Oeidelberger
Neueste Nackrjchten
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ü!?"a>°i'^"''t> Ul» ^ .. — . . . _ . _ An,«ig-npr-i»: K Rpfa. sür dt« rr m» breit« MiMm«t»r,«ie ,
L> Z!»? D». «^'"'^»-.^airo-foroernngszebubr-n, unü zs «pfg.
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Eeidelbecgsc Nazeigec ^ i6eldelbecgec Leitung
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Druck unv Berlac, von Frredrich Schulzein Heidelber».
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Samstag, 2. Mai
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Zweigstelle: Hasvelgasse 1.
1936
Deilische klage« m.
b^, ° «kerbund in Gcnf sind im Lauf der
k>ev r tauscnd Befchwerdon und Äittschrif-
ksil- "parschen Minderheits-Volksgrup-
Ä ' die Vor allem haben deutsche Volks-
>vj7,'e h >, n ^"bern Staatsverbänden leben, wegen der
^e»i ?°it ber Minderheiten-Schuhbestimmungen sich
^chus^ande ^.sotesten und Beschwerden
" >o, dief„. . Eie haben an den Völkerbund, den
Minderheiten
nach
der
anvertraut ist,
ist, ^ierf, , blationalcn ^»noerycnen anverlruur n»,
» dirs°„ der Völkerbund hat, was sehr auffallend
r^yb ^iner ^esähr tausend Veschwerdcn nur etwa
^eii/iesex cA?^ren Bctrachtung gcwürdigt und nur
^'ttschristcn und Proteste zu einer Cnt-
^rdl,'ed? ?ebracht. Die übrigen Schriftstücke liegen
, »Uen„>., '» den zahlloscn Aktenschränken. Sie
ber^°kiig^^> dwt dort liegen blciben. Die Klagen dcr
leibst' „ " zu ^"»dcrheiten erreichen nicht das Ohr
k>«bn?nr
°"^enDähj7°" der Rechte dieser Völkerschasten sich
Ä»'gen
NckVest^"ei.
d^-tsj»an
und bestimmt haben.
*
"Ur^-
^och
Tagen hat der Leiter der Sudeten-
- un Konrad Henlein, sich mit einem
»ch gra„« . Völkerbund gewandt. Dieser Protest
-chvs, e» einen Crlaß des VertLidigungsministers
^aus^chkei, Machnik, durch den rn Zukunft
>-°e» i ^anh "" 9 - dcs tschechoslowakischen Staates
Mh u? wllvu ?» sudetcndcutschc llntcrnehmungcn ertcilt
"d, Äbeiter« "'enn die Bekcgschast sich aus Ängeftellten
N<tr, ^as mj, dusammenseht, die „staatlich zuverläffig"
3-^er s'? >Uk„/^'» Crlaß beabsichtigt ist, ist ziemlich
l-sch.'Aeu g,,"endeutschen Angestellten und Ar-
cn? I i,-°n ei-?,-.^» Vetricben entlassen und durch
werden. Die Absicht geht noch wciter:
sch-U all,»>,,o, ? » tsche Gebiet soll durch diese
j'n Zi,?nrass »^yi'ch seines zum grotzen Teil rcindeut-
n» dxs,' das Ej °»tkieidet und tschechisiert werden,
»'chkest ' 3ahr ill^^ager Regierung übrigens bercits
l^t sj^ersgs » >» mit größtein Cifer und zäher Beharr
r-z VA w .»s- V-- — - ... _ — - -
Z°Uu ^näu'^'te
uu» ü? 7? S t a a t sschutzg e s e h e s, das 'am
usü'iirlj^n I,,-)»->-h ist dic Begrifssbestimmung
e>!u .Erluäff^'^eit" enthaltcn, wobci es^ir
egs „ „ ^ .. _
so^ 'N 'Ä,. Der Crlaß des Heeresministers Machnik
ANunut'^» Zielen vollkommen mit den Äbsichten
>n »g in, ^ t a a t s s ch uh g e s e tz e s,
ÄV°Na,ä''esein 8'»gcr Parlament beschloffen wurde.
i,^kiir,?ä.e» ej„^^eseh ,,, hsu Begriffsbestimmung dcr
s in das
Militar-
.... _ „ __ , wcr im
n>st»staatlich zuverläffig" gilt. Die Groß-
z ^Znan dabei verfährt, mag man daraus
a''» ^»ere^VsO. die Mitglieder aufgelöster Parteien
tu^^eik^^n. eh? „staatlich unzuverläffig" gebrand-
>ch„^Ne?Ü?. t>esj,!? Dehörden, die in dieser Frage die
s,g Me ' !.» dursen, sind, wie das Geseh bcftimmt,
c,»?t iu,„^Ngeb »erpflichtct, die Gründe für ihre Cnt-
Nv^? »u ,^'öiu ,,»»» es gibt, was für einen Rcchts-
^Ne sondcrbar ist, keine Mögkichkeit,
er!
^iNen^ibeh-z.öie» der tschcchoslowakischen Ä
'ii'gkei? Tnll „s^» gestellt wird, zu entscheidcn,
>Sbs. >- lujt .a-s ..sw^rii^ cr»j„
Instanz zu appellieren. Äber das ist
t>i„ ^erii''?rdeu >,'"»rch dreses Geseh w>rd u. a. den
i>u<, ^ N s s?t»>ff, o»2 Recht verlichen, über die privaten
i>-u » duäs'ch t g,'" den sudetendeutschen Grenzgcbieten
NoÄ"«b°w
d? b-
C
Der Verkauf von Grund-
»?n>eu ^-n. ^"»ch .»>it Zustimmung der Militärbehör
bitt,?°>>u >?i-an>,n "» E>»us baucn
Euk!' Cu°i deu ^bcr Wald i» Ac»„- ...
Zs„> t-ud,,. t r e ^ .-»"litärbehörden die Genchmigung er-
' ttchcn? i,"»g »nd Unterdrückung' der
wer Wiesen mit
Wald in Acker verwandeln will.
28.
»s
D
stehs
b»s >st der Sinn des Gesetzcs und sein
tir>u?!!'NNal.5t. Itetn ^ > e o e n S v c r t r a g von <st. lser-
.'ntsaÄn« uv>."ueu !» lesen: „Die tschechoslowakischcn
bst ,Hiich tz'' °>c e>ncr Minderheit nach Na-
Ti-, b r j o - - i, angchören, werden rcchtlich und
> I sL» tschb- Vehandlung genießen, wie
stiia', in de„ e»stz.^°choslowakische» Staatsangehörigen."
bst .,bie n..."^eilu,,„ ? zählt, wie man hierbei bemcrken
N»d'!chech„,',»ersch^! n und unverlehlichen Verträgen". Cr
b°rh,f°iUu »"'»Zkijch," »°» etwa fünszig Nationen. Und
Ü"r i»°» jcd,^?>wor,n^Uierung hat sich damals hoch
>? Düo„ öest baß fie die Rechte der Min-
^»kch°n Cch,? hvch ??"en werde. Sie hat sich nicht
>»,.?> >h^ °>>h -?nd heilig verschworen, sondern sie
c.°?>r s,iä." tcr, i^°chte der Sudetendeutschen auch
anerkannt. And es dürste
T°b!
Aert?^hvf'b!?°r sein^'?« anerkannt. Und es
^tuaiÜ?- in' > ä»uin'^?°r Welt oder einem unbesangenen
^ch?s^UhqestsOn Cch",' '.»»» diese Jusagcn und
- »'ä^- da^
.Es
"i-h. "
»Ud ^e»
?ie"," 2»sull
»achutz,
lang bringen kann mit diescm
z» Millionen deutsche Mcnschcn
»atsbürgern zweiter Klaffe macht.
nger
"'?» invon den 800 000 Arbeits -
bie'd"^» bgg oA ganzen Tschechoslowakei zählt,
!!°Nte ci^Utsch^ ^»auf das sudctendeutsche Gebiet
, i>ht,!'» x,b u st „ >°rle von MLHren entsallsn. Das
u?" d, Di-," 0 - r. ° gebiet im Sudctenland rst
^i„.°eujr^.>>ruua« Und cr> ^ ^ - ..
?'»dcä"tschbcsj!?°r Reai-7 Notstandsgebiet. Cs
'bde?^'dns^Ä 7e/°Z
KNiu^bcuts^elffe,. orwalgewicht
"'hh de?(ö»t. htchsib'°t^ i» "- r zu denken gebcn, daß das
d!°l-
Staats die
erreicht.
HLlfte aller
Cs müßte
>>i'«tc ° Selbs^sichtlj^" Curopa den traurigen Ruhm
' ° rä"t!° gesaät^e ci,?Ä ^esMe, der Totgeburtcn
M-N ^ „.,
>-7
. ... ,,^°kordland zu sern. Das
N'üsstcu ihr??° Recsierung auffallen und
,si»r diä?b auch"» Anlaß zu ernstem Nach
^ , >chou°Ü'e »rerkwuüi.-^ °»s s»llts man sich doch
vj°tterb!"Eercssj"»^ Grüudl^?" Zuständc im Tschechen-
T-^a^dczM""b°» der einsachsten Mcnschlich-
K'<d°ur °?8-». °b '"UM sich in den Kreisen des
7 ch c" ^ektur " M in 'L- 9°d»ung ist, daß durch
u.7 <)ronuna rst, oay ourcy
i>ei„'"' 7" üba?°?ttchen N°„^sch°choslowakci cine halbc
-I» E<Z"tcrcff7rmgnet ^7°dens in die L,änd° von
d..dS. dcz'^dcr deuffch And
Hände von
man mühte
^berhL, di?la^ch
">üc «s w ^-b?c"t'!"°»- wie ^ ".'^st°stt ^ Nachforschu».
^hdche i-t im"ö "'ie
Sit>t °"d c-i Sch,"
jLs' r,-
^she eve w d s
Vch-n' L!- mä?? "'kl as! ° ^ tschcchisches Kind
^an ^.^ider sesfs^nworden rst.
^ A alle Astellen must, in Genf nrch
't.' Dcsch^°»^elcat. ^ü' D-schwcrdcn und P
!?EDcht wird",
^d""° ^iw 2esi ' Völkerbund
1e°^°»d<
S, »» Laui"'-, kommt, daß inr sudetcn-
s>"lkla >r ^«en Iahr° über 4000
r-rseits in ° ^ ° 1 i? » wurden,
" Gemeinden
eine
worden ist. Cs
" ts
Pro-
in Genf sür solche
offenbar keine
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"»d Protests
i-ht, angeregt
stbe»tsK'»°l'^äh^°E MethoVen de?Pr" gär' "Re'
ii^ M^d^g^deri^lb öu^betmch^ Millionen
"vh' /ich
Hermann Vagusche.
sich
a» i
Drr Tis ter Anutk.
Das schaffende Deutschland hulbigt bem Mrer, bem ersten Arbetter bes Relches.
Ein Bilt ist angettüen!
Der l. Mai im Zeichen der Volksgemeinschast.
Verlin, l. Mai. Das nationalsozialistische Deutsch-
land hat zum vierten Mal den 1. Mai gefeiert und an
diesem Nationalen Feiertag sich erneut zu einem Ve-
kenntnis für Führer und Reich vereinigt. Cs
war ein Tag der Freude und des Friedens,
an dem die Millionemnaffen der schaffenden Deutschen
mit vollem Herzen Anteil nahmen. Als in der Frühe des
1. Mai die Glocken dissen Freudentag einläuteten, hatte
ganz Deutschland ein Festgewand angelegt. In
Stadt und Land, von der Küste bis zur Alp, wehten die
Fahnen des Reiches, die das Wunder der deut-
schen Volkwerdung verkündeten. An diesem Tag
hat das deutsche Volk auf ein weiteres Iahr des Auf-
stiegs unter der Führung Adolf Hitlers zurück-
blicken können und es hat erneut sich zv der Friedens-
politik scines Führers bekannt.
In.Berlin begann der Tag mit einer grotzen Iu-
gendkundgebung im Berliner Poststadion, wo
80 000 Iungen und MLdel versammelt waren. An diese
Iugendkundgebung, über die wir an anderer Stelle be-
richten, schloß sich die Sihnng der Reichskultur-
kammer, in der Reichsminister Dr. Goebbels die
Bilanz zog über ein Iahr deutschen Kunst- und Kultur-
schaffcns. Am Schluß seiner Rede verkündete er, daß dem
bekannten Regiffeur CarlFroelich der nationale
Filmpreis und dcm Stuttgartcr Dichter Gerhard
Schumann der nationale Buchpreis verliehen
worden sei.
Der Ctaatsakt m Lustgarien.
Llsbsr zwei Millionsn Berliner hatten sich gsgen
l) Uhr im Berliner Lustgarten und in den Anfahrt-
straßen versammelt, um Zeuge der größten Dcmon-
stration des schaffenden Deutschlands zu sein und um
die große Rede des Führers an das deutsche
Volk zu hören.
Am 10 ilhr bereits hatte der Cinmarsch der Chren-
abordnungen in das aewaltige Rechteck des Lüstgartens
bcgonncn. Kurz nach II. ilhr marschierten 17 Feldzeichen
und 700 Fahnen der Deutschen Arbeitsfront auf dcn
Schlüterhof des Kchloffes zur Frcitreppe. Die Feldzei-
chen der Leibstandarte und die älteste Berliner SA-
Standarte nehmen vor dem Rsdnerpult, die übrigen zur
Linken und Rechten Aufstellung. Als die vier Musikkorps
der Wehrmacht den Vadenweiler Marsch intonierten, der
ankündigt, daß der Führer seine Triumphfahrt
zum Lustgarten angctreten hat, zicht dcr Himmel dic leh-
ten Schlcicr sort, überstrahlt schönste Maicnsonne ein
farbensattcs, »nvergeßlich schönes Bild. Von der Fest-
straße her klingt fernes Vrausen herüber und schwillt zu
mächtigcn Akkordcn an:
Kommandos ertönen, die Musikkorps spielen den
Präsenticrmarsch, dröhnender Iubel geleitct den Führer
in den Lijstgarten. Begleitet von Reichsorganisations-
leiter Pr., Ley, Reichsministcr Dr. Goebbels, dem Ober-
bcfchlshabcr - der Luftwaffe, Generaloberst Göring,
Reichsführer der SS Himmler, und seiner ständigen Ve-
gleitung, schrsitet der Führer die Front der Chrcn-
sormationen ab. Als er die Freitreppe betritt, wiederholt
sich der Iubelsturm, der von den Fanfaren unterbrochen
wird, die den Veginn des Staatsaktes ankündigcn.
NsrLlksMi-risker Di?.
nimmt dann das Wort zu folgender Rede:
Mein Führer!
Ich entbiete Ihnen den Gruß der Rcichshauptstadt.
Zwei Millioncn Bcrliner, Männer und Fraucn, haben
Ihnen bei der Anfahrt über die Triumphstraße ihre Hul-
digungen entgegengebracht. In diese Huldigungen haben
im ganzen Land, in Stadt und Dorf, bis in die letzte
kleinste Bauernhlltte die deutschen Menschen mit einge-
stimmt. Cs ist dieses ganzedeutsche Volk, mein
Führer, das Ihnen am 29. März seine Dankbarkeit,
seine Treue, aber auch sein Vertrauen zum Aus-
druck gebracht hat.
Sie haben der Nation dieGrundlage eines
neuen Lebens gegeben, eine Grundlage, die Sie mit
dem ganzen Volk züsammcn durch Arbeit und im Kampf
gebaüt und befestigt haben.
Sie waren in diesen Iahren der Herold des
Volkes.derWegwciser derNation. Sie
haben diesem Volk den rnneren Frieden wieder-
gegeben.
Dieses Volk weiß, daß Sie, so Gott wiü, auch ein
Wegbereiter des äußeren, des Weltsriedens, sein
werden. Sie waren uns in diesen Iahren Vorbild im
Mut und in der Arbeit. Es ist keine Phrase, wenn
die Nation von Ihnen sagt, daß Sie ihr erster
Arbeiter sind. (Stürmische Heilrufe.)
Das danken Ihnen die Millionen in Zechen und
Gruben und die Millionen hinter dcm Pslug. In Trcue
und Vertrauen mit Ihnen verbunden wollen wir Ihnen
am heutigen Festtag des Volkes ein starkes Gefühl mit-
gsben, das Sie mitnehmen sollen in die Arbeit des kom-
'menden Iahres deutschen Aüfbanes.
In dirssm Sinn, mein Führcr, grüßen wie Sie mit
unsecem ätten Kampsruf: Sieg-.Hetl! Sieq-Heil! Sieg-
Heil!
In das Sisg-Hcll auf dsn Führer fallen die Hun-
Der Führer spricht im Lustgarten zirm venkschen Dolk.
(Scherl Bilderdienst, K.)
dcrttausende auf der Stätte der Kundgebung, aber auch
die Millione» auf der Fcststraßc begeistert ein.
Langsam ebbt dsr Jubel ab. In atemlo,er Stille er-
wartet das deutsche Volk die Parole des Führers
sür das kommende Iahr.
Der Führer hielt dann folgcnde Rede:
Meine deutschcn Volksgenoffen und -genoffinnen!
Wenn srüher über deutsches Lanb der 1. Mai kam,
dann beganncn die Regierungen zu zittern: Wclchen
Ausgang wird wohl dieser Tag bringcn? Das war da-
mals dic bange Frage. Aus der einen Seite marschierte
das sogenannte „freie revolutionäre Proletariat" und
aus der andercn Seite, da behütete dcr Rcpublik treue-
ster Schirmherr die Oeffentlichkeit vor der Auswirkung
dieser Freiheit. Der Gummiknüppcl stand bercit, dcr
Freiheit die gebührende Form beizubringen und sie im
Zaum zu haltcn. In der Novembcr-Revolution pslegten
an diesem Frühlingstag, äm Tag der werdenden grünen
Natur, die Menschen gegcnseitig aufeinander einzu-
schlagsn. Ieder 1. Mai brachte T ote und viele hun-
dert Verlehte, und die Menschen waren froh, wenn
er wieder vorbei war. Und wenn wir heute die Vlicke
außerhalb Deutschlands schweifen laflcn, dann kommt es
uns vor, als wäre es dort auch jetzt noch nicht viel
anders.
Als wir im Iahr 1933 zur Macht kamen, da besand
stch in diesen Wochen das deutsche Volk mitten in einem
gewaltigen geschichtlichen Umbruch. Cine Revolu-
tion ging übcr Deutschland, aber sie unterschicd sich von
ähnlichcn Vorgänge» früherer Art durch dic unerhörte
Disziplin >hres Vorgehens und ihres Ablauss. Nicht
wildc Haufen zogcn damals durch die deutschen Straßcn
»nd vernichteten die Werke des Aufbaucs unsercs Vol-
kes, zerstörten Häuser und Anlagen, plündcrten die Ge-
schäfte — nein! Aber obwohl Deutschland äußerlich ein
Bild des tiefsten Friedens bot, vollzog sich doch im In-
nern diegrößte Llmwandlung der deutschen
Geschichte, eme Revolution, legalisiert durch das Ver-
traucn des Volkes, ein« Revolütion, die eigentlich nur
ausräumte, was in stch schon zerbrochen war.
Sie hat dem deutschen Volk nicht eine neue Äuffas-
Am 1. Mai auf dem Heidelberger Maifeld.
(Aufnahme: Rupp)
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L> Z!»? D». «^'"'^»-.^airo-foroernngszebubr-n, unü zs «pfg.
AttjnV ->st uj-^^^i'reiL ist voraus zahlbar. Einzslnummer
^db.l?Z ln»i ^ .le:run, am Erichsinen oerhinderl, beltehi b«tn
i.> Un,,j, ^schablgung. Ericheinl wochentäglich N Uhr.
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Anzeigenpreis: 6 Rpfa. für die 22 mm breite Mclllmeter-eile /
5 Rpfg. für .Kleine Anzergen", die nicht der Wirtschaftswerbung
dienen> für Stellenanzeigen, Schiffahrtsanzeiaen, Verlegeranzeigen.
Preis für Text anzeigen: 30 Rpfg. sür die 79 nrm breite
Millimeterzeile. Nachlässe nach Malstaffel i und II oder
Mengenstaffel 8. Z. It. ist Anzeigen - Preisliste 5 gültig. Erfül-
lungsort und Gerichtsstand ist Heidelberg. Geschäftszeit 8—18 Uhr.
Postscheckkonto Ludwigshäfen 7221. Für Nückgabe nicht verlangter
Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet.
Druck unv Berlac, von Frredrich Schulzein Heidelber».
Schriftleituna: Hauvtstraße 23 Fernsvrecher-S.-A. 7351—53.
Samstag, 2. Mai
Hauptgeichäftsstelle Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Hasvelgasse 1.
1936
Deilische klage« m.
b^, ° «kerbund in Gcnf sind im Lauf der
k>ev r tauscnd Befchwerdon und Äittschrif-
ksil- "parschen Minderheits-Volksgrup-
Ä ' die Vor allem haben deutsche Volks-
>vj7,'e h >, n ^"bern Staatsverbänden leben, wegen der
^e»i ?°it ber Minderheiten-Schuhbestimmungen sich
^chus^ande ^.sotesten und Beschwerden
" >o, dief„. . Eie haben an den Völkerbund, den
Minderheiten
nach
der
anvertraut ist,
ist, ^ierf, , blationalcn ^»noerycnen anverlruur n»,
» dirs°„ der Völkerbund hat, was sehr auffallend
r^yb ^iner ^esähr tausend Veschwerdcn nur etwa
^eii/iesex cA?^ren Bctrachtung gcwürdigt und nur
^'ttschristcn und Proteste zu einer Cnt-
^rdl,'ed? ?ebracht. Die übrigen Schriftstücke liegen
, »Uen„>., '» den zahlloscn Aktenschränken. Sie
ber^°kiig^^> dwt dort liegen blciben. Die Klagen dcr
leibst' „ " zu ^"»dcrheiten erreichen nicht das Ohr
k>«bn?nr
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»ch gra„« . Völkerbund gewandt. Dieser Protest
-chvs, e» einen Crlaß des VertLidigungsministers
^aus^chkei, Machnik, durch den rn Zukunft
>-°e» i ^anh "" 9 - dcs tschechoslowakischen Staates
Mh u? wllvu ?» sudetcndcutschc llntcrnehmungcn ertcilt
"d, Äbeiter« "'enn die Bekcgschast sich aus Ängeftellten
N<tr, ^as mj, dusammenseht, die „staatlich zuverläffig"
3-^er s'? >Uk„/^'» Crlaß beabsichtigt ist, ist ziemlich
l-sch.'Aeu g,,"endeutschen Angestellten und Ar-
cn? I i,-°n ei-?,-.^» Vetricben entlassen und durch
werden. Die Absicht geht noch wciter:
sch-U all,»>,,o, ? » tsche Gebiet soll durch diese
j'n Zi,?nrass »^yi'ch seines zum grotzen Teil rcindeut-
n» dxs,' das Ej °»tkieidet und tschechisiert werden,
»'chkest ' 3ahr ill^^ager Regierung übrigens bercits
l^t sj^ersgs » >» mit größtein Cifer und zäher Beharr
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Z°Uu ^näu'^'te
uu» ü? 7? S t a a t sschutzg e s e h e s, das 'am
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e>!u .Erluäff^'^eit" enthaltcn, wobci es^ir
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ANunut'^» Zielen vollkommen mit den Äbsichten
>n »g in, ^ t a a t s s ch uh g e s e tz e s,
ÄV°Na,ä''esein 8'»gcr Parlament beschloffen wurde.
i,^kiir,?ä.e» ej„^^eseh ,,, hsu Begriffsbestimmung dcr
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n>st»staatlich zuverläffig" gilt. Die Groß-
z ^Znan dabei verfährt, mag man daraus
a''» ^»ere^VsO. die Mitglieder aufgelöster Parteien
tu^^eik^^n. eh? „staatlich unzuverläffig" gebrand-
>ch„^Ne?Ü?. t>esj,!? Dehörden, die in dieser Frage die
s,g Me ' !.» dursen, sind, wie das Geseh bcftimmt,
c,»?t iu,„^Ngeb »erpflichtct, die Gründe für ihre Cnt-
Nv^? »u ,^'öiu ,,»»» es gibt, was für einen Rcchts-
^Ne sondcrbar ist, keine Mögkichkeit,
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>Sbs. >- lujt .a-s ..sw^rii^ cr»j„
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i>u<, ^ N s s?t»>ff, o»2 Recht verlichen, über die privaten
i>-u » duäs'ch t g,'" den sudetendeutschen Grenzgcbieten
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C
Der Verkauf von Grund-
»?n>eu ^-n. ^"»ch .»>it Zustimmung der Militärbehör
bitt,?°>>u >?i-an>,n "» E>»us baucn
Euk!' Cu°i deu ^bcr Wald i» Ac»„- ...
Zs„> t-ud,,. t r e ^ .-»"litärbehörden die Genchmigung er-
' ttchcn? i,"»g »nd Unterdrückung' der
wer Wiesen mit
Wald in Acker verwandeln will.
28.
»s
D
stehs
b»s >st der Sinn des Gesetzcs und sein
tir>u?!!'NNal.5t. Itetn ^ > e o e n S v c r t r a g von <st. lser-
.'ntsaÄn« uv>."ueu !» lesen: „Die tschechoslowakischcn
bst ,Hiich tz'' °>c e>ncr Minderheit nach Na-
Ti-, b r j o - - i, angchören, werden rcchtlich und
> I sL» tschb- Vehandlung genießen, wie
stiia', in de„ e»stz.^°choslowakische» Staatsangehörigen."
bst .,bie n..."^eilu,,„ ? zählt, wie man hierbei bemcrken
N»d'!chech„,',»ersch^! n und unverlehlichen Verträgen". Cr
b°rh,f°iUu »"'»Zkijch," »°» etwa fünszig Nationen. Und
Ü"r i»°» jcd,^?>wor,n^Uierung hat sich damals hoch
>? Düo„ öest baß fie die Rechte der Min-
^»kch°n Cch,? hvch ??"en werde. Sie hat sich nicht
>»,.?> >h^ °>>h -?nd heilig verschworen, sondern sie
c.°?>r s,iä." tcr, i^°chte der Sudetendeutschen auch
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T°b!
Aert?^hvf'b!?°r sein^'?« anerkannt. Und es
^tuaiÜ?- in' > ä»uin'^?°r Welt oder einem unbesangenen
^ch?s^UhqestsOn Cch",' '.»»» diese Jusagcn und
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lang bringen kann mit diescm
z» Millionen deutsche Mcnschcn
»atsbürgern zweiter Klaffe macht.
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"'?» invon den 800 000 Arbeits -
bie'd"^» bgg oA ganzen Tschechoslowakei zählt,
!!°Nte ci^Utsch^ ^»auf das sudctendeutsche Gebiet
, i>ht,!'» x,b u st „ >°rle von MLHren entsallsn. Das
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^i„.°eujr^.>>ruua« Und cr> ^ ^ - ..
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Drr Tis ter Anutk.
Das schaffende Deutschland hulbigt bem Mrer, bem ersten Arbetter bes Relches.
Ein Bilt ist angettüen!
Der l. Mai im Zeichen der Volksgemeinschast.
Verlin, l. Mai. Das nationalsozialistische Deutsch-
land hat zum vierten Mal den 1. Mai gefeiert und an
diesem Nationalen Feiertag sich erneut zu einem Ve-
kenntnis für Führer und Reich vereinigt. Cs
war ein Tag der Freude und des Friedens,
an dem die Millionemnaffen der schaffenden Deutschen
mit vollem Herzen Anteil nahmen. Als in der Frühe des
1. Mai die Glocken dissen Freudentag einläuteten, hatte
ganz Deutschland ein Festgewand angelegt. In
Stadt und Land, von der Küste bis zur Alp, wehten die
Fahnen des Reiches, die das Wunder der deut-
schen Volkwerdung verkündeten. An diesem Tag
hat das deutsche Volk auf ein weiteres Iahr des Auf-
stiegs unter der Führung Adolf Hitlers zurück-
blicken können und es hat erneut sich zv der Friedens-
politik scines Führers bekannt.
In.Berlin begann der Tag mit einer grotzen Iu-
gendkundgebung im Berliner Poststadion, wo
80 000 Iungen und MLdel versammelt waren. An diese
Iugendkundgebung, über die wir an anderer Stelle be-
richten, schloß sich die Sihnng der Reichskultur-
kammer, in der Reichsminister Dr. Goebbels die
Bilanz zog über ein Iahr deutschen Kunst- und Kultur-
schaffcns. Am Schluß seiner Rede verkündete er, daß dem
bekannten Regiffeur CarlFroelich der nationale
Filmpreis und dcm Stuttgartcr Dichter Gerhard
Schumann der nationale Buchpreis verliehen
worden sei.
Der Ctaatsakt m Lustgarien.
Llsbsr zwei Millionsn Berliner hatten sich gsgen
l) Uhr im Berliner Lustgarten und in den Anfahrt-
straßen versammelt, um Zeuge der größten Dcmon-
stration des schaffenden Deutschlands zu sein und um
die große Rede des Führers an das deutsche
Volk zu hören.
Am 10 ilhr bereits hatte der Cinmarsch der Chren-
abordnungen in das aewaltige Rechteck des Lüstgartens
bcgonncn. Kurz nach II. ilhr marschierten 17 Feldzeichen
und 700 Fahnen der Deutschen Arbeitsfront auf dcn
Schlüterhof des Kchloffes zur Frcitreppe. Die Feldzei-
chen der Leibstandarte und die älteste Berliner SA-
Standarte nehmen vor dem Rsdnerpult, die übrigen zur
Linken und Rechten Aufstellung. Als die vier Musikkorps
der Wehrmacht den Vadenweiler Marsch intonierten, der
ankündigt, daß der Führer seine Triumphfahrt
zum Lustgarten angctreten hat, zicht dcr Himmel dic leh-
ten Schlcicr sort, überstrahlt schönste Maicnsonne ein
farbensattcs, »nvergeßlich schönes Bild. Von der Fest-
straße her klingt fernes Vrausen herüber und schwillt zu
mächtigcn Akkordcn an:
Kommandos ertönen, die Musikkorps spielen den
Präsenticrmarsch, dröhnender Iubel geleitct den Führer
in den Lijstgarten. Begleitet von Reichsorganisations-
leiter Pr., Ley, Reichsministcr Dr. Goebbels, dem Ober-
bcfchlshabcr - der Luftwaffe, Generaloberst Göring,
Reichsführer der SS Himmler, und seiner ständigen Ve-
gleitung, schrsitet der Führer die Front der Chrcn-
sormationen ab. Als er die Freitreppe betritt, wiederholt
sich der Iubelsturm, der von den Fanfaren unterbrochen
wird, die den Veginn des Staatsaktes ankündigcn.
NsrLlksMi-risker Di?.
nimmt dann das Wort zu folgender Rede:
Mein Führer!
Ich entbiete Ihnen den Gruß der Rcichshauptstadt.
Zwei Millioncn Bcrliner, Männer und Fraucn, haben
Ihnen bei der Anfahrt über die Triumphstraße ihre Hul-
digungen entgegengebracht. In diese Huldigungen haben
im ganzen Land, in Stadt und Dorf, bis in die letzte
kleinste Bauernhlltte die deutschen Menschen mit einge-
stimmt. Cs ist dieses ganzedeutsche Volk, mein
Führer, das Ihnen am 29. März seine Dankbarkeit,
seine Treue, aber auch sein Vertrauen zum Aus-
druck gebracht hat.
Sie haben der Nation dieGrundlage eines
neuen Lebens gegeben, eine Grundlage, die Sie mit
dem ganzen Volk züsammcn durch Arbeit und im Kampf
gebaüt und befestigt haben.
Sie waren in diesen Iahren der Herold des
Volkes.derWegwciser derNation. Sie
haben diesem Volk den rnneren Frieden wieder-
gegeben.
Dieses Volk weiß, daß Sie, so Gott wiü, auch ein
Wegbereiter des äußeren, des Weltsriedens, sein
werden. Sie waren uns in diesen Iahren Vorbild im
Mut und in der Arbeit. Es ist keine Phrase, wenn
die Nation von Ihnen sagt, daß Sie ihr erster
Arbeiter sind. (Stürmische Heilrufe.)
Das danken Ihnen die Millionen in Zechen und
Gruben und die Millionen hinter dcm Pslug. In Trcue
und Vertrauen mit Ihnen verbunden wollen wir Ihnen
am heutigen Festtag des Volkes ein starkes Gefühl mit-
gsben, das Sie mitnehmen sollen in die Arbeit des kom-
'menden Iahres deutschen Aüfbanes.
In dirssm Sinn, mein Führcr, grüßen wie Sie mit
unsecem ätten Kampsruf: Sieg-.Hetl! Sieq-Heil! Sieg-
Heil!
In das Sisg-Hcll auf dsn Führer fallen die Hun-
Der Führer spricht im Lustgarten zirm venkschen Dolk.
(Scherl Bilderdienst, K.)
dcrttausende auf der Stätte der Kundgebung, aber auch
die Millione» auf der Fcststraßc begeistert ein.
Langsam ebbt dsr Jubel ab. In atemlo,er Stille er-
wartet das deutsche Volk die Parole des Führers
sür das kommende Iahr.
Der Führer hielt dann folgcnde Rede:
Meine deutschcn Volksgenoffen und -genoffinnen!
Wenn srüher über deutsches Lanb der 1. Mai kam,
dann beganncn die Regierungen zu zittern: Wclchen
Ausgang wird wohl dieser Tag bringcn? Das war da-
mals dic bange Frage. Aus der einen Seite marschierte
das sogenannte „freie revolutionäre Proletariat" und
aus der andercn Seite, da behütete dcr Rcpublik treue-
ster Schirmherr die Oeffentlichkeit vor der Auswirkung
dieser Freiheit. Der Gummiknüppcl stand bercit, dcr
Freiheit die gebührende Form beizubringen und sie im
Zaum zu haltcn. In der Novembcr-Revolution pslegten
an diesem Frühlingstag, äm Tag der werdenden grünen
Natur, die Menschen gegcnseitig aufeinander einzu-
schlagsn. Ieder 1. Mai brachte T ote und viele hun-
dert Verlehte, und die Menschen waren froh, wenn
er wieder vorbei war. Und wenn wir heute die Vlicke
außerhalb Deutschlands schweifen laflcn, dann kommt es
uns vor, als wäre es dort auch jetzt noch nicht viel
anders.
Als wir im Iahr 1933 zur Macht kamen, da besand
stch in diesen Wochen das deutsche Volk mitten in einem
gewaltigen geschichtlichen Umbruch. Cine Revolu-
tion ging übcr Deutschland, aber sie unterschicd sich von
ähnlichcn Vorgänge» früherer Art durch dic unerhörte
Disziplin >hres Vorgehens und ihres Ablauss. Nicht
wildc Haufen zogcn damals durch die deutschen Straßcn
»nd vernichteten die Werke des Aufbaucs unsercs Vol-
kes, zerstörten Häuser und Anlagen, plündcrten die Ge-
schäfte — nein! Aber obwohl Deutschland äußerlich ein
Bild des tiefsten Friedens bot, vollzog sich doch im In-
nern diegrößte Llmwandlung der deutschen
Geschichte, eme Revolution, legalisiert durch das Ver-
traucn des Volkes, ein« Revolütion, die eigentlich nur
ausräumte, was in stch schon zerbrochen war.
Sie hat dem deutschen Volk nicht eine neue Äuffas-
Am 1. Mai auf dem Heidelberger Maifeld.
(Aufnahme: Rupp)