Heidelberger
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Seidelbecgec Nnzelgec / Oeibelbecgec Zeitung
2n ganz Nocdostbaden oecbceitete Lagerzeitung.
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Nr. 31
Druck unü Äerlag von Friedrich Schulze in Heidelbera-
Schristleituna: Hauptstraße 28 Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Donnerstag, 6. Februar
Hauptgeschästsstelle
Hauptstraße 23. Fernsprecher-S.-A. 7351-53.
Zweigstelle: Haspelgasse 1.
1938
Ds; slPyische Feser.
heutigen Donnerstag hat in Garmisch-
^artenkirchen mit den Winterspielen die XI.
H/^nrpiade begonnen. Die Olympia-
sang es hinaus: „Ich rufe die Iugend der
^ eit>" die Iugend kam. Sie strömte nach
str um hier in einem friedlichen Wett-
^ e,t der Nationen in jenem hohen und edlen Geist.
Iahrtausenden im hellenischen Natio-
i-cheiligtum die griechischen Iünglinge befeuerte,
w e Kräfte zu messen. Der französische Varon
r^o^bertin, der im Iahr 1894 den olympi-
/^en Gedanken wieder zum Leben erweckte, darf
^ ^ Freude und Stolz das Werk betrachten, das
'chuf, und der Vorschlag, ihm in diesem Iahr
h?' Friedenspreis der Nobelstiftung zu
. Ueihen, darf des Veifalls aller sicher sein, die in
be" ^bmpischen Spielen eine der schönsten Pro-
^ eines weltumspannenden Frieöensge-
unkens erkennen.
Der deutsche
>>chammer und
^n wiederholt
die
Reichssportführer von
Osten hat in seinen Re-
völkerverbindende
seri
ee des Sports gefeiert.
enzen der Staatsmänner nicht
Was alle Kon-
oer wraarsmanner mcyr vermögen, was
^akte und Vündnisverträge kaum jemals errei-
?^n, die Olympiade hat es noch jedesmal bewiesen
. nd ste uiird es auch in diesem Iahr aufs Neue be-
^sien: daß es zwischen den Völkern der Crde
Neu Wettstreit geben kann, derohne Waf-
n ausgetragen wird und daß alle Nationen sich
r der Landesflagge des Siegers verneigen. Der
^chmpiakämpfer ficht nicht für seinen persönlichen
^nhm, er kämpft für die Chre seines Lan -
l Er dient einer höheren Idee: dem sport -
,'chen Gedanken, in dem alle Natio-
kü
finden, getreu dem olympischen Cid, zu
^,?chfen „in ritterlichem Geist zur Ehre unserer
ander und zum Ruhm unseres Sports."
si Die Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen
nur das Vorspiel zu den Haupt-
ii Nipfen, die im August im Stadion in Ver-
^ begjnnen werden. Das nationalsozialistische
^Ntschland hat seine ganze Lhre darein geseht,
-^ch mustergiltige Organisation einen glänzenden
? ?rchuf der Spiele sicherzustellen. Neue Zu-
i, ^tsstraßen sind gebaut und auch für die Knter-
yi>Ngur,g der zahllosen Gäste ist in umfassender
^eise Vorsorge getroffen worden. Man hat an
Verpflegung gedacht und an ihren raschen
»?"ansport. And nicht zuleht hat man daran
z^cht, den vielen ausländischen Gästen, die aus
^ Ländern der ganzen Welt den
zu uns gefunden haben, Deutschland
Zeigen: dieses neue Deutschland,
!:!'->
so viele von den fremden Gästen in einem
^ )en Licht gezeigt worden ist und das sie nun,
E^indert, nach allen Nichtungen durchstreifen
^en, um so unser Volk bei seiner friedlichen
ktz^t kennen zu lernen. Nichts wird für sie lehr-
^cher sein, als dieser Anschauungsunterricht.
q^chts kann beffer geeignet sein, gewisse Urteile
Trrtümer und als Unwahrheiten zu entlarven,
tz. eine solche Cntdeckungsfahrt durch deutsches
Alle Tore Deutschlands sind weit geöfsnet.
^gen sie alle Umschau halten. Wir können uns
kei» Defferes wünschen. Wir verbinden damit
politische Propaganda, weil ja, wie schon
erholt erklärt wurde, der Nationalsozialismus
ks^ Ausfuhrware ist. Aber wir hoffen, daß das
Auge der fremden Gäste erkennt, was in
gpschschland sich gewandelt hat und neu
^vrden ist.
sq, Als im Iahr 1896 in Griechenland das olympi-
Feuer erneut entzündet wurde — an jener
b^rte, mo es zuerst aufgeflammt und dann wie-
betz^'loschen ist — da wurde in jener Stunde ein
Gedanke geboren: daß der Sport die
z,, 'rer und Nationen zu einem gleichen Ziel
P^rsen vermag. Und wenn heute in Garmisch-
z^^enkirchen die weiße Fahne mit den fünf Rin-
gjtzIrm Mast emporsteigt, als Zeichen des Ve°
k>vk ^ öes großen Wettkampfs, so ist lie das Sym-
><>ld ^"er Idee, die einst in Hellas geboren wurde
beute die Völker zu neuen friedlichen Käm-
uud zu neuen Siegen ruft. *
^fllahuiesyerre slir die NT-Frauenschast.
Me Anordnung des Stcllvertreters des Führers.
F^erlin, 5. Februar. Der Stellvertreter des
Pers hat folgende Anordnung erlasscn:
^se NS-Frauenschaft hat inzwischcn einen
Fh Mederstand erreicht, dcr zur Lösung dcr ihr als
y^rnnen-Organisation der deutschen Frauen gestell-
nfgatzen vollkommen genügt.
bjtz ^ bestimme dahcr, daß die weitere Ausnahme in
>djrtz S-Fraucnschaft ^m 1. Februar 1936 gesperrt
Reichssrauenführerin ist mir sür die genaue
>wng dieser Anordnung verantwortlich.
^iitzr-^" dieser Anordnung wird die Aebernahme von
Aetzs.ENtnnen des BdM, hes dcutschcn Fraucn-Arbeits-
nus dem Frauenamt der DAF in die NS-
Mlchaft nicht berührt.
hicrsür notwcndigen Anordnungen erläßt die
^Sen un Cinvernchmen mit den zustän-
Dtenststellcn. (gcz.) R. tz eß.
Die 4. SlWpWe« WmteWele.
Seute feierMer Begmn m Gegenwart des Mrers.
AsmrsÄ der M Nationen.
Feierlicher Festakt.
Garmisch-Partenkirchen, 6. Februar. Heute ist der
Tag gekommen, an dem die XI. Olympiade mit den
IV. Olympischen Winterspielen feierlich eingelei-
tet wird. Heute Donnerstag vormittag um 10 Uhr sam-
meln sich die Teilnehmer zum großen Cinmarsch-
zug und pünktlich um II Ahr wird der Cinmarsch
der 28 Nationen beginnen. Der Prästdent des
Organisationskomitees, Dr. Ritter vonHalt, wird
eine kurze Begrüßungsansprache halten und genau um
11.26 Ahr werden dieOlympischen Spiele für
eröffnet erklärt werden. Cine Gcbirgsbatterie wird
Salut schießen. Vier Musikkapellen wsrden die Olympia-
Hymne spiclen, die Olympische Flamme wird entzündet
werden und am hohen Mast wird die Olympische
Flagge hochsteigen. Dann wird W- lly Bogner
im Namen aller Teilnehmer den Olympischen Cid
sprechen, worauf der Ausmarsch der Delegationen den
feierlichen Akt abschlicßt. An dieser Cröffnungsfeier wer-
den Zehntansende teilnehmen. Im weißen Winterkleid
bietet das Werdenfelser Land ein bezauberndes Bild.
Am gestrigen Mittwoch, dem Vortaq des offiziellen
Veginns der^ IV. O ly mpisch en Wint erspiel e
hat sich das wintcrliche Festkleid, das über dem
Werdenfelser Land liegt, so verdichtet, daß auch ein er-
neuter Wetterumschlag keine Gesahren bringen könnte.
Der ist aber nach den Crklärungcn des Ölympischcn
Wetterdienstes und aller Wetterkundigen anch nicht zu
erwarten, die Temperatur ist unter dem Nullpunkt ge°
blieben, und es schneit zu aller Freude lustig weiter.
Die Begeisterung, mit der der feierliche Austakt
crwartet wird, ist von allen Gesichtcrn zu lesen.
In der Olympiastadt herrscht eine Hochstim-
mung, die kaum noch zu überbieten ist.
Die fahnenübersäte Stadt mit ihrem überreichen Schmuck
an Grün und Girlanden, mit ihren Triumphbögen und
den vielen olympischcn Zeichen bietet in dem glihernden
Schneegewand einen großartigen Cindruck. Cin ununter-
brochener Strom von Menschen aus allcn fünf Crdteilen
pilgert von einer Kampfstätte zur anderen. Dic Sport-
kleidung in bunten Farben herrscht vor. Mit und ohne
Schier, in kleinen Gruppen und in großen Kolonnen
streben Aktive und Schlachtenbummler zum Cisstadion
oder zu den Uebungsstätten der Schiläufer, umstehen sie
die Lautsprcchcr, die sröhliche Weisen übcrtragen. Viel
besucht ist auch die Anterkunftshalle der NS-Gerneinschaft
„Kraft durch Frcude", die kurz vor ihrer Vollendung
steht.
Im Olympischen Stadion hält das Deutsche Olym-
pische Komitec für die Wintcrspiele cine General-
probe ab. Ritter von Halt und Altmeistcr Bog-
ner, der den Olympischen Cid sprechen wird, probieren
das Mikrophon aus, Arbeitsdienstmänncr, mit den Schil-
dern der Nationen in deutscher Sprache, üben den Cin-
marsch dcr Nationen, und das Gcsamturteil allcr, die dcr
Generalprobe beiwohnen, ist die Aeberzeugung, daß es
bis in das Kleinste klappen wird.
Der Arbeitsdienst hat an dem Gelingen
dicser IV. Wintcrspiele seinen bcsondercn Anteil.
Wenn das Schmerzenskind, die Bobbahn, noch am
Vortag für das Training freigegeben werden konnte,
dann ist das sein Verdienst, denn er hat die 20 000 Cis-
ziegel, die am Dicnstag aus dem Riessersee geschnittcn
wurden, um die großc Vaycrnkurve ncu auszülegen, in
ununterbrochener Nachtarbeit befördert und unter fach-
münnischer Leitung angebracht. Ilm 4 Ahr am Mittwoch-
morgen war die Riescnarbcit geschafft, das stolze Kunst-
werk der Bobbahn vollendet.
Auf allen Kampf- und Trainingsstätten wird von
den 28 Mannschaftcn noch sleißig gcübt, jcder Nation
sind bestimmte Stunden eingeräumt. Im Schigelände sind
innerhalb der Nationalmannschaften die lehten Ausschei-
dungen vorgenommen worden, da der namentliche Nen-
nungsschluß bevorsteht.
Der Schneefall hat auch in der Nacht zum Mitt-
woch angehalten, wohin man blickt, alles ift weiß. Am
Mittwoch kam zu dem Schnee zeitweise auch noch die
S o n n e.
Der Strom der Reuankommenden reißt nicht ab.
Die sahrplanmäßigen Züge allein reichen nicht
..Iciilslbcs Sllmwia-ElirelizMtii.
SWung des zühccrs Ur Ncrricnilc um die Sinmvtichcn Svteie.
Verlin, 5. Februar. Im Reichsgesehblatt Nr. 9,
Teil I, vom 6. Fcbruar 1936 wird eine „Vcrordnung des
Führers und Reichskanzlers über die Stiftung
einesEhrenzeichens sür Verdienste um
die Olympischen Spiele 1936" vcrösfentlicht, die
die Unterschriften dcs Führers und Reichskanzlers, sowie
des Reichsministers des Innern Frick, und das Datum
vom 4. Februar 1936 trägt.
Die Verordnung hat folgenden Wortlaut:
1.
Zum sichtbaren Ausdruck meiner Anerkennung
und des Dankes des deutsche« Dolkes sür Derdienste
um die Deutschland Lbertragenen Olympischen
SPiele 1 9 3 6 stiste ich das
„Deutsche Olympia-Ehrenzeichen".
2.
Das Chrenzeichen wird inzwei Klassen
verliehen..
3.
Die erste Klasse ist ein aus fünf Valken be-
stehender weiß emaillierter goldumrandeter
Stern, der von füns goldenen geristen Strahlen unter-
brochen ist. Die Mitte des Stcrnes trägt die fünf
OlympischenRinge in weißer goldumrändeter
Cmaille. Aeber dem oberen Strahl schwebt mit ihm ver-
bunden das Hoheitszeichen des Reiches gleichfalls in
weißer goldumrandeter Cmaille. Das Chrenzeichen wird
an einem 5 ow ziegelroten, schwarzumrandeten, in der
Mitte von fünf weißen Streifen durchzogenen Band am
Hals getragen.
4.
Die zweiteKlasse ist von glcicher Form und
Ausführung wie die erste Klaffe, jedoch etwas kleiner
und wird an einem 3 vin breiten Band von gleicher Aus-
führung wie das der ersten Klaffe im Knopsloch oder auf
der linken Vrustseite getragcn.
5.
Das Chrenzeichen wird von mir auf Antrag des
Reichsministers des Innern verlieyen.
6.
Der Beliehene erhält ein von mir unterzeichnetes
Vesihzeugnis.
7.
Nach dem Tod des Inhabers verbleibt das Chren-
zeichen den Hinterbliebenen als Crinnerungszeichen.
8. . ^
Die Verleihungen sind im „Deutschen Reichsanzei-
ger" und „Preußischen Staatsanzeiger" bekanntzugeben.
9.
Mit der Durchführung der Verordnung beauftrage
ich den Reichsminister des Innern.
Verlin, den 4. Februar 1936.
Der Führer und Reichskanzler:
Adolf Hitler.
Der Reichsminister des Innern:
Frick.
eriecste
- . -
KuÄwlirn ^ WMU
Der neueste Bildbericht aus Garmisch.
Generalprobe im Skistadion. Die Träger der Schilder mit den Namen der Nationen proben den Ein-
mavsch in das StistaüiLn von Garmisch-Partenkirchen. (Presse-Btld-Zentraie, K.)
Der Mhm iii Gomisch.
Vei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele.
München, 6. Februar. (Cig. Funkmcldung.) Der
Führer verließ heute Donnerstag srüh in Vegleitung
des Reichsministers Dr. Goebbels, des Reichsstatt.
halters Gcneral von Cpp, des Reichsführers der SS,
Himmler, und anderer Angehöriger des Führer-
korps der Partei, sowie seiner Adjutanten München und
begab sich zur Crösfnung der 4. Olympischen Winter-
spiele nach Garmisch-Partenkirchen.
mehr aus. Die Reichsbahn muß noch Dor- und
Rachläuser cinsctzen.
And jeder Zug mit seiner endlosen Wagenkolonne bringt
neus Olympiadegäste mit Koffern, Rucksäcken und Skiern
ans aller Herren Länder. Kraftwagen und Omnibuffe er-
gänzen den Zugverkehr. Man sieht Fahrzeuge mit den
seltensten Nummernschildern. Dann und wann marschie-
ren auswärtige Sportvereine geschloffen an.
In der Barackenstadt drängen sich die Neu-
angekommenen um die Schalter. Soweit noch Karten für
dis sportlichen Veranstaltungen crhältlich sind, finden sie
reißenden Absatz. Auch die schmucken Festabzeichen wer-
den gerne entgegengenommen. Fieberhaft gearbeitet wird
zurzeit an der „Kraft.durch-Freude"-Halle, die in weni-
gen Tagen buchstäblich aus dem Voden gestampst wurde.
Viele Tausende von Arlaubern werden während der
Olympiade in dieser Halle billige und gute Verpflegung
erhalten. Vis zum kommenden Sonntag wird der Riesen-
raum fertig dastehen.
Auf den einzelnen Kampfstätten hcrrschte dcn gan-
zcn Mittwoch noch cinmal angestrcngter
Aebungsbetrieb. Die letzte Generalprobe!
Anzählige Menschenmaflen umsäumten das Schistadion.
Hier wnrde das olympische Cröffnungszeremonicll geübt.
Auf dem Riessersee warcn die Schnceläuser
beim lehten harten Training. Im Cisstadion zeich-
neten die Kunstlä»ser ihre vollendeten Küren auf das
Cis. Die schwere und harte Arbeit auf der Bobbahn
ist gelungen. Die Vahn ist ferti g. Am Mittwochmittäg
sauste der erste Bob talabwärts. Im offenen Gelände
sah man den Skilaufcr eifrig an der Arbcit.
Den völkerverbindenden Charakter der Olympischen
Spiele merkt man übrigens immcr wieder auf Schritt
und Tritt. Wenn nicht die Sprachen verschieden wären
und die Abzeichen der Nationalitäten, dann würde man
meinen, daß nicht 28 Nationen in Garmisch-Partenkirchen
vertreten sind, sondern nur eine einziqe qroße Nation:
dasolympischeVolk.
In wenigen Stunden werden Fanfaren im Stadion
den feierlichen Auftakt geben zum Kampfbeginn.
Dann wird auf dcm hohen Flaggenmast die weiße Olym-
piafahne mit den füns Ringen wehen.
*
Auf dcr ersten Preffckonferenz der IV. Olympischen
Winterspiele am Mittwoch nachmittag begrüßte Regie-
rungsrat Bade vom Reichspropagandaministerium >ie
Vertreter der Weltpresfe. Cr erwähnte, was alles
gebaut worden sei, um diese Spiele zu ermöglichen: ein
Kunstcis-Stadion, cin Schi-Stadion, eine Sprungschanze,
die mit zu den schönsten gehört, die es gibt, ferner eine
Vobbahn, eine neue Tribüne fllr die Preffe, eine Ar-
beitszentrale usw. Insgesamt 500 Iournalisten und 50
Bildbsrichterstatter, sowic 100 Mann vom Film und 150
Rnndfunkrepotrer von 26 verschiedenen Rundfunkgesell-
schaften sind bereits in Garmisch-Partenkirchen einge-
trosfen.
„Das Paradies der Iournalistcn."
Paris, 5. Februar. Der Sonderberichterstatter des
„Iour" msldet seinem Blatt aus Garmisch, man glaube
sich dort angesichts der gcwaltigcn Anstrengungen, die
für das Wohlhesinden der Preffeleute unternommen wor-
den seien, in das Paradies der Iournalisten
vcrsetzt. In Garmisch seicn 350 ausländische
Iournalisten aus allen sünf Crdtcilen zusammen-
gekommen. Ieder von ihnen werde beraten und erhalte
Auskunft, als wenn er allein anwesend wäre.
Alles für einen Zcitungsmann Notwendige habe man
zur Verfügung gestellt, und besonders auf dem Postamt,
das bis Mitternacht offen sci, wcrde man mit ciner
Freundlichkcit empsangen, dic sich crheblich von dcr Be-
handlung der französischen Iournalisten in Frankrsich
unterschcidc.
Die Organisation sei so, daß seder Zcitungsvertreter
bereits 10 Minutcn nach jedem Wcttkampf das Kampf-
ergebnis in cinem eigenen Cxemplar schristlich in seinen
Händen haben könne. Man mllßte wahrhaftig undankbar
sein, hierzu nicht Vravo zu sagcn.
Starker Schncefall in Garmisch.
Garmisch, 6. Februar. (Cig. Funkmcldung.) In
Garmisch-Partenkirchen hat es die ganzc Nacht
über geschncit. Der Himmcl ist Grau 'n Grau,
das Thermometcr steht unter Null Grad. Dcr Schnee-
sall daucrt zurzcit noch an und so ist Garmisch jcht in
ein wcißcs Schncckleid eingehüllt.
dcr R
liana, bte sich zurzcit in Igl^ vberhalh Innsocua
aufhaltcn, wcrden von dort aus die Dlympischcn Winter-
spiele m Garnnsch-Partcnkirchcn besuchcn.
lleberrcichung des Vcglaubigungsschreibcns dcs
ncuen deutschcn Gcsandtcn in Prag.
Prag, 5. Fcbruar. Dcr Präsident dcr tschcchoslowa-
krschcn Republrk Dr. D.enesch emvfina am Mittwocki
Der bulgarifchc Kvnig von Paris abgcreist.
Paris, g Februar. KönigDoris vonVul-
garien hat am Mittwoch abcnd mit scinem Gesolge
dieRückrcise nachSosia angctreten.
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„.onatlich 2.— Rm.. halbmonatlich 1.— Rm. Durch üie Post bezogen
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,^'^HAeld. Der Bezugspreis ist voraus zahlbar. Einzelnummer
^ i>ie (leituna am Lrjcheinen verhindert, besteht kein
auf Cntschädlgung. Crscheint wochentäglich 11 Uhr.
"vestellungen müssen bis spätestens 25. des Monats fur den
folgenden Monai direkt beim Verlag eingereicht werden.
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5 Rpfg. für „Kleine Anzeigen", die nicht der Wirtschaftswerbung
dienen, für Stellenanzeigen, Schiffahrtsanzeigen, Verlegeranzeigen.
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Millimeterzeile. Nachlässe nach Malstaffel I und II oder
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Donnerstag, 6. Februar
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1938
Ds; slPyische Feser.
heutigen Donnerstag hat in Garmisch-
^artenkirchen mit den Winterspielen die XI.
H/^nrpiade begonnen. Die Olympia-
sang es hinaus: „Ich rufe die Iugend der
^ eit>" die Iugend kam. Sie strömte nach
str um hier in einem friedlichen Wett-
^ e,t der Nationen in jenem hohen und edlen Geist.
Iahrtausenden im hellenischen Natio-
i-cheiligtum die griechischen Iünglinge befeuerte,
w e Kräfte zu messen. Der französische Varon
r^o^bertin, der im Iahr 1894 den olympi-
/^en Gedanken wieder zum Leben erweckte, darf
^ ^ Freude und Stolz das Werk betrachten, das
'chuf, und der Vorschlag, ihm in diesem Iahr
h?' Friedenspreis der Nobelstiftung zu
. Ueihen, darf des Veifalls aller sicher sein, die in
be" ^bmpischen Spielen eine der schönsten Pro-
^ eines weltumspannenden Frieöensge-
unkens erkennen.
Der deutsche
>>chammer und
^n wiederholt
die
Reichssportführer von
Osten hat in seinen Re-
völkerverbindende
seri
ee des Sports gefeiert.
enzen der Staatsmänner nicht
Was alle Kon-
oer wraarsmanner mcyr vermögen, was
^akte und Vündnisverträge kaum jemals errei-
?^n, die Olympiade hat es noch jedesmal bewiesen
. nd ste uiird es auch in diesem Iahr aufs Neue be-
^sien: daß es zwischen den Völkern der Crde
Neu Wettstreit geben kann, derohne Waf-
n ausgetragen wird und daß alle Nationen sich
r der Landesflagge des Siegers verneigen. Der
^chmpiakämpfer ficht nicht für seinen persönlichen
^nhm, er kämpft für die Chre seines Lan -
l Er dient einer höheren Idee: dem sport -
,'chen Gedanken, in dem alle Natio-
kü
finden, getreu dem olympischen Cid, zu
^,?chfen „in ritterlichem Geist zur Ehre unserer
ander und zum Ruhm unseres Sports."
si Die Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen
nur das Vorspiel zu den Haupt-
ii Nipfen, die im August im Stadion in Ver-
^ begjnnen werden. Das nationalsozialistische
^Ntschland hat seine ganze Lhre darein geseht,
-^ch mustergiltige Organisation einen glänzenden
? ?rchuf der Spiele sicherzustellen. Neue Zu-
i, ^tsstraßen sind gebaut und auch für die Knter-
yi>Ngur,g der zahllosen Gäste ist in umfassender
^eise Vorsorge getroffen worden. Man hat an
Verpflegung gedacht und an ihren raschen
»?"ansport. And nicht zuleht hat man daran
z^cht, den vielen ausländischen Gästen, die aus
^ Ländern der ganzen Welt den
zu uns gefunden haben, Deutschland
Zeigen: dieses neue Deutschland,
!:!'->
so viele von den fremden Gästen in einem
^ )en Licht gezeigt worden ist und das sie nun,
E^indert, nach allen Nichtungen durchstreifen
^en, um so unser Volk bei seiner friedlichen
ktz^t kennen zu lernen. Nichts wird für sie lehr-
^cher sein, als dieser Anschauungsunterricht.
q^chts kann beffer geeignet sein, gewisse Urteile
Trrtümer und als Unwahrheiten zu entlarven,
tz. eine solche Cntdeckungsfahrt durch deutsches
Alle Tore Deutschlands sind weit geöfsnet.
^gen sie alle Umschau halten. Wir können uns
kei» Defferes wünschen. Wir verbinden damit
politische Propaganda, weil ja, wie schon
erholt erklärt wurde, der Nationalsozialismus
ks^ Ausfuhrware ist. Aber wir hoffen, daß das
Auge der fremden Gäste erkennt, was in
gpschschland sich gewandelt hat und neu
^vrden ist.
sq, Als im Iahr 1896 in Griechenland das olympi-
Feuer erneut entzündet wurde — an jener
b^rte, mo es zuerst aufgeflammt und dann wie-
betz^'loschen ist — da wurde in jener Stunde ein
Gedanke geboren: daß der Sport die
z,, 'rer und Nationen zu einem gleichen Ziel
P^rsen vermag. Und wenn heute in Garmisch-
z^^enkirchen die weiße Fahne mit den fünf Rin-
gjtzIrm Mast emporsteigt, als Zeichen des Ve°
k>vk ^ öes großen Wettkampfs, so ist lie das Sym-
><>ld ^"er Idee, die einst in Hellas geboren wurde
beute die Völker zu neuen friedlichen Käm-
uud zu neuen Siegen ruft. *
^fllahuiesyerre slir die NT-Frauenschast.
Me Anordnung des Stcllvertreters des Führers.
F^erlin, 5. Februar. Der Stellvertreter des
Pers hat folgende Anordnung erlasscn:
^se NS-Frauenschaft hat inzwischcn einen
Fh Mederstand erreicht, dcr zur Lösung dcr ihr als
y^rnnen-Organisation der deutschen Frauen gestell-
nfgatzen vollkommen genügt.
bjtz ^ bestimme dahcr, daß die weitere Ausnahme in
>djrtz S-Fraucnschaft ^m 1. Februar 1936 gesperrt
Reichssrauenführerin ist mir sür die genaue
>wng dieser Anordnung verantwortlich.
^iitzr-^" dieser Anordnung wird die Aebernahme von
Aetzs.ENtnnen des BdM, hes dcutschcn Fraucn-Arbeits-
nus dem Frauenamt der DAF in die NS-
Mlchaft nicht berührt.
hicrsür notwcndigen Anordnungen erläßt die
^Sen un Cinvernchmen mit den zustän-
Dtenststellcn. (gcz.) R. tz eß.
Die 4. SlWpWe« WmteWele.
Seute feierMer Begmn m Gegenwart des Mrers.
AsmrsÄ der M Nationen.
Feierlicher Festakt.
Garmisch-Partenkirchen, 6. Februar. Heute ist der
Tag gekommen, an dem die XI. Olympiade mit den
IV. Olympischen Winterspielen feierlich eingelei-
tet wird. Heute Donnerstag vormittag um 10 Uhr sam-
meln sich die Teilnehmer zum großen Cinmarsch-
zug und pünktlich um II Ahr wird der Cinmarsch
der 28 Nationen beginnen. Der Prästdent des
Organisationskomitees, Dr. Ritter vonHalt, wird
eine kurze Begrüßungsansprache halten und genau um
11.26 Ahr werden dieOlympischen Spiele für
eröffnet erklärt werden. Cine Gcbirgsbatterie wird
Salut schießen. Vier Musikkapellen wsrden die Olympia-
Hymne spiclen, die Olympische Flamme wird entzündet
werden und am hohen Mast wird die Olympische
Flagge hochsteigen. Dann wird W- lly Bogner
im Namen aller Teilnehmer den Olympischen Cid
sprechen, worauf der Ausmarsch der Delegationen den
feierlichen Akt abschlicßt. An dieser Cröffnungsfeier wer-
den Zehntansende teilnehmen. Im weißen Winterkleid
bietet das Werdenfelser Land ein bezauberndes Bild.
Am gestrigen Mittwoch, dem Vortaq des offiziellen
Veginns der^ IV. O ly mpisch en Wint erspiel e
hat sich das wintcrliche Festkleid, das über dem
Werdenfelser Land liegt, so verdichtet, daß auch ein er-
neuter Wetterumschlag keine Gesahren bringen könnte.
Der ist aber nach den Crklärungcn des Ölympischcn
Wetterdienstes und aller Wetterkundigen anch nicht zu
erwarten, die Temperatur ist unter dem Nullpunkt ge°
blieben, und es schneit zu aller Freude lustig weiter.
Die Begeisterung, mit der der feierliche Austakt
crwartet wird, ist von allen Gesichtcrn zu lesen.
In der Olympiastadt herrscht eine Hochstim-
mung, die kaum noch zu überbieten ist.
Die fahnenübersäte Stadt mit ihrem überreichen Schmuck
an Grün und Girlanden, mit ihren Triumphbögen und
den vielen olympischcn Zeichen bietet in dem glihernden
Schneegewand einen großartigen Cindruck. Cin ununter-
brochener Strom von Menschen aus allcn fünf Crdteilen
pilgert von einer Kampfstätte zur anderen. Dic Sport-
kleidung in bunten Farben herrscht vor. Mit und ohne
Schier, in kleinen Gruppen und in großen Kolonnen
streben Aktive und Schlachtenbummler zum Cisstadion
oder zu den Uebungsstätten der Schiläufer, umstehen sie
die Lautsprcchcr, die sröhliche Weisen übcrtragen. Viel
besucht ist auch die Anterkunftshalle der NS-Gerneinschaft
„Kraft durch Frcude", die kurz vor ihrer Vollendung
steht.
Im Olympischen Stadion hält das Deutsche Olym-
pische Komitec für die Wintcrspiele cine General-
probe ab. Ritter von Halt und Altmeistcr Bog-
ner, der den Olympischen Cid sprechen wird, probieren
das Mikrophon aus, Arbeitsdienstmänncr, mit den Schil-
dern der Nationen in deutscher Sprache, üben den Cin-
marsch dcr Nationen, und das Gcsamturteil allcr, die dcr
Generalprobe beiwohnen, ist die Aeberzeugung, daß es
bis in das Kleinste klappen wird.
Der Arbeitsdienst hat an dem Gelingen
dicser IV. Wintcrspiele seinen bcsondercn Anteil.
Wenn das Schmerzenskind, die Bobbahn, noch am
Vortag für das Training freigegeben werden konnte,
dann ist das sein Verdienst, denn er hat die 20 000 Cis-
ziegel, die am Dicnstag aus dem Riessersee geschnittcn
wurden, um die großc Vaycrnkurve ncu auszülegen, in
ununterbrochener Nachtarbeit befördert und unter fach-
münnischer Leitung angebracht. Ilm 4 Ahr am Mittwoch-
morgen war die Riescnarbcit geschafft, das stolze Kunst-
werk der Bobbahn vollendet.
Auf allen Kampf- und Trainingsstätten wird von
den 28 Mannschaftcn noch sleißig gcübt, jcder Nation
sind bestimmte Stunden eingeräumt. Im Schigelände sind
innerhalb der Nationalmannschaften die lehten Ausschei-
dungen vorgenommen worden, da der namentliche Nen-
nungsschluß bevorsteht.
Der Schneefall hat auch in der Nacht zum Mitt-
woch angehalten, wohin man blickt, alles ift weiß. Am
Mittwoch kam zu dem Schnee zeitweise auch noch die
S o n n e.
Der Strom der Reuankommenden reißt nicht ab.
Die sahrplanmäßigen Züge allein reichen nicht
..Iciilslbcs Sllmwia-ElirelizMtii.
SWung des zühccrs Ur Ncrricnilc um die Sinmvtichcn Svteie.
Verlin, 5. Februar. Im Reichsgesehblatt Nr. 9,
Teil I, vom 6. Fcbruar 1936 wird eine „Vcrordnung des
Führers und Reichskanzlers über die Stiftung
einesEhrenzeichens sür Verdienste um
die Olympischen Spiele 1936" vcrösfentlicht, die
die Unterschriften dcs Führers und Reichskanzlers, sowie
des Reichsministers des Innern Frick, und das Datum
vom 4. Februar 1936 trägt.
Die Verordnung hat folgenden Wortlaut:
1.
Zum sichtbaren Ausdruck meiner Anerkennung
und des Dankes des deutsche« Dolkes sür Derdienste
um die Deutschland Lbertragenen Olympischen
SPiele 1 9 3 6 stiste ich das
„Deutsche Olympia-Ehrenzeichen".
2.
Das Chrenzeichen wird inzwei Klassen
verliehen..
3.
Die erste Klasse ist ein aus fünf Valken be-
stehender weiß emaillierter goldumrandeter
Stern, der von füns goldenen geristen Strahlen unter-
brochen ist. Die Mitte des Stcrnes trägt die fünf
OlympischenRinge in weißer goldumrändeter
Cmaille. Aeber dem oberen Strahl schwebt mit ihm ver-
bunden das Hoheitszeichen des Reiches gleichfalls in
weißer goldumrandeter Cmaille. Das Chrenzeichen wird
an einem 5 ow ziegelroten, schwarzumrandeten, in der
Mitte von fünf weißen Streifen durchzogenen Band am
Hals getragen.
4.
Die zweiteKlasse ist von glcicher Form und
Ausführung wie die erste Klaffe, jedoch etwas kleiner
und wird an einem 3 vin breiten Band von gleicher Aus-
führung wie das der ersten Klaffe im Knopsloch oder auf
der linken Vrustseite getragcn.
5.
Das Chrenzeichen wird von mir auf Antrag des
Reichsministers des Innern verlieyen.
6.
Der Beliehene erhält ein von mir unterzeichnetes
Vesihzeugnis.
7.
Nach dem Tod des Inhabers verbleibt das Chren-
zeichen den Hinterbliebenen als Crinnerungszeichen.
8. . ^
Die Verleihungen sind im „Deutschen Reichsanzei-
ger" und „Preußischen Staatsanzeiger" bekanntzugeben.
9.
Mit der Durchführung der Verordnung beauftrage
ich den Reichsminister des Innern.
Verlin, den 4. Februar 1936.
Der Führer und Reichskanzler:
Adolf Hitler.
Der Reichsminister des Innern:
Frick.
eriecste
- . -
KuÄwlirn ^ WMU
Der neueste Bildbericht aus Garmisch.
Generalprobe im Skistadion. Die Träger der Schilder mit den Namen der Nationen proben den Ein-
mavsch in das StistaüiLn von Garmisch-Partenkirchen. (Presse-Btld-Zentraie, K.)
Der Mhm iii Gomisch.
Vei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele.
München, 6. Februar. (Cig. Funkmcldung.) Der
Führer verließ heute Donnerstag srüh in Vegleitung
des Reichsministers Dr. Goebbels, des Reichsstatt.
halters Gcneral von Cpp, des Reichsführers der SS,
Himmler, und anderer Angehöriger des Führer-
korps der Partei, sowie seiner Adjutanten München und
begab sich zur Crösfnung der 4. Olympischen Winter-
spiele nach Garmisch-Partenkirchen.
mehr aus. Die Reichsbahn muß noch Dor- und
Rachläuser cinsctzen.
And jeder Zug mit seiner endlosen Wagenkolonne bringt
neus Olympiadegäste mit Koffern, Rucksäcken und Skiern
ans aller Herren Länder. Kraftwagen und Omnibuffe er-
gänzen den Zugverkehr. Man sieht Fahrzeuge mit den
seltensten Nummernschildern. Dann und wann marschie-
ren auswärtige Sportvereine geschloffen an.
In der Barackenstadt drängen sich die Neu-
angekommenen um die Schalter. Soweit noch Karten für
dis sportlichen Veranstaltungen crhältlich sind, finden sie
reißenden Absatz. Auch die schmucken Festabzeichen wer-
den gerne entgegengenommen. Fieberhaft gearbeitet wird
zurzeit an der „Kraft.durch-Freude"-Halle, die in weni-
gen Tagen buchstäblich aus dem Voden gestampst wurde.
Viele Tausende von Arlaubern werden während der
Olympiade in dieser Halle billige und gute Verpflegung
erhalten. Vis zum kommenden Sonntag wird der Riesen-
raum fertig dastehen.
Auf den einzelnen Kampfstätten hcrrschte dcn gan-
zcn Mittwoch noch cinmal angestrcngter
Aebungsbetrieb. Die letzte Generalprobe!
Anzählige Menschenmaflen umsäumten das Schistadion.
Hier wnrde das olympische Cröffnungszeremonicll geübt.
Auf dem Riessersee warcn die Schnceläuser
beim lehten harten Training. Im Cisstadion zeich-
neten die Kunstlä»ser ihre vollendeten Küren auf das
Cis. Die schwere und harte Arbeit auf der Bobbahn
ist gelungen. Die Vahn ist ferti g. Am Mittwochmittäg
sauste der erste Bob talabwärts. Im offenen Gelände
sah man den Skilaufcr eifrig an der Arbcit.
Den völkerverbindenden Charakter der Olympischen
Spiele merkt man übrigens immcr wieder auf Schritt
und Tritt. Wenn nicht die Sprachen verschieden wären
und die Abzeichen der Nationalitäten, dann würde man
meinen, daß nicht 28 Nationen in Garmisch-Partenkirchen
vertreten sind, sondern nur eine einziqe qroße Nation:
dasolympischeVolk.
In wenigen Stunden werden Fanfaren im Stadion
den feierlichen Auftakt geben zum Kampfbeginn.
Dann wird auf dcm hohen Flaggenmast die weiße Olym-
piafahne mit den füns Ringen wehen.
*
Auf dcr ersten Preffckonferenz der IV. Olympischen
Winterspiele am Mittwoch nachmittag begrüßte Regie-
rungsrat Bade vom Reichspropagandaministerium >ie
Vertreter der Weltpresfe. Cr erwähnte, was alles
gebaut worden sei, um diese Spiele zu ermöglichen: ein
Kunstcis-Stadion, cin Schi-Stadion, eine Sprungschanze,
die mit zu den schönsten gehört, die es gibt, ferner eine
Vobbahn, eine neue Tribüne fllr die Preffe, eine Ar-
beitszentrale usw. Insgesamt 500 Iournalisten und 50
Bildbsrichterstatter, sowic 100 Mann vom Film und 150
Rnndfunkrepotrer von 26 verschiedenen Rundfunkgesell-
schaften sind bereits in Garmisch-Partenkirchen einge-
trosfen.
„Das Paradies der Iournalistcn."
Paris, 5. Februar. Der Sonderberichterstatter des
„Iour" msldet seinem Blatt aus Garmisch, man glaube
sich dort angesichts der gcwaltigcn Anstrengungen, die
für das Wohlhesinden der Preffeleute unternommen wor-
den seien, in das Paradies der Iournalisten
vcrsetzt. In Garmisch seicn 350 ausländische
Iournalisten aus allen sünf Crdtcilen zusammen-
gekommen. Ieder von ihnen werde beraten und erhalte
Auskunft, als wenn er allein anwesend wäre.
Alles für einen Zcitungsmann Notwendige habe man
zur Verfügung gestellt, und besonders auf dem Postamt,
das bis Mitternacht offen sci, wcrde man mit ciner
Freundlichkcit empsangen, dic sich crheblich von dcr Be-
handlung der französischen Iournalisten in Frankrsich
unterschcidc.
Die Organisation sei so, daß seder Zcitungsvertreter
bereits 10 Minutcn nach jedem Wcttkampf das Kampf-
ergebnis in cinem eigenen Cxemplar schristlich in seinen
Händen haben könne. Man mllßte wahrhaftig undankbar
sein, hierzu nicht Vravo zu sagcn.
Starker Schncefall in Garmisch.
Garmisch, 6. Februar. (Cig. Funkmcldung.) In
Garmisch-Partenkirchen hat es die ganzc Nacht
über geschncit. Der Himmcl ist Grau 'n Grau,
das Thermometcr steht unter Null Grad. Dcr Schnee-
sall daucrt zurzcit noch an und so ist Garmisch jcht in
ein wcißcs Schncckleid eingehüllt.
dcr R
liana, bte sich zurzcit in Igl^ vberhalh Innsocua
aufhaltcn, wcrden von dort aus die Dlympischcn Winter-
spiele m Garnnsch-Partcnkirchcn besuchcn.
lleberrcichung des Vcglaubigungsschreibcns dcs
ncuen deutschcn Gcsandtcn in Prag.
Prag, 5. Fcbruar. Dcr Präsident dcr tschcchoslowa-
krschcn Republrk Dr. D.enesch emvfina am Mittwocki
Der bulgarifchc Kvnig von Paris abgcreist.
Paris, g Februar. KönigDoris vonVul-
garien hat am Mittwoch abcnd mit scinem Gesolge
dieRückrcise nachSosia angctreten.