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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Januar bis Juni)

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,Heidelbsrger Neueste Rachrichten" — „Heidelberger Anzeiger*

Dienstag, 25. Febnrar 1936

Schwierigkeiten darstelle. Er wiederhole jedoch,
datz die Regierung bereit fei, in eine Prüsung der
Frage einzutreten.

Cden behandelte dann die ägyptischeFrage und
sagte, er hoffe, datz die Besprechungen am 2. März ein
erfolgreiches Vorspiel für die eigentlichen Verhandlun-
gen sein würden. Cden wandte sich darauf der inter -
nationalen Lage zu. Der Kurs, den Cng-
land in den nächsten zwei Iahren steuere, werde
in der internationalen Lage von entscheidender Vedeu-
tung sein. Cs sei kein groher Veitrag zu der kollek-
tiven Weisheit der Welt, wenn er feststelle,
dah man achtzehn Iahre nach Kriegsschluh den glei-
chen Fragen gegenüberstshe wie 1914.

Die Kriegsgeneration habe es sich zur Auf-
gabe gemacht, eine Wiederholung der Leiden,
die sie ausgehalten habe, zu verhindern. Das sei
ohne volle und aktive Mitarbeit Grotzbritan-
niens nicht zu erreichen.

Cine Zusammsnarbeit könne am besten und wahr-
scheinlich auch am wirksamsten durch die Maschinerie des
Völkerbundes ausgeübt werden. Grohbritannien glaube,
datz diese Politik am ehssten die Aufrechterhal-
tung des Friedens sichere. Zwei Bedingun-
gen seien aber unentbehrlich:

1. daß das System wahrhaft kollektiv sei und
so mächtig, um jeden möglichen Angreifer innerhalb
oder außerhalb abzuschrecken;

2. dah Grotzbritannien entschloffen und stark
genug sein müffe, um seine Rolle in ihm spielen zu
können.

Solange es keine allgsmeine Abrüstung gebe, könne
es auch sür Großbritannien keine einseitige Ab-
rüstung geben, welchen Verlaus auch immer die
Ereigniffe in Zukunst nehmen würden.

Wenn man eine Abrüstung wolle, so sei das nur
mit einer verstärkten Macht und Autorität
des Völkerbundes zu erreichen. llnd diese Macht
und Autorität müffe in beträchtlichem Umfang von der
bewaffneten Stärke Großbritanniens abhängen.

Cr bedauere, daß vermehrte Ausgaben für Rü-
stungen unvermeidlich geworden seien. Cx handls sich
um unproduktive Ausgaben, aber eins sei
tröstlich: eine Stärkung der kollektivsn Sicherheit sei die
billigste Form der Wiederaufrüstung. Sie
ssi billiger als eine Wiederaufrüstung innerhalb des
Vorkriegssystems der Allianzen und unendlich viel bil-
liger als eine Wiederaufrüstung innerhalb einer Iso-
lierung.

Cngland müfle wieder aufrüsten, weil es an
Vertrauen in den guten Willen der Nationen
fehle, weil diese von Furcht beseffen seien.

Hier liegs die politische Aufgabe des Völkerbundes
und Grotzbritanniens: Die Furcht vor einem nicht
herausgeforderten Angriff könne nur beseitigt werden
und müffe beseitigt werden durch die allmähliche Stär-
kung der kollektiven Sichsrheit, bis jede Nation über-
zeugt sei, datz ein Angriff stch unter keinen
klmständen bezahlt mache. Cs sei daher wesent-
lich, daß, wenn die Politik des Festhaltens am Völker-
bund und der kollektiven Sicherheit erneut bestätigt
werde, klar unterschieden werde zwische« die-
ser Politik und der Einkreisung.

Die britische Regicrung nehme ihren vollen Anteil
an der kollektivcn Sicherheit. Sie wolle
kcinen Anteil an eincr Einkreisung nchmen.
Die Entscheidung sei klar. Das lehte Ziel Eng-
lands müffe ein weltumsaffendes System der kol-
lektiven Sicherheit sei, das alle Rationen um-
fafle, deffen Autorität nicht in Frage zu stellen sei.

Allerdings sei man von diesem Ziel zur Zeit noch
weit entfernt. Curopa müffe heute und innerhalb
der nächsten Iahre zwischen Zusammenarbeit und Ver-
fall wählen. „Wenn wir Crfolg haben sollen," so schloß
Cden, „müffen wir andere dazu bewegen, mitzu-
gehen. Wir werden nicht in der Lage sein, das zu tun,
wenn andere Nationen nicht von unserer Aufrichtigkeit
und unserer Stärke überzeugt sind, und wenn wir nicht
ihr Vertrauen gewinnen können."

Die Aussprache.

In der Debatte über die Rede des Außenmini-
sters Cden kritisierte der Führer der liberalen Oppo-
sition, Sir Archibald Sinelair, die bishcrigen Matz-
nahmen der Regierung als nicht weitreichend genug.

Der rechtskönservative Abgeordnete Amery prote-
stierte gegen entschiedene für Italien nachteilige Matz»
nahmen und verlangte die Wiederherstellung der Stresa-
Front. Durch Cnqlands Schuld sei Frankreich in die
Ärme Sowjetrühlands aetrieben worden. Die
gegenwärtige Lage habe verzweifelte Äehnlichkeit mit der
vor 1914.

Der konservative Abgeordnete Boothby warf dsr
Regierung mangelnde Klärheit vor.

kunsk und Wissenschaft.

sIm Städtischen Theaters gab es gestern Abend ein
herzliches und freudiges Wiedersehen: Marga Mayer
vom Staatstheater in Wiesbaden, denHeidelbergern noch
immer lieb und wert aus der Zeit ihrer hiesigen Tätig-
keit, sang in Zellers „V o g e l h L n d l e r" die Rolle der
Kurfürstin. Cs ist sast überflüssig, festzustellen, dah ste
dres mit der ganzen Liebenswürdigkeit, mit allen den
stimmlichen und darstellerischen Vorzügen tat, die wir
schon früher an ihr schähten und die mit der Zeit noch
grötzer geworden stnd. Der laute Veifall, der ihr gcspen-
det wurde, war nicht nur ein Dank für ihre schönen Lei-
stungen, sondern auch ein herzlicher Willkommengrutz an
der Stätte chres ernstigen Wirkens Die gesamte Vor-
stellunc) schien durch d,s freudige Stimmunq 'im Publikum
noch emen besonderen Schwunq erhalten zu haben und
unser Operettenensemble zergte stch i« dieser schon an sich
ausgezeichneten Einstudierung von seiner besten Seite.

sDer Stratzburger-Prels.s Am 22. Februar, dem
Geburtstag Washingtons, wurde der „Stratzburger-
Preis für Deutschland" an Dr. Me Kunz-Lack für
ihre Arbeit „Die deutsch-amerikanlschcn Beziehunqen
1890—1914" verliehen. Der Preis, der allsährlich in
Höhe von eintausend Dollar sur PwA'.^uq j^mmt,
wurde bereits dreimal vergeben. 1933 erytelt ihn — zum
erstenmal — Profsffor Friedrich Schönemann lVerlin)
sür sein W-rk „Geschichte der Vcreinigten Staaten". 1934
Graf Stolberq-Wcrnigerode für eine Arbeit über
„Deutschland ünd die Veretnigten Staaten im Zeitalter
Bismarcks". 1935 Fritz Ibrüqer für sein Duch „Deutsche
auf beiden Seitsn", mit dem Üntertitel „Sternenbanner
über Deutschland". Die Iury, welche dis Cntschewunq
über die Verleihunq fällt, setzt sich aus sührenden Män-
nern Deutschlands zusammen: Reichsminister Dr. Goeb.
bels, Reichsprcffechef Dr. Hanfstaengl, Walter von
Gronau, Gesandter von Papen, Dr. K. O. Bertlinq,
Hanns Iohst, Hans Hetnz Cvers. Ralph Vevcr
Stratzburger, Verleger und Zeitunqbesitzer m
Pensylvanien,'gehört zu der grotzen R-ihe der im 18.
Iahrhundert in Ämerika eingewanderten deutschen Fa-
milien; laut Ürkunden ist sein Vater, I- A. Stratzbur-
ger, 1742 aus Oberingelheim nach Pensylvanien qezogen.
Für französtsche geistige Leistunqen wurde der qleiche
Dreis als „Stratzburqer-Preis sür Frankreich" gesttl-
tet. Dieser kommt allsährlich am 6. Mai, dem Iahrestag
dcr Unterzeichnung des Vündniffes zwischen der französi-
jchen Regtirunq und Washington, zur Derteilunq.

SrchrrW Mre dMWr IMrMampf.

Sle PartklMdmgrseier.

Im Münchener Hofbräuhaussaal.

MLnchen, 24. Febr. Am Montag jährte sich zum
16. Mal der Tag der Gründung der NSDAP
und wie alljährlich so fanden sich auch an diesem Tag an
der historischen Stätte, im Münchener Hofbräuhaus-Saal,
die Lltesten Kämpfer Adolf Hitlers zusam-
men, um dieses Tagss in Gegenwart ihres Führers zu
gedenken. Alle diese alten Kämpfer, die schon Lutzerlich
durch das schlichte Vraunhemd, den Vlutorden und das
goldene Parteiabzeichen zu einer geschloffenen Gemein-
schast zusammengefügt sind, sie begegnen sich gerade an
diesem Tag der gemeinsamen Crinnerung auch in dem
Willen und in der festen Cntschloffenheit, den Kampf um
das grotze Ziel der Vewegung im alten Glauben und in
alter Treue fortzusetzen und ihre Kräfte zu lebendigstem
Cinsatz zu bringen.

So fanden sich die alten Kämpfer auch an diesem
24. Februar wieder zusammen und es gab manches frohe
Wiedersehen. Wieder wird in herzlichem Händeschütteln
Kameradschast gehalten und gsfeiert, hier heitzen fich be-
sonders alle jene Männer willkommen, die das Vertrauen
Adolf Hitlers zu führenden Ausgaben in Vewe-
qung, Staat, Wehrmacht berufen hat. Wir sehen unter
rhnen die Reichsleiter Schwarz, Dr. Frick, Dr. Ley,
Fiehler, Ritter von Cpp, Amann, Rosenberg, Vouhlcr,
Grimm, Stabschef Luhe, Reichsführer SS Himmler,
Reichspreffechef der NSDAP Dr. Dietrich, Gauleiter
der Partei, unter ihnen Iulius Streicher und Wächtler,
Ministsrprästdent Siebert und die Mrtglieder der Lan-
desregierung, den Kommandierenden General des VII.
A.K., Generalleutnant von Reichenau, den Vefehlshaber
im Luftkreis V, Generalmajor Sperrle, Reichshandwerks-
meister Schmidt, Brigadeführer Schaub u.a.m. In dem
großen Kreis, in dem zunächst aus dem Podium die Ster-
necker-Gruppe ihren Plah gefunden hat und wo die RS-
Frauenschaft durch ihrs bewährtesten Kämpferinnen ver-
treten ist, haben sich auch stattliche Abordnungen alter Ge-
sinnungsgenoffen Ädolf Hitlers aus den übriqen Gauen
des Reiches einqefunden, so aus dem Rheinland und
Wsstfalen, aus Ostpreutzen und Schleswig-Holstein, sehr
zahlreich auch aus der Saarpfalz.

Eintreffen des Führers.

Die Gaukapelle des Tradtionsgaues und ihr Musik-
zug verkürzt dis Stunden vor Beginn der Kundgebung
mit flotten Marschwcisen. Mehr und mehr steigert sich
— genau wie draußen in den umliegenden Stratzen, wo
stch die Spaliere der Maffen zu dichten Reihen zusam-
menballen — die Crwartung auf oen Augenblick, da
Adolf Hitler erscheint, der hier vor 16 Iahren, da-
mals ein „ilnbekannter" qlcich ihnen allen, das deutsche
Schicksal in neue Vahnen zu lenken begann.

Der Vadenweiler Marsch, der seinen Cinzug beglei-
tst, wird minutenlanq fast übertönt von einer Leidenschaft,
mit der aus vielhundert Kehlen dem Führcr Treue um
Treue geboten wird. Adolf Hitler hat viele Hände zu
schütteln. Insbesondere begrützt er die Mitglieder der
Sterneckergruppe mit Herzlichcm Handschlag.

Adolf Wer bel frima ülteslcn Kampfgeaofsen.

Ein Telegramm a>i Rudols Hch. unv als Ihre wlchtlgsle Fruchl das spaatare Agch.-ch-;

Gauleiter Adolf Wagner faßt den Wrllkomm
der alten Kämpfer in kurze Worte und in ein Sieg-Hcil,
das vislfältigen Widerhall findet. Allgemeines Bedauern
weckt seine Mitteilung, datz der Stellvertreter des Füh-
rers, Rudolf Heß, durch eine leichte Crkrankung am
Krscheinen verbindert iit. An ibn wird iolaendes Tele-

Crscheinen verhindert ist. Än ihn wird folgendes
gramm gesandt:

„2000 im Mllnchener Hofbräuhaus versammelte alte
Kämpfer und Kämpferinnen der Partei senden Ihnen als
einem der Crsten in unseren Reihen herzliche Grütze mit
dem Wunfch baldiger Genesung.

Adolf Hitler, Adolf Wagner, Fosef Berchtold und
alle Parteigenoffen und Genossinnen."

Dann unterschreibt Adolf Waaner in prägnanten
Sätzen das Wunderbare des vielfeitigen Wandels der
Zeiten und vcrbindet mit dem beglückten Dank an den
Führer den Wunsch, datz auch er aus dem Kämpferkreis,
aus seinem Glauben und aus dem Glauben des ganzen
deutschen Volkes neue Kraft und Zuversicht sinden möge.

Dann betritt derFührer das Podium. Sein Vlick
geht llber die Reihen seiner ältesten Getreuen, die ihm so
begeistert wie nur je bekunden, datz sie ihm gehören.

Ädolf Hitler läßt vor ihrem geistigen Auge das Vild
der langen Kampfzeit wieder erstchen. Oft und ost
haben ihn diese Männer gehört und wie am ersten Tag
stehen sie heute von der ersten Minute an in seinem Bann.
Sie folgen ihm mit gespanntem Crnst, und wenn er seine
Redewendungen mit feinem Humor durchsetzt, mit hsrz-
licher Heiterkeit. Alles, was sie selbst im Innern tragen,
weiß er aus dem Crleben dss Kameraden und des Füh-
rsrs in die Worte zu faffsn, die das Geheimnis einer ver-
schworenen Gemeinschaft enthüllen: Das ist das unerhörte
Wagnis des Anfangs, uncrhört im Hinblick auf
Ziele und äutzere Kräfte, das ist der erste Crfolg vor
16 Iahre. der die elementare Stoßkraft zum Kampf um
und ins Volk freigemacht hat, das ist das Programm
der 25 Thesen, das gegen schier üdermächtige Wider-
stände seine sisghafte Macht erprobt hat und zwar gerade
weil unerbittlich über seiner Reinhaltung gewacht wor-
den ist, das Programm, das in vrelen Punkten bereits
Crfüllung gsfunden hat und in Zukunft wie heute
derLeitstern der Nation bleibt. Das ist das
Vorbild dek Lußersten Cinsatzbereitschaft, bekräf-
tigt mit schweren Vlutopfern, die es wiederum möglich
machten, den revolntionären Geist auch unter der notwen-
digen Taktik der Legalität lebendig zu erhalten. Das ist
die unqeheure Crziehungsarbeit, in der die Par-
tsi seldst zu einer großen Familte, das Führerkorps zu
einer geschloffenen Cinheit geworden ist und die in jeder
Versammlung sogleich den stärksten seelischen Kontakt zwi-
schen Führer und Gefolgschast vermittelt hat. Das ist das
Anwachsen von ein paar hundert Mann zu der grotzen
Armee politischer Kämpser, die sich den poli-
tischen Führungsanspruch errungen hat.

Llnd Adolf tzitler überschaut das Aufbauwerk der
lehten drei Iahre.

Wiederum stellt er in den Vordergrund die unauf-
hörliche nationalsozialistische Erziehungs-
arbeit. die jetzt auss ganze Volk übertragen
worden ist

des Volkes für alle die schweren und orotzen
gen dieses Iahres, scin unverbrüchliches „g -

stabile unerschütterliche !l e b e r e r n st r m'" ycN
schen Führung und V 0 l k. Cr verwcrst a^^a» ,
waltigen Auslesepr 0 ze ^ der sich^^„nd

vollzieht und alle wertvollen Kräft« aufmmmt
steigen läßt, wie auf der anderen Seite in ^e»t»
so wie bisher alle asozialcn und anationalen ^

g-höre"

Zersetzung mit eiserner Strenge niedsrgchalte ,

Und weiter richtet der FÜHrer den 2?tta z»,.ch,-»

kunst, der das breite, unzerstörbare, von 3 s»»

mehr gefestigte Fundament bereitet worden tt - F»" »s

sich die alten KLmpser erst recht als die 6rnn , h-t ^
die Adolf Hitler vor 16 Iahren um stch 9^° „jcht' .
ergreift die Gewißheit von ihnen Vcsitz, dast I y M x
eine grotze Vergangenheit miteinander 9^" ,
voll bestanden haben, sondern daß ihnen uber , Rss
hinaus eine wcitcre Hohe Gemeinschair pc» ^
beschieden ist in der Ärbeit für die kom ^

schlechter.

Die lehten Worte des Führers ..

Dank an seine ältesten Getreuen. ...

Cr gibt seinen Gefühlen des Dankes Ausdruck st'
mit ihm damals die Vewegung in >hre Bayn ^
haben und Deutschland erobern halfen. Der o
die Crinnerung wach, an die „wunderbare, ym „„ec'"».;
da wir ausgezogen stnd mit nichts als ernem
lichen Glauben und einer fanatischsn Hingave,

Rcich zu erobern. Heute, 16 Iahre später, n jch ^
die Herren disses Reiches geworden sind, mom >
erinnern an diese schwere, aber herrliche Zeu- h-t 4
Unter wahren Stürmen der Vegersteruna ^»^
Führer seine mehr als anderthalbstündige Rc , g..,

Wie er den alten Mitstreitern von Herzcn 9
so klinqt nun ihr Dank in dem Sieq-Heil aM - Hi
qunq, auf Volk und Reich und im Gesang
Weffel-Liedes aus. Dieser Dank gibt ihm das
er langsam durch die Reihen schreitend den Sa" j. sis
Diese Stunden aber bleiben Vesitz aller derer,

Cine Parallekkundgebung der Parteigrünb' «stt
fand^zu glcichsr Zeit im dichtgefüllten Zrrkus^-^.^ <kP,

Versammlungsleiter Buchner eröffnete ^ cs.A
gebung. Cr sprach vom Sieg der Vewegung,

Sieg des Glaubens nannte, „den Triunrph hcv h-»

und das hohe Lied der Treue aller, die seit i-c-.v^-n'-
mehr Iahren dem Führer in Crgebenheit anya . ^ >>'

Mrt dem Gelöbnis des Vertrauens, des DsM E
der Treue grützten daher alle hrer versammci
fer den Führsr, der in der glercherr Stunde "V.stte. >.
haus unter seinen gctreuesten Gefolgsmännern m
Sieg-Herl aus 1000 Kehlen brauste durch das v

Gleich darauf begann die ilcbertragung aus ^„t>o-
bräuhaus. Die gespannte Aufmerksamkeit^ ^ s-lbs^i


schwoll an zur Vegeisterung. als der FiihrM
Wort ergriff. Die stürmrichcn Heilrufs im tzm
fanden beqeisterten Widerhall. . ^

Zum Schlutz der Krmdgebung brauste uock) m ^je ^
Sieq-Heil auf den Führer auf. Cindrucksvou
Cinzuq war auch der Ausmarsch der Fahnenao
durch das Chrenspalier dsr SS.

Der unabhänqiqe Arbeiterpartsrler Wedqwood
erklärte, daß Cnqland nicht die qerinqste Furcht vor
Mussolini häbe. Was man in Cnqland befllrchts,
sei das neueDeutschland (!) und nichts anderes.

Für die Reqierunq schlotz der ilnterstaatssekretär für
auswärtiqe Angelegenheiten, Lord Cranborne, die
Aussprache ab.

Der Jusahhaushalt angenommen.

Der Zusatzhaushalt für die Flotte wurde
bci der Abstimmung angenommen. Jn gleichcr
Weise wurden die Zusatzhaushalte für die Armee und
die Luftflotte in Höhe von 1350 000 Pfund bzw.
1611000 Pfund nach Ablehnung der arbeiterpartei-
lrchen Gcgenanträge angenommen.

Dre Sitzung des Unterhauses dauerte bis heutc
Dienstag morgen 1 Uhr.

Lorrdoner Preffestimmen zur Unterhanserklärunq
Edens.

London, 25. Februar. (Cigene Funkmeldung.) Die
Morgenblatter verhehlen nicht erne gewiffe Cnt-
täuschung über die Unterhauserklärunq Cdens.
Diese Cnttäuschung kommt besonders stark in den Oppo-
sttionsblättern züm Ausdruck, die sich darüber beklagen,
datz die Regierung immer noch keine Cntscheidunq
in der Frage erner Oelsperre qetroifen habe. Die
Blätter sind stch darüber einig, datz die Lleutzerungen
Cdens nichts wesentlich Neues gebracht haben.

Eden am nächsten Montag in Genf.

London, 24. Februar. Cs steht nunmehr fest, datz
Autzenminister Cden an der am komrnenden Montag in
Genf stattfindenden Sihung des Achtzehner-Ausschuffes
über die Oelsperre teilnehmen wird. Cden wird
London voraussichtlich am Sonntag verlaflerr.

Gewaltige Berstärkung der englifchen Kreuzerflotte.

London, 25. Februar. (Eig. Funkmeldung.) Der
Flottenkorrespondent der „Morningpost" meldet, daß
das in nächster Woche erscheinende Rüstungsweißbuch
eine Verstärkung der englischen Kreuzer-
streitkräfte um insgesamt 70 Schiffe vorsehen
werde.

MWscher MchtWkiff

Nördlich von Aksum.

Addis Abeba, 24. Febr. Nach Meldungen »on der
Nordfront haben Abteilungen derArmeedes Ras
Kassa nördlich von Aksum ein befestigtes ttalienisches
Lager und ein Munitionsdepot in einem überraschcnden
Nachtangriff überfallen. Nach blutigem Gefecht er-
beuteten die Abessinier eine größere Anzahl Tanks. Die
Italiener sollen 812 Mann von den Heimattruppen und
erns Anzahl Critrea-Askaris verloren haben.

Di« Stratze von Adua nach Makalle ist an
mehreren Stellen unterbrochsn und erneut von abessini-
schen Truppen besetzt worden. Die Abessinier haben den
Verkehr für die italrenischen Truppen auf dieser Straße
unmöalich gemacht. Die italrenischcn Truppenbewegungen
von Critrea zur Front werden über die Stratzs von
Adigrat bis kurz vor Makalle geleitet. Zwrschen Ma-
kalle und Antalo stnd starke Vorpostengefechte im Gana.
Die Italiensr bauen die eroberten Stellungen in grötz-
ter Eile aus.

Schweres Flugzeugunglück m Addis Abeba.

Addis Abeba, 24. Febr. ileber dem Flugplah von
Addis Ubeba stürzte am Montag ein zweimotoriges La -
zarettflugzeug ab, das erst vor kurzer Zeit dem
abessinischen Roten Kreuz von englischen Freunden ge-
schenkt worden war. Der Flugzeugführer, der frühere
englische Kampfflieger Captain Heighter, wurde schwer
verleht. Das Flugzeug, das vorr der Firma Dragon ge-
baut worden war, sollte wegen Luftuntüchtigkeit nach
Cngland zurückgebracht werden.

— Der österrerchische Außenminrster Verger-Walde-
negg ist am Montag mrttag von Florenz nach Wien zu-
rückgereist.

Sas Rmfte v»m Tag.

Die Welt am Nösenmoniag.

Der Festzug in Köln.

Köln, 24. Februar. Der alte echte „köllschc
Karneval" sand nach dem toll wirbelnden Auf-
takt der letzten Tage am Rosenmontag seinen Höhe-
punkt, als „d e r Zug", die bunte Pürade des Prin-
zen Karneval, durch die Straßen zog. Schon in den
Morgenstunden war die Stadt bevölkert von großen
Menschonmassen, dazwischen bunte Masken der Nar-
ren und Närrrnnen, dre durch die Stratzen wogten.

Aus allen deutschen Gauen waren Volksgenoffen,
zum Teil durch Vermittlung der NSG »Kraft durch
Freude", nach Köln gekommen. Auch aus dem Aus-
land, namentlrch dem benachbarten Holland, aus Bel-
gien und selbst aus Frankreich waren Karnevals-
sreunde eingetroffen.

Pmrkt 13 Uhr nahm der grotze Zug, der unter dem
Motto stand: „Alt-Koelle Laeven, Spruech
un Zitate!" seinen Ausgang vom Neumarkt, wo
schon seit den frühen Morgenstünden als dem Sam-
melplatz der närrischen Parade ein burrtes Gewoge der
einzelnen Karnevalskorps und der vielen Stadtsolda-
ten herrschte. Freude und Begeisterung waren grotz,
als eur Schildträger das Nahen des Zuges ankündigte.
Dann zog bald eine Gruppe nach der anderen vorbei,
dazwischen die vielen Fußgruppen, die bunten Unr-
formen der einzelnen Funkenkorps und sonstrger Kar-
nevalsgesellschaften, die vielen Spielmannszüge und
Musikkapellen, die unermüdlich dre Karneval-
schlager spielten.

Ein toller Jubel erhob sich, als in seinem Prunk-
wagen Prinz Karneval herankam. Am Rat-
haus wurde Prrnz Karneval von der hohen Stadtver-
waltuna begricht und in einem feierlichen Zug zum
Muschelsaal gefuhrt, wo dem Prinzen der Ehren -
trunk gerercht wurde.

Unter den vielen Ehrengästen sah man Gauleiter
Staatsrat Terboven, die Gauleiter Florian und
Grohe usw. Dann setztc sich der Zug wreder rn Be-
wegung- Es war schon dunkel, als er die letzten Zug-
straßen beruhrte.

Kaum war der Zug vorbei, da strömten die un-
übersehbaren Massen durch die Stratzen, wo nun wie-
der die einzelnen kleinen Gruppen und Züge Stim-
mung machten. I» den Lokalen war kein Platz zu ha-
pen, überall ausgelaffene Fröhlichkeit und narrrsches
Treiben.

Mainzer Fasching.

Marnz, 24. Febr. Auch in M a i n z war der R 0 -
senmontagszug der Höhepunkt des Fatznachtstrei-
bens. Der festljche Zug hattc Vesucher aus der näheren
und werteren Kmgebung rn grotzer Zahl herbeigezogen.
Allein dre Reichsbahn hatte 3 0 Sonderzüae aus
Anlaß des Rosenmontagszugs einsehen muffen, nnd grotze
Autokolonnen hatten schon in den srühen Vornnttagsstun-
den Mainz zum Ziel. DSr Rosenmontagszug zeigte in
verführerrscher Form allerlei Vilder, drr lokale Wünschc
zum Äusdruck brachten. Cr sand viel Deisall. Nach dcm
Zug herrschte in der Stadt lustiges Faschrngstreiben.

dis Sittlichkeitsverbrechen auch im Pfarrhaus,
eigenen Wohnung, in Wohnungen von ^
Wald und sogar in der Sakristei begangen har-
rer Ioannis' war in früheren Iahren ern
Zentrumsagitator.

Zweifacher Frauenmord in Vöhmen-
Rerchcnberq (Vöhmen), 24. Februar. 2lm a»^
früh ereignete sich auf dcm Marktplah vo»
bunzlau ein aufsehenerregender Vorfall- jl'j^
zog ein Männ ein Messer und schrie: „ I ch " §»'!«>
mand erm 0 rden ! Ich bin der Mörder »e» j. 7i>
mannl" Der Mann wurde daraufhin vcryw
serner Vernehmung gestand er nach ansüngliche»'^,» -.,1.
erneut, das Stratzenmädchen Flodermann vor
Wochen rm Park von Iunqbunzlau umqebrach' Z,, ^
Er hatte ihrem Leben mit einem FrauenstrumPl
qemacht. Vei einer Haussuchunq der Woyn^l'st»
27jähriqen Anton Ceny, wurde cine
Leiche qefunden, in der später eine 29jährrga
namens Änita V 0 varak festqestellt wurde. ^ i-
war mit «inem Frauenstrumpf erdroffelt woroe
gestand auch diesen Mord. „n- ß

Iunges Mädchen ersticht einen 78jährigen ^ik^
Wcsermünde, 24. Februar. Am Sonnta»
wurde der in der Brommystratze wohnende 78.0
Invalide Karl Otremba von der 28jährrg «
Wnuck mit einem Fischmeffer ermordet-
Wie die Kriminalpolizei mitteilt, wohnte
seit mehereren Iahren in dem genannten 8""^- schi»./
Witwer und wird als unverträqlicher Menscya^yö'^

Mit seinen auswärts

und den Nachbarn hatte er keinen Verkehr, .
es bekannt, datz ein junges Mädchen häusig w
nmrg kam. Am Sonntag früh gegen 7.30 K"

wohnenden Familiena»»
er -n cn.-i-i.-br. d-'-. 1. n,.a

Feftnahme eines katholischen Pfarrers wegen
Krnderschändunq.

Ellwanqen (Württemberg), 24. Februar Die „Ra-
tional-Zeitung" Cllwangen vcrösfentlrcht folqendcn Ve-
richt:

Am 20. Februar wurde der 53jähriqe katholische
Pfarer von Rosenberq, Franz I 0 annis, weqen Kin-
derschändunq verhastet uüd nach Ellwanaen j„z An-
tersuchunqsgefängnis einqeliesert. Dem politisch^,, §^j,
ter von Rosenberq fiel es in lehter Zert auf, daß die
Vevölkerunq des Ortes von ihrcm Pfarrer schr verächt-
lich Iprach und namentlich die Schulmädchen über ihn
Aeußerunqen machten, die auf ein höchst unsittlicheg Ver-
halten rhres Seelenhirten und Rcliqionslehrers schlietzen
lietzen. Der Stützpunktleiter verständiqte hrervon die
Staatsanwaltschaft. Dte Crhebunqen, die von der hiesr-
qen Kriminalpolrzei qeführt werden und noch nicht abqe-
schlossen sind, haben bisher rund 50 Fällc einwandsrei
festgestellt, in denen sich der Pfarrer an kleinen Schul-
mädchen vergangen hat. Infolgedeffen wurde der Psar-
rer am Sonntag in Rottenmiinster von der Außenstellc
Rottweil der Kriminalpolizei festgsnommeii. Der Pfar--
rer verübte scine Knsittlichkeitcn tcilweisc in den Schul-
klaffen, so datz auch die Knabcn Zeugen seiner Verfeh-
lungen wurden. Fernsr ist erwiesen, datz der Pfarrer

Mitbewohner des Hauses, daß 'in der Woh""„f. ^
Otremba anscheinsnd ein Streit ausgeLroche" ' „,i At'
es jedoch bald wieder still wurde, kümmerte ' ^j»
nrcht darum. Um 7.50 Ahr wurde am Ratha»- A 4:»
wohner Geestemündes von einem Mädchen
Landgericht gefragt. Das Mädchen sagte, datz

ernen Mann erstochen habe. Der MaN"„ B /

. "

dem Mädchen, datz es sich bei der Polizei me'
^utsächlich erschien die Täterin auf der Polrz^

. , .-7_ auf der ^

Altmarkt und machts hier die gleichen Angaben-
mrnalpolizei sand ihre Angaben bestätigt. D'- -i i-
dre sert erniger Zeit in Wesermünde wobnt, 'Vmy»'
Gelsenkirchcn. Sie wurde in das GerichtsgE -
Lehe eingeliefert.

D«r Hauptbelastungszeuge im Hauptmaan-^

sf^

ein Liigner?

Februar. Gouverneur 8 ",

Rewyork, 24. ..

in Trenton veröffentlrcht eine amtlrche M>tt^„,i»'/,i>i''
der er den Hauptbelastrurqszcuqen im Haupr'

^eß, dcn Holzfäller Whited, des Lügen^

Diese FeststeÜunq führt möqlicherweise
einer Meineidsanklage qeqen Whü^jnd'
Wiederaufrollung des gesamten
falles. '

Reun Tote durch Lawinenstürze. . .-i.jtt
Curay (Colorado), 24. Februar. Von ^ ,i>-

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zehn Kilometer entfernt lisgenden Felsen si'w ^
Lawinsn ' " '

Lamp Vird .. ,

gegangen und^habsn ein Unterkunftshaus ^"stöc^ „c'

aus das an einem Steilabhanü »'Zck'

und dis dortigen Vergbauanlag^^


andsre Gebäude vsrschüttet und völlig
Telephonverbindunqen wurden unterbrochen- ^ j c
erstcn Verichten sind neun Pers 0 nen g^' ,!!

zahlreiche verletzt worden. Das Rettung^v ,»„st
sehr crschwert, da die Zugangsstraßen d""8.,„i>»'>'
tetzten Wochen zahlreich niedergegangenen V-
spcrrt waren.

Sechs Tote bei einem Autounglück.

Duenos Mres, 25. Febr. (Eig. ^

ä!nter brsher noch ungeklärten Umständen
auf der Strahe zwifchen Duenos ^

m lchwerer D e r k e h r s u n f a I E« -l,

sechs Personen getötet und mehrere
letzt wurben. Ein kleiner Kraftomnibus ge g'!-^>lj
ler üahrt in ein Strahenloch. schlug u-" " j„tr<m x,»»
Flammen auf. Die kurz nach dem 41nfa «-„„eM ,->>'
Rettungsmannschaft glaubt feststellerr zu sc',

dre Strahenvertiefung nicht auf naturlrch „he» A-S
standen, sondern allem Anschein naw 9 v do»
durste. Auf diesen Ämstand wird qeschl! ^rc» ''
^lnglüij auf ein Verbrechen zuruckz
 
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