Heidelberger
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dienen. für Stellenanzeigen, Schisfahrtsanzeigen, Verlegeranzeigen.
Preis für Textanzeigen: 30 Rpfg. fur die 79 mm breite
Millimeterzeile. Nachlässe nach Malstaffel 1 und II oder
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Rr. 21
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Zweigstelle: Haspelgasse 1.
193«
Ser LNenWer il> Gms.
. Der Völkerbund beherrscht, wie man schon
Mge weiß, in besonders hohem Matz die schöne Kunst,
Welt immer wieder in Erstaunen zu versehen. Aus
j r gegenu'ärtigen Tagung des Völkerbundsrats sollten
8 eigentlich ganz andere Fragen behandelt werden.
war, wenn uns das Gedächtnis nicht täuscht, eine
lang von Oelsanktionen die Rede und von
Mderen scharsen Matznahmen. Aber über Nacht ist es
diese Dinge plöhlich schr still geworden. Man hat
weil in der kompliziertcn Maschinerie des diplomati-
'chen Verkehrs Kurzschlutz eingetrcten war, leise
?r>n der Tagesordnung abgeseht und um der Wclt nicht
peinliche Bild derÄerlegenheit zu bicten,
vgt der geschickte Intendant der Völkerbundsbühne rasch
anderes Stück auf den Spielplan geseht, von
er sich einen guten Kasienersolg versprach. Während
französische MinistcrprLsident Laval sich in Paris
?uf den schwcren Gang vorbereitete, um dem Staatsprüsi-
°rnten Lebrun den Rücktritt seines Kabi-
"etts mitzuteilen, hielt der englische Autzenminister
^den in Gcnf eine Nede über 'einige Danziger
^ragen, wobei er erklärte, daß er die Lage im Frei-
üaat 'Danzig als „außcrordentlich ernst" bctrachte. Den
^rund zu diesem merkwürdigen Pesiimismus schöpfte der
^glische Außenministcr aus einem Äericht, dcn der Völ-
serbundskommiffar Sir Cric Lester dem Völkerbund
ubergeben hatte. In diesem Vericht wurde bchauptet,
°atz der Senat der Stadt Danzig einige Cmpfehlungen,
me die Verfassung der Freien Stadt Danzig betref-
>en, nicht qanz genau so ausgeführt habe, wie der Iu-
^rstenausschuß dcs Völkcrbundes fich die Sache vorgestellt
A*t. Nun mutz man wisien, datz der Freien Stadt Dan-
§lg die Verfassung, die ihr Wohl und leider auch
wr Wehe bestimmt, vom Völkerbund vcrliehen wor-
ben ist: dieser (wie gesagt) Freien Stadt Danzig. Sie
bat jhre Verfaffung sich nicht selbst geben dürfen,
wndern eine wcltfremde Instanz hat den Vewoh-
"ern der Stadt Danzig dieses hervorragende Geschenk ge-
Macht.
, Nun haben die Wahlen, die im vorigcn Iahr
w Danziq stattfandcn, cine einwandfrcie national-
'ozialiftische Mehrheit ergeben. Llnd das hat
Aan auch in Genf inzwischen bemerkt. Cbenso ist dcm
Völkcrbundskommiffar Lefter in Danzig diese Tatsache
aufgcfallcn und er hat dabei wahrgenommen, daß die An-
hänger dcr Restparteien in Danziq nicht mchr
allzuvicl zu mclden haben. Anstatt nun diese Tatsache —
ugwlich das Wahlresultat — anzuerkennen, hat
Sir Cric Lester sich mit einer sogenannten Denk-
lchrift nach Gcnf gewandt und es scheint, daß auch
wnigs Petitionen der kümmerlichen Restparteien
°sn gleichen Weg gewandert sind, nämlich nach Genf, wo
mese Schriststücke, wie man nicht andcrs crwartcn konnte,
Uberaus wohlwollend gcprüft wurden. Das war für
bcn strengen englischcn Außenminister Cden Grund ge-
UUg, in Genf als Hüter der Danziger Verfaffung aufzu-
weten und von einer „außerordentlichen ernsten Lage"
iu sprechen, wobei er nicht unterließ, seinem Landsmann,
°em Völkcrbundskommiffar Lester, einen bcsonders rei-
Ken Ruhmeskranz zu windcn und ihn des „unbcgrenzten
Vertrauens" zu vcrsichcrn. Wir erinnern uns, datz auch
bfr Völkcrbundskommissar des Saargebiets, der
Snqländer Knox, dieses „unbegrcnzte Vertrauen" sei-
Uer Rcgicrung und auch des Völkerbundes besatz, und das
Wohlrvollen, das dicser Präsident Knox den Lcuten des
Aatus quo und der französischen Grubenverwaltung be-
wies> hat ebcnso wie die Abstimmunq gezeigt, inwieweit
blesss „unbegrenzte Vertrauen" sich vor der Welt-
Teschichte rechtfertigen lictz.
. Der englische Außenminister Cden wird schon ge-
lwtten müsien, daß wir im Reich für die Dinge, die in
Danzig vorgehen, uns ziemlich lebhaft intereffieren. Ilnd
ist uns daher auch nicht so ganz gleichgültig,
wie der Völkcrbundskommiffar Lester dort oben sein
Amt ausübt. Die Verwaltung der Freien Stadt
Anzig licqt, wie nicht bestritten werden kann, in den
oänden dcs Senats. Und wenn der Völkerbundskom-
Uuffar Lester auch nicht gerade nur wie ein Tafelaufsatz
W wirken hat, so steht ihm doch in gar keiner Weise das
Acht zu, sich in die Danziger Innenpolitik einzu-
Nschen. Cr hat die Souveränitätsrechte diefer
^reien Stadt zu achten und er hätte eigentlich allen
Anlatz, einmal ganz ernsthaft darüber nachzugrübeln, wer
M Versailles die vcrruchte Idee ausgesonnen hat, aus
Aeser deutschen Stadt, ohne ihre Bewohner überhaupt zu
ffagen, einen sogenanntcn Freistaat zu machen. Statt
??ffen wendet sich Sir Cric Lester nach Gcnf mit cincm
^chreiben, worin er — man höre — seine „Bedenken" da-
«egen äutzcrt, „datz die Politik in Danzig zur Schaffung
elnes tatsächlichcn nationalsozialistischen Ge-
jNeinwesens gcführt hat." Wir teilen diese Be-
"enken nicht, sondern findcn es durchaus in Ord-
?Ung, daß die politische Idee, die im Reich den Kurs
Ntimmt, auch die Herzcn dcr Danziger erobert hat.
?wer wenn hier schon von „Vcdcnkcn" gesprochen werdcn
^nrf, so mag man uns qestatten, ergebenst zu bemerken,
?ntz wir auch gcgen den Völkerbund cine ganze Reihe von
>rhr ernsten Vedenken habcn und das war ja
Wl> der Grund, weshalb die deutsche Regierung dieses
'Oölker-Tribunal schlietzlich verlasien hat.
Im übrigen hat der Danziger Senatspräsidcnt
^Ieiser in sciner Antwortrcde dem englischen Autzen-
Nnister Cdcn das grotze Gcld gcwcchselt. Cr hat den
Mnmer der Verfammlung, daß die Stadt Danzig etwa
Statut nicht mchr änerkenncn wolle, beschwichtigt,
ter hat dcn Genser Gralshütcrn des Danziger Sta-
^ zugleich ganz offcn crklärt, datz es sich bei der gan-
^ngelegenheit, die dem Äölkerbundskommisiar dcn
veÄÄ ^ seiner Denkschrift gab, lediglich um Meinunqs-
^fichiedcnheitcn einiger Iuristen, nämlich der Iuristen
Völkcrbundes und dcr Iuristcn der Frcicn Stadt
„ owzig, handle. Und im Ucbriqen sollte man, so ctwa
Itek ^onatspräsidcnt Greiser dcn Hcrren in Genf zu ver-
oei dem Himmel auf dcn Knicen danken, datz es endlich
fr»i lien sei, zwischcn Danzig und Polen durch
^ ^e Vereinbarungcn zu eincm besseren Derhält-
^ zu kommen, währcnd bishcr geradc diese Streit-
erw-" allcn Taqungen des Äölkerbundes als nn-
^ wunschtes Dcffcrt servicrt wurden. Am scinen Zu-
diese Tatsache etwas klarer und schärfer ins matte
^wachtnis zu rufen, saqte Senatspräsidcnt Greiser, datz
a„T^ig zwölf Iahre hindurch „das Pulverfatz Curopas"
hj/'esen sei und dicses „Pulvcrsatz" sei jetzt endlich durch
° nationalsozialistifche Rcgierung der Stadt Danziq
^^ert worden. Da Greiscr seine Ansprache in dcut-
kann man nur wünschcn, datz sie dem
aä„ fchen Slußenminister in einer gutsn Ilcberschunq zu-
^ngstch gemacht worden ist.
herr Cden hält, wie er saqt, die Lage in Danzig für
h>"Zerordentlich ernst". Wir wünschen ihm, datz die
tz?Anchten, die er aus Acgyptcn, aus Indien oder
ttzä^^en empfängt, ihm weniqer Sorgen bereiten möch-
büß bas, was in Danzig geschieht. Selbst als Lücken-
rii^^- inr eine Ratstagung war die Danziger Fraqe
,ehr klug gewählt.
Hermann Vagusche.
Der SARlm« als pMfcher Ev!-at.
Wrtei uad MhrmaM diemn der gletchen Zdee: SeuWland.
Wcseii md Allsgabe der SA.
Stabsches Lutze vor Diplomatie und Auslandspreffe.
Verlin, 24. Ianuar. Auf einem Cmpfangsabend des
autzenpolitischen Amtes der NSDAP. sprach am Frei-
tag Stabschcf Lutze vor Diplomatie und Aus-
landspresse über das Wesen und die Aufgabe der
SA. Der Stabschef erwähnte eingangs, datz er in erster
Linie immer als Nationalsozialist, nicht als SA.-Mann
spreche, da die SA. nicht selbständig neben der national-
sozialistischen Vewegung, sondern nur in ihr stehcn könne.
Die Aufgaben der SA., die innenpolitischer Art seien,
seien dieAufgaben derPartei und umge-
kehrt.
Stabschef Letze legte dann in überzeugenden Wor-
ten dar, warum die SA., die Sturmabteilung der natio-
nalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, vom Führer
geschaffen wurde, und welche Aufgaben sie in Vergan-
genheit und Zukunft hat.
„Cs wurde im Gegensatz zu den sich in den Nach-
kriegsjahren allerorts auftuenden Wehrverbänden mit
der SA. erstmals
ein Soldatentypus geschafsen, dcr rein weltanschau-
liche Funktionen zu ersüllen hatte: der politische
Soldatl
Der Führer gab hierzu am 3. August 1921 den Befehl.
Und auch heute, nach der Crringung und der inzwischen
Dr. SmMls zum M. zaauur.
Allsötzliche Lelstungen tes WßW. lm Wert von 22 Mllllonen RM.
Reichsminister Dr. Goebbels erlätzt zum bevorstehenden 30. Ianuar folgenden Ausruf:
Au das dkllM «!
Es ist im neuen Deutschland schöne Tradition gewordcn, datz am Iahrestag der nationalsoztalisti.
schen Revolution zwar keine glänzenden und rauschenden Feste geseiert, dasür aber in besonderen sozialen
Hilfsaktionen für die vom Winterhilsswerk betreuten Volksgenoffen zufähliche Leistun»
gen ausgeschüttet werden.
So werden auch an dem bevorstehenden 30. Ianuar 1936, entsprechend der Zahl der Vetreuten, zu-
fählich zur normalen Leistung durch das Winterhilsswerk Geldspendcn im Wert von rund 22Mil-
lionen Reichsmark zur Verteilung gclangen.
Diese Summe wird ausgewandt für:
13 Mlivnen Mrtsutschelne lm Betrag von je 1RM. un- 5,5 Milllsnen Kohlengulscheine
lm Wert vsn je L.5N SM.
Dte Durchführungsbestimmungen für diese besondere Aktion zum Ianuar erlätzt der Reichsbeauf-
tragte sür das Winterhilsswerk.
Im Iahr 1935 hat das deutsche Volk seine Wehrhoheit und damit seine nationale Sou-
veränität wiedcrgewonnen. Dieser historische Ersolg der zielsicheren Aufbauarbcit des Führers be-
stärkt jeden Deutschcn in dem sesten und unbeirrbaren Glauben, datz die restlose Ersüllung unserer alten
Kampsparole Wirklichkeit werden wird:
FretW unb Mvt für ieben DeuMen!
In Dankbarkeit gegen das Schicksal, das unser Werk so sichtbar segnete, und im Vertrauen darauf,
daß das Glück, das aus unserer eigenen Arbeit entspringt, uns auch im kommenden Iahr des deutschen
Ausbaues nicht verlaffen wird, betreten wir damit das vierte Iahr der nationalsozialistischen Revo-
lution.
Es lebe der Führer!
Berlin, 25. Ianuar 1936.
Der Reichsminister für Dolksaufklärung und Propaganda
(gez.) Dr. Goebbels.
Die heutige Ausgabe unseres Vlattes umfatzt
ven beiden Unterhaltungsbeilagen „Die Heimat"
„Die Feierstunde" insgesamt 22 Seiten.
erfolgten Stabilisierung und Konzentrierung der staat-
lichen Macht, besteht das politische Soldaten-
tum in Deutschland fort. Denn auch nach wie vor un-
terscheiden wir grundsätzlich ganz scharf zwischen dem
Soldaten als Ideenträger der nationalsozialistischen
Weltanschauung, der Weltanschauung des dcutschen Vol-
kes, und dem Soldaten als Waffenträger der
N a t i o n.
Der SoldatalsMilitär ist eine mehr oder
weniger staatliche Notwendigkeit. Der Soldat als
Kämpfer jedoch stellt — wie die Geschichte unseres
Volkes aufzeigt und der Führer erstmals in voller
Größe erkannt hat — eine völkische Anerläßlich-
keit dar."
Der Stabschef wies in diesem Zusammenhang an
Hand. geschichtlicher Veispiele nach, daß die bewaffnete
Macht schlechthin innenpolitisch, also völkisch gcsehen, nur
ein bedingt stabiler Faktor sei. Auch die Krieger- und
Wehrverbände hättcn, obwohl sie sich in formalmilitäri-
scher und waffentechnischer Ausbildung weit stärker betä-
tigt hattcn als die viel kleinere SA-, weder den Zusam-
menbruch 1918 verhindcrn, noch die Weimarer Republik
beseitigcn können. Stabschef Lutze fuhr fort:
„Das beste soldatische Wollen blcibt ohne ideen-
mäßige Grundlage eine Technik ohne Geist.
Die Staaten der Vergangenheit gingen ursächlich nicht
am Mangel eines machtpolitischen Faktors, sondern am
Fehlen einer weltanschaulichen Dasis und des dazugehö-
renden weltanschaulichen Instruments zugrunde. Sis
gingen zugrunde am Fehlen der Crkenntnis, datz nicht
der Staat und die Staatsform — Monarchie oder
Republik — das Primäre ist, sondern das welt-
anschauliche, vom Volk getragene Fundament
dieses Staates.
Wir sehen aber aus ihnen auch eindeutig, daß es
zwischen dem soldatisch-politischen und dcn soldatisch-
militärischen Organisationen keinerlei Rivalität geben
kann. Partei und Wehrmacht sind nicht
Gkiis mir Imzig.
Nochmals Eden. — Greiscrs Antwort.
Genf, 25. Ianuar. Der Völkerbundsrat hat
am Freitag den von Cden vorgelegten Vericht über die
Danziger Frage einstimmig angenommen.
Cden gab zu dem Vericht noch eine Crklärung ab. Se-
natspräsident Greiser betonte in seiner Antwortrede,
wie wenig der Vericht Danzig bcfriedigen könne.
Die feierliche Trauerprezesffon in Li-ndon.
Nachdem der Sarg mit der sterblichen Hülle des Köniqs Gcorg in London eingetrofsen
war wurde er im feierlichen Zug nach der Westminsterhall gebracht und dort auf-
gebahrt.
Königin Mary und König Eduard VIII. im Trauergefolge.
(Die beiden Erjten.) (The TimeS, K.)
Ter Trauerzug >n den Strasten von London.
(Graphische Werkstätten.)
^ ^ Die Aufbahrung i„ dcr Westminstcr-Hall.
Auf dem Sarg dcs Königs Georg rubt die Krone des Jmperiums. die mit über 3000
Diamanren und Eöeljteinen besetzt ijt. (Presje-Bild-Zentrale, K-j
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. Der Völkerbund beherrscht, wie man schon
Mge weiß, in besonders hohem Matz die schöne Kunst,
Welt immer wieder in Erstaunen zu versehen. Aus
j r gegenu'ärtigen Tagung des Völkerbundsrats sollten
8 eigentlich ganz andere Fragen behandelt werden.
war, wenn uns das Gedächtnis nicht täuscht, eine
lang von Oelsanktionen die Rede und von
Mderen scharsen Matznahmen. Aber über Nacht ist es
diese Dinge plöhlich schr still geworden. Man hat
weil in der kompliziertcn Maschinerie des diplomati-
'chen Verkehrs Kurzschlutz eingetrcten war, leise
?r>n der Tagesordnung abgeseht und um der Wclt nicht
peinliche Bild derÄerlegenheit zu bicten,
vgt der geschickte Intendant der Völkerbundsbühne rasch
anderes Stück auf den Spielplan geseht, von
er sich einen guten Kasienersolg versprach. Während
französische MinistcrprLsident Laval sich in Paris
?uf den schwcren Gang vorbereitete, um dem Staatsprüsi-
°rnten Lebrun den Rücktritt seines Kabi-
"etts mitzuteilen, hielt der englische Autzenminister
^den in Gcnf eine Nede über 'einige Danziger
^ragen, wobei er erklärte, daß er die Lage im Frei-
üaat 'Danzig als „außcrordentlich ernst" bctrachte. Den
^rund zu diesem merkwürdigen Pesiimismus schöpfte der
^glische Außenministcr aus einem Äericht, dcn der Völ-
serbundskommiffar Sir Cric Lester dem Völkerbund
ubergeben hatte. In diesem Vericht wurde bchauptet,
°atz der Senat der Stadt Danzig einige Cmpfehlungen,
me die Verfassung der Freien Stadt Danzig betref-
>en, nicht qanz genau so ausgeführt habe, wie der Iu-
^rstenausschuß dcs Völkcrbundes fich die Sache vorgestellt
A*t. Nun mutz man wisien, datz der Freien Stadt Dan-
§lg die Verfassung, die ihr Wohl und leider auch
wr Wehe bestimmt, vom Völkerbund vcrliehen wor-
ben ist: dieser (wie gesagt) Freien Stadt Danzig. Sie
bat jhre Verfaffung sich nicht selbst geben dürfen,
wndern eine wcltfremde Instanz hat den Vewoh-
"ern der Stadt Danzig dieses hervorragende Geschenk ge-
Macht.
, Nun haben die Wahlen, die im vorigcn Iahr
w Danziq stattfandcn, cine einwandfrcie national-
'ozialiftische Mehrheit ergeben. Llnd das hat
Aan auch in Genf inzwischen bemerkt. Cbenso ist dcm
Völkcrbundskommiffar Lefter in Danzig diese Tatsache
aufgcfallcn und er hat dabei wahrgenommen, daß die An-
hänger dcr Restparteien in Danziq nicht mchr
allzuvicl zu mclden haben. Anstatt nun diese Tatsache —
ugwlich das Wahlresultat — anzuerkennen, hat
Sir Cric Lester sich mit einer sogenannten Denk-
lchrift nach Gcnf gewandt und es scheint, daß auch
wnigs Petitionen der kümmerlichen Restparteien
°sn gleichen Weg gewandert sind, nämlich nach Genf, wo
mese Schriststücke, wie man nicht andcrs crwartcn konnte,
Uberaus wohlwollend gcprüft wurden. Das war für
bcn strengen englischcn Außenminister Cden Grund ge-
UUg, in Genf als Hüter der Danziger Verfaffung aufzu-
weten und von einer „außerordentlichen ernsten Lage"
iu sprechen, wobei er nicht unterließ, seinem Landsmann,
°em Völkcrbundskommiffar Lester, einen bcsonders rei-
Ken Ruhmeskranz zu windcn und ihn des „unbcgrenzten
Vertrauens" zu vcrsichcrn. Wir erinnern uns, datz auch
bfr Völkcrbundskommissar des Saargebiets, der
Snqländer Knox, dieses „unbegrcnzte Vertrauen" sei-
Uer Rcgicrung und auch des Völkerbundes besatz, und das
Wohlrvollen, das dicser Präsident Knox den Lcuten des
Aatus quo und der französischen Grubenverwaltung be-
wies> hat ebcnso wie die Abstimmunq gezeigt, inwieweit
blesss „unbegrenzte Vertrauen" sich vor der Welt-
Teschichte rechtfertigen lictz.
. Der englische Außenminister Cden wird schon ge-
lwtten müsien, daß wir im Reich für die Dinge, die in
Danzig vorgehen, uns ziemlich lebhaft intereffieren. Ilnd
ist uns daher auch nicht so ganz gleichgültig,
wie der Völkcrbundskommiffar Lester dort oben sein
Amt ausübt. Die Verwaltung der Freien Stadt
Anzig licqt, wie nicht bestritten werden kann, in den
oänden dcs Senats. Und wenn der Völkerbundskom-
Uuffar Lester auch nicht gerade nur wie ein Tafelaufsatz
W wirken hat, so steht ihm doch in gar keiner Weise das
Acht zu, sich in die Danziger Innenpolitik einzu-
Nschen. Cr hat die Souveränitätsrechte diefer
^reien Stadt zu achten und er hätte eigentlich allen
Anlatz, einmal ganz ernsthaft darüber nachzugrübeln, wer
M Versailles die vcrruchte Idee ausgesonnen hat, aus
Aeser deutschen Stadt, ohne ihre Bewohner überhaupt zu
ffagen, einen sogenanntcn Freistaat zu machen. Statt
??ffen wendet sich Sir Cric Lester nach Gcnf mit cincm
^chreiben, worin er — man höre — seine „Bedenken" da-
«egen äutzcrt, „datz die Politik in Danzig zur Schaffung
elnes tatsächlichcn nationalsozialistischen Ge-
jNeinwesens gcführt hat." Wir teilen diese Be-
"enken nicht, sondern findcn es durchaus in Ord-
?Ung, daß die politische Idee, die im Reich den Kurs
Ntimmt, auch die Herzcn dcr Danziger erobert hat.
?wer wenn hier schon von „Vcdcnkcn" gesprochen werdcn
^nrf, so mag man uns qestatten, ergebenst zu bemerken,
?ntz wir auch gcgen den Völkerbund cine ganze Reihe von
>rhr ernsten Vedenken habcn und das war ja
Wl> der Grund, weshalb die deutsche Regierung dieses
'Oölker-Tribunal schlietzlich verlasien hat.
Im übrigen hat der Danziger Senatspräsidcnt
^Ieiser in sciner Antwortrcde dem englischen Autzen-
Nnister Cdcn das grotze Gcld gcwcchselt. Cr hat den
Mnmer der Verfammlung, daß die Stadt Danzig etwa
Statut nicht mchr änerkenncn wolle, beschwichtigt,
ter hat dcn Genser Gralshütcrn des Danziger Sta-
^ zugleich ganz offcn crklärt, datz es sich bei der gan-
^ngelegenheit, die dem Äölkerbundskommisiar dcn
veÄÄ ^ seiner Denkschrift gab, lediglich um Meinunqs-
^fichiedcnheitcn einiger Iuristen, nämlich der Iuristen
Völkcrbundes und dcr Iuristcn der Frcicn Stadt
„ owzig, handle. Und im Ucbriqen sollte man, so ctwa
Itek ^onatspräsidcnt Greiser dcn Hcrren in Genf zu ver-
oei dem Himmel auf dcn Knicen danken, datz es endlich
fr»i lien sei, zwischcn Danzig und Polen durch
^ ^e Vereinbarungcn zu eincm besseren Derhält-
^ zu kommen, währcnd bishcr geradc diese Streit-
erw-" allcn Taqungen des Äölkerbundes als nn-
^ wunschtes Dcffcrt servicrt wurden. Am scinen Zu-
diese Tatsache etwas klarer und schärfer ins matte
^wachtnis zu rufen, saqte Senatspräsidcnt Greiser, datz
a„T^ig zwölf Iahre hindurch „das Pulverfatz Curopas"
hj/'esen sei und dicses „Pulvcrsatz" sei jetzt endlich durch
° nationalsozialistifche Rcgierung der Stadt Danziq
^^ert worden. Da Greiscr seine Ansprache in dcut-
kann man nur wünschcn, datz sie dem
aä„ fchen Slußenminister in einer gutsn Ilcberschunq zu-
^ngstch gemacht worden ist.
herr Cden hält, wie er saqt, die Lage in Danzig für
h>"Zerordentlich ernst". Wir wünschen ihm, datz die
tz?Anchten, die er aus Acgyptcn, aus Indien oder
ttzä^^en empfängt, ihm weniqer Sorgen bereiten möch-
büß bas, was in Danzig geschieht. Selbst als Lücken-
rii^^- inr eine Ratstagung war die Danziger Fraqe
,ehr klug gewählt.
Hermann Vagusche.
Der SARlm« als pMfcher Ev!-at.
Wrtei uad MhrmaM diemn der gletchen Zdee: SeuWland.
Wcseii md Allsgabe der SA.
Stabsches Lutze vor Diplomatie und Auslandspreffe.
Verlin, 24. Ianuar. Auf einem Cmpfangsabend des
autzenpolitischen Amtes der NSDAP. sprach am Frei-
tag Stabschcf Lutze vor Diplomatie und Aus-
landspresse über das Wesen und die Aufgabe der
SA. Der Stabschef erwähnte eingangs, datz er in erster
Linie immer als Nationalsozialist, nicht als SA.-Mann
spreche, da die SA. nicht selbständig neben der national-
sozialistischen Vewegung, sondern nur in ihr stehcn könne.
Die Aufgaben der SA., die innenpolitischer Art seien,
seien dieAufgaben derPartei und umge-
kehrt.
Stabschef Letze legte dann in überzeugenden Wor-
ten dar, warum die SA., die Sturmabteilung der natio-
nalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, vom Führer
geschaffen wurde, und welche Aufgaben sie in Vergan-
genheit und Zukunft hat.
„Cs wurde im Gegensatz zu den sich in den Nach-
kriegsjahren allerorts auftuenden Wehrverbänden mit
der SA. erstmals
ein Soldatentypus geschafsen, dcr rein weltanschau-
liche Funktionen zu ersüllen hatte: der politische
Soldatl
Der Führer gab hierzu am 3. August 1921 den Befehl.
Und auch heute, nach der Crringung und der inzwischen
Dr. SmMls zum M. zaauur.
Allsötzliche Lelstungen tes WßW. lm Wert von 22 Mllllonen RM.
Reichsminister Dr. Goebbels erlätzt zum bevorstehenden 30. Ianuar folgenden Ausruf:
Au das dkllM «!
Es ist im neuen Deutschland schöne Tradition gewordcn, datz am Iahrestag der nationalsoztalisti.
schen Revolution zwar keine glänzenden und rauschenden Feste geseiert, dasür aber in besonderen sozialen
Hilfsaktionen für die vom Winterhilsswerk betreuten Volksgenoffen zufähliche Leistun»
gen ausgeschüttet werden.
So werden auch an dem bevorstehenden 30. Ianuar 1936, entsprechend der Zahl der Vetreuten, zu-
fählich zur normalen Leistung durch das Winterhilsswerk Geldspendcn im Wert von rund 22Mil-
lionen Reichsmark zur Verteilung gclangen.
Diese Summe wird ausgewandt für:
13 Mlivnen Mrtsutschelne lm Betrag von je 1RM. un- 5,5 Milllsnen Kohlengulscheine
lm Wert vsn je L.5N SM.
Dte Durchführungsbestimmungen für diese besondere Aktion zum Ianuar erlätzt der Reichsbeauf-
tragte sür das Winterhilsswerk.
Im Iahr 1935 hat das deutsche Volk seine Wehrhoheit und damit seine nationale Sou-
veränität wiedcrgewonnen. Dieser historische Ersolg der zielsicheren Aufbauarbcit des Führers be-
stärkt jeden Deutschcn in dem sesten und unbeirrbaren Glauben, datz die restlose Ersüllung unserer alten
Kampsparole Wirklichkeit werden wird:
FretW unb Mvt für ieben DeuMen!
In Dankbarkeit gegen das Schicksal, das unser Werk so sichtbar segnete, und im Vertrauen darauf,
daß das Glück, das aus unserer eigenen Arbeit entspringt, uns auch im kommenden Iahr des deutschen
Ausbaues nicht verlaffen wird, betreten wir damit das vierte Iahr der nationalsozialistischen Revo-
lution.
Es lebe der Führer!
Berlin, 25. Ianuar 1936.
Der Reichsminister für Dolksaufklärung und Propaganda
(gez.) Dr. Goebbels.
Die heutige Ausgabe unseres Vlattes umfatzt
ven beiden Unterhaltungsbeilagen „Die Heimat"
„Die Feierstunde" insgesamt 22 Seiten.
erfolgten Stabilisierung und Konzentrierung der staat-
lichen Macht, besteht das politische Soldaten-
tum in Deutschland fort. Denn auch nach wie vor un-
terscheiden wir grundsätzlich ganz scharf zwischen dem
Soldaten als Ideenträger der nationalsozialistischen
Weltanschauung, der Weltanschauung des dcutschen Vol-
kes, und dem Soldaten als Waffenträger der
N a t i o n.
Der SoldatalsMilitär ist eine mehr oder
weniger staatliche Notwendigkeit. Der Soldat als
Kämpfer jedoch stellt — wie die Geschichte unseres
Volkes aufzeigt und der Führer erstmals in voller
Größe erkannt hat — eine völkische Anerläßlich-
keit dar."
Der Stabschef wies in diesem Zusammenhang an
Hand. geschichtlicher Veispiele nach, daß die bewaffnete
Macht schlechthin innenpolitisch, also völkisch gcsehen, nur
ein bedingt stabiler Faktor sei. Auch die Krieger- und
Wehrverbände hättcn, obwohl sie sich in formalmilitäri-
scher und waffentechnischer Ausbildung weit stärker betä-
tigt hattcn als die viel kleinere SA-, weder den Zusam-
menbruch 1918 verhindcrn, noch die Weimarer Republik
beseitigcn können. Stabschef Lutze fuhr fort:
„Das beste soldatische Wollen blcibt ohne ideen-
mäßige Grundlage eine Technik ohne Geist.
Die Staaten der Vergangenheit gingen ursächlich nicht
am Mangel eines machtpolitischen Faktors, sondern am
Fehlen einer weltanschaulichen Dasis und des dazugehö-
renden weltanschaulichen Instruments zugrunde. Sis
gingen zugrunde am Fehlen der Crkenntnis, datz nicht
der Staat und die Staatsform — Monarchie oder
Republik — das Primäre ist, sondern das welt-
anschauliche, vom Volk getragene Fundament
dieses Staates.
Wir sehen aber aus ihnen auch eindeutig, daß es
zwischen dem soldatisch-politischen und dcn soldatisch-
militärischen Organisationen keinerlei Rivalität geben
kann. Partei und Wehrmacht sind nicht
Gkiis mir Imzig.
Nochmals Eden. — Greiscrs Antwort.
Genf, 25. Ianuar. Der Völkerbundsrat hat
am Freitag den von Cden vorgelegten Vericht über die
Danziger Frage einstimmig angenommen.
Cden gab zu dem Vericht noch eine Crklärung ab. Se-
natspräsident Greiser betonte in seiner Antwortrede,
wie wenig der Vericht Danzig bcfriedigen könne.
Die feierliche Trauerprezesffon in Li-ndon.
Nachdem der Sarg mit der sterblichen Hülle des Köniqs Gcorg in London eingetrofsen
war wurde er im feierlichen Zug nach der Westminsterhall gebracht und dort auf-
gebahrt.
Königin Mary und König Eduard VIII. im Trauergefolge.
(Die beiden Erjten.) (The TimeS, K.)
Ter Trauerzug >n den Strasten von London.
(Graphische Werkstätten.)
^ ^ Die Aufbahrung i„ dcr Westminstcr-Hall.
Auf dem Sarg dcs Königs Georg rubt die Krone des Jmperiums. die mit über 3000
Diamanren und Eöeljteinen besetzt ijt. (Presje-Bild-Zentrale, K-j