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„Heidelberger Neueste Nachrichten' — „Heidelberger AnzeigerE
Domrerstag, 2. April 1936
Nr. 79
Die deutsche Rsgierung hat daher nach der vorliegenden
Cntwicklung, die eine Aufhebung der juristischen und po-
litischen Grundlagen und Voraussetzungen des Locarno-
paktes bedeutet, fich auch ihrerseits als an diesen Pakt
nicht mehr gebunden erklart und die SouverL-
nität des Reiches über das gesamte Reichsgebiet wie-
derhergestellt.
Lkertrzfsi' Msi-FvLr«.
Die deutsche Regierung ist nicht in der Lage, ihren
zur Sicherheit des Reiches unternommenen, nur deut-
sches Reichsgebiet betreffenden und niemand
bedrohenden Schritt der Würdigung eines Gre-
miums zu unterstellen, das selbst im günstigsten Fall nur
die rechtliche Seite, aber unter gar keinen Llmständen
die politische zu beurteilen in der Lage ist. Dies gilt um
so mehr, als derVölkerbundsrat bereits eine
Cutscheidung getroffen hat, die die rechtliche
Veurteilung der Frage präjudiziert.
Die deutsche Regierung ist weiter der lleberzsugung,
datz ein solches llrteil nicht nur keinen positiven
Dettrag liefern könnte für eine wirkliche konstruk-
tiveLösung der Frage der europäischen Sicherheit
sondern ausschließlich geeignet ist, ein solche Lösung zu
erschweren, wenn nicht gar zu verhindern.
Im übrigen: entweder man glaubt an die Mög-
lichkeit einer allgsmeinen europäischen Frie-
denssicherung, dann kann ein solcher beabfichtigter
Cingriff in die Hoheitsrechte eines Staates nur er-
schwerend wirken, oder man glaubt an eine solche
mögliche Friedenssicherung nicht, dann käme einem
solchen Cntscheid höchstens nachträglich eine feststellende
juristisch« Vedeutung zu.
Die deutsche Regierung kann daher in diesem Punkt,
sowie in jedem weiteren dieses Cntwurfes der Vertreter
der Locarnomächte, dis fich nur als einseitig belastend
für Deutschland erweisen, nicht nur keinen nüh-
lichenKontakt für eine wirklich großzügige und
konstruktive Lösung der Frags der europätschen Sicher-
heit erblicken, sondern höchstens Clement« der
Diskriminierung eines grohe« Volkes und da-
mit siner Infragestellvng jeder dauerhasten
Friedensgestaltung.
Entsprechend dem ihr vom deutschen Vokk erteilteu
Auftrag muß daher die deutsche Regierung alle
Deutschland einseitig belastenden nud da-
mit diskriminierenden Dorschläge dieses Lntwurfes
ablehae».
Vp«« rv/Ik «tts «v»«v«>r»L-«vLs
Deutschland hat, wie schon aus seinem Angebot
hervorgeht, nicht die Absicht, jemals Velgieu
oder Frankreich anzugreifeu. Cs ist bekannt,
datz bei der gigantischen Rüstung Frankreichs und den
enormen Festungswerken an der franzöfischen Ostgrenze
ein solcher Angriff aber auch rein militärisch siun-
los wäre.
Aus diesen Gründen ist der deutschen Regierung
auch der Wunsch der fran-Ssischen Regierung nach sosor-
tige» Generalstabsverhandlunge« unver-
fiändlich. Die deutsche Regierung würde dari« nur
ein ernstesPräjudiz sehen, wenn vor dem Ab-
schlutz der neuen Sicherheitspakte solchs Generalstabs-
abmachungen zustandekämen. Sie ist der Aufsassung, daß
solche Abmachungen in jedem Fall erst die Folge der
politischen Deistandsverpflichtungen der fünf Locarno-
MLchte seien und dann nur aus streng reziproker Grund-
lage stattfinden könnten.
Dis deutsche Regierung ist weiter der Auffassung,
daß der Komplex der vorliegenden Probleme zur
leichteren Lösung nach den Gesichtspunkten der beabfich-
tigten Ziele zweckmäßig gegliedert werden müßte.
Sie muß dann aber folgende grundsätzliche Fragen stel-
len: Welches soll das Ziel derVemühungender
europäischen Diplomatie sein?
Soll dieses Ziel sein, die sich als für jede
dauernde Friedenssicherung als ungeeignet erwie-
sene Zweiteilung der europäischen Völker
in mehr- oder weniger berechtigte, in ehren- oder un-
ehrenhafte, in sreie oder unsreie unter irgendwelchen
neuen Formen oder Modifizierunge» beizubehalten, oder
fortzuführen?
Soll es weiter die Abstcht der europäischen diplo-
matischen Destrebungen sein, aus einem solchen Willen
heraus auf dem Weg einfacher majorisierender
Veschlüsse Feststellungen über Vergangenes zu tref-
fen, Arteile aufzurichten, um damit die schein-
bar juristisch noch fehlenden Vegründungen für die
Fortführung dieses früheren Zustandes zu finden?
Oder soll
») das Vemühen der europäischen Regierungen dar-
auf hingerichtet sein, unter allen llmständen z« einer
wirklich konstruktiven Orduung des Ver-
hältniffes der europäischen Nationen unterein-
ander und damit zu einer dauerhasteu Friedensgestaltung
und -sicherung zu kommen?
Die deutsche Regierung ist es ihrem Volk schuldig,
hier eindeutig zu erklären, datz fle nur a» diesem zweiten,
in ihren Auge« allein aufbauenden Versuch teil-
nehmen wird, und dies dan« allerdings aus tiefinnerster
Ueberzeugung und mit dem vollen Gewicht des aufrich-
tigen und sehnsüchtigeu WillenS der hinter ihr stehenden
Natioa.
HPL? «IFs
Die deutsche Regierung glaübt, daß danu die vor
deu europäischen Staatsmännern liegende Gesamtausgabe
in drei Abschnitte gegliedert werden müßte:
a) in die Zeit einer allmählich sich be-
ruhigenden Atmosphäre zur Klärung der Pro-
zedur für die einzuleitenden Verhandlungen,
b) i» den Abschnitt der eigentlichen Ver-
handlunge« zur Sicherstellung des europäischen
Friedens,
e) in eine spLtere Periode der Vehandlung jener
wünschenswerteu Ergänzunge« des euro-
päischen Friedenswerkes, die weder im Jnhakt
noch im Umsang vo« vornherein geaau seftgelegt oder
begrenzt werden können oder sollteu. (Abrüpungs- und
Wirtschaftsfragen usw.)
Zu diesem Zweck schlägt die deutsche Regierung mm
folgende« Friedensplan vor.
1. !lm den kommenden Abmachungen filr die Siche-
rung des europäischen Friedens de« Charakter
heiliger Derträge zu verleihen, uehmen a« ihnen
di« i» Frage kommenden Nationen nur als vollkom-
me» gleichberechtigte und gleichgeachtete
LLuder teil. Der «inzige Zwang für die lluterzeich-
nung dieser Verträge kann nur in der fichtbaren von allen
erkannten Zweckmäßigkeit dieser Abmachungea sür den
europäischen Frieden und damit sür das soziale Glück
und das wirtschaftliche Wohlergehen der Völker liegen.
2. !lm die Zeit der Uusicherheit im Iateresse
d«s wirtschastlichen Lebens der europäischen Völker mög-
lichst abzukürzen, schlägt die deutsche Regierung
vor, den ersten Abschnitt bis zur llnterzeichnung
der Nichtangrissspakte und damit der garantierten euro-
päischen Friedenssicherung auf vier Mouate zu
begrenze».
3. Die deutsche Regierung verfichert nnter der Dor-
anssetzung eines fiungemäßen gleiche» Verhaltens der
belgischeu uud franzöfischen Regierung sür diese» Zeit-
raum keinerlei Verstärkung der im Rhein-
land besindlichen Truppen vorzunehme«.
4. Die deutsche Regierung verfichert, daß fie die im
Rheinland befindlichen Truppeu während dieses Zeit-
kunsl uud Visseuschaft.
sIntendant Dr. Prasch nach Meiningea berufen.s
Im Cinverständnis mit dem Reichsministerium für
Dolksaufklärung und Propaganda ist der bisherige Kre-
felder Intendant, Dr. Rolf Prasch, als Nachfolger des
Intendanten Cgon Schmidt an das Landestheater Mei-
ningen für die kommende Spislzeit vom thüringischen
Volksbildungsministerium bestätigt worden. Dr. jur.
Rolf Prasch hat nach langjähriger Tätigkeit als Schau-
spieler und Oberspielleiter die Zntendantcnposten in Gie-
ßen, dann in Darmstadt und zulstzt in Kreseld bekleidet.
Als anerkannter Fachmann des Schauspiels erschien er
für den weiteren Aufbau des Meininger Landestheaters
der thüringischen Regierung besonders berusen, zumal er
auch durch seinen Vater, den ehemaligen Meininger Hof-
schauspieler und späteren Verliner Intendanten, sowie
durch setne Mutter, die Lhrsnmitglied des Meininger
Theaters ist, besondere Beziehungen zur Meininqer Tra-
dition besiht. Intendant Dr. Prasch tritt sein Meininger
Amt mit Veginn der nsuen Spielzeit an.
sAm Wendepunkt der deutschen ärztlichen Kunst.s
Der Reichsärzteführsr Dr. Wagner, betont in einem
Leitwort zu dem diesjährigen Kongreß für Innere
Medizin, der vom 20. bis 23. April 1936 in Wies -
baden stattfindet, daß wir damit an einem Wende -
punkt in der Geschichte der deutschen ärztlichen
Kunst und Wissenschaft sländsn. Cs komme die-
sem Kongreß eine besondere Vedeutung zu. Zum ersten-
mal seit dem Vestehen der Gesellschast für Innere Medi-
zin finds in Verbindung mit ihr und im Rahmen ihrer
großen und bedeutenden wiffenschaftlichen Iahrsstagung
auch einKongreß sür biologischeMedizin
statt, auf dem Schulmedizin und biologische
Hsilkunde den Weg zur Vereinigung ihrer Kräfte
nicht als Gegner, sondern als Wahrheitssucher sinden
würden. Sie würden von dem Gefühl größter Verant-
wortlichkeit ihrem Volk und ihrer Wissenschaft gegsnüber
erfüllt sein. Cs soll, so sagt der Reichsärzteführer in der
„Volksgesundheitswacht", der Weg zum hippokrati-
schen Arzttum gefunden werden. Die Aufgabe des
Kongresses könne keine andere fein, als die, die der vor
einem Iahr verstorbene mutige Vorkämpser Crwin Liek
der Cntwicklung der Heilkunde aufgezeigt habe: Dem
praktischen Arzt wieder die breitsn Grundlagen hippokra-
tischen Denkens und Könnens zu verschaffen, das kleber-
gewicht des Laboratoriums und der Technik zu beseiti-
gen, sowie sür die von uns allzulange vernachlässigten n a-
türlichen Heilverfahren die wissenschaftlichen
Grundlagen und eine llmgrenzung des Anzeigenbereichs
gu erbringen.
raumes aicht »Lher aa die belgische uad frnu»
zösische Srenze heranführe» wird.
S. Die deutsche Regieruag schlägt zur Saroutierung
dieser beiderseitigen Derficherungen die Bildung einer
Kommission vor, die sich aus Vertretern der beiden
Garantiemächte England und Italiea und einer
desintereffierten neutralen Gruppenmacht zusammensetzt.
k. Deutschland, Belgie» »nd Fra»kreich
find berechtigt, je eine« Vertreter ia diese Kom-
miffion zu entsenden. Deutschland, Velgien und Frank-
reich besitzen das Recht, dann, wenn fie glauben, aus be-
stimmten Vorgängen aus eine Veränderung der militä-
rischen Derhältniffe innerhalb dieses Zeit-
raumes voa 4 Monaten hinweisen zu können, ihre
Wahrnehmungen der Garantiekommiflioa mitzuteilen.
7. Deutschland, Velgien und Frankreich erklären fich
bereit, iu einem solchen Fall -u gestatten, daß diese Kom-
miffion durch die englischen und italienischen Militär-
attachös »otwendige Feststellungen tresseu lätzt und hier-
über dea beteiligteu Mächte« berichtet.
8. Deutschland, Delgien und Frankreich verfichern,
daß fie die fich daraus ergebenden Beaastandungen
ia vollem llmfang berücksichtigen werdea.
S. Im übrigen ist die deutsche Regierung bereit, aus
der Dasis voller Gegenseitigkeit mst seinen
beiden westlichea Rachbar» jeder militLrischea
DeschrLnkung aader deutschen Wefigrenze zuza-
stimmen.
10. Dsutschland, Delgiea und Frankreich und die
beiden Garantiemächte kommen überein, datz fie sofort
oder spätestens »ach Abschlutz der französi-
schen Wahlen unter Führung der brstischen Regie-
rung i» Veratungen eintreten über den Mschluß eines
25jährigen Nichtaugriffs- bzw. Sicher-
heitspaktes zwischen Frankreich und Belgien einer-
seits und Deutschland andererseits.
11. Deutschland ist einverstanden, daß in diesem
Sicherheitsabkommen England und Italien wieder
als Garantiemächte unterzeichnen.
12. Sollten fich aus diesen Sicherheitsabmachungen
besondere militärische Veistandsverpflich-
tungen ergeben, so erklärt fich Deutschland bereit,
auch seinerseits solche Verpflichtungen
aus sich zu nehmeu.
13. Die deutsche Regierung wiederholt hiermit den
Vorschlag sür den Abschluß eines Luftpaktes als
Ergänzung und Verstärkung dieser Sicherheits-
abmachungen.
14. Die deutsche Regierung wiederholt, daß fle be-
reit ist, falls die Niederlande es wünschen, auch die-
sen Staat i» dieses westeuropäische Sicherheitsabkommen
einzubeziehen.
15. !lm dem Werk dieser aus freiem Willen erfol-
genden Friedenssicherung zwischen Deutschland einerseits
und Frankreich andererseits den Charakter eines ver-
söhnenden Abschlusses einer jahrhundertelangen
Entzweiung zu geben, verpslichten sich Deutschland
und Frankreich, daraus hinzuwirken, datz in der Er-
ziehung der Iugend der beiden Nationen
sowohl als in öffentlichen Publikationen alles ver-
mieden wird, was als Herabsetzung, Verächtlich-
machung oder unpassende Einmischung in die inneren
Angelegenheiteu der anderen Seite geeignet sein könnte,
die Einstellung der beiden Völker gegeneinander
zu vergiften. Sie kommen überein, eine gemeinsame
Kouuuigiou am Sitz des Völkerbundes i« Gens zu bil-
Die Eimilchim »»« Sontm.
Ser Bormarsch der MMmr.
Asmara, 2. April. (Funkspruch des Kriegsbericht-
erstatters des DNB.) Wie hier von italienischer Seite
mitgeteilt wird, ist am Mittwoch Gondar von den
italienischen Truppen genommen worden.
Ein überraschender Handstreich des Parteisekretärs
General Starace.
Asmara, 2. April. (Eigene Funkmeldung.) Der
Kriegsberichterstatter des DNB. meldet: Das italieni-
sche Hauptquartier an der Nordfront hat am Mittwoch
um 20 !lhr di« Cinzelheiten über die Cinnahme der
Stadt Gondar durch italienische Truppen bekannt-
gegeben.
Danach hat eine starke italienische Abteilung, die
unter Führung des Parteisekretärs General Starace
stand, am Mittwoch nach einem Marsch von 800 Kilo-
meter durch besonders schwieriges Gelände
die unmittelbar nördlich vom Tana-See gelegene
Stadt Gondar besetzt und dort die italie-
nische Flagge gehitzt.
Der Marsch auf Gondar wurde in zwei Ctappen durch-
geführt. 5000 Mann brachen mit 500 Lastkraftwagen,
zahlreichen Tanks und anderen modernen Kriegsmitteln
am 15. MLrz von Asmara auf und marschierten zunächst
nach Om Ager, das unmittelbar an der Sudangrenze am
Setit liegt. Am 24. März wurde der Setit überschrit-
ten. Bei dem nun folgenden äußerst schwierigen Äor-
marsch durch das tropische Gebiet südlich des Setit wur-
den die Truppen durch Flugzeuge verproviantiert. Am
Chencher Verg beschloß Staräce, um den Vormarsch
nicht zu verzögern, die Tanks zurückzulaffen. Die Trup-
pen setzten den Marsch zu Fuß fort, um sich an den süd-
westlichen Ausläufern des Semien-Hochlandes mit den
italienischen Cinaeborenentruppen zu vereinigen, die ^
rade die Stadt Debarek besetzt hatten.
Die Abeffinier haben den italienische« Trupp!
bei diesem Vormarsch keinen Widersta^
geleistet.
Die restlichen Truppen Ras Immirus und Ha
Vurrus, die nach der Schlacht von Schire vom NE
den Vefehl erhalten hatten, den italienischen VormaN"
aufzuhalten, hatten sich in das Gebiet südlich dr
Tana-Sees zurückgezoqen, da sie einsahen, daß sie
italienischen Streitkraften keinen Widerstand leists
könnten und weaen der ausgesprochen seindseligen Ha>
tung der Bevölkerung.
Die Stadt Gondar, deren Vesetzunq in itab
nischen Kreisen schon lanqs erwartet wurde, ist eine al
abessinische Gründunq, die zeitweiliq soqar die HauP'!
stadt Abessiniens war. Die Stadt, die früh'!
stark bevölkert war, zählt heute nur noch einiqe tausc'"
Cinwohner. Sie ist jedoch weqen ihrer Laqe äls wichü
ger Handelsplatz und Schlüffel zum Tana-See von ck
heblicher Bedeutung.
A
la
se
te
Die Clite-Amee des Negns greist m.
Erbitterte Kämpfe in der NLHe des Aschangisees. —
Rom, 1. April. Der italienische Heeresberi^
Nr. 170 hat folgenden Wortlaut:
„Marschall Vadoglio telegraphiert: „Der Regb'
hat gestern mit seinen besten Truppen im Get>ü
südlich vom Aschangi-See eine grotze Schlacht ei"
geleitet. Die Schlacht, in der teilweise mit äußerster b
bitterung gekämpft wurde, schloß mit einem S ie'
uuserer Truppen. Im nächsten Vericht weriX'
weitere Cinzelheiten bekanntgegeben werden."
-
U
A
H
dj
b«
di
sic
lic
den, die beauftragt sein soll, einlaufende Deschwerden
den beiden Regierungen zur Kenntnisnahme und !leber-
prüsung vorzulegen.
16. Deutschland und Frankreich verpflichten fich, im
Verfolg der Wsicht, dieser Abmachung den Charakter
eiaes heilige» Vertrages zu geben, die Rati-
fizierung durch eine AbstimmuNg von den
beide» Völkern selbst vornehmen zu laffe«.
17. Deutschland erklärt fich bereit, seinerseits in
Verbindung zu treten mit den Staaten an seiner Süd-
ost- and Rordostgreaze. um diese zum Abschlutz
der angebotenen Nichtangriffspakte unmittelbar etnzu-
laden.
18. Deutschland erklärt sich bereit, sofort oder
nach Wschluß dieser Verträge wiederin denVöl-
kerbund einzutreten. Die deutsche Regierung
wiederholt dabei ihre Crwartung, datz im Lauf einer an-
gemeffenen Zeit auf dem Wege freundschastlicher Ver-
handlungen die Frage der kolonialen Gleich-
berechtigung, sowie die Frage der Trennung
des Völkerbundsstatuts von seiner Versailler
Grundlage geklärt wird.
19. Deutschland schlägt vor, ein internatio-
nales Schiedsgericht zu bilden, das für di« Ein-
haltung dieses Vertragswerkes zuständig sein soll und
deffen Entscheidungen für alle bindend sind.
Dem Wettrüsten ein Endel
Rach dem Abschlutz eines solchen grotzea Werkes
der europäischen Friedenssicherung HSlt es die deutsche
Regierung für dringend notwendig, Versuche zu unter-
nehmen, einem aferlose» Wettrüsten durch prak-
tische Maßnahme» Einhalt zu gebieten. Sie
würde darin nicht nur eine Erleichterung der sinanziellen
und wirtschaftlichen Lage der Völker sehen, sondern vor
allem eine psychologische Cntspaunung.
Die deutsche Reichsregierung verspricht fich aber
nichts von dem Versuch universaler Regelungen,
der von vornherein zum Scheitern verurteilt sein würde
und daher nur von denen vorgeschlagen werden kann, die
am Zustandekommen eines praktischen Crgebniffes nicht
interessiert sind. Sie glaubt, daß demgegenüber die Ver-
handlungen und Crgebnisse auf dem Gebiet der Be-
schränkung maritimer Rüstungen belehrend
und anregend wirken können.
Die deutsche Reichsregierung schlägt daher die
spätere Cinberufung von Konferenzen mit jeweils nur
eiuer, aber klar umrissenenAufgabe vor.
Sie steht es als die zunächst wichtigste Ausgabe an,
den Lustkrieg in die moralische und menschliche W
mosphäre der seinerzeit durch die Genfer Konvention den
Nichtkriegsteilnehmern oder den Verwundeten zugebillig-
ten Schonung zu bringen. So wie die Tötung wehr-
loser Verwundeter oder Gefangener oder die Verwen-
dung von Dum-Dum-Geschoflen oder die Führung des
warnungslosen !l-Vootkrieges durch internationale Kon-
ventionen geregelt bzw. verboten worden stnd, mutz es
einer zivilifierten Menschheit gelingen, auch auf den
Gebieten neuer Waffenanwendung die Möglich-
keit einer sinnlosen Cntartung zu unter-
binden, ohne dem Zweck der Kriegsührung zu wider-
sprechen.
!lm dem allgemeinen Wunsch nach einer Wiederhck
stellung günstiger wirtschastlicher Verhältniffe z« elü
sprechen, ist fle dahsr bereit, im Sinn der gemachten
schläge sofort nach Abschluß des politischen Vertrag^
werkes mit den i» Frage kommenden Ländern in ein^
Gedankenaustausch über wirtschaftlich
Fragen einzutreten und alles in ihrer Macht Stehei^
zur Verbefferung dsr Wirtschaftslage in Curopa, son^
der von dieser nicht zu trennendeu Weltwirtschast
allgemeinen beizutrageu.
Die deutsche Reichsregierung glauibt, nrit dem
niedergelsgten Friedensplan ihren Beitrag
leistet zu haben zum Aufba« eines neuen E»!
ropa auf der Basis der gegenseitigen Achtung und oä
Vertrauens zwischen souveränen Staaten. Manche
legenheiten zu dieser Vestiedung Europas, zu
Deutschland in den letzten Iahren so oft die Hand b^
sind versäumt worden. Möge dieser Versuch eir^
europäischen Verständigung endlich gelingen.
Die deutsche Reichsregierung glaubt zuverfichtlick
durch die Vorlegung des obigen Friedensplanes d e'
Weg hierzu nunmehr freigemacht zu haben.
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Tieser EindrM >» E«gl»»d.
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-n.
Die deutsche Regierung schlägt daher sür diese Kon-
ferenzen zunächst als praktische Aufgaben vor:
1. Verbot des Abwurfes vou Gas-, Gift-
und Vrandbomben.
2. Verbot des Abwurfes von Vomben jeglicher
Art aus offene Ortschasten, die fich außerhalb
der Reichweite der mittleren und schweren Artillerie der
kämpsenden Fronten befinde».
3. Verbot der Veschießung von Ortschaften mit
wetttragenden Kanonen außerhalb einer Ge-
fechtszone von 2V Kllometer.
4. Abschaffung und Verbot des Baues von
Tanks schwerster Art.
5. Wschaffung und Verbot schwerster Ar-
t i l l e r i e.
Sowie sich aus solchen Besprechungen und W-
machungen die Möglichkeiten der weiteren Be-
grenzungen der Rüstungen ergeben, sind diese
wahrzunehmen.
Die deutsche Regierung erklärt fich schon jetzt bereit,
jeder solchen Regelung, soweit fie international gültig.
wird, bsizutreten.
Die deutsche Reichsregierung glaubt, datz, wenn
auch nur ein srster Schritt auf dem Weg zur W-
rüstung gemacht ist, dies von außerordentlicher Tragweite
ür die Cinstellung der Völker zueinander sein wird, und
damit auch fürdie Wiederkehr jenes Ver-
trauens, das die Voraussehung für dis Cnt-
wicklung von Handel und Wohlfiand biwet.
Die Londoner Preffe zu den Vorschlägen.
London, 2. April. (Cig. Funkmeldung.) Die Lo".
doner Morgenpresse nimmt zu den deutM
Vorschlägen i« ausführlichen Leitartikel» Stellung Ds'
bei ist erkenntlich, daß die deutschen Friadensgedanken '
Cngland tiefen Cindruck aemacht haben und v",
es gelang, die Cngländer von den friedlichen Absichb,
Deutschlands zu überzeugen. Fast die gesamte Presse v"'
der konservativen Times bis zur sozmlistischen Zeitu''
„Daily Herald" ist davon überzeugt, daß das engliF
Volk die großzügigen Gedanken änerkenne als ^
deuffamen Veitrag zu Cntspannung. Nichts an den V"^
schlägen sei undurchführbar, alles sordere geradezu -
Verhandlungen auf.
Die „Times" schreibt unter der Aeberschrift
deutsche Friedensplan", daß in der Tat nur wenige e"E
lische Leser sich weigern würden, anzuerkennen, daß d"'
deutsche Schriftstück als Friedensplan bezeick"'
werden könne. Die Form, tn der Hitler seine VorsckM
erneuert und erweitert habe, werde den allgemeinen Gla'
ben an die Aufrichtigkeit Hitlers stärken.
Die „Daily Mail" schreibt, daß das britisL
Volk die Schwierigkeiten Frankreichs verstehe. Cs °
jedoch wünschenswert, daß Frankreich in seinem eigeE
Intereffe die Vorschläge Hitlers sorgfältig erwägc. ^
seren versöhnlich im Ton. Wenn sre die Hosfnungen vck
wirklichen würden, würden sie den europäischen Fried"
auf einsr ficheren Grundlage errichten.
Der „Daily Telsgrap" schreibt u. a., die ds"^
> Vorschlägs böten ein weites Feld für wsites
L
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>l!
t<ii
l-r
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Verhandlungen. Wenn sie durchgesührt werd^
könnten, dann würden fie Curopa von der drückenv'
Sorge eines Krieges in diesem Menschenalter besteieir-
aci
Im „News Chronicle" wird darauf hingew^
sen, daß die Antwort Hitlers einige ausgezeichnck
Punkte enthalts. Cs könne nicht abgestritten werden,
die Antwort Vorschläge enthalte, die im Fall ihrer V«!
ore ÄNtworr ^or,cyiage enthalte, die im Fall ihrer
wirklichung sehr weitgehend zur europäischen
cherheit beitragen würden.
Das «orlWge »Mliche Mhlcrgei«^
Mit den bis 1. April ausstehenden Verichtigungei"
Verlin, 1. April. Der Reichswahlleiter, Ministeri^
direktor Dr. Reichardt, gibt soeben entsprechend ^
Bestimmung des Z 140 der Reichsstimmordmmg das
Grund der Meldungen der Kreiswahlleiter festgeste^
vorläufige Gefamtergebnis der Wahls
zum Reichstag am 29. März 1936 bekannt. Die bis /
1. April mittags 12 !lhr eingegangenen Crganzun/
und Verichtigungen sind dabei berücksichtigt. Die
der Stiminberechtigten betrug 45 440 645, die Gesamtz"?
der abgegebenen Stimmen 44 966 449; die Wahlbc^
ligung stellte sich also auf 99 v. H. Für die Liste /
damit für den Führer wurden 44 423116 Stimmen
damit 98.8 v. H. der Gesamtzahl der abgegebenen St>^
men festgestellt. Gegen die Liste und ungültig iva>'
543 333 Stimmen.
1.
di
bei
I't
do
ig
re
ch
Hauptschristlelier Alsred-Ingeniar Verndt^
zum Leiter der Pressestelle der Reichsreqierung und
vertretenden Pressechcf der Reichsreqierung ernan"^
Berli», 1. April. Der Leiter der ALteilung IV' ^
Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propa!«"x>
sPressestelle der Reichsregierung). Ministerialrat PgsL
!urt Iahncke, scheidet mit chem heü'tigeä Mit.s^
aus seinem Amt aus und tritt als Verlagsdirektor ichA
Berliner Druck- und Zeitungsbetriebe AG lehemals >"
dolf-Mosse-Verlag) ein. Der Reichsminister für Vo.,
aufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, verö
schiedete heute vormittag Minlli-rialrat Dr. Iahnck
mdem er ihm mit herzlichen Worten seinen Dank fi.
die in dreijähriger Tätigkeit geleistete erfolgreiche Arbeit-,
aussprach.
Zum Nachfolger des Ministerialrats Dr. Fahncke hat-
der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda'
den bereits seit mehreren Monaten m der Pressestelle der
Reichsregierung kommissarisch tätigen Hauptschriftleiter
des Deutschen Nachrichtenbüros, Pg. Alsred-Jnge-
-»' .. . ^ ^ .-gs.-
mar Berndt, ernannt. Der Führer und Reichsranzler
hat gleichzeitig Pg. Berndt zum stellvertretenbeu Presse-
chef der Reichsregierung eruäunt.
Fernsprecher^s.^l. 7351—53.
„Heidelberger Neueste Nachrichten' — „Heidelberger AnzeigerE
Domrerstag, 2. April 1936
Nr. 79
Die deutsche Rsgierung hat daher nach der vorliegenden
Cntwicklung, die eine Aufhebung der juristischen und po-
litischen Grundlagen und Voraussetzungen des Locarno-
paktes bedeutet, fich auch ihrerseits als an diesen Pakt
nicht mehr gebunden erklart und die SouverL-
nität des Reiches über das gesamte Reichsgebiet wie-
derhergestellt.
Lkertrzfsi' Msi-FvLr«.
Die deutsche Regierung ist nicht in der Lage, ihren
zur Sicherheit des Reiches unternommenen, nur deut-
sches Reichsgebiet betreffenden und niemand
bedrohenden Schritt der Würdigung eines Gre-
miums zu unterstellen, das selbst im günstigsten Fall nur
die rechtliche Seite, aber unter gar keinen Llmständen
die politische zu beurteilen in der Lage ist. Dies gilt um
so mehr, als derVölkerbundsrat bereits eine
Cutscheidung getroffen hat, die die rechtliche
Veurteilung der Frage präjudiziert.
Die deutsche Regierung ist weiter der lleberzsugung,
datz ein solches llrteil nicht nur keinen positiven
Dettrag liefern könnte für eine wirkliche konstruk-
tiveLösung der Frage der europäischen Sicherheit
sondern ausschließlich geeignet ist, ein solche Lösung zu
erschweren, wenn nicht gar zu verhindern.
Im übrigen: entweder man glaubt an die Mög-
lichkeit einer allgsmeinen europäischen Frie-
denssicherung, dann kann ein solcher beabfichtigter
Cingriff in die Hoheitsrechte eines Staates nur er-
schwerend wirken, oder man glaubt an eine solche
mögliche Friedenssicherung nicht, dann käme einem
solchen Cntscheid höchstens nachträglich eine feststellende
juristisch« Vedeutung zu.
Die deutsche Regierung kann daher in diesem Punkt,
sowie in jedem weiteren dieses Cntwurfes der Vertreter
der Locarnomächte, dis fich nur als einseitig belastend
für Deutschland erweisen, nicht nur keinen nüh-
lichenKontakt für eine wirklich großzügige und
konstruktive Lösung der Frags der europätschen Sicher-
heit erblicken, sondern höchstens Clement« der
Diskriminierung eines grohe« Volkes und da-
mit siner Infragestellvng jeder dauerhasten
Friedensgestaltung.
Entsprechend dem ihr vom deutschen Vokk erteilteu
Auftrag muß daher die deutsche Regierung alle
Deutschland einseitig belastenden nud da-
mit diskriminierenden Dorschläge dieses Lntwurfes
ablehae».
Vp«« rv/Ik «tts «v»«v«>r»L-«vLs
Deutschland hat, wie schon aus seinem Angebot
hervorgeht, nicht die Absicht, jemals Velgieu
oder Frankreich anzugreifeu. Cs ist bekannt,
datz bei der gigantischen Rüstung Frankreichs und den
enormen Festungswerken an der franzöfischen Ostgrenze
ein solcher Angriff aber auch rein militärisch siun-
los wäre.
Aus diesen Gründen ist der deutschen Regierung
auch der Wunsch der fran-Ssischen Regierung nach sosor-
tige» Generalstabsverhandlunge« unver-
fiändlich. Die deutsche Regierung würde dari« nur
ein ernstesPräjudiz sehen, wenn vor dem Ab-
schlutz der neuen Sicherheitspakte solchs Generalstabs-
abmachungen zustandekämen. Sie ist der Aufsassung, daß
solche Abmachungen in jedem Fall erst die Folge der
politischen Deistandsverpflichtungen der fünf Locarno-
MLchte seien und dann nur aus streng reziproker Grund-
lage stattfinden könnten.
Dis deutsche Regierung ist weiter der Auffassung,
daß der Komplex der vorliegenden Probleme zur
leichteren Lösung nach den Gesichtspunkten der beabfich-
tigten Ziele zweckmäßig gegliedert werden müßte.
Sie muß dann aber folgende grundsätzliche Fragen stel-
len: Welches soll das Ziel derVemühungender
europäischen Diplomatie sein?
Soll dieses Ziel sein, die sich als für jede
dauernde Friedenssicherung als ungeeignet erwie-
sene Zweiteilung der europäischen Völker
in mehr- oder weniger berechtigte, in ehren- oder un-
ehrenhafte, in sreie oder unsreie unter irgendwelchen
neuen Formen oder Modifizierunge» beizubehalten, oder
fortzuführen?
Soll es weiter die Abstcht der europäischen diplo-
matischen Destrebungen sein, aus einem solchen Willen
heraus auf dem Weg einfacher majorisierender
Veschlüsse Feststellungen über Vergangenes zu tref-
fen, Arteile aufzurichten, um damit die schein-
bar juristisch noch fehlenden Vegründungen für die
Fortführung dieses früheren Zustandes zu finden?
Oder soll
») das Vemühen der europäischen Regierungen dar-
auf hingerichtet sein, unter allen llmständen z« einer
wirklich konstruktiven Orduung des Ver-
hältniffes der europäischen Nationen unterein-
ander und damit zu einer dauerhasteu Friedensgestaltung
und -sicherung zu kommen?
Die deutsche Regierung ist es ihrem Volk schuldig,
hier eindeutig zu erklären, datz fle nur a» diesem zweiten,
in ihren Auge« allein aufbauenden Versuch teil-
nehmen wird, und dies dan« allerdings aus tiefinnerster
Ueberzeugung und mit dem vollen Gewicht des aufrich-
tigen und sehnsüchtigeu WillenS der hinter ihr stehenden
Natioa.
HPL? «IFs
Die deutsche Regierung glaübt, daß danu die vor
deu europäischen Staatsmännern liegende Gesamtausgabe
in drei Abschnitte gegliedert werden müßte:
a) in die Zeit einer allmählich sich be-
ruhigenden Atmosphäre zur Klärung der Pro-
zedur für die einzuleitenden Verhandlungen,
b) i» den Abschnitt der eigentlichen Ver-
handlunge« zur Sicherstellung des europäischen
Friedens,
e) in eine spLtere Periode der Vehandlung jener
wünschenswerteu Ergänzunge« des euro-
päischen Friedenswerkes, die weder im Jnhakt
noch im Umsang vo« vornherein geaau seftgelegt oder
begrenzt werden können oder sollteu. (Abrüpungs- und
Wirtschaftsfragen usw.)
Zu diesem Zweck schlägt die deutsche Regierung mm
folgende« Friedensplan vor.
1. !lm den kommenden Abmachungen filr die Siche-
rung des europäischen Friedens de« Charakter
heiliger Derträge zu verleihen, uehmen a« ihnen
di« i» Frage kommenden Nationen nur als vollkom-
me» gleichberechtigte und gleichgeachtete
LLuder teil. Der «inzige Zwang für die lluterzeich-
nung dieser Verträge kann nur in der fichtbaren von allen
erkannten Zweckmäßigkeit dieser Abmachungea sür den
europäischen Frieden und damit sür das soziale Glück
und das wirtschaftliche Wohlergehen der Völker liegen.
2. !lm die Zeit der Uusicherheit im Iateresse
d«s wirtschastlichen Lebens der europäischen Völker mög-
lichst abzukürzen, schlägt die deutsche Regierung
vor, den ersten Abschnitt bis zur llnterzeichnung
der Nichtangrissspakte und damit der garantierten euro-
päischen Friedenssicherung auf vier Mouate zu
begrenze».
3. Die deutsche Regierung verfichert nnter der Dor-
anssetzung eines fiungemäßen gleiche» Verhaltens der
belgischeu uud franzöfischen Regierung sür diese» Zeit-
raum keinerlei Verstärkung der im Rhein-
land besindlichen Truppen vorzunehme«.
4. Die deutsche Regierung verfichert, daß fie die im
Rheinland befindlichen Truppeu während dieses Zeit-
kunsl uud Visseuschaft.
sIntendant Dr. Prasch nach Meiningea berufen.s
Im Cinverständnis mit dem Reichsministerium für
Dolksaufklärung und Propaganda ist der bisherige Kre-
felder Intendant, Dr. Rolf Prasch, als Nachfolger des
Intendanten Cgon Schmidt an das Landestheater Mei-
ningen für die kommende Spislzeit vom thüringischen
Volksbildungsministerium bestätigt worden. Dr. jur.
Rolf Prasch hat nach langjähriger Tätigkeit als Schau-
spieler und Oberspielleiter die Zntendantcnposten in Gie-
ßen, dann in Darmstadt und zulstzt in Kreseld bekleidet.
Als anerkannter Fachmann des Schauspiels erschien er
für den weiteren Aufbau des Meininger Landestheaters
der thüringischen Regierung besonders berusen, zumal er
auch durch seinen Vater, den ehemaligen Meininger Hof-
schauspieler und späteren Verliner Intendanten, sowie
durch setne Mutter, die Lhrsnmitglied des Meininger
Theaters ist, besondere Beziehungen zur Meininqer Tra-
dition besiht. Intendant Dr. Prasch tritt sein Meininger
Amt mit Veginn der nsuen Spielzeit an.
sAm Wendepunkt der deutschen ärztlichen Kunst.s
Der Reichsärzteführsr Dr. Wagner, betont in einem
Leitwort zu dem diesjährigen Kongreß für Innere
Medizin, der vom 20. bis 23. April 1936 in Wies -
baden stattfindet, daß wir damit an einem Wende -
punkt in der Geschichte der deutschen ärztlichen
Kunst und Wissenschaft sländsn. Cs komme die-
sem Kongreß eine besondere Vedeutung zu. Zum ersten-
mal seit dem Vestehen der Gesellschast für Innere Medi-
zin finds in Verbindung mit ihr und im Rahmen ihrer
großen und bedeutenden wiffenschaftlichen Iahrsstagung
auch einKongreß sür biologischeMedizin
statt, auf dem Schulmedizin und biologische
Hsilkunde den Weg zur Vereinigung ihrer Kräfte
nicht als Gegner, sondern als Wahrheitssucher sinden
würden. Sie würden von dem Gefühl größter Verant-
wortlichkeit ihrem Volk und ihrer Wissenschaft gegsnüber
erfüllt sein. Cs soll, so sagt der Reichsärzteführer in der
„Volksgesundheitswacht", der Weg zum hippokrati-
schen Arzttum gefunden werden. Die Aufgabe des
Kongresses könne keine andere fein, als die, die der vor
einem Iahr verstorbene mutige Vorkämpser Crwin Liek
der Cntwicklung der Heilkunde aufgezeigt habe: Dem
praktischen Arzt wieder die breitsn Grundlagen hippokra-
tischen Denkens und Könnens zu verschaffen, das kleber-
gewicht des Laboratoriums und der Technik zu beseiti-
gen, sowie sür die von uns allzulange vernachlässigten n a-
türlichen Heilverfahren die wissenschaftlichen
Grundlagen und eine llmgrenzung des Anzeigenbereichs
gu erbringen.
raumes aicht »Lher aa die belgische uad frnu»
zösische Srenze heranführe» wird.
S. Die deutsche Regieruag schlägt zur Saroutierung
dieser beiderseitigen Derficherungen die Bildung einer
Kommission vor, die sich aus Vertretern der beiden
Garantiemächte England und Italiea und einer
desintereffierten neutralen Gruppenmacht zusammensetzt.
k. Deutschland, Belgie» »nd Fra»kreich
find berechtigt, je eine« Vertreter ia diese Kom-
miffion zu entsenden. Deutschland, Velgien und Frank-
reich besitzen das Recht, dann, wenn fie glauben, aus be-
stimmten Vorgängen aus eine Veränderung der militä-
rischen Derhältniffe innerhalb dieses Zeit-
raumes voa 4 Monaten hinweisen zu können, ihre
Wahrnehmungen der Garantiekommiflioa mitzuteilen.
7. Deutschland, Velgien und Frankreich erklären fich
bereit, iu einem solchen Fall -u gestatten, daß diese Kom-
miffion durch die englischen und italienischen Militär-
attachös »otwendige Feststellungen tresseu lätzt und hier-
über dea beteiligteu Mächte« berichtet.
8. Deutschland, Delgien und Frankreich verfichern,
daß fie die fich daraus ergebenden Beaastandungen
ia vollem llmfang berücksichtigen werdea.
S. Im übrigen ist die deutsche Regierung bereit, aus
der Dasis voller Gegenseitigkeit mst seinen
beiden westlichea Rachbar» jeder militLrischea
DeschrLnkung aader deutschen Wefigrenze zuza-
stimmen.
10. Dsutschland, Delgiea und Frankreich und die
beiden Garantiemächte kommen überein, datz fie sofort
oder spätestens »ach Abschlutz der französi-
schen Wahlen unter Führung der brstischen Regie-
rung i» Veratungen eintreten über den Mschluß eines
25jährigen Nichtaugriffs- bzw. Sicher-
heitspaktes zwischen Frankreich und Belgien einer-
seits und Deutschland andererseits.
11. Deutschland ist einverstanden, daß in diesem
Sicherheitsabkommen England und Italien wieder
als Garantiemächte unterzeichnen.
12. Sollten fich aus diesen Sicherheitsabmachungen
besondere militärische Veistandsverpflich-
tungen ergeben, so erklärt fich Deutschland bereit,
auch seinerseits solche Verpflichtungen
aus sich zu nehmeu.
13. Die deutsche Regierung wiederholt hiermit den
Vorschlag sür den Abschluß eines Luftpaktes als
Ergänzung und Verstärkung dieser Sicherheits-
abmachungen.
14. Die deutsche Regierung wiederholt, daß fle be-
reit ist, falls die Niederlande es wünschen, auch die-
sen Staat i» dieses westeuropäische Sicherheitsabkommen
einzubeziehen.
15. !lm dem Werk dieser aus freiem Willen erfol-
genden Friedenssicherung zwischen Deutschland einerseits
und Frankreich andererseits den Charakter eines ver-
söhnenden Abschlusses einer jahrhundertelangen
Entzweiung zu geben, verpslichten sich Deutschland
und Frankreich, daraus hinzuwirken, datz in der Er-
ziehung der Iugend der beiden Nationen
sowohl als in öffentlichen Publikationen alles ver-
mieden wird, was als Herabsetzung, Verächtlich-
machung oder unpassende Einmischung in die inneren
Angelegenheiteu der anderen Seite geeignet sein könnte,
die Einstellung der beiden Völker gegeneinander
zu vergiften. Sie kommen überein, eine gemeinsame
Kouuuigiou am Sitz des Völkerbundes i« Gens zu bil-
Die Eimilchim »»« Sontm.
Ser Bormarsch der MMmr.
Asmara, 2. April. (Funkspruch des Kriegsbericht-
erstatters des DNB.) Wie hier von italienischer Seite
mitgeteilt wird, ist am Mittwoch Gondar von den
italienischen Truppen genommen worden.
Ein überraschender Handstreich des Parteisekretärs
General Starace.
Asmara, 2. April. (Eigene Funkmeldung.) Der
Kriegsberichterstatter des DNB. meldet: Das italieni-
sche Hauptquartier an der Nordfront hat am Mittwoch
um 20 !lhr di« Cinzelheiten über die Cinnahme der
Stadt Gondar durch italienische Truppen bekannt-
gegeben.
Danach hat eine starke italienische Abteilung, die
unter Führung des Parteisekretärs General Starace
stand, am Mittwoch nach einem Marsch von 800 Kilo-
meter durch besonders schwieriges Gelände
die unmittelbar nördlich vom Tana-See gelegene
Stadt Gondar besetzt und dort die italie-
nische Flagge gehitzt.
Der Marsch auf Gondar wurde in zwei Ctappen durch-
geführt. 5000 Mann brachen mit 500 Lastkraftwagen,
zahlreichen Tanks und anderen modernen Kriegsmitteln
am 15. MLrz von Asmara auf und marschierten zunächst
nach Om Ager, das unmittelbar an der Sudangrenze am
Setit liegt. Am 24. März wurde der Setit überschrit-
ten. Bei dem nun folgenden äußerst schwierigen Äor-
marsch durch das tropische Gebiet südlich des Setit wur-
den die Truppen durch Flugzeuge verproviantiert. Am
Chencher Verg beschloß Staräce, um den Vormarsch
nicht zu verzögern, die Tanks zurückzulaffen. Die Trup-
pen setzten den Marsch zu Fuß fort, um sich an den süd-
westlichen Ausläufern des Semien-Hochlandes mit den
italienischen Cinaeborenentruppen zu vereinigen, die ^
rade die Stadt Debarek besetzt hatten.
Die Abeffinier haben den italienische« Trupp!
bei diesem Vormarsch keinen Widersta^
geleistet.
Die restlichen Truppen Ras Immirus und Ha
Vurrus, die nach der Schlacht von Schire vom NE
den Vefehl erhalten hatten, den italienischen VormaN"
aufzuhalten, hatten sich in das Gebiet südlich dr
Tana-Sees zurückgezoqen, da sie einsahen, daß sie
italienischen Streitkraften keinen Widerstand leists
könnten und weaen der ausgesprochen seindseligen Ha>
tung der Bevölkerung.
Die Stadt Gondar, deren Vesetzunq in itab
nischen Kreisen schon lanqs erwartet wurde, ist eine al
abessinische Gründunq, die zeitweiliq soqar die HauP'!
stadt Abessiniens war. Die Stadt, die früh'!
stark bevölkert war, zählt heute nur noch einiqe tausc'"
Cinwohner. Sie ist jedoch weqen ihrer Laqe äls wichü
ger Handelsplatz und Schlüffel zum Tana-See von ck
heblicher Bedeutung.
A
la
se
te
Die Clite-Amee des Negns greist m.
Erbitterte Kämpfe in der NLHe des Aschangisees. —
Rom, 1. April. Der italienische Heeresberi^
Nr. 170 hat folgenden Wortlaut:
„Marschall Vadoglio telegraphiert: „Der Regb'
hat gestern mit seinen besten Truppen im Get>ü
südlich vom Aschangi-See eine grotze Schlacht ei"
geleitet. Die Schlacht, in der teilweise mit äußerster b
bitterung gekämpft wurde, schloß mit einem S ie'
uuserer Truppen. Im nächsten Vericht weriX'
weitere Cinzelheiten bekanntgegeben werden."
-
U
A
H
dj
b«
di
sic
lic
den, die beauftragt sein soll, einlaufende Deschwerden
den beiden Regierungen zur Kenntnisnahme und !leber-
prüsung vorzulegen.
16. Deutschland und Frankreich verpflichten fich, im
Verfolg der Wsicht, dieser Abmachung den Charakter
eiaes heilige» Vertrages zu geben, die Rati-
fizierung durch eine AbstimmuNg von den
beide» Völkern selbst vornehmen zu laffe«.
17. Deutschland erklärt fich bereit, seinerseits in
Verbindung zu treten mit den Staaten an seiner Süd-
ost- and Rordostgreaze. um diese zum Abschlutz
der angebotenen Nichtangriffspakte unmittelbar etnzu-
laden.
18. Deutschland erklärt sich bereit, sofort oder
nach Wschluß dieser Verträge wiederin denVöl-
kerbund einzutreten. Die deutsche Regierung
wiederholt dabei ihre Crwartung, datz im Lauf einer an-
gemeffenen Zeit auf dem Wege freundschastlicher Ver-
handlungen die Frage der kolonialen Gleich-
berechtigung, sowie die Frage der Trennung
des Völkerbundsstatuts von seiner Versailler
Grundlage geklärt wird.
19. Deutschland schlägt vor, ein internatio-
nales Schiedsgericht zu bilden, das für di« Ein-
haltung dieses Vertragswerkes zuständig sein soll und
deffen Entscheidungen für alle bindend sind.
Dem Wettrüsten ein Endel
Rach dem Abschlutz eines solchen grotzea Werkes
der europäischen Friedenssicherung HSlt es die deutsche
Regierung für dringend notwendig, Versuche zu unter-
nehmen, einem aferlose» Wettrüsten durch prak-
tische Maßnahme» Einhalt zu gebieten. Sie
würde darin nicht nur eine Erleichterung der sinanziellen
und wirtschaftlichen Lage der Völker sehen, sondern vor
allem eine psychologische Cntspaunung.
Die deutsche Reichsregierung verspricht fich aber
nichts von dem Versuch universaler Regelungen,
der von vornherein zum Scheitern verurteilt sein würde
und daher nur von denen vorgeschlagen werden kann, die
am Zustandekommen eines praktischen Crgebniffes nicht
interessiert sind. Sie glaubt, daß demgegenüber die Ver-
handlungen und Crgebnisse auf dem Gebiet der Be-
schränkung maritimer Rüstungen belehrend
und anregend wirken können.
Die deutsche Reichsregierung schlägt daher die
spätere Cinberufung von Konferenzen mit jeweils nur
eiuer, aber klar umrissenenAufgabe vor.
Sie steht es als die zunächst wichtigste Ausgabe an,
den Lustkrieg in die moralische und menschliche W
mosphäre der seinerzeit durch die Genfer Konvention den
Nichtkriegsteilnehmern oder den Verwundeten zugebillig-
ten Schonung zu bringen. So wie die Tötung wehr-
loser Verwundeter oder Gefangener oder die Verwen-
dung von Dum-Dum-Geschoflen oder die Führung des
warnungslosen !l-Vootkrieges durch internationale Kon-
ventionen geregelt bzw. verboten worden stnd, mutz es
einer zivilifierten Menschheit gelingen, auch auf den
Gebieten neuer Waffenanwendung die Möglich-
keit einer sinnlosen Cntartung zu unter-
binden, ohne dem Zweck der Kriegsührung zu wider-
sprechen.
!lm dem allgemeinen Wunsch nach einer Wiederhck
stellung günstiger wirtschastlicher Verhältniffe z« elü
sprechen, ist fle dahsr bereit, im Sinn der gemachten
schläge sofort nach Abschluß des politischen Vertrag^
werkes mit den i» Frage kommenden Ländern in ein^
Gedankenaustausch über wirtschaftlich
Fragen einzutreten und alles in ihrer Macht Stehei^
zur Verbefferung dsr Wirtschaftslage in Curopa, son^
der von dieser nicht zu trennendeu Weltwirtschast
allgemeinen beizutrageu.
Die deutsche Reichsregierung glauibt, nrit dem
niedergelsgten Friedensplan ihren Beitrag
leistet zu haben zum Aufba« eines neuen E»!
ropa auf der Basis der gegenseitigen Achtung und oä
Vertrauens zwischen souveränen Staaten. Manche
legenheiten zu dieser Vestiedung Europas, zu
Deutschland in den letzten Iahren so oft die Hand b^
sind versäumt worden. Möge dieser Versuch eir^
europäischen Verständigung endlich gelingen.
Die deutsche Reichsregierung glaubt zuverfichtlick
durch die Vorlegung des obigen Friedensplanes d e'
Weg hierzu nunmehr freigemacht zu haben.
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Tieser EindrM >» E«gl»»d.
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Die deutsche Regierung schlägt daher sür diese Kon-
ferenzen zunächst als praktische Aufgaben vor:
1. Verbot des Abwurfes vou Gas-, Gift-
und Vrandbomben.
2. Verbot des Abwurfes von Vomben jeglicher
Art aus offene Ortschasten, die fich außerhalb
der Reichweite der mittleren und schweren Artillerie der
kämpsenden Fronten befinde».
3. Verbot der Veschießung von Ortschaften mit
wetttragenden Kanonen außerhalb einer Ge-
fechtszone von 2V Kllometer.
4. Abschaffung und Verbot des Baues von
Tanks schwerster Art.
5. Wschaffung und Verbot schwerster Ar-
t i l l e r i e.
Sowie sich aus solchen Besprechungen und W-
machungen die Möglichkeiten der weiteren Be-
grenzungen der Rüstungen ergeben, sind diese
wahrzunehmen.
Die deutsche Regierung erklärt fich schon jetzt bereit,
jeder solchen Regelung, soweit fie international gültig.
wird, bsizutreten.
Die deutsche Reichsregierung glaubt, datz, wenn
auch nur ein srster Schritt auf dem Weg zur W-
rüstung gemacht ist, dies von außerordentlicher Tragweite
ür die Cinstellung der Völker zueinander sein wird, und
damit auch fürdie Wiederkehr jenes Ver-
trauens, das die Voraussehung für dis Cnt-
wicklung von Handel und Wohlfiand biwet.
Die Londoner Preffe zu den Vorschlägen.
London, 2. April. (Cig. Funkmeldung.) Die Lo".
doner Morgenpresse nimmt zu den deutM
Vorschlägen i« ausführlichen Leitartikel» Stellung Ds'
bei ist erkenntlich, daß die deutschen Friadensgedanken '
Cngland tiefen Cindruck aemacht haben und v",
es gelang, die Cngländer von den friedlichen Absichb,
Deutschlands zu überzeugen. Fast die gesamte Presse v"'
der konservativen Times bis zur sozmlistischen Zeitu''
„Daily Herald" ist davon überzeugt, daß das engliF
Volk die großzügigen Gedanken änerkenne als ^
deuffamen Veitrag zu Cntspannung. Nichts an den V"^
schlägen sei undurchführbar, alles sordere geradezu -
Verhandlungen auf.
Die „Times" schreibt unter der Aeberschrift
deutsche Friedensplan", daß in der Tat nur wenige e"E
lische Leser sich weigern würden, anzuerkennen, daß d"'
deutsche Schriftstück als Friedensplan bezeick"'
werden könne. Die Form, tn der Hitler seine VorsckM
erneuert und erweitert habe, werde den allgemeinen Gla'
ben an die Aufrichtigkeit Hitlers stärken.
Die „Daily Mail" schreibt, daß das britisL
Volk die Schwierigkeiten Frankreichs verstehe. Cs °
jedoch wünschenswert, daß Frankreich in seinem eigeE
Intereffe die Vorschläge Hitlers sorgfältig erwägc. ^
seren versöhnlich im Ton. Wenn sre die Hosfnungen vck
wirklichen würden, würden sie den europäischen Fried"
auf einsr ficheren Grundlage errichten.
Der „Daily Telsgrap" schreibt u. a., die ds"^
> Vorschlägs böten ein weites Feld für wsites
L
»r
>l!
t<ii
l-r
Ti
s
Verhandlungen. Wenn sie durchgesührt werd^
könnten, dann würden fie Curopa von der drückenv'
Sorge eines Krieges in diesem Menschenalter besteieir-
aci
Im „News Chronicle" wird darauf hingew^
sen, daß die Antwort Hitlers einige ausgezeichnck
Punkte enthalts. Cs könne nicht abgestritten werden,
die Antwort Vorschläge enthalte, die im Fall ihrer V«!
ore ÄNtworr ^or,cyiage enthalte, die im Fall ihrer
wirklichung sehr weitgehend zur europäischen
cherheit beitragen würden.
Das «orlWge »Mliche Mhlcrgei«^
Mit den bis 1. April ausstehenden Verichtigungei"
Verlin, 1. April. Der Reichswahlleiter, Ministeri^
direktor Dr. Reichardt, gibt soeben entsprechend ^
Bestimmung des Z 140 der Reichsstimmordmmg das
Grund der Meldungen der Kreiswahlleiter festgeste^
vorläufige Gefamtergebnis der Wahls
zum Reichstag am 29. März 1936 bekannt. Die bis /
1. April mittags 12 !lhr eingegangenen Crganzun/
und Verichtigungen sind dabei berücksichtigt. Die
der Stiminberechtigten betrug 45 440 645, die Gesamtz"?
der abgegebenen Stimmen 44 966 449; die Wahlbc^
ligung stellte sich also auf 99 v. H. Für die Liste /
damit für den Führer wurden 44 423116 Stimmen
damit 98.8 v. H. der Gesamtzahl der abgegebenen St>^
men festgestellt. Gegen die Liste und ungültig iva>'
543 333 Stimmen.
1.
di
bei
I't
do
ig
re
ch
Hauptschristlelier Alsred-Ingeniar Verndt^
zum Leiter der Pressestelle der Reichsreqierung und
vertretenden Pressechcf der Reichsreqierung ernan"^
Berli», 1. April. Der Leiter der ALteilung IV' ^
Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propa!«"x>
sPressestelle der Reichsregierung). Ministerialrat PgsL
!urt Iahncke, scheidet mit chem heü'tigeä Mit.s^
aus seinem Amt aus und tritt als Verlagsdirektor ichA
Berliner Druck- und Zeitungsbetriebe AG lehemals >"
dolf-Mosse-Verlag) ein. Der Reichsminister für Vo.,
aufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, verö
schiedete heute vormittag Minlli-rialrat Dr. Iahnck
mdem er ihm mit herzlichen Worten seinen Dank fi.
die in dreijähriger Tätigkeit geleistete erfolgreiche Arbeit-,
aussprach.
Zum Nachfolger des Ministerialrats Dr. Fahncke hat-
der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda'
den bereits seit mehreren Monaten m der Pressestelle der
Reichsregierung kommissarisch tätigen Hauptschriftleiter
des Deutschen Nachrichtenbüros, Pg. Alsred-Jnge-
-»' .. . ^ ^ .-gs.-
mar Berndt, ernannt. Der Führer und Reichsranzler
hat gleichzeitig Pg. Berndt zum stellvertretenbeu Presse-
chef der Reichsregierung eruäunt.