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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Januar bis Juni)

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Aerdelberger

Illeueste Nachrichten

MonatUch

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Ar.zz

Druck und Berlag von Frreürich Schulzein Heidelberg.
Schristleitung: Hauptstraße 23 Fernsprecher-S.-A. 7351—53.

Samstag, 8. Februar

Hauptgeschäftsstelle Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgasse 1.

1936

, Gesetz des Lebens.

^"äösischen Staatsmänner haben sich nach ihrer
glMeas London, kaum daß sie die Trauerkleidung
Und sofort an die prosaische Mtagsarbeit be-
Sk ei» >, Sonntag bis Donnerstag hcrrschte in
des ^ ^ o mati s ch er H o ch b e tri e b, der dem
jäc ^tte »l^ okolls, der die zahllosen Cmpfänge zu lei-
^ureo,.^^ 'vcnia Sorge bcreitet haben dürfte. In
des MinisterprLsidenten Sarraut und
aus ,/'">kcrs Flandin gingen unablässig die
st,. Turien « " Ku. Die Könige von Rumänien und
M°!kaws--°wre der Prinz-Regent Paul von

er^n svoil wurden mit allcn Ehren empfanqcn. Cs er-
'wr die Außenminister von Rumänien, der un-
^^kasib^.^ rtulescu,

ÄssMsida«?^ ' ^ u l e s c u, der tschcchoslowakische Mini-
>>°.^ni>ii»ii. "'Ä Außcnminister Hodza, der türkische
^.''on Rüschdü Aras, ferner die Außenmini-
und Albanien. Auch der sowjetrussische
b. Ichenöo, - Litwinow machte in Paris cine kurze
schließlich tauchte auch Fürst Star-
Q t i — als besondere Ucbcrraschung — Crz-
n b liebe» ? ° " Habsburg auf. Welch eine Menge
s«, 4ein,,-^o-stcn und welch eine Fülle von gegcnsählichen
dvn Inzwischcn hat man die Tcllcr und Schüs-
s Mds» s?"? Tasel wieder weggeräumt, Sarraut und
->e k»:, Iwd wicder allein und sie haben nun Zeit, sich
^isen zu betrachten, die sie in diesen Tagen

°ifri

>en

Der Versuch, Vulgarien

VeitE!^f"iedet ha'ben.

h M g/>tt rn den Balkanbund zu bewegen, ist
k? l t z js« st^n. Die Verwirklichung eines Donau-
, «Ne»r«.. >r erneut in sehr weite Fernen gerückt, weil dis

an-
wes-

b^ärtE.»nüberbrückbar stnd und Italien jeht noch
h ueschäftiqt ist. Das ist auch der Grund, i
ka»-^c rttelmeerpakt keine feste Gestalt anneh
" VINL s' "nd was den berühmten Ostpakt bctrifft.
dew^och der Pariser „Temps" zugcben, daß ei

dew sch/ °er Paryer „Temps" zugcben, daß er
M wepfgioten Punkt" angelangt ist, da Polcn sich im-

d-r Ech übri

NäL,-r"6' über deflen Ratifizierung die Kammer in
!c>r Woche ihre Meinung sagen soll. Zweifcllos

^orge um die Genehmigllng durch das fran-
i.'f w bew "cunent, die den Sowjetkommiflar Litwi-
Mrech^og, bei der Rückkchr von London in Paris vor-
sä>E »Unw dringend darum zu bitten, diesen feierlichen
,-Oeyr xu beschleunigen, auf den man, wie es
' -llcoskau schon lange ungeduldig wartet.

^'stanb«^!f^n Prag und Moskau ist ein solcher
M de» xO" abgcschloflen worden. llnd in Paris hat
«chispiel ^rzenswunsch, daß auch Rumänien dem
di^änjs^rr Tschechoslowakei bald folgt. Während der
^Is ^ ^ Außcnminister Titulescu durchaus bcreit ist,
,/t gcge» spiclen, -eigt sich in der rumanischen Kam-
b? jd ">^fr Annäherung an Sowjetrußland sehr star-
^NUß s^rrstand, weil man sich keinen besondcren
kS» fNia» s n verspricht, daß RumAnien eines Tages das
sMdte. Tch gebiet für das rote Sowjetheer werden
>Achichti»^"ulescu hat zwar diese Desürchtungen zu be-
llkk^vsk" versucht und erklärt, däß eine Abmachung
dak, O" ouf einer ganz andern Grundlage erfolgcn
w'srde >!, ste sich an die Dölkcrbundssahung anlchncn
^ auch diese Crklärung hat das Mißtrauen

dip? siawien, das es bisher sogar äbgelehnt hat,
chratischen Beziehungen mit Moskau wieder auf-
^al w«, So hat man in diesen Tagen in Paris wieder
^rästw« Echmerz erkennen müflen, daß nicht alle Vlü-
^Lo. ^^fen.

W» di^ oigentlich dieser große diplomatische Aufwand?
tii , »W>» r? Spinnenneh von Pakten? Der sranzösische
"rsi^k "er Flandin will, wie man weiß, die Poli-
^rn, fsts psE bereits sein Vorgänger Laval ge-
^rjsw pch und die schon seit vielen Iähren den Kurs der
'y ^lchßenpolitik bestimmt: die Politik der sogenann-
«an ^tiven Sicherheit. Niemand leugnet
si^ugeineine Sicherheit ist ein sehr schönes Ziel. Cs

Vorteile immer nur den Beteiligten zugute
ts^doH^rid die fich — wenn man ehrlich sein will, muß
t e» ä^fleben — doch gegen irgend jemand

^k Ths«. "riiflen. Cs ist äuch ganz unmöglich, ein sol
ih^ der kollektiven Sicherheit auszuarbeiten und

t.Tar e.st Mächten dicses Paragraphenwcrk, an dem sie
^schvi^r Weise mitgewirkt haben, einsach zur il n -
st» os^äel vorzulegen, wobei man, wie wir wiflcn, in
"iksf°lchw.oie originelle Dedingung zu stcllen pflegt, daß
d. ss. ä r Vertrag „als Ganzes" angenommcn wcrdcn
- kü« seiner großen Reichstagsrsde vom 21. Mai
j der Führer und Rcichskanzler Adolf
dtz»,'" durchaus unmißverständlicher Wcise gesagt:
>» ^Usba,, . Reichsregicrung ist der Auffaflung, daß der
L " einer europäischcn Zusammenarbcit sich nicht
Vsthe» > einseitig ausoktroyierter Bedingungcn
h>Vexs,.?un. Sie ist weiter der Aeberzeugung, daß sich
> s e »„»"digunq mit einem großen Ziel nur schritt-
^ ..^i^hcn kann."

f>e^ide^N noch andere Aeberlegunqen. Wenn die
äiel ^rheit, die man so cifrig anstrebt, lediglich
tvkttx? dienen soll, unhaltbär gewordcnc
s«.'side L? zu stühen und zu sichern, so wird dicses
i>tz?.Bxis^cherheitssystem vcrmutlich nur auf teilwci-
ffliik ^ vcchnen dürsen. Cin Dolk kann einen Kricg
!?!!>>. si-,uber die Dinge bleiben immcr im lebendigcn
s>ßou » n » wenn man gcqlaubt hat, mit Hilse dcs Völ-
Zhsstc», p.» s eine Inftitution der Siegerstaatcn zu

als Treuhänderin der Friedensverträge dcn

ä^Ksr»

fstro? >v»?rU-igen hilft, daß die Anterlegenen für alle
I fenlos blciben, so war dies einer von jenen

h<>i T ehcn der Gang der Cntwicklung, wcnigstens
Est Cyt?Eschland behrisft, inzwischen korrigiert
habs» Sicherheitssystcmc, die man künstlich aufrich-
^i? ?icht uur einen bedingten Wert. Und sic könncn
«ffr^ dis s-von Daucr sein.' Wir waren Augenzeugen,
ichöft.fien« iresasront aufgerichtet wurde, dicscs
pi » z»,:.-?uaderwcrk der unzerbrechbarcn Freund-
K ^ch f ff?>en Frankreich, Cngland und Italien. Cs
ädich-„ we zwei Iahre her. Von dieser Stresasront
stbrig geblieben, als der Beichluß der
Mo«, de» a ß n a h m e n Cnglands und Frankreichs
^Ik i»i- » esa-Bundesqenoflen Italien, und selbst ein
Vk^dr^er „Tcmps" hat ernste

»Temps" hat

lviL ^ Stresafront „in ihrer
^r»Dw. r —

Zweifel, daß diese

. „ ,rer ursprünglichen

">>r<^er - hergestellt' werden kann'".

^ÄsisIriede Curopas wird nicht geschaffen
!»» Gsv^dspakte, sondern kollektive Sicherheit entsteht
tjpL b».'hüqkeit und durch eine Politik, die Ach-
». > vor den Lebensgesehen einer Na-

Hermann Bagusche.

Ner Rarfettler Mvr- vor GerW

Auö ber BorgMWe des Köntgömordes.

Der Kreis der BerschWrer.

Die Angeklagten schweigen. — Die Zeugen sagen aus.

Paris, 7. Februar. Vor einigen Tagen begann in
Aix-en-Provence vor dem Schwurgericht der Prozeß
gegen die Helfershslser des Mörders des
Königs von Iugoslavien und des französischen
Außenministers Varthou, die Anfang Oktober 1934
in Marseille einem Attentat zum Opfer fielen. Nach
der Vernchmung der Angeklagten, die im allgemeinen
die Aussagen verweigerten, begann am Freitag die Zeu-
genvernehmung.

Der größte Teil der Vormittagssihung war mit der
Aussage Gcneral Georges ausgcfüllt, der damals
mit König Alexander und Außenministcr Varthou in
demselben Wagcn Plah gcnommen hatte und selbst
schwer verwundet worden war.

Gcneral Gcorges schilderte schr ausführlich die be-
kannten Cinzelheiten des Anschlaqs. Cr selbst habe, als
er sich auf den Mörder habe sturzen wollcn, mehrere
Revolverkugeln in die Vrust und die Hüste er-
halten. Nachdem er schon selbst zusammengebrochen ge-
wesen sei, habe der Mörder noch weiter auf ihn geschos-
sen und ihn am Arm verleht. Dann habe er die 'Besin-
nung verloren. General Gcorges qab der bestimmten
Aeberzeugüng Ausdruck, daß der Mörder es auch aus sein
Leben abgesehen gehabt habe.

Der zweite Zeuge war Oberstleutnant P r i o l l e t,
der unmittelbar neben dem königlichen Auto ritt und der
mit seinem Säbel den Mörder tötete. Oberstleutnant
Priollet erklärte,

daß er, als er den Mörder des Königs aus das
Trittbrett des Wagens springen sah, zunächst ge-
glaubt habe, es handle sich um einen Photographcn.

Als er jedoch die Revolverschüsse hörte und sah,
wie der König zusammenbrach, habe er sich sofort herum-
gedreht und mit seinem alten Kavalleriesäbel, einem
schwcren Vorkriegsmodell, dcm Mörder eine tiefe Wunde
an der Stirn geschlagen. Der Kroate sei zusammen-
gebrochen, nachdem er noch einen lehten Schuß ab-
gcgebcn habe, der jedoch den Wagen nur gestreift hätte.

Nach dtesen Ausführungen des zweiten Zeugen er-
klärte der Vorsihende, daß der dritte Hauptzeuge, ein
Polizeibeamter, kürzlich an den Folgen der Ver-
letzungen, die er bei seincm Cinschreiten gegen den Mör-
der erhalten hat, gestorben sei.

Der Lenker des königlichen Kraftwagens sagte
aus, er sei völlig überrascht gewesen, äls er den
Täter mit dem Revolver in der Händ aus den Wagen
habe zulaufcn schen. Cin Versuch, ihn am Schießen zu
hindern, sei miMückt. Der Angeklaqte Pospischil
warf ein: Alles dies betrifft mich garmcht. Aber ich muß
seststellen, daß der Wagenlenker nicht seine
Pflicht getan hat. Ihm fehlte es an Kaltblütigkeit.

MMte WWk'MMtt».

AlmMlhk WftunMwvaiaiida mft etner ersundenen Senkschrlft.

Paris, 7. Februar. Die politische Wochenschrift
„Vendredi" und die bekannte sranzösischc Sportzeitung
„L'Auto" decken eine unerhörte Fälschung auf,
die voraussichtlich noch ein Nachspiel haben wird.

Der Berichterstatter des Luftfahrthaushälts, Abg.
Vernier, hatte scinerzeit während der Veratung des
Haushaltsplans in der Kammer in seinem 228 Druck-
seiten langen Vericht ganze fünf Seitcn der Wiedergabe
einer Denkschrift gewidmet, die angeblich vom
Großen deutschen Generalstab veröffentlicht
sein sollte und in der „der deutsche Generalstabschef Ge-
neral Reuß" sich mit. der Notwendigkeit einer starken
Luftflotte auseinanderseht und den Willen Deutsch-
lands zum Ausdruck bringt, diese Luftwaffe so auszu-
bauen, daß sie in der Lage ist, jede Operation des
Gegners anf dem Land zu neutralisieren.

Diese Veröffentlichung der angeblichen deutschen
Denkschrift durch den Verichtcrstatter dcs Lufthaushalts
sollte offenbar dazu diencn, die Verabschiedung der
hohenKreditesürdie französische Mili-
tärluftfahrt sicherzustellen.

Gewiffe französische Kreise, die über die Zusammen-
fetzung des deutschen Generalstabs einigermaßen unter-
richtet sind, gingen nach Verösfentlichung des Berichts
des Aba. Vcrnier, der mit der Verichterstattung über
den Lufthaushalt betraut war, den Dingen nach und
haben folgendes festgestellt:

Der inzwischen verstorbene italienische General
Douhet hat in seinem in militärischen Kreisen wohl-
bekannten Vuch „Der Luftkrieg" die Cntwicklung eines
Zukunftskrieges zwischen zwei Grotzmächten be-
handelt und in diesem Zusammenhang der militärischen
Organisation Frankreichs und Deutschlands
ein besonderes Kapitel gewidmet. Die darin enthaltenen

Ausführungen waren dcm Zweck und dem Sinn des
Vuchcs entsprcchend theoretische Annahmen des
Verfaffers, der absichtlich Zukunftsmöglichkei-
ten behandelte. General Douhet hat zu diesem Zweck
einen deutschen Generalstab erfunden und an seine Spitze
die ebenso fiktive Persönlichkeit des „Generals Reuß"
qestellt, der dem deutschen Rcichskanzler angeblich eincn
Plan unterbreitet habe.

Dieser Plan ist ebenso natürlich eine freie An-
nahme wie die Figur des Generals Reuß. Den
Verichterstatter des sranzösischen Lufthaushalts hat dies
aber nicht daran gehindert, die Seiten 124 bis 127 der
Abhandlung des Generals Douhet über den Zukunsts-
krieg in seinen Vericht zu übernehmen und ihm einen
amtlichen Anstrich zu geben. Aus Seite 9 bis 1V
seines Verichts heißt es u. a.: „Um die deutsche Au f-
fassung befler zu verdeutlichen, halten wir es für
zweckmäßig, auszugsweise ein Schriftstück wiederzugeben,
das von dcm Großen deutschen Generalstab
veröfsentlicht worden ist." (!!)

„LAuto" verlangt, daß man die Verantwortlichen
zur Rechenschaft ziehe. Wenn der Verichterstat--
ter das Vuch des Generals Douhet selbst nicht gelesen
habe, so habe augenscheinlich ein Beamter des Lufffahrt-
ministeriums das Werk des italiernschen Generals ge-
schickt zerschnitten, um den Crklärungen des Pseudo-
generals Reutz denAnschein der Cchtheit zu
geben.

Eine Untersuchung sei auf alle Fälle notwendig,
denn das französische Parlament habe diese neue
Schädigung seines Ansehens wirklich nicht
nötig.

Die heutige Ausgabe nnseres Dlattes umfaßt
den beiden Unterhaltungsbeilagen „Die Heimat"
„Die Feierstunde" insgesamt 22 Seiten.

unN

Cr Hätte nur Gas zu geben brauchen, um den Anschlag zu
verhindern.

Dann wurde der Zeuge Simonowitsch, der
oberste Leiter der jugoslawischen Sicherheitspolizei, ge-
hört, der in über einstündiaen Ausführungen über ver-
schiedene frühere Astaschl-Anschläge berichtete, so
über den Cisenbahnanschlag im Iahr 1930 zwischen
Agram und Velgrad. Nach dem 5. Ianuar 1931 hätten
die kroatischcn Terroristcn zahlreiche Anschläsie gegen
öffentliche Gebäude und Kasernen sowie gegen
internationale Züge verübt, die Iugoslawien durchsuh-
ren. Vei allen diesen Anschlägen seien zahlreiche Men-
schen, darunter Frauen und Kinder, ums Leben gekom-
men; auch mehrere Polizeibeamte seien aetötet oder ver-
leht worden. Die Leitung aller dieser Änschläge hätten
stets Pawelitsch und Percewitsch gehabt. In den Iahren
1932 und 1933 allein seien 13 Anschläge, darunter meh-
rere Mordanschläge, verübt worden.

Seit Veginn des Iahres 1933 habe man mit den
Anschläqcn gegen den König von Iugoslawicn, der
die Eiiiheit des serbisch-kroatischen Reiches ge-
schaffen habe, begonnen.

Man habe einen ersten Täter in Agram namens Peter
Oreb bestimmt. Dieser Mordanschlag sei bekanntlich
mißglückt, da man Oreb rechtzeitig verhaften konnte.
Der Zeuge sagt weiter aus, daß der Angeklagte
Raitsch an mehreren Feuerzusammenstößen mit jugo-
slawischen Grenz- und Polizcibeamtcn beteiligt gewesen
sei, von denen mehrere ums Leben gekommen seien.

Simonowitsch ging dann auf die Vorbereitun-
gen des Anschlages von Marseille ein. Die
Anstifter dazu seien Pawelitsch und Percewiffch. llm
nicht denselben Fehler zu begehen wie in Agram, seien
zu diesem Anschlag ganz besonders erfahrcne, mu-
tige uiü> kaltblütige Terroristen ausgewähtt
worden.

Kalemen sei cin Verbrccher, der schon mehrere
Opser in Vulgarien auf dem Gewiflen habe. Er
sei sozusagen der Henker der llstaschis.

Pospischil sei ebenfalls ein Mann von großer Kalt-
blütigkeit, der gleichsalls mehrere Morde begangen habe,
darunter an zwei Polizetbeamten in Agram. Cr sei es
auch, der alle Bomben zu Anschlägen gegen internatio-
nale Züge hergestellt habe. Kralj sei der Helsershelfer
von Pospischil. Außerdem hätten sich die Angeklagten
auch mit der Herstellung falscher Pässe beschäftigt.

Hicraüf erhob sich der Anqeklagte Pospischil
und erklärte mit verkrampften Händen und erbittert:

Ieder liest heute auf Seite 3:

.WelteMi»mlerr GM mi> Pech
im IMmreich."

Von Sepp Popsinger.

Erlebnifle und Abenteuer eines jungen Deutschen
in Amerika.

Sie SIympMe Wccheilunde Im EAiMion.

"WW

Der Führer eröffnet die IV. Olymvischen Winterspiele.

(Weltbild.

Bildrechts:

Der Einmarsch ber Nationen. Oben die deutsche Mannschaft, die Reichssportführer
v. Lschammer und Osten anführte, uuten die Norweger mit der Weltmeisterin im
Eiskunstlaus. Sonja Henie. . (Atlantic. K.)
 
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