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^eidelberger Neueste Nachrschten" — „Heidelberger Anzeiger'
Samstag, 28. März 1936 Nr. 75
DrL LM Llsrr 29.
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«ks« kAüvsr«.
„So bitte ich Sie nun: Gehen Sie an diesem kommenden Wahltag zur Urne. Crfüllen Sie
Ihre Pflicht, und vergeffen Sie nicht: Deutschland wird nicht getragen nur von einem
Mann, sondern vom ganzen deutschen Volk! Und ein Mann kann nur so lange Sprecher
dieses Volkes sein, solange dieses Volk selbst Mann für Mann und Weib für Weib hin-
ter diesem Mann steht. Nicht meinetwegen bitte ich Sie, an diesem 29. März Ihre
Pflicht zu erfüüen, sondern umunsersVolkes und seiner Zukunft wegen."
AdolfHitlerin Karlsruhe am 1L März1936.
an Adolf Hitler, daß er seinen Glauben dem gan
zendeutschen Volk geschenkt und daß er
es, nach einem heroischen Kampf, reif und fähig ge
macht hat, sein Schicksal zu erkennen und den schwe
ren Weg der Läuterung zu beschreiten. Cr hat die
ses Volk aus seiner eigenen heillosen Verwirrung
herausgeführt, er hat es seelisch wieder aufgerich-
tet, er hat aus einem Trümmerhaufen wieder ein
neuesund reines Deutschland gemacht,
er hat diesem müden und hoffnungslosen Volk
nicht nur den Glauben, sondern er hat ihm
auch seine Ehre, seine Freiheit und sein
Recht wiedergegeben. Cr allein. In drei Iahren.
Seine Tage sind nicht mit den unsern vergleichbar
und auch nicht seine sorgenreichen Nächte. Keiner
von uns weiß einen Mann, der das hätte voll-
bringen können, was e r bisher vollbracht hat:
nichtfürsich, für uns, für Deutschland,
für unser Volk. Auf dem Werk seiner reinen
Hände liegt sichtbar der Segen der Vorsehung. Es
ist ein Segen, den wir ernten und den wir
uns erst noch verdienen müffen. Llnd wir
wollen nicht vergeffen: das deutsche Volk hat die-
sem Mann, für deffen Leistung uns jeder Maß-
stab fehlt, den Weg und sein Werk wahrhaftig
nicht leicht gemacht. Cr hat um dieses Volk ein
halbes Menschenalter kämpfen und er hat es mit
der heißen Leidenschaft des Herzens zu seinem Glück
erst zwingen müffen. Er hat dieses Volk
aus seiner sich selbst zermalmenden Zerriffenheit
erlöst und zu einer Nation zusammengefügt,
damit es stch selbst erkennt. Und mit der gleichen
Kraft des Willens, mit der er die große Ver -
söhnung unseres eigenen Volkes erzwungen
und erreicht hat, hat er das große Werk begonnen,
dieVölker Curopas von dem Wahn des
ewigen Mißtrauens und der Zwietracht zu be-
freien, weil dieser Wahn zu einem Fluch für alle
geworden ist.
Und wenn morgen das deutfche Volk zur
Wahl aufgerufen wird, so handelt es sich we-
niger darum, daß wir diesem oder jenem Abgeord-
neten unsere Stimme geben, sondern es handelt
sich um das große Friedenswerk un-
seres Führers. Es handelt sich um den
Kampf, den er für Deutschland und damit
für uns alle kämpft. Es handelt sich darum, vor
der Welt einmütig zu bekunden, daß in Deutsch-
land Volk und Führer eine unverbrüchliche
Einheit find. Und es handelt sich auch darum,
zu erklären, daß das Friedensangebot des
Führers das Friedensangebot des ganzen
deutschenVolkes ist.
Was Adolf Hitler für das deutsche
Volk getan hat, werden wir in seiner ganzen
Größe niemals erfaffen können. Was können
wir für Adolf Hitler tun? Darauf sollen
wir morgen unsere Antwort geben. In seiner
Rede in Ludwigshafen hat der Führer uns zu-
gerufen: „Wenn das deutsche Volk mir am
29. März sagt: Iawohl, wir sind einver-
standen mit Dirl Wir sehen das Große.
Wir sehen das Streben. Wir sehen den
Fleiß und wir erkennendasan. Wir
glauben, daß Du das Beste gewollt hast.
Wenn mir das deutsche Volk das bestätigt, dann
bin ich glücklich, dann werde ich wieder starkI
Dann will ich wieder gern jede Verantwor-
tu n g auf mich nehmen und Deutschland so
vertreten, datz es sich dieser Zeit und seiner Ge°
schichte vor der Nachwelt nicht zu schämen
braucht. Mich richtet nicht die Welt und
keine Konferenz, richten kann mich nur
das deutsche Volk allein!" Das
deutsche Volk wird morgen, das wiflen wir, dem
Ruf seines Herzens folgen. Unsere Stimme
dem Führer! Das ist die Parole, zu der am
29. März ganz Deutschland sich vor der
Welt bekennt.
Hermann Dagusche.
Sie Slvlide dcr NMo«.
Am morgigen Sonntag hat das deutsche
Volk das Wort. Mit einer Klarheit und Ent-
schloffenheit, die jeden Zweifel ausschließen wird,
wiw unser Volk — das wiffen wir alle — ein
einmütiges Vekenntnis zum Führer
und Reichskanzler Adolf Hitler und zu
seinem großen Befreiungs- und Frie-
denswerk ablegen und dieses Dekenntnis wird
zugleich die Antwort eines Volkes an das
Ausland sein. Als der Führer am 7. März
im Deutschen Reichstag die Wiederherstellung der
deutschen Oberhoheit in der bis dahin entmilitari-
fierten Rheinlandzone verkündete und damit ein
demütigendes Llnrecht beseitigte, war dies ein Akt,
der den tiefsten Wünschen des ganzen deutschen
Volkes entsprach. Und als der Führer dann in
feiner Rede vor der Weltöfsentlichkeit sein um-
faflendes Friedensangebot bekanntgab und
damit den Weg zeigte zu einer wirklichen Neu-
ordnung des Zusammenlebens der europäi-
schen Völker, war dies eine Tat, die nicht nur in
Deutschland mit Freude begrüßt wurde, sondern
die auch draußen in der Welt den dankbaren Bei-
fall aller fand, die aus den Erfahrungen -er Nach-
kriegszeit gelernt haben, daß der Friede der
Völker nm gewahrt und der Wohlstand
der Welt nur wiederhergestellt werden kann
durch Gerechtigkeit und durch gegenseittges
Vertrauen. Wir können nur Vedauern
empfinden mit jenen Staatsmännem, die noch im-
mer nicht begriffen haben und wohl auch niemals
begreifen werden, was diese Stunde von ihnen for-
dert und die es nicht faffen können, daß der lehte
Spuk des Versailler Vertrags vom deutschen Vo-
den endgiltig verscheucht worden ift. Wir können
ihnen nicht helfen. Wir müffen sie ihrem leeren
Gram überlaffen. Nachdem die letzten Schatten
unseres nattonalen Unmuts verflogen find, wen-
den wir uns dem jungen Tag entgegen, der uns zu
neuen Taten ruft und zu neuemKampf.
Denn es ist offenbar der Wille des Schicksals,
daß dem deutschen Volk seine Freiheit nicht
ohneKampf und nicht ohne den Einsatz seiner
ganzen Willenskraft geschenkt werden soll. Das
große We r k des Führers:das deutsche
Volk wird es morgen durch ein feierliches Be-
kenntnis bestätigen, nicht nur deswegen, weil
es eine Pflicht erfüllen will, sondem weil es
eine niemals rückzahlbare Dankesschuld ab-
zutragen versuchen möchte und weil es Ehre be-
deutet, für einen Mann einzutteten und sich mit
ganzem Herzen zu ihm bekennen, der sein ganzes
Leben und alles, was er ist, in den vollen Dienst
hisfes Volkes gestellt hat und der, wie niemals je-
mand vor ihm, in des Wortes reinster und edelster
Vedeutung der Führer dieses Volkes ist.
Wir wollen uns heute an ein Wort erinnem,
das Adolf Hitler vor dreizehn Iahren, im
Iahr 1923, verkündet hat: „Wir glauben an das
urewige Recht unseres Volkes. Wir
protestieren dagegen, daß jedes andere Volk ein
Recht besihen soll, nur das unsere nicht. Wir
müffen lernen, diesen blinden Glaubenzu be-
kommen andas Recht unseres Volkes,
den Glauben an die Notwendigkeit, diesem Recht
zu dienen, und den Glauben, daß einer solch fana-
ttschen Gesinnung der Sieg allmählich beschert
sein muß. And aus dieser Liebe und aus diesem
Glauben heraus schält sich für uns der Degrifs der
Hoffnung. Wenn andere an der Zukunft
Deutschlands zweifeln und schwankend
werden — wir zweifeln nicht. Wir hoffen und
glauben, daß Deutschland wieder grotz wird und
werden muß."
Dieser Glaube ist nicht Glaube geblieben, son-
dem er ist Ta t geworden. llnd das ist das Große
Die Ml«idrdeMeii i»Shle».
Austimmung ia deutschen Grenzorten und aus Schiffen.
Berlin, 27. ML». Das Presseamt der Auslands-
organisation der NSDUP. teilt mit:
In diesem Iahr werden die Reichsdeutschen
im Ausland, ebenso wie bei den früheren Abstimmun-
gen, ihr Bekenntnis zu Deutschland und ihrem Füh-
rer ablegen, indem sie am 29. März ihre Zustimmunq zu
Adolf Hitlers Politik geben. Cine Stimmabgabe
ist aber nur auf reichsdeutschemVoden mög-
lrch. So werden sich am Sonntag aus allen Nachbarstaä-
ten Deutsa-lands die wahlberechtigten Reichsbürger in
den Grenzortsn einfinden, um ihr Wahlrecht, das für fie
eine Chrenpflicht ist, auszuüben. Keine Opfer und
Mühen scheuten sie. Sind doch visle unter ihnen, die
eine Bahnfahrt von zwölf und mchr Stunden zum näch-
sten deutschen Ort auf sich nehmen.
Die Auslandsorganisation der NSDAP. hat für
die größeren reichsdeutschen Kolonien gemeinsame Fahr-
teu zur Wahl ins Deutsche Reich organisiert.
Aus rund fünfzigKolonien indenbe-
nachbarten Ländern kommen die Wähler in Son-
derzügen oder als Reisegesellschasten nach den deut-
schen Grenzorten.
Gemeinsame Abstimmungen finden u. a. statt: In den
oitpreutzischen Orten Tilsit, Cydtkuhnen, Königsberg,
Alleinstein und Garnsee; in der Grenzmark: in Schneide-
mühl und Ventschen; in Oberschlesien: in Beuthen; im
Süden und Südwesten des Reiches: in Freilasfung,
Lindau und Waldshut; im Westen: in Saarbrücken, so-
wie in der schleswigschen Grenzstadt Flensburg.
lleberall in diesen Orten werden die Auslandsdeut-
schen feierlich empfangen werdsn. Vertreter der Aus-
landsorganisation der NSDAP. werden fi« begrützen
und betreuen. In den wsnigen Stunden, die sie in der
Hetmat weilen, soll den Auslandsdeutschen soviel wie
möglich von dem vor Augen gesührt werden, was Deutsch-
land heute ist. So werden sie Kraft mitnehmen für ihren
schweren Kampf draußen. Nach der Wahlhandlung wer-
den ihnen Konzerte und Vorführungen der Filme
„Triumph des Willens^, oder „Tag der Freiheit" gebo-
ten werden.
Bei diesen Abstimmungen der Auslandsdeutschen ist
selbstverständlich, datz nicht nur die Deutschen nach
Deutschland zur Wahl kommen werden, denen die Reise
finanziell möglich ist, sondern es ist im Geist der Volks-
gemeinschaft ermöglicht worden, datz auch die minder -
bemittelten Volksgenossen an der Wahl in
Deutschland teilnehmen können.
Für die reichsdeutschen Wähler in ttebersee
und in den vcrschicdenen deutschen Ländern besteht
die Möglichkeit, ihr Vekenntnis aus deutschen
Schiffen, die ja reichsdeutschen Voden dar-
stellen, abzulegen.
Bereitwillig haben die deutschen Reedereien ihre Schiffe,
dis am Sonntaq einen der in Frage kommenden Häfen
anlaufen, der Äuslandsorganisation für diese Zwecke zur
Verfügung gestellt. Cs wird auf deutschen Schiffen ab-
gestimmt: In Danzig, in verschiedenen Ostseehäfen, in
mehreren Häfen der Rordsee, des Wantischen, Stillen
und Indischen Ozeans, des Karibischen Meeres, im Pa-
nama-Kanal, im Mittelmser, im Persischen Golf, in der
Adria, im Vosporus, im Piräus und im Schwarzen
Meer.
Neben den Auslandsdeutschen werden aber auch die
deutschen Seeleute, die sich aus grotzer Fahrt befinden,
ihre Stimmen abgeben können. Äuf allen Schiffen, auf
denen sich mehr als fünfzig Mann Äesahung befinden,
wird am Sonntag gleichfalls abgestimmt, ganz gleichgül-
tig in welchem Teil der Welt sich das Schiff gerade be-
finvet.
Die Deutschen jenseits der Grenzen fühlen sich an
diesem Tag verbunden mit den Deutschen im Reich; sie
alle ffnden sich zusammen in dem einmütigen Ve-
kenntnis zuAdolf Hitler. Schon heute läßt
sich erkennen, datz die Wahlbeteiligunq der Auslandsdeut-
schen weitaus stärker sein wird ats je zuvor.
*
Die Schweizer Reichsdeutschen wählen in badischen
Orten.
Vasel, 27. März. Auch diesmal wieder werden die
Deutschen aus der Schweiz mit Sonderzügen nach
den badischen Grenzorten kommen, um ihrer
Wahlpflrcht zu genügen. In Waldshut werden
etwa 1000 bis 1200 Wähler aus den Kantonen Zürich,
Schaffhausen, Clarus, Schwyz, Zug, ttnterwalden, ttri
und aus dem Fürstentum Liechtenstein erwartet. In
Lörrach werden die Wahlberechtigten aus Vern, Thun,
Interlaken und aus der Westschweiz und in Konstanz
die Wähler aus der Ostschweiz eintreffen.
Von Baldur von Schirach.
Das ist an ihm das Größte: daß er nicht
nur unser Ftihrer ist und vieler Held,
sondern er selber: grade, fest und schlicht,
daß in ihnr ruh'n die Wurzeln unsrer Welt,
und seine Seele an die Sterne strich
und er doch Mensch blieb, so wie du und ich...
*
Eninommen dem Gedichtband „Rufe in das
Reich", Verlag Junge Generation, Berlin.
„Im neunzehnten Iahrhundert begannen unser«
Städte immer mehr den Lharakter von Kulturstätten zu
verlieren und zu reinen Menschenansiedlungen herabzusin-
ken. Die geringe Verbundenheit, die unser heutiges Grotz-
ftadtproletariat mit seinem Wohnort besitzt, ist vie Folge
davon, daß es sich hier wirklich nur um den zufälligen
örtlichen Aufenthaltsraum des einzelnen handelt und um
weiter nichts... Reine Ansammlungen von Wohn- und
Mietskasernen, weiter nichts. Wie bei derartiger Ve-
deutungslostgkeit eine besondere Vcrbundenheit mit einem
folchen Ort entstehen soll, mutz ein Rätsel sein. Niemand
wird an einer Stadt besonders hängen, die nichts weiter
zu bieten hat, als eben jede andere auch, der jede indivi-
duelle Nots fehlt, und in der peinlich alles vermieden
wurde, was nach Kunst oder ähnlichem auch nur aussehen
könnte... Was die neuere Zeit zu dem kulturellen Inhalt
unserer Grotzstädte hinzugefügt hat, ist vollkommen unzu-
länglich. Alle unsere Städte zehren vom Ruhme und den
Schätzen der Vergangenheit...
Ansere heutigen Grotzftädte besitzen keine das ganze
Stadtbild beherrschenden Denkmäler, die irgendwie als
Wahrzeichen der ganzen Zeit angesprochen werden könn-
tsn. Dies war aber in den Stävten des Altertums der
Fall, da sast jede ein besonderes Monument ihres Stolzes
besatz. Nicht in dcn Privatbautsn lag das Charakteri-
stische der antiken Stadt. sondern in den Denkmälern der
Allgemeinheit, die nicht sür den Augenblick. sondern für
die Cwigkeit bestimmt schienen, wcil sich in ihnen nicht der
Reichtum eines einzelnen Vesitzers, sondern die Grötze
und Bedeutung der Mgemeinheit widerspiegeln sollte.
So entstanden Denkmäler, die sehr wohl geeignet waren,
den einzelnen Bewohner in einer Weise mit seiner Stadt
zu vcrbinden die uns heute manchmal fast unverständlich
vorkommt. Denn was dieser vor Augen hatte, waren
weniger die ärmlichen Häuser privater Vcsrtzer, als die
Prachtbauten der ganzen Gemeinschaft. Ihnen gegenüber
sank das Wohnhaus wirklich zu einer unbedeutenden Ne-
bensächlichkeit zusammen.
Wenn man die Größenverhältnisse der antiken
Staatsbauten mit den gleichzeitigen Wohnhäusern ver-
gleicht, so wird man erst die überragende Wucht und Ge-
walt dieser Betonung des Grundsatzes, den Werken der
Oessentlichkeit die erste Stellung zuzuweisen, verstehen.
Was wir heute in den Trümmerhaufen und Ruinenfel-
dern der antiken Welt als wenige noch ausragende Ko-
loffe bewundern, sind nicht einstige Geschäftspaläste, son-
dern Tempel und Staatsbauten; also Werke, deren Be-
fitzer die Allgeminheit war. Selbst im Prunke des
Roms der Spätzeit nahmen den ersten Plah nicht dis
Villen und Paläste einzelner Vürger, sondern die Tem-
pel und Thermen, die Stadien, Zirkuffe, Aquädukte, Ba-
siliken usw. des Staates, also des ganzen Volkes, ein.
Sogar das germanische Mittelalter hielt den gleichen
leitenden Grundsatz, wenn auch unter gänzlich anderen
Kunstauffassungen aufrecht. Was im Ältertum in der
Akropolis oder dem Pantheon seinen Ausdruck fand, hüllte
sich nun in die Formen des gotischen Domes. Wie Rie-
sen ragten diese Monumentalbauten über das kleine Ge-
wimmel von Fachwerk-, Holz- oder Ziegelbauten der mit-
telalterlichen Stadt empor und wurden so zu den Wahr-
zeichen, dis selbst heute noch, da neben ihnen die Miets-
kasernen immer höher emporklettern, den Charakter und
das Vild dieser Orte bestimrnen. Münster, Rasthäufer
und Schrannenhallcn, sowie Wehrtürm« sind das sichtbare
Zeichen einer Auffaffunq, die im lehten Grunde wieder
nur der der Antike entsprach.
Wie wahrhaft jammervoll aber ist das Verhältnis
zwischen Staats- und Privatbau heute geworden. Würde
das Schicksal Roms Verlin trefsen, so könnten die Nach-
kommen als gewaltigste Werke unserer Zeit dereinst die
Warenhäuser einiger Iuden und die Hotels einiger Ge-
sellschasten als charakteristischen Ausdruck der Kultur
unserer Tage bewundern. Man vergleich« doch das böse
Mitzverhältnis, das in einer Stadt wie selbst Berlin
zwischen den Bauten des Reiches und denen der Finanz
und des Handels herrscht-
Schon der für die Staatsbauten aufgewendete Vetrag
ist meistens nur für den augenblicklichen Bedarf. Irgend-
ein höherer Gedanks herrscht dabei uberhaupt nicht vor.
Das Derliner Schlotz war zur Zeit seiner Crbauung ein
Werk von anderer Äedeutung als es etwa die neue Bi-
bliothek im Rahmen der Gegenwart ist Während ein
einziges Schlachtschiff einen Wert von rund scchzig Mil-
lionen darstsllte, wurde sür den ersten Prachtbau des Rei-
ches, der für die Cwigkeit bestimmt seiniollte, das Reichs-
tagsgebäude, kaum die Hälfte bewilligt. Ia, als die
Frags der inneren Ausstattung zur Cntscheidung kam,
stimnite das hohe Haus gegen die Verwendung von Stein
und befahl, die Wände mit Gips zu verkleiden; diesesmal
allerdings hatten die Parlamentarier ausnahmsweise
wirklich recht gehandelt: Gipsköpfe gehören auch nicht
zwischen Steinmauern.
So fehlt unseren Städten der Gegen-
wart das überragends Wahrzeichen der
Volksgemeinschaft . . .*
(„Mein Kamps".)
Di« heuttge Ausgabe unsereS Dlatte- umfatzt mtt
den beiden llnterhaltungsbeilagen „Die Heimat" unlk
„Die Feierstunde" insgesamt 24 Seiten.
heste.De«scher BMW
sSr We, Sreiheii md Sriede".
Am heutigen Samstag, dem „Deutschen Volks-
tag für Chre, Freiheit und Friede", über-
trägt von 16 bis 16.30 Ahr der deutsche Rundfunk den
Cmpfang der rheinischen Stunde im Kölner Gürzenich
durch den Führer als ReichssenLung.
Ilm 19.50 Uhr läuten die Glocken des Kölner
Doms den Friedensappell des Führers ein,
der um 20 Uhr von den Meffehallen in Köln beginnt und
mit dem Altniederländischen Dankgebet abschließt. Dauer
der Kundgebung, die als Reichssendung erfolgt, bis etwa
22 tthr.
Glockenläuten der evangelische« Kirche».
Der evangelische Oberkirchenrat der Evangelische»
Kirche der Altpreutzischen Union hat das Glockenläi»-
tenderevangelischenKirchenals Mahnung zur
Wahl sür heuts Samstag abends 21.00 bis 21.15 Uhr
sestgesetzt. Das Glockenläuten schließt sich an an die K S l-
ner Rede des Führers und begleitet den gemeia-
samen Gesang des Niederländischeu Dankgebetes.
ch
Grotzer Zapfenstreich in allen deutschen Garnisonen.
Derlin, 27. MLrz. 2lnlätzlich des Volkstages
für Ehre, Freiheit und Frieden findet auf
Anordnung des Reichskriegsministers und Oberbefehls-
habers der Wehrmacht i» allen Standorten der Wehr-
macht am 28. Mär, 1936 abends Grotzer Zapfe».
streich statt.
1,»»» Vot» kilü «Iiilwi l 5i, vemenil«!
»tzneN Vlnor gebencke, onrgieliige l
Xxsk
vs» gulo bollnsrvLcli,
Me ötxdmig Mils Hitlers.
Von Hermann Göring.
Folgende Ausführungen bilden den Schlutz-
abschnitt des Buches „Aufbau einer Nation"
von Ministerpäfident und Reichsminister Her-
mann Göring. Sie sind ein ttefempfnnde-
nes Bekenntnis zu der hohen verpflichtenden
Sendung des Führers und seiner Idee. o
Mögen die anderen Völker erkennen, daß der Füh -
rer in Deutschland der erste Garant des euro-
päischen Friedens sein wird. Denn die Aufgabe,
die Hitler übernommen, der Kampf, den er im Innern
durchgeführt hat, ist nicht nur ein rein deutscher. Hit-
lers Sendung hat welthistorische Bedeu-
tung; indem er in Deutschland den Vernichtungskampf
gegen den Kommunismus aufnahm, schuf er das Bollwerk
auch für die anderen europäischen Länder.
Schon häufig hat Deutschland in der Weltgeschichte
bewiesen, daß auf seinem Voden die Cntscheidüngen in
gewaltigem geistigen Ringen gefallen sind. And es unsere
heilige tteberzeugung, HLtte in diesem gewalttgen Ningen
zwischen den Weltanschauungen des Kommunismus und
des Nationalsozialismus ersterer gesiegt, dann wäre sehr
bald aus einem kommunistischen Deutschland der Vazil-
lus der Zersetzung indie anderenLänder einge-
drungen. Cs wird noch der Tag kommen, an dem aüch
die anderen europäischen LLnder dieses einzusehen begin-
nen und an dem auch Frankreich, Cngland und andere
Völker danken werden, datz in diesen Aeiten schwerster
Cntscheidungen in Deutschland ein Adols Hitler ge-
wesen ist.
Die große Cntscheidung aber, um die es ging, für
Deutschland, für Curopa und für die ganze Welt, war
die Auseinandersetzung zwischen dem Hakenkreuz und
dem Sowjetstern. Siegte der Sowsetstern, dann war
Deutschland untergegangen im blutigen Terror des Kom-
munismus, und das Abendland wäre in den Äntergang
gefolgt. Durch den Sieg des Hakenkreuzes ist
jedoch diese entsetzliche Gefahr abgewendet. und wir
dürfmen Gott danken, denn noch einmal ist die Möglicbkeit
Meben zum Wiederaufstieg des deutschen
Volkes. Deutschland aber ist und bleibt das
Herz Curopas, und nur dann wird Curopa gesun-
den und in Frieden lsben könnsn, wenn das Herz ge-
sund und intakt ist.
Das deutsche Voolk ist auferstanden und Deutschland
wird gesund werden, denn wir haben hierfür den Garan-
ten, und das ist 2ldolf Hitler, dcs deutschen Volkes
Kanzler, seiner Ehre und Freiheit Schildhalter.
„Wir müssen dem Führer am 29. MSrz eine
derartige Rückendeckung geben, datz er niemals
mehr nach hinten zu schauen braucht, sondern nur gc-
»au nach v o rn. Dr. Goebbels.
prüfs cßein pfSssen!
HVisrlsr sck» krsgvn.
1. Was ist eine Isobare?
2. An welchem See liegt Locarno?
3. Wer schrieb den Roman „Don Quixote"?
4. Was ist der Pandschab?
5. Wo steht das: „Ich sei, gewährt mir die Vitte, in
Eurem Bunde der Dritte"?
6. Wann lebte Grillparzer?
7. Was ist ein Fetisch?
8. Wer war Piloty?
Die Antworten auf die Fragen vom vorigen Samstag-
1. Die Hauptstadt von Lhile ist Santiago. 2. Unter
Kismet versteht der Türke ein dem Menschen voraus-
besttmmtes Schicksal. 3. Die Stadt Rastcnburg lieat in
Ostpreußen. 4 Der Phonograph wurden von dem Ame-
rikaner Cdison erfunden. 5. Tilsit liegt an der Memel.
6. Ilnter Keramik vcrsteht man Kunsttöpferei. 7. Die
Drachmen-Währung gilt in Griechenland. 8. Ioseph
Lanner war ein berühmter Wiener Walzerkomponist-
Cr lebte von 1801 bis 1843.
^c/röne u/rc/ /»er' ^^1? ?/au)d/s/5cr-§e /6
^eidelberger Neueste Nachrschten" — „Heidelberger Anzeiger'
Samstag, 28. März 1936 Nr. 75
DrL LM Llsrr 29.
^kirrrrrrs «k«rrr
«ks« kAüvsr«.
„So bitte ich Sie nun: Gehen Sie an diesem kommenden Wahltag zur Urne. Crfüllen Sie
Ihre Pflicht, und vergeffen Sie nicht: Deutschland wird nicht getragen nur von einem
Mann, sondern vom ganzen deutschen Volk! Und ein Mann kann nur so lange Sprecher
dieses Volkes sein, solange dieses Volk selbst Mann für Mann und Weib für Weib hin-
ter diesem Mann steht. Nicht meinetwegen bitte ich Sie, an diesem 29. März Ihre
Pflicht zu erfüüen, sondern umunsersVolkes und seiner Zukunft wegen."
AdolfHitlerin Karlsruhe am 1L März1936.
an Adolf Hitler, daß er seinen Glauben dem gan
zendeutschen Volk geschenkt und daß er
es, nach einem heroischen Kampf, reif und fähig ge
macht hat, sein Schicksal zu erkennen und den schwe
ren Weg der Läuterung zu beschreiten. Cr hat die
ses Volk aus seiner eigenen heillosen Verwirrung
herausgeführt, er hat es seelisch wieder aufgerich-
tet, er hat aus einem Trümmerhaufen wieder ein
neuesund reines Deutschland gemacht,
er hat diesem müden und hoffnungslosen Volk
nicht nur den Glauben, sondern er hat ihm
auch seine Ehre, seine Freiheit und sein
Recht wiedergegeben. Cr allein. In drei Iahren.
Seine Tage sind nicht mit den unsern vergleichbar
und auch nicht seine sorgenreichen Nächte. Keiner
von uns weiß einen Mann, der das hätte voll-
bringen können, was e r bisher vollbracht hat:
nichtfürsich, für uns, für Deutschland,
für unser Volk. Auf dem Werk seiner reinen
Hände liegt sichtbar der Segen der Vorsehung. Es
ist ein Segen, den wir ernten und den wir
uns erst noch verdienen müffen. Llnd wir
wollen nicht vergeffen: das deutsche Volk hat die-
sem Mann, für deffen Leistung uns jeder Maß-
stab fehlt, den Weg und sein Werk wahrhaftig
nicht leicht gemacht. Cr hat um dieses Volk ein
halbes Menschenalter kämpfen und er hat es mit
der heißen Leidenschaft des Herzens zu seinem Glück
erst zwingen müffen. Er hat dieses Volk
aus seiner sich selbst zermalmenden Zerriffenheit
erlöst und zu einer Nation zusammengefügt,
damit es stch selbst erkennt. Und mit der gleichen
Kraft des Willens, mit der er die große Ver -
söhnung unseres eigenen Volkes erzwungen
und erreicht hat, hat er das große Werk begonnen,
dieVölker Curopas von dem Wahn des
ewigen Mißtrauens und der Zwietracht zu be-
freien, weil dieser Wahn zu einem Fluch für alle
geworden ist.
Und wenn morgen das deutfche Volk zur
Wahl aufgerufen wird, so handelt es sich we-
niger darum, daß wir diesem oder jenem Abgeord-
neten unsere Stimme geben, sondern es handelt
sich um das große Friedenswerk un-
seres Führers. Es handelt sich um den
Kampf, den er für Deutschland und damit
für uns alle kämpft. Es handelt sich darum, vor
der Welt einmütig zu bekunden, daß in Deutsch-
land Volk und Führer eine unverbrüchliche
Einheit find. Und es handelt sich auch darum,
zu erklären, daß das Friedensangebot des
Führers das Friedensangebot des ganzen
deutschenVolkes ist.
Was Adolf Hitler für das deutsche
Volk getan hat, werden wir in seiner ganzen
Größe niemals erfaffen können. Was können
wir für Adolf Hitler tun? Darauf sollen
wir morgen unsere Antwort geben. In seiner
Rede in Ludwigshafen hat der Führer uns zu-
gerufen: „Wenn das deutsche Volk mir am
29. März sagt: Iawohl, wir sind einver-
standen mit Dirl Wir sehen das Große.
Wir sehen das Streben. Wir sehen den
Fleiß und wir erkennendasan. Wir
glauben, daß Du das Beste gewollt hast.
Wenn mir das deutsche Volk das bestätigt, dann
bin ich glücklich, dann werde ich wieder starkI
Dann will ich wieder gern jede Verantwor-
tu n g auf mich nehmen und Deutschland so
vertreten, datz es sich dieser Zeit und seiner Ge°
schichte vor der Nachwelt nicht zu schämen
braucht. Mich richtet nicht die Welt und
keine Konferenz, richten kann mich nur
das deutsche Volk allein!" Das
deutsche Volk wird morgen, das wiflen wir, dem
Ruf seines Herzens folgen. Unsere Stimme
dem Führer! Das ist die Parole, zu der am
29. März ganz Deutschland sich vor der
Welt bekennt.
Hermann Dagusche.
Sie Slvlide dcr NMo«.
Am morgigen Sonntag hat das deutsche
Volk das Wort. Mit einer Klarheit und Ent-
schloffenheit, die jeden Zweifel ausschließen wird,
wiw unser Volk — das wiffen wir alle — ein
einmütiges Vekenntnis zum Führer
und Reichskanzler Adolf Hitler und zu
seinem großen Befreiungs- und Frie-
denswerk ablegen und dieses Dekenntnis wird
zugleich die Antwort eines Volkes an das
Ausland sein. Als der Führer am 7. März
im Deutschen Reichstag die Wiederherstellung der
deutschen Oberhoheit in der bis dahin entmilitari-
fierten Rheinlandzone verkündete und damit ein
demütigendes Llnrecht beseitigte, war dies ein Akt,
der den tiefsten Wünschen des ganzen deutschen
Volkes entsprach. Und als der Führer dann in
feiner Rede vor der Weltöfsentlichkeit sein um-
faflendes Friedensangebot bekanntgab und
damit den Weg zeigte zu einer wirklichen Neu-
ordnung des Zusammenlebens der europäi-
schen Völker, war dies eine Tat, die nicht nur in
Deutschland mit Freude begrüßt wurde, sondern
die auch draußen in der Welt den dankbaren Bei-
fall aller fand, die aus den Erfahrungen -er Nach-
kriegszeit gelernt haben, daß der Friede der
Völker nm gewahrt und der Wohlstand
der Welt nur wiederhergestellt werden kann
durch Gerechtigkeit und durch gegenseittges
Vertrauen. Wir können nur Vedauern
empfinden mit jenen Staatsmännem, die noch im-
mer nicht begriffen haben und wohl auch niemals
begreifen werden, was diese Stunde von ihnen for-
dert und die es nicht faffen können, daß der lehte
Spuk des Versailler Vertrags vom deutschen Vo-
den endgiltig verscheucht worden ift. Wir können
ihnen nicht helfen. Wir müffen sie ihrem leeren
Gram überlaffen. Nachdem die letzten Schatten
unseres nattonalen Unmuts verflogen find, wen-
den wir uns dem jungen Tag entgegen, der uns zu
neuen Taten ruft und zu neuemKampf.
Denn es ist offenbar der Wille des Schicksals,
daß dem deutschen Volk seine Freiheit nicht
ohneKampf und nicht ohne den Einsatz seiner
ganzen Willenskraft geschenkt werden soll. Das
große We r k des Führers:das deutsche
Volk wird es morgen durch ein feierliches Be-
kenntnis bestätigen, nicht nur deswegen, weil
es eine Pflicht erfüllen will, sondem weil es
eine niemals rückzahlbare Dankesschuld ab-
zutragen versuchen möchte und weil es Ehre be-
deutet, für einen Mann einzutteten und sich mit
ganzem Herzen zu ihm bekennen, der sein ganzes
Leben und alles, was er ist, in den vollen Dienst
hisfes Volkes gestellt hat und der, wie niemals je-
mand vor ihm, in des Wortes reinster und edelster
Vedeutung der Führer dieses Volkes ist.
Wir wollen uns heute an ein Wort erinnem,
das Adolf Hitler vor dreizehn Iahren, im
Iahr 1923, verkündet hat: „Wir glauben an das
urewige Recht unseres Volkes. Wir
protestieren dagegen, daß jedes andere Volk ein
Recht besihen soll, nur das unsere nicht. Wir
müffen lernen, diesen blinden Glaubenzu be-
kommen andas Recht unseres Volkes,
den Glauben an die Notwendigkeit, diesem Recht
zu dienen, und den Glauben, daß einer solch fana-
ttschen Gesinnung der Sieg allmählich beschert
sein muß. And aus dieser Liebe und aus diesem
Glauben heraus schält sich für uns der Degrifs der
Hoffnung. Wenn andere an der Zukunft
Deutschlands zweifeln und schwankend
werden — wir zweifeln nicht. Wir hoffen und
glauben, daß Deutschland wieder grotz wird und
werden muß."
Dieser Glaube ist nicht Glaube geblieben, son-
dem er ist Ta t geworden. llnd das ist das Große
Die Ml«idrdeMeii i»Shle».
Austimmung ia deutschen Grenzorten und aus Schiffen.
Berlin, 27. ML». Das Presseamt der Auslands-
organisation der NSDUP. teilt mit:
In diesem Iahr werden die Reichsdeutschen
im Ausland, ebenso wie bei den früheren Abstimmun-
gen, ihr Bekenntnis zu Deutschland und ihrem Füh-
rer ablegen, indem sie am 29. März ihre Zustimmunq zu
Adolf Hitlers Politik geben. Cine Stimmabgabe
ist aber nur auf reichsdeutschemVoden mög-
lrch. So werden sich am Sonntag aus allen Nachbarstaä-
ten Deutsa-lands die wahlberechtigten Reichsbürger in
den Grenzortsn einfinden, um ihr Wahlrecht, das für fie
eine Chrenpflicht ist, auszuüben. Keine Opfer und
Mühen scheuten sie. Sind doch visle unter ihnen, die
eine Bahnfahrt von zwölf und mchr Stunden zum näch-
sten deutschen Ort auf sich nehmen.
Die Auslandsorganisation der NSDAP. hat für
die größeren reichsdeutschen Kolonien gemeinsame Fahr-
teu zur Wahl ins Deutsche Reich organisiert.
Aus rund fünfzigKolonien indenbe-
nachbarten Ländern kommen die Wähler in Son-
derzügen oder als Reisegesellschasten nach den deut-
schen Grenzorten.
Gemeinsame Abstimmungen finden u. a. statt: In den
oitpreutzischen Orten Tilsit, Cydtkuhnen, Königsberg,
Alleinstein und Garnsee; in der Grenzmark: in Schneide-
mühl und Ventschen; in Oberschlesien: in Beuthen; im
Süden und Südwesten des Reiches: in Freilasfung,
Lindau und Waldshut; im Westen: in Saarbrücken, so-
wie in der schleswigschen Grenzstadt Flensburg.
lleberall in diesen Orten werden die Auslandsdeut-
schen feierlich empfangen werdsn. Vertreter der Aus-
landsorganisation der NSDAP. werden fi« begrützen
und betreuen. In den wsnigen Stunden, die sie in der
Hetmat weilen, soll den Auslandsdeutschen soviel wie
möglich von dem vor Augen gesührt werden, was Deutsch-
land heute ist. So werden sie Kraft mitnehmen für ihren
schweren Kampf draußen. Nach der Wahlhandlung wer-
den ihnen Konzerte und Vorführungen der Filme
„Triumph des Willens^, oder „Tag der Freiheit" gebo-
ten werden.
Bei diesen Abstimmungen der Auslandsdeutschen ist
selbstverständlich, datz nicht nur die Deutschen nach
Deutschland zur Wahl kommen werden, denen die Reise
finanziell möglich ist, sondern es ist im Geist der Volks-
gemeinschaft ermöglicht worden, datz auch die minder -
bemittelten Volksgenossen an der Wahl in
Deutschland teilnehmen können.
Für die reichsdeutschen Wähler in ttebersee
und in den vcrschicdenen deutschen Ländern besteht
die Möglichkeit, ihr Vekenntnis aus deutschen
Schiffen, die ja reichsdeutschen Voden dar-
stellen, abzulegen.
Bereitwillig haben die deutschen Reedereien ihre Schiffe,
dis am Sonntaq einen der in Frage kommenden Häfen
anlaufen, der Äuslandsorganisation für diese Zwecke zur
Verfügung gestellt. Cs wird auf deutschen Schiffen ab-
gestimmt: In Danzig, in verschiedenen Ostseehäfen, in
mehreren Häfen der Rordsee, des Wantischen, Stillen
und Indischen Ozeans, des Karibischen Meeres, im Pa-
nama-Kanal, im Mittelmser, im Persischen Golf, in der
Adria, im Vosporus, im Piräus und im Schwarzen
Meer.
Neben den Auslandsdeutschen werden aber auch die
deutschen Seeleute, die sich aus grotzer Fahrt befinden,
ihre Stimmen abgeben können. Äuf allen Schiffen, auf
denen sich mehr als fünfzig Mann Äesahung befinden,
wird am Sonntag gleichfalls abgestimmt, ganz gleichgül-
tig in welchem Teil der Welt sich das Schiff gerade be-
finvet.
Die Deutschen jenseits der Grenzen fühlen sich an
diesem Tag verbunden mit den Deutschen im Reich; sie
alle ffnden sich zusammen in dem einmütigen Ve-
kenntnis zuAdolf Hitler. Schon heute läßt
sich erkennen, datz die Wahlbeteiligunq der Auslandsdeut-
schen weitaus stärker sein wird ats je zuvor.
*
Die Schweizer Reichsdeutschen wählen in badischen
Orten.
Vasel, 27. März. Auch diesmal wieder werden die
Deutschen aus der Schweiz mit Sonderzügen nach
den badischen Grenzorten kommen, um ihrer
Wahlpflrcht zu genügen. In Waldshut werden
etwa 1000 bis 1200 Wähler aus den Kantonen Zürich,
Schaffhausen, Clarus, Schwyz, Zug, ttnterwalden, ttri
und aus dem Fürstentum Liechtenstein erwartet. In
Lörrach werden die Wahlberechtigten aus Vern, Thun,
Interlaken und aus der Westschweiz und in Konstanz
die Wähler aus der Ostschweiz eintreffen.
Von Baldur von Schirach.
Das ist an ihm das Größte: daß er nicht
nur unser Ftihrer ist und vieler Held,
sondern er selber: grade, fest und schlicht,
daß in ihnr ruh'n die Wurzeln unsrer Welt,
und seine Seele an die Sterne strich
und er doch Mensch blieb, so wie du und ich...
*
Eninommen dem Gedichtband „Rufe in das
Reich", Verlag Junge Generation, Berlin.
„Im neunzehnten Iahrhundert begannen unser«
Städte immer mehr den Lharakter von Kulturstätten zu
verlieren und zu reinen Menschenansiedlungen herabzusin-
ken. Die geringe Verbundenheit, die unser heutiges Grotz-
ftadtproletariat mit seinem Wohnort besitzt, ist vie Folge
davon, daß es sich hier wirklich nur um den zufälligen
örtlichen Aufenthaltsraum des einzelnen handelt und um
weiter nichts... Reine Ansammlungen von Wohn- und
Mietskasernen, weiter nichts. Wie bei derartiger Ve-
deutungslostgkeit eine besondere Vcrbundenheit mit einem
folchen Ort entstehen soll, mutz ein Rätsel sein. Niemand
wird an einer Stadt besonders hängen, die nichts weiter
zu bieten hat, als eben jede andere auch, der jede indivi-
duelle Nots fehlt, und in der peinlich alles vermieden
wurde, was nach Kunst oder ähnlichem auch nur aussehen
könnte... Was die neuere Zeit zu dem kulturellen Inhalt
unserer Grotzstädte hinzugefügt hat, ist vollkommen unzu-
länglich. Alle unsere Städte zehren vom Ruhme und den
Schätzen der Vergangenheit...
Ansere heutigen Grotzftädte besitzen keine das ganze
Stadtbild beherrschenden Denkmäler, die irgendwie als
Wahrzeichen der ganzen Zeit angesprochen werden könn-
tsn. Dies war aber in den Stävten des Altertums der
Fall, da sast jede ein besonderes Monument ihres Stolzes
besatz. Nicht in dcn Privatbautsn lag das Charakteri-
stische der antiken Stadt. sondern in den Denkmälern der
Allgemeinheit, die nicht sür den Augenblick. sondern für
die Cwigkeit bestimmt schienen, wcil sich in ihnen nicht der
Reichtum eines einzelnen Vesitzers, sondern die Grötze
und Bedeutung der Mgemeinheit widerspiegeln sollte.
So entstanden Denkmäler, die sehr wohl geeignet waren,
den einzelnen Bewohner in einer Weise mit seiner Stadt
zu vcrbinden die uns heute manchmal fast unverständlich
vorkommt. Denn was dieser vor Augen hatte, waren
weniger die ärmlichen Häuser privater Vcsrtzer, als die
Prachtbauten der ganzen Gemeinschaft. Ihnen gegenüber
sank das Wohnhaus wirklich zu einer unbedeutenden Ne-
bensächlichkeit zusammen.
Wenn man die Größenverhältnisse der antiken
Staatsbauten mit den gleichzeitigen Wohnhäusern ver-
gleicht, so wird man erst die überragende Wucht und Ge-
walt dieser Betonung des Grundsatzes, den Werken der
Oessentlichkeit die erste Stellung zuzuweisen, verstehen.
Was wir heute in den Trümmerhaufen und Ruinenfel-
dern der antiken Welt als wenige noch ausragende Ko-
loffe bewundern, sind nicht einstige Geschäftspaläste, son-
dern Tempel und Staatsbauten; also Werke, deren Be-
fitzer die Allgeminheit war. Selbst im Prunke des
Roms der Spätzeit nahmen den ersten Plah nicht dis
Villen und Paläste einzelner Vürger, sondern die Tem-
pel und Thermen, die Stadien, Zirkuffe, Aquädukte, Ba-
siliken usw. des Staates, also des ganzen Volkes, ein.
Sogar das germanische Mittelalter hielt den gleichen
leitenden Grundsatz, wenn auch unter gänzlich anderen
Kunstauffassungen aufrecht. Was im Ältertum in der
Akropolis oder dem Pantheon seinen Ausdruck fand, hüllte
sich nun in die Formen des gotischen Domes. Wie Rie-
sen ragten diese Monumentalbauten über das kleine Ge-
wimmel von Fachwerk-, Holz- oder Ziegelbauten der mit-
telalterlichen Stadt empor und wurden so zu den Wahr-
zeichen, dis selbst heute noch, da neben ihnen die Miets-
kasernen immer höher emporklettern, den Charakter und
das Vild dieser Orte bestimrnen. Münster, Rasthäufer
und Schrannenhallcn, sowie Wehrtürm« sind das sichtbare
Zeichen einer Auffaffunq, die im lehten Grunde wieder
nur der der Antike entsprach.
Wie wahrhaft jammervoll aber ist das Verhältnis
zwischen Staats- und Privatbau heute geworden. Würde
das Schicksal Roms Verlin trefsen, so könnten die Nach-
kommen als gewaltigste Werke unserer Zeit dereinst die
Warenhäuser einiger Iuden und die Hotels einiger Ge-
sellschasten als charakteristischen Ausdruck der Kultur
unserer Tage bewundern. Man vergleich« doch das böse
Mitzverhältnis, das in einer Stadt wie selbst Berlin
zwischen den Bauten des Reiches und denen der Finanz
und des Handels herrscht-
Schon der für die Staatsbauten aufgewendete Vetrag
ist meistens nur für den augenblicklichen Bedarf. Irgend-
ein höherer Gedanks herrscht dabei uberhaupt nicht vor.
Das Derliner Schlotz war zur Zeit seiner Crbauung ein
Werk von anderer Äedeutung als es etwa die neue Bi-
bliothek im Rahmen der Gegenwart ist Während ein
einziges Schlachtschiff einen Wert von rund scchzig Mil-
lionen darstsllte, wurde sür den ersten Prachtbau des Rei-
ches, der für die Cwigkeit bestimmt seiniollte, das Reichs-
tagsgebäude, kaum die Hälfte bewilligt. Ia, als die
Frags der inneren Ausstattung zur Cntscheidung kam,
stimnite das hohe Haus gegen die Verwendung von Stein
und befahl, die Wände mit Gips zu verkleiden; diesesmal
allerdings hatten die Parlamentarier ausnahmsweise
wirklich recht gehandelt: Gipsköpfe gehören auch nicht
zwischen Steinmauern.
So fehlt unseren Städten der Gegen-
wart das überragends Wahrzeichen der
Volksgemeinschaft . . .*
(„Mein Kamps".)
Di« heuttge Ausgabe unsereS Dlatte- umfatzt mtt
den beiden llnterhaltungsbeilagen „Die Heimat" unlk
„Die Feierstunde" insgesamt 24 Seiten.
heste.De«scher BMW
sSr We, Sreiheii md Sriede".
Am heutigen Samstag, dem „Deutschen Volks-
tag für Chre, Freiheit und Friede", über-
trägt von 16 bis 16.30 Ahr der deutsche Rundfunk den
Cmpfang der rheinischen Stunde im Kölner Gürzenich
durch den Führer als ReichssenLung.
Ilm 19.50 Uhr läuten die Glocken des Kölner
Doms den Friedensappell des Führers ein,
der um 20 Uhr von den Meffehallen in Köln beginnt und
mit dem Altniederländischen Dankgebet abschließt. Dauer
der Kundgebung, die als Reichssendung erfolgt, bis etwa
22 tthr.
Glockenläuten der evangelische« Kirche».
Der evangelische Oberkirchenrat der Evangelische»
Kirche der Altpreutzischen Union hat das Glockenläi»-
tenderevangelischenKirchenals Mahnung zur
Wahl sür heuts Samstag abends 21.00 bis 21.15 Uhr
sestgesetzt. Das Glockenläuten schließt sich an an die K S l-
ner Rede des Führers und begleitet den gemeia-
samen Gesang des Niederländischeu Dankgebetes.
ch
Grotzer Zapfenstreich in allen deutschen Garnisonen.
Derlin, 27. MLrz. 2lnlätzlich des Volkstages
für Ehre, Freiheit und Frieden findet auf
Anordnung des Reichskriegsministers und Oberbefehls-
habers der Wehrmacht i» allen Standorten der Wehr-
macht am 28. Mär, 1936 abends Grotzer Zapfe».
streich statt.
1,»»» Vot» kilü «Iiilwi l 5i, vemenil«!
»tzneN Vlnor gebencke, onrgieliige l
Xxsk
vs» gulo bollnsrvLcli,
Me ötxdmig Mils Hitlers.
Von Hermann Göring.
Folgende Ausführungen bilden den Schlutz-
abschnitt des Buches „Aufbau einer Nation"
von Ministerpäfident und Reichsminister Her-
mann Göring. Sie sind ein ttefempfnnde-
nes Bekenntnis zu der hohen verpflichtenden
Sendung des Führers und seiner Idee. o
Mögen die anderen Völker erkennen, daß der Füh -
rer in Deutschland der erste Garant des euro-
päischen Friedens sein wird. Denn die Aufgabe,
die Hitler übernommen, der Kampf, den er im Innern
durchgeführt hat, ist nicht nur ein rein deutscher. Hit-
lers Sendung hat welthistorische Bedeu-
tung; indem er in Deutschland den Vernichtungskampf
gegen den Kommunismus aufnahm, schuf er das Bollwerk
auch für die anderen europäischen Länder.
Schon häufig hat Deutschland in der Weltgeschichte
bewiesen, daß auf seinem Voden die Cntscheidüngen in
gewaltigem geistigen Ringen gefallen sind. And es unsere
heilige tteberzeugung, HLtte in diesem gewalttgen Ningen
zwischen den Weltanschauungen des Kommunismus und
des Nationalsozialismus ersterer gesiegt, dann wäre sehr
bald aus einem kommunistischen Deutschland der Vazil-
lus der Zersetzung indie anderenLänder einge-
drungen. Cs wird noch der Tag kommen, an dem aüch
die anderen europäischen LLnder dieses einzusehen begin-
nen und an dem auch Frankreich, Cngland und andere
Völker danken werden, datz in diesen Aeiten schwerster
Cntscheidungen in Deutschland ein Adols Hitler ge-
wesen ist.
Die große Cntscheidung aber, um die es ging, für
Deutschland, für Curopa und für die ganze Welt, war
die Auseinandersetzung zwischen dem Hakenkreuz und
dem Sowjetstern. Siegte der Sowsetstern, dann war
Deutschland untergegangen im blutigen Terror des Kom-
munismus, und das Abendland wäre in den Äntergang
gefolgt. Durch den Sieg des Hakenkreuzes ist
jedoch diese entsetzliche Gefahr abgewendet. und wir
dürfmen Gott danken, denn noch einmal ist die Möglicbkeit
Meben zum Wiederaufstieg des deutschen
Volkes. Deutschland aber ist und bleibt das
Herz Curopas, und nur dann wird Curopa gesun-
den und in Frieden lsben könnsn, wenn das Herz ge-
sund und intakt ist.
Das deutsche Voolk ist auferstanden und Deutschland
wird gesund werden, denn wir haben hierfür den Garan-
ten, und das ist 2ldolf Hitler, dcs deutschen Volkes
Kanzler, seiner Ehre und Freiheit Schildhalter.
„Wir müssen dem Führer am 29. MSrz eine
derartige Rückendeckung geben, datz er niemals
mehr nach hinten zu schauen braucht, sondern nur gc-
»au nach v o rn. Dr. Goebbels.
prüfs cßein pfSssen!
HVisrlsr sck» krsgvn.
1. Was ist eine Isobare?
2. An welchem See liegt Locarno?
3. Wer schrieb den Roman „Don Quixote"?
4. Was ist der Pandschab?
5. Wo steht das: „Ich sei, gewährt mir die Vitte, in
Eurem Bunde der Dritte"?
6. Wann lebte Grillparzer?
7. Was ist ein Fetisch?
8. Wer war Piloty?
Die Antworten auf die Fragen vom vorigen Samstag-
1. Die Hauptstadt von Lhile ist Santiago. 2. Unter
Kismet versteht der Türke ein dem Menschen voraus-
besttmmtes Schicksal. 3. Die Stadt Rastcnburg lieat in
Ostpreußen. 4 Der Phonograph wurden von dem Ame-
rikaner Cdison erfunden. 5. Tilsit liegt an der Memel.
6. Ilnter Keramik vcrsteht man Kunsttöpferei. 7. Die
Drachmen-Währung gilt in Griechenland. 8. Ioseph
Lanner war ein berühmter Wiener Walzerkomponist-
Cr lebte von 1801 bis 1843.
^c/röne u/rc/ /»er' ^^1? ?/au)d/s/5cr-§e /6