Herdelberger
Illeueste Nachrichten
Bezug»prei»: Monatllch 2.20 Rm. (einfchl. 27 Rpfg. Trägerlohn)
halbmonatlich 1.10 Rm. (einschl. Trägerlohn). Bei den Abholstellen
monatlich 2.— Rm.. halbmonatlich 1.— Rm. Durch die Post bezogen
monatlich 2.20 Rm. (einschl. Postbeförderungsgebühren) und 36 Rpfg.
Beftellgeld. Der Bezugspreis ist voraus zahlbar. Linzelnummer
10 Rpfg. Ist die Heitung am Lrscheinen verhindett, besteht kein
Anspruch auf Lntschädigung. Erscheint wochentäglich 11 Uhr.
Abbestellungen müssen bis spätestens 25. des Monat, für den
folgenden Mona' direkt beim Derlag eingereicht werden.
ifjeideldecgec Nnzeigec / Neidelbecgec Leitung
2n ganz Nocdostdaden oecbceitete Lageszeitung.
Nnzeigen aller Nct daden guten Lcfolg.
Anzeigenpreis: 6 Rpfg. fur die 22 mm breite Millimeterzeile /
5 Rpfg. für „Kleine Anzeigen", die nicht der Wirtschaftswerbung
dienen, für Stellenanzeigen, Schisfahrtsanzeigen, Derlegeranzeigen.
Preis für T extanzeigen: 30 Rpfg. für die 79 mm breite
Millimeterzeile. Nachlässe nach Malstaffel I und II oder
Mengenstaffel 8. Z. It. ist Anzeigen - Preisliste 5 gültig. lkrfül-
lungsort und Gerichtsstand ist Hetdelberg. Geschäftszeit 8—18 Uhr.
Postscheckkonto Ludwigshafen 7221. Für Rückgabe nicht verlangter
Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet.
Nr. 10
Druck und Berlag von Friedrich Schulze in Heidelbera.
Schriftleitunq: Hauptftraße 23 ^ernsprecher-S.-A. 7351—53.
Montag, 13. Ianuar
Hauptgeschäftsstelle
Hauptstraße 23, Ferniprecher-S.-A- 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgaffe 1.
1936
Ein Mr mch d« Smrbrfrelim».
Gßrrntag ßer Sa«r.
Heute, am 13. Januar, lährt sich der Tag der S a a r a bst i m m u n g, an dem sich das Saarvoll mit
überwältigender Geschlossenheit zu seinem Mutterland bekannte. Unser Ouerschnitt erinnert an dieses
denkwürdige Ereignis. Oben links: Riesenandrang vor den Abstimmungslokalen: .keiner wollle fehlen.
Oben rechts: Die Stimmrnzählung in der historrschen Wartburg. Unten rechts: Transport der
Wahlurnen unter Bedeckung der internationalen Truppe. Unten links: Grenzenloser Jubel in den
fahnengeschmnckten Stratzen von saarbrücken nach dem Abstimmungssieg.
(Graphische Werkstätten 3, Presse-Bild-Zentrale 1, K.)
Tag i>er EriiillerllW.
Vor einem Iahr, am 13. Ianuar, ist das
Saargebiet wieder mit Deutschland vereinigt
worden. Von 539 541 Abstimmungsberechtigten
stimmten 528 005 ab. Darunter waren 477 119
für Deutschland. Die Separatisten, die die
Saar weiter dem Völkerbundsregime unterstellcn
wollten, erhielten nur 46 513 Stimmen, und Frank-
reich gar nur 2124. Damit war der Separatismus
erledigt und die Franzosen hatten trotz aller Mit-
tel, die sie vor allem durch die Ausbeutung der
Gruben des Saargebietes schonungslos anwand-
ten, eine geradezu lächerlich geringe Stimmenzahl
auf sich vereinigt. Schon in der Ruhr- und Rhein-
Kampfzeit hatte das deutsche Volk bewiesen, daß
Vlut zu Vlut gehört und der Traum der Fran-
zosen seit uralten Zeiten, das linke Rheinufer un°
ter französischen Einfluß zu stellen, eine Illusion
war. An jenem Tag der Saarabstimmung sprach
das Ilrteil desVolkes gegen die Fran-
zosen. Ihre letzte, mit den perfidesten Mitteln be-
hauptete Domäne wurde ihnen entristen. Die
Saardeutschen bekannten sich zu Deutsch-
land, zu dcm sie immer gehört hatten, und die
Franzosen mußten erkennen, daß ihre Verärge-
rungspolitik, die kleinlichen Mittel, mit denen sie
unter der Herrschaft des Völkerbundes sich gegen
alles Deutsche wandten, in dem Augenblick erle-
digt waren, als den Deutschen an der Saar end-
lich die F r e i h e i t derWahl gegebeL wurde.
Ein Iubel vereinte die Deutschen mit denen,
die auf vorderstem Posten gestanden und die
Rückkehr ins Vaterland erzwungen hat-
ten. Änvergeßlich war jene Stimmung, die alles
einte, was deutsch sich nannte. And umso tiefer
wurde das Gefühl, als die Saardeutschen zurück-
kehrten in ein Vaterland, das nach Zeiten Ler Not
und der Schmach unter der Führung Adolf
Hitlers die Parteien verjagt, den Klasien-
kampf endgültig gebrochen hatte und den Weg auf-
wärts lenkte. Das war das Große und Neue
für die Saardeutschen. Sie hatten kennengelernt
ein durch Parteien zerrissenes und ohn -
mächtiges Deutschland. Seit dem An-
friedensvertrag von Versailles hatten sie unter der
Herrschaft des Völkerbundes geschmachtet, deren
Vertreter Knox immer mehr eine bewußt deutsch-
feindliche Haltung einnahm. Die Kämpfe um die
bevorstehende Abstimmung wurden dadurch ver-
giftet. Alle Völkerbundsideologen und vor allem
die Regierung des Völkerbundes in Saarbrücken
griffen zu den schändlichsten Mitteln, um die
Rückkehr der Saardeutschen abzuwenden. Es ist
und bleibt eine ewige Anklage gegen die, die be°
haupten, die Freiheit der Völker zu wollen, und
die in Wirklichkeit nichts als §>aß und Zwietracht
säen, daß in schwerem Kampf die Saardeutschen
nicht einmal die Grundideen ihrer Selbstbestim-
mung erringen konnten und daß die Märtyrer
ihrer deutschen Aeberzeugung aus Stellung und
Vrot gejagt wurden. Noch am Tag vor der Ab-
stimmung hofften die Gegner, daß die Abstim-
mung selbst durch Putsche und Sabotageakte nicht
zustande käme. Die Renegaten, die Deutschland
unter dem neuen System von sich gestoßen hatte,
machten den Separatismus. Die Presie des Aus-
landes urrd die volksverräterische des Saargebie-
tes arbeitete gegen uns. Die historisch-konfessio-
nellen Unterschiede wurden von den Gegnern der
deutschen Einheit mißbraucht. Alle diese Feinde
wurden am Tag der Abstimmung -urch das Saar-
volk erledigt. Von den 90,5 Prozent der
Wahlberechtigten, die für Deutschland stimmten,
waren sehr viele, die sich ursprünglich der Sozial-
demokratie oder dem Zentrum zugewandt hatten.
Aber sie waren doch im Grund gegen Klasien- und
Konfesfionskämpfe. Sie dachten in erster Linie
daran, daß sie von deutschen Eltern geboren
waren und die deutsche Sprache als Mut-
tersprache mit auf die Welt bekommen hatten. Sie
wußten auch, daß im deutschen Vaterland der
Spuk der Parteien, die Deutschlands Schwäche
herbeigeführt hatten, verflogen war. !lnd so farch
das Deutschtum an der Saar den selbstver-
ständlichen Weg zur deutschen Seele. Alle
Proben auf die Selbstdisziplin der Saarbevölke-
rung sind von ihr glänzend bestanden worden, alle
Provokationen der Völkerbundsregierung, der
Renegaten und der Franzosen wurden in eherner
Front abgewehrt und die Parteien sammelten sich
fürDeutschland unter dem Namen Deutsche
Front, die diesen glorreichen Sieg errang.
Der Sieg war so gewaltig, die Augehörigkeit
der Saardeutschen zum Vaterland hatte derart
eindringlich gesprochen, daß auch die Auslands-
presie nach der Abstimmung und oft widerwillig
zugeben mußte, daß dieSaardeutsch war
und bleibt. Selbst in Frankreich dämmerte
die Erkenntnis, daß der jahrhundertelange Glaube
und das alte Zielstreben vom Rhein als Frank-
reichs Grenze zertrümmert worden war, daß die
Französlinge nicht einmal 0,5 Prozent aller ab-
gegebenen Stimmen auf sich vereinigten. Frank-
reich hätte sich der Welt gegenüber diesen furcht-
baren Mißerfolg seiner Politik ersparen
können, wenn es auf die loyalen Vorschläge
der Reichsregierung eingegangen wäre, Lie Saar-
frage vorher zu liquidieren. Aber das wurde
uns als Schwäche ausgelegt, obgleich einfach vom
gegebenen Voden der Tatsachen aus die deut-
sche Regierung diesen Versuch der Ent-
spannung gemacht hatte.
Was vor einem Iahr die Saar zu Deutsch-
land zurückbrachte, war die Tatsache, daß die deut-
sche Rasie ihre alten Sitze bewahren will. Dar-
über hinaus war jener Tag die endgültige Ent-
scheidung gegen die Gelüste Frankreichs auf Cr-
weiterung seiner östlichen Grenzen. Das wurde
auch in der ganzen Welt empfunden. Aber die
Saardeutschen sind nicht nur mit Iubel von
Deutschanld empfangen worden, das einige
Deutsche Reich hat materiell und kul-
turell gerade für die Saar das getan, was un-
ter dem alten System und der Völkerbundsregie-
rung vernachlässigt worden war. Die Arbeits-
losigkeit wurde mit Crfolg bekämpft, die Schwie-
rigkeiten wirtschaftlicher Natur, *öie während der
Absperrung von Deutschland an der Saar sich be-
sonders bemerkbar machten, wurden überwunden,
die Parteien sind nicht mehr, kurzum: die Saar
istwirklich frei und der Saardeutsche ein
Glied des Deutschen Reiches geworden, das in
Ewigkeit und in Freiheit unauflöslich zusammen-
gehört.
Mrltim»eii mi »er Simr.
Festakt tn Saarbrücken.
Saarbrücken, 12. Ian. Der Iahrestag der Rück-
gliederung des Saargebiets wurde, wie an-
gekündigt, bereits amSonntag in allen wichtigen
Orten durch örtliche Kundgebungen festlich be-
gangen. In allen Kreisorten hielten die Kreisleiter an
die Volksgenoflcn begeisterte Ansprachen, in denen auf
die Vodeutung des Tages auch als Markstcin für die
Befriedung Curopas hingewiesen wurde. In den meisten
Orten sanden Umbenennungen von Straßen
undPlähen statt, die das Gedächtnis an den geschicht-
lichen 13- Ianuar und die Vefreiung des deutschen Saar-
volks für alle Zeiten wachhalten sollen.
Im Rahmen der grotzen Ferien anlätzlich des Gedenk-
tages der Saarabstimmung wurde am Sonntag abcnd in
Saarbrücken in ciner Feierstunde vor dem Rathaus,
der historische Rathausplah in „Plah der Deut-
schen Front" umgetauft.
Am Rachmittag sanden fich die Abordnungen der ver-
schiedenen Gliederungen der Partei auf dem festlich er-
leuchteten Neumarkt ein. Ain 17.30 Ahr wurden die
Fackeln entzündet und dann schte sich unter Vorantritt
einer SA-Kapelle der Fackelzug durch die von zahl-
reichen Zuschaucrn eingesäumten Straßen dcr Inncnstadt
in Bewegung. Kurz vor 18 Ahr traf der Fackelzug vor
dem Rathaus cin, wo sich eine grotze Menschenmenge ein-
gesunden hatte. Nachdem Männcvchöre das Lied „Deutsch-
land, hcil'ger Namc" vorgetraqen hattcn, wurdc auf der
Rathaustrcppe das eindrücksvolle Festspicl „Cin neuer
Stern zieht seine Vahn" aufgcführt.
Dann ergrisf Oberbürgermeister Kreisleiter Dürr -
feld das Wort. In seiner Nede wies er auf den 15jäh-
rigen Leidensweg des dcutschen Saarvolkes hin, in deflcn
Herz der Glaube an Deutschlands Sendung niemals
untergcgangcn war. Cr schildcrte dcn hartcn Kampf um
diesen Fleck gcheiligter deutscher Crdc, bis dann der
Chrentag des Abstimmungssie'ges vom 13. Ianuar 1935
kam. Dieser Abstimmungssieg, so führte der Oberbürger-
meister aus, bcdcute nicht nür cin bcdingungsloses Äe-
kenntnis des Saarvolkcs zu Deutschlaüd und seinem
Führer Adolf Hitler. Cr war auch cin Ausdruck
dsutschenSelbstbehauptungswillens gegen-
über dcn Ansechtungen fremder Müchte. Der Redner ge-
dachte des stillen Heldentums des Saarvolkes, das ohne
Antcrschied, ob arm, ob reich, nur von dcm Gedanken an
Deutschland bcseclt war, und wics auf die übcrmcnsch.
kichen Leiftungcn hin, die in zähcr Aufbau- und Organi-
sationsarbeit vollbracht wcrbcn mutzten. Gaulciter
ZZürckel als damaliger Saarbevollmächtigter habe die->
fen Kampf mit seinen Gctrenen gesührt. Antrennbar sei
sein Name mit dem schicksalhasten Geschehen des 13. Ia-
mrar 1935 verbunden.
Oberbürgermeister Dürrfeld schlotz mit den Worten:
„Die Deutsche Front war das Vollwerk des
deutschen Willens und der deutschen Kraft.
Deutsche Front ist der Chrenname der Gemeinschaft aller
Deutschen an der Saar, die bereit waren, ihr Letztes sür
Deutschland zu geben. Als Hoheitsträger der Stadt
Saarbrücken weihe ich dahcr in dieser Stunde znm steten
Gedenken der Deutschen Front diesen Plah. Der Rat-
hausplah zu Saarbrücken soll künstig den Namen tragcn:
„Plah der Deutschen Front". Sein Name möge
die lebende Generation gemahnen an die grotze Zeit, die
ste erleben durste; künstigen Geschlechtern möge er Kün-
der sein von dem hohen Lied der deutschen Treue. Den
Ruhm scincs Namens abcr sollen auf ewig verkünden die
Glocken über uns im Rathausturm zu Saarbrücken:
Deutsch ist die Saar, deutsch immerdar."
Zum Abschlutz der würdigen Kundgebung wurde der
Große Zapfenstreich zum Vortrag gebracht.
*
Vei eincm Festakt im Saarbrückcr Stadttheater sprach
am Samstag Intendant Huber über die gewaltigen Cr-
lebnifle des vorigen Iahres ünd Reichskulturwalter D in-
kel über die Leistungen auf kulturellem Gebiet.
.KaWsW Smrvslilz.'
Der Sieg der nationalsozialistischen Idee.
Verlin, 12. Ian. Zum Iahrestag der Saar-
befreiung veröffentlicht der „Völkische Veobachter" in
seiner Sonntagsausgabe vom 12. Ianuar eine Sonder-
beilage unter dem Titel „Kampfgau Saarpsalz".
Gauleiter Dürckel schrieb für diese Veilage folgendes
Geleitwort:
„Seit dem Zerfall des ersten Reichs hat es kein Iahr-
hundert gegeben, in dem dieses Stück deutscher Crde an
Rhein und Saar nicht von Kriegsnot überschwemmt
wurde. llnsere Bsrae und Aecker sind mit dem Vlut der
besten Söhne getränkt. Die Vorboten und Vegleiter der
Bajonette warcn fremde Ideen. Mit den falschen Ver-
heißungen des Liberalismus und Kapitalismus wurde
immer wieder versucht, unser Volk ftir die Croberungs-
sucht des Westens zu gewinnen.
Das zwang uns zu der entscheidenden Auseinander-
sehung mit seinen Ideen, mit Liberalismus und Kapita-
lismus. NaOonalismus und Sozialismu- wuchsen aus
diesem Kampf als revolutionäre politische Kräste und ga-
ben gerade unserem Gau die bewußte sozialistische Grund
haltung.
Der 13. Ianuar an der Saar brachte dem deutschen
Mutterland ein Stück ab^etrennten Volkstums
zurück und dem neuen Rerch einen entscheidenden
Sieg der Ideen des Nationalsozialismus über die alten
Prinzipien der jakobinischen Revolution.
gez.: Vürckel."
Eine neue Großgemcinde
im Saargcbiet.
Aus Anlatz der Abstim-
mungs - Gedenkfeiern im
Saargebiet wurde die Stadt
Saarlouis, auf die
unser Bild einen Blick ge-
währt, mit einigen umlie»
genden Gemeinden zu einem
neuen grotzen Gemeinde-
wesen zusammengeschlossen,
das dann etwa 32 000 Ein-
wohner zählen wird.
(Scherl Bilderdienst, K.)
Rmeii herans!
Verlin, 12. Ian. Dsr Reichsminister des Innern
gibt folgendes bekannt:
Aus Anlatz der Wiederkehr dcs Tages der Saarab-
stimmung flaggen am Montag, den 13. Ianuar,
die staatlichcn und kommunalen Vcrwaltungcn, Anstalten
und Vetriebe, die sonstigen Körperschasten, Anstalten und
Stistungen des össcntlichen Rechts und die öffcntlichen
Schulen. Die Vevölkerung wird aufgesordert,
gleichsalls zu flaggen.
Als Erinnerung an den Abstimmungssieg an der Daar ist
an der historischen Wartburg in Saarbrücken diese Tafel
angebracht worden, die am 13. Januar durch Rcichsmim-
ster Dr. Frick feierlich enthüllt wird.
(Höinvich Hoffmaun, K4
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Anspruch auf Lntschädigung. Erscheint wochentäglich 11 Uhr.
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5 Rpfg. für „Kleine Anzeigen", die nicht der Wirtschaftswerbung
dienen, für Stellenanzeigen, Schisfahrtsanzeigen, Derlegeranzeigen.
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Millimeterzeile. Nachlässe nach Malstaffel I und II oder
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Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet.
Nr. 10
Druck und Berlag von Friedrich Schulze in Heidelbera.
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Montag, 13. Ianuar
Hauptgeschäftsstelle
Hauptstraße 23, Ferniprecher-S.-A- 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgaffe 1.
1936
Ein Mr mch d« Smrbrfrelim».
Gßrrntag ßer Sa«r.
Heute, am 13. Januar, lährt sich der Tag der S a a r a bst i m m u n g, an dem sich das Saarvoll mit
überwältigender Geschlossenheit zu seinem Mutterland bekannte. Unser Ouerschnitt erinnert an dieses
denkwürdige Ereignis. Oben links: Riesenandrang vor den Abstimmungslokalen: .keiner wollle fehlen.
Oben rechts: Die Stimmrnzählung in der historrschen Wartburg. Unten rechts: Transport der
Wahlurnen unter Bedeckung der internationalen Truppe. Unten links: Grenzenloser Jubel in den
fahnengeschmnckten Stratzen von saarbrücken nach dem Abstimmungssieg.
(Graphische Werkstätten 3, Presse-Bild-Zentrale 1, K.)
Tag i>er EriiillerllW.
Vor einem Iahr, am 13. Ianuar, ist das
Saargebiet wieder mit Deutschland vereinigt
worden. Von 539 541 Abstimmungsberechtigten
stimmten 528 005 ab. Darunter waren 477 119
für Deutschland. Die Separatisten, die die
Saar weiter dem Völkerbundsregime unterstellcn
wollten, erhielten nur 46 513 Stimmen, und Frank-
reich gar nur 2124. Damit war der Separatismus
erledigt und die Franzosen hatten trotz aller Mit-
tel, die sie vor allem durch die Ausbeutung der
Gruben des Saargebietes schonungslos anwand-
ten, eine geradezu lächerlich geringe Stimmenzahl
auf sich vereinigt. Schon in der Ruhr- und Rhein-
Kampfzeit hatte das deutsche Volk bewiesen, daß
Vlut zu Vlut gehört und der Traum der Fran-
zosen seit uralten Zeiten, das linke Rheinufer un°
ter französischen Einfluß zu stellen, eine Illusion
war. An jenem Tag der Saarabstimmung sprach
das Ilrteil desVolkes gegen die Fran-
zosen. Ihre letzte, mit den perfidesten Mitteln be-
hauptete Domäne wurde ihnen entristen. Die
Saardeutschen bekannten sich zu Deutsch-
land, zu dcm sie immer gehört hatten, und die
Franzosen mußten erkennen, daß ihre Verärge-
rungspolitik, die kleinlichen Mittel, mit denen sie
unter der Herrschaft des Völkerbundes sich gegen
alles Deutsche wandten, in dem Augenblick erle-
digt waren, als den Deutschen an der Saar end-
lich die F r e i h e i t derWahl gegebeL wurde.
Ein Iubel vereinte die Deutschen mit denen,
die auf vorderstem Posten gestanden und die
Rückkehr ins Vaterland erzwungen hat-
ten. Änvergeßlich war jene Stimmung, die alles
einte, was deutsch sich nannte. And umso tiefer
wurde das Gefühl, als die Saardeutschen zurück-
kehrten in ein Vaterland, das nach Zeiten Ler Not
und der Schmach unter der Führung Adolf
Hitlers die Parteien verjagt, den Klasien-
kampf endgültig gebrochen hatte und den Weg auf-
wärts lenkte. Das war das Große und Neue
für die Saardeutschen. Sie hatten kennengelernt
ein durch Parteien zerrissenes und ohn -
mächtiges Deutschland. Seit dem An-
friedensvertrag von Versailles hatten sie unter der
Herrschaft des Völkerbundes geschmachtet, deren
Vertreter Knox immer mehr eine bewußt deutsch-
feindliche Haltung einnahm. Die Kämpfe um die
bevorstehende Abstimmung wurden dadurch ver-
giftet. Alle Völkerbundsideologen und vor allem
die Regierung des Völkerbundes in Saarbrücken
griffen zu den schändlichsten Mitteln, um die
Rückkehr der Saardeutschen abzuwenden. Es ist
und bleibt eine ewige Anklage gegen die, die be°
haupten, die Freiheit der Völker zu wollen, und
die in Wirklichkeit nichts als §>aß und Zwietracht
säen, daß in schwerem Kampf die Saardeutschen
nicht einmal die Grundideen ihrer Selbstbestim-
mung erringen konnten und daß die Märtyrer
ihrer deutschen Aeberzeugung aus Stellung und
Vrot gejagt wurden. Noch am Tag vor der Ab-
stimmung hofften die Gegner, daß die Abstim-
mung selbst durch Putsche und Sabotageakte nicht
zustande käme. Die Renegaten, die Deutschland
unter dem neuen System von sich gestoßen hatte,
machten den Separatismus. Die Presie des Aus-
landes urrd die volksverräterische des Saargebie-
tes arbeitete gegen uns. Die historisch-konfessio-
nellen Unterschiede wurden von den Gegnern der
deutschen Einheit mißbraucht. Alle diese Feinde
wurden am Tag der Abstimmung -urch das Saar-
volk erledigt. Von den 90,5 Prozent der
Wahlberechtigten, die für Deutschland stimmten,
waren sehr viele, die sich ursprünglich der Sozial-
demokratie oder dem Zentrum zugewandt hatten.
Aber sie waren doch im Grund gegen Klasien- und
Konfesfionskämpfe. Sie dachten in erster Linie
daran, daß sie von deutschen Eltern geboren
waren und die deutsche Sprache als Mut-
tersprache mit auf die Welt bekommen hatten. Sie
wußten auch, daß im deutschen Vaterland der
Spuk der Parteien, die Deutschlands Schwäche
herbeigeführt hatten, verflogen war. !lnd so farch
das Deutschtum an der Saar den selbstver-
ständlichen Weg zur deutschen Seele. Alle
Proben auf die Selbstdisziplin der Saarbevölke-
rung sind von ihr glänzend bestanden worden, alle
Provokationen der Völkerbundsregierung, der
Renegaten und der Franzosen wurden in eherner
Front abgewehrt und die Parteien sammelten sich
fürDeutschland unter dem Namen Deutsche
Front, die diesen glorreichen Sieg errang.
Der Sieg war so gewaltig, die Augehörigkeit
der Saardeutschen zum Vaterland hatte derart
eindringlich gesprochen, daß auch die Auslands-
presie nach der Abstimmung und oft widerwillig
zugeben mußte, daß dieSaardeutsch war
und bleibt. Selbst in Frankreich dämmerte
die Erkenntnis, daß der jahrhundertelange Glaube
und das alte Zielstreben vom Rhein als Frank-
reichs Grenze zertrümmert worden war, daß die
Französlinge nicht einmal 0,5 Prozent aller ab-
gegebenen Stimmen auf sich vereinigten. Frank-
reich hätte sich der Welt gegenüber diesen furcht-
baren Mißerfolg seiner Politik ersparen
können, wenn es auf die loyalen Vorschläge
der Reichsregierung eingegangen wäre, Lie Saar-
frage vorher zu liquidieren. Aber das wurde
uns als Schwäche ausgelegt, obgleich einfach vom
gegebenen Voden der Tatsachen aus die deut-
sche Regierung diesen Versuch der Ent-
spannung gemacht hatte.
Was vor einem Iahr die Saar zu Deutsch-
land zurückbrachte, war die Tatsache, daß die deut-
sche Rasie ihre alten Sitze bewahren will. Dar-
über hinaus war jener Tag die endgültige Ent-
scheidung gegen die Gelüste Frankreichs auf Cr-
weiterung seiner östlichen Grenzen. Das wurde
auch in der ganzen Welt empfunden. Aber die
Saardeutschen sind nicht nur mit Iubel von
Deutschanld empfangen worden, das einige
Deutsche Reich hat materiell und kul-
turell gerade für die Saar das getan, was un-
ter dem alten System und der Völkerbundsregie-
rung vernachlässigt worden war. Die Arbeits-
losigkeit wurde mit Crfolg bekämpft, die Schwie-
rigkeiten wirtschaftlicher Natur, *öie während der
Absperrung von Deutschland an der Saar sich be-
sonders bemerkbar machten, wurden überwunden,
die Parteien sind nicht mehr, kurzum: die Saar
istwirklich frei und der Saardeutsche ein
Glied des Deutschen Reiches geworden, das in
Ewigkeit und in Freiheit unauflöslich zusammen-
gehört.
Mrltim»eii mi »er Simr.
Festakt tn Saarbrücken.
Saarbrücken, 12. Ian. Der Iahrestag der Rück-
gliederung des Saargebiets wurde, wie an-
gekündigt, bereits amSonntag in allen wichtigen
Orten durch örtliche Kundgebungen festlich be-
gangen. In allen Kreisorten hielten die Kreisleiter an
die Volksgenoflcn begeisterte Ansprachen, in denen auf
die Vodeutung des Tages auch als Markstcin für die
Befriedung Curopas hingewiesen wurde. In den meisten
Orten sanden Umbenennungen von Straßen
undPlähen statt, die das Gedächtnis an den geschicht-
lichen 13- Ianuar und die Vefreiung des deutschen Saar-
volks für alle Zeiten wachhalten sollen.
Im Rahmen der grotzen Ferien anlätzlich des Gedenk-
tages der Saarabstimmung wurde am Sonntag abcnd in
Saarbrücken in ciner Feierstunde vor dem Rathaus,
der historische Rathausplah in „Plah der Deut-
schen Front" umgetauft.
Am Rachmittag sanden fich die Abordnungen der ver-
schiedenen Gliederungen der Partei auf dem festlich er-
leuchteten Neumarkt ein. Ain 17.30 Ahr wurden die
Fackeln entzündet und dann schte sich unter Vorantritt
einer SA-Kapelle der Fackelzug durch die von zahl-
reichen Zuschaucrn eingesäumten Straßen dcr Inncnstadt
in Bewegung. Kurz vor 18 Ahr traf der Fackelzug vor
dem Rathaus cin, wo sich eine grotze Menschenmenge ein-
gesunden hatte. Nachdem Männcvchöre das Lied „Deutsch-
land, hcil'ger Namc" vorgetraqen hattcn, wurdc auf der
Rathaustrcppe das eindrücksvolle Festspicl „Cin neuer
Stern zieht seine Vahn" aufgcführt.
Dann ergrisf Oberbürgermeister Kreisleiter Dürr -
feld das Wort. In seiner Nede wies er auf den 15jäh-
rigen Leidensweg des dcutschen Saarvolkes hin, in deflcn
Herz der Glaube an Deutschlands Sendung niemals
untergcgangcn war. Cr schildcrte dcn hartcn Kampf um
diesen Fleck gcheiligter deutscher Crdc, bis dann der
Chrentag des Abstimmungssie'ges vom 13. Ianuar 1935
kam. Dieser Abstimmungssieg, so führte der Oberbürger-
meister aus, bcdcute nicht nür cin bcdingungsloses Äe-
kenntnis des Saarvolkcs zu Deutschlaüd und seinem
Führer Adolf Hitler. Cr war auch cin Ausdruck
dsutschenSelbstbehauptungswillens gegen-
über dcn Ansechtungen fremder Müchte. Der Redner ge-
dachte des stillen Heldentums des Saarvolkes, das ohne
Antcrschied, ob arm, ob reich, nur von dcm Gedanken an
Deutschland bcseclt war, und wics auf die übcrmcnsch.
kichen Leiftungcn hin, die in zähcr Aufbau- und Organi-
sationsarbeit vollbracht wcrbcn mutzten. Gaulciter
ZZürckel als damaliger Saarbevollmächtigter habe die->
fen Kampf mit seinen Gctrenen gesührt. Antrennbar sei
sein Name mit dem schicksalhasten Geschehen des 13. Ia-
mrar 1935 verbunden.
Oberbürgermeister Dürrfeld schlotz mit den Worten:
„Die Deutsche Front war das Vollwerk des
deutschen Willens und der deutschen Kraft.
Deutsche Front ist der Chrenname der Gemeinschaft aller
Deutschen an der Saar, die bereit waren, ihr Letztes sür
Deutschland zu geben. Als Hoheitsträger der Stadt
Saarbrücken weihe ich dahcr in dieser Stunde znm steten
Gedenken der Deutschen Front diesen Plah. Der Rat-
hausplah zu Saarbrücken soll künstig den Namen tragcn:
„Plah der Deutschen Front". Sein Name möge
die lebende Generation gemahnen an die grotze Zeit, die
ste erleben durste; künstigen Geschlechtern möge er Kün-
der sein von dem hohen Lied der deutschen Treue. Den
Ruhm scincs Namens abcr sollen auf ewig verkünden die
Glocken über uns im Rathausturm zu Saarbrücken:
Deutsch ist die Saar, deutsch immerdar."
Zum Abschlutz der würdigen Kundgebung wurde der
Große Zapfenstreich zum Vortrag gebracht.
*
Vei eincm Festakt im Saarbrückcr Stadttheater sprach
am Samstag Intendant Huber über die gewaltigen Cr-
lebnifle des vorigen Iahres ünd Reichskulturwalter D in-
kel über die Leistungen auf kulturellem Gebiet.
.KaWsW Smrvslilz.'
Der Sieg der nationalsozialistischen Idee.
Verlin, 12. Ian. Zum Iahrestag der Saar-
befreiung veröffentlicht der „Völkische Veobachter" in
seiner Sonntagsausgabe vom 12. Ianuar eine Sonder-
beilage unter dem Titel „Kampfgau Saarpsalz".
Gauleiter Dürckel schrieb für diese Veilage folgendes
Geleitwort:
„Seit dem Zerfall des ersten Reichs hat es kein Iahr-
hundert gegeben, in dem dieses Stück deutscher Crde an
Rhein und Saar nicht von Kriegsnot überschwemmt
wurde. llnsere Bsrae und Aecker sind mit dem Vlut der
besten Söhne getränkt. Die Vorboten und Vegleiter der
Bajonette warcn fremde Ideen. Mit den falschen Ver-
heißungen des Liberalismus und Kapitalismus wurde
immer wieder versucht, unser Volk ftir die Croberungs-
sucht des Westens zu gewinnen.
Das zwang uns zu der entscheidenden Auseinander-
sehung mit seinen Ideen, mit Liberalismus und Kapita-
lismus. NaOonalismus und Sozialismu- wuchsen aus
diesem Kampf als revolutionäre politische Kräste und ga-
ben gerade unserem Gau die bewußte sozialistische Grund
haltung.
Der 13. Ianuar an der Saar brachte dem deutschen
Mutterland ein Stück ab^etrennten Volkstums
zurück und dem neuen Rerch einen entscheidenden
Sieg der Ideen des Nationalsozialismus über die alten
Prinzipien der jakobinischen Revolution.
gez.: Vürckel."
Eine neue Großgemcinde
im Saargcbiet.
Aus Anlatz der Abstim-
mungs - Gedenkfeiern im
Saargebiet wurde die Stadt
Saarlouis, auf die
unser Bild einen Blick ge-
währt, mit einigen umlie»
genden Gemeinden zu einem
neuen grotzen Gemeinde-
wesen zusammengeschlossen,
das dann etwa 32 000 Ein-
wohner zählen wird.
(Scherl Bilderdienst, K.)
Rmeii herans!
Verlin, 12. Ian. Dsr Reichsminister des Innern
gibt folgendes bekannt:
Aus Anlatz der Wiederkehr dcs Tages der Saarab-
stimmung flaggen am Montag, den 13. Ianuar,
die staatlichcn und kommunalen Vcrwaltungcn, Anstalten
und Vetriebe, die sonstigen Körperschasten, Anstalten und
Stistungen des össcntlichen Rechts und die öffcntlichen
Schulen. Die Vevölkerung wird aufgesordert,
gleichsalls zu flaggen.
Als Erinnerung an den Abstimmungssieg an der Daar ist
an der historischen Wartburg in Saarbrücken diese Tafel
angebracht worden, die am 13. Januar durch Rcichsmim-
ster Dr. Frick feierlich enthüllt wird.
(Höinvich Hoffmaun, K4