Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Januar bis Juni)

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.9512#0463

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Heidelberger

Reueste Nachrichten

?,^ugspr«,z. Monatlich L.20 Rm. I-inschl. 27 Rpfg. Trägerlohns
?Elich I.w Rm. t-inschl. Trägerlohn». Bsi den Abholstellen
^"Uäilich L.— Rm.^ halbmonatlich t.— Rm. Durch di- Post bezogcn
tz?"ul"ch L20 Rm. l-inschl. Postbeförderungsgsbühren) und gs Rpfg.
,g ,?,ugeld. Der Bezugspreis ist voraus z-hlbar. Linzelnummer
Ist die Zeirung am Lrscheinen verhindert, besteh» kein
mM?uch auf Lntschädigung. Erscheint wochentäglich tl Uhr.

Udestellungen mussen bis spätsftens LS. des Monats für den
Mona» direkt heim Berlag einzereichi werden.

Neideldecgec Nnzeigec / ideideibecgec Zeitung

2n ganz Nocdostbaden vecbceilete Lageszeitung.
Nnzeigen ailec Nct kaben guten Lcfolg.

Anzeigenpreis: 6 Rpfg. für die 22 mm breite Millimeterzeile /
5 Rpfg. für „Kleine Anzeigen", die mcht der Wirtschaftswerbung
dienen, für Stellenanzeigen, Schiffahrtsanzeigen, Derlegsranzeigeu.
Preis für Textanzeigen: 30 Rpfg. für üie 79 ww breite
Millimeterzeile. Nachlässe nach Malstaffel 1 und II oder
Mengenstaffel 6. Z. Zt. ift Anzeigen - Preisliste 5 gültig. 1krfül>
lungsort und Gerichtsstand ist Heidelberg. Geschäftszeit 8—1T Uhr.
Postscheckkonto Ludwigshafen 7221. Für Rückgabe nicht verlangter
Schriftsrücke wird keine Gewähr geleistet.

Nr. 37

Drucl und Verla» von Frredrich Schulzein Heidelberg.
Schristleitunc,: Hauvtstraße 23 Fernsvrecher-S.'A. 7351-53.

Donnerstag, 13. Februar

Hauvtgeschäftsstelle Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgaffe 1.

1936

Grfallrii M mslrMch gewrftrii!

Mrer: ..Zas beuWe Bolk hat einen Lebenden lm Mr isZs verloeen unb einen Uniterblichen gewvnnen.'

Er stard sstr Deiitschliiiid!

Die Traucrfeier in Schwerin.

12. Febr. Der Landesgruppenleiter der
Wilhelm Gustloff, ist am Mittwoch in
heimatlichen Crde zur lehten Ruhe gebettet wor-
^ Der Führer und Rcichskanzler Adolf Hitler
Se^^ch Schwerin aekommen, um seinen treuen Kampf-
auf seincm Wcg zur letzten Ruhestätte das Gc-
geben. Das ganze deutsche Volk hat an diesem
^ seine Verbundenheit bewiesen mit dem Toten, der
^dfer eines feigen Meuchclmordes geworden ist.
war ein grauer und feuchtkalter Tag, der über
?i« heraufzog und über der Stadt, die ihrem Sohn
Me Chpe erwies, lag eine ernste Stimmung. Seit
>r^Men Morgenstunden bringen 16 Sonderzüge die
, »bp, 3äste und Formationcn äus allen Teilen 'Mcck-
O»>><i^ urrd Deutschlands nach Schwerin. Die Vevöl-
Müßt am Vahnhof und in dcn Straßen zur Halle
, »ten Fahnen, die fie mit stch führen. Sämtliche
Mi^äen und Schulen, sowie die Ladcn und Geschäfte
um 10 Ahr. Die Schulkinder bilden Spalier.

^ In der Trauerhalle.

A ^^hevolle Stimmung empfängt die Trauergäste in
1» 2>"i>allc, die nun zur Trauerhalle geworden
Mteh ben dem mit der Hakenkrcuzfahne bedeckten Sarg
Aii^ jetzt wieder, wie in der ganzcn Nacht, vicr
Ntg s? von der Marine-DA die Totcnwache. Vor dcm
^e,^egt als einzigcr Kranz der des Führers und
^^kanzlers, auf einem Samtkisicn der Ehrcn-
s^e Armbinde und die Lhrenzeichcn Gustloffs. Auf
^^MiarzumkleidctLN Freitrcppe ruhen die Kränze des
piisth^fteters des Führcrs, des preufiischen Minister-
k? <^?Een Gencral Göring, des Gauleiters Bohle und
M^uleiters Hildebrandt. Nur die Flammen auf dcn
Me. ?hlonen rechts und links vom Sarg erhcllen die
^ keA,?"uner noch werden Kränze in die Halle getragen,
s und links vor der mit Immergrün und weißen

»er

eingefaßtcn Bühne niedergelegt werden.

, „ IVVOV bilden Spalier.

sl fthr war auf der 5 Kilometer langen Strecke
L!ede, rzuges das Spalicr von 10 000 Angehörigen aller
d^l gi^gen der Vewcgung geschlosicn. Zur gleichen
"l d»» ^chierten auch drc Förmationen des Trauerzuges
tz^Salle auf.

eine Stunde vor Veginn der Feier waren fast
lj^»iki ln der Halle von dcn 3000 Trauergästen ein-
tz^isck- ' 3n dcn crsten Reihen saßen zahlrcichc aus-
«o grz-^nrteigcnosien dcr NSDAP, unter ihnen auch
d "»„„"ffere Zahl von Landesgruppenlcitern, sowie Ab-
der Landesgruppen der NSDAP. Cs waren
„>ä!»eten die Landesgruppenleiter von Großbritan-
^ ° Jrland, Spanien, Frankreich, Luxemburg, Po-

<L>i» jiarien, Iugoslawien und dcr ftnion von Süd-
d^»>tzj^Dazu komiiicn noch die 50 Kameraden von dcr

»us Landesgruppe, die ihrem Landesleiter von Da°
^it o auf seiner lchtcn Fahrt durch Deutschland das
l^stei^geben hattcn. Zu ihncn hattcn sich noch wcitere
l-j, stek^osien aus dcr Schweiz gcsellt, unter ihnen auch
V«r ^ertretende Landesgruppcnleiter, der Schulungs-
^ Landesgruppe und die Kreisleiter von Zürich

u! ^12 Ilhr werden nnter Trommelwirbel dis Fah-
^ ewsgunq in die Halle getragen. Sie nehmcn


^i,' ^»'cgung ni «ne >xittc geirug

links vom Sarge Aufstcllung.

Die Ankunft des Führers.

, ste Minuten vor 12 fthr trifft der Führer
in Schwerin ein. Cr begibt fich sofort
s?l«dSpaiier der Formationen auf dem Weg, den
^fite,^ Drauerzug nimmt, zur Halle. Vor der Halle
° i,.^ ^le Front der aufgestellten Formationen des
es atz, Die Kompagnie der Reichswehr und


^li7'

«!>l>^is ^ Gewchr.

^t^lion der SS-Versügungstruppe Wismar prä-

»auergcmeinde erhebt sich von ihren Plähen
°en Führer schweigcnd mit erhobener Rechtcn.
I ^ schreitct durch die Mittelgasie der Halle und
.°er rechten Seitc in der ersten Reihe nebcn
tzt' der Mutter und dem Vruder Wilhelm Gust-

^Ad stnd ferner die mcistcn Reichsleiter und
-steichsminister, Reichsstatthalter und Staats-

Die weihevollen Klänge des Trauermarsches aus der
„Croica" von Veethoven, gespielt vom Orchester des
Staatstheaters Schwerin, eröffnen die Trauerseier.
Dann spricht Reichsstatthalter Hildebrandt als
Gauleiter des Heimatgaues und Freund Wilhelm Gust-
loffs. Cr sührte u.a. aus:

Parteigenoffe Gustloff, der fich 1917 aus Gesund-
heitsgründen in die Schweiz begab, um dort im Kurort
Davös Heilung von seinem Leiden zu suchcn, war uns
mecklenburgischen Parteigenoffen ein getreuer und echter
Kamerad. Nach Charakter und Gestnnung war er der
gcborcne Nationalsozialist.

So stand er draußen unter den Deutschen. Cr sah
deutlich scine schwierige Lage, hat aber nie gewankt. Cr
ist nicht seige geworden, selbst als schwere Ängrifse und
Bedrohungen ihn trafen. Cr, der hinausgegangen war,
um seine Krankheit zu heilen, Linderung zu suchen von
seinem Leiden, fühlte in sich die Pflicht, seinem deutschen
Vaterland verbunden zu bleiben.

Cr hat stets berücksichtigt, daß er Gast eines an-
deren Landes war und daß er nur dort seine Ge-
sundheit herstellen wollte. Aber um mit der Heimat ver-
bundcn zu blcibcitz mußte er sich mit den Deutschen ge-
meinsam zusammenfindcn und so Anteil nehmsn an der
Crneucrung, die durch die nationalsozialistische Vewegung
und durch Ihre Arbeit, mein Führer, stch iu Deutschland
vollzog.

Nun ist der Parteigenosie Gustloff heimgekehrt, von
der Mörderkugel hingerafft. Wir danken ihm alle sür
seine Trcue und Hingabe und versprechen an seiner Toten-
bahre, unsere Pflicht zu tun für das ewige Deutschland.

Die geistliche Traueransprache hielt darauf als
Freund des Toten Pg. Oberkirchenrat Langmann,
Gauamtsleiter z. b. V. in der Leitung der Auslandsorqa-
nisation, früherer Landesgruppenleiter Guatemalas. „Wir
wollen des Toten würdig sein nicht mit Worten, sondern
mit Werken. Wir woÜen Gott ehren nicht mit leeren
Worten, sondern durch unsere Treue. In die Hände des
lebendigen Gottes befehlen wir mit getrostem Glauben
unseren toten Kameraden. In die Hände desselben leben-
digen Gottes gcben wir auch unseren neuen Tag, unsere
neue Arbeit. Cr stärkt uns. Am Sarg des Vkutzeugen
lautet unser Gebst: Herr, segne unseren Kampf!"

hielt folgende Ansprache:

In tiefer Crgriffenheit stehen wir an der Vcchre eines
deutschen Mannes, desien Leben drautzen auf fremder
Crde durch die Kugcln eines feiqen Mörders ein jähes
Cnde bcreitet wurde. Milhelm Gustloff ffel als
erstes Vlutopfer des süngsten Gaues unserer Ve-
wegung, der Auslandsorganisation.

In langer Fahrt durch das Land, in dem « fast zwei

Dann schritt der Führer langsam die Freitreppe
zum Katafalk empor. SS-Männer legten einen Kranz
an der Stirnwand des Sarges nieder. Tiefe Crgriffen-
heit liegt über der Versammlung, als Adolf Hitler
eine letzte Ansprache an den toten Parteigenoffen Gufiloff
richtet. Cr sührte aus:

Meine deutschen Volksgenosien und ^enosfinnen!

Nationalsozialisten I
Mein lieber toter Parteigenosie!

Cs ist ein s ch m erz l i cher W eg, den die Völ -
ker zurücklegen müsien, um ihr Glück zu ffnden. Die
Meilensteine dieses Weges stnd immer Gräber gewe-
sen, Gräber, in denen ihre Vesten ruhen. Auch Bewe-
gungen erreichen das Ziel ihres Wollens, dann, wenn es
wirklich hochgesteckt ist, nur auf dcm gleichen schmerzlichen
Weg. Cs wird auf dieser Welt kein Glück ver-
schenkt. Alles muß bitter und schwer erkämpft wer-
den, und jeder Kampf erfordert seine Opfer. Indem
diese Opfer Zeugen der heiligen Gesinnung stnd, die einem
solchen Kampf zugrunde liegt, stnd ste die Garauten des
Sieges, des Crfolges und der Crfüllung!

Llnsere eigene nationalsozialistische Dewegung hat
nicht begonnen, anderen Opfer aufzubürden. Wir
haben einst als Soldaten an den Fronten des Welt-

Iahrzehnte lebte und durch viele deutsche Gaue haben
wir Wilhelm Gustloff in seine Geburtsstadt heimgebracht.
Cine ganze Nation hat ihn in stummer Trauer begleitet.
Ganz Deutschland bildete Spalier.

Von allen Verbrechen, die auf dieser Welt verübt
werden können, gehört der politische Mord zu den
verabscheuungswürdigsten.

Von einer menschlich kaum faßbaren Gcmeinheit
zeugt es aber, daß Mörder scin Opfcr übcrhaupt
nicht kannte und einen Mann niederschoß, nur weil
er wußte, daß dieser Mann in seltener Treue zu
seinem Vaterland stand.

Das neue Reich der Deutschen sollte getrosien
werden und dieses Reich ist durch den Tod Wilhelm Gust-
loffs schwer getroffen worden. Der Mörder hat aber
sein Ziel nicht erreicht, da der Tote Rationalsozia-
list war und crmordcte Nationalsozialistcn durch ihrev
Opsertod die Vewegung und damit das Reich immer
gestärkt haben. So ist es auch mit Gustloff, desien Geist
üns verpflichtet, mit noch größerer Cinsahbereitschast für
Führer und Volk einzustehen.

Gustloff war Nationalsozialist und war fanatisch in
dem Glauben an das Werk seines Führers. Cr wurde
Nationalsozialist und Soldat Adolf Hitlers, weil er
wußte, daß heute nur der wahrhafte Nationalsozialist ein
guter Deutscher sein kann. Was deshalb verhehte Cle-
mente an ihm haßten, war schließlich nichts anderes
als die nationale Anständigkeit dieses Mannes,
die sich darin ofsenbarte, daß er rückhaltlos zu seinem
Volk und seinem Führer stand, mochte kommen, was da
kommen wollte.

Wenn ein Cngländer Patriot im besten Sinn
dieses oft mißbrauchten Wortes ist, wundert sich darüber
niemand. Velennt sich aber ein Deutscher mit glei-
chem Maß zu seinem Volk, so fallen überall die Kräfte
über ihn her, denen ein starkes, freies und ehrenhaftes
Deutsches Reich verhaßt ist.

Gustloff verkörperte den neuen Typ des Deutschen
draußen, der stolz ist auf seine Heimat und diesen
Stolz sich niemals rauben läßt.

Cinem Reichsdeutschen im Ausland zu verbicten, Natio-
nalsozialist zu sein, hieße heute, ihm sein Deutschtum übcr-
haupt nehmen wvllsn. Wilhelm Gustloff hat niemals
etwas anderes gewollt und getan, als scine reichsdeut-
schen Landsleute in der Schweiz für den StaatÄdolf
Hitlers zu gewinnen. Die Liebe zu einem Staat
in einem Vürger diescs Staates zu wecken und zu ver-
tiefen, ist keine Politik und kein Verbrechen, sondcrn eine
selbstverständliche nationale Pflicht eines jeden
Deutschen, namentlich aber de r MLnner, die an führender
Stelle in der Vewegung tätig sind, die den hcutigen deut-
schen Staat trägt. Vön höher und amtlicher schweize-
rischer Seite ist unsercm Landesgruppenleiter Gustloff
noch vor wenigen Monaten ausdrücklich bcstätigt worden,

krieges gestanden und erfüllten dort unsere Pflicht für
Deutschland. Als dieses Deutschland nun in den No-
vembertagen 1918 in der Heimat seinen tödlichen Stoß
erhielt, da versuchten wir, diejenigen zu bekehren, die da-
mals Werkzeug einer grauenhaften überstaatlichen Ge-
walt waren. Micht wir haben unseren Volksgenoffen,
bie fich gegen Deutschland erhoben hatten, Opfer zuge-
fflgt: In Deutschlanv begann aber in diesen November-
tagen zum erstenmal der rote blutige Terror offen
zu rasen. In Berlin und in vielen anderen Orten wur-
den deutsche Männer ermordet, nicht weil fie
irgend etwas verbrochen, nein, nur weil sie stch für
Deutschland eingesetzt hakten und fich auch wei-
terhin einsetzen wollten. In dcn schweren Kämpfen des
ersten Vierteljahres 1919 sanken überall dcutsche Männer
nieder, getroffen von den Kugeln eigener Volksgenosien.
Sie starben nicht, weil sie irgendeinen Haß emp-
sandcn gegen diese Volksgenosien, sondern nur we-
gen ihrer Licbe zu Deutschland. Weil sie es nicht
wahr haben wollten, daß nunmehr das Ende eines
sreien und ehrbaren Deutschlands gekommcn sein
sollte, weil sie sich einsehcn wollten sür die Zu-
kunft dieses deutschen Volkes; deshalb sind sie von
wahnwihigen und verblendeten Menschen erschos-
sen, erdolcht, ermordet worden!

SlWVische Wintersriele.

Die Ergebniffe des Mittwoch.

Vei den Olympischen Winterspielen i«
Garmisch-Partenkirchen fielen am Mittwoch in drei
Wettbewerben die Cntscheidungen. Den Ski-Lang-
lauf über 18 Kilometer gewann der Schwede Erik
Larsson vor dem Norweger Oddbjörn Hagen und dem
Finnen Pekka Riemi, im Eisschnellause« Lber
5000 Meter war der Norwcger Ivar Vallangrud,
der am Tag zuvor schon den Laus über 500 Mcter ge-
wonnen hatte, in ncuer olympischer Rekordzeit vor den
Finnen Vasenius und Ojala erfolgreich und das Vie-
rer-Vobrennen gewann der Bob „Schweiz H"
(Oblt. Musy) vor Vob „Schweiz I" (Lapadrutt) und Vob
„England" (Mac Cvoy). In diesen drei Wettbewerben
schnitten die deutschen Teilnehmer nicht gut ab. Die
größte Cnttäuschung für Deutschland war, daß fich der
Vob „Deutschland I" mit Weltmeister Kilian am Steuer
nicht zu placieren vermochte.

Die Eishockeyspiele brachten solgende Crgeb-
niffe: Dcutschland—Cngland 1:1 (nach dreimaliger Ver-
längerung), Kanada—Llngarn 15:0, Amerika—Oesterreich
1:0, Tschechoslowakei—Schweden 4:1.

daß seine Tätigkeit niemals irgendeinen Anlaß zur Krl-
tik gegeben habe.

Gustloff hat das Gastrecht der Schweiz ebenso peln-
lich geachtet, wie dcr Führer von allen Deutschen
im Äusland verlangt, daß sie das Gastrecht der
Staaten achten, in denen sie sich aufhalten.

Der Tod Wilhelm Gustloffs ist für die Ve-
wegung und das Reich ein harter Schlag — für dis
Deutschen in der Schweiz ein grausamer Verlust.

Parteigenoffe Wilhelm Güstlosf!

Bevor die Nation Dich zur lehten Ruhs bettst, danke
ich Dir ans ticfstem Herzcn für Dein Wirken als Lan-
desgruppenleiter. Dein Tod wird uns, solange wir le-
ben! Ansporn und Mahnung sein, unter allen Deut-
schen draußen in Deinem Geist weiter zu wirken. Wir
Auslandsdcutschcn und unsere Kameradcn von der See-
fahrt sind stolz auf Dich und werden Dich niemals ver-
gesicn.

Dcin Leben gabst Du nicht umsonst. Dein
Tod schließt unsere Reihen fester als zuvor.

Ich weiß, es ist Dein Wunsch, wenn ich in dieser
Stunde zum lehtenmal sür Dich den Führer grüßo: He > l
mein Führer I

Aber hinter dieser wahnwihigen Verblendung sehen wir
überall dieselbe Macht, überall dieselbe C r-
scheinung, die diese Menschen leitcte und ver-
hehte und ihncn endlich das Gewchr, die Pistole oder
den Dolch in die Hand drückte!

Die Opfer vermehrten fich. Die Räterepublik
brach im Südcn des Reiches aus, und zum erstenmal
sehen wir nun Opfer, die in ihrem Inneren, wenn auch
unbswußt, schon den Weg eingeschlagen hatten, der zum
Nationalsozialismus führt. Zu diesen Hunderten, die im
Drang, Deutschland zu helfen und Deutschland zu retten,
damals ermordet worden sind, stoßen nun elf Volks-
genosien, zehn Männer und eine Frau, die ganz bewußt
eine neue Idee vertreten haben, die niemals irgsndeinem
Gegner ettvas zuleide taten, die nur ein Ideal kannten,
das Ideal einer neuen und gereinigten besieren Volksge-
meinschaft, die Mitglieder dcr T h u l e - G e s e l l s ch a ft.
Sie wurden in Munchen als Geiseln barbarisch hmge-
schlachtet. Die Auftraggeber sind uns bekannt.
Sie sind ebensalls Angehörige diescr verhängnis-
vollen Macht gewesen, die verantwortlich war und
verantwortlich ist für diescn Vrudermord in unserem
Volk.

Dann betrat die nationalsozialistische Vewegung ihren
Weg, und ich muß hier feierlich seststellen:

tzrer ruft dcm toten Landcsgruppeuleiter Worte unvergänglichen Gedcnkens nach. (Weltbftd, K.)

Während der Trauerrede des Rcichsstatthalters Hildebrandt.

Jn der ersten Reihe erlcnnt man von rechls nach links den Leiter der Auslaiidsorganisatioii, Gauleiter Bohle, den
Führer, die Witwe, üen Bruder und die Mutter des Toten, sowie den Stellvertertre des Führers, Hetz.

(Welttbiw, K.)
 
Annotationen