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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Januar bis Juni)

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„Deidelberger Neueste ^achrichken" — „Hekdelberger AnzeigerE

leugnen, sie sei damals nicht in der Lage gewesen, einen
bindenden Vertrag abzuschließen.

Die Regierung Sr. Majestät wird eine klare Stel-
lungnahme der deutschen Regierung begrüßen, die jede
Angewißheit über diesen Punkt ausräumt.

2. Zliwienieit gilt noch Bersailles?

7. Wenn die in Wschnitt 6 der Denkschrist der deut-
schen Regierung vom 31. März angesührte Folgerung
allgemein gelten soll, so könnte dies zü Zweifeln dar-
über Anlatz geben, wie die deutsche Regierung über das
weitere Inkraftbleiben der übrigen noch geltenden Ve-
stimmungen des Vertrags von Versailles und
schließlich auch aller Vereinbarungen denkt, von denen ge-
sagt werden könnte, daß sie auf die Bestimmungen des
Vertrages von Versailles zurückgehen.

Die Regierung Sr. Majestät möchte über die in die-
sem Wschnitt enthaltsne historische Auslegung der Creia-
nisie nicht strciten und will deshalb ihre eigenen Ansich-
ten hier nicht aussprechen.

Sie muß aber natürlich klar zum Ausdruck bringen,
daß es ihr nicht möglich ist, den von der deutschen Regie-
rung in dem erwähnten Wschnitt ausgesprochenen An-
sichteu zuzustimmen.

3. Anerkennung der gegenwSrtigen europSWen
Ordnung?

3. Wschnitt 4 der Denkschrift vom 31. MLrz bietet
einen weiteren Wlaß zu Zweifeln. Cs heißt in diesem
Wschnitt, „die deutsche Regierung habe vom deutschen
Volk ein feierliches Generalmandat erhalten
zur Vertretung des Reichs und der deutschen Nation" zur
Durchführung einsr Politik, die unter allen Amständen
„seine Freiheit, seine Selbständigkeit und damit seine
Gleichberechtigung" wahrt. Anscheinend wird zwischen
Reich und deutschem Volk ein Anterschied ge
macht.

Dte Frage ist in Wirklichkeit die, ob Deutschland der
Ansicht ist, daß nunmehr ein Abschnitt erreicht ist, an dem
es erklären kann, daß es die bsstehende gebiets
mäßige und politische Ordnung Europas
anerkennt und zu achten beabsichtigt, soweit diese
nicht später im Weg freier Derhandlung und Ueberein
kunft abgeändert werden sollte.

4. Lnst-akl - ohlle RNsicht auf Nutzlalld?

9. Ich gehe nunmehr zu anderen Dingen über. Die
Denkschrist vom 31. März erwähnt in Wschnitt 22, 13
„den Abschluß eines Luftpaktes als Crgänzung und
Verstärkung dieser (westeuropäischen) Sicherheits
abmachungen". Im Frühjahr 1935 glaubte man, die deut
sche Regierung vertrete die Anstcht, daß die Verhandlun
gen über einen Luftpakt nicht durch den Versuch erschwert
werde sollte, gleichzeitig sin Abkommen zur Begrenzung
der Luftstreitkräfte abzuschließen. Seitdem scheint sich
eine etwas widerspruchsvolle Lage ergeben zu
haben. In der Reichstagssitzung vom 21. Mai 1935 er-
wähnte Herr tzitler die Möglichkeit eines Wkommens
zur Begrenzung der Luftwaffe auf der Grund-
lage einer Parität der Großmächte im We-
st en, unter der Voraussetzung, wie wir annahmen, daß
die Cntwicklung der Luftwaffe Sowjetrußlands
keine Aenderung nötig machen wird.

Die Rede des tzerrn Reichskanzlers vom 21. Mai
1935 wurde nach der Anterzeichnung des französisch-sow-
jetrusfischen Vertrages gehalten, und doch teilte er Cw.
Cxzellenz im Dezember 1935 mit, daß dieser Vertrag
eine Vegrenzung der Lustwaffe unmöglich ge
macht häbe.

Cine Entscheidung, die dahin ginge, ein« regionale
Begrenzung der LuftstreitkrSfte nicht gleichzeitig mit dem
Abschluß eines Luftpakts im Westen zu versuchen, würde
vo« Sr. Majestät Regierung sehr bedauert werden.

Die im Wschnitt 2 der deutschen Denkschrist enthal-
tme Crklärung, daß die Crgenbifle des unlängst aus dem
engeren Gebiet der Seerüstung abgeschlosienen Ver-
trags die deutsche Regierung beeindruckt haben, ermutigt
Sr. Majestät Regierung zu der tzoffnung, daß die deüt-
sche Negierung ihr in dresem Punkt beipflichten wird.

Das mobernste Patentrecht ber Wett.

Sermstag, 9. Mai 1936 _

in Verträgen enthalten sind, an denen

RMSjMmlWer Sr. MMr wer die neuen deulichen Knienlgesetze.

Zch bitts Cw. EMlltnz. w-nn Sw ^
Reichskanzler sprechen, d,e m dreser W- > ^.
senen Fragen m t rhm zu -r°rtern und / ^ .l

Verlin, 8. Mai. Der Reichsininister der Iustiz,
Dr. Gürtner, sprach am Freitag abend vor einer gro-
zen Zahl von Presieverrretern und geladenen Gästen
iber die vom Führer am 5. Mai 1936 unterzeichneten
neuen Gesetze über den gewerblichen Rechts-
'chutz, vor allem über das neue Patentgeseh.

Cinleitend verbreitete sich Reichsminrster Dr. Gürt-
ner über das Crfinderrecht, das zu den jüngsten Rechts-
arten überhaupt gehöre. Der Minister behandelte weiter
die Arbeiten am deutschen Patentrecht und betonte,
daß verschiedene Gründe zu einer Neufasiung des Gesetzes
geführt hätten: Crstens habe das Recht des Cinzelnen
gegenüber der Gemeinschaft fest umriffen werdsn müsien
und zweitens seien inzwischen im internationalen Patent-
recht gewisse Bingungen entstanden. Deshalb seien im
Iahr 1934 im Rcichsjustizministerium unter der tatkräs-
tigen Förderung des Staatssekretärs Dr. Schlegelberger
die Arbeiten an dem neuen Patentrecht aufgenommen
worden.

Reichsjustizminister Dr. Gürtner ging dann auf die
vier neuen Gesehe, die auf dem Gebiet des gewerblichen
Rechtsschutzes am 5. Mai vom Führer und Reichskanzler
unterzeichnet wurden, selbst ein: Das Patentgeseh, das
Warcnzeichengeseh, das Gebrauchsmustergeseh und das
Gesetz über die patentamtlichen Gebühren. Die Neuge-
staltung dieser Rechtsgebiete sei in erster Linie durch die
Crwägung bestimmt worden, auch hier grundsähliche Ge-
danken des Nationalsozialismus zur Geltung zu bringen.

Anmeldeprinzip zum Crfinderprinzip über, d. h. nach 8 3
des Patentgesehes habe das Recht auf das Patent nicht
mehr wie bisher der Anmelder, sondern der Crfinder oder
sein Rechtsnachfolger. Allerdings gelte im Verfahren vor
dem Reichspatentamt der Anmelder als berechtigt, die
Crteilung des Patents zu erlangen, damit die sachliche
Prüfung der Patentanmeldung dürch die Feststellung des
Crfinders nicht verzögert wird. Der Crfinder könne aber
sein Recht vor den ordentlichen Gerichten geltend machen.

Der Name des Crsinders werde auf dem Patent
und auf allen Veröffentlichungen des Reichspatent-
amts genannt.

Der nationalsozialistische Gesehgeber, fuhr der Mi-
nister fort, sieht es als eine wichtige Aufgabe des
Patentrechts an, die Cntfaltung der schöpserischcn
Persönlichkeit zu sördern und ihr Werk gegen Aus-
beutung zu schützen.

da er in den im deutschen Volk in reichem Maß vorhan-
denen schöpferischen Geisteskrüften ein hohes und für den
Wiederaufbau Deutschlands besonders wertvolles Gut
erblickt.

Auf der andern Seite soll die Forderung des Crfin-
ders nicht dazu führen, daß er in der Ausnuhung seiner
Crfindung nur eigennühige Ziele verfolgt. Dem
Schutz, den ihm der Staat gewährt, entspricht die Pflicht
des Crsinders, sein Werk nicht nur für stch selbst auszu-
nutzen, sondern es zugleich dem Wohl der Volksgemein-
schast dienstbar zu machen.

Als weiterer Gesichtspunkt für die Neuregelung des
gewcrblichsn Rechtsschuhes sei die Notwendigkeit zu nen-
nen, den Gesetzesftofs zu vereinfachen und möglichst über-
sichtlich zu gestalten.

Reichsminister Dr. Gürtner ging dann auf die wich-
tigsten Cinzelheiten des neuen Rechtes ein? Cs gehe vom

Auch bei Angestelltenerfindungen sei nicht der Vetrieb
oder der Vetriebsinhaber, sondern der Angestellte der Cr-
finder. Dagegen werde die vermögensrechtliche Auswer-
tung der Angestelltenerfindung in dem bereits in Vorbe-
reitung befindlichen Arbeitsvertragsrecht oder erforder-
lichenfalls in einem besonderen arbeitsrechtlichsn Gesetz
geregelt werden.

Dem Geist der neuen Zsit entsprechend sind auch für
unbemittelte Crfinder besondere Vestimmungen getrosfen
worden. Sie beziehen sich zum Teil auf die Gebühren,
zum Teil auf das Verfahren.

Am dem unbemittelten Patentinhaber die gerichtliche
Verfolgung seiner Patentrechte nicht durch zu hohe Ko-
sten zü erschweren oder unmöglich zu machen, kann das
Gericht anordnen. daß die von ihm zu zahlenden Kosten
sich nach einem Teil des Streitwertes bemeffcn.

Der Minister betonte dann, daß mit Rücksicht auf die
Ällgemeinheit das neue Recht dem Patent gegenüber ein
erweitertes Vorbenuhungsrecht zugunsten des Reiches und
der selbständigen Reichsverkehrsanstalten (also besonders
der Reichsbahn) schaffe.

Das Vorbenuhungsrecht für die öffentliche tzand soll
jeht bereits dann entstehcn, wenn die Crfindung in einem
amtlichen Schriststück aufgezeichnet ist.

Das neue Recht kennt jedenfalls Zwangslizen
z en. Die Cntscheidung darüber steht jeht nur der Reichs
regierung zu.

Die neuen Gesetze werden am 1. Oktober 1936 in
Kraft treten.

Zum Schluß gab Reichsminister Dr. Gürtner der
Meinung Ausdruck, das deutsche Dolk könne stolz darauf
sein, mit diesem Gesetz und seinen ausführenden Orga-
nen, dem Patentamt und dem Patentgericht einschließlich
des ReichSgerichts, nicht bloß das jüngste, sondern auch
das mo - ernste Patentrecht der Welt geschenkt zu
haben.

druck davon zu übergeben. Cw. Cxzell sch^
'z diese Wsführungen nrcht

d>- »u

bemerken, datz
sind.

Es liegen noch andere Fragen vor, --- ^
teren ZeitpUnkt zur Sprache gebracht wer - ^)

bevor Deutschlands Rückkehr in den Dölr-' ,,«,
örterung kommt, wird die deutsche
auch sür wünschenswert halten, die Worte -
Völkerbundsstatuts von seiner Versailler ,

Abschnitt 22, 18 näher zu erläutern. ^gse/ij

Für den Augenblick hält Sr. Majcstat -
sür besier, nur die Punkte zu behandeln.^ >

für veffer, nur ore gounrre zu
dingt geklärt werden müffen,^bevor

Verhandlungen eröffnet werden, die st-.
gelegt worden ist, ausrichtig zu fördern /

Auch Frankreich und Delgie« von de« -Nf ^
fragen unterrichtet. >zsk^/
London, 8. Mai. Die englisch - n '
an Deutschland find numnehr auch de«
Frankreichs und Belgieus durch
mitgeteilt worden.

— Ein Freundschaftsvertraq zw'scheN-,„' /
Hedschas wurde am Freitag abgeschwn
terzeichnet.

Mus aller Welt.

den Verhandlungen über die Cinzelheiten vorbehalten
bleiben.

Sr. Majestät Regierung nimmt auch Kenntnis von
den in Abschnitt 22, 17 gemächten Vorschlägen von Nicht-
angriffsverträgen zwischen Dsutschland und den an der
deutschen Südost- und Nordostgrenze gelegenen
Staaten. Sr. Majestät Regierung erlaubt stch, an die
allgemeine Grundlinie für solche Verträge zu erinnern,
wie sie von Frhr. v. Neurath am 26. März 1935 in
Vsrlin Sir Iohn Simon dargelegt worden ist. Sie
würde es begrüßen, zu erfahren, ob näch Wsicht der deut-
schen Regierung die erwähnten Pakte sich im allgemeinen
an diese Grundlinie halten sollen und ob sie dämit ein-
verstanden ist, daß diese Pakts ebenfalls durch Wmachun-
gen über gegenseitige Wterstühung garantiert werden
können.

s. Nichtangriffspükt auch mit Rutzland?

10. Sr. Majestät Regierung begrüßt es, datz die
deutsche Regierung in der Denkschrift vom 31. MLrz
Abschnitt 22, 10 und 14 den Abschluß von Nicht-
angriffspakten zwischen Deutschland einerseits und
Frankreich, Belgien und möglicherweise Holland anderer-
seits vorschlägt. Sr. Majestät Negierung nimmt Kennt-
nis davon, daß die deutsche Regierung damit einver-
standen ist, daß diese Pakte von Garantieverträgen be-
gleitet werden. Die genaue Fasiung dieser Verträge muß

Die Crklärung, die die deutsche Regierung hinsicht-
lich der Vereitschast Deutschlands zum Wiederein-
tritt in den Völkerbund abzugeben in der Lage
war, ermöglicht der Regierung Sr. Majestät die An-
nahme, daß die Frag« der Aebereinstimmung der vorge-
schlagenen Nichtangriffspakte mit den Verpflichtungen «rls
Völkerbundsmitglieder keinen Anlaß zu Schwierigkeiten
bieten wird und daß dis Durchführung dieser Verträge
sich im Rahmen der Völkerbundssatzung voll-
ziehen wird.

Noch zwei weitere Punkte erfordern Aufmerksamkeit.
Der erste betrifst die Bedeutung der Worte „Staaten
anDeutschlands Südost- und Nordoft-
g r e n z e".

Die Regierung Sr. Majestät kann sich dem Cindruck
nicht vrrschließen, daß die allgemeine Regelung sehr er-
heblich erleichtert werden würde, wenn es der deutschen
Regierung möglich wäre, dies« Worte so auszulegen, daß
sie neben den unmittelbar an Deutschland angrenzenden

Staaten mindestens auch die Sowjetunion, Lett-
land und Estland einschließen.

Sr. Majestät Regierung gestattet sich, in diesem Zu-
sammenhang daran zu erinnern, daß die deutsche Reqie-
rung sich in ihrer Denkschrift vom 26. März 1935 bcreit-
erklärt hat, mit den „an den osteuropäischen Fragen inter-
essierten Mächten" Nichtangriffspakte zu schlie-
ßen.

Der zweite Punkt betrifst Nichteinmischungin
d'e Wgelegenheit anderer Staaten im Gegensah zum
Nichtangriff. Sr. Majestät Regierung erinnert
stch mit Befriedigung der Crklärung des Herrn Reichs-
kanzlers im Reichstag am 21. Mai 1935, daß die deutsche
Regierung „jederzeit bersit sei, eincr in t e r n a t i o n a-
len Vereinbarung zuzustimmen, die in einer wirk-
samsn Weise alle Versuche einer Cinmischung von außen
m andere Staaten unterbindet und unmöqlich
macht." ^

8. Neues Schiedsgericht oder Haag?

11. In Wsatz 22. 19 „schlägt Deutschland vor, ein in-
ternationales Schiedsgericht zu bilden, das für die
Cinhaltung dieses Vertragswerks zuständig sein soll".
Vermutlich sind hiermit die in Mschnitt 22, 9, 10, II, 12,
13, 14 und 17 erwähnten Vereinbarungen gemeint. C-
wäre wünschenswert, zu erfahrsn, welches ganz allgemein
die Aufgaben und die Zusammensetzung des vorgeschlage-
nen Schiedsaerichts setn sollen und in welcher Veziehung
seine Aufgaken zu denen des Völkerbundsrats und des
Ständigen Internationalen Gerichtshofs stehcn sollen.

Angestchts der Ankündigung von Deutschlands Ve-
reitschaft zur Rückkehr in den Dölkerbund wird die
dsutsche Regierung gewiß bereit sein, anzugeben, wie ihre
künftige Cinstellung gegenüber dem Ständigen In-
ternationalen Gerichtshof sein wird (beson-
ders inbezug auf die Fakultativklausel) uud gegenüber
den verschiedenen Vestrebungen über Schiedsgerichtsbar-
keit, Schlichtungsverfahren oder gerichtliche Regelung, die

— Hauptschristleiter Dr. Frih Kl-'"
unglückt. Am Freitag vormittag ist
und tzauptschriftleitLr der
kunft" Dr. Fritz Klei
zier eine Aebung bei dem

ableistete, durch einen Ohnmachtsanfall w ^

Pferd gestürzt, daß der Tod auf der b
— Ein Scgelboot aus dem Oeresund S
Freitag, dem dänischen Äuß- und Vettag-. -i»> jiß
fünf junge Kopenhagener auf dem Oeresn .
fahrt. Ctwa 200 Meter vom Land cntfe'''^ bc
dasB 0 0 t. Da das Anglück vom Land - c'"

wurde, konnten fosort Rettungsmaßnahi"-
werdsn. Drei der jungen Leute konnten S
während zwei vermißt werden

kßsin Visss"

sc»,» krsgeN'

1. An welchem Fluß liegt Ienak ^j/

2. Mit welcher Schnelligkeit pflanzt sich ^

3. Wie heißt die Hauptstadt von Kuba?

4. Wer komponierte die Oper „Cugen

5. Welcher preußischc Feldherr gewann d'-

Fehrbellin? .^1

6. Wer schrieb den Roman

7. Was ist ein Misantrop?


Der tzung-rp"^ ,

-ttor^' ä

8. Was versteht man unter dem Wort »p' ,

Die Antworten auf die Fragen vom v°»'^ .

1. Henriette Feuerbach, die Mutte- -

Malers Anselm Feuerbach, wohnte ^ ^

Haus Hauptstraße' 84, und zwar in den 3°^,

bis 1868. 2. Königsberg si Pr. liegt
Anter Feuerland versteht man eine ,
Südspihe Amerikas. 4. Die Oper ..D-r


komponierte Wilhelm Kienzl. 5. Die ^Hcg-"
ehemaligen Vulkanberqe im badisch-"
Hohcntwiel, Hohenstoffeln, Hohenkräy-^^a^ j» <
höven. 6. Wallenstein wurde am 25. Ag»> ä
Czer ermordet. 7. Der Ausdruck „flncl-
scherzhafte Venennung der Nordam-r
Vers: „Könnt ich zum Augenblicke sag-siv'
du bist so schön!" kommt in Goethes -3°^.

k^Iügs! - pianOS von ^





^iisinvsrtrstung kllr »4sicis>vb^

!VIll8ikkall8 Noeli8rein,

Sslvall» Epengler f.

München, 8. Mai. Der Kulturphilo-
soph Oswald Spengler ist am Freitag
im Mter von 56 Iahren gestorben.

Oswald Spenqler wurde am 29. Mai 1880 in
Blankenburg (Harz) als Sohn eines Postsekretärs
geboren. Cr studierte in Halle, Berlin und Münchcn
Mathematik und Naturwiffenschasten und trat dann in
den Höhere Schuldienst ein. Aber bald schon nahm er
seinen Wschied und lebte seit 1910 als Privatgelehrter
in München, wo er nun auch gestorben ist.

Der Name Oswald Spenglers, der bis in dis Nach-
kriegszeit nur wenigen geläufig war, wurde allgemein be-
kannt durch sein bereits 1914 geschriebenes, aber erst 1918
erschienenes Werk „Der Antergang des Abend-
landes". In diesem Werk vertrat Spengler den be-
ziehungslosen Ablauf der Kulturen und verdrängte mit
dieser Wschauung zunächst alle älteren. Vor allsm die
studierende Iugend, die in jener Zeit der politischen
Wirrniffe keinen festen Vodcn unter den Fützen spürte,
begeisterte sich an der peffimistischen Grundhaltung des
Werkes. Iedenfalls erfuhr der erste Band des Werkes
in einer Zeit, die für Antergangs- und Auflösungsprophe-
zeiungen sehr empfänalich war, eine außergewöhnliche
Derbreitung. Cs sehlte sreilich auch nicht an scharfen
Wlehnungen und der Gelehrtenstreit, dcr sich um das
Werk erhob, fand seinen Niederschlag in der Schrift von
Manfred Schröter „Der Streit um Spengler, Kritik
seiner Kritiker", die 1922 erschien. Als im gleichen Iahr
der zweite Vand des Spenglerschen Werkes herauskam,
nahm die Oeffentlichkeit in wsitaus geringsrem Maß da-
von Kenntnis. Als Ganzes erhielt übrigens das Werk
den Riehsche-Preis.

Auch die weiteren Veröfsentlichungen Spenglers
wurden, obwohl sie manche anregende Gedanken enthal-
ten, viel angegrissen, so „Preußentum und Sozialismus",

Meubau des Deutschen Reiches" (1924), „Politische
Pfl'chten der deutschen Iugend" (1924), „Der Mensch
und dre Technik" (1931), „Deutschland in Gefahr' (1932).
Immer wieder dränqte stch bei Spenqler die pefsimi,
st'sche Grundhaltung in den Vordergrund, so auch
m dem nachdem Durchbruch des Nationalsözialismus er-
sch'enenen Werk „Iahre der Cntscheidung", wodurch es
zu scharfen Auseinandersehungen kam.

Oswald Spenglsr und sein Gesamtwerk kann nur
als eme charakteristische Zeiterschsinung in
der grenzenlosen deutschcn Verwirruna zwischsn 1918 und
1923 begriffen werden. Seine zweifeuos schars pointierte
und oft verblüffend einfache Deutung der Zusammen-
hanae maq etwas Vestechendes für die Menschen jener
Zeit gshabt haben, sein Versuch, die gesamte Mensch-
hert als eine Cinheit zu schauen, enthält viel Wregendes,
aber auch viel kritisch Wfechtbares. In seiner Krrtik an
dem damaligen Staat und Parlament steckt viel Treffen-
des und Spengler erkannte durchaus richtig dis Gefahr,
die in dcr Cntfernung vom mütterlichen Voden bsruht.
Cine neue Cpoche der deutschen Geistesgeschichte ver-
mochte Spengler aber nicht heraufzuführen und die
Mehrzahl seiner ehemaligen Vewunderer dürste inzwi-
schen ernüchtert sein. Cin sehr begabter Literat und ein
von den Wirrniffen der Zeit zum Pessimismus gedräng-
ter Gelehrter, ein Kulturkritiker und Amateur-Histori.
ker, das war Oswald Spengler, der in seinem „Antergang
des Abendlandes" trotz vieler angreifbaren Schlußfölge-
rungen Gefahren aufgezeigt hat, die zweifellos den Völ-
kern des Abendlandes drohten und manchen auch heute
noch drohen, die aber für Deutschland durch die neugestal-
tenden Kräste des Nationalsozialismus überwunden sind.

kmsl md w!s!e»Ichask.

sNeuer Intendant am Stadttheater Heilbronn.s Wf
das Bewerbunqsausschreiben in der Fachschaftszeitunq
„Die Bühne" für dis Intendantenstelle am Stadttheater
Heilbronn sind nicht weniger als 135 Vewerbunqen
eingelaufen. Nach gründlicher Prüfung dieser Bewer-
bungen wurde die Intendantenstelle dem Dewerber Hans
Gerhard Bartelsm Köln übertragen.

sKonzertreise der Verliner Philharmoniker in die
Schweiz.s Nach zweijähriger Pause führen die Verliner
Philharmonrker gegenwärtig eine Konzertreise
durch die Schweiz durch, die am 5? Mai mit einer Wf-
führung in Luzern ihren Anfang nahm. Das Konzert
wird von der schweizerischen Preffe als ein großartiger
Crfolq bezeichnet. Wilhelm Furtwängler wurde
als Diriqent und Solist (Mozart-Klavierkonzert) beqei-
stert empfangen und dankte für die ihm dargebrachten
Ovationcn dürch die Zuqabe der Ouverture aus Oberon.
Der alciche qroßartige Crfolq war den Philharmonikern
am Mittwoch abend in Äafel beschieden. Schon eine
Woche vorher war das Konzert ausverkauft. Anter den
Zuhörern bcfanden stch viele bekannte Musiker aus Basel
und llmaebunq und viele Besucher aus der badischen
Nachbarschaft. Das Publikum dankte Furtwänqler für
seine künstlerisch außerordentlich qereiften Darbietungen
mit einem solchen Cnthusiasmus, daß er sich immer wie-
der ze'gen mußte, als die Musiker schon ihre Instrumente
eingepäckt und sich entfernt hatten. Von Vasel reisten
die Philharmoniker nach Zürich u»d Vern.

Erfttt Sereaadeabiiazett.

Ein Mozart-Mend.

Heidelberg, 9. Mai 1936.

Cs ist z« einer schönen Gepflogenheit gewordsn, daß
die Serenadenkonzerte jedes Iahr mit einem Wend eröff-
net werden, der dem Meister des Divertimento gewidmet
ist. Das bedeutet mehr als einen schönen Abenö, das ist
Vekenntnis. Denn zur Wsgestaltung einer Veranstal-
tungsreihe, wie die Serenadenkonzerte, ist nicht nur das
Cinzelprogramm von Wichtigkeit, sondern dis innere
Gesamthaltung. Wd dafür ist Mozart Richtschnur
und Ziel zugleich. Von ihm aus gefehen, werden unsere
Serenadenkonzerte das sein, was sie sein wollen: wahre
Feierstunden, künstlerisches Crleben und darüber hinaus
Wregung für unser eiqenes zeitgenöffisches Schafsen.

Solch lichtsrohe Musik, wie sie das gestrige Pro-
gramm ankündigte, ftndet einen besonders großen Zu-
hörerkreis. And da außerdem oas Wetter ein Musizie-
ren im Schloßhof gestattete, hatten sich sehr viele einge-
funden; der Räum war dicht bescht. Auch die Garuison
— für uns e'ne schöne Neuheit — war stark vertreten.

Cs war ein hübsches Musiziercn. Die Titus-
Ouverture leitete ein und gab in der klangschönen
und spielfrohen Wiedergabe gute Grundstimmung. Cnt-
zückende kleine Formen baut Mozart in der fölgenden
V-Dur-Serenade; unterhaltsam, anregend, voller
volkstümlicher Cinfälle; ein starkes und in der Mannig-
faltigkcit der Crscheinungen feffelndes Werk. Der zweite
Satz, ein herrlich dahingesunqenes Ständchen, löst die
konzertante Violine los, die Konzertmeister Adolf Berq
sauber und dynamisch sehr qut anqelsqt spielte. Crstaun-
lich ist es, wis gut das Cinzel-Instrument in diesem
Raum trägt und auch im Piano überall vernchmlich ist.

Das Vläser-Divertimento für Oboen,
Hörner, Fagotte ist ein alter Vekannter, dem man jedes-
mal neue Schönheiten abgewikint. Der thematische
Reichtum dieses Stllckes sucht seinesqleichen, und die for-
male Disposrtion ist von einer ünübsrtroffenen Aus-
geglichenheit und Disziplin, die immer wieder von Neuem
entzückt. Da sind die alternierenden Motive der einzel-
nen Instrumentgruppen und die meisterlich abgewoqenen
klanglichen Gegenüberstellungen, di« den hörer von W-
fang bis Schlutz in ihrcn Bann zwingen. Wieder war
bei der Wiedergabe dieses Stückes festzustellen, wie sehr
das kammermusikalische Vläserspisl, das in dsn lehten
Iahren bei uns (eben durch die Serenadenkonzerte) stark
gepflegt wird, zur Vertiefung des Crfaflens solcher Musik
beittägt.

Zum Abschlüß hötte man eine der kleinen Sin-
fonien, die mittmter durch die Größe der Gcdanken
überraschen. Mit dem ersten Satz führt sich freilich die-
ses Werk nicht gerade stark ein, um jedoch beim zweiten
zu einer Weite der harmonischen Wirkung zu gelangen,
die bis in die Spätromantik zu reichen scheint.

So zeigten sich mit diesem Abend wieder die Serena-
denkonzsrte von ihrer stärksten Seite. Generalmusikdirek-
tor Overh 0 ff ist bemüht, das Niveau zu festigen und
zu heben. Die außsrordsntlich große Zuhörerschast dankte
ihm und seinen Helfern mit reichem Äeifall. Schönste
Werkennung für seine fleitzige und zielbewußte Arbeit
ist jedoch däs erfreuliche Anwachsen der Gemeinde der
Serenadenkonzerte. Or. VV. Q.

Sie MchstheiiterseftWche

Eine erlefene Folge von Darbietu"

Theaterkultnr. ^c'P'./.

Iede der beiden bisher veranstatt- 7,-n
festwochen, sowohl diejenige in D r e » ss-s».^, F.
die in Hamburg 1 935 waren gr°Asscnö-^
Kundgebunqen des deutschen Ku '
führende Männer des nationalI°S'"'Mo« . »!-!>>
land das Wort nahmen. Im gle'ch-" '' w>ff„ M
beiden vorangcgangencn Veranstaltung - „ ü,-c

diesjührige R e i ch s t h e a t e r s e st w °/< „ c>> s ^

chen, die vom 10. bis 17. Mai dau-rt. ^t- 5.,,
Kundgebung nattonalsozialistischer ^
werden. Däbci werden drei Autoren
land in ihrem richtungsweisenden .

werden: Hans I - ^ Vety

ang Cberhard N>. v - , 0»- -.^^,,-s,.nS n ^ ^

I 0 h st, Friedrich /

gang Cberhard Möller, die d'e na"° ^ a-l' .
Mittelpunkt ihres dichterischen Sch°>'

Zu einem kulturpolitischen Ereignw x,c r

,1"'

tagnachmittag die Kundgebu >> 9 ^ C/x»
theaterkämmer im Konqrcßsaal °f
sums mit der Rede des Präsidenten °>-' „stw' .. c
mer, Reichsministcr Dr. Goebbels, T" L-«


des

Welcher Wert auf die Cntwickluna
s Volkes" gelegt wird, wird A
erstrichen. daß am Montag abenv ' üw-lÄM

unterstrichen, daß am Montag aben° ^ c'w-.l-U'!/
im Münchcner Theater des BükeS ^ ^ ^

des Reichsorganisationsleiters Dr- E
den wird. Am gleichen Abend wsrd ' „
durch ihren Oberbürgermeister T^.^ätbca'
haussaal die Teilnehmer der Rcnh^p.sain'^.a^jj,'^!

d«c -si il»/».«'-

einer Vesichttguna ^ § ^,n/i//:

rüßcn. Am darausfolgenden Tag
Fachschaft Vühne unter Teilnahine ^mS
qunq und von Vertretern des -^ä>ru ^rci^gzl'
haus, wobei auch der Präsident °- ^
mer, Ministerialrat Dr. Schlöss - '
wird- <'»§/>

Am 14. Mai veranstaltet dann^ „ ^

desregierung eine
see, die mtt etner

Museums mit Crinnerunqsn — crenw:« .»c
verbunden wird. Die Zahl der
Reichstheaterfestwoche. die ja q-w'N^,
chenschastsbericht und eine

." ""H>>-

nenkunst im nationalsozialistischen >^^7 ssiN-. >./>',

selbstverständlich außerordentlich -
Vertretern des Reiches und der

Reichsruudfunkkammer und dem E//

den vor allem auch über 160 d-u 1 j„ ' ^ .

Bühnenleiter nach München k°mmen- „W s, s ,
dcr Vewequng und Hauptstadt dF I-rku°'

>em Gebiet der ^

> Zukunft b-vorst^d„ft ütl/ .'
'chöpfer'^-^

Cntwicklunq und

wille und die schöpferi > w - Hf-'üein .
sozialistischen Deutschland werden 1w^^. r .->>
anstaltungen und Aufführunqen d-r^,qstcr'
Mai einen überzeugenden und
finden.
 
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