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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9512#1163

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Heidelberger

Neuesle Nachrichien

I IO i-inschl. 27 Rpfg. Träg»l°h»>

>»."^u>ch >. leinichh Iragerlohni. 8«l d-n^lbholft-ll-n

aft d>. >>.?- uaiaa» zugloa«. U!>»zci»»»,n,«r

4b!.iNch a»i ^ 'ieiNln, am Lricheinen vsrhindert, besteht k-i»
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Mittwoch, 15. AprU

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Zweigstelle: Haspelgafse 1.

1936

HchörsereSplllllililig EnglandNalien

Etzen die blsherige Politik sortsetzen? - Wris gegen neue Sühnemaßnahmen.

^Aesehde u« de« Tum-öee.

kr bisher ein englischer Sec?

.^N" lvenf!.^ ^pril. Unter dem Titel „Cntgleisun-
^ «istey . stch das halbamtliche „Giornale d'Italia"
l^« Crki^ Notiz auf der ersten Seite schars gegcn
^r a- des „Daily Cxpretz", in der es hieh, daß

»r

"nas

ee

bis jetzt als ein
worden sei und immer

englischer
solcher

ern

"rachtet
hi« " ^°rde".

erwidert das „Giornale d'Italia", der
k'^^ch o^^r um genauer zu sein, war einabes-
^chest Lol-, b ^ e, der sich jetzt in der Hand der italie-
°nten befinde. Dies sei die augenblickliche un-
^?ges^/ ^atsachenlage. Datz er als englisch
^ »hint ^" Nierde, könne ein Wunsch oder allenfalls
^isest, .-^"^^ppengeschwätz" sein. Es sei kaum zu be-
^ily ^ 'chreibt das italienische Vlatt weiter, wie der
9^- rinen solchen Zrrtum habs aussprechen

^Se ^ den von der englischen Zeitung zwischen der
^'Sl-?°"^ee

E^nd: «ntgegnet

dort, wo die italienische Fahne weht, kann es keine Skla-
verei geben. Deshalb ist in Tigre, in Amhara und in
Godjam überall, wo die italienische Fahne weht, die
Sklaverei abgeschafft. Ich habe den Kauf und Ver-
kaus von Sklaven verboten, Die Sklaven, die
in Curen Ländern sind, sind befreit. Dicjenigen, die
Hilfe brauchen, sollen sich bei den italienischen Vehörden
mclden. Sie werden Hilfe und Schutz erhalten. Wer
die Bestimmungen dieses Crlaffes übertritt, wird ent-
sprechcnd dem Gesetz bestraft."

Der Vormarsch geht weiter.

Rom, 14. April. Das neueste Fronttelegramm Mar-
schall Vadoglios wird als amtlicher italienischer
Heeresbericht Rr. 184 veröffentlicht und hat fol-
genden Wortlaut: „Der Vormarsch nimmt auf der
ganzen Nordfront seincn Fortgang; 22 unserer
Flugzeuge haben während des Montags lange Zeit über
Addis Äbcba gekreist. Sie warfen Flügschriften ab. Von
Kampfhandlungen wurde abgesehen. Der Bevölkerung
bemächtigte sich eine autzerordentliche Panik."

dem Suezkanal gezogenen
das „Giornale d'Jtalia" ab-
Berös wir diesen Vergleich ruhig beiseite.

> ">uß, um genau zu sein, homogen« Be-

°«st

°S°st

esth^. ' wuß, um genau zu sein,

-""teu, aber die italienischen Soldaten wür-
°"enfall bereit sein, jeder Drohung den
'chlgg


zu versctzen."

Vesetzung der Halbinsel Gorgora.

I«kz '4, April. (Funkspruch des Kricgsbericht-
liea, besei-zl^ DNV.) Die von den italienischcn Trup-
stgch albinsel Gorgora im Tanasee
eistt/Ustst olichsten Teil des Sees. Als die italienischen
Äest, ° »ach einem fünfziq Kilometer langen Marsch
^ie^bist-n Sen ihnen sämtliche Dorfältesten entgcgen
8abe»bvst !> an der Hiffung der italienischen Flagge teil.
^°kn g, l^wscher Seite weiter berichtet wird, be-
Atiid?tg ^uch auf einer kleiuen Insel gegenüber von

?e>: k» di» l?°"bcn Mönche aus das Festland und be-
b i - ^lbists./Eurienischen Truppen. Mit dcr Vesetzung
bffb .3 t a ; .- die äußerst fruchtbar ist, bcheirschen
"beffj bie D-r das ganze Tanaseegebiet
''ffien. "dtndung zwischen dem Sudan und Nord-

^vist ^E^ien zur Veschung von Galläbat.

4>t h. April. In unterrichteten Kreisen erklärt
pyr^igst^ w englischen Blättern bekundeten Veun-
tz ^ uber die Vesetzung des abeffinischen Zoll-

itm- ^ine an der Sudangrenze, daß man in Ita-

h^/°disch^°k°rgnifle wegen der Nähe englischer und
CZ , ^ruppen zu beiden Seiten der Sudangrenze
bh^h ist e keinerlei Veranlassung an-
i» ^alien"' ^ englische Truppen das von
t/ii-st. °rn besetzte abeffinische

Gebiet

-n

Ttali

is. besetzte
^^^Truppen deu englischeu Sudan

^ihedmg der öklliomi.

Mitteilung an den Völkerbund.
ch'

oder
be-

?ipril. Der italienische Anterstaatssekre
? e, °«s bnt dem Generalsekretär des Völker
^setzEklatz S.chreiben über die Aufh^bung

in den von italienischen Truppen

^iesl' «s allen^Abeffiniens zugehen laffen mit der
deg L Völkerbundsmitgliedern
bZMnerausschuff-s

^ ^Sortta^ntzugeben. Dleses
«e, »än, - "ur:

LbeL"h

sowic den Mit-
und des Sklavcrei
Schreiben hat sol


,'Ä^N ^cr^'Ä'gen worin die Sklaverei

^°^'°

^iisbNten Grjii^ovinz Tigre, die Italien
»Nkb»?bg^, ven za bcsetzcn qenötiqt war, seierlich
> y?sr e',Aasst erklärt wurde. Gleichzeitiq
^Nz-^'Nalilan^-^nb lautende Crlah des Gouverneurs
Knbest nbes
ck'chl»h'!.-b°N

tn den
aus wohl

'ch

I°I,

ÄN>s,x'Ndest gh L. i.tlr die an die italienische Kolonien
- Nscku v, °"N'»chen Gebiete, die untcr den qlcichen
I a l^^iernn !'°n beseht wurden, mitqeteilt. Im
Senn B a d " bcchre ich mich mitzutcilen, datz Mar-
'be» C°°Slto unter dem 12. April in Makalle
Dte"Iblker n ^"kündet hat:

^kl<>verei°?k, b°n Amhara, von Godjam höret:

st der Rest einer alten Varbarei, und

«iLÄ <//«/»</ <»/rr 2

Me Laodmer Presse mhnt Mlien.

Man sagt ihm Schwierigkeiten voraus.

London, 15. April. (Cigene Funkmeldung.) Vor
der Abreise des englischen Außenministers Cden nach
Genf, die auf heute nachmittag festgesetzt ist, beschäfti-
gen stch die englischen Vlätter noch einmal eingehcnd mit
den Ausfichten der Vesprechungsn für eine Veilegung des
abeflinischen Streitfalls. Aus den Blättermeldungen
geht hsrvor, datz Cden nichtmitneuen,festum-
rissenen Anweisungen nach Genf reist, da man
zunächst die Lntwicklung der Genfer Verhandlungen a b -
warten will. In den offensichtlich beeinflutzten Ve-
richten wird allgemein hervorgehoben, datz die Wider-
standskraft Abefsiniens noch keineswegs
alsgebrochen angesehen werden könnte. Auch
spiele die schwierige sinanzielle und wirtschaftliche Lage
Italicns eine wichtige Rolle.

So schreibt der diplomatische Mitarbeiter der „Ti-
mes", die Politik der britischen Regierung sei un-
verändert. Cngland wolle auch jeht nicht im Abessi-
nien-Streit auf eigene Faust handeln. Die Regierunq
sei der Aeberzeugung, datz der Völkerbund als ein
Ganzes handcln müffe. Bei der Crwäqung wirtschaft-
licher und finanzieller Sühnsmatznahmen werde Cngland
auch nicht über das hinausgehen, wozu die übrigen Völ-

kerbundsmitglieder bereit sind. In Regierunqskreisen
halte man es für einen Fehler, die Wirkunq der jehiqen
Sühnematznahmen und ihre Wirkunq auf eine Cnd-
regelung zu unterschätzen. Ebenso weise man die De-
hauptunq zurück, datz die Abeffinier völliq besieqt seien
oder Italiens Schwierigkeiten so gut wie be-
hoben seien. Von einer Lockerung der Sühnemaßnahmen
qegen Italien könne keine Rede sein, solanqe die Feind-
scligkeiten andauern. Man sei jedoch geneigt, zunächst
das Crgebnis der Vesprechungen zwischen
den Völkerbundsvertretcrn und Italicn abzuwarten,
bevor man sich mit den etwaiqen Folgen eines Schciterns
befaffe.

Der diplomatische Mitarbeiter des „Daily Tele-
graph" tritt der Auffaffung italienischsr Blätter ent-
gegen, datz Cden in den letzten Genser Verhandlungen
eigsnmächtig vorgegangen sei. Hinter seiner Stellung-
nähme stehe viclmehr das Gesamtkabinett. So-
lange em wirklicher Frieden in Abeffinien nicht erzielt
sei, komme nach Änsicht der enqlischen Regierunq eine
Milderung der Sühnematznahmen nicht in Frage. Im
Fall cines Fehlschlaqens dcr Friedensbesprechunqen sei
Cnqland tatsächlich k-ereit, sich jeder Cntschcidunq des
Sühneausschufles über die Äusübunq eines finanziellen
und wirtschaftlichen Druckes auf Italicn anzuschlietzen.
Man habe nicht verqeffen, daß eine Oelsperre bereits
grundsählich gebilliqt worden sei. Die Gerüchte, datz
dis bestehenden Sühnemaßnahmen auf französischen
Wunsch aufgehoben werden sollen, seien weniqer aus
Tatsachsn als auf italienische Hoffnungen beqründet.

Italiens Finanzlage sei ernst. Seine

Goldrücklagen seien monatlich um neun Millionen Psund
gefallen. Diese andauernde finanzielle Anterhöhlnnq
kölme in wenigen Monaten zum wirtschastlichen Zusam-
menbruch führen. Die Kenntnis dieser Laqe werde wahr-
scheinlich bei den bevorstehenden Genfer Vcrhandlungen
zwischen den abeffinischen und italienischen Vertretern
qegenüber der Tatsache der kürzlichen italicnischen Sieqe
beträchtlich ins Gewicht fallen. Man rechne daher nicht
damit, daß der Negus sich mit tief e r n i e d r i q e n d e n
Bedingungen abfmden werde. Ferner sei klar, datz
die ausgiebiqe Anwendunq von Giftgasen den ita-
lienischen Dormarsch ermöqlicht habe. Weder der Völ-
kerbund noch die britische Reqierunq könnten an der Tat-
sache vorbei, datz die Italiener wieder ein inter-
nationales Äbkommen qebrochen hätten.
Man habe Grund anzunehmen, daß diese Auffaffunq
auch bei der stanzösischen Regierunq Platz gegriffen
habe.

Der diplomatische Mitarbeiter der „Morninqpost"
qlaubt, datz Cngland auf der nächsten Genfer Sitzunq
eine Oelsperre vorschlaqen werde, salls die
Friedensbesprcchungen fehlschlaqcn sollten. Das stnver-
mögen, den Krieq ourch Sühnematznahmen zu beenden,
und die Möglrchkcit des Scheiterns der Friedens-
bemühungen haben die britische Reqierung wiederum in
ciner schwieriqe Lage verseht. Die Aussichten auf ein
Kompromiß würden als ungünstig betrachtet.

„Times" M die italienlsche Adresse.

„Italien ist noch lange nicht mit Weffinien sertig."

London, 15. April. (Cig. Funkmeldung.) Wie auf
ein Stichwort hin heben in ihren Kommentaren zu den
Genfer Verhandlungen über den abeffinischen Streitfall
die Morgenblätter hervor, daß man dieStärke der
italienischen Verhandlungsstellung trotz
dsr lehten militärischen Siege nicht überschähen
dürfe. Diese Tendenz, dis schön in den politischen Insor-
mationen der Preffe sich geltend machte, erscheint noch
stürker in den Lcitartikeln. So schreibt „Time s", Mus-
solini werde viellcicht auf Grund verschiedcner Tatsachen
zu der Ansicht kommen, datz ein ausgehandelter Friede
sür Italien vorteilhafter sei als die grenzenloss Ver-
längerung des Krieges mit ihrem Verlust an Menschen-
leben, ihrem grotzcn Cinflutz auf Italiens innere Lage
und ihren Folgen für die politische Stellung Italiens
in Curopa. Der Krieg werde selbst dann nicht zu Cnde
sein, wenn die italienischen Truppen Addis Äbeba vor
Veginn der Regenzeit erreichen sollten. Auch dann wäre
nur der ersteAbschnittder Croberung eines
gewaltiqen und schwierigcn Gebiets erreicht. Abeffiniens
Widerstand würde in Form eines dauernden

LavalM Kerhan-luna mlt DeuMland.

Mm Einklang zwWen Brrlin «nd RariS keine eurepiiisKe zriedenSgaraniie."

Paris, 14. April. Der frühere Außenmini-
ster und Ministerpräsident Laval hat einer
Zeitung in Clermont-Ferrand längere Ausführungen zur
autzenpolitischen Lage, insbesondere zur deutsch-französi-
schen Auseinandersehung, übermittelt. Die Veröffentli-
chung ist von der Pariser Preffe nahezu ausnahmslös in
vollem Ilmfang übernommen worden und wird von ihr
als bedeutsam bezeichnet.

Laval bekennt fich einganqs zum Gedanken der
dcutsch-sranzösischen Verständigung. Ohn« Ein-
klang zwischen Paris und Verlin gebe es keine tat-
sächlrche Friedensgarantie sür Europa. Das habe
er hundertmal gesagt.

In seinen weiteren Darlegungen wiederholt Laval
aber die bekannten Argumente, insbesondere zur
Verteidiguna des Pakts mit Sowjetrutzland, die
ans französijchen Ministerreden und Zeitungsartikeln zur
Genüge bekannt sind. Deutschland, so behauptet er,
habe zwar Frankreich zu wiederholten Malen die Frie -
denshand hinqestreckt, habe aber durch seine Hand-
lungen dieWirkungwieder zunichte ge-
macht. Die begründete deütsch« Vehauptung, datz Frank-
reich niemals aus deutsche Friedensvorschläge eingegan-
gen sei, will Laval nicht gelten laffen. Während der
sünfzehn Monate, in denen er für die Autzenpolitik ver-
antwortlich gewesen sei, habe er niemals eine Gelegen-
heit versäumt, seinem Wunsch nach einer Verständigung
mit Deutschland Ausdruck zu aeben. Jn diesem Zusam-
menhang geht Laval auf den sr a nz ö si s ch - s o w je t-
russischen Verstandspakt ein. Cr stellt es so
dar, als ob Deutschland im Iahr 1935 gegen den Ab-
schlütz von zweiseitigen Abmachungen über gegenseitigen
Veistand nichts cinzuwenden gehabt habe. Dabei beruft
stch Laval auf angebliche Feststellungen Sir Iohn Si-
mons in Verlin.

So entschicden Laval auch hierbei den französischcn
Standpunkt heraushebt, so nachdrücklich tritt er im
weiteren Verlauf seiner Crklärung für Verhand-
lunqen mit Deutschland ein. Ich möchte, schrcibr
er u a keine Crklärungen abgeben, die die französische

Regierunq störsn könnten, da sie allsin verantwortlich ist
und auch die Cntschlüffe zu faffen hat.

Eines Taqes, den ich nahe hosse, wird eine neue
Vertrauensatmosphäre zwischen den verschiedenen
Völkern ohne Zweifel gestatten, das bisher nie-
mals qelöste Problem der Beqrenzunq der Rü-
stungcn wiederaufzuwersen.

Reichskanzler Hitler macht Vorschläqe, mit dercn
Cinzelheiten ich mich nicht zu befaffen habe. Das ist
Sachs der Regierungen, aber die systematische Weiqe-
rung, zu verhandeln, würde meiner Ansicht nach
falsch sein. Unter der Vedinqunq, datz wir stark
bleiben, halte ,ch es für meine Pflicht, alles zu tun und
nichts zu vernachläffigen, um eine Festigunq des Frie-
dens zu errelchen. Die Psycholoqie unseres Landes ist
gewitz nlcht dw Deutschlands. Allein das ist k-in Grund,
um einer Auchprache auszuweichen, die mehr denn je not-
welldlgrst. Man mützte nur in Verlin wiffen, daß es qe-
wiffe Dlskuffwnsmethoden gibt, die Frankreich nicht an-
nimmt.

Wenn man mir entgeqenhält, datz wir neuen Cnttäu-
schungen entqegenqehen,' so antworte ich, datz wir unse-
ren unbedinqten Willen zur Crrichtunq des Friedens
z"S°u und beweisen müffen. Natürlich können wir nur
Uebereinstim m unq mit ^nsern Freund-
schaften und mit unseren Vündnissen handeln.

Der Frieden, den wir wollen, ist kein eqoistischer
iVrleden, kein Friedcn nur für uns ollein. Wir
fordern einen Frieden für alle im Westen wie im
Osten.

Die Erklärungen Hitlers würden keinen Wert habcn,
ste einen anderen Sinn HLtten. Cs handelt sich
mcht mehr darum, sich lanq und breit mit Formeln zu
vefaffen, sondern es qilt, das wesentliche Cnderqebnis zu
Wenn dle in der Verqanqenheit qewählten
findcn"^ Sescheitert sind, müffen wir andere suchen und

Dei Veginn von Verhandlunqcn reiht sich ein Plan
an elnen anderen, ohne datz sie sich immer qleichen. Auf
deutschen Plan folqt der französische Plan, morqcn
vleuslcht ein englischer Plan. In dem Zustand der Än-

ruhe und der Unordnunq, in dem sich Curopa befindet,
mutz man handeln, schnell handeln. Man mutz in
erste^ Linie eine Lösunq der französich-deut-
schen Fraqen versuchen. So schwieriq auch eine
Regelunq sein maq, kein französischcr Staatsinann darf
sich der Notwendiqkeit entzichen, sic zu vcrsuchen, wenn
er nicht die schwieriqste Verantwortunq aus sich laden
will. Die Achtunq vor den Landesqrenzen und die Ach-
tunq vor den innerpolitischen Systemen der verschiedenen
Länder ist dabei die Bedingunq, und zwar die wahre
Vsdingunq eines dauerhaften Friedens.

In Frankrcich war man von der Haltunq Cnq-
lands enttäuscht. Ich qebe zu, daß meine
Uebcrraschunq nichtso qroß war, wie die der Mehr-
zahl meiner Landsleute. Da ich als Franzoss dsnke, finde
ich es natürlich, daß man auf der anderen Seite des Ka-
nals englisch denkt. Ilnd an dem Taq, da wir

nicht mehr die einen oder die anderen unserer Ver-
handlunqspartner dazu zwingen wollen, ebenso zu
denken wie wir,

werden wir einen grotzen Schritt zum Ver-
ständnis gemacht haben. Unsere Zusammenarbeit wird
darm bedeutend erleichtert sein.

SenWnnd «nd Mndreich.

Eine Umsrage dcs „Iournal".

Paris, 15. April. (Ciqene Funkmsldunq.) Auf die
Befraqung, die das „Iournal" unter seinen Lesern
über verschiedene Taqesprobleme veranstaltet hat, sind
bisher rund 114 000 Äntworten einqelausen. Die Fraqe:
„Sind Sie der Ansicht, datz der Friede Curopas von der
deutsch-französischen Annäherunq abhän-
qig ist?" haben 87 964 Leser mit I a und 25644 mit
Rein bcantwortet. Die weiterc Fraqe: „Glauben Sie,
datz wir uns mit Deutschland verständiqcn können?"
wurde mit 78 174 Ia-Stimmen und 32 300 Nein-Stim-
mcn beantwortet. Hinqeqcn ist die Fraqc, ob es dem
Völkerbund eines Taqcs gelinqen wcrde, eincn
dauerhaften Friedsn in Curopa herzustellen, mit 21 940
I a - Stimmen und 87 968 Nein - Stinnncn beantwor-
tet worden. Die Frage nach den visr sranzösischen
Staatsmänncrn, in die man das qrötzte Vcr-
trauen seht, steht in den Antworten Laval mit
45 812 Stimmen an der Spihc. Cs folqen Tardieu mit
39 608, Mandel mit 22 196, Franklin-Bouillon mit
I I 530 und Flandin mit II 168.

Bild links:

Die Aufbahrung des Botschafiers von Hoesch.

Jn der deutschen Botschast su London wurde die Leiche
des deutschen Botschafters aufgebahrt und wird Mitte der
Woche nach Dresden übergeiührt, wo die Beisehung in der
Aamiliengrlfft erfolgt. (Weltbild, K.)

Bild rechts:

Die neue Lage in Abessinicu.

An der ganzen Nordfront setzt sich der italienische
Vormarsch unaufhaltsaw fort. Auf ihrem äutzersten rech-
ten Flügel haben die Jtaliener an der Sudangrenze
Gallabat besetzt. Das Nordufex des vielgenannten Tana-
Sees befindet siÄ nunmehr fesi ihrer Hand Anf dem
Vormarsch nach Dessie die Einnahme oon Kobbo ge-
lungen. nach anderen Meldungen soll sogar schon Dessie
beseht sein. Vom Tana-See und von Sokata aus mar-
schieren italieniscke Kolonnen konzentrisch auf Magdala,
einen sehr wichtigen Platz, während eine weitere Kolonne
durch die Danakil-Wüsie und die Landschafi Aussa eben-

falls auf Dessie üötzt. IGraphische Werksiätten, K.)

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