Heidelberger
Illeuesle Nackrichten
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S°»allZ^--Rm. halbmonatlich l.-Rm. Durch die Post bezogen lll l) 6l l) 61^6 6 Mk1^6I66k . wU""N . 1s) 610 6 > l)6k6 6k 2)61111 Illl I» - 0 di-n-n, für St-ll-n-nz-ig-n. Schisfahrtsan,-ia-n, B-rl-g»ranz-ig-n.
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Montag, 8. Iuni
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Zweigstelle: Haspelgasse 1.
1936
HolitWk Nagkü in DordkWMd.
»Ilngeteilter Friede mit allen Rationen!"
^is, g. Die RegierungserklSrung
franzöfischen Kabinetts wurde am Samstag
*ag vom Ministerpräfidcnt Leon Blum in der
Id^^er und von dem Stellvertretenden Ministerpä-
ül ' Minister für Landesverteidigung und Krieg,
er, jmSenat verlesen.
* ^eginn der nächsten Woche," so erklärte Leon
»lverden wir in der Kammer
Gesamtheit von Gefehen einbringen
die Kammer bitten, diese Gesehe vor Veginn
^ ^ Ferien W verabschieden.
8h^,^Vsehe werden betreffen: Die Amnestie, die 40-
^vioche, die Kollektivverträge, die bezahlten Ur-
^fits' ^vcn Plan für grotze öfsentliche Arbeiten zur
lllich^u, sanitären, wisienschaftlichen Ausrüstung,
^port und den Fremdenverkehr, die Ver-
^ der Kriegswafsenherstellung,
eines Getreideamts, das als Veispiel sür
^^Eung anderer landwirtschaftlicher Crzeugnisie
^<i> lvie des Weines, des Fleisches und der
Verlängerung der Schulzeit, eine Reform
^""gen der Vank von Frankreich, die das
^^^chen nationaler Interesien in der Verwaltung
garantiert, eine erste Abänderung der Notver-
^t >>, o^n zugunsten der am meisten betrosfenen Gruppen
^»Ij» ^^^ellten der öfsentlichen Dienste und der ehe-
Frontkämpfer."
^ach Verabschiedung dieser Mahnahmen werde
" der Kammer eine zweite Reihe von Vorlagen
^ . ^vgebracht werden,
^ > s ^ allem die Schaffung eines nationalen Arbeits-
Ihä^n ."ds, die Versicherung gegen Landwirtschafts-
^ Regelung für landwirtschaftliche Schulen und
^fllss ^^^vcrsicherung für Arbeiter betreffen, sei an eine
^teuerresorm gedacht, die die Crzeugungs-
und den Handel entlasten und neue Mittel nur
E>eranziehung des tatsächlichen Rcichtums, durch
, ch >.^^ückung der Steuerhinterziehung und vor allem
^ukuvbelung der allgemeineinen Betätigung be-
'de m.dlegierung, so erklärte der Ministerpäsident,
>kb dj^n? ^ pub l ikani s ch e Ordnung sichern
h^'Ser er,^sctze der republikanischen Verteidigung mit
'f^stigkeit anwenden. Sie werde alle Verwal-
K.Ah, »9e und alle öfsentlichen Dienste mit republika-
j^gey erfüllen. Wenn die demokratischcn Cinrich-
hlsk Ächti^riffen werden sollten, werde die Regierung
id* °Ntiv» mit einer den Drohungen oder Widerstän-
t» chenden Schärfe durchsehen. „Die Regierung
d>» im klaren über die Schwierigkei-
kl». erwarten. Cbenso wie ste disse Schwierig-
fieht, beabsichtigt fie, die Schwierigkeiten dem
h^gierun öu verheimlichen. In wenigen Tagen wird die
"g öffcntlich eine Vilanz der wirtschaftlichen und
^ geaeä!! _ Lage aufstellen, wie fie fich zu Beginn
^ uwartigen Legislaturperiode barstellt."
auhenpolitische Gebiet über-
"»1,'j.^ont« die Regierungserklärung den einmütigen
tuswillen Frankreichs:
tvill den ungeteilten Frieden mit allen Natio-
4, ^vr Welt und sür alle Rationen der Welt.
den Frieden mit der Achtung des in-
^it dsr Gesehes und der internationalen Verträge,
^ dem ""veue zu den übernommcnen Verpflichtungen und
g^gebcnen Wort. Die Negierung wünscht auf-
^ Sesta.?" i>ie Organisicrung der kollektiven Sicherheit
^halt '"iige, den hemmungslosen Rüstungswcttlauf
^ dg/'I' iu den ganz Curopa sich hineingezogen sieht,
^ "er j^, ie Organisierung der kollcktiven Sichcrheit zu
^lhz^.^vationalen Cinigung über die Verösfentlichung,
"E^vNatj ^^tminderung und tatsächliche Kontrolle der
»_ vnalen Rüstungen führen möge. Die Negie-
Sas eefte Bertrauensvotum mtt I81 gegen 21« Sttmmen.
rung wird diesen einheitlichen Willen sich zur Richtschnur
nehmen, der durchaus nicht ein Zeichen des Nachgebens
noch der Schwäche ist. Der Friedenswille einer Natirn
wie Frankreich, wenn cs ihrer selbst sicher ist und wenn
fie fich auf die Moral, aus die Ehre und auf die Treue
zu den erprobtcn Frcundschaften, sowie auf die Ausrich-
tigkeit des Aufrufes stützt, den sie an alle Völker richtet,
kann laut und stolz verkündet werden."
Zum Schlutz erklärte Leon Blum, indem er auf die
letzten Creignisie in Frankreich anspielte:
„Das republikanische Parlament wird verstehcn,
mit welcher Ilnguduld grohe Verwirklichun-
gen erwartet wcrden, und wie gesährlich es wäre,
die Hoffnungen nach einer Aendcrung und Crneue-
rung zu enttäuschen,
Hosfnungen,, die nicht nur von einer politischen Mehrheit
oder einer besonderen sozialen Klafle gehegt werden, son-
dern von dem gesamten Volk. Das Land wird etnerseits
verstehen, datz die Aufgaben, mit der es die neue Kammer
betraut, nur dann durchgeführt werden können, wenn die
Regierung das Vertrauen unv die Handlungs-
freiheit behält, nur dann, wenn die Cintracht und
die öfsentliche Sicherheit der Arbeit der Regierung
die unentbehrlichen Bedingungen liefern, wenn die poli-
tischen Partcien und die korporativen Cinrichtungen, die
in der Volksfront zusammengefaht sind, alle daran m i t-
a r b e i t e n."
Die Regierungserklärung wurde zuwcilcn vom Bei-
fall der Linksmehrheit unterbrochen. Die Nechte begnügte
sich mit einigen wenigen Zwischcnrusen, von dencn einer
durch den Zuruf beantwortet wurde: „Ruhe bei den
Besiegten!" Nachdem der Veifall der Volksfront-
mehrheit zum Schlutz der Regierungserklärung verhallt
war, verlas der Kammerpräsident Herriot dje lange
Liste der Ansprachen. Die Regierung erklärte sich mit der
fosortigen Behandlung der allgemeinen politischen Anfra-
gen einverstanden.
Die Aussprache.
Die rechtsgerichteten Abgeordneten Fernand Lau-
rent und ^paul Reynauld brachten als Crste ihre
Anfragen über die Regierungspolitik vor. Lau-
rent war der Änsicht, dah man nur einem genauen Pro-
gramm Vertrauen schenken könne. Der Plan der Regie-
rung Blum sei zunächst nur in Kapitelüberschriften be-
kannt. Der Redner erinnerte in diesem Zusammenhang
an die Crklärung Blums, dah er mit allen Völkcrn
der Welt Frieden halten wolle. Früher einmal habe
Blum aber ausgeführt, dah eine aufrichtige Verständi-
qung zwischen zwei Staaten, die eine entgegengesetzte
Regierungsform hätten, undenkbar sei. Leon Blum
möge nun sagen, welche von diesen beiden Auffasiungen
die seine sei. Die Sühnemaßnahmen gegen Italien
hätten gar keinen Sinn mehr, sie könnten nichts mehr
am Schicksal Abessiniens ändern. Zu der Innenpolitik
übergehcnd erklürte sich Laurent mit vcrschiedencn Forde-
rungcn dcr zur Zcit streikcnden Arbcitcrschaft einvcrstan-
den. Renauld trat u. a. mehr oder weniger deutlich für
eine Abwertung des Franken ein.
Nach einer kurzen Sitzungspause wurde die Reihe der
Oppositionsredner durch Le Cour Grandmaison
und Vallart sortgesetzt. Als Vallart sprach, kam
es zu scharfcn Auseinandersehungcn zwischen dcr Rcchtcn
und der Linkcn. Dic Kommunisten machten Miene,
zu einem tätlichen Angriff auf den Abgeordneten Chiappe,
den Präfidenten des Pariser Stadtrates. Die Unruhe
steigerte sich derart, datz dem Kammerpräsidenten nichts
anderes übrig blieh, äls die Sihung vorübergchend zu
unterbrechen. Am 18 Uhr wurde sie wieder auf-
genommen.
Die kurze llnterbrechung der Sitzung bewirkte zunächst
keine Veruhigung der Geister. Schon als dcr Abgeord-
nete Vallart in seiner Rcde fortfahrend sagte,
es sei das erstemal, datz in Frankrcich ein Iude
Ministerpräsident geworden sei, entstand von neuem
ein gewaltiger Lärm.
Herriot drohte darauf erneut mit der Cntziehung
des Wortes, wcnn der Redner in diesem Sinn sortsahren
würds.
RiWMrov »>ieder i» Berli«.
Von seiner Englandreise zurückgekehrt.
Verlin, 6. Iuni. Votschaster von Ribbentrop
ist von seinem privaten Aufenthalt in Cngland zurück-
gekehrt und traf am Samstag nachmittag im Flug-
hafen Berlin-Tempclhof ein.
Troh dieses Ordnungsrufes erklärte der Abgeordnete
Vallart wciterhin, datz auch dcr persönlichc Sekrctär Leon
Vlums und der Generalsekretär des Ministerpräsidenten
Iudcn seicn.
Vallart ging dann zu einer allgemeinen Kritik über.
Regieren bedeute vorausblicken. Blum habe jedoch zu
wiederholten Malen bewiesen, datz er den Gang der
Creignisse nicht vorauszusehen vermöge.
Noch kurz vor der Machtergreisung Hitlers in Deutsch-
land habe Blum behauptet, datz die deutsche Sozialdemo-
kratie des Nationalsozialismus Herr geworden sei und
dergleichen mehr. Vallart schloß mit der Vemerkung, datz
er imd seine Parteisreunde alles tun würden, um zu ver-
hindern, datz das Steuer Frankreichs länger in den Hän-
den eines Manncs bleibs, der in dcn Wolken lebe.
Das VerttMNsvotum.
Vei der Abstimmung wurde der Regierung
Leon Vlum mit 384 gcgen 21V Stimmen das Der-
trauen ausgesprochen.
Für das Vertraucnsvotum stimmten 72 Kommuni-
sten, 146 Sozialisten und 110 Radikalsozialisten, wäh-
rend die übrigen 56 Stimmen sich aus die Sozialrepu-
blikanifche Vereinigung, die Ilnabhängige Linke und
einige parteilose Mgeordnete verteilen. Die 210 Abge-
ordneten, die gegen die Regierung stimmten, sind die
Mitglieder der demokratisch-radikalen Linken, der Links-
republikaner, der unabhängigen Radikalen, der unabhän-
gigen Republikaner, der katholischen Volksdemokraten und
der republikanischcn Vereinigung.
Vei der Abstimmung enthielten sich 16 Abgcordnete
der Stimmabgabe, sieben waren beurlaubt.
Abschied von Grnkralleutnant Walter Wrver.
Ser Mrer bel der Aa«rrsrtrr tm Retchriuftsahrtmtntslrrinm.
Verlin, 6. Iuni. Am Samstag wurde der General-
stabschef der Luftwaffe, Generalleutnant Walter Wever,
der am 3. Iuni mit dem Obergefreiten Kraus bei einem
Flug in der Nähe von Dresden den Fliegertod er-
litt, zur lehten Ruhe bestattet.
Vom Reichsluftfahrtministerium wehten die Reichs-
kriegsflaggen auf Halbmast. Der 6. Iuni war ein Tag
der Trauer für die deutsche Lustwaffe, die junge Wehr-
macht und das deutsche Volk.
SS und Polizei haben vor dem Haupteingang des
Ministeriums in der Wilhelmstraßs die Abfperrunq über-
nommen. In ununterbrochener Folqe treffen die Trauer-
gäste ein. Auf dem Vorhof, desien Cingangspforten grotze
gotdene Hoheitsadler tragen, steht die Wache unter Ge-
wehr. Die Vorhalle zum Chrensaal der Lustwafse, wo
die Leiche des GeneralstaHschefs aufgebahrt ist, ist übcr
und über mit Kränzen bedeckt. stnter dem Neichsadler
HLngt ein mächtiger Kranz aus frischem Cichengrün, mit
Trauerfor umwunden.
Die gesamte Halle ist von den Trauergästen besetzt.
stnter ihnen sieht man das Reichskabinett und Reichslei-
ter der Partei, die Militürattachäs der auswärtigen Mis-
sionen, die Amts- und ALteilungschefs des Reichsluft-
sahrtministcriums und die Befchlshabcr sämtlicher Lust-
kreiskommandos mit ihren Stäben.
5lm 11 sthr wird ein mächtigcr Kranz von zwei SS-
Männern in die Chrenhalle getragen. Hinter ihm solgt
der Führer, gelsitet von Generafeldmarschall von
Blomberg und Generaloberst Göring. Der Führer
tritt zum Sarg rmd grützt den Toten mit erhohener Rech-
ten. Dann spricht er der Witwe des Verstorbenen sein
Veileid aus.
In die atemlose Stille klingt der Trauermarsch aus
Veethovens „Croica", gespielt von der Staatskapelle
unter Staatskapellmeister Heger.
Dann nimmt dcr Feldbischof der Wehrmacht,
O. Dohrmann, das Wort zu einer Gedenkansprache,
die schlotz: „Cr hat den Tod gesunden, den er im Stil-
lsn sich gewünscht hat, er ist in den Sielen, in der Arbeit
gestorben, den schönen Soldatentod. stns aber ruft er in
kurzen Zeilen, die seinen lehten Willen enthaltcn, zu:
Ueber Gräber vorwärts! Das Kammcrquar-
tett der Staatsoper leitete mit dem herrlichen „Avc
verum" von Mozart zu der Traueransprache dcs Obcr-
befehlshabers der Lustwaffe,
über, dcr mit ergreifenden Worten von seinem General-
stabschef und seinem Kameraden Walter Wcver Abschied
nahm und auch des den Fliegertod gestorbenen Kamera-
den Obergefreiten Kraus ehrend gedächte.
„Als damals," so sagte Generaloberst Göring, „der
Führer den Vefehl gab, die neue deutsche Luft-
waffe ausznbauen, da mutzte ich nach Mitarbeitern
suchen, nach Männern, die mit heitzer Seele dieses grotze
Werk ausnehmen wollten. Durch die Grotzzügigkcit der
Armee bekam ich unter anderen hervorragendcn Ofsizieren
auch ihn. Das Heer gab einen seiner allerbesten ab.
Von Tag zu Tag im Zusammenarbeiten erkannte ich, datz
ich wohl den Desten bekommen hatte. Cr kam von
einer anderen Seits, und doch, mit der ganzen Leidenschast
seiner Seele ging er an die ncue Aufgabe. Kühn und
tapfer wie er war, Pflegte er die Dinge nicht vom Schreib-
tisch aus zu bearbeiten. Cr wollte seiner Truppe ein Vor-
bild sein. So lernte er, dcr schon im gerciftcn Lcbcn
stehende Mann, das Flicgen. 5lnd er wurde ein hervor-
ragender Flieger. Gleichgültig wie das Wetter war,
eilte er immer wieder hinäus, immer wicder von Flug-
hafen zu Flughafen. Und die junge Truppe, die jungen
Offiziere sahen ihren Generalstabschcf slicgcn, wisicnd,
daß er nichts von ihnen verlangte, was er nicht selbst zu
geben bereit war, wutzten, datz sie ihm also vertrauen
durften, datz er eincr der Ihrcn war, ihre Sorgen, ihre
Schmerzen, aber auch ihre Hossnungen kannte. Und darum
sind wir alle so ties durchdrungen von der Grötze dieses
Vcrlustes, wcil wir ihn allc kennenlernen durftcn nicht
verschloffen hinter den Türen seines Arbeitszimmers, un-
bekannt sür die Truppe, nein, für alle ein leuchtendes
Vorbild, für alle der schlichte, bescheidene und doch
grotze Mensch und Offizier.
Was er gelcistet hat, das kann man nicht in Worte
fasien. Wenri aber heute die junge Luftwaffe steht, dann
Ni« Li-srMi-r«««.
Vorschlutzrunde um die deutsche Futzballmcistcrschaftr
1. FC. Nürnberg — Schalke 2:0, Fortuna-Düsieldors —
Gleiwitz 3:1.
Deutschlands nächster Davispokalgegner ist Irland.
Unser Vertreter schlugen die Argentinier in Verlin 4:1.
Deutschland gewann den Preis der Nationen beim
Warschauer Reitturnier.
Mannhcimer Regatta: Mainzcr RV. siegt im Kai»
ser-Achter, Renngemeinschaft Ludwigshafener RV. —
Mannheimer Amicitia im Vüxenstein-Gedächtnis-Dierer.
Hans Stuck und Bäumer waren beim Shelsey-Waslh-
Rennen in England crsolgreich.
Caraciola wurde in Varcelona Zweiter hinter Nuvo-
lari.
Dcutsche Handballmeisterschaft: Leipzig und Minden
im Endspiel.
Dcutschlands Wasierball-Auswahl besiegte Ocster-
reich 8:1.
Dex Tstauerfeicr für Generallcutnant Wevcr im Ebrenhof des Reichsluftfalirtministeriums.
^°ben ea^^^blshaber der Lustwaffe, Generolaberst G ö r i n g, spricht am Sarg des so iäh aus dem
^ejchiedenen. (Weltbild, K.)
Dcr Führer crwejst dem Toten dic lcbte Ehre.
Nach der Trauerfeier wird der Sarg mit der sterblichen Hülle des Generalstabschefs in den Wagen gehoben,
um nach Klein-Machnow übergeführt zu werden. Jm Hof des Reichsluftfahrtministeriums der ü h r e r
mit Generalfeldmarschall von Blomberg, Gen raloberst Göring und die Angehörmen des Toteu.
(Heinrick Hoffmann. K.j.
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2n ganz Hlocdostbaden vecbceitete Lageszeitang.
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*°b«st,?„ äus Entschädigung. Lrscheint wochsntäglich II Uhr.
soi^ÜAlll miissen bis spätestens 25. des Monatr sür den
- srnden Monai direkt beim B-rlaq eingereicht werden.
Snzeigenpreis: SRpfg. für dt« 22 mm breit« Millim-t-rz-il- I
5 Rpsg. für »Kleine Anz-ig-n", di« nicht d-r Wirtschaftswerbung
dien-n, fur Stellenanz-igen, schiffahrtsanzeigen, Berleg«ranze>gen.
Prets für T-xtanz-ig-n: M Rpfg. für di- 79 mm breit«
Millim-t-rz-ile. Nachlässe nach Malstaffel I und II oder
M»ng«nstaffel S. g. gt. ist Anzeigen - Pr-islist- 5 gültig. Erful-
lungsort und Berichtsstand ist H-id-lberg. G-schästszeit 8—18 Uhr.
Postsch-Lkonto Ludwigshafen 7221. Für Rückgabe nicht oerlangter
Schriftstücke wird keine B-währ g-Ieist-t.-
Druck unü Berla» von Frredrich Schulze in Heidelberg.
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Montag, 8. Iuni
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Zweigstelle: Haspelgasse 1.
1936
HolitWk Nagkü in DordkWMd.
»Ilngeteilter Friede mit allen Rationen!"
^is, g. Die RegierungserklSrung
franzöfischen Kabinetts wurde am Samstag
*ag vom Ministerpräfidcnt Leon Blum in der
Id^^er und von dem Stellvertretenden Ministerpä-
ül ' Minister für Landesverteidigung und Krieg,
er, jmSenat verlesen.
* ^eginn der nächsten Woche," so erklärte Leon
»lverden wir in der Kammer
Gesamtheit von Gefehen einbringen
die Kammer bitten, diese Gesehe vor Veginn
^ ^ Ferien W verabschieden.
8h^,^Vsehe werden betreffen: Die Amnestie, die 40-
^vioche, die Kollektivverträge, die bezahlten Ur-
^fits' ^vcn Plan für grotze öfsentliche Arbeiten zur
lllich^u, sanitären, wisienschaftlichen Ausrüstung,
^port und den Fremdenverkehr, die Ver-
^ der Kriegswafsenherstellung,
eines Getreideamts, das als Veispiel sür
^^Eung anderer landwirtschaftlicher Crzeugnisie
^<i> lvie des Weines, des Fleisches und der
Verlängerung der Schulzeit, eine Reform
^""gen der Vank von Frankreich, die das
^^^chen nationaler Interesien in der Verwaltung
garantiert, eine erste Abänderung der Notver-
^t >>, o^n zugunsten der am meisten betrosfenen Gruppen
^»Ij» ^^^ellten der öfsentlichen Dienste und der ehe-
Frontkämpfer."
^ach Verabschiedung dieser Mahnahmen werde
" der Kammer eine zweite Reihe von Vorlagen
^ . ^vgebracht werden,
^ > s ^ allem die Schaffung eines nationalen Arbeits-
Ihä^n ."ds, die Versicherung gegen Landwirtschafts-
^ Regelung für landwirtschaftliche Schulen und
^fllss ^^^vcrsicherung für Arbeiter betreffen, sei an eine
^teuerresorm gedacht, die die Crzeugungs-
und den Handel entlasten und neue Mittel nur
E>eranziehung des tatsächlichen Rcichtums, durch
, ch >.^^ückung der Steuerhinterziehung und vor allem
^ukuvbelung der allgemeineinen Betätigung be-
'de m.dlegierung, so erklärte der Ministerpäsident,
>kb dj^n? ^ pub l ikani s ch e Ordnung sichern
h^'Ser er,^sctze der republikanischen Verteidigung mit
'f^stigkeit anwenden. Sie werde alle Verwal-
K.Ah, »9e und alle öfsentlichen Dienste mit republika-
j^gey erfüllen. Wenn die demokratischcn Cinrich-
hlsk Ächti^riffen werden sollten, werde die Regierung
id* °Ntiv» mit einer den Drohungen oder Widerstän-
t» chenden Schärfe durchsehen. „Die Regierung
d>» im klaren über die Schwierigkei-
kl». erwarten. Cbenso wie ste disse Schwierig-
fieht, beabsichtigt fie, die Schwierigkeiten dem
h^gierun öu verheimlichen. In wenigen Tagen wird die
"g öffcntlich eine Vilanz der wirtschaftlichen und
^ geaeä!! _ Lage aufstellen, wie fie fich zu Beginn
^ uwartigen Legislaturperiode barstellt."
auhenpolitische Gebiet über-
"»1,'j.^ont« die Regierungserklärung den einmütigen
tuswillen Frankreichs:
tvill den ungeteilten Frieden mit allen Natio-
4, ^vr Welt und sür alle Rationen der Welt.
den Frieden mit der Achtung des in-
^it dsr Gesehes und der internationalen Verträge,
^ dem ""veue zu den übernommcnen Verpflichtungen und
g^gebcnen Wort. Die Negierung wünscht auf-
^ Sesta.?" i>ie Organisicrung der kollektiven Sicherheit
^halt '"iige, den hemmungslosen Rüstungswcttlauf
^ dg/'I' iu den ganz Curopa sich hineingezogen sieht,
^ "er j^, ie Organisierung der kollcktiven Sichcrheit zu
^lhz^.^vationalen Cinigung über die Verösfentlichung,
"E^vNatj ^^tminderung und tatsächliche Kontrolle der
»_ vnalen Rüstungen führen möge. Die Negie-
Sas eefte Bertrauensvotum mtt I81 gegen 21« Sttmmen.
rung wird diesen einheitlichen Willen sich zur Richtschnur
nehmen, der durchaus nicht ein Zeichen des Nachgebens
noch der Schwäche ist. Der Friedenswille einer Natirn
wie Frankreich, wenn cs ihrer selbst sicher ist und wenn
fie fich auf die Moral, aus die Ehre und auf die Treue
zu den erprobtcn Frcundschaften, sowie auf die Ausrich-
tigkeit des Aufrufes stützt, den sie an alle Völker richtet,
kann laut und stolz verkündet werden."
Zum Schlutz erklärte Leon Blum, indem er auf die
letzten Creignisie in Frankreich anspielte:
„Das republikanische Parlament wird verstehcn,
mit welcher Ilnguduld grohe Verwirklichun-
gen erwartet wcrden, und wie gesährlich es wäre,
die Hoffnungen nach einer Aendcrung und Crneue-
rung zu enttäuschen,
Hosfnungen,, die nicht nur von einer politischen Mehrheit
oder einer besonderen sozialen Klafle gehegt werden, son-
dern von dem gesamten Volk. Das Land wird etnerseits
verstehen, datz die Aufgaben, mit der es die neue Kammer
betraut, nur dann durchgeführt werden können, wenn die
Regierung das Vertrauen unv die Handlungs-
freiheit behält, nur dann, wenn die Cintracht und
die öfsentliche Sicherheit der Arbeit der Regierung
die unentbehrlichen Bedingungen liefern, wenn die poli-
tischen Partcien und die korporativen Cinrichtungen, die
in der Volksfront zusammengefaht sind, alle daran m i t-
a r b e i t e n."
Die Regierungserklärung wurde zuwcilcn vom Bei-
fall der Linksmehrheit unterbrochen. Die Nechte begnügte
sich mit einigen wenigen Zwischcnrusen, von dencn einer
durch den Zuruf beantwortet wurde: „Ruhe bei den
Besiegten!" Nachdem der Veifall der Volksfront-
mehrheit zum Schlutz der Regierungserklärung verhallt
war, verlas der Kammerpräsident Herriot dje lange
Liste der Ansprachen. Die Regierung erklärte sich mit der
fosortigen Behandlung der allgemeinen politischen Anfra-
gen einverstanden.
Die Aussprache.
Die rechtsgerichteten Abgeordneten Fernand Lau-
rent und ^paul Reynauld brachten als Crste ihre
Anfragen über die Regierungspolitik vor. Lau-
rent war der Änsicht, dah man nur einem genauen Pro-
gramm Vertrauen schenken könne. Der Plan der Regie-
rung Blum sei zunächst nur in Kapitelüberschriften be-
kannt. Der Redner erinnerte in diesem Zusammenhang
an die Crklärung Blums, dah er mit allen Völkcrn
der Welt Frieden halten wolle. Früher einmal habe
Blum aber ausgeführt, dah eine aufrichtige Verständi-
qung zwischen zwei Staaten, die eine entgegengesetzte
Regierungsform hätten, undenkbar sei. Leon Blum
möge nun sagen, welche von diesen beiden Auffasiungen
die seine sei. Die Sühnemaßnahmen gegen Italien
hätten gar keinen Sinn mehr, sie könnten nichts mehr
am Schicksal Abessiniens ändern. Zu der Innenpolitik
übergehcnd erklürte sich Laurent mit vcrschiedencn Forde-
rungcn dcr zur Zcit streikcnden Arbcitcrschaft einvcrstan-
den. Renauld trat u. a. mehr oder weniger deutlich für
eine Abwertung des Franken ein.
Nach einer kurzen Sitzungspause wurde die Reihe der
Oppositionsredner durch Le Cour Grandmaison
und Vallart sortgesetzt. Als Vallart sprach, kam
es zu scharfcn Auseinandersehungcn zwischen dcr Rcchtcn
und der Linkcn. Dic Kommunisten machten Miene,
zu einem tätlichen Angriff auf den Abgeordneten Chiappe,
den Präfidenten des Pariser Stadtrates. Die Unruhe
steigerte sich derart, datz dem Kammerpräsidenten nichts
anderes übrig blieh, äls die Sihung vorübergchend zu
unterbrechen. Am 18 Uhr wurde sie wieder auf-
genommen.
Die kurze llnterbrechung der Sitzung bewirkte zunächst
keine Veruhigung der Geister. Schon als dcr Abgeord-
nete Vallart in seiner Rcde fortfahrend sagte,
es sei das erstemal, datz in Frankrcich ein Iude
Ministerpräsident geworden sei, entstand von neuem
ein gewaltiger Lärm.
Herriot drohte darauf erneut mit der Cntziehung
des Wortes, wcnn der Redner in diesem Sinn sortsahren
würds.
RiWMrov »>ieder i» Berli«.
Von seiner Englandreise zurückgekehrt.
Verlin, 6. Iuni. Votschaster von Ribbentrop
ist von seinem privaten Aufenthalt in Cngland zurück-
gekehrt und traf am Samstag nachmittag im Flug-
hafen Berlin-Tempclhof ein.
Troh dieses Ordnungsrufes erklärte der Abgeordnete
Vallart wciterhin, datz auch dcr persönlichc Sekrctär Leon
Vlums und der Generalsekretär des Ministerpräsidenten
Iudcn seicn.
Vallart ging dann zu einer allgemeinen Kritik über.
Regieren bedeute vorausblicken. Blum habe jedoch zu
wiederholten Malen bewiesen, datz er den Gang der
Creignisse nicht vorauszusehen vermöge.
Noch kurz vor der Machtergreisung Hitlers in Deutsch-
land habe Blum behauptet, datz die deutsche Sozialdemo-
kratie des Nationalsozialismus Herr geworden sei und
dergleichen mehr. Vallart schloß mit der Vemerkung, datz
er imd seine Parteisreunde alles tun würden, um zu ver-
hindern, datz das Steuer Frankreichs länger in den Hän-
den eines Manncs bleibs, der in dcn Wolken lebe.
Das VerttMNsvotum.
Vei der Abstimmung wurde der Regierung
Leon Vlum mit 384 gcgen 21V Stimmen das Der-
trauen ausgesprochen.
Für das Vertraucnsvotum stimmten 72 Kommuni-
sten, 146 Sozialisten und 110 Radikalsozialisten, wäh-
rend die übrigen 56 Stimmen sich aus die Sozialrepu-
blikanifche Vereinigung, die Ilnabhängige Linke und
einige parteilose Mgeordnete verteilen. Die 210 Abge-
ordneten, die gegen die Regierung stimmten, sind die
Mitglieder der demokratisch-radikalen Linken, der Links-
republikaner, der unabhängigen Radikalen, der unabhän-
gigen Republikaner, der katholischen Volksdemokraten und
der republikanischcn Vereinigung.
Vei der Abstimmung enthielten sich 16 Abgcordnete
der Stimmabgabe, sieben waren beurlaubt.
Abschied von Grnkralleutnant Walter Wrver.
Ser Mrer bel der Aa«rrsrtrr tm Retchriuftsahrtmtntslrrinm.
Verlin, 6. Iuni. Am Samstag wurde der General-
stabschef der Luftwaffe, Generalleutnant Walter Wever,
der am 3. Iuni mit dem Obergefreiten Kraus bei einem
Flug in der Nähe von Dresden den Fliegertod er-
litt, zur lehten Ruhe bestattet.
Vom Reichsluftfahrtministerium wehten die Reichs-
kriegsflaggen auf Halbmast. Der 6. Iuni war ein Tag
der Trauer für die deutsche Lustwaffe, die junge Wehr-
macht und das deutsche Volk.
SS und Polizei haben vor dem Haupteingang des
Ministeriums in der Wilhelmstraßs die Abfperrunq über-
nommen. In ununterbrochener Folqe treffen die Trauer-
gäste ein. Auf dem Vorhof, desien Cingangspforten grotze
gotdene Hoheitsadler tragen, steht die Wache unter Ge-
wehr. Die Vorhalle zum Chrensaal der Lustwafse, wo
die Leiche des GeneralstaHschefs aufgebahrt ist, ist übcr
und über mit Kränzen bedeckt. stnter dem Neichsadler
HLngt ein mächtiger Kranz aus frischem Cichengrün, mit
Trauerfor umwunden.
Die gesamte Halle ist von den Trauergästen besetzt.
stnter ihnen sieht man das Reichskabinett und Reichslei-
ter der Partei, die Militürattachäs der auswärtigen Mis-
sionen, die Amts- und ALteilungschefs des Reichsluft-
sahrtministcriums und die Befchlshabcr sämtlicher Lust-
kreiskommandos mit ihren Stäben.
5lm 11 sthr wird ein mächtigcr Kranz von zwei SS-
Männern in die Chrenhalle getragen. Hinter ihm solgt
der Führer, gelsitet von Generafeldmarschall von
Blomberg und Generaloberst Göring. Der Führer
tritt zum Sarg rmd grützt den Toten mit erhohener Rech-
ten. Dann spricht er der Witwe des Verstorbenen sein
Veileid aus.
In die atemlose Stille klingt der Trauermarsch aus
Veethovens „Croica", gespielt von der Staatskapelle
unter Staatskapellmeister Heger.
Dann nimmt dcr Feldbischof der Wehrmacht,
O. Dohrmann, das Wort zu einer Gedenkansprache,
die schlotz: „Cr hat den Tod gesunden, den er im Stil-
lsn sich gewünscht hat, er ist in den Sielen, in der Arbeit
gestorben, den schönen Soldatentod. stns aber ruft er in
kurzen Zeilen, die seinen lehten Willen enthaltcn, zu:
Ueber Gräber vorwärts! Das Kammcrquar-
tett der Staatsoper leitete mit dem herrlichen „Avc
verum" von Mozart zu der Traueransprache dcs Obcr-
befehlshabers der Lustwaffe,
über, dcr mit ergreifenden Worten von seinem General-
stabschef und seinem Kameraden Walter Wcver Abschied
nahm und auch des den Fliegertod gestorbenen Kamera-
den Obergefreiten Kraus ehrend gedächte.
„Als damals," so sagte Generaloberst Göring, „der
Führer den Vefehl gab, die neue deutsche Luft-
waffe ausznbauen, da mutzte ich nach Mitarbeitern
suchen, nach Männern, die mit heitzer Seele dieses grotze
Werk ausnehmen wollten. Durch die Grotzzügigkcit der
Armee bekam ich unter anderen hervorragendcn Ofsizieren
auch ihn. Das Heer gab einen seiner allerbesten ab.
Von Tag zu Tag im Zusammenarbeiten erkannte ich, datz
ich wohl den Desten bekommen hatte. Cr kam von
einer anderen Seits, und doch, mit der ganzen Leidenschast
seiner Seele ging er an die ncue Aufgabe. Kühn und
tapfer wie er war, Pflegte er die Dinge nicht vom Schreib-
tisch aus zu bearbeiten. Cr wollte seiner Truppe ein Vor-
bild sein. So lernte er, dcr schon im gerciftcn Lcbcn
stehende Mann, das Flicgen. 5lnd er wurde ein hervor-
ragender Flieger. Gleichgültig wie das Wetter war,
eilte er immer wieder hinäus, immer wicder von Flug-
hafen zu Flughafen. Und die junge Truppe, die jungen
Offiziere sahen ihren Generalstabschcf slicgcn, wisicnd,
daß er nichts von ihnen verlangte, was er nicht selbst zu
geben bereit war, wutzten, datz sie ihm also vertrauen
durften, datz er eincr der Ihrcn war, ihre Sorgen, ihre
Schmerzen, aber auch ihre Hossnungen kannte. Und darum
sind wir alle so ties durchdrungen von der Grötze dieses
Vcrlustes, wcil wir ihn allc kennenlernen durftcn nicht
verschloffen hinter den Türen seines Arbeitszimmers, un-
bekannt sür die Truppe, nein, für alle ein leuchtendes
Vorbild, für alle der schlichte, bescheidene und doch
grotze Mensch und Offizier.
Was er gelcistet hat, das kann man nicht in Worte
fasien. Wenri aber heute die junge Luftwaffe steht, dann
Ni« Li-srMi-r«««.
Vorschlutzrunde um die deutsche Futzballmcistcrschaftr
1. FC. Nürnberg — Schalke 2:0, Fortuna-Düsieldors —
Gleiwitz 3:1.
Deutschlands nächster Davispokalgegner ist Irland.
Unser Vertreter schlugen die Argentinier in Verlin 4:1.
Deutschland gewann den Preis der Nationen beim
Warschauer Reitturnier.
Mannhcimer Regatta: Mainzcr RV. siegt im Kai»
ser-Achter, Renngemeinschaft Ludwigshafener RV. —
Mannheimer Amicitia im Vüxenstein-Gedächtnis-Dierer.
Hans Stuck und Bäumer waren beim Shelsey-Waslh-
Rennen in England crsolgreich.
Caraciola wurde in Varcelona Zweiter hinter Nuvo-
lari.
Dcutsche Handballmeisterschaft: Leipzig und Minden
im Endspiel.
Dcutschlands Wasierball-Auswahl besiegte Ocster-
reich 8:1.
Dex Tstauerfeicr für Generallcutnant Wevcr im Ebrenhof des Reichsluftfalirtministeriums.
^°ben ea^^^blshaber der Lustwaffe, Generolaberst G ö r i n g, spricht am Sarg des so iäh aus dem
^ejchiedenen. (Weltbild, K.)
Dcr Führer crwejst dem Toten dic lcbte Ehre.
Nach der Trauerfeier wird der Sarg mit der sterblichen Hülle des Generalstabschefs in den Wagen gehoben,
um nach Klein-Machnow übergeführt zu werden. Jm Hof des Reichsluftfahrtministeriums der ü h r e r
mit Generalfeldmarschall von Blomberg, Gen raloberst Göring und die Angehörmen des Toteu.
(Heinrick Hoffmann. K.j.