Oeidelberger
Neuesle Nacdrichten
Monatllch 2.20 «m. l-inschl. 27 «p,g. Trägerlohn,
n>on.,?Mltch i.lo Rm. l-injchl. Irägerlohn,. Sei Sen Äbholstellen
^vna.!!§2.—Rin.. halbmonatlich l.—Rm. Durch die Post bezogen
ÄestEn"^.2.20 Rm. lein chl. postbefSrderungsgebiihren) und 38 Rpfg.
l» Der Sezugspreis ist voraus zahlbar. Linzelnummer
Entschädigung. lkrscheint wochentäglich 11 Uhr.
eAHungen müssen bis spätestens 25. des Monats fur den
"tgenden Monar direkt beim Verlaq eingereicht roerden
Eeidelvecgec Nstzeigec / ^eidelbecgec Seitung f'N'«
Sn ganz Hlocdostbaden oecbceitete Lageszeitung.
Nnzeigen allec Nct kaben guten Lcsolg.
Anzeigtnprei»: 6 Rpfg. fiir üik 22 mm br-it- Millimeterz-ile /
5 Rpfg. fllr „Kleine Anz-jg-n'', di« nicht der Wirtschaftsw-rbun,
dienen, fllr Stellenanzeigen, Schisfahrtsanzeigen, Berlegeränzeigen.
Prei» sür T«xtanzeigen: 30 Rpfg. für die 7S mm breit«
Millimeierzeile. Nachlässe nach Malstaffel l und II oder
Mengenstaffel 8. 3. gt. ist Anzeigen - Preisliste s gültig. Erfül-
lungsort und Berichtsstand ist Heidslberg. Deschäftszeit 8—18 Uhr.
Postscheckkonto Sndwigrhasen 7221. Für Rllchgabe nicht verlangter
Schriststüche wird kein« Bewähr geleistet.
137
Drucl und Berlag von Friedrich Schulze in Heidelberg.
Schristleituna: Sauvtstratze 33 Fernivrecher-S.-A. 7351—53.
Montagp 15. Iuni
Hauptgeschästsstelle Hauptstraße 23. Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgaffe 1.
1936
M Aufhebung -er öanktlonen.
Aalien soll in bas «euroväWe Konzert zurütkkehren.
.?°n
E«BM Frmwechsel.
Kabinettssitzung und Unterhausdebatte.
^7"ndon, 14. Iuni. Wie am Sonntag abend halb
verlautet, wird die Sanktionssrage
-s^^'ttwochsitzung des britischen Kabinetts
?t werden. Die S a n k t i o n s p o l i t i k wird
Lh.' 'n, Laus der nächsten Woche im Unterhaus zur
kommen.
Asiociation bestätigt die Vlättermeldung, wo-
^ ^ Chamberlain'sche Aeuherung, ein Verharren
banktionsmaßnahmen sei der Gipsel
n>ito, der Ansicht der Mehrheit der Regisrungs-
lser
Ausdruck verleihe. Wciter heiht es über den
Sanktionsaushebung, dah auf britischen und
^tz^^ichen Antrag hin ein Anterausschuß zur
^rung dieser Frage eingeseht wcrden solle.
.Eua *
"Sland sclbst muh die Aushebung der Sanktionen
vorschlagen."
'Hest ^ diplomatische Mitarbeiter des der Regierung
iüsj^denden „Daily Tclegraf" meldet, daß sich die
^v,j?her über die Hauptziele der britischen
°>nig seien. Diese Zielen seien die baldige
^"^igung des „Sanktionsexperi
>» j ^ und die Crneuerung der Zusammenarbeit
^..^ialien in der europäischen Palitik. Mah
!ur diescn Cntschluß seien der Miherfolg der
^'onspolitik und die von Mussolini in seiner
z^""g »m 27. Mai abgegebenen Versichcrungcn.
^ ^'Eischen Minister, so heiht es weiter, seien mehr
^sse ^ iiberzeugt, dah England es aus sich nehmen
^lih' dem Völkerbund die Aushebungder
"Is ^°hnahmen vorzuschlagen. Sogar Eden
n Eschlossen sein, dasür einzutreten. Frankreich habc
^ichen Regierung bereits mitgeteilt, dah es für
'»r^ifgung der Sanktionen sei, um den Wcg
^!»iedung Curopas zu ebnen. Bisher sei es
möglich gcwesen, Klarheit darüber zu schaf-
>e die Regierung Blum sich eine Resorm
^opüischen Friedcns- nnd Sichcrheitssystems dcnke.
neuc Segelschulschiff der Kriegsmarine
Werft von Blohm Voh in Hamburg.
lAtlantic, K.)
Die am kommenden Montag zur Crörterung der Dar-
danellenfrage in Montreux zusammentretende
Konserenz der Mittelmeerstaaten wcrde sich wahrscheinlich
durch dieRückkehr Italiensin das „europäische
Konzert" auszcichnen. Cine weitere Frage, die in der
Schwciz zur Sprache kommen werde, sei die Forderung
der kleinercn Mittelmeerstaaten nach einem „Mittel-
m e e r - L o c a r n o".
Die konservativs „Morningpost" begrüßt die an-
gekündigte Aushebung der Sühnemahnahmen sehr.
Iedermann könne sehen, dah der Völkerbund an der
abessinischcn Fraae geschcitert sei und daß sich die
kollektive Sicherheit als eine undurchführ-
bare Sache erwiesen habc.
Der arbeitcrpartciliche „Daily Herald" sührt in sei-
nem Feldzug gegen die Aufhebung der Sanktionen eine
qroßausgemachtc Meldung an, wonach die sranzösi-
sche Regierung gegen dieAufhebung dcr
Sühnemahnahmen sei und sich weigere, Italien
freie tzandin Abessinien zu geben.
In aenauem Gegensah dazu erklärt das Rothermcre-
Blatt „Daily Mail", die sranzösische Reaie-
rung sei zu dem Schluß gekommen, dah dic Aus-
rechterhaltung der Sühnemahnahmen unmög-
lich sei.
„Der Todesstoß."
Im Leitartikel des „Observer" schreibt Garvin,
die Sanktionen hätten zwar eine tödliche
Wunde, es sei aber ungewiß, ob ihr Lebenslicht schon
srloschen sei. Die würden aber zu spät sterben, wenn sie
sich noch 14 Tage hinschleppten. Der Todesstoh
müffe ihnen von derbritischen Regierung gege-
ben werden. Wenn der Druck durch den Völkerbund
im italicnischen Fall keinen Crfolg erzielen könnte,
so sci nicht zu hosfen, daß in irgendeincm wichtigcn Fall
mit Crfolg gerechnet werden könne. Cin Fchlschlag
in diescr Dezichung wcrde einen lchrrcichen Zusam-
menbruch einer himmelstürmenden Theorie bedeuten.
Inbczug auf die Völkerbundsreform äußcrt sich
Garvin weiter, dah es leicht zu einem anderen
Bankrott kommcn könnte, wcnn Großbritannicn nicht
sorgfältiger in seinen Verechnungen wäre. Ohne
die völlige' und glcichbcrcchtigte ^.eilnahmc
Deutschlands und Italiens bei Festsetzung dcr
neuen Satzungen könne es keinenresormierten
Vund gebe».
Sie P«lM dn Liiist».
Ofsene Anfrage an den „Daily Telegraph".
Berlin, 14. Iuni. Der Flottenkorrespondent d«
englischen Zeitung „Daily Telegraph" bringt a»
Mt Edeii z«M?
Was man sich in London erzählt.
London, 14. Iuni. Die Londoner Vlätter besas-
sen sich allgemcin mit der politischen Entwick-
lung der nächsten Tage und sprechen mchr oder weniger
ossen von der Möglichkeit eines Rücktritts Edens.
„Obscrvcr" sagt z. B., über Cdens Stellung
im Kabinett gäbe es mancherlei Vermutungen.
Seine Haltung zur Sanktionsfrage sei noch un-
gewih und sein eventueller Rücktritt werde ganz
freimütig als möglich bcsprochcn.
„Sunday Dispatch" schrcibt, die Frage über den
Samstag eine Meldung, in der behauptet wird,
Deutschland überlege es sich, ob es, wenn es ein«
Kolonialmacht werde, eine gröhere Flotte im Vev-
hältnis zur britischen Stärke verlangen könne, als im
deutsch-englischen Flottenabkommen vorgesehen ist.
Cs handelt sich hierbei ofscnbar um eine jener Lü»
genmeldungen, die immer wieder zum Zwcck inte»
nationaler Brunnenvergiftung in die Welt gesetzt we»
den. Wir stellen fest, daß an dicser Meldung nicht ei»
wahres Wort ist.
Vereits am 12. Mai haben wir den „Daily Tels-
graph" wegcn einer anderen lügnerischen Vehauptung
össentlich zur Rede gestellt, ohne jedoch eine Antwort
zu erhalten.
Wir richten jeht an den „Daily Telegraph" auch ir»
dieser Angelegenheit die osfene Frage, woher seine
Kenntnis über derartige Absichten stammt.
Rücktritt Cdens beherrsche die politischen Kreise
Londons wie des Auslands. Cr sei der Crzapostel
der Sanktionen gewesen. Ieht sei Hoar« ins
Kabinett zurückgekehrt und Cdens Politik habe stch
als sruchtlos und verderblich erwiesen. Er sei
jetzt bereit, die Sanktionen über Bord zu werfen, weil
sie den italienischen Sieg nicht aufgehaltcn, dasür aber
Grohbritanniens Wohlstand beeinträch-
tigt, sein Ansehen und seins Cxistenz gefähr-
det hätten.
SWWuIWff „KM Wrssel.
Stavellauf ln Gegenwart des Mrers tn Kamburg.
Hamburg, 13. Iuni. Das zweile Segelschul -
schiff der Kriegsmarin« „Horst Wessel" ist am
Samstag vormittag im Hamburger Hafen im Veisein
des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler
glücklich vom Stapel gelaufen.
Cs ist noch nicht lange her, daß auf der Werft von
Blohm u. Voh das Segelschulschifs dcr Kriegsmarine den
Helgen verließ, das unter dem Namen des Dichters der
deutschen See „G o r ch Fo ck" dcm scemännischcn Nach-
wuchs sür Dcutschlands Krieqsmarine zur Ausbildung
und Schulung dicnt. Inzwischen ist auf der glcichcn
Werft ein weitcre Neubau emporgewachscn, ein Schwe-
sterschiff der „Gorch Fock", das aber noch größer u»d
gerüumigcr sein wird. Crst im Februar dicses Iahrcs
wurde der Kiel gestreckt und schon jeht liegt die schmucke
Dreimastbark, in ihrem äußeren Vau vollkommen sertig-
gestcllt, zum Ablauf bereit.
Cs ist ein Musterstück deutschen Segelschifsbaues,
ber auch in der Zeit der Dampf- und Motorschifse nicht
vernachläfsigt worden ist. Dieser Taa ist ein Festtag
sür Hamburg, für die Kricgsmarme, für die deutsche
Seesahrt und das ganz« deutsche Volk geworden, umso
mehr, als der Führer Adolf Hitler an diesem Chren-
tag seines toten Sturmführers selbst gekommen ist, um
an der Stapellaufseier teilzunehmen.
Von den Helgen der Werften, von den im Hafen
liegendcn Schifsen, die über die Toppen aeflaggt haben,
von allen Häusern Hamburgs wehen die Fahnen der
Freihcit in den leuchtenden Sommertag. Dicht neben
der Helling, aus der das ncuerbaute Schiilschiss liegt, hat
die „Gorch Fock", die bereits am Donnerstag im Ham-
burger Hafcn eingctroffcn ist, festgemacht. In den User-
strahen drängen sich unzählige Tauscnde, um das Linlau-
sen des Avisos „Grille" mitzuerleben. Gegen 10 Uhr
tauchen in dcr Ferne die Umrisie des Avisos auf. In
flotter Fayrt läust dann die „Grill e" in dcn Hambur-
ger Hafen ein und macht an der Ueberseebrücke fest.
Iubel begrüßt dcn Führer.
Um 10.30 Uhr legt das Voot mit dem Führer
von Aviso „Grille" ab und trisft bald daraus an der
Kaianlage der Werft ein. Auf dem Werftgelände wird
der Führer, in desien Begleitung sich Reichskriegsminister
Gencralscldmarschall von Blomberg, die Rcichs-
ministcr Heh und Dr. Gocbbels, sowie dcr Ober-
befehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr.
Raeder befinden, von Reichsstatthalter Kaufmann, dem
Regicrendcn Büracrmeister Krogmann und den lci-
tenden Männern der Bauwerft aufs herzlichste willkom-
men geheißen. Der Führer schreitet unter den Klängen
des Präscntiermarschcs und dor Lieder der Nation die
Front einer Chrenkompagnie des Segelschulschifses
,-Gorch Fock" und eines Chrensturms der Verliner SA
ab, die vor dem sestlich geschmückten Bug des ncucn Schis-
fes ausmarschicrt sind, und grüßt die alte Sturmsahne des
Sturms 5 und die Standarte, die H o r st Wcssels
Namen tragen. Dann begibt sich der Führer untcr
brausenden Heil-Rufcn aus dic Ablauftribüne.
Hier haben sich inzwischen eingefundon: die Mutter
Horst Weffels, Frau Margarete Wesfel, und seine
SS-Obergruppenführer Sepp Dietrich, Rcichspresie»
chef der NSDAP SS-Gruppensührer Dr. Dietrich,
der Kommandierende General des X. Armeekorps, Gene-
ral der Kapallcrie Knochenhauer, dcr Kommandie-
rende Admiral der Marinestation der Nordsee, Vize-
admiral Bastian, dcr Chef dcs Konstruktionsamtes
Verlin, Ministerialdircktor Schulz, SA-Obergrup-
penführer v. Iagow (Verlin) und mcitere sührende
Männer der drei Wehrmachtsteile, sowie der Partei und
des Staates in Groß-Hamburg. Backbord- und stcuer-
bordseits des Neubaues hahen Chrcnabteilungen der
Kriegsmarine, des Heeres, der Luftwaffe und aller natio-
Schwester Ingeborg, fsrner der Stabsches der SA L u tz e, nalfozialistischen Formatiönen Aufstellung genommen.
Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister
Rudolf Heß, führte in seiner Taufrede aus:
„Dieses Schisi soll den Namen des Dichters und
Kämpscrs der Front der deutschen Revolution „Horst
Wessel" trägen — so wie sein Schwesterschifs den
Namen des Dichters und Kämpsers der Front des Krie-
ges zur See „Gorch Fock" trägt. Die beiden Segel-
schulschisse unserer Kriegsmarine tragen damit Namen
von Kämpsern und Dichtern der glcichen Idee — von
Männern, die ihr Leben gaben sür diese Idee. Die Idee
heißt .Deutschland'!"
Das Deutschland, das Millionen im Kamps für
Deutschland im großen Kriea erschauten; das Deutsch-
land, das ihnen als Deutschland der Zukunft vor dem
geistigcn Auge stand; das Deutschland, geborcn aus dcm
Crleben gemeinsamen Ringens, gemeinsamen Leidens, ge-
meinsamen Sterbens der deütschen Menschcn; das
Deutschland, für das es lohnte, das Leben zu lasicn. Ihre
Hoffnung war, daß aus der Hingabe dcs Cinzelleb'cns
erstehe cin Leben der deutschen Gemein-
schaft, würdig ihrcs Opfcrs. Ihr Glaube war cin
Deutschland, getragen vom Geist der Front, war ein
nationalsozialistisches Deutschland, ohne
dah sie das Wort „Nationalsozialismus" kannten. Die
Idee dieses Deutschlands trugen die Frontkämpfer mit
sich in die Heimat. Die Idee dieses Deutschlands erhob
der Frontkämpser Adolf Hitlsr zur Zdee der Heimat —
zur Idee des deutschen Volkes — in Crfüllung des Vcr-
mächtnisies dcr Front.
Aus der Idee dieses Deutschlands gestaltete Adols
Hitler die stolzc Wirklichkcit dcs Dritten Reiches.
Im Ringen Adolf Hitlers um die Crhebung dieser
- - -
Idee zur Idee Deutschlands, im Ringen um das Werden
des Dritten Reiches ließ H o r st Wessel sein Leben
ausgehen im Dienst am Führer und an seiner Idee. Horst
Wesiel lebte den Nationalsozialismus vor. Auf daß er
den Glauben an den Nationalsozialismus denen geben
könne, deren Leben reich an Cntbehrungen ist, entsaate
er einem bürgerlichen Leben und wählte das Leben in-
mitten von Arbeitern der Faust — inmitten von Arbeits-
losen. Auf daß er die Vereitschast, das Leben für die
Idce hinzugeben, bewics, hielt er die Fahne hoch an der
Spihe seines proletarischen Sturmcs — auch als er
wußte, daß „Rotsront" seinen Tod bcschloffen. Weil
Horst Weffel einer dcr erfolqreichsten Kämpfer
des Nationalsozialismus war, sollte er stcrben. Der
tote Horst Wesiel aber vervielfachte seine Kräfte. Indem
Träger der marxistischen Revolution Horst Weffel er-
schossen, wurde H o r st Wessel zur fymbolischen
Gestalt der deutschen Revolution — wurde
er zum unerbittlichen Mahner für die deutschcn Revolu-
tionäre. Indem Horst Wessels Lippen verstummten,
wurde sein Lied zum Lied derdeutschenRcvo-
lution — wurde zum Lied des Deutschlands, das
diese Revolution gebar. Indem Horst Wesiel starb, wurde
Horst Wesicl uns unsterblich.
Schiss, trage den unsterblichen Namen hinaus über
die Meere — tragc ihn unter der Flagge, unter
der Horst Wesiel kämpfte und sicl.
Der I-übrer bcgrüstt die Muttcr Gorst Weffcls,
Schiffes vollzog. Links der Cbef des Stabes, Lutze, Reichsminister Seldte und die
von Partei und Wehrmacht. (Heinr. Hoffmann, K.)
Am Bug des
Blomberg
ne isn
un ' der l
Auf dcr Taufkanzel.
mlschiffes der Führer, Frau Margarete Wessel, Generalfeldmarschall von
stellvertreter des Fühvers, Rudolf H e ß. (Weltbilü, K.)
Neuesle Nacdrichten
Monatllch 2.20 «m. l-inschl. 27 «p,g. Trägerlohn,
n>on.,?Mltch i.lo Rm. l-injchl. Irägerlohn,. Sei Sen Äbholstellen
^vna.!!§2.—Rin.. halbmonatlich l.—Rm. Durch die Post bezogen
ÄestEn"^.2.20 Rm. lein chl. postbefSrderungsgebiihren) und 38 Rpfg.
l» Der Sezugspreis ist voraus zahlbar. Linzelnummer
Entschädigung. lkrscheint wochentäglich 11 Uhr.
eAHungen müssen bis spätestens 25. des Monats fur den
"tgenden Monar direkt beim Verlaq eingereicht roerden
Eeidelvecgec Nstzeigec / ^eidelbecgec Seitung f'N'«
Sn ganz Hlocdostbaden oecbceitete Lageszeitung.
Nnzeigen allec Nct kaben guten Lcsolg.
Anzeigtnprei»: 6 Rpfg. fiir üik 22 mm br-it- Millimeterz-ile /
5 Rpfg. fllr „Kleine Anz-jg-n'', di« nicht der Wirtschaftsw-rbun,
dienen, fllr Stellenanzeigen, Schisfahrtsanzeigen, Berlegeränzeigen.
Prei» sür T«xtanzeigen: 30 Rpfg. für die 7S mm breit«
Millimeierzeile. Nachlässe nach Malstaffel l und II oder
Mengenstaffel 8. 3. gt. ist Anzeigen - Preisliste s gültig. Erfül-
lungsort und Berichtsstand ist Heidslberg. Deschäftszeit 8—18 Uhr.
Postscheckkonto Sndwigrhasen 7221. Für Rllchgabe nicht verlangter
Schriststüche wird kein« Bewähr geleistet.
137
Drucl und Berlag von Friedrich Schulze in Heidelberg.
Schristleituna: Sauvtstratze 33 Fernivrecher-S.-A. 7351—53.
Montagp 15. Iuni
Hauptgeschästsstelle Hauptstraße 23. Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgaffe 1.
1936
M Aufhebung -er öanktlonen.
Aalien soll in bas «euroväWe Konzert zurütkkehren.
.?°n
E«BM Frmwechsel.
Kabinettssitzung und Unterhausdebatte.
^7"ndon, 14. Iuni. Wie am Sonntag abend halb
verlautet, wird die Sanktionssrage
-s^^'ttwochsitzung des britischen Kabinetts
?t werden. Die S a n k t i o n s p o l i t i k wird
Lh.' 'n, Laus der nächsten Woche im Unterhaus zur
kommen.
Asiociation bestätigt die Vlättermeldung, wo-
^ ^ Chamberlain'sche Aeuherung, ein Verharren
banktionsmaßnahmen sei der Gipsel
n>ito, der Ansicht der Mehrheit der Regisrungs-
lser
Ausdruck verleihe. Wciter heiht es über den
Sanktionsaushebung, dah auf britischen und
^tz^^ichen Antrag hin ein Anterausschuß zur
^rung dieser Frage eingeseht wcrden solle.
.Eua *
"Sland sclbst muh die Aushebung der Sanktionen
vorschlagen."
'Hest ^ diplomatische Mitarbeiter des der Regierung
iüsj^denden „Daily Tclegraf" meldet, daß sich die
^v,j?her über die Hauptziele der britischen
°>nig seien. Diese Zielen seien die baldige
^"^igung des „Sanktionsexperi
>» j ^ und die Crneuerung der Zusammenarbeit
^..^ialien in der europäischen Palitik. Mah
!ur diescn Cntschluß seien der Miherfolg der
^'onspolitik und die von Mussolini in seiner
z^""g »m 27. Mai abgegebenen Versichcrungcn.
^ ^'Eischen Minister, so heiht es weiter, seien mehr
^sse ^ iiberzeugt, dah England es aus sich nehmen
^lih' dem Völkerbund die Aushebungder
"Is ^°hnahmen vorzuschlagen. Sogar Eden
n Eschlossen sein, dasür einzutreten. Frankreich habc
^ichen Regierung bereits mitgeteilt, dah es für
'»r^ifgung der Sanktionen sei, um den Wcg
^!»iedung Curopas zu ebnen. Bisher sei es
möglich gcwesen, Klarheit darüber zu schaf-
>e die Regierung Blum sich eine Resorm
^opüischen Friedcns- nnd Sichcrheitssystems dcnke.
neuc Segelschulschiff der Kriegsmarine
Werft von Blohm Voh in Hamburg.
lAtlantic, K.)
Die am kommenden Montag zur Crörterung der Dar-
danellenfrage in Montreux zusammentretende
Konserenz der Mittelmeerstaaten wcrde sich wahrscheinlich
durch dieRückkehr Italiensin das „europäische
Konzert" auszcichnen. Cine weitere Frage, die in der
Schwciz zur Sprache kommen werde, sei die Forderung
der kleinercn Mittelmeerstaaten nach einem „Mittel-
m e e r - L o c a r n o".
Die konservativs „Morningpost" begrüßt die an-
gekündigte Aushebung der Sühnemahnahmen sehr.
Iedermann könne sehen, dah der Völkerbund an der
abessinischcn Fraae geschcitert sei und daß sich die
kollektive Sicherheit als eine undurchführ-
bare Sache erwiesen habc.
Der arbeitcrpartciliche „Daily Herald" sührt in sei-
nem Feldzug gegen die Aufhebung der Sanktionen eine
qroßausgemachtc Meldung an, wonach die sranzösi-
sche Regierung gegen dieAufhebung dcr
Sühnemahnahmen sei und sich weigere, Italien
freie tzandin Abessinien zu geben.
In aenauem Gegensah dazu erklärt das Rothermcre-
Blatt „Daily Mail", die sranzösische Reaie-
rung sei zu dem Schluß gekommen, dah dic Aus-
rechterhaltung der Sühnemahnahmen unmög-
lich sei.
„Der Todesstoß."
Im Leitartikel des „Observer" schreibt Garvin,
die Sanktionen hätten zwar eine tödliche
Wunde, es sei aber ungewiß, ob ihr Lebenslicht schon
srloschen sei. Die würden aber zu spät sterben, wenn sie
sich noch 14 Tage hinschleppten. Der Todesstoh
müffe ihnen von derbritischen Regierung gege-
ben werden. Wenn der Druck durch den Völkerbund
im italicnischen Fall keinen Crfolg erzielen könnte,
so sci nicht zu hosfen, daß in irgendeincm wichtigcn Fall
mit Crfolg gerechnet werden könne. Cin Fchlschlag
in diescr Dezichung wcrde einen lchrrcichen Zusam-
menbruch einer himmelstürmenden Theorie bedeuten.
Inbczug auf die Völkerbundsreform äußcrt sich
Garvin weiter, dah es leicht zu einem anderen
Bankrott kommcn könnte, wcnn Großbritannicn nicht
sorgfältiger in seinen Verechnungen wäre. Ohne
die völlige' und glcichbcrcchtigte ^.eilnahmc
Deutschlands und Italiens bei Festsetzung dcr
neuen Satzungen könne es keinenresormierten
Vund gebe».
Sie P«lM dn Liiist».
Ofsene Anfrage an den „Daily Telegraph".
Berlin, 14. Iuni. Der Flottenkorrespondent d«
englischen Zeitung „Daily Telegraph" bringt a»
Mt Edeii z«M?
Was man sich in London erzählt.
London, 14. Iuni. Die Londoner Vlätter besas-
sen sich allgemcin mit der politischen Entwick-
lung der nächsten Tage und sprechen mchr oder weniger
ossen von der Möglichkeit eines Rücktritts Edens.
„Obscrvcr" sagt z. B., über Cdens Stellung
im Kabinett gäbe es mancherlei Vermutungen.
Seine Haltung zur Sanktionsfrage sei noch un-
gewih und sein eventueller Rücktritt werde ganz
freimütig als möglich bcsprochcn.
„Sunday Dispatch" schrcibt, die Frage über den
Samstag eine Meldung, in der behauptet wird,
Deutschland überlege es sich, ob es, wenn es ein«
Kolonialmacht werde, eine gröhere Flotte im Vev-
hältnis zur britischen Stärke verlangen könne, als im
deutsch-englischen Flottenabkommen vorgesehen ist.
Cs handelt sich hierbei ofscnbar um eine jener Lü»
genmeldungen, die immer wieder zum Zwcck inte»
nationaler Brunnenvergiftung in die Welt gesetzt we»
den. Wir stellen fest, daß an dicser Meldung nicht ei»
wahres Wort ist.
Vereits am 12. Mai haben wir den „Daily Tels-
graph" wegcn einer anderen lügnerischen Vehauptung
össentlich zur Rede gestellt, ohne jedoch eine Antwort
zu erhalten.
Wir richten jeht an den „Daily Telegraph" auch ir»
dieser Angelegenheit die osfene Frage, woher seine
Kenntnis über derartige Absichten stammt.
Rücktritt Cdens beherrsche die politischen Kreise
Londons wie des Auslands. Cr sei der Crzapostel
der Sanktionen gewesen. Ieht sei Hoar« ins
Kabinett zurückgekehrt und Cdens Politik habe stch
als sruchtlos und verderblich erwiesen. Er sei
jetzt bereit, die Sanktionen über Bord zu werfen, weil
sie den italienischen Sieg nicht aufgehaltcn, dasür aber
Grohbritanniens Wohlstand beeinträch-
tigt, sein Ansehen und seins Cxistenz gefähr-
det hätten.
SWWuIWff „KM Wrssel.
Stavellauf ln Gegenwart des Mrers tn Kamburg.
Hamburg, 13. Iuni. Das zweile Segelschul -
schiff der Kriegsmarin« „Horst Wessel" ist am
Samstag vormittag im Hamburger Hafen im Veisein
des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler
glücklich vom Stapel gelaufen.
Cs ist noch nicht lange her, daß auf der Werft von
Blohm u. Voh das Segelschulschifs dcr Kriegsmarine den
Helgen verließ, das unter dem Namen des Dichters der
deutschen See „G o r ch Fo ck" dcm scemännischcn Nach-
wuchs sür Dcutschlands Krieqsmarine zur Ausbildung
und Schulung dicnt. Inzwischen ist auf der glcichcn
Werft ein weitcre Neubau emporgewachscn, ein Schwe-
sterschiff der „Gorch Fock", das aber noch größer u»d
gerüumigcr sein wird. Crst im Februar dicses Iahrcs
wurde der Kiel gestreckt und schon jeht liegt die schmucke
Dreimastbark, in ihrem äußeren Vau vollkommen sertig-
gestcllt, zum Ablauf bereit.
Cs ist ein Musterstück deutschen Segelschifsbaues,
ber auch in der Zeit der Dampf- und Motorschifse nicht
vernachläfsigt worden ist. Dieser Taa ist ein Festtag
sür Hamburg, für die Kricgsmarme, für die deutsche
Seesahrt und das ganz« deutsche Volk geworden, umso
mehr, als der Führer Adolf Hitler an diesem Chren-
tag seines toten Sturmführers selbst gekommen ist, um
an der Stapellaufseier teilzunehmen.
Von den Helgen der Werften, von den im Hafen
liegendcn Schifsen, die über die Toppen aeflaggt haben,
von allen Häusern Hamburgs wehen die Fahnen der
Freihcit in den leuchtenden Sommertag. Dicht neben
der Helling, aus der das ncuerbaute Schiilschiss liegt, hat
die „Gorch Fock", die bereits am Donnerstag im Ham-
burger Hafcn eingctroffcn ist, festgemacht. In den User-
strahen drängen sich unzählige Tauscnde, um das Linlau-
sen des Avisos „Grille" mitzuerleben. Gegen 10 Uhr
tauchen in dcr Ferne die Umrisie des Avisos auf. In
flotter Fayrt läust dann die „Grill e" in dcn Hambur-
ger Hafen ein und macht an der Ueberseebrücke fest.
Iubel begrüßt dcn Führer.
Um 10.30 Uhr legt das Voot mit dem Führer
von Aviso „Grille" ab und trisft bald daraus an der
Kaianlage der Werft ein. Auf dem Werftgelände wird
der Führer, in desien Begleitung sich Reichskriegsminister
Gencralscldmarschall von Blomberg, die Rcichs-
ministcr Heh und Dr. Gocbbels, sowie dcr Ober-
befehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr.
Raeder befinden, von Reichsstatthalter Kaufmann, dem
Regicrendcn Büracrmeister Krogmann und den lci-
tenden Männern der Bauwerft aufs herzlichste willkom-
men geheißen. Der Führer schreitet unter den Klängen
des Präscntiermarschcs und dor Lieder der Nation die
Front einer Chrenkompagnie des Segelschulschifses
,-Gorch Fock" und eines Chrensturms der Verliner SA
ab, die vor dem sestlich geschmückten Bug des ncucn Schis-
fes ausmarschicrt sind, und grüßt die alte Sturmsahne des
Sturms 5 und die Standarte, die H o r st Wcssels
Namen tragen. Dann begibt sich der Führer untcr
brausenden Heil-Rufcn aus dic Ablauftribüne.
Hier haben sich inzwischen eingefundon: die Mutter
Horst Weffels, Frau Margarete Wesfel, und seine
SS-Obergruppenführer Sepp Dietrich, Rcichspresie»
chef der NSDAP SS-Gruppensührer Dr. Dietrich,
der Kommandierende General des X. Armeekorps, Gene-
ral der Kapallcrie Knochenhauer, dcr Kommandie-
rende Admiral der Marinestation der Nordsee, Vize-
admiral Bastian, dcr Chef dcs Konstruktionsamtes
Verlin, Ministerialdircktor Schulz, SA-Obergrup-
penführer v. Iagow (Verlin) und mcitere sührende
Männer der drei Wehrmachtsteile, sowie der Partei und
des Staates in Groß-Hamburg. Backbord- und stcuer-
bordseits des Neubaues hahen Chrcnabteilungen der
Kriegsmarine, des Heeres, der Luftwaffe und aller natio-
Schwester Ingeborg, fsrner der Stabsches der SA L u tz e, nalfozialistischen Formatiönen Aufstellung genommen.
Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister
Rudolf Heß, führte in seiner Taufrede aus:
„Dieses Schisi soll den Namen des Dichters und
Kämpscrs der Front der deutschen Revolution „Horst
Wessel" trägen — so wie sein Schwesterschifs den
Namen des Dichters und Kämpsers der Front des Krie-
ges zur See „Gorch Fock" trägt. Die beiden Segel-
schulschisse unserer Kriegsmarine tragen damit Namen
von Kämpsern und Dichtern der glcichen Idee — von
Männern, die ihr Leben gaben sür diese Idee. Die Idee
heißt .Deutschland'!"
Das Deutschland, das Millionen im Kamps für
Deutschland im großen Kriea erschauten; das Deutsch-
land, das ihnen als Deutschland der Zukunft vor dem
geistigcn Auge stand; das Deutschland, geborcn aus dcm
Crleben gemeinsamen Ringens, gemeinsamen Leidens, ge-
meinsamen Sterbens der deütschen Menschcn; das
Deutschland, für das es lohnte, das Leben zu lasicn. Ihre
Hoffnung war, daß aus der Hingabe dcs Cinzelleb'cns
erstehe cin Leben der deutschen Gemein-
schaft, würdig ihrcs Opfcrs. Ihr Glaube war cin
Deutschland, getragen vom Geist der Front, war ein
nationalsozialistisches Deutschland, ohne
dah sie das Wort „Nationalsozialismus" kannten. Die
Idee dieses Deutschlands trugen die Frontkämpfer mit
sich in die Heimat. Die Idee dieses Deutschlands erhob
der Frontkämpser Adolf Hitlsr zur Zdee der Heimat —
zur Idee des deutschen Volkes — in Crfüllung des Vcr-
mächtnisies dcr Front.
Aus der Idee dieses Deutschlands gestaltete Adols
Hitler die stolzc Wirklichkcit dcs Dritten Reiches.
Im Ringen Adolf Hitlers um die Crhebung dieser
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Idee zur Idee Deutschlands, im Ringen um das Werden
des Dritten Reiches ließ H o r st Wessel sein Leben
ausgehen im Dienst am Führer und an seiner Idee. Horst
Wesiel lebte den Nationalsozialismus vor. Auf daß er
den Glauben an den Nationalsozialismus denen geben
könne, deren Leben reich an Cntbehrungen ist, entsaate
er einem bürgerlichen Leben und wählte das Leben in-
mitten von Arbeitern der Faust — inmitten von Arbeits-
losen. Auf daß er die Vereitschast, das Leben für die
Idce hinzugeben, bewics, hielt er die Fahne hoch an der
Spihe seines proletarischen Sturmcs — auch als er
wußte, daß „Rotsront" seinen Tod bcschloffen. Weil
Horst Weffel einer dcr erfolqreichsten Kämpfer
des Nationalsozialismus war, sollte er stcrben. Der
tote Horst Wesiel aber vervielfachte seine Kräfte. Indem
Träger der marxistischen Revolution Horst Weffel er-
schossen, wurde H o r st Wessel zur fymbolischen
Gestalt der deutschen Revolution — wurde
er zum unerbittlichen Mahner für die deutschcn Revolu-
tionäre. Indem Horst Wessels Lippen verstummten,
wurde sein Lied zum Lied derdeutschenRcvo-
lution — wurde zum Lied des Deutschlands, das
diese Revolution gebar. Indem Horst Wesiel starb, wurde
Horst Wesicl uns unsterblich.
Schiss, trage den unsterblichen Namen hinaus über
die Meere — tragc ihn unter der Flagge, unter
der Horst Wesiel kämpfte und sicl.
Der I-übrer bcgrüstt die Muttcr Gorst Weffcls,
Schiffes vollzog. Links der Cbef des Stabes, Lutze, Reichsminister Seldte und die
von Partei und Wehrmacht. (Heinr. Hoffmann, K.)
Am Bug des
Blomberg
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Auf dcr Taufkanzel.
mlschiffes der Führer, Frau Margarete Wessel, Generalfeldmarschall von
stellvertreter des Fühvers, Rudolf H e ß. (Weltbilü, K.)