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Dn ganz Nocdostbaden vecbceitete Lage5zeitung.
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Dienstag, 25. Februar
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Zweigstelle: Haspelgasse 1.
1936
Selfpme, Aufrllltung, kolleMve Sicherhett.
Eben erklürt: England muß aufrütten, well es den Bölkern an Bertrauen fedlt.
Zer bewlissnete Niede.
tz ^ie große Aussprache im Unterhaus.
^^br. Vor itberfüllten Bänken fand
i> ^ ^ mit großer Spannung erwartete Aus-
^ Unterhauses über Aufrüstung und
. statt. Der äußere Anlaß war die Cin-
^lt^. des militärischen Nachtraghaus-
c« E>öhe von über 7 Millionen Pfund Sterling.
z.-^^^rien und in der Diplomatenloge war jcder
Kurz vor Cröffnung der Sihung nahmen
der französtsche, der italienische und dcr
«ij^^ch^ Dotfchafter ihre Plätze in der Diplomaten-
^ge vEichen Aussprache ging die sogerumnte
^i t voraus, die etwa eine Stunde dauerte.
» ^er ^^»"9 begann mit einer Crklärung von Außen-
«> de« üdcr das in der vorigen Woche vom
d'Itlia" veröffentlichte diplomatische
ichriftstück. Auf die Frage einer Reihe von
erwiderte Lden, daß durch eine Indiskre-
^"en absichtlichen Vertrauensbruch
^/^uliche Urkunde, die Besitz der britischen Rcgie-
«^Ula' augenscheinlich in die Hände einer italienifchen
^efallen sei. Cs werde alles getan, um den Fall
Ch"' denn das Durchsickern einer Information
^ukters sei für die Regierung natürlich eine
^ugelegenheit.
^ bestreite jedoch, daß die Urkunde an flch und
nvnders zu diesem Zeitpunkt einen besonders ge°
ü'Ulen Charakter habc, dercn Enthüllung die Re-
^rung in Verlegenheit sehe oder irgend eine Ge-
für die Intereflen dcs Landcs bedeute.
^uiger berechtigt sei die Behauptung, die, wie er
Ualienischcn Zcitungen vorgebracht werde, daß
V 3nhalt dcr Urkunde die Anbeständig-
»rü?Ul die Än a u f r i ch t i g k e i t der von der bri-
'"Igt^öierung im italienisch-abesstnischen Streitsall
'->I>r -Zolitik beweise.
V^ei, ."nister machte hierauf dem Llnterhaus Mit-
ih, Msq.uber das Zustandekommen des Geheim-
lki^b»/^' Er erklärte, daß die italienische Regierung
ldZS, als die abesstnische Frage bereits dic
/tegierung als Mitglied des Völkerbundsrates
»ine Änfrage an Cngland übcr die Natur
!it-skigurad der britischen Interessen in
-j« Z r e n gerichtet habe. Daraushin sei unter Vor-
^i>»tn.!!uudigcn stnterstaatssekretärs für die Kolonien
^uistcricllcr Ausschuß eingescht worden mit der
l-r«»Uiöie britischen Intereflen in Abessinien abzu-
festzustellen, bis zu welchem Grad diese In-
^ urch äußcre Crcignifle beeinflußt werden könn-
»er'^brigcn sei an Italien keine besondere Antwort
l^chtet wordcn, da inzwischen dic schnelle Cntwick-
s>i/3 d«s italienischen Vorgehens das Gesamtpro-
l>e» l»er Anantastbarkeit Abessiniens aufzuwersen
»l?unn und die englischen Intereffen fich der Mit-
/chaft Englands beim Völkerbund untergeord-
^^HStten.
is ^v^usschuß habe dem damaNgen Außcnminister am
mitgeteilt, daß Cngland keine wich-
L»>n ^Uteressen in Wessinien habe, ausgenom-
ltMeu nasee, den Waflern des Blauen Nils und
c^lde-Rechten. Hieraus gehe hervor, daß die
lhsAulitik im italienisch-abessinischen Streitfall nicht
Mstzh^^chtige oder abscits licgende Vewcggründe zu-
°rz Ni S,.fei, sondern lediglich aus steberlegungen, die
K^vtzlks ^ichten der englischen Regierung als Mitglied
gesellschaften dem Wunsch der amerikanischen Regierung,
kein Oel auszuführen, entsprechen würden.
Durch scine Drohung gegen Großbritannien in dcr
Oelsrage sei es Mussolini gelungen, die Oel-
sperre vier Monate lang auszuhalten und inzwi-
schcn ungeheure Oelvorräte anzusammeln.
Der Redner wandte sich hierauf dagegen, daß die
Regierung in Gcnf erst abwarten wolle, was die andercn
Mächte vorschlagen. Das sei eine Haltung, die Cngland
erniedrige. Die klcinen Völkcr könntcn nicht die 'ersten
Schritte tun. Frankrcich habe bercits zu verstchcn ge-
geben, daß es an dieser Frage nicht interessiert sei. Wenn
'Cngland nicht die Führung ergreife, so würde es
überhaupt kcine geben. Dcr Rcdner wandtc sich hicrauf
der Lage in Curopa zu und stellte die Frage, welche
Lage eiitstehe, wenn der deutsche militärische
Apparat fertiggestellt sei. Man müffe den Völ-
kerbund und ebenso die Methoden der kollektiven Sicher-
LHbsr? ^rr^srrIrvIrkrk.
Außenminister Cden begann hierauf seine Rebe mit
einem höflichen Dank an seinen Vorredner für den er-
teilten Rat. Cr srage sich aber, ob dieser Rat nicht der
chnellsn Cntscheidung jemandes entstamme, der nur die
halbe Wahrheit sehe. Lees-Smith werse dcr
britischcn Rcgierung und dem Völkerbund vor, daß sie
den Streit zu zögernd behandett hätten. Von Ia-
nuar bis April habe die Regierung zu vermitteln
versucht. Sobald der Krieg erklärt war, sei innerhalb
von zehn Tagen Italien zum Angreifer erklärt
worden. Das scheine ihm eher von bemerkenswerter
Schnelligkeit zu zeugen. Die wirtschaftlichen
Sanktionen übten in Italien bereits ihre Wirkung
aus, wie das aus den Goldsammlungen hervorgehe. Die
^ ^aß mit einer Veröffentlickung dieses Schrift-
Weißbuch keinem nützlichen Zweck gedicnt
X»
°r>> ^i^fammenhang mit der Veröffentlichung im
,3talia" fragte dcr Abgeordnete Davison
^»f dj^aister, ob inzwischen festgestcllt worden sei,
^nL°»
.»«t^onen in Paris ersolgt seien.
- i n doine Wiederholung in
Cs werde
g in Zukunft zu
Abgeord-
zwi
^ °»ta illus eine weitere Frage dcs Abo
?i»eü i>ey?^3Nete Cden, man müfle unterschciden
'!>^brt/-.Diebstahl oder dem Verschwinden
'chen Dokumcnts odcr einer Indiskretion
diL-Än, ' 3"cr die man keine Kontrolle habe.
s>b«^»t ÄEeren Vcrlaus der Fragezcit wurde Minister-
'»>,'»n, ^.a l d w in gcfragt, was die Regicrung gctan
?»s Ls« „ " Prositmachen in der Rüstungs -
Ä ^ C-Ü-.äu verhindcrn. Baldwin wiedcrholte dar-
, !»»3b j„„iärunq der Reqierung vom letzten Donners-
d«, btzx 3te, die Regicrung hab« nicht die Absicht, Ge-
^ V Lan?>ästungsindlistrie zu verhindern. Sie sei nicht
> R, Cpckulationsgewinne an den Vörscn zu ver
^ r «»«r
. ^» » g3f begLnn die eiqentliche Aussprache über Auf
.und Oelsperre.
t'i»»! E»,. Opposition sprach der Arbeiterabgcordncte
Nh /Ae»a,,„V b- Cr kritisicrte dcn Bericht des Sachver-
, » z ^otz-ü^chuflcs über die Oclfrage, erklärte dann aber
»nl - nnicn klug handeln'werde, wenn cs die
btz- »Zibernehme und cine Oelsperre vorschlage,
Fausschuß zusammentrete. Selbst wenn die
MkOtz s/> ^watcn ihre Mitarbeit verweigcrten, würde
,-»o»r j 'u, Die militärischz Vcurteilung der Lagc gehe
? «^»i>e daß Italien keinerlei Aussich-
»> i'n n Krieg in Abessinien in einem Feldzug
!»r>L»h>Ne »0"' Die Oclspcrre sei die einzige Sühne-
eine unmittelbore Wirkung auf die mili
HqAlle, /»iperationcn ausübe. Wcnn Cngland nicht
D>ü ,bio Haltung in den Vereinigtcn Staaten
^ ietzteu Nachrichten besagten, datz die Oel-
heit stärken. Diese Ansicht werde auch vom Ministerprä-
sidenten geteilt. Muffolini sei keincswegs der einzige
Diktator, der zurzeit beobachte, was Cngland tue. Cs sei
einfach logisch, daß man, wcnn man in Zukunft den
„deutschen führenden Männern Cinhalt
gebieten wolle" (!), zunächst einmal Mussolini Cin-
halt gebieten müfle. Was nütze aber die kollektive Sicher-
beit, wenn der Völkerbund den Kriegsapparat des An-
greiferstaates mit Oel versorge?
Man müsse nicht nur erwägen, welche Wirkung die
zu fällende Cntscheidung auf Italien haben würde, son-
dern auch, wie sie sich auf das wiederbewaffnete
Deutschland und die es umgebenden Natio-
nen auswirken würde. Die Oelsperre sei ein Sym-
bol und ein Prüsstein für die Aufrichtigkeit des Völker-
bundes geworden. Man müffe den Völkerbund bis zum
Letzten in dieser Frage durchprobieren.
Sühnemaßnahmen wllrden zuleht einen bedeutsamen
Cinfluß auf die Crreichung der Hauptziele des Völker-
bundes, die Cinstellung der Feindseligkeiten, haben. Der
Völkerbund erwäge nunmehr einen Schritt, der ein Ge-
brauchsgut betrefse, das sich zum größten Teil in den
Händsn von Nichtmitgliederstaaten befinde.
Der Anteil der Vereinigten Staaten an der Oel-
ausfuhr nach Italien sei von September 1935 mit 6,3
Prozent im Oktober und Dezember auf 17,8 Prozent
gestiegen.
Das Oel habe in seinen (Cdens) Augen keinerlei
symbolische Vedcutung, es müfle daher wie alle
andcren Sühnemaßnahmen unter dem Gesichts-
punkt behandelt werden, ob eine Oelsperre
.Deutschllin- lvünW Feennrfchast mtt Gnglanr"
Gm Rede Lord Lvndendemis.
London, 24. Fsbr. Der frühere englische Luftfahrt-
minister Lord Londonderry, der kürzlich in Berlin
weilte, erklärte am Samstag in einer Rede in Durham,
daß die deutschen Luftstreitkräfte nach Abschluß
ihrer Ausbildung wahrscheinlich die stärksten der
Welt sein würden. Mit Hilfe der Organisation, die
ihre Stärke sei, könne die deutsche Regierung ihre Luft-
lotte in einem überraschenden Tempo aufbauen. Deutsch-
land könne nicht nur Leute zur Dienstleistung bei der
Lustwasfe aussuchen und ausbilden, sondern es übe auch
eine Kontrolle über seine Fabriken aus, so-
datz die Lieferungen erheblich schneller durchgeführt wer-
den könnten als in Cngland.
Cs würde, so suhr Lord Londonderry fort, eine
Folge mangelnder englischcr Staatskunst sein, wenn
England im Kriegssall sich aus der Seite der G eg-
ner Deutschlands besinden sollte. Er sei
Lberzeugt, daß die deutsche Nation keine seindscli-
gen Gesühle gegen Cngland hege.
Deutschland vermehre seine Stärke von Tag zu
Tag. In wirtschaftlicher Hinsicht mache es große Fort-
schritte. Wofür das englische Parlament Wochen und
Monate brauche, könne in Deutschland mit einem
Federstrich erledigt werden. Die englischen Militär-
slisger, so erklärte der Redner weiter, seien den deutschen,
die erst im Iahr 1935 mit der Cntwicklung ihrer Luft-
streitkraft bcgannen, zeitlich wcit voran. Gewiffe einslust-
reiche Persönlichkeiten hätten es sür richtig gehalten zu
sagen, daß die Cntwicklung der deutschen Luffilotte sich
ausschließlich gegen Großbritannien richte. Cr
erwidere darauf ohne zu zögern, daß er daran auch nicht
einen Augenblick glaube. Er könne nicht für stch in An-
spruch nehmen, Land und Leute gründlich kennen gelernt
zu haben, noch könne er behaupten, die von Deutschland
verfolgte Politik eingehend qeprüft zu haben, aber er
habe den stärksten Cindruck mrt heimgenommen,
daß die deutsche Nation und die deutsche Regierung
von einem Wunsch der Freundschast mit England
beseelt seien.
Das Lehte, was Deutschland wünsche, sei eine kriege-
rische Frontstellung der Nationen und eine Gegner-
schast Cnglands und Frankreichs.
Lord Londonderry wandte sich dann der englischen
Aufrüstung zur Luft zu, die durchgeführt werde, nachdem
die öffentliche Meinung sich vom Pazifismus abgewandt
habe. Die Luftrüstung diene in keiner Weise Ängriffs-
zwecken. Cin großes Länd wie Cngland müffe eine Ver-
teidigungskraft besthen, deren Vorhandensein im Rat
der Völker Curopas verspürt werde.
Der Redner schloß seine Ausführungen mit dem Hin-
weis, daß man ihm an zuständiger dcutscher Stelle erklärt
habe, man fühle sich verpflichtet, Deutschland sozu
organisieren, daß eseinVollwerk gegen
den Drang des Ostens nach Westen sei, gegen
den Drang der weltumspannenden Lehren der sowjet -
russischen Regierung, die über die Crde verbrei-
tet werde mit dem Cndziel einer Weltrevolution.
Man habe ihm gesagt, dah in jedcm Land Curopas
Sowjetgelder zur Verbreitung dieser gefährlichen
und verderblichen Lehren verwendet würden. Von deut-
scher Seitc sei darauf hingewiescn worden, daß Cngland
nicht in vollem Umfang die Schwierigkeiten der Laqe ver-
stehen könne. Die bolschewistischen Agenten
befänden sich überall und wo auch immer der Kom-
munismus sein Haupt erhsbe, werde er von russi-
schem Geld unterstüht.
Fahnenwcilie dcs Ki,fflm»scrbundes. «Scherl-Vilderdienst.)
Im Berliner Sportpalast wurden die neuen Fahnen des Reichskriegerbundes Kyffhäuser durch den Bun-
desfubrer OLerst a. D. Relnhavdt gew»jt. Hier senken jich die Fahnen znm Gedächtnis der Gesallenen.
ssoo sieiie itl>lle»lsche KrieOslWerge.
Umfangreiche Luftrüstungcn.
London, 25. Febr. (Eigene Funkmeldung.)
„Daily Mail" mcldet in großcr Aufmachung aus
Rom, datz Jtalien ein neues gewaltiges Auf-
rüstungsprogramm für seine Luft-
flotte eingcleitet habc. Vor der Jnkraftsetzung des
Programms habe Jtalien rund 3500 Maschinen beses-
scn. Die Erzeugung sei derart gcsteigcrt worden, daß
zurzeit täglich zwölf ncuc Flugzcuge fertiggcstcllt wcr-
dcn. Ende dieses Jahrcs werde Jtalien 5500 neue
Maschinen bcsitzen, von dcnen ein grotzcr Tcil aus
den neuen autzcrordcntlich schnellcn Bombcrn bcstchen
werde. Schätzungsweise würdcn in dicsem Jahr
allein 1500 neue Bomber gcbaut.
dazu beitragen werde, dem Krieg Einhalt
zugebieten. In diescm Geist werde die Re-
gierung die Frage prüfen, um zu einer Cntschei-
dung zu kommen.
Ie eher eine Aussprache über die Oelsperre
m Genf stattfinde nnd je eher man zu einer Cntscheidung
komme, um so befler sei es.
Er könne dem Haus versichern, daß es die Politik
der britischen Regierung gebliebcn sei, stetigen
und kollektiven Widerstand gegen jedenAn-
greifer zu leisten. Vei ihrcr Entschcidung werde sich
die Regierung durch die Cntscheidung des Völkerbundes
selbst leiten laffen. Es gebe keine Schwäche und
keinSchwanken in diesem Kurs, bis der Friede
unterzeichnet sei.
Nach Ansicht der britischen Regierung stellte der
Bericht des Fünferausschusses noch immer die
Grundlage dar, auf die alle wciteren Versuche einer Lö-
sung gestellt werden sollten. Cr hosfe daher, daß dieser
Vericht weder vergeflen noch beiseite gelegt werde. Wenn
die britische Regierung auch ihrcn vollen Anteil an der
Durchführung d'er Sühnemaßnahmen nehme, so sei es
doch in erstcr Linie dcr Wunsch, daß ein gerechter
Friede zwischen Italien und Abessinien ge-
schloflen werde. Wenn beide Sciten die gutcn Wünsche
des Völkerbundes, deffen Mitglieder sis seien, in Än-
spruch nähmen, würde niemand zögern, festzustellen, daß
die Maschinerie des Fünferausschusses noch zur Ver-
fügung stche.
Cden wiederholte dann, die englische Regierung
sei der Anstcht, daß der Augenblick gegenwärtig sür ir-
gend eine Aenderung der Völkerbundssatzung nicht
günstig sei. Die britische Regicrung habe daher
nicht die Absicht, irgend wclche Vorschläge zu diesem
Zweck zu machen.
Vr« Iroloni«!«» NvLskvLt«.
In der Frage der kolonialen Rohmateria-
lien stellte er fest, daß die Regierung keineswegs
von dem Vorschlag Hoares in dieser Frage ab-
gerückt sei. Sie sei durchaus bereit, jederzeit cine Prü-
fung dieser Frage vorzunehmen. Cine solche Prüfung
finde zweckmäßiger Weise in Genf statt. Der richtige
Augenblick jedoch für eine solche Prüfung hänge von vie-
len Amstünden ab, wie zum Beispiel der Haltung
anderer Mächte zu diesem Vorschlag.
So nühlich eine Prüfung sein würde, so befinde sich
das Haus jedoch im Irrtum, wenn es glaube, daß ihre
Veranstaltung zur Cntdeckung irgend eines Heilmittels
sür alle Aebel führen würde.
Die internationale Lage sei viel zu vielgestaltig,
als daß diese Frage mchr als einen Tcil der
Daz Dcnkmal der SA acwciht.
Jn Magdeburg fand d,e feierlickie Weihe des SA-
Ehrenmals durch den Ches des Staües, L u tz e, statt.
Jm Hintergrund der Magdeburger Dom.
(Weltbild, K.)
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1936
Selfpme, Aufrllltung, kolleMve Sicherhett.
Eben erklürt: England muß aufrütten, well es den Bölkern an Bertrauen fedlt.
Zer bewlissnete Niede.
tz ^ie große Aussprache im Unterhaus.
^^br. Vor itberfüllten Bänken fand
i> ^ ^ mit großer Spannung erwartete Aus-
^ Unterhauses über Aufrüstung und
. statt. Der äußere Anlaß war die Cin-
^lt^. des militärischen Nachtraghaus-
c« E>öhe von über 7 Millionen Pfund Sterling.
z.-^^^rien und in der Diplomatenloge war jcder
Kurz vor Cröffnung der Sihung nahmen
der französtsche, der italienische und dcr
«ij^^ch^ Dotfchafter ihre Plätze in der Diplomaten-
^ge vEichen Aussprache ging die sogerumnte
^i t voraus, die etwa eine Stunde dauerte.
» ^er ^^»"9 begann mit einer Crklärung von Außen-
«> de« üdcr das in der vorigen Woche vom
d'Itlia" veröffentlichte diplomatische
ichriftstück. Auf die Frage einer Reihe von
erwiderte Lden, daß durch eine Indiskre-
^"en absichtlichen Vertrauensbruch
^/^uliche Urkunde, die Besitz der britischen Rcgie-
«^Ula' augenscheinlich in die Hände einer italienifchen
^efallen sei. Cs werde alles getan, um den Fall
Ch"' denn das Durchsickern einer Information
^ukters sei für die Regierung natürlich eine
^ugelegenheit.
^ bestreite jedoch, daß die Urkunde an flch und
nvnders zu diesem Zeitpunkt einen besonders ge°
ü'Ulen Charakter habc, dercn Enthüllung die Re-
^rung in Verlegenheit sehe oder irgend eine Ge-
für die Intereflen dcs Landcs bedeute.
^uiger berechtigt sei die Behauptung, die, wie er
Ualienischcn Zcitungen vorgebracht werde, daß
V 3nhalt dcr Urkunde die Anbeständig-
»rü?Ul die Än a u f r i ch t i g k e i t der von der bri-
'"Igt^öierung im italienisch-abesstnischen Streitsall
'->I>r -Zolitik beweise.
V^ei, ."nister machte hierauf dem Llnterhaus Mit-
ih, Msq.uber das Zustandekommen des Geheim-
lki^b»/^' Er erklärte, daß die italienische Regierung
ldZS, als die abesstnische Frage bereits dic
/tegierung als Mitglied des Völkerbundsrates
»ine Änfrage an Cngland übcr die Natur
!it-skigurad der britischen Interessen in
-j« Z r e n gerichtet habe. Daraushin sei unter Vor-
^i>»tn.!!uudigcn stnterstaatssekretärs für die Kolonien
^uistcricllcr Ausschuß eingescht worden mit der
l-r«»Uiöie britischen Intereflen in Abessinien abzu-
festzustellen, bis zu welchem Grad diese In-
^ urch äußcre Crcignifle beeinflußt werden könn-
»er'^brigcn sei an Italien keine besondere Antwort
l^chtet wordcn, da inzwischen dic schnelle Cntwick-
s>i/3 d«s italienischen Vorgehens das Gesamtpro-
l>e» l»er Anantastbarkeit Abessiniens aufzuwersen
»l?unn und die englischen Intereffen fich der Mit-
/chaft Englands beim Völkerbund untergeord-
^^HStten.
is ^v^usschuß habe dem damaNgen Außcnminister am
mitgeteilt, daß Cngland keine wich-
L»>n ^Uteressen in Wessinien habe, ausgenom-
ltMeu nasee, den Waflern des Blauen Nils und
c^lde-Rechten. Hieraus gehe hervor, daß die
lhsAulitik im italienisch-abessinischen Streitfall nicht
Mstzh^^chtige oder abscits licgende Vewcggründe zu-
°rz Ni S,.fei, sondern lediglich aus steberlegungen, die
K^vtzlks ^ichten der englischen Regierung als Mitglied
gesellschaften dem Wunsch der amerikanischen Regierung,
kein Oel auszuführen, entsprechen würden.
Durch scine Drohung gegen Großbritannien in dcr
Oelsrage sei es Mussolini gelungen, die Oel-
sperre vier Monate lang auszuhalten und inzwi-
schcn ungeheure Oelvorräte anzusammeln.
Der Redner wandte sich hierauf dagegen, daß die
Regierung in Gcnf erst abwarten wolle, was die andercn
Mächte vorschlagen. Das sei eine Haltung, die Cngland
erniedrige. Die klcinen Völkcr könntcn nicht die 'ersten
Schritte tun. Frankrcich habe bercits zu verstchcn ge-
geben, daß es an dieser Frage nicht interessiert sei. Wenn
'Cngland nicht die Führung ergreife, so würde es
überhaupt kcine geben. Dcr Rcdner wandtc sich hicrauf
der Lage in Curopa zu und stellte die Frage, welche
Lage eiitstehe, wenn der deutsche militärische
Apparat fertiggestellt sei. Man müffe den Völ-
kerbund und ebenso die Methoden der kollektiven Sicher-
LHbsr? ^rr^srrIrvIrkrk.
Außenminister Cden begann hierauf seine Rebe mit
einem höflichen Dank an seinen Vorredner für den er-
teilten Rat. Cr srage sich aber, ob dieser Rat nicht der
chnellsn Cntscheidung jemandes entstamme, der nur die
halbe Wahrheit sehe. Lees-Smith werse dcr
britischcn Rcgierung und dem Völkerbund vor, daß sie
den Streit zu zögernd behandett hätten. Von Ia-
nuar bis April habe die Regierung zu vermitteln
versucht. Sobald der Krieg erklärt war, sei innerhalb
von zehn Tagen Italien zum Angreifer erklärt
worden. Das scheine ihm eher von bemerkenswerter
Schnelligkeit zu zeugen. Die wirtschaftlichen
Sanktionen übten in Italien bereits ihre Wirkung
aus, wie das aus den Goldsammlungen hervorgehe. Die
^ ^aß mit einer Veröffentlickung dieses Schrift-
Weißbuch keinem nützlichen Zweck gedicnt
X»
°r>> ^i^fammenhang mit der Veröffentlichung im
,3talia" fragte dcr Abgeordnete Davison
^»f dj^aister, ob inzwischen festgestcllt worden sei,
^nL°»
.»«t^onen in Paris ersolgt seien.
- i n doine Wiederholung in
Cs werde
g in Zukunft zu
Abgeord-
zwi
^ °»ta illus eine weitere Frage dcs Abo
?i»eü i>ey?^3Nete Cden, man müfle unterschciden
'!>^brt/-.Diebstahl oder dem Verschwinden
'chen Dokumcnts odcr einer Indiskretion
diL-Än, ' 3"cr die man keine Kontrolle habe.
s>b«^»t ÄEeren Vcrlaus der Fragezcit wurde Minister-
'»>,'»n, ^.a l d w in gcfragt, was die Regicrung gctan
?»s Ls« „ " Prositmachen in der Rüstungs -
Ä ^ C-Ü-.äu verhindcrn. Baldwin wiedcrholte dar-
, !»»3b j„„iärunq der Reqierung vom letzten Donners-
d«, btzx 3te, die Regicrung hab« nicht die Absicht, Ge-
^ V Lan?>ästungsindlistrie zu verhindern. Sie sei nicht
> R, Cpckulationsgewinne an den Vörscn zu ver
^ r «»«r
. ^» » g3f begLnn die eiqentliche Aussprache über Auf
.und Oelsperre.
t'i»»! E»,. Opposition sprach der Arbeiterabgcordncte
Nh /Ae»a,,„V b- Cr kritisicrte dcn Bericht des Sachver-
, » z ^otz-ü^chuflcs über die Oclfrage, erklärte dann aber
»nl - nnicn klug handeln'werde, wenn cs die
btz- »Zibernehme und cine Oelsperre vorschlage,
Fausschuß zusammentrete. Selbst wenn die
MkOtz s/> ^watcn ihre Mitarbeit verweigcrten, würde
,-»o»r j 'u, Die militärischz Vcurteilung der Lagc gehe
? «^»i>e daß Italien keinerlei Aussich-
»> i'n n Krieg in Abessinien in einem Feldzug
!»r>L»h>Ne »0"' Die Oclspcrre sei die einzige Sühne-
eine unmittelbore Wirkung auf die mili
HqAlle, /»iperationcn ausübe. Wcnn Cngland nicht
D>ü ,bio Haltung in den Vereinigtcn Staaten
^ ietzteu Nachrichten besagten, datz die Oel-
heit stärken. Diese Ansicht werde auch vom Ministerprä-
sidenten geteilt. Muffolini sei keincswegs der einzige
Diktator, der zurzeit beobachte, was Cngland tue. Cs sei
einfach logisch, daß man, wcnn man in Zukunft den
„deutschen führenden Männern Cinhalt
gebieten wolle" (!), zunächst einmal Mussolini Cin-
halt gebieten müfle. Was nütze aber die kollektive Sicher-
beit, wenn der Völkerbund den Kriegsapparat des An-
greiferstaates mit Oel versorge?
Man müsse nicht nur erwägen, welche Wirkung die
zu fällende Cntscheidung auf Italien haben würde, son-
dern auch, wie sie sich auf das wiederbewaffnete
Deutschland und die es umgebenden Natio-
nen auswirken würde. Die Oelsperre sei ein Sym-
bol und ein Prüsstein für die Aufrichtigkeit des Völker-
bundes geworden. Man müffe den Völkerbund bis zum
Letzten in dieser Frage durchprobieren.
Sühnemaßnahmen wllrden zuleht einen bedeutsamen
Cinfluß auf die Crreichung der Hauptziele des Völker-
bundes, die Cinstellung der Feindseligkeiten, haben. Der
Völkerbund erwäge nunmehr einen Schritt, der ein Ge-
brauchsgut betrefse, das sich zum größten Teil in den
Händsn von Nichtmitgliederstaaten befinde.
Der Anteil der Vereinigten Staaten an der Oel-
ausfuhr nach Italien sei von September 1935 mit 6,3
Prozent im Oktober und Dezember auf 17,8 Prozent
gestiegen.
Das Oel habe in seinen (Cdens) Augen keinerlei
symbolische Vedcutung, es müfle daher wie alle
andcren Sühnemaßnahmen unter dem Gesichts-
punkt behandelt werden, ob eine Oelsperre
.Deutschllin- lvünW Feennrfchast mtt Gnglanr"
Gm Rede Lord Lvndendemis.
London, 24. Fsbr. Der frühere englische Luftfahrt-
minister Lord Londonderry, der kürzlich in Berlin
weilte, erklärte am Samstag in einer Rede in Durham,
daß die deutschen Luftstreitkräfte nach Abschluß
ihrer Ausbildung wahrscheinlich die stärksten der
Welt sein würden. Mit Hilfe der Organisation, die
ihre Stärke sei, könne die deutsche Regierung ihre Luft-
lotte in einem überraschenden Tempo aufbauen. Deutsch-
land könne nicht nur Leute zur Dienstleistung bei der
Lustwasfe aussuchen und ausbilden, sondern es übe auch
eine Kontrolle über seine Fabriken aus, so-
datz die Lieferungen erheblich schneller durchgeführt wer-
den könnten als in Cngland.
Cs würde, so suhr Lord Londonderry fort, eine
Folge mangelnder englischcr Staatskunst sein, wenn
England im Kriegssall sich aus der Seite der G eg-
ner Deutschlands besinden sollte. Er sei
Lberzeugt, daß die deutsche Nation keine seindscli-
gen Gesühle gegen Cngland hege.
Deutschland vermehre seine Stärke von Tag zu
Tag. In wirtschaftlicher Hinsicht mache es große Fort-
schritte. Wofür das englische Parlament Wochen und
Monate brauche, könne in Deutschland mit einem
Federstrich erledigt werden. Die englischen Militär-
slisger, so erklärte der Redner weiter, seien den deutschen,
die erst im Iahr 1935 mit der Cntwicklung ihrer Luft-
streitkraft bcgannen, zeitlich wcit voran. Gewiffe einslust-
reiche Persönlichkeiten hätten es sür richtig gehalten zu
sagen, daß die Cntwicklung der deutschen Luffilotte sich
ausschließlich gegen Großbritannien richte. Cr
erwidere darauf ohne zu zögern, daß er daran auch nicht
einen Augenblick glaube. Er könne nicht für stch in An-
spruch nehmen, Land und Leute gründlich kennen gelernt
zu haben, noch könne er behaupten, die von Deutschland
verfolgte Politik eingehend qeprüft zu haben, aber er
habe den stärksten Cindruck mrt heimgenommen,
daß die deutsche Nation und die deutsche Regierung
von einem Wunsch der Freundschast mit England
beseelt seien.
Das Lehte, was Deutschland wünsche, sei eine kriege-
rische Frontstellung der Nationen und eine Gegner-
schast Cnglands und Frankreichs.
Lord Londonderry wandte sich dann der englischen
Aufrüstung zur Luft zu, die durchgeführt werde, nachdem
die öffentliche Meinung sich vom Pazifismus abgewandt
habe. Die Luftrüstung diene in keiner Weise Ängriffs-
zwecken. Cin großes Länd wie Cngland müffe eine Ver-
teidigungskraft besthen, deren Vorhandensein im Rat
der Völker Curopas verspürt werde.
Der Redner schloß seine Ausführungen mit dem Hin-
weis, daß man ihm an zuständiger dcutscher Stelle erklärt
habe, man fühle sich verpflichtet, Deutschland sozu
organisieren, daß eseinVollwerk gegen
den Drang des Ostens nach Westen sei, gegen
den Drang der weltumspannenden Lehren der sowjet -
russischen Regierung, die über die Crde verbrei-
tet werde mit dem Cndziel einer Weltrevolution.
Man habe ihm gesagt, dah in jedcm Land Curopas
Sowjetgelder zur Verbreitung dieser gefährlichen
und verderblichen Lehren verwendet würden. Von deut-
scher Seitc sei darauf hingewiescn worden, daß Cngland
nicht in vollem Umfang die Schwierigkeiten der Laqe ver-
stehen könne. Die bolschewistischen Agenten
befänden sich überall und wo auch immer der Kom-
munismus sein Haupt erhsbe, werde er von russi-
schem Geld unterstüht.
Fahnenwcilie dcs Ki,fflm»scrbundes. «Scherl-Vilderdienst.)
Im Berliner Sportpalast wurden die neuen Fahnen des Reichskriegerbundes Kyffhäuser durch den Bun-
desfubrer OLerst a. D. Relnhavdt gew»jt. Hier senken jich die Fahnen znm Gedächtnis der Gesallenen.
ssoo sieiie itl>lle»lsche KrieOslWerge.
Umfangreiche Luftrüstungcn.
London, 25. Febr. (Eigene Funkmeldung.)
„Daily Mail" mcldet in großcr Aufmachung aus
Rom, datz Jtalien ein neues gewaltiges Auf-
rüstungsprogramm für seine Luft-
flotte eingcleitet habc. Vor der Jnkraftsetzung des
Programms habe Jtalien rund 3500 Maschinen beses-
scn. Die Erzeugung sei derart gcsteigcrt worden, daß
zurzeit täglich zwölf ncuc Flugzcuge fertiggcstcllt wcr-
dcn. Ende dieses Jahrcs werde Jtalien 5500 neue
Maschinen bcsitzen, von dcnen ein grotzcr Tcil aus
den neuen autzcrordcntlich schnellcn Bombcrn bcstchen
werde. Schätzungsweise würdcn in dicsem Jahr
allein 1500 neue Bomber gcbaut.
dazu beitragen werde, dem Krieg Einhalt
zugebieten. In diescm Geist werde die Re-
gierung die Frage prüfen, um zu einer Cntschei-
dung zu kommen.
Ie eher eine Aussprache über die Oelsperre
m Genf stattfinde nnd je eher man zu einer Cntscheidung
komme, um so befler sei es.
Er könne dem Haus versichern, daß es die Politik
der britischen Regierung gebliebcn sei, stetigen
und kollektiven Widerstand gegen jedenAn-
greifer zu leisten. Vei ihrcr Entschcidung werde sich
die Regierung durch die Cntscheidung des Völkerbundes
selbst leiten laffen. Es gebe keine Schwäche und
keinSchwanken in diesem Kurs, bis der Friede
unterzeichnet sei.
Nach Ansicht der britischen Regierung stellte der
Bericht des Fünferausschusses noch immer die
Grundlage dar, auf die alle wciteren Versuche einer Lö-
sung gestellt werden sollten. Cr hosfe daher, daß dieser
Vericht weder vergeflen noch beiseite gelegt werde. Wenn
die britische Regierung auch ihrcn vollen Anteil an der
Durchführung d'er Sühnemaßnahmen nehme, so sei es
doch in erstcr Linie dcr Wunsch, daß ein gerechter
Friede zwischen Italien und Abessinien ge-
schloflen werde. Wenn beide Sciten die gutcn Wünsche
des Völkerbundes, deffen Mitglieder sis seien, in Än-
spruch nähmen, würde niemand zögern, festzustellen, daß
die Maschinerie des Fünferausschusses noch zur Ver-
fügung stche.
Cden wiederholte dann, die englische Regierung
sei der Anstcht, daß der Augenblick gegenwärtig sür ir-
gend eine Aenderung der Völkerbundssatzung nicht
günstig sei. Die britische Regicrung habe daher
nicht die Absicht, irgend wclche Vorschläge zu diesem
Zweck zu machen.
Vr« Iroloni«!«» NvLskvLt«.
In der Frage der kolonialen Rohmateria-
lien stellte er fest, daß die Regierung keineswegs
von dem Vorschlag Hoares in dieser Frage ab-
gerückt sei. Sie sei durchaus bereit, jederzeit cine Prü-
fung dieser Frage vorzunehmen. Cine solche Prüfung
finde zweckmäßiger Weise in Genf statt. Der richtige
Augenblick jedoch für eine solche Prüfung hänge von vie-
len Amstünden ab, wie zum Beispiel der Haltung
anderer Mächte zu diesem Vorschlag.
So nühlich eine Prüfung sein würde, so befinde sich
das Haus jedoch im Irrtum, wenn es glaube, daß ihre
Veranstaltung zur Cntdeckung irgend eines Heilmittels
sür alle Aebel führen würde.
Die internationale Lage sei viel zu vielgestaltig,
als daß diese Frage mchr als einen Tcil der
Daz Dcnkmal der SA acwciht.
Jn Magdeburg fand d,e feierlickie Weihe des SA-
Ehrenmals durch den Ches des Staües, L u tz e, statt.
Jm Hintergrund der Magdeburger Dom.
(Weltbild, K.)