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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9512#1503

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2?0 Rm. (einschl. 27 Rpig. TrSgerlohn»
Rnr leinlchi. IrSgerlohn». Sei den Abholftellen
2.2g«ü? ,»albmonatlich l.— Rm. Durch die P-ft bezogen

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L'ivniL >>ft oornns zng-onr. ikinzelnnmmer

"i>b-M <»,i nü,L'?">7 am Lricheinen oerhindert, besteh« kei»
ioi^ftSen iftMftft'gnng. Trscheint o»ochentrglich N Uhr.
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113

i6slde!decgec Ngzeigec / ifjeideldecgec Deitung

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Knzeigen allec Kct baben guten Lcfolg.

Druck unü Berlag von Frredrich Schulze in Heidelberg.
Schristleituna: Hauptitraße 23 Fernsprecher-S.-A. 7351—53.

Freitag, 1S. Mai

Hauvtgeschästsstelle

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1936

^misches ZWkrim.

^ars Cine neue Lage.

gesehen ist das Nebeneinander eines
Ä s und Königreichs nichts Neues,

-rhundert
ichtsloser

.. .- - - -__ens die

)st»-?aise-i o^ra sich mit der Würde und dem Rang
'djq !> von Indien ausstattete. Immerhin ist es
nun gerade in Cngland die öffentliche

stif sj,.„ niill eilnlion das

„i. wisien will, datz Italien das

datz Musiolini gerade so wie semer-
?E»Ii°»!»ise„i,"»»»» dem Königrcich Italicn das Aethio-
°l>lh, in erbliche Verbindung mit der Krone

^er fOsscn will. Manchmal sind die Creignisie
, »ols die Verhandlungen in Gens, manchmal

d»s E^len Tatsachen doch schwerer als die
^"vlkerbundes, die diese vollendeten Tat-
?i>e»,>Urch-j wegwischen wollen. Aber das völkerrecht-
„/"»der, das sich nun ergibt, ist kaum zu
^besi, auf der einen Seite steht Italien,
s»N^j h»lb '"'»» kraft Kriegsrccht «rober

^b„-5 wsst ouch uicht einmal über eincn Frieden ver
i, >>!,' All-i» mit dem Negus noch mit dem Völ
?»>?>, 'b„ ".»»f der anderen Seite steht eben dieser
i,'>s!n''och - der so tut, als ob der Krieg in Abes-
a h crter ginge, weshalb auch die Straf-
o' H^n, Nj". weitcrgehcn sollen. Nur ist nicht abzu-
?irg!^8Ns, '»>» Strafmaßnahmen nühcn sollcn, denn
„ 4 njOtzngbm" vnter keincn UmstLndcn mit Hilse dieser
??»tei^">Ner nach Addis Weba zurückkehren; wic es
Nni^3lich ist, datz diese Strafmatznahmen
'»N ^bij^'« das, was von den abesiinischcn Truppen
m'i .p>t ij - 'li, ftir neue Feldzüge auszurüsten. E n g-
m'in e« ^sEiaurzeit auch nicht viel darum geküm-
Freistaaten der Duren er-
Vv»5 "o^wohl die Regierung von Transvaal
^r^ crfj^ ^ranjefreistaat sich als rechtmätzige Re-
« "lie» r c>.v»», dcnn qerade mit dicsen Reqierunqen

S°nL.Fr

z.j-ken „?^»» n i ch t abgeschlosien. Das säschistische
nur einiges, sondern sehr vicl aus der
' >te, sowie aus der Kolonial-

sasst.5,5 5 e r Völker gelernt. Vor allcm aber
s?>> ^°ist,j,?i>t>sche Italien nicht eine Schöpfunq sein,
ffifti/ im 20. Iahrhundert entstanden ist, son-

5>>>d U»d lür sich in Anspruch, die politische, die
Mkp ? i „ »jw geistiqe Fortsetzunq des römischen

„ ?>»„,« öeistige Fortsetzung des römischen
Hv„ „b z„ sein. Dieser Änspruch wurde nach
u»s w?wlt ausgodrückt, datz das Symbol des
i>i, Liktorenbündel war und ist.

-K'L«.

d '>> ^"gen die Schöpser des faschistischen Staats-
inimer davon aus, datz das neue Ita-

U svf- ^iusung des Imperiums nichts änderes ist
r'^t°^Ute isichtiges Glied in einer Kette. Vielleicht
m5i»I Lisiku„ i- warum das faschistische Italien seit der
z>, k i „"5,wit aller Kraft daran arbeitete, zunächst
^'cher»^ und Libyen militärisch und poli-

der^ber dwse Sicherung militärisch durch-
'"-"^chall Badoglro. Nun hat Va-
erobert. Cine Leistung, die in der

'""<>en erooerr. irme Lelfmng, vre ln der
i>"d?t „uir ? ? kurzen Zeit wcder in Paris noch in
ie!5>» „ch d„--2'ich. gehalten wurde. Mit Wesiinien
ir.W g'-°»s ,,_^italienische Kolonialreich zum Impe-
Hj^c,„ daZowar nach Gröhe und Volkszahl nicht ent-
»I« Äu-^ii yr wiischtz Impcrium heranreicht, das aber
^i„d°liistis»^a"?ang ist, der sich sehen lasien kann.
»>Oi8e jücher .des römischen Imperiums ist dabei auch
tzj °e„ " IZvns . chzug zu werten, denn wie immer die
h», »tzi-wn rjj- w Paris und London fich entwickeln
kstk.örva?"» „,!5'Ichen Imperrum kann künftig kein
Iio5!»>v ivietz'-dr achtlos vorübergeheu. Der Neaus
st "I»in wklären lasien, er glaube an den Völ-
"^bNtni?^ öeugt im Grund nur von einer völ-
^» Li fnn»^ di» ^5» machtpolitischen Gegensätze tn

py^ii abc»"oes, damit auch des Völkerbundes
Vi!"icj^igu»a weder in Genf noch in London und
ch Jtaljp»^eht. Das römische Imperium ist als
kk„?»de ,s° au» "°ch 'mmcr Mitglied des Völker-
i>> ?- bj.üild , > »ach den Satzungen des Völkerbundes
!"»ch^»si,^ch aLage, wcitere Veschlüsse in
^»lA » das römische Imperium richten,

»h°-3>»"etz wiLw"en kann nun von sich aus geltend
?»»>"8 ri „ „,dee Croberunq Weffiniens nicht nur
>>>2» ^ra/?kien ! begründet ist, sondern dah diese Cr-
8 vr. auf „j ö» zwingt, auf Iahre hinaus seine
»v.Äk "afr'jwe Aufschliehung und Cntwick-
s>i A daz ' " ^ zu verwenden.

>va?ktsts m,'-che Impcrium vor fast 2000 Iahren
»rK i>„» i d„g Tiberius auf der Höhe seiner Macht
!»ii>s >v»-d»» K-s..?ktelmeer ein römischer Vinnensee.

» >,j..ischasf . ndqcbiete des Mittclmeers der rö-
»r A da"d Cta ?"terworfen. Heute sind mächtige
ftr„?ie b^Usttef a,??8ruppen die Anrainer des Mittcl-
">ik ^ittelma. England und Frankreich,
Vw„ji dem . °»r auch die wichtigste Verbindunqs-
»»„»ach ^che„ -p8ene» Kolonialreich bedeutet. Die
7v-"»ch „»rsaji- »'bungsflächen und Gegensähe,
?,»k^se?»r C„obe„» kTuropa entstanden sind, habcn
»It^b^»»ng j A»c> Abcffinicns durch Italien eine
unv Äwka gesunden. Solange Italien
v k>v/»»ich^" acbn? b über einen Teil der Somaliküste

^ m o '^nqeie<ienyeir, ore weoer rn

> i>>"ie„'"Verium Vedenken stisß. Allein das

»v»c>II ^tstandc? jst b,»m siegreichen Feldzug in
5»d Üch das ,»»stob"e^ t- bat scharfe Ccken und Kanten,
ira»,jjjj.»- wa auch das enqlische Imperium,
>j'8eh/" »stsqM- Kolonialrcick, mit scharfen Ccken
^'i°8°st "."» wird n^sk' Nun wird die Cntwicklung
vn'-b»» er^si^ d»r Fafchismus den Weq er-
^»l^iwjLoesch^j bch durch die nationale Crneuerung
L°r ? Sstn, t"»n. die v°Venom>»en hat. Cs ist

»>?-»» ^bschlnst urcht in Iahren und Iahr-

d? sd i» wie si^owu^» wlrd. ebenso wie niemand
?"c„ '!-k,u o die^>^si.1s^^t^kunq des Kaiserreicbs
^»s.ßai -.^sten vntm!i^'/kschc» und sozialen Creiqnisie
?»> k>r >is -„^.»'Ikw'ckeln werden. Und dieser »kerne
V?? Ä"kksa^^en Osten, bis na» Arabien hin-
^ 3>„d°ch ausmpb ? Vorqänqe ,n Abesiinien verkolat.
b°k'Ust>s j» t?amer d,e Vearünduna des römi-
n ihren Auswlrkungen zu verfolgen.

Bal-mn fSr NSlkerbM-srMm.

Mr koHektive Eiümheit unb Sanktlonen.

GrmidMe dcr Wlischc» A«WMM.

Die Vilanz der „kürzlich gemachten Ersahrungen".

London, 14. Mai. Auf einer Maflenversammlung
der Frauengruppe der Konservativen Partei in der Lon-
doner Albert-tzall hielt Ministerpräsident Baldwin
am Donnerstagnachmittag eine Rede, in der er die
Grundsätze seiner Auhenpolitik erläuterte.

Die Fragen, so begann Valdwin, denen man sich
heute geacnübersehe, entwickelten sich mit beunruhi-
gender Schnelligkeit. Man habe Mühe, sich
über die Geschehnisie auf dem Laufenden zu halten. Bald-
win zitierte die cinlcitenden Sähc der Völker-
bundssahung, in denen sich die vertragschliehenden
Parteien bcreit erkiären, die internationaleZu-
sammenarbeit zu fördern und den internationalen
Frieden und die Sicherheit herbeizuführen durch
die Annahme der Verpflichtung, nicht zu den Waffen
zu greifen, durch gercchte und chrenhafte Bcziehun-
aen zwischen den Nationen, durch die Schaffung einer
festen und intcrnationalen Rechtsordnung, durch die
Aufrechterhaltunq der Gerechtigkeit und durch gewiflen-
hafte Ächtung aüer Vertragsverpflichtungen. Diese Äuf-
gaben, so fuhr Daldwin fort, sollen immer noch das
Ziel der Auhenpolitik aller Nationen sein.

Zum Bedauern Cnglands seien die Vereinigten
Staaten nicht ein Mitqliedsstaat des Völkerbündes
und in den lehten Iahren seicn zwei Grohmächte, nämlich
Deutschland und Iapan, ausqetrctcn. Selbst
wenn man nur die wirtschaftlichen Sühnemahnahmen er-
wäge — wie könnten sie schncll wirksam werden, wenn
dreiLänder abseits stünden? Cr möchte an die-
ser Stelle sagen,

dah wahrscheinlich auf der Herbsttagung des Völ-
kerbundcs die Mitgliedsstaaten etwaige Aende-
rungen imBölkerbund erwägen mützten.

Cr hoffc, dah jede Aenderung, die gccignet scin könne,
die auherhalb des Völkerbundes stehenden Nationen
zum Cintritt zu bewegen, aufrichtig erwogen werde,
in dem Wunsch, den Völkerbund endlich zu dem zu ma-

chen, was er — wie man gehofst habe — von Anbeginn
hätte sein sollen,, nämlich ein universaler Völ -
kerbünd.

Cr habe stets erklärt, daß der berühmte Artikel 16 —
der Sanktionsartikel — ein neuer Weg für Cng-
land und andere Staaten sei. Cs sei ein Cxperiment in
der internationalen Politik, niemals habe er die Ansicht
vertreten, dah ein Fehlschlag in Verbindung mit
diesem neuen Cxperiment das Cnde des Völkerbunds-
systems bedeute. Keineswegs! Aus dem Fehlschlag
eines ersten Versuches dürfc nicht gefolgert werden, dah
die gesamte Maschinerie eingeschrottet
werden müsie. Cs bedeute lediglich, daß sich alle, die
sich des Instrumentes bedient hätten, zusammensehen
mühten, um das Instrument zu ändern, zu stärken,
zu erweitern.

Cr sei nicht gewillt, so führte Daldwin weiter
aus, die Schuld für die Creignisse zu überneh-
men. Cs sei bekannt, daß England mehr als ein anderer
getan habe.

England habe lediglich aus dem Vestreben heraus
gehandelt, seine Verpslichtungen unter den
Völkerbundssatzungen zu erfüllen. We diese
Vemühungcn hätten den Krieg nicht verhindern
können.

Welches seien die Ziele gewesen, an die alle gedacht
hätten? Da er vor einer britischen Hörerschaft spreche,
wolle er die Frage stellen- ob er dafür vcrantwortlich ge-
macht wcrden könne, wenn er sich als das erste Ziel die
Sicherheit des eigenen Landcs und des Rci-
ches gesteckt habe. (Beifall.) Hiernach komme der Friede
Curopas unv der Friede der Welt. Aber die kürz-
lichen Crfahrungen hätten klar gezeigt, dah Cngland

Ser WMMlite BeW.

Der englische Votschaster beim Führer.

Verlin, 14. Mai. Der Führer und Reichs-
kanzler empfing am Donncrstag vormittag in An-
wesenheit des Reichsministers des Auswärtigen Frei-
herrn vonNeurath den britischen Botschaster Sir
Erix Phipps zu dem in der vergangenen Woch« zwecks
Aeberreichung der englischen Ansrage in Ws-
sicht genommenen Vesuch.

hinsichtlich dieser Ziele völlig unfähig sein würde,
solange es nicht Schritte getan habe, die Sicherheit
seines Landes, seines Volkes und des Reiches zu
gewährleisten. Deshalb habe die Regierung beschlosien,
dieMängel in derVerteidigung abzu-
st e l l e n.

Die Sanktionen würden wahrscheinlich nicht
zum Crfolg führen, solange nicht die in Frage kommen-
den Länder gewillt seien, das Risiko eines Krie-
ges einzugehen. Tatsächlich seien militärische Sühne-
maßnahmen ein wesentlicher Vestandteil der kollekttven
Sicherheit.

Eine der Fragen, die geprüst werden müßten, sei
dic Durchführbarkeit automatischer Sank-
t i o n e n.

Das bedeute Vorkehrungen in den Völkerbundssatzungen,
wonach für den Fall einer Feststellnng des Völkerbundes,
daß eine Angrissshandlung vorliege, alle übrigen Mitglie-
der des Völkerbundes automatisch zurAnwen-
dung der Sanktionen aufaerusen würden. In
der heuttgen Zeit unterhielten sämtliche Staaten De-
ziehungen untereinander. Lr halte viel von dem Lin»

„KW AbeMie« MVidrrrOich itslienisch!

MMiiii WM die öMtiowviiliMer.

Unterredung mit eincm Vertreter des „Matin".

Paris, 15. Mai. (Cig. Funkmeldung.) Muflolini
gewährte einem Sondcrberichterstatter des „Matin' eine
Unterredung, in der mit aller Deutlichkeit znm Ausdruck
kommt, daß die Entscheidung Lber Abesiinien un-
widerruflich sei. Niemand in der Welt, so erklärte
Muffolini, könne daran zweifeln, dah das arbcittamc
italienische Volk fich leidenschastlich dem Frieden,
den es zur Vollendung seines Werkes benötige, zuwende.
Cr, Muflolini, wolle den Frieden und wolle für den
Frieden arbeiten.

Wenn man aber versuche, Italien die Früchte
eines mit so viel Opfer bezahlten Sieges z« ent-
reißen, werde rmm Italien zum Widerstand be-
reitsinde«.

Die Kritik, die man an dem in Wesiinien ange-
wandten Verfahren für die nvtwendige Ausdehnung des
italienischen Volkes finde, halte erfür abschenlich.
Was hätten derm die Andern im Lauf der Iahrhun-
derte getan? Niemals habe man in der Welt rückständi-
gen Völkern seinen Willen anders auszwingen können
als mit Gewalt. Nur auf diese Weise sei das
größte Imperium dieser Welt erobert worden.
Man wende ein, damals habe es noch keinen Völkerbund
gegeben. Cr srage zurück, ob es denn nicht trotzdem ein
Recht gegeben habe. Sei das Recht nicht älter als der
Völkerbund und dieser menschlichen Cinrichtung über-
geordnet?

An Itcklien habe man nur eine Erfahrung
mit Sanktionen machen wollen.

Man habe es fiir schwach gehalten, für arm an Gold
und Rohstoffev- Glcichzeitig mit Italien habe man den
Faschismus erwürgen wollen. Frohen Herzens
habe man einen schnellen Zusammenbruch vorausgesagt.
Cs sei dadurch aber nur gelungen, das italienische Volk
zu galvanisteren und erfindungsreich zu machen, aus sei-
nem Voden unerwartete Reichtümer herauszuholen. Mit
Absicht habe man alle Möglichkeiten zur Wiederherstel-
lung des Friedens scheitern laffen. Musiolini erklärte
weiter, er wolle sich jedoch darüber heute nicht beklagen,
denn das habe einen totalen Sieg und ein Reich
eingebracht. Zu Beginu seien seine Wsprüche nicht über-
trieben gewescn.

Heute rechtfertige der Sieg der Truppen
deren Opfer, und die vom italienischen Volk ertragene
Unbill verlange gröhere Ansprüche.

Im 2lpril habe er in Genf unmittelbare Verhand-
lungen vorgeschlagen. Diese habe man abgelehnt.
Heute sei ganz Abeffinien unwiderruslich, völlig
und endgülttg allein italienisch.

In Frankreich würden jetzt Männer an die
Macht kommen, die es stets zu ihrer Aufgabe gemacht
hätten, dem Frieden zu dienen. Cr wolle nicht daran
zweifeln, dah fie damit beginnen würden, Italien
denFriedenzu lassen.

Von dem Berichterstatter daran erinnert, daß Mns-
solini in einer ttnterredung im September erklärt habe,
„militärische Sanktionen würden die Gcsahr einer
llmgestaltung der europäischen Landkarte
bedeuten", erwiderte Muffolini: „Was ich Ihnen va-
mals über die militärischen Sanktionen gesagt
habe, wiederhole ich heute sür den Fall einer
Derschärsung der wirtschastlichen Sanktionen. Un-
widerruslich! Geben Sie das wieder.

Es ist möglich, daß Europa dieses Wort hört, diesen
Schrei eines Volkes, das sein Impcrium gewollt und
das es durch ein gewaltiges Opser erreicht hat. Wenn
es nötig sein sollte, wird es dieses Impcrium mit seinem
ganzen Mut, mit allcn seinen Krästen zu vertei-
digen wissen."

MWmis der SMtimic» be«»tralit.

Die chilenische Initiative erfolgreich.

Genf, 14. Mai. Der Vorsitzende der Sanktions-
konferenz hat aus das Schreiben des chilenischen Ver-
treters, worin die Aufhebung der Sanktione«
angeregt wurde, geantwortet, daß er dieses Schreiben
dem IZer-Wsschuß bei seiner nächsten Tagung unterbrei-
ten werde, damit es von den darin vertretenen Regie-
rungen erörtert werden könne. Nachdem der Rat in
seiner Cntschließung vom 12. Mai sich dahin ausgespro-
chen habe, dah die von den Völkerbundsmitgliedern ver-
einbarungsgemäß getrosfenen Mahnahmen bis zur näch-
sten Ratstagung nicht geändert werden sollen, sei es an-
gezeigt, auch die Tagung des 18er-Ausschusies bis dahin
zu verschicben.

Die chilenische Initiattve hat demnach immerhin be».
wirkt, dah die Aufhebung der Sanktionen nunmehr
offiziell aus der Tagesordnung des 18er-Ausschus-
ses steht.

4-

Die Arbeiterpartei sür Verschärfung der Sanktionen
gegen Italicn.

London, 15. Mai. (Cig. Funkmcldung.) Die Ar-
beiterpartei verösfentlichte am Donnerstag abend
eine Erklärung über ihre Politik, in der die Ausrccht-
erhaltung und Verschärsung der Sanktionen
gegen Italien befürwortet wird.


Bundeskanzler Schuschniaa II.

Der neue Bizckanzler v. Baar-Baürenfcls.

(Grqphische Werkstätten 3, K.)

Der Ausqebootcte. Fürst Starhemberg, bislang
Vizekanzler und >?ührer d«r Vaterländischen -kront.
 
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