Herdelberger
Meuesle Nachrichten
B-zugspr«>,. Monatllch 2.20 Rm. t-inschl. 27 Rpfg. TrLg-rlohn)
halbmonatlich l.lu Rm. t-inschl. Trägerlohn). B°i den Abholstell-n
monatlich 2.— Rm.. halbmonatlich l.— Rm. Durch di- Post b-zogen
monatlich 2.20 Rm. t-inschi. PostbefSrd-rungsg-bühr-n) und 38 Rpfg.
B-st-llgelü. Der Bezugspreis ist voraus zahlbar. Einzelnummer
10 Rpfg. Ist di- Ieitung am Lrlcheinen verhindert, besteht kei»
Anspruch auf Entschädigung. Lrscheint wochentäglich ll Uhr.
Abbestellungeil mussen bis spätestens 25. des Monats für den
folgenden Monal direkt beim Vsrlag eingersicht werden.
if)eldeldecgec Nnzeigec^ Neideldecgec Zeitung
Dn ganz Nocdostbaden verdceilete Tageszeitung.
Nnzeigen allec Ntt kaben guten Lrsolg.
Anzeigenpreis: 6 Rpfg. für die 22 wm breite Millimeterzeile /
5 Npfg. für „Kleine Anzeigen", die nicht der Wirtschaftswerbung
dienen, für Stellenanzeigen, Schiffahrtsanzeigen, Derlegeranzeigen.
Preis für Textanzeigen: 30 Rpfg. für die 79 mm breite
Millimeterzeile. Nachlässe nach Malstaffel I und II oder
Mengenstaffel 8. Z. Zt. ist Anzeigen - Preisliste 5 gültig. (krfül-
lungsort und Gerichtsstand ist Heidelberg. Geschäftszeit 8—18 Uhr.
Postscheckkonto Ludwigshafen 7221. Für Rückgabe nicht verlangter
Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet.
Nr. 7
Druck und Berlan von Friedrich Schulzein Heidelberg.
Schriftleituns,: Hauptstraße 23 Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Donnerstag, 9. Ianuar
Hauptgeschästsstelle
Hauptstraße 23, Fernivrecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgaffe 1.
1936
AuMrt -er englWen SeiarMotte.
AnsebliK eioe ZrWMs-Kreuzfahrt im Atlantik.
Sie Pattei Wtt.
Zeder Parteigenofle ist Repräsentant der Führung.
Die Nationalsozialistische Partei-Korrcspon-
denz veröffentlicht folgenden Aussah:
Drei Iahre sind seit der Uebernahme dcs deutschen
Staates durch die NSDAP vergangen. Sie haben dem
deutschen Dolk und Staat ein völlig neues Gesicht ge-
gebcn.
Deutschland wurde in diesen drei Iahren wie-
dsr einig und frei!
Der deutsche Staat ist wieder ein sauberer
Staat derChre. Was aber auch geschaffen wurde:
Cs wurde geschaffen durch deuFührer und
seine NSDÄP.
Die NSDAP wurde einst vom Führer am Anfang
seines Kampfes geschafsen als die Organisation, die die
Trägerin des Nationalsozialismus sein sollte. Nach der
Machtübernahme wurde das deutsche Volk in seiner Ge-
samtheit dieser Träger des Nationalsozialismus.
Die Partei aber übernahm — nach dcm Willcn
des Führcrs — die Führung des deutschcn Volkes
zum und im Nationalsozialismus.
So sührt hcute die Partei das deutsche Volk, das
seine bestcn Söhne diescr Partci als Mitglicder gibt.
So führt heute die Partei den Staat, der von der
Partei deren beste Mitglicder erhält.
Die Partei führt zum Nationalsozialismus. Welches
Lebens- odcr Arbcitsgcbiet es in Deutschland auch geben
mag; ein jedes wird von der Partei nationalsozialistisch
gestaltet.
In der Neichsleitung der NSDAP werden diese
Cinzelgebiete von dcn einzelnen Acmtern geformt und
geführt. Dazu erfaffen die Gliederungen und angeschlos-
senen Verbände als verlängerter Arm der NSDAP alle
Volksgenoffcn, um sie aus 'ihren Spezialgebieten im na-
tionalsozialistischen Geist auszurichten.
Sei es die Kommunalpolitik oder die Wirtschafts-
politik. Seien cs die Crzieher, Aerzte, Veamte oder die
Arbcitcr dcr Stirn und dcr Faust in dcn sonstigen Ve-
rufen. Sci es Handcl, Handwcrk, Technik oder Reichs-
nährstand. Ganz gleich, ob Kolonialpolitik oder Rechts-
fragen, alle Gebiete sind restlos von der NSDAP
erfaßt und wcrden organisatorisch von ihr gelei-
tet. Dazu übcrnimmt die Schulung die Führeraus-
lese und -erziehung, währcnd die Propaganda
jcden deutschen Volksgenoffen ersaßt, um das deutsche
Volk nationalsozialistffch zu gestalten.
So sehen wir, dast der Führer alle Vorausschungen
schuf, um der NSDAP die ewige Führung
Deutschlands zum und im Nationalsozialismus zu
geben. Die Partci wird sich auch nicht damit zusrieden-
qeben, das Ausgcbaute und Neugestaltete geschassen zu
haben, sondern immcr wiedcr das schon Geschaffene
vervollkommnen und durch ständige Kontrolle und
Arbeit erhalten.
Aber über dis Möglichkciten hinaus, die der Führer
der NSDAP gegcben hat, müffen wir das Notwcndigste
zur Crsüllung unserer grosten und verantwortungsvollen
Aufgabe erkennen und dürsen es nie vergessen:
Cin jedes Mitglied der NSDAP must sich
stets dcr Chre und der Verantwortung bewustt
sein, datz es dieser Führung Deutschlands angehören
dars!
Ieder Parteigenosse muh wiffen, dast er
nicht lcbt, um zu leben, sondern um seine Pflicht
zu tun an Führer und Volk!
Iedcr Parteigenosse mutz begreifen, datz
auch erNeprüsentant der Führung zum und
im Nationalsozialismus ist!
Alle anderen Dinge haben daher für ihn zurückzu-
stchen hintcr der grostcn Cwigkeitsaufgabe der
NSDAP.
Ieder Parteigenofle mutz die Forderungen
des Nationalsozialismus zuerst bei sich
erfüllen, muß zuerst sein ganzes Lsben und Handcln
nationalsozialistisch gestalten und so den Nationalsozia-
lismus vorleben!
Führer sein heißt vorleben und vorster-
ben können! Veginnen wir mit dem Dorleben, das
für viele schwerer ist als das Vorsterben!
Die Partei, das ist keine Organifation,!
Die Partei, das stnd keine Worte!
Die Partei, das sind wir! Wir lebenden
Mensch en!
Die Partei, das sind die Mitglieder der NSDAP!
Wir geben der OrgaNisation, wir geben den Wortcn
das Leben!
Auf uns sieht daher das ganze deutsche Volk! Auf
jeden einzclncn von uns!
War wir tun, danach beurteilt das deutsche Volk
die Taten dcr NSDAP.
Anser Ruf, unsere Autorität, das stnd Ruf und
Autorität der Partei.
Ansere Fehler, unsere Vergehen, ste werden der
Partei angerechnet und vorgeworsen.
Deffen wollen und müffen wir uns als Partei-
genoffen zu jeder Zeit bewutzt sein.
So wollen wir unsere Aufgabe klar und deutlich er-
kennen, die uns die Mitgliedschaft zur NSDAP stellt.
Ziehen wir aber aus dieser Crkenntnis die Folge-
rungen, so haben wir die wichtigsts Voraussehung er-
füllt, datz die NSDAP die ewige Führung
Deutschlands zum und im Nationalsozialismus be-
deutet und ist!
Daran wollcn wir stets denken, wenn wir voll Stolz
und Freude seststellen:
Die NSDAP sührt!
AiisWde i« OMiriei».
Die Vauern erheben sich. — Zgy Tote. — Hinrichtungen
durch Giftgas.
Tokio, 8. Ianuar. Grotzes Aufsehen erregen hier
Nachrichten aus Hsinking, der Hauptstadt von Man-
dschukuo, über zahlreiche sowjetrussische Ver-
schwörungen in Ostsibirien. In etwa 2V0 Fäl-
len sollen Vombenanschläge aus Eisenbah-
nen und militärische Anlagen verübt worden sein. Auch
wird berichtet, daß esimVaikalgebiet zu Er-
hebungen der Vauern gekommen sei. In Ner-
chinsk, Chabarowsk, Wladiwostok sollen ebenfalls Aus-
ständc und schwere Zusammenstötze erfolgt sein, bci
denen insgesamt im lehten Iahr über 308 Tote zu
verzeichnen gewescn seien. Mehrere hundert Per.
fonen seien verhastet und durch Giftgas hin-
gerjchtet wordeu.
Me Wiiche iii Mr«liiir.
Die mächtigstcn Schlachtschiffe der Welt.
London, 8. Ianuar. Wie die englische Admiralität
mitteilt, werden gewifle Einheiten der Heimatflotte,
nämlich die Schisse „Nelson", „Rodney", „Fu-
rious", „Cairo" und die 21. Z e r st ö r e r f l o t -
tille in ilebereinstimmung mit dem alljährlichen Vrauch
ctwa Mitte Ianuar eine Frühjahrskreuzfahrt
antretcn.
Gleichzeitig werden die jeht in Gibraltar befindlichen
Cinheiten der Heimatflotte, nämlich die Schifse „Hood",
„Ramillies", „Orion" und „Neptune" nach Cngland zu-
rückkehren.
Cin ins Cinzelne gehendes Programm wird in
Kürze veröffentlicht werden.
Die beiden erstgenannten Kriegsschiffs „Nelson" und
„Rodney" gelten in Cngland als die mächtigsten
Schlachtschiffe derWelt. Die „Nelson" hat
eine Wafferverdrängung von 33 5V0 und die „Rodney"
von 33 980 Tonnen. Die „Nelson" Mrt die Flagge des
Admirals Vakehouse, des Oberbefehlshabers der
englischen Heimatflotte.
Obwohl über das Ziel der Frühjahrskreuzfahrt noch
nichts Näheres bekannt ist, wird in London angenommen,
daß der nächste Vestimmungsort voraussichtlich Gibral-
tar sein wird.
*
Die Frühjahrskrcuzfahrt der englischen Heimatslotte
wird, wie ausdrücklich festgestellt wird, nicht in das
Mittelmser, sondern in den Atlantischen
Ozean, voraussichtlich in die spanischen und portugie-
sischen Gewäffer führen.
»
Wie sich Neuter aus Rom melden lätzt, haben die
britischsn Flottenbewegungen dort beträchtliche Beach-
tung gefunden. Dem Reutervertreter sei amtlich er-
klärt worden, die Lage würde tatsächlich beträchtlich
entspannt werden, wenn die britischen Schiffe das
Mittelmeer verließen. Falls es sich jedoch le-
diglich um eine der üblichen Aebungen handle und die
Schiffe zurückkehren sollten, liege natürlich keinerlei Ver-
anlaffung vor, irgendctwas dazu zu sagen.
„Keine politischcn Erwägungen."
London, 8. Ianuar. Aus Anfrage an zuständiger
englischer Stelle erfährt Preß Affociation, datz bei der
Frühjahrsfahrt der britischcn Heimatflotte keine
politischen Crwägungen mitspielten. Was die
französischcn Flottenbewegungen angehe, so finde die Ve-
hauptung, datz diese die Folge der kürzlichen technischen
Vesprechungen zwischen den britischen und den franzö-
sischen Generalstäben über die Frage einer gegensei-
tigen Hilfeleistung sei, keine Stühe. Die Be-
wsgung der französischen Flotte, so erklärt man, sei auf
sranzöfische Initiative 'zurückzuführen.
»Me Mie MttenziisWiiiciiziehW."
Die englischen Vlätter zu den Flottenbewegungcn.
London, 9. Ianuar. (Cig. Funkmeldung.) Die
neuen britischen Flottenbewegungenbe-
deuten eine beträchtliche Verstärkung der britischen
Flottenstreitkräfte in der Nähe von Gibraltar. Die Cin-
heiten der Heimatflotte, die sich an den Frühjahrs-
übungen beteiligen, werden ihre Manöver voraussichtlich
wie in den beiden vorhergehenden Iahren südwestlich
von Gibraltar durchführen. Wie der Flottenkorre-
spondent des „Daily Telegraph" meldet, werden sich auch
die zurzeit in Gibraltar liegenden Kriegs-
schiffe der Heimatflotte, die, wie gemeldet, vorüber-
gehend nach Cngland zurückkehren, ebensalls an den
Frühjahrsübungen in der Nähe von Gibraltar bcteiligen.
Ihre Rücksahrt nach Cngland habe lediglich den Zweck,
den Schisfsbesahungen ihren übersälligcn Weihnachts-
urlaub zukommen zu laffen.
Der diplomatische Korrespondent des „Daily Herald"
weist in einer grotz aufgemachten Meldung darauf hin,
dast infolge dieser britischen Maßnahmen und der
sranzösischcn Flottenbewegungen die größte
Flottenzusammenziehung seit dem Welt-
krieg im Mittelmeer und aus der Höhe von
Gibraltar vorhanden sein werde,
wenn der Völkerbundsrat am 20. Ianuar zusammen-
trete. Tatsache sei, datz die Völkerbundsstaaten nunmehr
alle wichtigen Vorsichtsmastnahmen für ein ge-
meinsames Vorgehen im Fall eines italie-
Nm ateWschc Protcstmite.
In Gens überreicht.
Genf, 8. Ianuar. Der abeffinische Gesandte in Pa-l
ris hat eine neueNots an das Völkerbundssekrs»
tariat gesairdt, in der erklärt wird, daß die italienischen
Milltärbehörden ihre „Politik der Terrorisie-
rung" fortsehten, indem sie auf dem nördlichen Ab-
schnitt des Kriegsschauplatzes Giftgase gege« die
abeffinischen Truppen verwendeten. Cs handle stch nicht
mchr um einzelne und zufällige Handlungen, sondern os-
fenbar um die unerbittliche Durchführung der „plan«
mäßigenAusrottung des abeffinischen Volks",
die die italienische Regierung in ihrer Prefle verkündet
habe. Aus diesem Grund wiedcrhole die abcffinische Re-
gierung ihre Bitte, daß der Völkerbund eine llnter-
suchung über die neuen und wiedcrholten Ver-
letzungen des Kriegsrechts und der internati»
nalcn Abkommen vornehmcn.
nischen Angriffs im Mittelmeer ergrifsen hätten.
Der diplomatische Korrespondent der „Morningpost"
meldet, datz die Mitteilung von den sranzösischen
Flottenbewegungen in London als autzerordent-
lich bedeutungsvoll angesehen werde. Man sei der An-
sicht, daß sie als ein Zcichcn der neuen englisch-sranzö-
sischen Zusammenarbeit aufgefatzt werden könnten. Dcr
Korrespondcnt zicht aus den französischen Flottenmatz-
nahmen den Schluß, daß Frankreich jetzt die Sühnepoll»
tik günstiger beurteile.
Es sei tatsächlich sehr wohl möglich, daß Laval
einer Oelsperre nicht widersprechen
würde, wenn sie vom 18er-Ausschutz empsohlea
würde.
Andorerseits würde es auch für die britische Regierung
sehr ichwicrig sein, nicht für die Spcrrs zu stimmen, nach-
dem her Mangel an llnterstützung im Mittelmeer besei-
tigt sei. Schließlich meint dcr Korrespondent, 'es könns
kein Zweifel bestehen, daß die sranzösischen Generalstäbe
in den Wkommen mit Cngland einen wertvolle»
Schulfall für eine gegenseitige llnterstüt-
zung „bei einer zukünftigen ernsteren Gelegenheit"
sehen. Diese Erwägung spiele eine immer wichtigere
Rolle.
SrmirreW Iiottc im Mielmeer.
lleber 90 Kriegsschisfe aus Fahrt.
London, 8. Ianuar. Die englische Abendpreffe be-
richtet in großcr Ausmachung übcr die Zusammcnzichung
der sranzösischen Flotte im Mittelmeer.
In cincr ausführlichcn Pariser Meldung weist Reuter
darauf hin, datz über 9V französische Kriegs*
schiffe aller Klaflen am 2V. Ianuar im Mittel^
meer oder in deflen Nähe kreuzen werden.
An diesem Tag trete der Genfer 18er-Ausschutz zn-
sammen, von dem man annehme, datz er über das Oel->
ausfuhrverbot gegen Italien beraten werds.
Das Auftreten zweier weiterer französischer Geschwader
werde in einigen Pariser Kreisen als ein Zeichen dasür
ausgelegt, datz die kürzlichcn Vesprechungen zwischen den
brillschcn und den französischen Flottensachverständigeu
Früchte getragen hätten.
llebungsfahrt eines sranzösischen Geschwaders
an die Westküste Afrikas.
Paris, 9. Ianuar. (Cig. Funkmeldung.) Das Ma-
rineministerium hat am Mittwoch abend bekanntgegeben,
datz das zweite Geschwader eine für mehrere
Wochen vorgeschene llebungsfahrt an die West-
küste Afrikas unternehmen werde.
llnter dem Kommando des Vizeadmirals Darlan
sollen die Schiffe des Geschwaders die Heimatstation am
14. Ianuar in Richtung Casablanca vcrlaffen, wo sic am
18. Ianuar eintreffen werden. Von Casäblanca aus sol-
len die Schifsseinheiten weiter Kurs auf Dakkar nsh-
men und vom 26. Ianuar bis 6. Februar in Dakkar
liegen, wo die Flottille „Cmile Bertin", die sich auf der
Heimreise von den Antillen befindct, zu ihnen stotzen soll.
Am 26. Februar wird das zweite Geschwader wieder in
Vrest einlaufen, nachdem es vom 11. bis 17. Februar
erneut Aufcnthalt in Casablanca gcnommcn hat.
Eine Erklärung dcs französischcn Marine-
ministcriums.
Paris, 8. Ianuar. Zu dcn in Londoncr Vlättern
sensationell ausgemachten Msldungen von französischeu
Flottenverschicbungen erklärt man im Marine-
ministerium in Paris, daß die vorgeschene Verschiebung
des zweiten französischen Geschwaders zu den augenblick-
lichen Lreigniffcn nicht in Bezichung stche.
MtteWimöiier W KmenW.
Französischc Admirale in Vrest.
Paris, 8. Ianuar. Zu einem grotzcn zweitägige«
„Flottenmanöver" am Kartcntisch hat ber
Generalinspektor der nördlichen Flotte, Vizeadmiral
Dubois, sämtliche Admirale und Krieqsschisskomman-
danten des zweiten Geschwaders und die Leiter der Ma-
rincdienststcllen des zwcitcn Wehrbezirks in Brest zu-
sammengerusen. Thema des Manövcrs ist das plöh-
lichc Äuitauchen cincs fcindlichen Geschwa-
d e r s. Cs soll die Cntschlutzkraft der leitenden Seeofsi-
zicre gcprüft und festgcstellt werden, wie schnell dcren
Befehl im Fall der Vcrteidigung oder bci einer See-
schlacht den Kriegsschifscinheiten übermittelt werdeu
könne».
Nuch Frankrcichs Flottc Lbt im Mitlclmccr.
Ein franz'ösisches Geschwader ist von Toulon zu einer Uebungsfahrt an der Südküste und in der Nähe von
Kovsika ausgelaufen. Wir sehen hier die „Colbert" mit Marinesoldaten am Flugzeugabwehrgeschütz.
(Affociatsd Preß, K.)
Die ncuc Lage an der
Südfront.
Nach den letzten Meldungen
haben die Jtaliener die Pro-
vinz Ogaden vollständig
geräumt und ihre Truppen
auf die Linie Ual-Ual —
Gerlogubi — Gora-
hai — Cuban — Dolo
zurückgenoinmen. Es ist dies
im wesentlichen ihre Aus-
aangsl-inie bei Beginn der
Feindseligkeiten. Wie es wei-
ter heißt, ziehen die Jtalie-
ner an der Dreiländerecke
südlich von Dolo bedeutende
Truppenmengen zusammen,
angeblich, um von hier aus
einen Vorstoß in das
Herz Abessiniens zu
unternehmen. Dies ist na-
türlich eine Vermutung, und
die italienischen Truppen-
zusammenziehungen können
ebensogut auch nur der Ab-
wehr gegen die bsi Dolo
operierenöen Truppen des
Ras Desta dienen.
(Graph. Werkstätten, K.)
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1936
AuMrt -er englWen SeiarMotte.
AnsebliK eioe ZrWMs-Kreuzfahrt im Atlantik.
Sie Pattei Wtt.
Zeder Parteigenofle ist Repräsentant der Führung.
Die Nationalsozialistische Partei-Korrcspon-
denz veröffentlicht folgenden Aussah:
Drei Iahre sind seit der Uebernahme dcs deutschen
Staates durch die NSDAP vergangen. Sie haben dem
deutschen Dolk und Staat ein völlig neues Gesicht ge-
gebcn.
Deutschland wurde in diesen drei Iahren wie-
dsr einig und frei!
Der deutsche Staat ist wieder ein sauberer
Staat derChre. Was aber auch geschaffen wurde:
Cs wurde geschaffen durch deuFührer und
seine NSDÄP.
Die NSDAP wurde einst vom Führer am Anfang
seines Kampfes geschafsen als die Organisation, die die
Trägerin des Nationalsozialismus sein sollte. Nach der
Machtübernahme wurde das deutsche Volk in seiner Ge-
samtheit dieser Träger des Nationalsozialismus.
Die Partei aber übernahm — nach dcm Willcn
des Führcrs — die Führung des deutschcn Volkes
zum und im Nationalsozialismus.
So sührt hcute die Partei das deutsche Volk, das
seine bestcn Söhne diescr Partci als Mitglicder gibt.
So führt heute die Partei den Staat, der von der
Partei deren beste Mitglicder erhält.
Die Partei führt zum Nationalsozialismus. Welches
Lebens- odcr Arbcitsgcbiet es in Deutschland auch geben
mag; ein jedes wird von der Partei nationalsozialistisch
gestaltet.
In der Neichsleitung der NSDAP werden diese
Cinzelgebiete von dcn einzelnen Acmtern geformt und
geführt. Dazu erfaffen die Gliederungen und angeschlos-
senen Verbände als verlängerter Arm der NSDAP alle
Volksgenoffcn, um sie aus 'ihren Spezialgebieten im na-
tionalsozialistischen Geist auszurichten.
Sei es die Kommunalpolitik oder die Wirtschafts-
politik. Seien cs die Crzieher, Aerzte, Veamte oder die
Arbcitcr dcr Stirn und dcr Faust in dcn sonstigen Ve-
rufen. Sci es Handcl, Handwcrk, Technik oder Reichs-
nährstand. Ganz gleich, ob Kolonialpolitik oder Rechts-
fragen, alle Gebiete sind restlos von der NSDAP
erfaßt und wcrden organisatorisch von ihr gelei-
tet. Dazu übcrnimmt die Schulung die Führeraus-
lese und -erziehung, währcnd die Propaganda
jcden deutschen Volksgenoffen ersaßt, um das deutsche
Volk nationalsozialistffch zu gestalten.
So sehen wir, dast der Führer alle Vorausschungen
schuf, um der NSDAP die ewige Führung
Deutschlands zum und im Nationalsozialismus zu
geben. Die Partci wird sich auch nicht damit zusrieden-
qeben, das Ausgcbaute und Neugestaltete geschassen zu
haben, sondern immcr wiedcr das schon Geschaffene
vervollkommnen und durch ständige Kontrolle und
Arbeit erhalten.
Aber über dis Möglichkciten hinaus, die der Führer
der NSDAP gegcben hat, müffen wir das Notwcndigste
zur Crsüllung unserer grosten und verantwortungsvollen
Aufgabe erkennen und dürsen es nie vergessen:
Cin jedes Mitglied der NSDAP must sich
stets dcr Chre und der Verantwortung bewustt
sein, datz es dieser Führung Deutschlands angehören
dars!
Ieder Parteigenosse muh wiffen, dast er
nicht lcbt, um zu leben, sondern um seine Pflicht
zu tun an Führer und Volk!
Iedcr Parteigenosse mutz begreifen, datz
auch erNeprüsentant der Führung zum und
im Nationalsozialismus ist!
Alle anderen Dinge haben daher für ihn zurückzu-
stchen hintcr der grostcn Cwigkeitsaufgabe der
NSDAP.
Ieder Parteigenofle mutz die Forderungen
des Nationalsozialismus zuerst bei sich
erfüllen, muß zuerst sein ganzes Lsben und Handcln
nationalsozialistisch gestalten und so den Nationalsozia-
lismus vorleben!
Führer sein heißt vorleben und vorster-
ben können! Veginnen wir mit dem Dorleben, das
für viele schwerer ist als das Vorsterben!
Die Partei, das ist keine Organifation,!
Die Partei, das stnd keine Worte!
Die Partei, das sind wir! Wir lebenden
Mensch en!
Die Partei, das sind die Mitglieder der NSDAP!
Wir geben der OrgaNisation, wir geben den Wortcn
das Leben!
Auf uns sieht daher das ganze deutsche Volk! Auf
jeden einzclncn von uns!
War wir tun, danach beurteilt das deutsche Volk
die Taten dcr NSDAP.
Anser Ruf, unsere Autorität, das stnd Ruf und
Autorität der Partei.
Ansere Fehler, unsere Vergehen, ste werden der
Partei angerechnet und vorgeworsen.
Deffen wollen und müffen wir uns als Partei-
genoffen zu jeder Zeit bewutzt sein.
So wollen wir unsere Aufgabe klar und deutlich er-
kennen, die uns die Mitgliedschaft zur NSDAP stellt.
Ziehen wir aber aus dieser Crkenntnis die Folge-
rungen, so haben wir die wichtigsts Voraussehung er-
füllt, datz die NSDAP die ewige Führung
Deutschlands zum und im Nationalsozialismus be-
deutet und ist!
Daran wollcn wir stets denken, wenn wir voll Stolz
und Freude seststellen:
Die NSDAP sührt!
AiisWde i« OMiriei».
Die Vauern erheben sich. — Zgy Tote. — Hinrichtungen
durch Giftgas.
Tokio, 8. Ianuar. Grotzes Aufsehen erregen hier
Nachrichten aus Hsinking, der Hauptstadt von Man-
dschukuo, über zahlreiche sowjetrussische Ver-
schwörungen in Ostsibirien. In etwa 2V0 Fäl-
len sollen Vombenanschläge aus Eisenbah-
nen und militärische Anlagen verübt worden sein. Auch
wird berichtet, daß esimVaikalgebiet zu Er-
hebungen der Vauern gekommen sei. In Ner-
chinsk, Chabarowsk, Wladiwostok sollen ebenfalls Aus-
ständc und schwere Zusammenstötze erfolgt sein, bci
denen insgesamt im lehten Iahr über 308 Tote zu
verzeichnen gewescn seien. Mehrere hundert Per.
fonen seien verhastet und durch Giftgas hin-
gerjchtet wordeu.
Me Wiiche iii Mr«liiir.
Die mächtigstcn Schlachtschiffe der Welt.
London, 8. Ianuar. Wie die englische Admiralität
mitteilt, werden gewifle Einheiten der Heimatflotte,
nämlich die Schisse „Nelson", „Rodney", „Fu-
rious", „Cairo" und die 21. Z e r st ö r e r f l o t -
tille in ilebereinstimmung mit dem alljährlichen Vrauch
ctwa Mitte Ianuar eine Frühjahrskreuzfahrt
antretcn.
Gleichzeitig werden die jeht in Gibraltar befindlichen
Cinheiten der Heimatflotte, nämlich die Schifse „Hood",
„Ramillies", „Orion" und „Neptune" nach Cngland zu-
rückkehren.
Cin ins Cinzelne gehendes Programm wird in
Kürze veröffentlicht werden.
Die beiden erstgenannten Kriegsschiffs „Nelson" und
„Rodney" gelten in Cngland als die mächtigsten
Schlachtschiffe derWelt. Die „Nelson" hat
eine Wafferverdrängung von 33 5V0 und die „Rodney"
von 33 980 Tonnen. Die „Nelson" Mrt die Flagge des
Admirals Vakehouse, des Oberbefehlshabers der
englischen Heimatflotte.
Obwohl über das Ziel der Frühjahrskreuzfahrt noch
nichts Näheres bekannt ist, wird in London angenommen,
daß der nächste Vestimmungsort voraussichtlich Gibral-
tar sein wird.
*
Die Frühjahrskrcuzfahrt der englischen Heimatslotte
wird, wie ausdrücklich festgestellt wird, nicht in das
Mittelmser, sondern in den Atlantischen
Ozean, voraussichtlich in die spanischen und portugie-
sischen Gewäffer führen.
»
Wie sich Neuter aus Rom melden lätzt, haben die
britischsn Flottenbewegungen dort beträchtliche Beach-
tung gefunden. Dem Reutervertreter sei amtlich er-
klärt worden, die Lage würde tatsächlich beträchtlich
entspannt werden, wenn die britischen Schiffe das
Mittelmeer verließen. Falls es sich jedoch le-
diglich um eine der üblichen Aebungen handle und die
Schiffe zurückkehren sollten, liege natürlich keinerlei Ver-
anlaffung vor, irgendctwas dazu zu sagen.
„Keine politischcn Erwägungen."
London, 8. Ianuar. Aus Anfrage an zuständiger
englischer Stelle erfährt Preß Affociation, datz bei der
Frühjahrsfahrt der britischcn Heimatflotte keine
politischen Crwägungen mitspielten. Was die
französischcn Flottenbewegungen angehe, so finde die Ve-
hauptung, datz diese die Folge der kürzlichen technischen
Vesprechungen zwischen den britischen und den franzö-
sischen Generalstäben über die Frage einer gegensei-
tigen Hilfeleistung sei, keine Stühe. Die Be-
wsgung der französischen Flotte, so erklärt man, sei auf
sranzöfische Initiative 'zurückzuführen.
»Me Mie MttenziisWiiiciiziehW."
Die englischen Vlätter zu den Flottenbewegungcn.
London, 9. Ianuar. (Cig. Funkmeldung.) Die
neuen britischen Flottenbewegungenbe-
deuten eine beträchtliche Verstärkung der britischen
Flottenstreitkräfte in der Nähe von Gibraltar. Die Cin-
heiten der Heimatflotte, die sich an den Frühjahrs-
übungen beteiligen, werden ihre Manöver voraussichtlich
wie in den beiden vorhergehenden Iahren südwestlich
von Gibraltar durchführen. Wie der Flottenkorre-
spondent des „Daily Telegraph" meldet, werden sich auch
die zurzeit in Gibraltar liegenden Kriegs-
schiffe der Heimatflotte, die, wie gemeldet, vorüber-
gehend nach Cngland zurückkehren, ebensalls an den
Frühjahrsübungen in der Nähe von Gibraltar bcteiligen.
Ihre Rücksahrt nach Cngland habe lediglich den Zweck,
den Schisfsbesahungen ihren übersälligcn Weihnachts-
urlaub zukommen zu laffen.
Der diplomatische Korrespondent des „Daily Herald"
weist in einer grotz aufgemachten Meldung darauf hin,
dast infolge dieser britischen Maßnahmen und der
sranzösischcn Flottenbewegungen die größte
Flottenzusammenziehung seit dem Welt-
krieg im Mittelmeer und aus der Höhe von
Gibraltar vorhanden sein werde,
wenn der Völkerbundsrat am 20. Ianuar zusammen-
trete. Tatsache sei, datz die Völkerbundsstaaten nunmehr
alle wichtigen Vorsichtsmastnahmen für ein ge-
meinsames Vorgehen im Fall eines italie-
Nm ateWschc Protcstmite.
In Gens überreicht.
Genf, 8. Ianuar. Der abeffinische Gesandte in Pa-l
ris hat eine neueNots an das Völkerbundssekrs»
tariat gesairdt, in der erklärt wird, daß die italienischen
Milltärbehörden ihre „Politik der Terrorisie-
rung" fortsehten, indem sie auf dem nördlichen Ab-
schnitt des Kriegsschauplatzes Giftgase gege« die
abeffinischen Truppen verwendeten. Cs handle stch nicht
mchr um einzelne und zufällige Handlungen, sondern os-
fenbar um die unerbittliche Durchführung der „plan«
mäßigenAusrottung des abeffinischen Volks",
die die italienische Regierung in ihrer Prefle verkündet
habe. Aus diesem Grund wiedcrhole die abcffinische Re-
gierung ihre Bitte, daß der Völkerbund eine llnter-
suchung über die neuen und wiedcrholten Ver-
letzungen des Kriegsrechts und der internati»
nalcn Abkommen vornehmcn.
nischen Angriffs im Mittelmeer ergrifsen hätten.
Der diplomatische Korrespondent der „Morningpost"
meldet, datz die Mitteilung von den sranzösischen
Flottenbewegungen in London als autzerordent-
lich bedeutungsvoll angesehen werde. Man sei der An-
sicht, daß sie als ein Zcichcn der neuen englisch-sranzö-
sischen Zusammenarbeit aufgefatzt werden könnten. Dcr
Korrespondcnt zicht aus den französischen Flottenmatz-
nahmen den Schluß, daß Frankreich jetzt die Sühnepoll»
tik günstiger beurteile.
Es sei tatsächlich sehr wohl möglich, daß Laval
einer Oelsperre nicht widersprechen
würde, wenn sie vom 18er-Ausschutz empsohlea
würde.
Andorerseits würde es auch für die britische Regierung
sehr ichwicrig sein, nicht für die Spcrrs zu stimmen, nach-
dem her Mangel an llnterstützung im Mittelmeer besei-
tigt sei. Schließlich meint dcr Korrespondent, 'es könns
kein Zweifel bestehen, daß die sranzösischen Generalstäbe
in den Wkommen mit Cngland einen wertvolle»
Schulfall für eine gegenseitige llnterstüt-
zung „bei einer zukünftigen ernsteren Gelegenheit"
sehen. Diese Erwägung spiele eine immer wichtigere
Rolle.
SrmirreW Iiottc im Mielmeer.
lleber 90 Kriegsschisfe aus Fahrt.
London, 8. Ianuar. Die englische Abendpreffe be-
richtet in großcr Ausmachung übcr die Zusammcnzichung
der sranzösischen Flotte im Mittelmeer.
In cincr ausführlichcn Pariser Meldung weist Reuter
darauf hin, datz über 9V französische Kriegs*
schiffe aller Klaflen am 2V. Ianuar im Mittel^
meer oder in deflen Nähe kreuzen werden.
An diesem Tag trete der Genfer 18er-Ausschutz zn-
sammen, von dem man annehme, datz er über das Oel->
ausfuhrverbot gegen Italien beraten werds.
Das Auftreten zweier weiterer französischer Geschwader
werde in einigen Pariser Kreisen als ein Zeichen dasür
ausgelegt, datz die kürzlichcn Vesprechungen zwischen den
brillschcn und den französischen Flottensachverständigeu
Früchte getragen hätten.
llebungsfahrt eines sranzösischen Geschwaders
an die Westküste Afrikas.
Paris, 9. Ianuar. (Cig. Funkmeldung.) Das Ma-
rineministerium hat am Mittwoch abend bekanntgegeben,
datz das zweite Geschwader eine für mehrere
Wochen vorgeschene llebungsfahrt an die West-
küste Afrikas unternehmen werde.
llnter dem Kommando des Vizeadmirals Darlan
sollen die Schiffe des Geschwaders die Heimatstation am
14. Ianuar in Richtung Casablanca vcrlaffen, wo sic am
18. Ianuar eintreffen werden. Von Casäblanca aus sol-
len die Schifsseinheiten weiter Kurs auf Dakkar nsh-
men und vom 26. Ianuar bis 6. Februar in Dakkar
liegen, wo die Flottille „Cmile Bertin", die sich auf der
Heimreise von den Antillen befindct, zu ihnen stotzen soll.
Am 26. Februar wird das zweite Geschwader wieder in
Vrest einlaufen, nachdem es vom 11. bis 17. Februar
erneut Aufcnthalt in Casablanca gcnommcn hat.
Eine Erklärung dcs französischcn Marine-
ministcriums.
Paris, 8. Ianuar. Zu dcn in Londoncr Vlättern
sensationell ausgemachten Msldungen von französischeu
Flottenverschicbungen erklärt man im Marine-
ministerium in Paris, daß die vorgeschene Verschiebung
des zweiten französischen Geschwaders zu den augenblick-
lichen Lreigniffcn nicht in Bezichung stche.
MtteWimöiier W KmenW.
Französischc Admirale in Vrest.
Paris, 8. Ianuar. Zu einem grotzcn zweitägige«
„Flottenmanöver" am Kartcntisch hat ber
Generalinspektor der nördlichen Flotte, Vizeadmiral
Dubois, sämtliche Admirale und Krieqsschisskomman-
danten des zweiten Geschwaders und die Leiter der Ma-
rincdienststcllen des zwcitcn Wehrbezirks in Brest zu-
sammengerusen. Thema des Manövcrs ist das plöh-
lichc Äuitauchen cincs fcindlichen Geschwa-
d e r s. Cs soll die Cntschlutzkraft der leitenden Seeofsi-
zicre gcprüft und festgcstellt werden, wie schnell dcren
Befehl im Fall der Vcrteidigung oder bci einer See-
schlacht den Kriegsschifscinheiten übermittelt werdeu
könne».
Nuch Frankrcichs Flottc Lbt im Mitlclmccr.
Ein franz'ösisches Geschwader ist von Toulon zu einer Uebungsfahrt an der Südküste und in der Nähe von
Kovsika ausgelaufen. Wir sehen hier die „Colbert" mit Marinesoldaten am Flugzeugabwehrgeschütz.
(Affociatsd Preß, K.)
Die ncuc Lage an der
Südfront.
Nach den letzten Meldungen
haben die Jtaliener die Pro-
vinz Ogaden vollständig
geräumt und ihre Truppen
auf die Linie Ual-Ual —
Gerlogubi — Gora-
hai — Cuban — Dolo
zurückgenoinmen. Es ist dies
im wesentlichen ihre Aus-
aangsl-inie bei Beginn der
Feindseligkeiten. Wie es wei-
ter heißt, ziehen die Jtalie-
ner an der Dreiländerecke
südlich von Dolo bedeutende
Truppenmengen zusammen,
angeblich, um von hier aus
einen Vorstoß in das
Herz Abessiniens zu
unternehmen. Dies ist na-
türlich eine Vermutung, und
die italienischen Truppen-
zusammenziehungen können
ebensogut auch nur der Ab-
wehr gegen die bsi Dolo
operierenöen Truppen des
Ras Desta dienen.
(Graph. Werkstätten, K.)