Heidelberger
Illeueste Nachrichien
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132
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Dienstag, 9. Iuni
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Zweigstelle: Haspelgaste 1.
1936
Dle Wchrhett llber Lomrne.
Entitehen und ErtMen eines Bertrags.
^>Nem Vorwort von Votschaster von Ribbentrop.
b- 3uni. Soeben ist im Verlag Iunker u.
m Berlin eine von Dr. Fritz Berber ge-
^Ukd *N" der Deutschen Hochschule für Politik, Ber-
^°>n Institut sür Auswärtige Politik, Hamburg,
Dokumentensammlung „Lo-
^k>t "^^ienen, der besondere Vedeutung insosern zu-
' nls ste die Locarnofrage eindeutig klarstellt und in
Einn eine indirekte Antwort aus das eng
i D' ^ ^ " buch vom Mai d. Is. darstellt.
Sammlung enthält einen mit Locarno in Zu-
^ese e,baug stchcnden Schristwcchsel, Noten, Reden usw.
Kde^'uerlagcn wurdcn nach rein wiffenschastlichen Me-
,st»ts^ wie schon die bciden Hauptmitarbeiter die
K ^ hochschule für Politik und Institut für Auswär-
verbürgen — bearbeitct und es wurden alle
slvsr ^erwcndet,' ganz gleichgültig, aus welchem Land
d»^c>en ^odaß sich diescs Werk vorteilhaft von allen
hj" Politischcn Dokumcntcnsammlungen untcrschci-
°och mehr oder weniger tendenziös sind.
°>I, ?? Band ist in zwei Teile gegliedert: In e
^ die Zeit vor dem 7. März 1936 behandelt.
einen
der
also qeschichtliche Bedeutung besitzt, und in einen Teil für
die Zeit nach diesem Datum, dem aktuellste Bedeutung
zukommt. Dieser Teil schlietzt mit dem 31. März 1936
ab, d. h. dem Tag, an dem Votschaster von Ribben-
trop das deutsche Mcmorandum in London übercichte.
In Form von Nachträgen sind noch die französische
Antwort vom 8. April und der britische Fragebogzm
vom 6. Mai hinzugefügt.
Votschafter von Ribbentrop hat diesem um-
fangreichen Werk eine Cinleitung mit auf den Weg
gegeben, in der er deffen Crscheinen begrüht. „Im Ge-
gensah zu vcrschicdenen Veröffentlichungen von Dokumen-
ten im Ausland," so schreibt er u. a., „deren tendenziöse
Zusammenstcllung unvcrkennbar und bedauerlich ist, gibt
diese lückenlose Sanimlung jedem ehrlich um die Wahr-
heit Bemühten Gelegnheit, sich ein objektives Bild
über die Arsachen und Creignisse zu machen, die
seinerzeit zur Cntstehung des Locarnovertra-
ges und jeht zu seincm Crlöschen gesührt haben. Klar
und unwiderlegbar gcht aus diesen Dokumenten hervor,
wie dem großen Sicherungswerk von Locarno infolge der
Verlehung von Geist und Inhalt dieses Vertra-
ges durch unseren Vertragspartner Frankreich ein Fuu -
- ament nach dem anderen eutzogen wurde."
Dotschafter Ribbentrop führt die einzelnen Phasen
auf, die vom Locarnovertrag zu den heutigen Verhält-
niffen sührten und schlietzt: „Dcutschland hat den ernsten
Wunsch, mit seinen Nachbarn einen wahren und end-
gültigen Frieden zu schlietzen und im Westcn ein
neues Locarno auszubauen. In seincm grotzen
Friedcnsplan hat der Führer und Reichskanzler
Europa ein neues Locarno angeboten. Das deutsche Volk
wünscht nichts sehnlicher, als dieses Vertragswcrk reali-
siert zu sehen.
Daß dieser Wunsch Deutschlands aufrichtig ist, datz
Deutschland schnurgerade diesen Weg des Friedens durch
alle die Iahre verfolgt hat und nur gezwungenermaßcn in-
folge der Nichteinhaltung der Verpflichtungen a n d e r e r
Länder sich sein Necht selbst nehmen mußte, dies beweist
klar und eindeutig die vorliegende Dokumentensammlung.
Ich wünsche ihr die weiteste Verbreitung im In- und
Ausland und glaube, datz die Crkenntnis dieser histo-
rischen Wahrheit den Aufbauwillen der europä-
ischen Völker für einen wahren Frieden nur stärken
kann."
MermftiinWng Srnnkreich-Englnnd.
Zum italienisch-abessinischen Streitsall.
Paris, 9. Iuni. (Cig. Funkmeldung.) Außenminister
Delbos plant, sämtliche diplomatischen Vertreter
Frankreichs in Curopa in den nächsten Tagen nacheinan»
der nach Paris zu berufen, um sich von ihnen über di«
gegenwärtige europäische Lage unterrichten z« las»
sen. Am 26. Iuni wird er sich, wahrscheinlich von Mi-
nisterpräsident Leon Blum begleitet, zur Rats»
tagung nach Genf begeben. Vorher wird jedoch, den
Blättern zufolge, eine persönliche Fühlungnahme mit Dcm
britischen Autzenminister Cden stattfindcn, der umso grö»
tzere Vedeutung beigemeffen wird, als im Außenminifts-
rium in Aebereinstimmung mit Leon Vlum die Wsicht M
bestehen scheint, in der Frage des italienisch-abes»
sinischen Streitfalles in engster Uebereinstim-
mung mit Großbritannien zu handeln.
BeWgmill KimftMs WlNt.
Wichtige Besprechungen in London.
London, 8. Iuni. Der Sonderkorrespondent des
„Daily Herald" meldet aus Kapstadt, datz der Vertei»
digungsminister der Südasrikanischen Anion, Pirow,
der voraussichtlich am Dienstag in Grotzbritannien ei>»-
treffen wird, wichtige Besprechungen mit der britische»
Regierung über eine Besestigung Kapstadts süh-
ren wolle.
Reuer Siku l« der ArbeMWM.
Ro» lmmer ötnik lu Araukrel».
Ar»e«t§l»slgkelt «Mer ter kV-MWonen-Srenze.
8. Iuni. Wie die Reichsanstalt für Arbeits
.. 'Uun
"üg und Arbeitslosenversicherung Mtteilt, hat der
. ^ai — ähnlich wie im Vorjahr — einen weit
I " ^ückgang derArbeitslosigkeitals
M ^ gebracht, und zwar in einem Umfang, wie er
"'cht beobachtet werden konnte. Die Zahl
h^.^'Eslosen nahm im Mai 1936 um rund 272 000 ab
i* Ende diescs Monats nur noch 1 491 2V1. Dic
1935/36 eingetretene Velastung des Arbeits-
Z r ^amit weit mehr als ausgeglichen und zugleich
uand der Arbeitslofigkeit im Vorjahr, der
mit rund I 7V6 VVV Arbeitslosen auf dem Z1. August fiel,
schon erheblich unterschritten.
Dieses günstige Ergebnis gewinnt noch dadurch an
Vedeutung, datz die Zahl der Notstandsarbeiter i« glei-
chen Zeitraum um rund 39 vvv planmäßig gesenkt werden
konnte.
Im übrigen wird aus den in den nächsten Tagen er-
scheinenden Gesamtbericht der Reichsanstalt verwiesen, der
auch die Cntwicklung in den wichtigsteu Berufsgruppen
enthält.
'Mudiser ZelierdMiis dei Zerxsalem.
H Anschläge in ganz Palästina.
^es^lalem, 8. Iuni. Das GefechtbeiListaam
^sffo^ang von Ierusalem war eine der größten Kampf-
Se« tzor bishcrigen ilnruhen. Cs wurde mit un°
V'iobog 0 Schüssen erösfnet, die Araber auf eine
^arawane, die von Iassa nach Ierusalem fuhr,
^est nachdcm englisches Militür mit Maschi-
d>^^ich " aingcseht wurde, konnte sich die Karawane
Angreifer
^ü'ehren. Nach fünfstündigem
?cr
Kamp
zurückgeschlagen. Bei
niußten sie mehrere Tote zurücklaffen. Aus
^cite war ein Vcrwundeter zu verzcichnen.
k»,»^üöen Land hüufen sich die S a b o ta g e a kt e.
^ ^ zahlreiche ^ Brückensprengungen, Cisenbahn-
^ ^ 'tüh'
° n, k
^'1»^ '.vereinzclte Schüffe und Bombenwürfe^vor. Am
explodierte am Iaffa-Tor in Ierusalem
b e. Durch Sprengstücke wurden mehrere
czüerleht.
q e 0 „ tüsalemer Gefängnis ist ein S t r ej k d e r G e-
ü ausgcbrochen. Cs konnte festgestellt werden,
n jridischenKommunisten angestiftet
Der Streik wurde rasch unterdrückt.
Am Sonntag wurden autzer Aunibey Abdulhadi wei-
tere neun Arabersührer ins Wüstenkonzcntrations-
lager in der NLHe der Lgyptischen Grenze verbannt.
Cin neues Mittel zur Sabotage ist die Tötung des
für Iuden bestimmten Schlachtviehs durch Schüffe.
Im Schlachthaus von Ierusalem wurden die Tiere syste-
matisch erschossen, damit die Tiere nicht koscher
verenden sollen. Die von Fellachen nach Ierusalem
gebrachten Lebensmittel wurden der Reihe nach vor den
Toren der Hauptstadt abgefangen, so daß starker Gemüse-
und Lebensmittelmangel eingetreten ist.
Im ganzen Land war am Sonntag ein verftärktes
Aufflackern der Knruhen festzustellen. Cs kam
zu Vombenanschlägeu in Haifa, Iaffa, Nazareth
und Beisan und zu mehrsachen Zerstörungen der Cisen-
öahnstrecken an der ägyptischen Grenze. Sisben arabische
Streikführer wurden verhaftet und in ein Konzen-
trationslager nahe der ägyptischen Grenze gebracht.
Iüdischer Gegenboykott.
Ierusalem, 9. Iuni. Während die Araber be-
kanntlich einen Voykott gegen die Iuden durch-
führen, setzte am Montag ein jüdischerGegen-
boykott gegen die Araber ein.
Die Händler des jüdischen Gemüsegrotzmarktes in
Ierusalem lehnten den Äustausch von Gemüse arabischen
Ursprungs ab und verlangten für die Gemüselieferungen
einen Herkunftsnachweis. Ossenbar wollcn sich die Iuden
aus diese Weise wirtschaftlich noch mehr von den Arabern
sreimachen, was jedoch bei diesen erneute große Crregung
hervorrufen dürfte.
Neiie AWftwe treS EiiiW»g.
Starke Erhöhung der Lebcnsmittelpreise.
Paris, 9. Iuni. (Cig. Funkmeldung.) Die Pariser
Morgenpreffe stellt die Streiklage in den Mittel-
punkt ihrer Betrachtungen. Trotz des iu der Nacht zum
Montag erzielten grundsählichen Uebereinkommens
ist keineswegs einheitlich ein Abflauen der Streikbe-
wegung festzustellcn. Zwa- ist vor allem in Paris einc
Cntspannung eingetreten, die Rückkehr an die Ar-
beitsplähe erfolgte aber trotzdem nur sehr zögernd. Wenn
man am Montag in Regierungskreisen sicher gehofft hatte,
daß am Dienstag die Arbeit im allgemeinen wieder auf-
genommen würde, spricht man jetzt bereits vom Ende der
Woche. Der Arbeitgeberverband von Frankreich erklürt,
daß sich in den Verhandlungen mit dcn Arbeitern im
allgemeinen über die durch Gesetz noch zu regelnden
arbeitspolitischen, arbeitszeitlichen und sozialen Fragen
eine Cinigung erzielen laffe, daß aber die Frage der
Lohnerhöhung Schwierigkeiten mache. Cs
werde daher oft notwendig sein, die Regierung als
Schlichtungsinstanz anzurufen.
Die Zahl der Streikenden hat sich in Paris um
2VVVVV Vauarbeiter und in Nordfrankreich «m
die Bergleute erhöht. Dort wird die Gesamt»
zahl der Streikenden a«f 4VVVVV geschätzt. Wäh-
rend im Bezirk von Belfort fast eine völlige Cinigung
zwischen den Streikenden «nd den Arbeitgebern erzielt
werden konnte, brechen in anderen Provinzstädten immer
wisder neue Streiks aus. In Paris wurde beson-
ders in zahlreichen kleineren Vetrieben rasch eine Cini-
gung erzielt, sodaß die Arbeit wieder aufgenommen wurde.
Cine Beunruhigung des Finanzlebens ist durch ein
Abkommen zwischen den Banken und ihren Angestellten
vermieden worden. Hingegen sind 10 0VV Versicherungs-
angestellte am Montag in den Streik getreten und haben
die Geschäftshäuser ihrer Firmen besetzt. Auch die Pari-
ser Schneider beabstchtigen am hcutigen Dienstag in
den Streik zu treten. Bei der großen Zeitungsvertriebs-
gesellschaft Hachette konnte noch keine Cinigung erzielt
^ ab - Blum stellt si» vor.
° tt Blum hat sich jetzt ver französi-
und erhielt ei re Mehrheit
timmen. Auf unserm Bild sehen
m bei seiner Rede, und hinter ihm
den neuen Kammerpräsidenten H ar -
.(Scherl Brtderdienjt. L4
Aufrequng an der Pariser Börse.
Die unruhigen Tage in Frankreich haben auch an der Bürse eine entsprechende Stimmung hervorgerusen.
Wie aus unierem BUd deuttlch zu erteunen ijt. Mreffe-Phota. L)>
werden, fodaß die Zustellung der Pariser Zeitungs«
in die Provinz nach wie vor unterbunden bleibt.
Obwohl die Lebensmittelversorgung voa
Paris während des ganzen Streiks niemals ernstlich gs-
fährdet erschien, haben die Preise so stark angezogen, daß
die Polizeibehörden bereits in zweihundert Fällen mit
Strasbefehlen eingreifen mußten.
1S«M 8r«be»irdeiter ii» Msftmd.
Dockarbeiterstreik in Dünkirchen.
Paris, 8. Iuni. In Dünkirchen ist in den Morgen»
stunden des Montag der Dockarbeiterstreik ausgo-
brochen. Die Dockarbeiter haben die Tore der Hasen-
anlagen geschloffen und verhindcrn den Cin- und Aus-
gang. Sämtliche Züge, Last- und Privatwagen, die bei
Ausbruch des Streiks in den Hafenanlagen verkehrten,
werden zurückgehalten. Kurz nach 9 Ahr traten auch die
2000 Arbeiter der Werst von Frankreich in Dünkirche»
iu den Htreik.
Der Generalstreikbefehl der drei grotzen nordfranzö-
sischen Grubengescllschaften ist am Montag überall besolgt
wordcn. Ctwa 150000 Grubenarbeiter sind in
den Streik getreten und haben sämtliche Betriebe und die
Schächte beseht.
Jn einigen Grubenwerken find die Ingenieure «nd
Angestellten zurückgehalten worden. Di« Schlicht«ngS>
verhandlungen sollen am Dienstag i» Douai ausgenon»-
men werden.
Rc«er Ersolg dcr.hcim»ttreae» N»nt'.
Die Wahlzifsern aus Eupen-Malmcdy.
Aachen, 3. Iuni. Die Heimattreue Front
von Cupen-Malmedy und St. Vith hat bei den bel-
gischen Provinzialwahlen eincn starken Cr»
folg errungen. Gegenüber den zwei Mandaten, über dis
sie bisher im Lütticher Provinzialrat verfügte, wird sie
nach dem Crgebnis drei Abgeordneten stellen.
Nachstehend dee Crgebniffe:
Heimattreue Front: Provinzialwahlen vom 7. Iunir
8676; vom Dezembek 1932 6835 (Christl. Volksp.); Kam-
merwahlen vom 24. Mai 1936 : 8880 (weiße und ungül-
tige Stimmen).
Ketholischc Anion: Provinzialwahl vom 7. Iunt:
3553; vom Dezember 1932: 4962; Kaammcrwahl vom
24. Mai 1936 : 4803.
Sozialisten: Provinzialwahl vom 7. Iuni: 1088; vom
Dezember 1932: 841; Kammerwahl vom 24. Mai 1936:
1174.
Liberale: Provinzialwahl vom 7. Iuni: 427; vom
Dezember 1932 : 841; Kammerwahl dom 24. Mai 1936:
300.
Kommunisten: Provinzialwahl vom 7. Iuni: 2962,
vom Dezembcr 1932: 285; Kammerwahl vom 24. Mai
1936: 180.
Rex-Partei; Provinzialwahl vom 7. Iuni: 2962;
vom Dezember 1932: —; Kammerwahl vom 24. Mai
1936: 2455.
Die Heimattreue Front hat also troh der ge-
rinqcren Wahlbeteiligunq am Sonntag ungesähr die
glcich Stimmenzahl erhalten wie bei dcn Kammerwahlcn
weiße und ungültige Stimmen abgegeben wordcn sind.
Die Parteien der altbelgischen Politik (Katholikcn, Li-
berale, Sozialisten) habcn einschlietzlich Kommunisten
gegenüber den Kammerwahlen über 1000 Stimmen geqen-
über den Provinzialratswablen von 1932 rund 4000 Stim-
men verloren Wenn die Rexisten am Sonntag noch 500
Stimmen dazu gewonnen haben, so nicht zuletzt deshalb,
wcil ihr Führcr Degrclle scitdem in einer Crklärung
offen die altbelgische Politik gegenüber Cupen-
Malmedy verurteilt und für die heimattreuen For-
derungen Verständnis gezcigt hatte.
— Der sranzösische Autzenminister Dclbos empsinq
am Montag vormittag in Paris dic französischen V o t»
Dorlin, Rom und Prag, mit denen er
nch ausfuhrlich über dre internationale Läge unterhielt.
^,...7"Der englische 2ldmiral Vernard Currey, der
wasirend des Kriegs Befehlshaber in Gibraltar war,
rst rm Alter von 74 Iahren gestorben.
I^de"ten von Panama wurde Dr. Iua«
Demostenes^^r M e^e n a mit eiuer Stimmenmchrheit
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1936
Dle Wchrhett llber Lomrne.
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^>Nem Vorwort von Votschaster von Ribbentrop.
b- 3uni. Soeben ist im Verlag Iunker u.
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^k>t "^^ienen, der besondere Vedeutung insosern zu-
' nls ste die Locarnofrage eindeutig klarstellt und in
Einn eine indirekte Antwort aus das eng
i D' ^ ^ " buch vom Mai d. Is. darstellt.
Sammlung enthält einen mit Locarno in Zu-
^ese e,baug stchcnden Schristwcchsel, Noten, Reden usw.
Kde^'uerlagcn wurdcn nach rein wiffenschastlichen Me-
,st»ts^ wie schon die bciden Hauptmitarbeiter die
K ^ hochschule für Politik und Institut für Auswär-
verbürgen — bearbeitct und es wurden alle
slvsr ^erwcndet,' ganz gleichgültig, aus welchem Land
d»^c>en ^odaß sich diescs Werk vorteilhaft von allen
hj" Politischcn Dokumcntcnsammlungen untcrschci-
°och mehr oder weniger tendenziös sind.
°>I, ?? Band ist in zwei Teile gegliedert: In e
^ die Zeit vor dem 7. März 1936 behandelt.
einen
der
also qeschichtliche Bedeutung besitzt, und in einen Teil für
die Zeit nach diesem Datum, dem aktuellste Bedeutung
zukommt. Dieser Teil schlietzt mit dem 31. März 1936
ab, d. h. dem Tag, an dem Votschaster von Ribben-
trop das deutsche Mcmorandum in London übercichte.
In Form von Nachträgen sind noch die französische
Antwort vom 8. April und der britische Fragebogzm
vom 6. Mai hinzugefügt.
Votschafter von Ribbentrop hat diesem um-
fangreichen Werk eine Cinleitung mit auf den Weg
gegeben, in der er deffen Crscheinen begrüht. „Im Ge-
gensah zu vcrschicdenen Veröffentlichungen von Dokumen-
ten im Ausland," so schreibt er u. a., „deren tendenziöse
Zusammenstcllung unvcrkennbar und bedauerlich ist, gibt
diese lückenlose Sanimlung jedem ehrlich um die Wahr-
heit Bemühten Gelegnheit, sich ein objektives Bild
über die Arsachen und Creignisse zu machen, die
seinerzeit zur Cntstehung des Locarnovertra-
ges und jeht zu seincm Crlöschen gesührt haben. Klar
und unwiderlegbar gcht aus diesen Dokumenten hervor,
wie dem großen Sicherungswerk von Locarno infolge der
Verlehung von Geist und Inhalt dieses Vertra-
ges durch unseren Vertragspartner Frankreich ein Fuu -
- ament nach dem anderen eutzogen wurde."
Dotschafter Ribbentrop führt die einzelnen Phasen
auf, die vom Locarnovertrag zu den heutigen Verhält-
niffen sührten und schlietzt: „Dcutschland hat den ernsten
Wunsch, mit seinen Nachbarn einen wahren und end-
gültigen Frieden zu schlietzen und im Westcn ein
neues Locarno auszubauen. In seincm grotzen
Friedcnsplan hat der Führer und Reichskanzler
Europa ein neues Locarno angeboten. Das deutsche Volk
wünscht nichts sehnlicher, als dieses Vertragswcrk reali-
siert zu sehen.
Daß dieser Wunsch Deutschlands aufrichtig ist, datz
Deutschland schnurgerade diesen Weg des Friedens durch
alle die Iahre verfolgt hat und nur gezwungenermaßcn in-
folge der Nichteinhaltung der Verpflichtungen a n d e r e r
Länder sich sein Necht selbst nehmen mußte, dies beweist
klar und eindeutig die vorliegende Dokumentensammlung.
Ich wünsche ihr die weiteste Verbreitung im In- und
Ausland und glaube, datz die Crkenntnis dieser histo-
rischen Wahrheit den Aufbauwillen der europä-
ischen Völker für einen wahren Frieden nur stärken
kann."
MermftiinWng Srnnkreich-Englnnd.
Zum italienisch-abessinischen Streitsall.
Paris, 9. Iuni. (Cig. Funkmeldung.) Außenminister
Delbos plant, sämtliche diplomatischen Vertreter
Frankreichs in Curopa in den nächsten Tagen nacheinan»
der nach Paris zu berufen, um sich von ihnen über di«
gegenwärtige europäische Lage unterrichten z« las»
sen. Am 26. Iuni wird er sich, wahrscheinlich von Mi-
nisterpräsident Leon Blum begleitet, zur Rats»
tagung nach Genf begeben. Vorher wird jedoch, den
Blättern zufolge, eine persönliche Fühlungnahme mit Dcm
britischen Autzenminister Cden stattfindcn, der umso grö»
tzere Vedeutung beigemeffen wird, als im Außenminifts-
rium in Aebereinstimmung mit Leon Vlum die Wsicht M
bestehen scheint, in der Frage des italienisch-abes»
sinischen Streitfalles in engster Uebereinstim-
mung mit Großbritannien zu handeln.
BeWgmill KimftMs WlNt.
Wichtige Besprechungen in London.
London, 8. Iuni. Der Sonderkorrespondent des
„Daily Herald" meldet aus Kapstadt, datz der Vertei»
digungsminister der Südasrikanischen Anion, Pirow,
der voraussichtlich am Dienstag in Grotzbritannien ei>»-
treffen wird, wichtige Besprechungen mit der britische»
Regierung über eine Besestigung Kapstadts süh-
ren wolle.
Reuer Siku l« der ArbeMWM.
Ro» lmmer ötnik lu Araukrel».
Ar»e«t§l»slgkelt «Mer ter kV-MWonen-Srenze.
8. Iuni. Wie die Reichsanstalt für Arbeits
.. 'Uun
"üg und Arbeitslosenversicherung Mtteilt, hat der
. ^ai — ähnlich wie im Vorjahr — einen weit
I " ^ückgang derArbeitslosigkeitals
M ^ gebracht, und zwar in einem Umfang, wie er
"'cht beobachtet werden konnte. Die Zahl
h^.^'Eslosen nahm im Mai 1936 um rund 272 000 ab
i* Ende diescs Monats nur noch 1 491 2V1. Dic
1935/36 eingetretene Velastung des Arbeits-
Z r ^amit weit mehr als ausgeglichen und zugleich
uand der Arbeitslofigkeit im Vorjahr, der
mit rund I 7V6 VVV Arbeitslosen auf dem Z1. August fiel,
schon erheblich unterschritten.
Dieses günstige Ergebnis gewinnt noch dadurch an
Vedeutung, datz die Zahl der Notstandsarbeiter i« glei-
chen Zeitraum um rund 39 vvv planmäßig gesenkt werden
konnte.
Im übrigen wird aus den in den nächsten Tagen er-
scheinenden Gesamtbericht der Reichsanstalt verwiesen, der
auch die Cntwicklung in den wichtigsteu Berufsgruppen
enthält.
'Mudiser ZelierdMiis dei Zerxsalem.
H Anschläge in ganz Palästina.
^es^lalem, 8. Iuni. Das GefechtbeiListaam
^sffo^ang von Ierusalem war eine der größten Kampf-
Se« tzor bishcrigen ilnruhen. Cs wurde mit un°
V'iobog 0 Schüssen erösfnet, die Araber auf eine
^arawane, die von Iassa nach Ierusalem fuhr,
^est nachdcm englisches Militür mit Maschi-
d>^^ich " aingcseht wurde, konnte sich die Karawane
Angreifer
^ü'ehren. Nach fünfstündigem
?cr
Kamp
zurückgeschlagen. Bei
niußten sie mehrere Tote zurücklaffen. Aus
^cite war ein Vcrwundeter zu verzcichnen.
k»,»^üöen Land hüufen sich die S a b o ta g e a kt e.
^ ^ zahlreiche ^ Brückensprengungen, Cisenbahn-
^ ^ 'tüh'
° n, k
^'1»^ '.vereinzclte Schüffe und Bombenwürfe^vor. Am
explodierte am Iaffa-Tor in Ierusalem
b e. Durch Sprengstücke wurden mehrere
czüerleht.
q e 0 „ tüsalemer Gefängnis ist ein S t r ej k d e r G e-
ü ausgcbrochen. Cs konnte festgestellt werden,
n jridischenKommunisten angestiftet
Der Streik wurde rasch unterdrückt.
Am Sonntag wurden autzer Aunibey Abdulhadi wei-
tere neun Arabersührer ins Wüstenkonzcntrations-
lager in der NLHe der Lgyptischen Grenze verbannt.
Cin neues Mittel zur Sabotage ist die Tötung des
für Iuden bestimmten Schlachtviehs durch Schüffe.
Im Schlachthaus von Ierusalem wurden die Tiere syste-
matisch erschossen, damit die Tiere nicht koscher
verenden sollen. Die von Fellachen nach Ierusalem
gebrachten Lebensmittel wurden der Reihe nach vor den
Toren der Hauptstadt abgefangen, so daß starker Gemüse-
und Lebensmittelmangel eingetreten ist.
Im ganzen Land war am Sonntag ein verftärktes
Aufflackern der Knruhen festzustellen. Cs kam
zu Vombenanschlägeu in Haifa, Iaffa, Nazareth
und Beisan und zu mehrsachen Zerstörungen der Cisen-
öahnstrecken an der ägyptischen Grenze. Sisben arabische
Streikführer wurden verhaftet und in ein Konzen-
trationslager nahe der ägyptischen Grenze gebracht.
Iüdischer Gegenboykott.
Ierusalem, 9. Iuni. Während die Araber be-
kanntlich einen Voykott gegen die Iuden durch-
führen, setzte am Montag ein jüdischerGegen-
boykott gegen die Araber ein.
Die Händler des jüdischen Gemüsegrotzmarktes in
Ierusalem lehnten den Äustausch von Gemüse arabischen
Ursprungs ab und verlangten für die Gemüselieferungen
einen Herkunftsnachweis. Ossenbar wollcn sich die Iuden
aus diese Weise wirtschaftlich noch mehr von den Arabern
sreimachen, was jedoch bei diesen erneute große Crregung
hervorrufen dürfte.
Neiie AWftwe treS EiiiW»g.
Starke Erhöhung der Lebcnsmittelpreise.
Paris, 9. Iuni. (Cig. Funkmeldung.) Die Pariser
Morgenpreffe stellt die Streiklage in den Mittel-
punkt ihrer Betrachtungen. Trotz des iu der Nacht zum
Montag erzielten grundsählichen Uebereinkommens
ist keineswegs einheitlich ein Abflauen der Streikbe-
wegung festzustellcn. Zwa- ist vor allem in Paris einc
Cntspannung eingetreten, die Rückkehr an die Ar-
beitsplähe erfolgte aber trotzdem nur sehr zögernd. Wenn
man am Montag in Regierungskreisen sicher gehofft hatte,
daß am Dienstag die Arbeit im allgemeinen wieder auf-
genommen würde, spricht man jetzt bereits vom Ende der
Woche. Der Arbeitgeberverband von Frankreich erklürt,
daß sich in den Verhandlungen mit dcn Arbeitern im
allgemeinen über die durch Gesetz noch zu regelnden
arbeitspolitischen, arbeitszeitlichen und sozialen Fragen
eine Cinigung erzielen laffe, daß aber die Frage der
Lohnerhöhung Schwierigkeiten mache. Cs
werde daher oft notwendig sein, die Regierung als
Schlichtungsinstanz anzurufen.
Die Zahl der Streikenden hat sich in Paris um
2VVVVV Vauarbeiter und in Nordfrankreich «m
die Bergleute erhöht. Dort wird die Gesamt»
zahl der Streikenden a«f 4VVVVV geschätzt. Wäh-
rend im Bezirk von Belfort fast eine völlige Cinigung
zwischen den Streikenden «nd den Arbeitgebern erzielt
werden konnte, brechen in anderen Provinzstädten immer
wisder neue Streiks aus. In Paris wurde beson-
ders in zahlreichen kleineren Vetrieben rasch eine Cini-
gung erzielt, sodaß die Arbeit wieder aufgenommen wurde.
Cine Beunruhigung des Finanzlebens ist durch ein
Abkommen zwischen den Banken und ihren Angestellten
vermieden worden. Hingegen sind 10 0VV Versicherungs-
angestellte am Montag in den Streik getreten und haben
die Geschäftshäuser ihrer Firmen besetzt. Auch die Pari-
ser Schneider beabstchtigen am hcutigen Dienstag in
den Streik zu treten. Bei der großen Zeitungsvertriebs-
gesellschaft Hachette konnte noch keine Cinigung erzielt
^ ab - Blum stellt si» vor.
° tt Blum hat sich jetzt ver französi-
und erhielt ei re Mehrheit
timmen. Auf unserm Bild sehen
m bei seiner Rede, und hinter ihm
den neuen Kammerpräsidenten H ar -
.(Scherl Brtderdienjt. L4
Aufrequng an der Pariser Börse.
Die unruhigen Tage in Frankreich haben auch an der Bürse eine entsprechende Stimmung hervorgerusen.
Wie aus unierem BUd deuttlch zu erteunen ijt. Mreffe-Phota. L)>
werden, fodaß die Zustellung der Pariser Zeitungs«
in die Provinz nach wie vor unterbunden bleibt.
Obwohl die Lebensmittelversorgung voa
Paris während des ganzen Streiks niemals ernstlich gs-
fährdet erschien, haben die Preise so stark angezogen, daß
die Polizeibehörden bereits in zweihundert Fällen mit
Strasbefehlen eingreifen mußten.
1S«M 8r«be»irdeiter ii» Msftmd.
Dockarbeiterstreik in Dünkirchen.
Paris, 8. Iuni. In Dünkirchen ist in den Morgen»
stunden des Montag der Dockarbeiterstreik ausgo-
brochen. Die Dockarbeiter haben die Tore der Hasen-
anlagen geschloffen und verhindcrn den Cin- und Aus-
gang. Sämtliche Züge, Last- und Privatwagen, die bei
Ausbruch des Streiks in den Hafenanlagen verkehrten,
werden zurückgehalten. Kurz nach 9 Ahr traten auch die
2000 Arbeiter der Werst von Frankreich in Dünkirche»
iu den Htreik.
Der Generalstreikbefehl der drei grotzen nordfranzö-
sischen Grubengescllschaften ist am Montag überall besolgt
wordcn. Ctwa 150000 Grubenarbeiter sind in
den Streik getreten und haben sämtliche Betriebe und die
Schächte beseht.
Jn einigen Grubenwerken find die Ingenieure «nd
Angestellten zurückgehalten worden. Di« Schlicht«ngS>
verhandlungen sollen am Dienstag i» Douai ausgenon»-
men werden.
Rc«er Ersolg dcr.hcim»ttreae» N»nt'.
Die Wahlzifsern aus Eupen-Malmcdy.
Aachen, 3. Iuni. Die Heimattreue Front
von Cupen-Malmedy und St. Vith hat bei den bel-
gischen Provinzialwahlen eincn starken Cr»
folg errungen. Gegenüber den zwei Mandaten, über dis
sie bisher im Lütticher Provinzialrat verfügte, wird sie
nach dem Crgebnis drei Abgeordneten stellen.
Nachstehend dee Crgebniffe:
Heimattreue Front: Provinzialwahlen vom 7. Iunir
8676; vom Dezembek 1932 6835 (Christl. Volksp.); Kam-
merwahlen vom 24. Mai 1936 : 8880 (weiße und ungül-
tige Stimmen).
Ketholischc Anion: Provinzialwahl vom 7. Iunt:
3553; vom Dezember 1932: 4962; Kaammcrwahl vom
24. Mai 1936 : 4803.
Sozialisten: Provinzialwahl vom 7. Iuni: 1088; vom
Dezember 1932: 841; Kammerwahl vom 24. Mai 1936:
1174.
Liberale: Provinzialwahl vom 7. Iuni: 427; vom
Dezember 1932 : 841; Kammerwahl dom 24. Mai 1936:
300.
Kommunisten: Provinzialwahl vom 7. Iuni: 2962,
vom Dezembcr 1932: 285; Kammerwahl vom 24. Mai
1936: 180.
Rex-Partei; Provinzialwahl vom 7. Iuni: 2962;
vom Dezember 1932: —; Kammerwahl vom 24. Mai
1936: 2455.
Die Heimattreue Front hat also troh der ge-
rinqcren Wahlbeteiligunq am Sonntag ungesähr die
glcich Stimmenzahl erhalten wie bei dcn Kammerwahlcn
weiße und ungültige Stimmen abgegeben wordcn sind.
Die Parteien der altbelgischen Politik (Katholikcn, Li-
berale, Sozialisten) habcn einschlietzlich Kommunisten
gegenüber den Kammerwahlen über 1000 Stimmen geqen-
über den Provinzialratswablen von 1932 rund 4000 Stim-
men verloren Wenn die Rexisten am Sonntag noch 500
Stimmen dazu gewonnen haben, so nicht zuletzt deshalb,
wcil ihr Führcr Degrclle scitdem in einer Crklärung
offen die altbelgische Politik gegenüber Cupen-
Malmedy verurteilt und für die heimattreuen For-
derungen Verständnis gezcigt hatte.
— Der sranzösische Autzenminister Dclbos empsinq
am Montag vormittag in Paris dic französischen V o t»
Dorlin, Rom und Prag, mit denen er
nch ausfuhrlich über dre internationale Läge unterhielt.
^,...7"Der englische 2ldmiral Vernard Currey, der
wasirend des Kriegs Befehlshaber in Gibraltar war,
rst rm Alter von 74 Iahren gestorben.
I^de"ten von Panama wurde Dr. Iua«
Demostenes^^r M e^e n a mit eiuer Stimmenmchrheit