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„Heivelberger Neueste NachrtchtenE — »Heidelberger Anzeiger^
Freitag, 8. Mai 1936
Die Münchener Mhrertagung -er NGDW.
Srm, Mvltz-Mlnk und Sennal Srvmm v°r drc MmlAaft der Bemaana.
Verlin, 8. Mai. Aeber die Münchener FUh -
rertagung der NSDAP verössentlicht der „Völkischs
Veobachter" solgenden Vericht der NSK:
Im alten Münchener Rathaussaal fand am Donners-
tag unter dem Vorsitz des Stellvertreters des Führers,
Rudolf §>eß, und in Anwesenheit der Reichslei-
ter eine Tagung dergesamtenFührerschaft
der NSDAP statt, an der die Führer aller Gliederungen
teilnahmen.
In eindrucksvoller Weife erstattete am Vormittag
die Leiterin der NS-Frauenschaft, Frau Scholtz-
Klink, Vericht über Aufbau und Arbert der national-
sozialistischen Frauenorganisation. Der Vortrag
vermittelts der Führerschast der Partei ein anschauliches
Vild von der großen Aufgabe und Leistung, die ge-
samten Frauen der Natwn im nationalsozialistischen
Deutschland unter einheitlicher Führung zusammenzusas-
sen, auszurichten und damit die Kräste der Frauen auf
allen Gebicten nach bestem Vermögen dem Aufbauwerk
des Führers dienstbar zu machen. Daß diese Auf-
gabe die Anerkennung und Pslege der besonderen Inter-
'eflen der Frau und ihre Förderüng in sich schlietzt, wurde
dabei betont.
Die Reichsfrauenführerin gab einen umfassenden
Aeberblick über die aeleistete Arbeit der NS-
Frauenschaft und des deutschen Frauenwerks auf
dem Gebiet der Sozialpolitik, der Wohlfahrts-
pslege, der Gesundheitsführung, der Hauswirtschast
und Mütterschulungsarbeit.
Was bier bisher aeleistet wurde, zeigt ein Beispiel aus
einsm einzigen Arbsitsgebiet: Bei der Machtübernahme
durch den Nationalsozialismus gab es in ganz Deutsch-
land zwei Mütterschulen, eine katholische und eine evan-
gelischs Heute sind bereits 136 nationalsozialistische
Mütterschulen in den Großstädten errichtet. Dazu kom-
men noch die zahlreichen Wandsrlehrkurse für die Klein-
städte und auf dem Lande.
Vesonders eingehend befaßte sich die Reichsfrauen-
führerin mit der geistigen Mitarbeit der Frau
im nationalsozialistischen 'Staat und dem Arbeitsethos,
mit dem der Nationalsozialismus die schaffende deutsche
Frau zu erfüllen bestrebt ist. Cs gelts, immer stärker
auch in der Frau das Vewutztsein zu wecken, daß sie
innerhalb einsr grotzen Gsmeinschaft lebt, die ihr hilst
und für sie da ist. Wir erstreben eine hervorragende
Arbeitsleistung der Frau, aber wir wollen, daß sie da-
bei immer hundertprozentig Frau bleibt.
Die Leiterin der NS-Frauenschaft schloß ihre mit
grotzem Intereffe aufgenommenen Ausführungen mit dem
Dank an die Führung der Partei sür das Vertrauen,
das ihrer Arbeit entgegengebracht worden tst, und mit der
Versichervng, daß das, was die deutsche Frau in diesem
Iahr geleistet habe, gewachsen sei aus dem eigenen Cmp-
finden der Frau sür die Aufgaben dieser Zeit.
Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß,
sprach den Dank und die Anerkennung der Partei aus
und unterstrich den Willen und die Notwendigkeit zur
Mitarbeit und Mithilfe aller Nationalsozialisten an dem
großen Werk der deutschsn Frauenarbeit.
In der Nachmittagssitzung sand die enge Verbun-
denheit der deutschen Wehrmacht mit der
NSDAP und ihrer Führerschast ihren Ausdruck
in einem Vortrag,
den der Chef dss Mgemeinen Heeresamtes des N>chs-
kriegsministeriums, General Fromm, im Auftraa des
Reichskrisgsministers, Generalseldmarschall von Blom-
berg, über Probleme des Heeres hielt. Dem Vodtrag
wohnte auch der Kommandierende General des VII. Ar-
meekorps, Generalleutnant von Reichenau, bei. Die
außerordentlich instruktiven und intereflanten militärischen
Ausführunqen fanden stärksten Widerhall bei der Führer-
schast dor NSDAP.
Das Gelöbnis des Vertreters des tzeeres, die d eu t-
sche Iugend, die das Heer aus der Hand der national-
sozialistischen Bewegung empsängt, zu Soldaten und
harten wehrtüchtigen Männern auszubilden, er-
widerte der Stellvertreter des Führers im Ramen der^an-
wesenden nationalsozialistischen Führerschaft mit der Ver-
sicherung, in treuer Kameradschaft mit der Wehrmacht zu-
sammenzuarbeiten.
Rudolf tzetz gedachte in dieser Stun-e des Füh-
rers als des Mannes, der durch die Umwandlung des
deutschen Menschen, der deutschen Iugend und der deut-
schen Arbeiterschaft die größte und gigantischste Vor-
arbsit sür das deutsche Heer geleistet habe, und schloß
mit den Worten: Wir politischen Soldaten grüßen die
Soldaten der neuen deutschen Wehrmacht. Wir grüßen
den Mann, der an der Spihe der politischen Soldaten
und zugleich an der Spitze der Wehrmacht als ihr ober-
ster Vesehlshaber steht. Der Führer Adols Hitler Sieg-
tzeill
Ner Reg«s i« S«ez.
Heute Ankunst in Ierusalem.
London, 7. Mai. Der britische Kreuzer „Cnter-
priss", aus dem sich der Kaiser von Abessinien
befindet, tras am Donnerstag früh in Suez ein. Dem
Kriegsschiff wurde der sofortige Cintritt in den Kanal
gestattet. Besucher wurden nicht an Bord gelaflen.
I« Suez versuchte die Prefle vergeblich, eine An-
terredung mit dem Regus zu bekommen. Lin englischer
Iournalist hatte sogar aus London telegraphiert und sür
eine llnterredung 50Ü0 Pfund geboten. Aber auch dieses
Angebot wurds abgelehnt. Am Donnerstag abend pas-
sierts der britische Kreuzer mit dem Negus an Bord
Port Said, ohne anzulegen.
Nach einer Meldung aus Haifa wird der Negus bei
seiner Ankunst in Haifa am Freitag vormittag von
einer britischen Chrenwache empfangen werden. Die aus
dem 1. Vataillon des North-Lancashire-Regiments be-
stehende Wache wird den abessinischen Kaiser mit dem
Königssalut begrüßen. Anschließend wird sich der
Negus in Begleitung seiner britischen Militärwache so-
fort in einsm Sonderzug nach Ierusalem begeben.
Der Kaiser von Abesfinien wird am Freitag im Son-
derzug von Haifa kommend in Ierusalem erwartst.
^ Wis verlautet, find zu seinem Cmpfang keine beson-
deren Feierlichkeiten vorgesehen. Der britische Oberkom-
miflar befindet stch zurzeit auf einer Inspektionsreise und
wird infolgedeflen nicht zugegen sein.
Vettere Neldungen.
30 Millionen solgten dem Appell.
Rom, 7. Mai. Nach Mitteilunq des italienischen
Innenministeriums und der Leitung der Faschistischen
Partei haben fich an dsm großen Generalappell
vom 5. Mai 30 Millionen Italiener innerhalb
und außerhalb Italiens beteiligt.
Hohe Ordensauszeichnung sür Muflolini.
Rom, 7. Riai. Der KönigvonItalienhatam
Donnerstag Mussolini in Privataudienz empfangen
und ihm das Großkreuz des Militärordens von Savoyen
verliehen.
Muffolini dankt den Frauen ItalienS.
Rom, 7. Mai. Vom Valkon des Palazzo Venezia
hielt Mussolini am Donnerstag abend eine kurze
Ansprache an eine Maflenversammlung der weib-
lichen faschistischen Verbände. Die Aufgabe, so führt«
er u. a. aus, die den Frauen durch den SanMonsbe-
schluß von 52 Nationen erwachsen sei, „aus jedem
HLuslichen Herd eine kleineFestunazu machen,
um den Sanktionsn Widerstand zu leisten , hätten die
Frauen Italiens voll und ganz erfüllt. So gebühre auch
ihnen der Dank des Vaterlandes und das ehrende Ange-
denken ihres Vorbildes in der Geschichte des ttalienischsn
Volkes. ch
Iugoslawische Militärabordnung in Pari«.
Paris, 7. Mai. Auf dem Flugplatz Le Bourget ist
mit einem Verkehrsflugzeug eine jugoslawtsche
Militärabordnung angekommen. Die steht unter
Führung des Generals Hakowttsch.
— Der König der Velgier empfing am Donnerstag
den neu ernannten deutschen Gesandten Herbert Freiherr
von Richthofen zur Cntgegennahme des Begtau-
bigungsschreibens.
— Bei einer Rachwahl im Kreis Peckham (Cngland)
schlug der Anterhauskandidat der oppofitionellen Arbei-
terpartei seinen konservativen Gegner.
— Die Konserenz der Kleinen Entente wurd« am
Donnerstag in Belgrad abgsschloflen. In einer Ver-
lautbarung gaben die Mächte bekannt, daß fie fich gegen
jede Veränderung in Mitteleuropa wenven wü'-
den und sich auch weiterhin dem Völkerbund
rchlöflen, sedoch mit der Hosfnung, daß Pieser seine -c
Krise überwindsn würds.
— Dcr britische Reichsverteidigungsausschutz kst am
Donnerstag vormittag zu einer Sitzung zusammengetreten.
Ner «iette SeWmrd.
Der Iude Klebinder und Phönix.
Wien, 7. Mai. Nach einer aus Susak (Südslawien)
in Wien eingetroffenen Meldung hat dort am Dönners-
tag der jüdische Regierungsrat Crnst Klebinder
Selbstmord begangen. Klebinder war als Cigentümsr
und Chefredakteur der Wiener „Sonn- und Montags-
zeitung" in der Vestechungsliste des Phönix mit 635 000
Schilling verzeichnet. Am Samstag vergangener Woche
wurde ihm die Weiterführung seiner Tätigkeit untersagt
und das Blatt ging in den Befitz der Vaterländischen
Front übsr. Klebinder war inzwischen geflüchtet.
Klebinder, dem während des Krisges der Titsl Re-
gierungsrat verliehen worden war, hatte in den lstzten
Iahren eine wilde Hetze gegen den Nationalsozialismus
entfaltet. Sein Selbstmord ist dsr vierte m der Ange-
legenhest des Phönix.
Ei« BniMer-AIie«r
des Kllrpsiilzischell Kammer-Srchesters.
Im Rahmen des Badischen Vrucknerbundes.
Heidelberg, 8. Mai 1936.
Der Bruckner-Abend des Kurpfälzischen
Kammerorchesters, der ursprünglich im März
hätts stattfinden sollen, führte gestsrn abend im Vallsaal
der Stadthalle einc kleine Vrückncrgsmsinde zusammen.
Dsr Vorsitzende des Badischen Brucknerbundes, Pro-
feffor Grüninger, Wsinheim, sprach zu Bcginn der
Veranstaltung über den „Geist der Kunst Bruck-
ners". Der Nsdnsr begann mit dsr Schilderung der
Iustände, die in Brucknsrs Leben hineingriffen und die
dazu angstan sein konntsn, dem Meister das Schaffen zu
verleiden. Isner zeitgenöflischcn Vrucknsrgsgnerschast
setzte der Rednsr dann die heute lcbendige Brucknerbews-
gung entgegsn, die eine inrmer größsr werdsnde Bruck-
nergsmeinde um den Msister schart. Und doch: Vruckners
Werk ist keine Marktware, es richtet sich an den geistigen
Menschen, an den, der bestrebt ist, sich in den ticfen Ge-
halt der Tonwelt einzuleben. Bruckners Form ist weit.
Man hat sein Werk srühsr formlos und ungeschlacht gc-
nannt. Die Gsgnerschast dsr zeitgenöflischsn Kritik ist
nicht allein erklärlich aus einem Mißverstehen, sondsrn
aus einem anderen Zeitgeist heraus, dem das Lleberzeit-
lichs, das Gottsuchen sremd war. Profeflor Grüninger
ging dann auf die Inhaltsgebundenheit der Form bsi
Brücknsr sin: weil er viel zu sagen hat, deshalb muß der
Meister in seinsr Tonsprachs wsit ausholen. In seinen
Höhepunkten, zu dencn er in den ausladenden Steigerun-
gen vorbereitet, lüstet der Mcister den Schleier des Gott-
ahnens. Vruckners Form steht untsr dsm Streben nach
innsrer Linheit. Crsichtlich maa das äußerlich daraus
sein, daß ein Thema nicht mrr den erstsn Sah, sondern
das ganze Werk durchzicht. Ins Ausland ist Vruckner
lanqe nicht gedrunqen. Der Grund dafür lregt in der
starken H e r m a t v e r b u n d e n h e i t Bruckners. Aber
in dicser Heimatvarbundenheit steckt auch eine Allgemein-
qültigkeit, dic die Ursprungstiefe des Werkes ausmacht
Vruckners Gemeinde wächst, die Allgemeinhcrt intereflwrt
sich — wie der kürzlich ausgetragene Streit um die ori-
qinals Faflunq der Werke Vruckners zeigt —. in zuneh-
mendem Maß für sein Werk. lind schließlrch wies der
Redner noch auf das im Mai nächsten Iahres in
Heidelberg stattfindends großc Vrucknersest des
Vadischen Brücknerbundes hin.
Anschließend erklanq das einzige Kammer-
musikwerk des Meisters, das in der Großartigkeit
der Thematik ohne Beispiel dasteht, das aber auch in der
breit angeleqten Verschlingung der Cinzelstimmen mchr
orchestral als kammermufikalisch gedacht ist, Bei aller
Anbekümmsrtheit in dsr Aneinanderreihung der Themen
und bei aller weitgesvannten formalen Faktur weist die-
s«s Strsichquintett Moments von unvergeßlicher Lin-
drucksstärke auf. Der langsame Satz an flch ist wert, un-
ter die Perlen der Mustklitsratur gerechnet zu werden.
Nur weniges läßt fich ihm an die Seite stellen, was ähn-
lich iirnerlichsr Ausdruck echt brucknerscher Frömmigkeit
ist. Da ist eine Venedictus-Sttmmung und eine tiefe
Gläubigkeit, wie in dcr k-moll-Mefle ünd in der Sieben-
ten. Iedoch scheint es manchmal, als ob dieses Quintett
die siligrane Veranlagung des Ensembles sprengen wolle
und nach Farbigkeit verlange.
Cin Streichquintstt aus dem Kurpfälzischen
Kammerorchester unter Adolf Bergs Leitung
setzts sich in schönster Ausgeglichenheit für das Werk ein.
Man arbeitet das Zusammsnspiel gut aus. Bsmerksns-
wert ist die schöne dynamische Veranlagung des Svieles,
dis bei aller Wahrung geraffter Dynamik des gesamten
Klangkörpers von feiüer Clasttzität bleibt. Wir hörten
eine gute Cigengestaltung, die von der Ides gemein-
samen Dienstes vom Kunstwsrk aus angefaht wird. Die
Svielsr, Mitqlieder des Städtischen Orchssters, Konzert-
meister Adols'Berq, Louis Rsich, Adolf Fischer,
Crnst Kraft und Willy Kaufmann stnd trefflich auf-
einander einmufiziert.
Der Abend brachte starkes Erlebnis. Reicher Bei-
sall gab dem Dank der Zuhörsrschast Ausdruck.
vr. V/. v.
sKundqebung der Reichstheaterkammer in München.s
Die Rerchstbeaterkammer wird zur Drit-
ten Reichsthsater-Festwoche in München
eine große Kundgebung veranstalten, in deren Ver-
lauf der Reichsminffter für Volksaufklärung und Propa-
ganda und Präsidsnt der Reichskulturkammer Dr. Goe b-
bels am 11. Mai zu programmatischen Ausführungen
das Wort ergreifen wird.
sZum Gcdenken Max Eythss fand in Berlin
eine Feier statt. Proscflor Kühne, dsr Vorsitzende
der Eyth-Gssellschast, qab dabsi bekannt, dah künstig all-
jährlich am 6. Mai, 'dem Geburtstaq Max Lyths, ein
Preis von 1000 Mark für denjenigsn deutschen
Schriftsteller vergebsn wcrden soll, der es vcrsteht, einen
Aufsatz von 150 Zeilen zu schreiben, in dem in allgemein
verständlicher, feflelnder Form und in Prosa ein Stoff
aus dem Gebiet der Technik behandelt sein soll.
sSelma-LagerlSf-Uraufführung in Darmstadt.s Lin
neues Bühnenwerk von Selma Lagerlöf, das Schau-
spiel „Der Kaiser von Portugalien" wurde
vom Hsflischen Landestheatsr in Darmstadt zur llraufsüh-
runq am Änfanq der kommenden Spielzeit angenommen.
In dieser Spietzeit wurde am Heflischen Landestheater
bereits Selma Lagerlöfs Komödie „Onkel Theodor" mit
starkem Publikumserfolg gegeben.
Die Aahrt -es LWchW.Kindenburg.
Ankunft ia wkclmril ilir
Re«> Wrt I« Em«tt««g.
Mit Rückenwind vorwärts.
Newyork, 8. Mai. (Cigene Funkmekdung.) Der
Kommandant der Marineluftstatton Lakehurst, Rosen.
dahl, tsilte mit, daß das Luftschisf „Hinden-
burg" untsr Zugrundelegung seiner bisherigen Ge-
schwindigkeit am Samstag abend vor Sonnenunter-
gang in Lakehurst erwartet wird. Da dis Wetter-
verhältnifle an der atlantischen Küste ungewtß stnd, sind
Vorbereitungen getroffen worden, das Lustschiff an den
Ankermast zu legen, um es nicht der schwierigen Ausgabe
des Cinbiegens in di« Lufffchiffhalle auszusetzen.
Dr. Kimball von der Newyorker Wetterwarte
hat die Aussendung seiner Wetterberichte fortgesetzt, wo-
sür ihm die Offiziere der „Hindenburg" ihren Dank
zollten. Dr. Kimball stellte fest, daß der Tiefdruckwirbel
mit Regen und wechselnden Äinden, der am Donnerstag
die Fahrtstrecke der Hindenburg betreut hat, das Luft-
schiff anscheinend für einige Stunden zur Verminderung
seiner Geschwindigkeit gezwungen hat. Gegen 19 llhr
(Newyorker Zeit) hatte das Lüftschiff jedoch den Wirbel
paffiert und traf von dort ab auf ständig an Stärke zu-
nehmende Rückenwinde und günstiqere Wetter-
bedingungen. lleber den Neufundlandbänken dürfte die
„Hindenburg" ziemlich tief heruntergehen, um die dort
herrschsnden Oberflächenwinde auszünutzen.
*
Auf halbem Weg über dem Atlantkk.
Rewyork, 8. Mai. (Cigene Funkmeldung.) Rach
einer um 5 llhr MEZ eingelaufenen Funkmeldung des
Lusffchifses „Hindenburg" befand sich das Luftschifs
SamSlagabear rrwarlrk.
zu diesem Zeitpunkt aus 47,53 Grad nördlicher
37 Grad westlicher Länge, also «twa aus d«r N
ssines Weges.
Seine Geschwindigkeit betrug etwa 110 Stu"
meter.
Vegegnung auf hoher See.
Newyork, 7. Mai. Die Vertretung des
schen Lloyd in Newyork veröffentlicht einen cc"
des Kapitäns der „Curopa". Danach hat vsr
dampfer „Luropa" am Donnerstag mittag . T
„Hindendurg" in größter Cnffernung PMk' M
„Europa" befand sich um dicie Zeit aus 49,15 s'
licher Breits und 15,22 Grad wesllicher Länge
Mellen vom Kanal entssrnt.
^ ^keiist'
Kabinen des „Hindenburg" sür Rücksahrt ausvc ^ ^
Rewyork, 8. Mai. (Eigene Funkmeldung.) ^
Hapag und der Norddeutsch« Lloyd bekanntgsb^^-i
sämtliche 51 Kabinenplätze des
„Hindenburg" für die Rücksahrt am Mont^. /
verkaust. llnter den Paflagieren befindet fi .jp
86 Iahr« alte Frau. Clf Passagier« der Hinsahct
auch dt« Rückreise wieder mit.
i«'
Die Wetterberichte melden starke« Deg^n
mit einer Geschwindigkeit von 40 Meilen und ^^
Im Luftschiffhafen Lakehurst wurden andertb^ A
lionen Gallonen Waflerstofsgas und 15 000 GgücP, I«,
triebsstoss bersitgestellt. Die Lufffchiffhalle wirb - i
Publikum mit Äusnahme der Stunden, ^ i
Äuffüllung vorgenommen wird, geöffnst
das Betreten des Lustschiffes verbotsn.
Ieiltsches Reich.
Der italienische Landwirtschaftsminister Rofloni,
der im Industtiegebiet mehrsr« Werke besichttgte, ttaf am
Donnerstag in Düsseldorf sin und besuchte das In-
stitut für Eisenforschung. Der Minister suhr dann zur
Vefichtigung der IG.-Farbenwerke nach Leverkusen
weiter. Minister Rofloni traf am heuttgen Freitag inor-
gen mit dem fahrplanmätzigen Schnellzug aus Köln kom-
'mend in der Hauptstadt der Bewcgung ein und wurde im
Auftrag des Stellvertreters des Führers von Oberstleut-
nant von Wulsfen als Gast der Haupfftadt der Ve-
wegung willkommen aeheißen. Minister Nofloni wird
seinen Aufenthalt auch dazu benuhen, das Braune Haus
und die übrigen Parteibauten, sowie die Reichsautobahn
zu besichtigen.
Das deutsche Kolonialheim wurde in Bad Harz-
burg eingeweiht. Cs soll dazu dienen, die Kinder
deuffcher Farmer in der Heimat auszubildsn. Reichs-
statthalter General Mtter von Cpp hat das Protek-
torat über das Heim übernommen.
»
Der FLHrer in Dresden.
Dresden, 7. Mai- Der Führer stattete am Mitt»
woch der Stadt Dresden einen Desuch ab und unter-
nahm in Vegleitung des Reichsstatthalters und Gaulei-
ters Mutschmann, des SA-Gruppensührers Schep-
mann, der Briqadeführer Verkelmann und Schlegel und
seines persönlichen Stabs auf dem Dampfer „v. Hinden-
burq" eine Besichtigung der Drssdener Elbufer und eine
Fahrt ins Clbsandsteingebirge nach Schandau. Auf der
ganzen Fahrt wurde der Führer von der Bevölkerung
lubelnd begrüßt.
Am Z1. Mai Marinenehrenwache im Tannenberg-
Denkmal.
Kiel, 7. Mai. Der Reichskriegsministtr hat verfügt,
daß die ständige Chrenwache an der Gruft des
Gen^ralfeldmarschalls v. Hindenburg im Taunen-
verg-Ratik naldeni.nal in Zükunst am 21. April (Tag der
Luftwaffe) durch Soldaten dsr Luftwaffe und am 31. Mai
(Skagerrak-Tag) durch Soldaten der Kriegsmarine ge-
stellt wird.
Am 31. Mai wird diese Chrenwache von der 5. Ma-
rinsartillerieabteilung Pillau gesttllt werden.
Die Trauerfeierlichkeiten für Generaloberfl
von Falkenhausen.
Görlih, 7. Mai. llnter starker Antellnahme der Ve-
völkerung erfolgte am Donnerstag die Veisehung
dss Heersührers aus dem Weltkriege und früheren Gou-
verneurs von Velgien, Generaloberst Ludwig Freiherr
von Falkenhausen. Als Vertreter des Führers
und Reichskanzlers und dss Reichskriegsministers nahmen
der Oberbefehlshaber der Gruppe III, General der In-
fanterie von Cock, und dsr Kommandierende General
des VHI. Armeekorps, Generalleutnant von Kleist,
teil. Nach eincr kurzen Andacht im Trauerhaus wurde
der Sarg auf einer Lafette nach der Nicolai-Kirche Lber-
aeführt, wo Standortspfarrer Heuser die Trauerpredigt
hielt.
Im Anschlutz an die Trausrseier in der Nicolai-
Kirche, zu der sich auch die führenden Persönlichkeiten der
Beweguna und ihrer Gliedcrungen eingefunden hatten,
fand die llsberführung der Leiche nach bem Krsmatorium
statt. Als letzter Gruß der Wehrmacht donn
Ehrensalven über das Grab.
*
AruesvomTag
— DaS Motorschiff München" wurde aw 5
>
tag aus der Werft ves ^>».»> „v»»»-
Wafler gelaflen. Das Schiff ist 5600 Brutto.
- - - - 78^,^
Äsifi
Reichskanzler telegraphtsch' meldete, daß das ^
Namensträger der Hauptstadt der Veweguna
Meeren und in llebersee in friedlichem Wettb'
Vote deuffcher Linheit, Lhre und Freiheit se'fi
— Bei einem Zusammenstoß von Vrc' '
Militärflugzeugen in der Nähe von Posen ^
Fliegeraetötet. Cin Flicger erlitt , Z
lehunaen. Der Vesahung des drirten Flugzcu»
es, glücklich zu landen. ,
„Graf Zeppelin" wieder in Friedrickisb^^^
8. Mai. (Cigene
f „Graf Zsppelin
.. -- — 7 llhr von seiner zweitcn d' .sek.
üdamerikasahrt nach Friedrichshafen zur u » ^ -r>p.j» i
llm 7.25 llhr erschien das Luftschisf bei wolkc
nem Himmel über dem WerftgelLnde, zog c'
über der Stadt und landete um 7.40 llhr
Halle. - ? I
Sröffnung der Vreslauer Südost-Ausst«
Vreslau, 7. Mai. In Gegenwart des
Oberpräfidenten Iosef Wagner, hohcr W' >
Mrrtei, Staat und Äehrmacht, ferner "^1« D /
tischer Vertreter wurde am Donnerstag
lauer Südost-Ausstellung eröffnet,
Sonntag dauert. Diese AuSstellung dient oc.
tausch hochwerttger deuffcher Waren gccicn ^ L» >
erzeugnifle unb Rohstoffe der südosteuropäu«-^
Mit dicser Zislsetzkng liefert, nPe der Ga'i,-kstiös'
ner Cröffnungsreds ausführte, die Südoll'-^sii
einen wertvollen Beitrag zur wirffchaftlichcn
Curopas
Fvrchtbare Vrandkiatastrophe ia P"
Spielende Kinder als llrheber- gjo^c"
Warschau, 8. Mai. (Eia. FunkmcldunS '
erst vor zwei Tagen ein riesiges Schadcns«» --^c^
von tzäusern in dcr gallzischen Stadt
tet hat, ist am Donnerstag das Städtchen D
dek, das 11000 Cinwohner zählt, von
Vrandkakastrophe heimgesucht wordcn- Fcev
entstand durch spielende Klnder, die mit cintt" Dtt.gÄ
einen Strohhausen in Vrand gcsteckt buttc"-„
Wind überttug das Feuer auf die umliegcm
ser und Stallungen. Im Lauf wcniacr ^tu .
die Gebäude von mehr als 25 0 W i r > > -7VA
bäuden und eins berühmte Holzttrchc
Flammen. Rund 1000 Wirffchasts- und
stnd dem Feuer zum Opfer gefallen, dar»
Kasernen des Grenzschutzkorps. Nach ven„i
Meldungen sind eine Frau und zwei Kindcr ^ ,r>
men umgekommen. Cine Reihe von Periu'
mißt.
»s
...
sZur ReichScheaterfestwoch« in Münckö'"'hts ^ i^i
sonderes Creignis innerhalb der vow z t
Mai in München stattfindenden Rci^^k
festwoche wird die neue InszenieruiM
Oper „Der Barbier von Bagdad" von
im Münchcner Nationaltheater bilden. Mqks-tt/
ster Karl Tutein, der Dirigent dsr vo» -s x
mann inszenierten Vorstellunq, hat/
des Werkes zurückgegrifsen. Die Vühncu. ^
Aufführung schasft Professor Leo P a I c l
sLiederabend Maria Müllers >«
deutschsn Votschafi.s Ein^ Lisderabend^
W« Dtttsche« M«se«« i« MS«che«.
Neue große Autoschau geplant.
Mie alljährlich am Geburtstaa des Schöpfers des
Dsutschen Museums in München, Oskar von
Miller, kamen am Donnerstag die Freunde und För-
derer des Deutschen Museums zur Iahresver-
sammlung nach der Isarstadt. Diese im Cbrensaal
des Deutschen Museums abgehaltens Sitzung wurds vom
bisherigen Vorsitzenden des Vorstandsrates, Pxäsident
Albert Piehsch, mit Worten des Gedenkens an Oskar
von Miller und mit einem Rückblick über die dreißig-
jähriae Geschichte des deutschen Mussums erösfnet. Auch
der Kührer habe 1935 durch seinen Vesuch des Mu-
seums zu erkennen gegeben, datz sr defsen Arbeit unter-
stützen wolle. Aus dem dann vorgetragenen Geschäfts-
bericht ergab fich, daß das Museum im Iahr 1935 von
etwa 480 000 Personen bssucht wurde, datz ferner die
Bibliothek des Museums 14/ 000 Vesucher aufzuwcisen
batte. 267 Lichtbilder- und Filmvorträg« des Mu-
seums waren von 35 900 Personen besucht worden. Die
Büchsrbestände betragen gegenwärtig 174 000 Vänds.
Mit Veifall wurds dis Mitttilung begrüßt, daß auf An-
reguna des Führers ein« Krastwagenabteilung
dem Museum angeqliedsrt wird, für die schon jetzt ein
aeschichtlicher llcberblick über dis Cntwicklung des Krast-
sayrzeugs zusammsngssttllt sei- Zum Vorstand des Deut-
schsn Museums wurds Vsrlagsbuchhändler Hugo Bruck-
mann gewählt, zum Vorstand des Auffichtsrates Kom-
merzienrat Dr. Karl Bosch (Heidelberg), zum Schrift-
sührer der Präfident des Aeroklubs von Deutschland,
Wolfgang von Gronau.
Im weiteren Vsrlauf dsr Sitzung wurde u. a. dem
Antrag zugestimmt, auch dsm neugsschaffenen Luft-
fahrtministerium einen Sitz im Vorstandsrat ein-
zuräumen. Das Deutschs Museum wurde in der Fest-
sihunq um zwsi Denkmäler bedeutonder Männer der Na-
turwiflenschaften und der Technik bereichert: um ein Ge-
mälds des Lhemittrs Friedrich Wöhlsr (1800 bis
1882), der sich durch die Cntdeckung des Aluminiums, des
Kalziumkarbids und des Harnstoffes grotze Verdienste er-
warb, und fsrner cin Vildnis des Dichters und In-
qenieurs Mar Cyth. Den Feswortrag über „ Otto
von Guericke" hielt im Anschluh an die Sihung im
qrohen Saal des Kongrehgebäudes Profeflor Dr. Pohl
(Göttingen). 3u diesem Vortrag hatten fich Reichs-
erziehungsminister Ru st und der Kommandierende Gene-
ral des Armeekorps, General vonRsichenau, ein-
qesunden. Cs wurden dann eine Reihe neuer Mitglieder
des Verwaltungsausschufles gewählt. Den sestlichen Aus-
klang der dissjährigen Taqung des Deutschen Museums
bilvste die Festvorstellung von Friedrich Forsters Lust-
spiel „Dis Wsiber von Redwih" im Residenztheater.
kunst uud wisseuschaft.
Kammersängerin Maria Müller
dsr Warschauer deuffchen Botschaft sta"tt^ " Ä,
mit außcrordentlichem Crsolg in die
"st
ein, bei - ^ " .. -
gsbracht
Swientoslawski, zahlreiche >
den Kreisen der internattonalen Diplom» gi-a.j ^
nischen Gesellscha', ' .—-v.n ^ i
Warschausr Musii
schen Dotschasters von ^coikic m - ASii»-j«,,,^
schaft zusammengekommen. Di« deuticve,,^0'.y .
hervorragende Kunst stürmischsn Dcifast „ ,^«r' oso
in einsr Vortraqsfolge, die Brahms, Wj ycv
wie Richard Strauß und Pfihner umfasi« -j
ihres ungewöhnlichen Könnens. Am A'> , -V
ria Müllsr von Dr. Hallasch (StaatsoP«
meisterhafter Weis« begleitet. ^
sDas Aachener Stadttheattrj konnt«
sin Iuhiläum seltensr Art begehen.
auf Grund einer verständnisvollen ^
Intendanz mit dem Verkehrsbüro ber ' r pc> /
Cisenbahnen in Aachen di« Cinrickü,.§>i>.
Opernzüge von Maastricht naä, . ^
jcht eintraf. Mehr als 40 000 Gäste a"^«- jj .
ten holländischsn Grenzprovinz sind " ,1
bingen ein Mozartfe st, das -^. D"'j, ä- > i^
von llniversitätsmusikdirektor ProiE <L'ct.,.
Schmid vom Akademischen Orckc'
Akademischen Mufikvereins durchgcfuvr'
der Deranstaltunqen umfaßt ein ^:".c
Op-rngastspiel d-r Württembergi'a' »>
(„Figaros Hochzeit"), einen S-renav^^l»
mermustkalische Morgenfsier und ai»
anstaltungen eirr Lhorkonzsrt.
Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
„Heivelberger Neueste NachrtchtenE — »Heidelberger Anzeiger^
Freitag, 8. Mai 1936
Die Münchener Mhrertagung -er NGDW.
Srm, Mvltz-Mlnk und Sennal Srvmm v°r drc MmlAaft der Bemaana.
Verlin, 8. Mai. Aeber die Münchener FUh -
rertagung der NSDAP verössentlicht der „Völkischs
Veobachter" solgenden Vericht der NSK:
Im alten Münchener Rathaussaal fand am Donners-
tag unter dem Vorsitz des Stellvertreters des Führers,
Rudolf §>eß, und in Anwesenheit der Reichslei-
ter eine Tagung dergesamtenFührerschaft
der NSDAP statt, an der die Führer aller Gliederungen
teilnahmen.
In eindrucksvoller Weife erstattete am Vormittag
die Leiterin der NS-Frauenschaft, Frau Scholtz-
Klink, Vericht über Aufbau und Arbert der national-
sozialistischen Frauenorganisation. Der Vortrag
vermittelts der Führerschast der Partei ein anschauliches
Vild von der großen Aufgabe und Leistung, die ge-
samten Frauen der Natwn im nationalsozialistischen
Deutschland unter einheitlicher Führung zusammenzusas-
sen, auszurichten und damit die Kräste der Frauen auf
allen Gebicten nach bestem Vermögen dem Aufbauwerk
des Führers dienstbar zu machen. Daß diese Auf-
gabe die Anerkennung und Pslege der besonderen Inter-
'eflen der Frau und ihre Förderüng in sich schlietzt, wurde
dabei betont.
Die Reichsfrauenführerin gab einen umfassenden
Aeberblick über die aeleistete Arbeit der NS-
Frauenschaft und des deutschen Frauenwerks auf
dem Gebiet der Sozialpolitik, der Wohlfahrts-
pslege, der Gesundheitsführung, der Hauswirtschast
und Mütterschulungsarbeit.
Was bier bisher aeleistet wurde, zeigt ein Beispiel aus
einsm einzigen Arbsitsgebiet: Bei der Machtübernahme
durch den Nationalsozialismus gab es in ganz Deutsch-
land zwei Mütterschulen, eine katholische und eine evan-
gelischs Heute sind bereits 136 nationalsozialistische
Mütterschulen in den Großstädten errichtet. Dazu kom-
men noch die zahlreichen Wandsrlehrkurse für die Klein-
städte und auf dem Lande.
Vesonders eingehend befaßte sich die Reichsfrauen-
führerin mit der geistigen Mitarbeit der Frau
im nationalsozialistischen 'Staat und dem Arbeitsethos,
mit dem der Nationalsozialismus die schaffende deutsche
Frau zu erfüllen bestrebt ist. Cs gelts, immer stärker
auch in der Frau das Vewutztsein zu wecken, daß sie
innerhalb einsr grotzen Gsmeinschaft lebt, die ihr hilst
und für sie da ist. Wir erstreben eine hervorragende
Arbeitsleistung der Frau, aber wir wollen, daß sie da-
bei immer hundertprozentig Frau bleibt.
Die Leiterin der NS-Frauenschaft schloß ihre mit
grotzem Intereffe aufgenommenen Ausführungen mit dem
Dank an die Führung der Partei sür das Vertrauen,
das ihrer Arbeit entgegengebracht worden tst, und mit der
Versichervng, daß das, was die deutsche Frau in diesem
Iahr geleistet habe, gewachsen sei aus dem eigenen Cmp-
finden der Frau sür die Aufgaben dieser Zeit.
Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß,
sprach den Dank und die Anerkennung der Partei aus
und unterstrich den Willen und die Notwendigkeit zur
Mitarbeit und Mithilfe aller Nationalsozialisten an dem
großen Werk der deutschsn Frauenarbeit.
In der Nachmittagssitzung sand die enge Verbun-
denheit der deutschen Wehrmacht mit der
NSDAP und ihrer Führerschast ihren Ausdruck
in einem Vortrag,
den der Chef dss Mgemeinen Heeresamtes des N>chs-
kriegsministeriums, General Fromm, im Auftraa des
Reichskrisgsministers, Generalseldmarschall von Blom-
berg, über Probleme des Heeres hielt. Dem Vodtrag
wohnte auch der Kommandierende General des VII. Ar-
meekorps, Generalleutnant von Reichenau, bei. Die
außerordentlich instruktiven und intereflanten militärischen
Ausführunqen fanden stärksten Widerhall bei der Führer-
schast dor NSDAP.
Das Gelöbnis des Vertreters des tzeeres, die d eu t-
sche Iugend, die das Heer aus der Hand der national-
sozialistischen Bewegung empsängt, zu Soldaten und
harten wehrtüchtigen Männern auszubilden, er-
widerte der Stellvertreter des Führers im Ramen der^an-
wesenden nationalsozialistischen Führerschaft mit der Ver-
sicherung, in treuer Kameradschaft mit der Wehrmacht zu-
sammenzuarbeiten.
Rudolf tzetz gedachte in dieser Stun-e des Füh-
rers als des Mannes, der durch die Umwandlung des
deutschen Menschen, der deutschen Iugend und der deut-
schen Arbeiterschaft die größte und gigantischste Vor-
arbsit sür das deutsche Heer geleistet habe, und schloß
mit den Worten: Wir politischen Soldaten grüßen die
Soldaten der neuen deutschen Wehrmacht. Wir grüßen
den Mann, der an der Spihe der politischen Soldaten
und zugleich an der Spitze der Wehrmacht als ihr ober-
ster Vesehlshaber steht. Der Führer Adols Hitler Sieg-
tzeill
Ner Reg«s i« S«ez.
Heute Ankunst in Ierusalem.
London, 7. Mai. Der britische Kreuzer „Cnter-
priss", aus dem sich der Kaiser von Abessinien
befindet, tras am Donnerstag früh in Suez ein. Dem
Kriegsschiff wurde der sofortige Cintritt in den Kanal
gestattet. Besucher wurden nicht an Bord gelaflen.
I« Suez versuchte die Prefle vergeblich, eine An-
terredung mit dem Regus zu bekommen. Lin englischer
Iournalist hatte sogar aus London telegraphiert und sür
eine llnterredung 50Ü0 Pfund geboten. Aber auch dieses
Angebot wurds abgelehnt. Am Donnerstag abend pas-
sierts der britische Kreuzer mit dem Negus an Bord
Port Said, ohne anzulegen.
Nach einer Meldung aus Haifa wird der Negus bei
seiner Ankunst in Haifa am Freitag vormittag von
einer britischen Chrenwache empfangen werden. Die aus
dem 1. Vataillon des North-Lancashire-Regiments be-
stehende Wache wird den abessinischen Kaiser mit dem
Königssalut begrüßen. Anschließend wird sich der
Negus in Begleitung seiner britischen Militärwache so-
fort in einsm Sonderzug nach Ierusalem begeben.
Der Kaiser von Abesfinien wird am Freitag im Son-
derzug von Haifa kommend in Ierusalem erwartst.
^ Wis verlautet, find zu seinem Cmpfang keine beson-
deren Feierlichkeiten vorgesehen. Der britische Oberkom-
miflar befindet stch zurzeit auf einer Inspektionsreise und
wird infolgedeflen nicht zugegen sein.
Vettere Neldungen.
30 Millionen solgten dem Appell.
Rom, 7. Mai. Nach Mitteilunq des italienischen
Innenministeriums und der Leitung der Faschistischen
Partei haben fich an dsm großen Generalappell
vom 5. Mai 30 Millionen Italiener innerhalb
und außerhalb Italiens beteiligt.
Hohe Ordensauszeichnung sür Muflolini.
Rom, 7. Riai. Der KönigvonItalienhatam
Donnerstag Mussolini in Privataudienz empfangen
und ihm das Großkreuz des Militärordens von Savoyen
verliehen.
Muffolini dankt den Frauen ItalienS.
Rom, 7. Mai. Vom Valkon des Palazzo Venezia
hielt Mussolini am Donnerstag abend eine kurze
Ansprache an eine Maflenversammlung der weib-
lichen faschistischen Verbände. Die Aufgabe, so führt«
er u. a. aus, die den Frauen durch den SanMonsbe-
schluß von 52 Nationen erwachsen sei, „aus jedem
HLuslichen Herd eine kleineFestunazu machen,
um den Sanktionsn Widerstand zu leisten , hätten die
Frauen Italiens voll und ganz erfüllt. So gebühre auch
ihnen der Dank des Vaterlandes und das ehrende Ange-
denken ihres Vorbildes in der Geschichte des ttalienischsn
Volkes. ch
Iugoslawische Militärabordnung in Pari«.
Paris, 7. Mai. Auf dem Flugplatz Le Bourget ist
mit einem Verkehrsflugzeug eine jugoslawtsche
Militärabordnung angekommen. Die steht unter
Führung des Generals Hakowttsch.
— Der König der Velgier empfing am Donnerstag
den neu ernannten deutschen Gesandten Herbert Freiherr
von Richthofen zur Cntgegennahme des Begtau-
bigungsschreibens.
— Bei einer Rachwahl im Kreis Peckham (Cngland)
schlug der Anterhauskandidat der oppofitionellen Arbei-
terpartei seinen konservativen Gegner.
— Die Konserenz der Kleinen Entente wurd« am
Donnerstag in Belgrad abgsschloflen. In einer Ver-
lautbarung gaben die Mächte bekannt, daß fie fich gegen
jede Veränderung in Mitteleuropa wenven wü'-
den und sich auch weiterhin dem Völkerbund
rchlöflen, sedoch mit der Hosfnung, daß Pieser seine -c
Krise überwindsn würds.
— Dcr britische Reichsverteidigungsausschutz kst am
Donnerstag vormittag zu einer Sitzung zusammengetreten.
Ner «iette SeWmrd.
Der Iude Klebinder und Phönix.
Wien, 7. Mai. Nach einer aus Susak (Südslawien)
in Wien eingetroffenen Meldung hat dort am Dönners-
tag der jüdische Regierungsrat Crnst Klebinder
Selbstmord begangen. Klebinder war als Cigentümsr
und Chefredakteur der Wiener „Sonn- und Montags-
zeitung" in der Vestechungsliste des Phönix mit 635 000
Schilling verzeichnet. Am Samstag vergangener Woche
wurde ihm die Weiterführung seiner Tätigkeit untersagt
und das Blatt ging in den Befitz der Vaterländischen
Front übsr. Klebinder war inzwischen geflüchtet.
Klebinder, dem während des Krisges der Titsl Re-
gierungsrat verliehen worden war, hatte in den lstzten
Iahren eine wilde Hetze gegen den Nationalsozialismus
entfaltet. Sein Selbstmord ist dsr vierte m der Ange-
legenhest des Phönix.
Ei« BniMer-AIie«r
des Kllrpsiilzischell Kammer-Srchesters.
Im Rahmen des Badischen Vrucknerbundes.
Heidelberg, 8. Mai 1936.
Der Bruckner-Abend des Kurpfälzischen
Kammerorchesters, der ursprünglich im März
hätts stattfinden sollen, führte gestsrn abend im Vallsaal
der Stadthalle einc kleine Vrückncrgsmsinde zusammen.
Dsr Vorsitzende des Badischen Brucknerbundes, Pro-
feffor Grüninger, Wsinheim, sprach zu Bcginn der
Veranstaltung über den „Geist der Kunst Bruck-
ners". Der Nsdnsr begann mit dsr Schilderung der
Iustände, die in Brucknsrs Leben hineingriffen und die
dazu angstan sein konntsn, dem Meister das Schaffen zu
verleiden. Isner zeitgenöflischcn Vrucknsrgsgnerschast
setzte der Rednsr dann die heute lcbendige Brucknerbews-
gung entgegsn, die eine inrmer größsr werdsnde Bruck-
nergsmeinde um den Msister schart. Und doch: Vruckners
Werk ist keine Marktware, es richtet sich an den geistigen
Menschen, an den, der bestrebt ist, sich in den ticfen Ge-
halt der Tonwelt einzuleben. Bruckners Form ist weit.
Man hat sein Werk srühsr formlos und ungeschlacht gc-
nannt. Die Gsgnerschast dsr zeitgenöflischsn Kritik ist
nicht allein erklärlich aus einem Mißverstehen, sondsrn
aus einem anderen Zeitgeist heraus, dem das Lleberzeit-
lichs, das Gottsuchen sremd war. Profeflor Grüninger
ging dann auf die Inhaltsgebundenheit der Form bsi
Brücknsr sin: weil er viel zu sagen hat, deshalb muß der
Meister in seinsr Tonsprachs wsit ausholen. In seinen
Höhepunkten, zu dencn er in den ausladenden Steigerun-
gen vorbereitet, lüstet der Mcister den Schleier des Gott-
ahnens. Vruckners Form steht untsr dsm Streben nach
innsrer Linheit. Crsichtlich maa das äußerlich daraus
sein, daß ein Thema nicht mrr den erstsn Sah, sondern
das ganze Werk durchzicht. Ins Ausland ist Vruckner
lanqe nicht gedrunqen. Der Grund dafür lregt in der
starken H e r m a t v e r b u n d e n h e i t Bruckners. Aber
in dicser Heimatvarbundenheit steckt auch eine Allgemein-
qültigkeit, dic die Ursprungstiefe des Werkes ausmacht
Vruckners Gemeinde wächst, die Allgemeinhcrt intereflwrt
sich — wie der kürzlich ausgetragene Streit um die ori-
qinals Faflunq der Werke Vruckners zeigt —. in zuneh-
mendem Maß für sein Werk. lind schließlrch wies der
Redner noch auf das im Mai nächsten Iahres in
Heidelberg stattfindends großc Vrucknersest des
Vadischen Brücknerbundes hin.
Anschließend erklanq das einzige Kammer-
musikwerk des Meisters, das in der Großartigkeit
der Thematik ohne Beispiel dasteht, das aber auch in der
breit angeleqten Verschlingung der Cinzelstimmen mchr
orchestral als kammermufikalisch gedacht ist, Bei aller
Anbekümmsrtheit in dsr Aneinanderreihung der Themen
und bei aller weitgesvannten formalen Faktur weist die-
s«s Strsichquintett Moments von unvergeßlicher Lin-
drucksstärke auf. Der langsame Satz an flch ist wert, un-
ter die Perlen der Mustklitsratur gerechnet zu werden.
Nur weniges läßt fich ihm an die Seite stellen, was ähn-
lich iirnerlichsr Ausdruck echt brucknerscher Frömmigkeit
ist. Da ist eine Venedictus-Sttmmung und eine tiefe
Gläubigkeit, wie in dcr k-moll-Mefle ünd in der Sieben-
ten. Iedoch scheint es manchmal, als ob dieses Quintett
die siligrane Veranlagung des Ensembles sprengen wolle
und nach Farbigkeit verlange.
Cin Streichquintstt aus dem Kurpfälzischen
Kammerorchester unter Adolf Bergs Leitung
setzts sich in schönster Ausgeglichenheit für das Werk ein.
Man arbeitet das Zusammsnspiel gut aus. Bsmerksns-
wert ist die schöne dynamische Veranlagung des Svieles,
dis bei aller Wahrung geraffter Dynamik des gesamten
Klangkörpers von feiüer Clasttzität bleibt. Wir hörten
eine gute Cigengestaltung, die von der Ides gemein-
samen Dienstes vom Kunstwsrk aus angefaht wird. Die
Svielsr, Mitqlieder des Städtischen Orchssters, Konzert-
meister Adols'Berq, Louis Rsich, Adolf Fischer,
Crnst Kraft und Willy Kaufmann stnd trefflich auf-
einander einmufiziert.
Der Abend brachte starkes Erlebnis. Reicher Bei-
sall gab dem Dank der Zuhörsrschast Ausdruck.
vr. V/. v.
sKundqebung der Reichstheaterkammer in München.s
Die Rerchstbeaterkammer wird zur Drit-
ten Reichsthsater-Festwoche in München
eine große Kundgebung veranstalten, in deren Ver-
lauf der Reichsminffter für Volksaufklärung und Propa-
ganda und Präsidsnt der Reichskulturkammer Dr. Goe b-
bels am 11. Mai zu programmatischen Ausführungen
das Wort ergreifen wird.
sZum Gcdenken Max Eythss fand in Berlin
eine Feier statt. Proscflor Kühne, dsr Vorsitzende
der Eyth-Gssellschast, qab dabsi bekannt, dah künstig all-
jährlich am 6. Mai, 'dem Geburtstaq Max Lyths, ein
Preis von 1000 Mark für denjenigsn deutschen
Schriftsteller vergebsn wcrden soll, der es vcrsteht, einen
Aufsatz von 150 Zeilen zu schreiben, in dem in allgemein
verständlicher, feflelnder Form und in Prosa ein Stoff
aus dem Gebiet der Technik behandelt sein soll.
sSelma-LagerlSf-Uraufführung in Darmstadt.s Lin
neues Bühnenwerk von Selma Lagerlöf, das Schau-
spiel „Der Kaiser von Portugalien" wurde
vom Hsflischen Landestheatsr in Darmstadt zur llraufsüh-
runq am Änfanq der kommenden Spielzeit angenommen.
In dieser Spietzeit wurde am Heflischen Landestheater
bereits Selma Lagerlöfs Komödie „Onkel Theodor" mit
starkem Publikumserfolg gegeben.
Die Aahrt -es LWchW.Kindenburg.
Ankunft ia wkclmril ilir
Re«> Wrt I« Em«tt««g.
Mit Rückenwind vorwärts.
Newyork, 8. Mai. (Cigene Funkmekdung.) Der
Kommandant der Marineluftstatton Lakehurst, Rosen.
dahl, tsilte mit, daß das Luftschisf „Hinden-
burg" untsr Zugrundelegung seiner bisherigen Ge-
schwindigkeit am Samstag abend vor Sonnenunter-
gang in Lakehurst erwartet wird. Da dis Wetter-
verhältnifle an der atlantischen Küste ungewtß stnd, sind
Vorbereitungen getroffen worden, das Lustschiff an den
Ankermast zu legen, um es nicht der schwierigen Ausgabe
des Cinbiegens in di« Lufffchiffhalle auszusetzen.
Dr. Kimball von der Newyorker Wetterwarte
hat die Aussendung seiner Wetterberichte fortgesetzt, wo-
sür ihm die Offiziere der „Hindenburg" ihren Dank
zollten. Dr. Kimball stellte fest, daß der Tiefdruckwirbel
mit Regen und wechselnden Äinden, der am Donnerstag
die Fahrtstrecke der Hindenburg betreut hat, das Luft-
schiff anscheinend für einige Stunden zur Verminderung
seiner Geschwindigkeit gezwungen hat. Gegen 19 llhr
(Newyorker Zeit) hatte das Lüftschiff jedoch den Wirbel
paffiert und traf von dort ab auf ständig an Stärke zu-
nehmende Rückenwinde und günstiqere Wetter-
bedingungen. lleber den Neufundlandbänken dürfte die
„Hindenburg" ziemlich tief heruntergehen, um die dort
herrschsnden Oberflächenwinde auszünutzen.
*
Auf halbem Weg über dem Atlantkk.
Rewyork, 8. Mai. (Cigene Funkmeldung.) Rach
einer um 5 llhr MEZ eingelaufenen Funkmeldung des
Lusffchifses „Hindenburg" befand sich das Luftschifs
SamSlagabear rrwarlrk.
zu diesem Zeitpunkt aus 47,53 Grad nördlicher
37 Grad westlicher Länge, also «twa aus d«r N
ssines Weges.
Seine Geschwindigkeit betrug etwa 110 Stu"
meter.
Vegegnung auf hoher See.
Newyork, 7. Mai. Die Vertretung des
schen Lloyd in Newyork veröffentlicht einen cc"
des Kapitäns der „Curopa". Danach hat vsr
dampfer „Luropa" am Donnerstag mittag . T
„Hindendurg" in größter Cnffernung PMk' M
„Europa" befand sich um dicie Zeit aus 49,15 s'
licher Breits und 15,22 Grad wesllicher Länge
Mellen vom Kanal entssrnt.
^ ^keiist'
Kabinen des „Hindenburg" sür Rücksahrt ausvc ^ ^
Rewyork, 8. Mai. (Eigene Funkmeldung.) ^
Hapag und der Norddeutsch« Lloyd bekanntgsb^^-i
sämtliche 51 Kabinenplätze des
„Hindenburg" für die Rücksahrt am Mont^. /
verkaust. llnter den Paflagieren befindet fi .jp
86 Iahr« alte Frau. Clf Passagier« der Hinsahct
auch dt« Rückreise wieder mit.
i«'
Die Wetterberichte melden starke« Deg^n
mit einer Geschwindigkeit von 40 Meilen und ^^
Im Luftschiffhafen Lakehurst wurden andertb^ A
lionen Gallonen Waflerstofsgas und 15 000 GgücP, I«,
triebsstoss bersitgestellt. Die Lufffchiffhalle wirb - i
Publikum mit Äusnahme der Stunden, ^ i
Äuffüllung vorgenommen wird, geöffnst
das Betreten des Lustschiffes verbotsn.
Ieiltsches Reich.
Der italienische Landwirtschaftsminister Rofloni,
der im Industtiegebiet mehrsr« Werke besichttgte, ttaf am
Donnerstag in Düsseldorf sin und besuchte das In-
stitut für Eisenforschung. Der Minister suhr dann zur
Vefichtigung der IG.-Farbenwerke nach Leverkusen
weiter. Minister Rofloni traf am heuttgen Freitag inor-
gen mit dem fahrplanmätzigen Schnellzug aus Köln kom-
'mend in der Hauptstadt der Bewcgung ein und wurde im
Auftrag des Stellvertreters des Führers von Oberstleut-
nant von Wulsfen als Gast der Haupfftadt der Ve-
wegung willkommen aeheißen. Minister Nofloni wird
seinen Aufenthalt auch dazu benuhen, das Braune Haus
und die übrigen Parteibauten, sowie die Reichsautobahn
zu besichtigen.
Das deutsche Kolonialheim wurde in Bad Harz-
burg eingeweiht. Cs soll dazu dienen, die Kinder
deuffcher Farmer in der Heimat auszubildsn. Reichs-
statthalter General Mtter von Cpp hat das Protek-
torat über das Heim übernommen.
»
Der FLHrer in Dresden.
Dresden, 7. Mai- Der Führer stattete am Mitt»
woch der Stadt Dresden einen Desuch ab und unter-
nahm in Vegleitung des Reichsstatthalters und Gaulei-
ters Mutschmann, des SA-Gruppensührers Schep-
mann, der Briqadeführer Verkelmann und Schlegel und
seines persönlichen Stabs auf dem Dampfer „v. Hinden-
burq" eine Besichtigung der Drssdener Elbufer und eine
Fahrt ins Clbsandsteingebirge nach Schandau. Auf der
ganzen Fahrt wurde der Führer von der Bevölkerung
lubelnd begrüßt.
Am Z1. Mai Marinenehrenwache im Tannenberg-
Denkmal.
Kiel, 7. Mai. Der Reichskriegsministtr hat verfügt,
daß die ständige Chrenwache an der Gruft des
Gen^ralfeldmarschalls v. Hindenburg im Taunen-
verg-Ratik naldeni.nal in Zükunst am 21. April (Tag der
Luftwaffe) durch Soldaten dsr Luftwaffe und am 31. Mai
(Skagerrak-Tag) durch Soldaten der Kriegsmarine ge-
stellt wird.
Am 31. Mai wird diese Chrenwache von der 5. Ma-
rinsartillerieabteilung Pillau gesttllt werden.
Die Trauerfeierlichkeiten für Generaloberfl
von Falkenhausen.
Görlih, 7. Mai. llnter starker Antellnahme der Ve-
völkerung erfolgte am Donnerstag die Veisehung
dss Heersührers aus dem Weltkriege und früheren Gou-
verneurs von Velgien, Generaloberst Ludwig Freiherr
von Falkenhausen. Als Vertreter des Führers
und Reichskanzlers und dss Reichskriegsministers nahmen
der Oberbefehlshaber der Gruppe III, General der In-
fanterie von Cock, und dsr Kommandierende General
des VHI. Armeekorps, Generalleutnant von Kleist,
teil. Nach eincr kurzen Andacht im Trauerhaus wurde
der Sarg auf einer Lafette nach der Nicolai-Kirche Lber-
aeführt, wo Standortspfarrer Heuser die Trauerpredigt
hielt.
Im Anschlutz an die Trausrseier in der Nicolai-
Kirche, zu der sich auch die führenden Persönlichkeiten der
Beweguna und ihrer Gliedcrungen eingefunden hatten,
fand die llsberführung der Leiche nach bem Krsmatorium
statt. Als letzter Gruß der Wehrmacht donn
Ehrensalven über das Grab.
*
AruesvomTag
— DaS Motorschiff München" wurde aw 5
>
tag aus der Werft ves ^>».»> „v»»»-
Wafler gelaflen. Das Schiff ist 5600 Brutto.
- - - - 78^,^
Äsifi
Reichskanzler telegraphtsch' meldete, daß das ^
Namensträger der Hauptstadt der Veweguna
Meeren und in llebersee in friedlichem Wettb'
Vote deuffcher Linheit, Lhre und Freiheit se'fi
— Bei einem Zusammenstoß von Vrc' '
Militärflugzeugen in der Nähe von Posen ^
Fliegeraetötet. Cin Flicger erlitt , Z
lehunaen. Der Vesahung des drirten Flugzcu»
es, glücklich zu landen. ,
„Graf Zeppelin" wieder in Friedrickisb^^^
8. Mai. (Cigene
f „Graf Zsppelin
.. -- — 7 llhr von seiner zweitcn d' .sek.
üdamerikasahrt nach Friedrichshafen zur u » ^ -r>p.j» i
llm 7.25 llhr erschien das Luftschisf bei wolkc
nem Himmel über dem WerftgelLnde, zog c'
über der Stadt und landete um 7.40 llhr
Halle. - ? I
Sröffnung der Vreslauer Südost-Ausst«
Vreslau, 7. Mai. In Gegenwart des
Oberpräfidenten Iosef Wagner, hohcr W' >
Mrrtei, Staat und Äehrmacht, ferner "^1« D /
tischer Vertreter wurde am Donnerstag
lauer Südost-Ausstellung eröffnet,
Sonntag dauert. Diese AuSstellung dient oc.
tausch hochwerttger deuffcher Waren gccicn ^ L» >
erzeugnifle unb Rohstoffe der südosteuropäu«-^
Mit dicser Zislsetzkng liefert, nPe der Ga'i,-kstiös'
ner Cröffnungsreds ausführte, die Südoll'-^sii
einen wertvollen Beitrag zur wirffchaftlichcn
Curopas
Fvrchtbare Vrandkiatastrophe ia P"
Spielende Kinder als llrheber- gjo^c"
Warschau, 8. Mai. (Eia. FunkmcldunS '
erst vor zwei Tagen ein riesiges Schadcns«» --^c^
von tzäusern in dcr gallzischen Stadt
tet hat, ist am Donnerstag das Städtchen D
dek, das 11000 Cinwohner zählt, von
Vrandkakastrophe heimgesucht wordcn- Fcev
entstand durch spielende Klnder, die mit cintt" Dtt.gÄ
einen Strohhausen in Vrand gcsteckt buttc"-„
Wind überttug das Feuer auf die umliegcm
ser und Stallungen. Im Lauf wcniacr ^tu .
die Gebäude von mehr als 25 0 W i r > > -7VA
bäuden und eins berühmte Holzttrchc
Flammen. Rund 1000 Wirffchasts- und
stnd dem Feuer zum Opfer gefallen, dar»
Kasernen des Grenzschutzkorps. Nach ven„i
Meldungen sind eine Frau und zwei Kindcr ^ ,r>
men umgekommen. Cine Reihe von Periu'
mißt.
»s
...
sZur ReichScheaterfestwoch« in Münckö'"'hts ^ i^i
sonderes Creignis innerhalb der vow z t
Mai in München stattfindenden Rci^^k
festwoche wird die neue InszenieruiM
Oper „Der Barbier von Bagdad" von
im Münchcner Nationaltheater bilden. Mqks-tt/
ster Karl Tutein, der Dirigent dsr vo» -s x
mann inszenierten Vorstellunq, hat/
des Werkes zurückgegrifsen. Die Vühncu. ^
Aufführung schasft Professor Leo P a I c l
sLiederabend Maria Müllers >«
deutschsn Votschafi.s Ein^ Lisderabend^
W« Dtttsche« M«se«« i« MS«che«.
Neue große Autoschau geplant.
Mie alljährlich am Geburtstaa des Schöpfers des
Dsutschen Museums in München, Oskar von
Miller, kamen am Donnerstag die Freunde und För-
derer des Deutschen Museums zur Iahresver-
sammlung nach der Isarstadt. Diese im Cbrensaal
des Deutschen Museums abgehaltens Sitzung wurds vom
bisherigen Vorsitzenden des Vorstandsrates, Pxäsident
Albert Piehsch, mit Worten des Gedenkens an Oskar
von Miller und mit einem Rückblick über die dreißig-
jähriae Geschichte des deutschen Mussums erösfnet. Auch
der Kührer habe 1935 durch seinen Vesuch des Mu-
seums zu erkennen gegeben, datz sr defsen Arbeit unter-
stützen wolle. Aus dem dann vorgetragenen Geschäfts-
bericht ergab fich, daß das Museum im Iahr 1935 von
etwa 480 000 Personen bssucht wurde, datz ferner die
Bibliothek des Museums 14/ 000 Vesucher aufzuwcisen
batte. 267 Lichtbilder- und Filmvorträg« des Mu-
seums waren von 35 900 Personen besucht worden. Die
Büchsrbestände betragen gegenwärtig 174 000 Vänds.
Mit Veifall wurds dis Mitttilung begrüßt, daß auf An-
reguna des Führers ein« Krastwagenabteilung
dem Museum angeqliedsrt wird, für die schon jetzt ein
aeschichtlicher llcberblick über dis Cntwicklung des Krast-
sayrzeugs zusammsngssttllt sei- Zum Vorstand des Deut-
schsn Museums wurds Vsrlagsbuchhändler Hugo Bruck-
mann gewählt, zum Vorstand des Auffichtsrates Kom-
merzienrat Dr. Karl Bosch (Heidelberg), zum Schrift-
sührer der Präfident des Aeroklubs von Deutschland,
Wolfgang von Gronau.
Im weiteren Vsrlauf dsr Sitzung wurde u. a. dem
Antrag zugestimmt, auch dsm neugsschaffenen Luft-
fahrtministerium einen Sitz im Vorstandsrat ein-
zuräumen. Das Deutschs Museum wurde in der Fest-
sihunq um zwsi Denkmäler bedeutonder Männer der Na-
turwiflenschaften und der Technik bereichert: um ein Ge-
mälds des Lhemittrs Friedrich Wöhlsr (1800 bis
1882), der sich durch die Cntdeckung des Aluminiums, des
Kalziumkarbids und des Harnstoffes grotze Verdienste er-
warb, und fsrner cin Vildnis des Dichters und In-
qenieurs Mar Cyth. Den Feswortrag über „ Otto
von Guericke" hielt im Anschluh an die Sihung im
qrohen Saal des Kongrehgebäudes Profeflor Dr. Pohl
(Göttingen). 3u diesem Vortrag hatten fich Reichs-
erziehungsminister Ru st und der Kommandierende Gene-
ral des Armeekorps, General vonRsichenau, ein-
qesunden. Cs wurden dann eine Reihe neuer Mitglieder
des Verwaltungsausschufles gewählt. Den sestlichen Aus-
klang der dissjährigen Taqung des Deutschen Museums
bilvste die Festvorstellung von Friedrich Forsters Lust-
spiel „Dis Wsiber von Redwih" im Residenztheater.
kunst uud wisseuschaft.
Kammersängerin Maria Müller
dsr Warschauer deuffchen Botschaft sta"tt^ " Ä,
mit außcrordentlichem Crsolg in die
"st
ein, bei - ^ " .. -
gsbracht
Swientoslawski, zahlreiche >
den Kreisen der internattonalen Diplom» gi-a.j ^
nischen Gesellscha', ' .—-v.n ^ i
Warschausr Musii
schen Dotschasters von ^coikic m - ASii»-j«,,,^
schaft zusammengekommen. Di« deuticve,,^0'.y .
hervorragende Kunst stürmischsn Dcifast „ ,^«r' oso
in einsr Vortraqsfolge, die Brahms, Wj ycv
wie Richard Strauß und Pfihner umfasi« -j
ihres ungewöhnlichen Könnens. Am A'> , -V
ria Müllsr von Dr. Hallasch (StaatsoP«
meisterhafter Weis« begleitet. ^
sDas Aachener Stadttheattrj konnt«
sin Iuhiläum seltensr Art begehen.
auf Grund einer verständnisvollen ^
Intendanz mit dem Verkehrsbüro ber ' r pc> /
Cisenbahnen in Aachen di« Cinrickü,.§>i>.
Opernzüge von Maastricht naä, . ^
jcht eintraf. Mehr als 40 000 Gäste a"^«- jj .
ten holländischsn Grenzprovinz sind " ,1
bingen ein Mozartfe st, das -^. D"'j, ä- > i^
von llniversitätsmusikdirektor ProiE <L'ct.,.
Schmid vom Akademischen Orckc'
Akademischen Mufikvereins durchgcfuvr'
der Deranstaltunqen umfaßt ein ^:".c
Op-rngastspiel d-r Württembergi'a' »>
(„Figaros Hochzeit"), einen S-renav^^l»
mermustkalische Morgenfsier und ai»
anstaltungen eirr Lhorkonzsrt.