am Dienstag abend wegen schwerer politischer Aus-
schreitnngen, zu denen es im Zusammcnhang mit dem
Generalstreik in Granada gekommen ist, über dic Provinz
Granada den Kriegszustand verhängt.
Den ganzen Tag über fanden schwere Schieße-
reien zwischen politischen Gcgnern statt, wobei insge-
samt, wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, 3 2 Perso-
nen verletzt worden sind, darunter zahlreiche so
schwer, daß man an ihrem Aufkommen zweifelt. Kom -
munistische Gruppen durchzogen brandschatzcnd die
Straßen. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen
wurden ein Theater, mehrere Parteibüros, Kafsechäuser,
deren Wirte als rechtsstehend bekannt waren, einc Apo-
thek« und eine Schokoladenfabrik vollkommcn zerstört
und in Vrand gesteckt. Der kommunistische Pöbel
schlcppte ferner aus zahlreichen Wohnungen rechtstehender
Personen die Möbel aus die Straße und zündete
sie a n. Die katholische Zeitung „Ideal", cin Schwester-
blatt der Madrider „El Debate", wurde ebenfalls über-
fallen, wobei die gesamten Inneneinrichtungen einschließ-
lich der Druckmaschinen dcr Zerstörungswut des Pöbcls
zum Opfer fiel.
Der Gencralstreik ist von den marxistischcn Ar-
beiterverbändcn als Antwort aus die Verhängung des
Kriegszustandes verlängert worden.
Die Madrider Regierung unterdrückt durch die
Prcffezensur sämtliche Nächrichtcn, die über ffnruhen und
kommunistische Sabätageakte aus der Provinz gemeldet
werden.
Frankreichs Kabinett
«nd der dcutfche Schritt.
Nach Eintreffen des deut-
schen Memorandums mit
den Vorschlägen des Füh-
rers trat das franzö -
sische Kabinett »u
einer Sitzung zufammen.
Auf unserem Bild liest Au-
ßenmi-nifter Flandin die
deutsche Denkschvfft seinen
Ministerkollegen vor.
sAssociated Preß, K.)
In feincr groß angelegten R-cde zur Cröffnung des
Wahlkampfes hob Reichsminister Dr. Goebbels ein-
leitend hervor, daß die großen Crfolge des dreijüh-
rigcn nationalsozialistischen Aufbaus nur errungen
wcrden konutcn, wcil Dcutschland dcn Parlamcntaris-
mus wcstlichcr Prägung abgeschasft hat. Cs unterliege
keincm Zweifel, so rics Dr. Goebbcls untcr lebhaftcr Zu-
stimmung aus, daß sich die sogenannten westlichen
Demokratien inbezug auf Volksvcrbundcnhcit an
der Regierungsform in Dcutschland cin Beispicl neh-
men könnten.
„Cs gibt heute in Curopa keine Regierung" — er-
neute stürmische Veifallskundgcbungen unterbrechcn
diese Fcststellung —, „die so volksvcrbundcn wäre
wie die unscrc! In kcincm andcrcn Land dürste
die Rcgicrung das Volk so ost aussordcrn. an die
Wahlurne z» trcten."
Wenn der Führer nun das deutsche Volk erneut zu
einer Wahl aufrufe, so tut er es in der llcbcrzcugung,
daß er ein wahrhaft gute- Gewissen vor seinem
Volk haben kann. llnd wcnn die Cmigrantcn in andcren
Ländern immer noch den Cindruck zu erwecken suchen, als
sei das nationalsozialistische Regime nicht im Land ver-
wurzelt, so werden wir ihnen erneut beweisen, daß das
Gegenteil der Fall ist. „Wir wcrden ihnen zeigen,
daß die eine Partci, die wir heute statt der Duhende
vergangener Parteien bcsihcn, um so cngcr und vcrant-
wortungsvoller mit dem Volk vcrbunden ist. Denn jencn
Parteien weint das deutsche Volk keine Träne nach. Cs
ist ja trotzdem an der Vestreitung seincs Schicksals aufs
Cngste beteiligt, indem es eine starke Führung mit der
Gestaltung dieses Schicksals beauftragt, die Mut und Ver-
trauen genug besiht, dem Volk immcr wieder Gslegenheit
zur Abgabe cines Krteils zu geben.
Im übrigen kommen wir ja nicht nur in Wahlzei-
t e n zum Volk. Ununterbrochen haben wir in diesen drei
Iahren mittcn im Volk gestandcn, habcn auch unpopu-
läre Cntschlüsse als notwcndig klar zu machcn ver-
sucht, habcn Rechenschaft abgelegt und auf den Crnst der
Lage verwiesen. So manchcs Opfer konntcn wir sordcrn
in dem Bewußffein, die notwendige Gcfolgschaft zu fin-
den. So kann es nicht ausbleiben, daß tatsächlich der
Wille des Volkcs in der Führung scinen pla-
stischen Ausdruck findet.
V«>I? IS33
Dr. Goebbels zeigte dann in eindrucksvollcn, mit be-
wciskrästigcn Zahlcn bclcgtcn Wortcn, wic dcr Führcr
im Ianuar 1933 Deutschland vorfand und'wic sich
diese Lage bis heute grundlcgend geändert und gebcffcrt
hat. Wic grundlegcnd sic sich gcbcffcrt habe, könnc man
daraus ersehcn, däß das dcutsche Volk heute kaum noch
iviffe, wic Dcutschland eininal ausgesehcn
h a b e. Als dcr Führer an dic Macht gcrufcn wurde,
ftand das Rcich im wahrstcn Sinn dcs Wortcs vor dcm
Ruin. Wir hattcn sicbcn MillioncnArbcits-
l o s c. Handcl und Wandcl warcn bis auf cin Minimum
zusammcngcschrumpst. Dic sürchtcrlichstcn sozialcn Not-
stände hcrrschten in den breiten Maffcn, und die Regie-
runq stand dsm tatenlos und energiclos gcgenüber. Man
wußte garnicht mehr. wcr wcn rcgicrtc. Die Rcgicrun-
gcn wcchicltcn jcdcn Monat. Die Finanzcn dcs Rcichcs,
dcr Ländcr und Gcmcindcn bcfandcn sich in cincm ver-
zwcifcltcn Zustand. Cin Drittel dcs Vaucrntums stand
vor dcr wirt'chastlichen Katastrophe. Der ganze deutsche
Land- und Grundbcsitz a<ng in die Händc dcs intcrnatio-
nalen wur.zcllosen Lcibkapitals übcr. Dic Iugend dcr
Nation stand vcrzwcifclt vor dcn Arbeitslosenämtcrn
und war cine billige Dcutc des Vcrbrcchcns und dcs in-
tcrnationalcn Konimunismus. Dic dcutfchc Knltur bc-
fand sich jn eincm sürchterlichcn Zustand. In Vcrlin
spielten nur nocb drci Thcatcr. llnscrc deutsche Kultur
(Prcffe, Film, Thcater) wurdc fast ausschlicßlich von in-
tcrnationalen Iuden rcpräscntiert.
Wenn cine Rcgieruna nur dcn lciscstcn Vcrsuch
machte, gcgcn die internationalcn Tributdiktate Stel-
lung zu nchmcn. niußte sic gewärtigen, von dcr Prcffc an
das Ausland dcnunziert zu wcrdcn. Dic Regiernngcn
machtcn übcrhaupt keine Plänc mebr, wcil sie wußten,
daß.die Pläne dpch mcht durchgsführt werden konnten.
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jj Die Franzosen müsscn in diesen Tagen die ziem-
schmcrzliche Crsahrung machcn, dass die Sorge, die
die Wicdcrbcschunq dcr R h e i n l a n d z o n e be-
nicht in allcn Ländcrn qctcilt wird. So hat z. B.
enqlische Außcnministcr Cdcn am Montaq im An-
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N zu könncn, datz kein Grund sür die Annahme be-
Mt, dah die qegenwärtiqe deutsche Ak^ion eine
^ohung mit Fcindscligkciten in sich schlicstt." And
vat zug/eich auf das Memorandum der deutschen
^ffierung hingcwicscn, worin dcr Wunsch nach eincr
j?°sriedung Curopas ausgesprochcn wird, dic
vten sichtbarcn Ausdruck findcn soll in eincm Nicht-
."grisfspakt, wic ihn der Führcr zwischcn Deutsch-
Md, Frankrcich und Velgicn vorgcschlagcn hat. Die
Knx lirner, dic gcgcnwärtig andcrwärts bcschästigt
! ,d und übcr die Wirkungen dcr Sanktioncn nachdcnkcn,
Men übcr den Cinmarsch dcr dcutschcn Truppcn in die
-."en Friedcnsgarnisoncn glcichmlltig die Achscln und cr-
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« ^treter sich am gcstrigcn Dicnstag in Paris zusammcn-
,b"den, zu dcm Cntschluh gekommen, dic Cntschcidung
das Vorgchen Deutschlands dcm Völkerbunds-
t zu übcrlassen, dcr am Samstag in London zusammen-
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i^?Ut inzwischcn im Rundfunk eine Rede gchalten, von
k^selbst einige Pariscr Vlätter sagen, dah sie cine Reihc
^wcrwiegender llngcschicklichkcitcn cnthält. Sarraut be-
s»i "e, dah von sranzösischcr Scite allcs gctan wordeki
I y um zu einer „Vcruhigung der Atmosphäre" zu ge-
j?Ugcu, Das saqt cin Mann, untcr dcffen Ministerpräsi-
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U d ratisizicrt wird, dcr dcn allcinigcn Zwcck vcrsolgt,
gä? ffunze Rote Armee gcgcn Dcutschland
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>i-?stchewismus zu öfsnen. Sarraut ncnnt das dcn fran-
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tst bis in seine ticfste Seele darüber entriistct, daß
HrUtschland auf dicscn ganz offenbar feindseligen
f 't cinc unmißvcrständliche Antwort gibt. Licrr Sar-
„uut ist, wie er crklärt hat, unter gar keinen llmständen
^willt, die deutschcn Vorschläge zu prüfen, weil er, wie
?! betont, ihnen „kein Vertraucn" entgegenbringcn könne.
sranzösische Ministerpräsidcnt seht vielmehr scine
8"tze hoffnung auf den Völkcrbundsrat, vor dem am
h^uistag Frankrcich tn der Rolle des Anklägers erschei-
ParjserKkllferetiz nach London verlegt
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Keiiie Eiltscheidiiüg.
Eine amtlichc Verlautbarung.
Der Tm der L«cim>o-Miichte.
Am Konferenztisch in Paris.
Paris, 10. März. Am Dienstag um lv.ZÜ Uhr
begann im grohen Saal des sranzösischen Außenministe-
riums die Vesprechung der Vertreter der Signatar-
mächte des Locarnover trages.
*
Die einzelnen Abordnungen, die an der Besprechung
teilnahmen, schten sich im wesentlichen wie folgt zufam-
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in Paris.
Großbritannien: Ll. a. der Staatssekretär im
Außenministerium, Cden, der Grohsisgelbewahrer Lord
Halisax und der englische Botschafter in Pari-, Sir
George Clerk.
Italien: A. a. der italienische Votschafter in Pa-
ris, Cerutti.
Frankreich: !l. a. Außcnminister Flandin,
Staatsminister Paul-Voncour und der General-
sekretär des Quai d'Orfay, Leger.
Am Dienstag mittag wurde zu Ehren der Abordnun-
gen ein Frühstück veranstaltet, an dem die wichtigsten
Vertreter der Konferenzmächte teilnahmen.
Paris, 10. März. Asber die Besprechung der Lo-
carnomächte wurde folgende amtliche Mitteilung ausge-
geben:
Fm französischen Auhenministerium sind am Dienstag
um 10.30 Ahr solgende Vertreter dcr Locarnomächte zu-
sammengekommen: Der englische Staatssckrctär für Aus-
wärtige Angelegenheiten, Cdcn, Lord Halifax, der eng-
lische Botschafter Sir George Clerk, der belgische Mini-
sterpräsident van Zeeland, der belgischs Votschafter de
Kerchove, der italienische Votschafter Cerutti, der fran-
zöstsche Außcnminister Flandin und der französische
Staatsminister Paul-Boncour.
Vei der Erösfnung dcr Sihung hat Außcnminister
Flandin die Vertreter der Anterzeichncr- und Vürge-
mächte von Locarno willkommcn geheihen. Er hat daraus
hingcwiesen, daß die Konserenz einen Austausch der Nach-
richten zum Ziel habe und die Lage seststellen solle, dah
aber keinc Entschließung vorgeschlagen noch
irgendeine Entscheidung getrossen werde, be-
vor der Völkerbundsrat zusammengetreten sei.
Rachdem aus diese Weise das Verfahren scstgelegt
worden war, haben die einzelnen Vertreter ihre Auf-
sassungen auseinandergeseht.
Der Wt- mich Lmidiii.
Morgen Fortsehung der Aussprache.
Paris, 10 März. Auf Grund geminsamer Verstän-
digung ist, wie amtlich gcmcldet wird, von den Dertre-
tern der Locarnomächte beschloffen worden, die
Besprechung am Donnerstag in London sortzusetzen.
Die englische Rcgierung hat serner den Vorsihenden
des Völkcrbundsrates ausgcfordert, die nächste Sihung
des Äölkerbundsrates ebensalls in London
stattsinden zu laffen. Sie wird voraussichtlich am nächsten
Samstag im Anschluß an die Locarno-Besprechungen
stattfinden.
Der Dreizehner - Ausschuh ist vertagt
wordcn bis nach Abschluß der Londoner Veratungen
und wird wahrscheinlich erst in der nächsten Woch« ein-
berufen werden.
Außenminister Flandin wird stch am Donnerstag
nach London begcben, wo um 16 Ahr die Verhandlun-
gen der Locarno-Mächte wicder aufgenommen werden
sollen. Italisn wird auf diesen Verhandlungen vor-
aussichtlich durch den Londoner Votschaster Grandi
vertreten sein, während sür Belgien Ministerpräsidcnt
van Zeeland an ihnen teilnehmen wird.
Die Sitzung des Völkerbundsrates am Samstag
wird im Konserenzsaal des St.-Iamcs-Palast abgehalten
werden.
Dk. Goebbels erMnet ben Wablkamvl.
Sle rieslge Berllner SeutWandhalle überfülll. - Wrallelversammlungrn.
sy, Ttz sst ein erstaunlicher Fall. Mon muß sich einmal
j.Aende Tatsachcn ins Gedächtnis zurückrus-n: Dcutsch-
l>el? hatte, nachdem seine vollständige Cntwaffnung durch-
c luhrj worden war, den Locarnopakt unterfchriebcn,
s„^Frankreich vor jedcm Angrisf sichcrte; es untcrschrieb
jZier ven von Kclloag cntworfcnen Kriegsäch-
gspakt; es duldcte, daß Frankreich die Kleine
hj^tente sich militärisch dicnstbar machte, daß es sich
i.^.Polen vcrband und das damals wasscnlose Deutsch-
östid
dj?° mit eincm eisernen Ring umgab, währcnd zugleich
Vctonfestungen an der sranzösischcn Grenze immer
a^urchdringlich'cr wurden. Die Abrüstungsvcrhandlun.
si?- die acht Iahre dauerten, endcten, weil Frankreich
-3 widersehte, mit einem vollkommencn Mißersolg. Cs
ijz!?ah sogar solgendcs: alle Wafscngattungcn dcs fran-
^Mchen Hecres wurden erheblich vcrstärkt, die Rüstungen
ttz^dcn, währcnd in Dcutschland die damalige Rcichs-
mit Tankattrappcn ihre Manövcr abhielt, in phan-
ltz,,Ucher Wcise vermchrt und während dies allcs geschah,
)Ztde nichts unterlaffen, um Deutschland immcr von
hjsUtin ins Gcdächtnis einzuprägcn, daß es eine Nation
lEeren Rechtes sei. Das allcs haben wir erlebt. Das
d^hat Frankrcich „zur Beruhigung der Atmosphäre"
s^Uetragen. Wir habcn es über uns ergehen laffen müs-
schließlich jener 30. Ianuar 1933 anbrach, der für
^ffchland eine «eue Zeit einleitete.
*
Der Führer hat in seiner großen Reichstagsrede
A, daß der Versailler Vertrag ein Musterbeispiel da-
^i, wie ein Krieg nicht beendet werden darf. Im
m>ber 1918 fiel auf den Schlachtseldern der letzte
zzUP- Cin Iahr ist es erst her, daß die lehten fran-
Ijlchen Truppen das Saarland verließen. Siebzehn
lang hat Deutschland dcn unmöglichcn Zustand
...... _.
ikn/ .entmilitarisiertcn Zone ertragen. Cs schcint, daß
fljs ig Frankreich nicht das geringsts Verständnis hat
>>N,-die Cntsagung, die unscr Volk sich auferlegen
And heutc hören wir Worte dcr ticfftcn Ent-
H^Ug, daß Deutschland, wcil cs nicht geduldig sich dcr
Kq, fUhung durch die Rote Armce ausgescht wiffcn will,
qehj.^lbst das Rccht auf das Land nimmt, das ihm
jst möglich, daß die Franzoscn davon ge-
flchUMt hnben, die Frcigabe der entmilitarisiertcn Zone
m späterer Zeit einmal abkaufcn und dreimal bezah-
dsk ^U laffen. Ieht stehcn die Schalen der Wage wie-
9leich. Wjr untcrlassen es, nachträglich als Anklä-
«et?ulzutrcten für all das, was wir ertragen und erdul-
Mch/luben. Abcr wir können die Verwunderung darüber
Sanz unterdrücken, daß Frankreich nicht mit größerer
uud Würde eine Lösung hinnimmt, dic es aus
°ll-^ ^tücken längst hätte vorbereiten und möglich machcn
N^?we entmilitarisierte Zone, die, weil sie
M ^ itig jst die Würdc und Chre jeder Nation ver-
<8js> Ucil sie eincn solchcn Zustand nur untcr innsrem
Rjj^slvruch duldcn kann, kann nicmals als eine Sicher-
^UegPantie geltcn und es gibt kcinen Vertrag, der
osolchen Zustand auf cwige Zcitcn fcstlcgen kann.
sijhr/Mgabot eines Nichtangriffspakts, das der
lfest an Frankreich gerichtet hat, ist jedcnfalls eine
Uertggrößere Fricdensgarantie, als die entmilitari-
<lers j^heinlandzone, die jcht, als lchtcs Gemäuer des
Mid^uler Vertrags, zusammengebrochcn ist. Das „An-
^»r- ur!", das der sranzösische Ministcrpräsident
^ u u t uns entgegenruft, erschrcckt uns nicht. Denn
l-s "'<ht Hcrr Sarraut sein, dcr in dieser Frage
bte Wort zu sprechcn hat.
»
englische Ministcrpräsident Daldwin hat am
Mch tm Antcrhaus erklärt, dah die einzige Hosfnung
i^ithisx ge. zwischcn Deutschland und Frankrcich unter
«g. di ^ °r>n Cngland eins Freundschaft hcrzustel-
, g vs? ^tnen dauernden Friedcn sichcrt. Das ist
Vekcnntnis zu dcm Programm des Führers
erfrculich, dicses sachlichc Wort zu hören. Mag
g'? am Samstag der Völkcrbundsrat sich versam-
wichtiger ist, was nachher geschieht. Das
^chiik. Unbelehrbaren hat noch nicmals den Weg dcr
Pe bestimmt, sondern stets dic Kraft einer./cbcn-
"Uee. hermanu Vaguiche.
D« Apsell m> dlis Volk.
Deutschlands Kamps um seine Freiheit. — Der Wille
zum Frieden.
Verlin, 10. Mäxz. Mit einem machtvollen Auf-
takt eröffnete Reichspropagandalciter Reichsminister Dr.
Goebbels am Dicnstag abend den dritten Wahl-
kamps seit der Machtcrgreifung mit einer mehrstündigen
Rede im größten Hallenbau Europas, in der Deuffchland-
halle.
Wie immer in entscheidcnden Stunden war die Be-
völkerung der Reichshauptstadt dem Ruf der Vcwegung
mit einer Vegeisterung gesolgt, die symbolhaft sür das
Verliner Volk geworden ist. Stunden vor Veginn waren
die Anmarschstraßen mit den marschierenden Kolonnen,
die Verkehrsmittel aber mit den Besuchern übersüllt, die
zur Deutschlandhalle strömten. Der Riesenbau war schon
eine Stunde vor Beginn bis unter das Dach besetzt. Aber
immer noch strömten neue Maffen hinzu.
Am den Rang zogen sich Spruchbänder, die verkünde-
ten, daß die Gärnisoneu Deutschlands Gar-
nifonen des Friedens sind, daß Deutichlands
Dank für die ihm durch den Führer geschenkte Freiheit
das „Ia" für den Führer, und die Chre des deuffchen
Mannes „Treue dem Führer" ist.
Dcn Angehörigen der gefallenen Freiheitskämpfer der
Vewequng und der Gauschule dcs Arbeitsdicnftcs waren
die ersten Sihrcihcn im Saal vorbchalten. Aus dem Po-
dium hatten die Formationsführer der Gliederungen der
Bewegung und die Vertreter der Wehrmacht P'lah ge-
nommen. Vesonders großes Intereffe zeigte neben der
deutschen auch die ausländische Preffe; vornehmlich
Frankreich, Cngland und Amerika waren stark vertreten.
Punkt 8 Uhr betrat, von tosenden Heilrufen empfan-
gen, der Verliner Gäuleiter Dr. Goebbels den Saal.
Nach dem Cinmarsch der Standarten und Fahnen der
Formationen erössnete der stellvertretende Gauleiter
Görliher die Kundgebung. Dabei begrüßte er auch
die Teilnchmer an den 230 Parallclveranstal-
tungen und das gesamte deuffche Volk, das am Rund-
funk dieser größten politischen Kundgebung in geschloffe-
nem Raum, die Deutschland jemals gcsehen hat, bei-
wohnte. Dann gab er dem Reichspropagandaleiter
Reichsminister Dr. Goebbels das Wort, der erneut
von minutenlangem Iubelsturm empfangen wurde.
Alammenzkichkn -es BoWewrsmus.
Revolie mi» Nrönbe in Scmm!R. - Ser «rlrasznsland erklSrl.
Madrid, 11. März. Die spanische Regierung hat
am Dienstag abend wegen schwerer politischer Aus-
schreitnngen, zu denen es im Zusammcnhang mit dem
Generalstreik in Granada gekommen ist, über dic Provinz
Granada den Kriegszustand verhängt.
Den ganzen Tag über fanden schwere Schieße-
reien zwischen politischen Gcgnern statt, wobei insge-
samt, wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, 3 2 Perso-
nen verletzt worden sind, darunter zahlreiche so
schwer, daß man an ihrem Aufkommen zweifelt. Kom -
munistische Gruppen durchzogen brandschatzcnd die
Straßen. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen
wurden ein Theater, mehrere Parteibüros, Kafsechäuser,
deren Wirte als rechtsstehend bekannt waren, einc Apo-
thek« und eine Schokoladenfabrik vollkommcn zerstört
und in Vrand gesteckt. Der kommunistische Pöbel
schlcppte ferner aus zahlreichen Wohnungen rechtstehender
Personen die Möbel aus die Straße und zündete
sie a n. Die katholische Zeitung „Ideal", cin Schwester-
blatt der Madrider „El Debate", wurde ebenfalls über-
fallen, wobei die gesamten Inneneinrichtungen einschließ-
lich der Druckmaschinen dcr Zerstörungswut des Pöbcls
zum Opfer fiel.
Der Gencralstreik ist von den marxistischcn Ar-
beiterverbändcn als Antwort aus die Verhängung des
Kriegszustandes verlängert worden.
Die Madrider Regierung unterdrückt durch die
Prcffezensur sämtliche Nächrichtcn, die über ffnruhen und
kommunistische Sabätageakte aus der Provinz gemeldet
werden.
Frankreichs Kabinett
«nd der dcutfche Schritt.
Nach Eintreffen des deut-
schen Memorandums mit
den Vorschlägen des Füh-
rers trat das franzö -
sische Kabinett »u
einer Sitzung zufammen.
Auf unserem Bild liest Au-
ßenmi-nifter Flandin die
deutsche Denkschvfft seinen
Ministerkollegen vor.
sAssociated Preß, K.)
In feincr groß angelegten R-cde zur Cröffnung des
Wahlkampfes hob Reichsminister Dr. Goebbels ein-
leitend hervor, daß die großen Crfolge des dreijüh-
rigcn nationalsozialistischen Aufbaus nur errungen
wcrden konutcn, wcil Dcutschland dcn Parlamcntaris-
mus wcstlichcr Prägung abgeschasft hat. Cs unterliege
keincm Zweifel, so rics Dr. Goebbcls untcr lebhaftcr Zu-
stimmung aus, daß sich die sogenannten westlichen
Demokratien inbezug auf Volksvcrbundcnhcit an
der Regierungsform in Dcutschland cin Beispicl neh-
men könnten.
„Cs gibt heute in Curopa keine Regierung" — er-
neute stürmische Veifallskundgcbungen unterbrechcn
diese Fcststellung —, „die so volksvcrbundcn wäre
wie die unscrc! In kcincm andcrcn Land dürste
die Rcgicrung das Volk so ost aussordcrn. an die
Wahlurne z» trcten."
Wenn der Führer nun das deutsche Volk erneut zu
einer Wahl aufrufe, so tut er es in der llcbcrzcugung,
daß er ein wahrhaft gute- Gewissen vor seinem
Volk haben kann. llnd wcnn die Cmigrantcn in andcren
Ländern immer noch den Cindruck zu erwecken suchen, als
sei das nationalsozialistische Regime nicht im Land ver-
wurzelt, so werden wir ihnen erneut beweisen, daß das
Gegenteil der Fall ist. „Wir wcrden ihnen zeigen,
daß die eine Partci, die wir heute statt der Duhende
vergangener Parteien bcsihcn, um so cngcr und vcrant-
wortungsvoller mit dem Volk vcrbunden ist. Denn jencn
Parteien weint das deutsche Volk keine Träne nach. Cs
ist ja trotzdem an der Vestreitung seincs Schicksals aufs
Cngste beteiligt, indem es eine starke Führung mit der
Gestaltung dieses Schicksals beauftragt, die Mut und Ver-
trauen genug besiht, dem Volk immcr wieder Gslegenheit
zur Abgabe cines Krteils zu geben.
Im übrigen kommen wir ja nicht nur in Wahlzei-
t e n zum Volk. Ununterbrochen haben wir in diesen drei
Iahren mittcn im Volk gestandcn, habcn auch unpopu-
läre Cntschlüsse als notwcndig klar zu machcn ver-
sucht, habcn Rechenschaft abgelegt und auf den Crnst der
Lage verwiesen. So manchcs Opfer konntcn wir sordcrn
in dem Bewußffein, die notwendige Gcfolgschaft zu fin-
den. So kann es nicht ausbleiben, daß tatsächlich der
Wille des Volkcs in der Führung scinen pla-
stischen Ausdruck findet.
V«>I? IS33
Dr. Goebbels zeigte dann in eindrucksvollcn, mit be-
wciskrästigcn Zahlcn bclcgtcn Wortcn, wic dcr Führcr
im Ianuar 1933 Deutschland vorfand und'wic sich
diese Lage bis heute grundlcgend geändert und gebcffcrt
hat. Wic grundlegcnd sic sich gcbcffcrt habe, könnc man
daraus ersehcn, däß das dcutsche Volk heute kaum noch
iviffe, wic Dcutschland eininal ausgesehcn
h a b e. Als dcr Führer an dic Macht gcrufcn wurde,
ftand das Rcich im wahrstcn Sinn dcs Wortcs vor dcm
Ruin. Wir hattcn sicbcn MillioncnArbcits-
l o s c. Handcl und Wandcl warcn bis auf cin Minimum
zusammcngcschrumpst. Dic sürchtcrlichstcn sozialcn Not-
stände hcrrschten in den breiten Maffcn, und die Regie-
runq stand dsm tatenlos und energiclos gcgenüber. Man
wußte garnicht mehr. wcr wcn rcgicrtc. Die Rcgicrun-
gcn wcchicltcn jcdcn Monat. Die Finanzcn dcs Rcichcs,
dcr Ländcr und Gcmcindcn bcfandcn sich in cincm ver-
zwcifcltcn Zustand. Cin Drittel dcs Vaucrntums stand
vor dcr wirt'chastlichen Katastrophe. Der ganze deutsche
Land- und Grundbcsitz a<ng in die Händc dcs intcrnatio-
nalen wur.zcllosen Lcibkapitals übcr. Dic Iugend dcr
Nation stand vcrzwcifclt vor dcn Arbeitslosenämtcrn
und war cine billige Dcutc des Vcrbrcchcns und dcs in-
tcrnationalcn Konimunismus. Dic dcutfchc Knltur bc-
fand sich jn eincm sürchterlichcn Zustand. In Vcrlin
spielten nur nocb drci Thcatcr. llnscrc deutsche Kultur
(Prcffe, Film, Thcater) wurdc fast ausschlicßlich von in-
tcrnationalen Iuden rcpräscntiert.
Wenn cine Rcgieruna nur dcn lciscstcn Vcrsuch
machte, gcgcn die internationalcn Tributdiktate Stel-
lung zu nchmcn. niußte sic gewärtigen, von dcr Prcffc an
das Ausland dcnunziert zu wcrdcn. Dic Regiernngcn
machtcn übcrhaupt keine Plänc mebr, wcil sie wußten,
daß.die Pläne dpch mcht durchgsführt werden konnten.