Heidelberger
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B-zug»pr«i»: Monatllch 2.20 Rm. (einschl. 27 Rpsg. Trägerlohn»
halbmonatlich l.lv Rm. seinschi. Trägerlohn). B-i d-n Abholftell-n
monatlich 2.— Rnl., halbmonatlich l.— Rm. Durch die Post b-zog-n
monatlich 2.20 Rni. <einschl. Postbeförderungsgebühr«n) und 38 Rpfg.
B-stellgeld. Dsr Bezugspreis ist voraus zahlbar. (kinzelnummer
lO Rpfg. Ist die geitung am Erschsinen verhindert, besteht kei«
Anspruch aus Entschädigung. Erscheint wochentäglich ll Uhr.
Abbestellungen müfsen bts spätestens 25. des Monats sür den
folgenden Monal direkt beim Bsrlag eingereicht werden.
Keidelbecgsc Nnzeigec / Seideibecgec Zeitung
Dn ganz Nocdastbaden verbceitete Lageszeitung.
Nnzeigen aliec Nct kaben guten Lcfolg.
Anzeigenpreis: 6 Rpfa. für die 22 mm breite Millimeterzeile /
5 Rpfg. für »Kleine Anzeigen", die nicht ber Wirtschaftswerbung
dienen, für Stellenanzeigen, Schiffahrtsanzeigen, Derlegeranzeigen.
Preis für Textanzeigen: 30 Rpfg. für die 79 ww breite
Millimeterzeil«. Nachlässe uach Malftaffel 1 und II oder
Mengenstaffel 8. g. It. ist Anzeigen - Preisliste 5 gültig. Erfül-
lungsort und Gerichtsstand ist Heidelberg. Geschäftszeit 8—18 Uhr.
Postscheckkonto Ludwigshafen 7221. Für Rückgabe nicht verlangter
Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet.
Nr. 74
Druck und Verlag von Friedrich Schulze in Heidelberg.
Schriftleitung: Hauptstraße 23 Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Freitag, 27. MSrz
Hauptgeschüstsstelle Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgasse 1.
1936
Sir TrmmpMrt tes Mrers.
PM nnd Mrer W ems!
Eine Stadt im Festschmuck. — Hunderttausende
in Erwartung.
Leipzig, 26. MLrz. Die Messestadt Leipzig
stand am Donnerstag völlig im Zeichen der grotzeu
Wahlkundgebung auf dem Ausstellungsgelände,
llnrf der der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
abends sprach. Die Stratzen der Stadt waren festlich ge-
schmückt und bildeten ein Flaggenmeer. Schon in den
frühen Stunden des Nachmittags bewegte sich ein großer
Menschenstrom nach dem Ausstellungsgclände. Sämtliche
Geschäste schloffen um 16 Ahr und die Gcfolgschasten der
Großbetriebs marschierten geschloflen zur Kundgebungs-
stätte. In den Straßen, wo dichte Menschenmaffen Spa-
lier bildeten, herrschte eine beispiellose Begeisterung. Aus
der ganzen stmgebung strömten unübersehbare Menschen-
mengen nach Leipzig und ein Sonderzug nach dem anderen
rollte in den Leipziger Bahnhof ein.
Iubelnder Empfang.
Ms gegen 19 sthr der Führer in Lsrpzig eintraf, war
der grötzte Bahnhof Deutschlands auf allen Bahnsteigen
von einer unübersehbaren Menschenmenge besetzt, die von
der Absperrung nur mühsam zurückgehalten wcrden konnte.
Auf dem Vorplatz des Bahnhofs waren die Chrenforma-
tionen ausmarschiert. Soweit das Auge reichte, waren
die umliegenden Straßen von einer erwartungsvollen,
freudig gestimmten Menge erfüllt. Der Blick auf den
Vahnhofsvorplatz bot mit dem Schmuck der Girlanden
und Fahnen, den Lichterreihen, die fich an allen Häuser-
stonten entlang zogen, ein wundervolles Vild.
Cin Orkan von Heilrufen empfing den Füh-
rer, der im Wagen stehend den dreieinhalb Kilometer
langen Anmarschweg zur Halle VII der Technischen Meffc
suhr.
Der Weg war eine Triumphfahrt ohnegleichen.
Cr führte über die Prachtstraße dss Rings, wo vornehm-
lich die monumentalen Prachtbauten der Meffestadt im
hellen Licht der Scheinwerfer und Illuminationen, über
und über mit Fahncn und Grün bedeckt, einen herrlichen
Anblick boten. Auf dem ganzen Weg waren hohe Fah-
Nenmasten aufgestcllt. Lautsprecher übertrugen Mufik aus
der Kundgebungshalle. Hinter der Absperrung standen
die Menschen viele Glieder tief, meist bis unmittelbar
<m die Häuser heran, sodatz an ein Durchkommen nicht
Mehr zu denken war.
Aus dem lehten Stück des Weges durch das Ausstel-
lnngsgelände bis zur Halle VII rankten sich von Mast
zu Mast Lichterschnüre mit vielen Hunderten von Lampen
Hier fuhr der Führer wie durch ein Lichtermeer, ge-
tragen von der jubelnden Vegeisterung, die ihn bis in die
Kundgebungshalle, die auf dem geschichtlichen Gcländc der
Völkerschlacht zu Leipzig errichtet ist, trug.
Die weitgespannte Halle war schon kurz nach der Cr-
Afsnung von 35 000 Menschen bis aus den letzten Plah
beseht, Die Halle, die schlichten Schmuck trug, mutzte poli-
SeUich geschloffen werden.
Mitten in die Weisen der Musikkapellen hinein klang
bas Brausen der Heilrufe, mit denen die Leipziger ihren
Führer geleiteten. Alles sprang von den Plätzen aus,
WLHrend die Kapelle den Vadenweiler-Marsch intonierte.
Voaenlampen tauchten den riefigen Raum in sttahlende
Helle. Ms der Führer im Mittelportal sichtbar wurde,
ttnpfinq ihn donnernder Iubel, der sich verstärkte und kein
Cnde nehmen wollte, als er aus der Cmpore, von Reichs-
statthalter und Gauleiter Mutschmann und SS-Ober-
gruppenführcr Frhr. g. Cberstein gesolgt, erschien.
Roch einmal brauste der Iubel der 35O00 Menschen auf,
als Reichsstatthalter Mutschmann den Vefreier
Deutschlands in der Geburtsstadt Richard Wag-
ders willkommen hieß.
Reichsorganisationsleiter Dr. Ley
dahm dann das Wort. Cr ging von dem herrlichen Cr-
iebnis des neuen Deutschland aus, das ihm auf
leinen Fahrten immer wieder mit Freuden erfülle. Die
Menschsn haben einen neuen Glauben erhalten. Sie
Nauben wieder, sie glauben an sich selbst, an das Volk,
ste glauben vor allen Dingen an Adolf Hitler, ihren
Tührer. (Stürmischer' Veisall.) Dr. Ley erwähnte
bann den Sah des Führers vom 7. März: „Ich hatte
!*sir 1919 vorgenommen, ich werde den Versailler
Vertrag Lndern und Deutschland von den Feffeln
bieses Vertrages befreien. Ich habe es vollbracht!"
Das Schicksah sei 1919 an jeden einzelnen von uns mit
°er Frage herangetreten: Glaubst du anDeutsch-
sand? Die meisten hätten ein Wenn und ein Aber ge-
babt. Adols Hitler aber sei dieser Frage nicht ausge-
^lchen. ^ ,
„Sie wiffen alle, meine deutschen Menschen, fuhr
Vf. sort, „wie oft das Schicksal diesen Mann aus die
>robe stellte. Änd immer wieder ftagte das Schicksal:
Alaubst Du, Adolf Hitler, auch jetzt noch an Deutschland?
^ie Antwort war immer: Schicksal, ich glaube!
Und dann geschah das W u n d e r, das noch nie vor-
bsr gewesen ist und auch in den kommenden Iahrhunder-
^ wcht wieder sein wird: Das Schickial gab diesem hel-
^ttihaften 70-Millionen-Volk einenManndesVol-
E«s, einen Soldaten, einen Arbeiter, allein des-
^lb,' weil er glaubte. Deutschland ist gercttet
^vrden allein wegen Adolf Hitlcr und seines un-
^udigen Glaubens. (Die vielen Tausende in der Halle
^gleitcn diese Sähe des Rcdnerz mit stürmischer Zustim-
'bung.) Deshalb liebt dieses Dolk Adolf Hitler, wie es
^sie zuvor einen Kaiser und König gelisbt hat.
Sie RWnkunbgebung ln einer Meiiehalle in Leipzig.
Des Führers Triumphfahrt durch die deutschen Gaue.
lleberall in deutschsn Lcmden, wohin der Führer auf seiner Wahlreise kommt, wird er mit Herz-Iichem, nicht
endenwollendem Jubel begrützt, wie hier auf der Durchfahrt auf dem BahnHof von Halle an der Saale.
(Heinrich Hossmann, K.)
Das Volk ist ruhig, weil es das Gefühl des Gebor-
genseins hat. Cs ist ruhig, weil es fühlt, es hat recht,
weil über allen juristischen Paragraphen das Lebens-
rechtDeutschlands steht. Das Volk ist ruhig, weil
es weitz, datz die Friedensworte des Führers
keine Phrasen und keine Worte, sondern ehrlich o-
msint sind. Cr will den ehrlichen Frieden sist düs'
Volk. Das Volk ist ruhig, vor allem weil es durch
Adolf Hitler und seinen Glauben wieder an seine Zu-
kunft glauben gelernt hat. Cs ist nicht mehr hofsnungs-
los. Cs ist wieder lebensftoh. Deutschland ist
schöner und das Volk wieder glücklich geworden.
„Deshalb," so erklärte Dr. Ley unier brausendem Veifall,
„gibt es für den 29. März keine Cntschuldigung."
Die letzten Sätze des Redners gehen in einem stch
immer wieder erneuernden Beifallssturm unter.
Mitten in dte bsgeisterte Zustimmung hmein, mit der
das Bekenntnis Dr. Leys zum Führer aufgenom-
men wurde, gibt der Gauleiter dem Führer das Wort.
SaS »eEe Bolk M den Mm.
Die Merirarmgeii am Aeilag und öamstag.
Verlin, 27. März. Der Wahlkamps erreicht
am heutigen Freitag und morgigen Samstag seinen Höhe-
punkt mit dcn Reden des Führers in Essen und
Köln. Mit dem freien Rheinland nimmt durch dcn
Rundsunk das ganze deutsche Volk an den feier-
lichen Kundgebungen teil.
Der gesamte Verlauf der Cffener Kundgebung am
heutigen Freitag wird von 15.20 llhr bis etwa 17 Llhr
über alle Reichssender übcrtragen. Die Sen-
dung beginnt mtt einem Vericht von der Fahrt des Füh-
rers durch Cffen. ttm 15.45 llhr wird das Kommando
„Heitzt Flagge!" in alle deutschen Gaue getragen. Cin
Furtkbericht schließt sich an, in den um 16 llhr die Sire-
uen der Kruppwerke einsallen, die eine Minute
lang den Veginn des grotzen Friedensappells des Füh-
rers ankündigen. Dann spricht Adolf Hitler.
Schlutz der Aebertragung ist voraussichtlich um 17 Ahr.
Die große Rede des Führers wird dann
ebensalls über alle grotzen deutschen Sender,
anschließend in der Zeit von 20 bis etwa 21 Ahr wisder-
holt. Der Reichssender Saarbrücken bringt diese
Wiederholung außerdem noch am Samstag, 28. März,
m der Zeit von 13.30 bis 14.30 Ahr.
Am Samstag, den 28. März, ist der „Deutsche
VolkstagsürChre, Freiheit undFrie-
d e n". Von 16 bis 16.30 Ahr überträgt der deutsche
Rundfunk den Cmpsang der rheinischen Stunde im Köl-
ner Gürzenich durch den Führer als Reichssendung.
Am 19.50 Ahr läuten die Glocken des Köl-
ner Doms den Friedensappelldes Führers
ein, der um 20 5lhr von den Meffehallen in Köln bsginnt
und mit dem Altniederländischen Dankgebet abschlietzt,
Dauer der Kundgebung, die als Reichssendung erfolgt,
bis eiwa 22 Ahr.
Glockengeläut am Samstag um 21 Uhr.
Verlin, 26. MLrz. Der Reichskirchenaus-
schutz hat die Landeskirchen aufgefordert, für ein all-
gemeines einviertelstündiges Glockenge-
läut am Schlutz der großen Kundgebung in Köln, am
Samstag, den 28. März d. Is., 21 Ähr, Sorge zu tragen.
Der Rcichskriegsminister nimmt an dcr Rhcinland-
kundgebung teil.
Verlin, 26. März. Der Reichskriegsminister und
Obevbesehlshaber der Wehrmacht, Generaloberst von
Vlomberg, begibt sich am 28. März zur Teilnahme
an der Rheinlandkundgebung und der Rede des
Führers nach Köln.
-
Die Schönheit der bayrischcn Alpenwclt wird crschlosscn.
Das erste Bild von dem kürzlich fertiggestellten Teilstück der neuen Alpenquerstraße zwischen
und Füssen am Weitzen See
dem Führer
Äuch diese Stvatze, die besonders schöne Ausblicke bietet,
Pfronten
verdanken wir
(Weltbild, K.)
Heute eiiie MmAe BertehrrMe.
Von 16.00 bis 16.01 llhr.
Die Reichswahlkampfleitung wcist noch-
mals ausdrücklich darauf hin, datz am Freitag das Sire-
nensignal aus den Krupp-Werken um 16 llhr gegeben
wird. Dieses Signal wird von den Sirenen und Alarm-
geräten aller Werke, Schiffe usw. im ganzen Reich über-
nommen und eine Minute lang durchgesührt.
Gleichzeitig tritt von 16.00 llhr bis 16.01 llhr eine
Minute Verkehrsstille in ganz Deutschland ein.
Schon mit den ersten Sätzen, in denen der Führer
betout, datz alle Kraft ihm nur aus dem Volk
komme, bricht ein gewaltiger Sturm des Deifalls los.
Das sei so geblieben und werde auch so bleiben. Deutsch-
land sei eine Demokratie im bestenSinne.
Mit einigen Strichen umritz er den Zustand vor der
Machtübernahme. llnter andauernden lebhaften Kund-
gebungen der Zustimmung wies er-nach, daß das Re-
gierungssystem der Parteien und äer Partikularismus
der Länder zwangsläufig zu dem traurigen Crbe führen
mußte, das dem Nationalsozialismus überantwortet
wurdc . Diesem Zustand habe mit manchmal schmerzlichen
Mitteln, mit einer Radikalkur, ein Cnde gcmacht
werden müflen. Dazu aber war die deutsche Volk-
werdung erstes Crfordernis, über die Parteien, die
Cigcnbrödler und Intereffenhaufen hinweg. „Ich habe
mich immer nur dem deutschenVolk verant-
wortlich gefühlt!" erklärte der Führer unter minuten-
langem Iubel. „Seit drei Iabren ist in Deutschland
wieder jemand verantwortlich, und für die gcsamte
Führung hcs Rciches bin ich es!" ruft der Führer aus.
llird ein neuer Sturm antwortet ihm.
Mit Wärme schilderte der Führer die Cindrücke
von seiner Wahlreise und erklärte unter dem dröhnenden
Iubelsturm, man könne ja so stolz auf dieses deutsche
Volk sein. Mit tiesem Crnst sprach der Führer dann
von dem Glauben an seine Mission. Mit Ab-
sicht habe er dem Volk die grötzten Aufgaben gestellt, um
ihm den Geist der Kleinmütigkeit und Verzweiflung wie-
der auszutreiben. (Langanhaltendsr Deifall folgte die-
sen Worten.)
Als größte dieser Aufgaben bezeichnete der Führer
die Erringung der Freihcit und llnabhängigkeit, der
deutschen Ehre und der vollen Souveränität des deutschcn
Dolkcs.
In wundervoller Steigerung mahnte der Führer
zum einmütigen Vekcnntnis. Icder seiner mit-
reitzenden aufrüttelnden Sätze weckte ein dröhnendes Ccho.
Rachdem der stürmtsche Iubel, mit dem die Worte
des Führers aufgenommen wurdcn, abgeebbt war, sprach
Hier sprichl heite der Siihrcr.
I» der Waffenschmlcde dcs Deutschen Reiches.
Am heutigen Freitag spricht der Führer von dcr
Kruppwerken in Essen aus zu allen deutschen
Arbeitern und Soldatcn. Unser Bild gcwährt einen
Blick in die riesige Halle, in der die 15 000-Tonnen-
Schmiedepresse steht, die eine der grötzten der Welt ist.
(Scherl Bilderdienst, K.)
Iettkse^cmcl äclrt am 27. «ncl 28. clen IM»er im
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Eine Stadt im Festschmuck. — Hunderttausende
in Erwartung.
Leipzig, 26. MLrz. Die Messestadt Leipzig
stand am Donnerstag völlig im Zeichen der grotzeu
Wahlkundgebung auf dem Ausstellungsgelände,
llnrf der der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
abends sprach. Die Stratzen der Stadt waren festlich ge-
schmückt und bildeten ein Flaggenmeer. Schon in den
frühen Stunden des Nachmittags bewegte sich ein großer
Menschenstrom nach dem Ausstellungsgclände. Sämtliche
Geschäste schloffen um 16 Ahr und die Gcfolgschasten der
Großbetriebs marschierten geschloflen zur Kundgebungs-
stätte. In den Straßen, wo dichte Menschenmaffen Spa-
lier bildeten, herrschte eine beispiellose Begeisterung. Aus
der ganzen stmgebung strömten unübersehbare Menschen-
mengen nach Leipzig und ein Sonderzug nach dem anderen
rollte in den Leipziger Bahnhof ein.
Iubelnder Empfang.
Ms gegen 19 sthr der Führer in Lsrpzig eintraf, war
der grötzte Bahnhof Deutschlands auf allen Bahnsteigen
von einer unübersehbaren Menschenmenge besetzt, die von
der Absperrung nur mühsam zurückgehalten wcrden konnte.
Auf dem Vorplatz des Bahnhofs waren die Chrenforma-
tionen ausmarschiert. Soweit das Auge reichte, waren
die umliegenden Straßen von einer erwartungsvollen,
freudig gestimmten Menge erfüllt. Der Blick auf den
Vahnhofsvorplatz bot mit dem Schmuck der Girlanden
und Fahnen, den Lichterreihen, die fich an allen Häuser-
stonten entlang zogen, ein wundervolles Vild.
Cin Orkan von Heilrufen empfing den Füh-
rer, der im Wagen stehend den dreieinhalb Kilometer
langen Anmarschweg zur Halle VII der Technischen Meffc
suhr.
Der Weg war eine Triumphfahrt ohnegleichen.
Cr führte über die Prachtstraße dss Rings, wo vornehm-
lich die monumentalen Prachtbauten der Meffestadt im
hellen Licht der Scheinwerfer und Illuminationen, über
und über mit Fahncn und Grün bedeckt, einen herrlichen
Anblick boten. Auf dem ganzen Weg waren hohe Fah-
Nenmasten aufgestcllt. Lautsprecher übertrugen Mufik aus
der Kundgebungshalle. Hinter der Absperrung standen
die Menschen viele Glieder tief, meist bis unmittelbar
<m die Häuser heran, sodatz an ein Durchkommen nicht
Mehr zu denken war.
Aus dem lehten Stück des Weges durch das Ausstel-
lnngsgelände bis zur Halle VII rankten sich von Mast
zu Mast Lichterschnüre mit vielen Hunderten von Lampen
Hier fuhr der Führer wie durch ein Lichtermeer, ge-
tragen von der jubelnden Vegeisterung, die ihn bis in die
Kundgebungshalle, die auf dem geschichtlichen Gcländc der
Völkerschlacht zu Leipzig errichtet ist, trug.
Die weitgespannte Halle war schon kurz nach der Cr-
Afsnung von 35 000 Menschen bis aus den letzten Plah
beseht, Die Halle, die schlichten Schmuck trug, mutzte poli-
SeUich geschloffen werden.
Mitten in die Weisen der Musikkapellen hinein klang
bas Brausen der Heilrufe, mit denen die Leipziger ihren
Führer geleiteten. Alles sprang von den Plätzen aus,
WLHrend die Kapelle den Vadenweiler-Marsch intonierte.
Voaenlampen tauchten den riefigen Raum in sttahlende
Helle. Ms der Führer im Mittelportal sichtbar wurde,
ttnpfinq ihn donnernder Iubel, der sich verstärkte und kein
Cnde nehmen wollte, als er aus der Cmpore, von Reichs-
statthalter und Gauleiter Mutschmann und SS-Ober-
gruppenführcr Frhr. g. Cberstein gesolgt, erschien.
Roch einmal brauste der Iubel der 35O00 Menschen auf,
als Reichsstatthalter Mutschmann den Vefreier
Deutschlands in der Geburtsstadt Richard Wag-
ders willkommen hieß.
Reichsorganisationsleiter Dr. Ley
dahm dann das Wort. Cr ging von dem herrlichen Cr-
iebnis des neuen Deutschland aus, das ihm auf
leinen Fahrten immer wieder mit Freuden erfülle. Die
Menschsn haben einen neuen Glauben erhalten. Sie
Nauben wieder, sie glauben an sich selbst, an das Volk,
ste glauben vor allen Dingen an Adolf Hitler, ihren
Tührer. (Stürmischer' Veisall.) Dr. Ley erwähnte
bann den Sah des Führers vom 7. März: „Ich hatte
!*sir 1919 vorgenommen, ich werde den Versailler
Vertrag Lndern und Deutschland von den Feffeln
bieses Vertrages befreien. Ich habe es vollbracht!"
Das Schicksah sei 1919 an jeden einzelnen von uns mit
°er Frage herangetreten: Glaubst du anDeutsch-
sand? Die meisten hätten ein Wenn und ein Aber ge-
babt. Adols Hitler aber sei dieser Frage nicht ausge-
^lchen. ^ ,
„Sie wiffen alle, meine deutschen Menschen, fuhr
Vf. sort, „wie oft das Schicksal diesen Mann aus die
>robe stellte. Änd immer wieder ftagte das Schicksal:
Alaubst Du, Adolf Hitler, auch jetzt noch an Deutschland?
^ie Antwort war immer: Schicksal, ich glaube!
Und dann geschah das W u n d e r, das noch nie vor-
bsr gewesen ist und auch in den kommenden Iahrhunder-
^ wcht wieder sein wird: Das Schickial gab diesem hel-
^ttihaften 70-Millionen-Volk einenManndesVol-
E«s, einen Soldaten, einen Arbeiter, allein des-
^lb,' weil er glaubte. Deutschland ist gercttet
^vrden allein wegen Adolf Hitlcr und seines un-
^udigen Glaubens. (Die vielen Tausende in der Halle
^gleitcn diese Sähe des Rcdnerz mit stürmischer Zustim-
'bung.) Deshalb liebt dieses Dolk Adolf Hitler, wie es
^sie zuvor einen Kaiser und König gelisbt hat.
Sie RWnkunbgebung ln einer Meiiehalle in Leipzig.
Des Führers Triumphfahrt durch die deutschen Gaue.
lleberall in deutschsn Lcmden, wohin der Führer auf seiner Wahlreise kommt, wird er mit Herz-Iichem, nicht
endenwollendem Jubel begrützt, wie hier auf der Durchfahrt auf dem BahnHof von Halle an der Saale.
(Heinrich Hossmann, K.)
Das Volk ist ruhig, weil es das Gefühl des Gebor-
genseins hat. Cs ist ruhig, weil es fühlt, es hat recht,
weil über allen juristischen Paragraphen das Lebens-
rechtDeutschlands steht. Das Volk ist ruhig, weil
es weitz, datz die Friedensworte des Führers
keine Phrasen und keine Worte, sondern ehrlich o-
msint sind. Cr will den ehrlichen Frieden sist düs'
Volk. Das Volk ist ruhig, vor allem weil es durch
Adolf Hitler und seinen Glauben wieder an seine Zu-
kunft glauben gelernt hat. Cs ist nicht mehr hofsnungs-
los. Cs ist wieder lebensftoh. Deutschland ist
schöner und das Volk wieder glücklich geworden.
„Deshalb," so erklärte Dr. Ley unier brausendem Veifall,
„gibt es für den 29. März keine Cntschuldigung."
Die letzten Sätze des Redners gehen in einem stch
immer wieder erneuernden Beifallssturm unter.
Mitten in dte bsgeisterte Zustimmung hmein, mit der
das Bekenntnis Dr. Leys zum Führer aufgenom-
men wurde, gibt der Gauleiter dem Führer das Wort.
SaS »eEe Bolk M den Mm.
Die Merirarmgeii am Aeilag und öamstag.
Verlin, 27. März. Der Wahlkamps erreicht
am heutigen Freitag und morgigen Samstag seinen Höhe-
punkt mit dcn Reden des Führers in Essen und
Köln. Mit dem freien Rheinland nimmt durch dcn
Rundsunk das ganze deutsche Volk an den feier-
lichen Kundgebungen teil.
Der gesamte Verlauf der Cffener Kundgebung am
heutigen Freitag wird von 15.20 llhr bis etwa 17 Llhr
über alle Reichssender übcrtragen. Die Sen-
dung beginnt mtt einem Vericht von der Fahrt des Füh-
rers durch Cffen. ttm 15.45 llhr wird das Kommando
„Heitzt Flagge!" in alle deutschen Gaue getragen. Cin
Furtkbericht schließt sich an, in den um 16 llhr die Sire-
uen der Kruppwerke einsallen, die eine Minute
lang den Veginn des grotzen Friedensappells des Füh-
rers ankündigen. Dann spricht Adolf Hitler.
Schlutz der Aebertragung ist voraussichtlich um 17 Ahr.
Die große Rede des Führers wird dann
ebensalls über alle grotzen deutschen Sender,
anschließend in der Zeit von 20 bis etwa 21 Ahr wisder-
holt. Der Reichssender Saarbrücken bringt diese
Wiederholung außerdem noch am Samstag, 28. März,
m der Zeit von 13.30 bis 14.30 Ahr.
Am Samstag, den 28. März, ist der „Deutsche
VolkstagsürChre, Freiheit undFrie-
d e n". Von 16 bis 16.30 Ahr überträgt der deutsche
Rundfunk den Cmpsang der rheinischen Stunde im Köl-
ner Gürzenich durch den Führer als Reichssendung.
Am 19.50 Ahr läuten die Glocken des Köl-
ner Doms den Friedensappelldes Führers
ein, der um 20 5lhr von den Meffehallen in Köln bsginnt
und mit dem Altniederländischen Dankgebet abschlietzt,
Dauer der Kundgebung, die als Reichssendung erfolgt,
bis eiwa 22 Ahr.
Glockengeläut am Samstag um 21 Uhr.
Verlin, 26. MLrz. Der Reichskirchenaus-
schutz hat die Landeskirchen aufgefordert, für ein all-
gemeines einviertelstündiges Glockenge-
läut am Schlutz der großen Kundgebung in Köln, am
Samstag, den 28. März d. Is., 21 Ähr, Sorge zu tragen.
Der Rcichskriegsminister nimmt an dcr Rhcinland-
kundgebung teil.
Verlin, 26. März. Der Reichskriegsminister und
Obevbesehlshaber der Wehrmacht, Generaloberst von
Vlomberg, begibt sich am 28. März zur Teilnahme
an der Rheinlandkundgebung und der Rede des
Führers nach Köln.
-
Die Schönheit der bayrischcn Alpenwclt wird crschlosscn.
Das erste Bild von dem kürzlich fertiggestellten Teilstück der neuen Alpenquerstraße zwischen
und Füssen am Weitzen See
dem Führer
Äuch diese Stvatze, die besonders schöne Ausblicke bietet,
Pfronten
verdanken wir
(Weltbild, K.)
Heute eiiie MmAe BertehrrMe.
Von 16.00 bis 16.01 llhr.
Die Reichswahlkampfleitung wcist noch-
mals ausdrücklich darauf hin, datz am Freitag das Sire-
nensignal aus den Krupp-Werken um 16 llhr gegeben
wird. Dieses Signal wird von den Sirenen und Alarm-
geräten aller Werke, Schiffe usw. im ganzen Reich über-
nommen und eine Minute lang durchgesührt.
Gleichzeitig tritt von 16.00 llhr bis 16.01 llhr eine
Minute Verkehrsstille in ganz Deutschland ein.
Schon mit den ersten Sätzen, in denen der Führer
betout, datz alle Kraft ihm nur aus dem Volk
komme, bricht ein gewaltiger Sturm des Deifalls los.
Das sei so geblieben und werde auch so bleiben. Deutsch-
land sei eine Demokratie im bestenSinne.
Mit einigen Strichen umritz er den Zustand vor der
Machtübernahme. llnter andauernden lebhaften Kund-
gebungen der Zustimmung wies er-nach, daß das Re-
gierungssystem der Parteien und äer Partikularismus
der Länder zwangsläufig zu dem traurigen Crbe führen
mußte, das dem Nationalsozialismus überantwortet
wurdc . Diesem Zustand habe mit manchmal schmerzlichen
Mitteln, mit einer Radikalkur, ein Cnde gcmacht
werden müflen. Dazu aber war die deutsche Volk-
werdung erstes Crfordernis, über die Parteien, die
Cigcnbrödler und Intereffenhaufen hinweg. „Ich habe
mich immer nur dem deutschenVolk verant-
wortlich gefühlt!" erklärte der Führer unter minuten-
langem Iubel. „Seit drei Iabren ist in Deutschland
wieder jemand verantwortlich, und für die gcsamte
Führung hcs Rciches bin ich es!" ruft der Führer aus.
llird ein neuer Sturm antwortet ihm.
Mit Wärme schilderte der Führer die Cindrücke
von seiner Wahlreise und erklärte unter dem dröhnenden
Iubelsturm, man könne ja so stolz auf dieses deutsche
Volk sein. Mit tiesem Crnst sprach der Führer dann
von dem Glauben an seine Mission. Mit Ab-
sicht habe er dem Volk die grötzten Aufgaben gestellt, um
ihm den Geist der Kleinmütigkeit und Verzweiflung wie-
der auszutreiben. (Langanhaltendsr Deifall folgte die-
sen Worten.)
Als größte dieser Aufgaben bezeichnete der Führer
die Erringung der Freihcit und llnabhängigkeit, der
deutschen Ehre und der vollen Souveränität des deutschcn
Dolkcs.
In wundervoller Steigerung mahnte der Führer
zum einmütigen Vekcnntnis. Icder seiner mit-
reitzenden aufrüttelnden Sätze weckte ein dröhnendes Ccho.
Rachdem der stürmtsche Iubel, mit dem die Worte
des Führers aufgenommen wurdcn, abgeebbt war, sprach
Hier sprichl heite der Siihrcr.
I» der Waffenschmlcde dcs Deutschen Reiches.
Am heutigen Freitag spricht der Führer von dcr
Kruppwerken in Essen aus zu allen deutschen
Arbeitern und Soldatcn. Unser Bild gcwährt einen
Blick in die riesige Halle, in der die 15 000-Tonnen-
Schmiedepresse steht, die eine der grötzten der Welt ist.
(Scherl Bilderdienst, K.)
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