^r. 129
Fenrsprecher-S.-A. 7351—53.
„Herdelberger Neueste NachrichtenE — „Heidekberger Anzeiger"
Freitag, 5. Iuni 1936
c>ette 7
D««
Jm Bannkeis von Rhein
und Neckar und übrigens
auch anderwärts führen die
kleinen und gröheren
Städtchen nicht selten
Uebernamen, so wie man
sie einzeinen Menichen su
allen Zeiten anzuhängen
pflegte. Eine Siedlung
nun die das „Talerstädt-
chen" heiht, wird die Auf-
merksamkeit besonders stark
auf sich lenken können. So
wird berichtet, dah das
Amtsstädtchen Buchen
im !"t,priwald darum das
„Talerstädtchen" genannt
werde, weil seine selbst-
bewi siten Bürrer sich <he-
dem darauf berieren. sie
seien wohlhabend genug,
ihre Gassen mit Kronen-
talern zu pflastern, wenn
sie nur wollten. Ja — so
ein echter Frankenländer
leidet nicht an Minderwer-
tigkeitsgesühlen! Uebrigens
auch das alte Wahrzeichen
der Buchener verrät Ur-
wüchsigkeit, wie sie nicht
ganz alltäglich ist: Eine
kleine nackte Gestalt, die
einen gewissen Körperteil
keineswegs verbirgt. son-
dern obendrein früher über
die Stadtmauer hinüber
präsentierte, der „Blecker"
geheitzen, legt davon Zeug-
nis ab. dah man sich hier-
orts nicht anzudeuten
scheut, wie einem zu Mut
ist, wenn unliebsamer Be-
such von drauhen kommt,
vor allem natürlich, wenn
es sich um ieindliche Ge-
sellen handelt.
Doch braucht man kei-
neswegs zu befürchten, das
Buchen von heute befleihige
sich ungastlichen Betragens.
Ganz im Gegenteil — man
lernt ein sehr freund-
liches und wirtliches
Städtchen kennen, das
aufzusuchen sich schon dar-
um empsiehlt, weil es or-
dentlich vollgestopft ist mit
sehenswerten Bauten und anderen Dingen.
Vor allem verdient der Erwähnung das sehr reizvolle
Bezirksmuseum in dem ehemaligen kurmainzischen
Amtshaus, das als Vorbild für eine heimatgeschichtliche
Sammlung gelten darf.
Unweit von Buchen und in der Nähe des römischen
Limes liegt der Wallfahrtsort Walldürn. Von hier
aus kann man über Amorbach nach Miltenberg am Main
gelangen — odcr man kehrt über Äuchen nach Seckach zu-
rück an der Strecke nach Heidelberg—Würzburg.
Das „Talerstädtchen" in Verbindung mit Wanderun-
gen im Neckarland aufzusuchen, fügt sich öesonders gut zu-
sammen. Unser Bild zeigt: Das alte Stadttor in Äuchen.
lArchiv H. N. N.)
rr
Blick von der Hindenburg-Allce in
Von Carl Bulcke.
biel weih ich noch. Frau und Kinder waren
I,^S. an der See, ich hauste ganz allein in der Woh-
!>. k hab ich gern. Kein Dienstbote darf da sein,
a, ^.ltvartuna. die Dreihundert-Tage-Uhr wird mit
ss. gegen die Wand gestellt und die Taschenuhr
Z?i Achublade verwahrt. Aber auf dem Schreibtisch
^ kieinen Bogen gefaltetes Papier, und ich^schreibe
d, «ili!-^?tielle. Genau so war es damals im Sommer,
tzxjEs ging g^t. Bis ich dann in meiner Novelle auf
^ kam, über ein Komma stolperte und laut vor
sprach: „Die ganze Schreiberei soll auf zwei
Deubel holen."
allerkleinsten Kosfer, packte ein,
braucht, stellte unseren asiatischen
Ubian'Vsuchte ich den
zpuegt^/tlr zwei Tage
vom Abhang des Himalaja unserer lieben
i»° nebenan vor die Tür, schloß die Wohnung ab
!?.,»>, ?.ke zum Bahnhof. Am Fahrkartenschalter sagte
^ni Beamten: „Bitte, hier sind sieben Mark. Mit
>4^sse - ^ möchte ich mit dem nächsten Schnellzug in der
I, »lilL >?rgendwohin eine kleine Reise machen." Obwohl
rBeudlich ausgedrückt hatte, mußte ich es zweimal
».Mnn wurde ich verstanden. Der freundliche Be-
^»„rrlarte: „Damit kommen Sie gerade bis Dessau.
kährt in ein paar Minuten."
zu ken-
ist eine
Kek S rühmtest du dich, jede deutsche Stadt
«»> .kvt» in Dessau warst du noch nie. Es
<>>krie!5.Aüee, daß du jetzt nach Dessau fährst. P-,,
heraus, wie die Novelle hinter dem elenden
^hg!§Eich überlegte ich, was ich von Deffau wuhte.
W.ein Lnd Junkerswerke. Ehemalige Residenz, also
^ONiai ^chloh dort sein. Der alte Dessauer wird ein
kn ^ins daben. Viel mehr fiel mir nicht ein. Ja, halt,
diejl.' Als junger Mensch in Schleswig-Hblstein wa-
N^kn Altersgenossen und ich in Verehrung einem
djtz Uadchen zugetan gewesen, das Marianne hieh
-D io»- chter eines Malers war. Marianne war nun
^Se tot. Doch der Maler hatte von ihr ein lebens-
Ä^gemalt, das ihren Namen trug: Das strahlen-
i>, ."euNdchen steht zwischen jungen Buchenstämmen;
>amm einer Buche dicht neben ihr hat der Vater
A*, gek^hbarer Schrift die drei Worte „noli me tan-
At D»chr^ben. Das Bild hatte vor vielen Jahren die
ich twu gekaust. Du wirst Marianne wiedersehen,
rfch in Dessau ankam, erfuhr ich, daß eins der
"Um goldenen Beutel" heiht. Dort stieg ich natür-
Ein goldener Beutel ist besser als ein leeres
Neckargemünd aufs „Städtl". Aufnahme Buhl.
Es war recht hübsch dort, still und behaglich, und am
meisten gefiel mir, dah auf dem kleinen Tisch, an dem ich
zu Abend ah, bequem zur rechten Hand eine kleine silberne
Klingel gestellr war. Klingelte man, so gab es einen
allerliebsten dünnen Ton, und der Kellner kam. Jch weitz
noch, ich hatte mir Weserlachs auftischen lassen, die Gäste
im Raum unterhielten sich flüsternd, ich schien ihnen
irgendwie aufzusallen, wahrscheinlich, weil sie mich noch
nie gesehen hatten. Jch selber wunderte mich aber auch,
und ich sagte zu meiner Seele: „Sind wir, liebe Seele,
am Ende doch schan einmal hier gewesen?"
Anderen Tags fuhr ich in der Morgenfrühe hiuaus;
sah Neubauten hier, Arbeits- und Wohnstätten, sah Flug-
zeughallen dort, Flugzeuge mit ausgebreiteten Flügeln
aus freiem Feld. Jch dachte: Du irrst dich. Hier bist du
nie gewesen. Doch öie Grübelei war wieder da, als ich
zur Stadt zurückkehrte und in tiefer Ergrisfenheit vor dem
Bildnis von Marianne stand. Das schöne Bild hatte ich
seit msinen Studententagen nicht wiedergesehen, das
wuhte ich genau. Aber eine traumhafte Erinnerung war
da, als hätte ich dies Bild schon einmal hier gesucht, heih
bekümmert, weil ich es nicht gefunden hatte. Jn jenem
Augenblick wuhte ich übrigens plötzlich, wie die Geschichte
hinter dem Komma aus Seite 12 weiterging.
Stellen Sie sich vor, dah ich gleich danach vor einem
Wirtshaus stand und zu mir sagte: „Wenn öu jetzt hier
eintrittst, in den Raum rechter Hand gehst, so wirö öa eine
Rüstung aufgestellt sein. Rüstung aus öem späten Mittel-
alter. Helm mit geschlossenem Visier, tauschierter Pan-
zer, Beinwehren nnd Armwehren."
Jch trat ein; niedriger und halbdunkler Raum, ver-
hängte Fenster. Jm Hintergrund rechts stand die Rüstung.
Jch fragte: „Wie lange steht hier schon dieser Eisen-
mann, Herr Wirt?" Und der Mann sagte in seiner anhal-
tinischen Landessprache, er sei genau vor einer Woche in
einem Nachbardorf aus einer Versteigerung gekauft...
Als ich am nächsten Tag wieder vor meiner Wohnung
ankam, stand vor dem Tür der Nebenwohnung immer
noch der asiatische Nelkentopf. Unsere gute Nachbarin war
also auch in die Ferien gesahren. Die Nelken hatten mir
den Ausflug nicht übelgenommen; ich gab ihnen zu trinken.
Dies Erlebnis hat mich lange beschäftigt. Jch hatte
an jenem Tag in Deffau den Schlohgarten und die
Schmuckplätze gesehen, auf denen urcklte Eibenbäume stan-
den, so viele, so prachtvolle Eiben, wie sie sonst nirgendwo
in Deutschland z» finden sind; erst auf der Rückfahrt kam
mir zu Bewuhtsein, wie diese Eiben in Dessau mich schon
einmal entzückt hatten. Jch mußte feststellen, daß alles,
was ich an diesem Tag gesehen hatte, meinem Herzen
dämmernd vertraut gewesen war, Schloß, Straßen, ein
See, ein Marktplatz, selbst das Hotel „Zum goldenen Beu-
tel" und die silberne Klingel. Und dennoch war ich im
wirklichen Leben nie, niemals dort gswesen.. Jch bin heute
sicher, daß es ,das Bildnis Mariannes gewesen war, das
mich ohne mein Wissen unaufhaltsam dorthin getrieben
hatte...
Von Dr. Donald Stuart.
Fast nur die Cinheimischen kennen dieses 2W Kilo-
meter lange und 40—50 Kilometer breite Stück Land, das
Höhen bis zu 1000 Metern hat. Man kann die Schwä-
bische Alb nicht gut durch Vergleiche mit anderen Mittel-
gebirge» charakterisieren. Sie ist reicher in den Vergfor-
men als der Schwarzwald, obwohl sie etwas von seinen
tiefen Tälern und seinen Kuppen hat. Im Inncrn ist sie
wellig wie die tzochfläche der Cifel oder der Rhön.
Gegen das nördliche Schwabenland stürzt sie jäh ab, als
würe das ganze Land vor ihr plöhlich heruntergebrochen.
Unvermittelt steht sie mit einer 400 Meter hohen Wand
vor einem, steil und steinig, wie Hochgebirgsmaffe.
Kleine, kraftvolle Flüsse haben sich in eine Hochland-
scholle eingenagt, und daraus wurde eine Unzahl von
Äcrgen urid Vorsprüngen. Wenn man auf den Albhöhen
steht und unter Nebel wogt, dann ist es, als greife eine
Steilküste mit hundert jähen Kaps, Inseln und Landzun-
gen hinaus in ein Meek. Cine endlose Kuliffe von Ber-
gen und Fjorden baut sich links und rechts auf. Fast jeder
dieser Berge hat ein eigenes Gesicht. An den einen stehen
oben, wo sie aufhören, gewaltige Felssn und Felsen-
kränze heraus. Im Grün des Sommers leuchten sie kalkig
und hcll, im Winter rutscht der Schnee an ihrem steileri,
finsteren Grau ab und setzt ihnen höchstens komische Kap-
pen auf. Andere von den Bergen legen sich wie unför-
mige Koffer und Kisten vor die Talbuchten, andere haben
gewölbte Rücken mit spärlichen Bäumen und sehen aus
ivie phantastische, urweltliche Tiere, die schlafen gegangen
stnd. Diese Buchenwälder ziehen sich an ihnen herab ins
Tal. Viele stehen wie auf einem Sockel: zuerst ein ganz
steiler, harter Absturz mit nackten Geröllhalden oder
Wald, dann folqt ein Treppenabsatz weichen Wiesen-
hanas, der in vielen Stufen abgleitet und kaum unten
angelangt, wieder zum Berg nebenan aufsteigt.
Aber hinter den Vergvorsprüngen, von dem jähen
Aufstiea des Gebirges zuerst verborgen, liegt ein Land
voller Mulden und kleinerer Täler, voller Kegel, Kuppen
und Rücken, die 100 und 200 Meter hoch sind und im
Kleinen das Bild dss Gebirges, wie es sich von unten
aus zeigt, wiederholen. Da oben sind die bekannten Ski-
gebiets, zu denen allwinterlich viele Sonderzüge fahren,
im Sommer aber auch die Ausfluqszüge: das Kalte Feld,
erreichbar von Gmünd und Weitzenstcin aus, die Kirch-
heimer Alb, nur 40 Klm. von Stuttgart entfernt, dcr
Münsinger Truppcnübungsplatz, wciter nach Südwesten
die Zollernalb, die Berge um die Industriestadt Cbingen,
und schliehlich am Cnde, wo Schwarzwald und Randen
zum Greifen nahe sind, die 1000 Meter hohen Crhebungen
am Rande des Heubergs.
Cs ist schön, hier zu wandern. Aber man muß auch
Zeit gewinnen, aus die Vorsprünge hinausgehen, zu den
Felsen, den Ruinen und den Aussichtspunkten. Da liegt
tief unten das württembergische Land mit seincn tausend
Mannigfaltigkeiten. Weder auf dcn Höhenwegcn dcs
Schwarzwaldes noch denen anderer Mittelgebirge ist man
dem tieferen Land so nah und doch so hoch über ihm. Der
Ausblick vom Schwarzwald und von der Vergstratze auf
die Rheinebene ist berühmt. Man besucht ihre Höhen
der Aussicht wegen. Die Alb aber bietet in dcr end-
losen Ketteihrer Randwege nicht nur Aus-
sickt, sondern in Felstürmen, Höhlen und phantastischen
Steingebilden immer neue Interpunktionen auf ihrer
Randlinie, immer etwas anderes, als man erwartete.
Wie von Nordost nach Südwest ihre Höhe langsam an-
steigt, so steigert sich auch ihre landschastliche Grötze, die
Wildheit dcr Felsen und dic Wucht dcr Vcrqformen in
der gleichen Richtung. Im Frühling mischt sich die Lieb-
licbkeit der engumschloffenen Kirschblütentäler mit den
Felsenlinien. Im Winter ist die Alb nur noch grotze
Linie, herb und abweisend. Die Dörfer, die in den Mul-
den hocken, mit kleinen Häuschen und armen Vauern, ver-
breiten weltenferne Cinsamkert. Zwischen dcm Fachwerk
dsr alten Städtchen lebt wohlbehütcte Traulichkeit, die
Verge aber sind wie einc Befreiung.
Man wird wohl mcist von Stuttgart herzur
Alb kommen. Da führt eine Vahnlinie llber Reutlingcn,
Tübingen und Rottwcil immer dem seltsamcn Profil der
Tafelberge und Kegel entlang. Sie führt nach Zürich.
Ihr entgegengeseht geht eine andere über Gmünd nach
Nürnberg sParis—Prag). Und eine dritte läuft qucr
durch die Alb übcr Göppingen, Mm nach München, die
Linie des Orientexpretz. Drei internationale Verbin-
dungen führen also zur Alb. Die wenigsten, die vorbei-
fahren, wiffen, datz von diesem Gebirgsstock die Hohen-
staufen kamen, datz hier die Geschichte vom Lichtenstein
spielt, datz tief in einem Winkel der Hohenzollern steht.
Cs ist nicht schwer, die Alb zu erreichen. Die Durch-
gangsstrecken führen dicht heran, und das Uebrige befor-
gen viele Stichbahnen und Kraftwagcnlinien. Die Städte
und Städtchen haben, ihrem Geschäftsverkehr entsprechend,
alle ihre sauberen hotels. Cigentliche Kurhotels gibt
es nicht sehr viele, aber immerhin einige: in Mllnsingen,
in Urach, auf dem Traifelberg (Lichtenstein), und in den
Vädern Boll, Aebcrkingen und Dihenbach . Das dörsliche
Gasthaus ist einfach, aber meist sehr sauber, fast überall
kennt man die Vedürfniffe des Wanderers. Führcr, Kar-
ten und Wegmarkierungcn sind mit echt fchwäbischcr
Gründlichkeit durchqearbeitet, einer Gründlichkeit, die noch
gründlicher ist, als die bekanntere deutsche Gründlichkeit.
Für den Textteil verantwortlich Mar Perkow,
für den Anzeigenteil Fritz Hartschuh. beide in
Heidelberg.
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Ilsus kür KssoiiLkts- unck Vsrxuüguugsreissock« / ksusiou
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ksirunz / Lssitrer: di. 1-<-Iisi-lin, Isugjübr. Xuobsuodst.
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2imwsr mit ksusiou boi vorriixl. Vorxüsguog uuck rsit-
^smüÜeu krsissu. liubixs H,»Fs. I-isgsvisss, Lücksr.
Vsrsllcksu» OsrsZs, Lsbrrimmbllck. — krospskt.
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virskt >tin 1-iuusuvsIck, »bssits cksr VsrksbrsstrsÜsu, mit
cksm bistorisobeu 8ioxkijeckbruuuso lkiibsIuuZsussZo).
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Lutostrsg« ubsr Wolokoim, k'itrtb i. Ockv., IVsgseksiäo.
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Freitag, 5. Iuni 1936
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Jm Bannkeis von Rhein
und Neckar und übrigens
auch anderwärts führen die
kleinen und gröheren
Städtchen nicht selten
Uebernamen, so wie man
sie einzeinen Menichen su
allen Zeiten anzuhängen
pflegte. Eine Siedlung
nun die das „Talerstädt-
chen" heiht, wird die Auf-
merksamkeit besonders stark
auf sich lenken können. So
wird berichtet, dah das
Amtsstädtchen Buchen
im !"t,priwald darum das
„Talerstädtchen" genannt
werde, weil seine selbst-
bewi siten Bürrer sich <he-
dem darauf berieren. sie
seien wohlhabend genug,
ihre Gassen mit Kronen-
talern zu pflastern, wenn
sie nur wollten. Ja — so
ein echter Frankenländer
leidet nicht an Minderwer-
tigkeitsgesühlen! Uebrigens
auch das alte Wahrzeichen
der Buchener verrät Ur-
wüchsigkeit, wie sie nicht
ganz alltäglich ist: Eine
kleine nackte Gestalt, die
einen gewissen Körperteil
keineswegs verbirgt. son-
dern obendrein früher über
die Stadtmauer hinüber
präsentierte, der „Blecker"
geheitzen, legt davon Zeug-
nis ab. dah man sich hier-
orts nicht anzudeuten
scheut, wie einem zu Mut
ist, wenn unliebsamer Be-
such von drauhen kommt,
vor allem natürlich, wenn
es sich um ieindliche Ge-
sellen handelt.
Doch braucht man kei-
neswegs zu befürchten, das
Buchen von heute befleihige
sich ungastlichen Betragens.
Ganz im Gegenteil — man
lernt ein sehr freund-
liches und wirtliches
Städtchen kennen, das
aufzusuchen sich schon dar-
um empsiehlt, weil es or-
dentlich vollgestopft ist mit
sehenswerten Bauten und anderen Dingen.
Vor allem verdient der Erwähnung das sehr reizvolle
Bezirksmuseum in dem ehemaligen kurmainzischen
Amtshaus, das als Vorbild für eine heimatgeschichtliche
Sammlung gelten darf.
Unweit von Buchen und in der Nähe des römischen
Limes liegt der Wallfahrtsort Walldürn. Von hier
aus kann man über Amorbach nach Miltenberg am Main
gelangen — odcr man kehrt über Äuchen nach Seckach zu-
rück an der Strecke nach Heidelberg—Würzburg.
Das „Talerstädtchen" in Verbindung mit Wanderun-
gen im Neckarland aufzusuchen, fügt sich öesonders gut zu-
sammen. Unser Bild zeigt: Das alte Stadttor in Äuchen.
lArchiv H. N. N.)
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Blick von der Hindenburg-Allce in
Von Carl Bulcke.
biel weih ich noch. Frau und Kinder waren
I,^S. an der See, ich hauste ganz allein in der Woh-
!>. k hab ich gern. Kein Dienstbote darf da sein,
a, ^.ltvartuna. die Dreihundert-Tage-Uhr wird mit
ss. gegen die Wand gestellt und die Taschenuhr
Z?i Achublade verwahrt. Aber auf dem Schreibtisch
^ kieinen Bogen gefaltetes Papier, und ich^schreibe
d, «ili!-^?tielle. Genau so war es damals im Sommer,
tzxjEs ging g^t. Bis ich dann in meiner Novelle auf
^ kam, über ein Komma stolperte und laut vor
sprach: „Die ganze Schreiberei soll auf zwei
Deubel holen."
allerkleinsten Kosfer, packte ein,
braucht, stellte unseren asiatischen
Ubian'Vsuchte ich den
zpuegt^/tlr zwei Tage
vom Abhang des Himalaja unserer lieben
i»° nebenan vor die Tür, schloß die Wohnung ab
!?.,»>, ?.ke zum Bahnhof. Am Fahrkartenschalter sagte
^ni Beamten: „Bitte, hier sind sieben Mark. Mit
>4^sse - ^ möchte ich mit dem nächsten Schnellzug in der
I, »lilL >?rgendwohin eine kleine Reise machen." Obwohl
rBeudlich ausgedrückt hatte, mußte ich es zweimal
».Mnn wurde ich verstanden. Der freundliche Be-
^»„rrlarte: „Damit kommen Sie gerade bis Dessau.
kährt in ein paar Minuten."
zu ken-
ist eine
Kek S rühmtest du dich, jede deutsche Stadt
«»> .kvt» in Dessau warst du noch nie. Es
<>>krie!5.Aüee, daß du jetzt nach Dessau fährst. P-,,
heraus, wie die Novelle hinter dem elenden
^hg!§Eich überlegte ich, was ich von Deffau wuhte.
W.ein Lnd Junkerswerke. Ehemalige Residenz, also
^ONiai ^chloh dort sein. Der alte Dessauer wird ein
kn ^ins daben. Viel mehr fiel mir nicht ein. Ja, halt,
diejl.' Als junger Mensch in Schleswig-Hblstein wa-
N^kn Altersgenossen und ich in Verehrung einem
djtz Uadchen zugetan gewesen, das Marianne hieh
-D io»- chter eines Malers war. Marianne war nun
^Se tot. Doch der Maler hatte von ihr ein lebens-
Ä^gemalt, das ihren Namen trug: Das strahlen-
i>, ."euNdchen steht zwischen jungen Buchenstämmen;
>amm einer Buche dicht neben ihr hat der Vater
A*, gek^hbarer Schrift die drei Worte „noli me tan-
At D»chr^ben. Das Bild hatte vor vielen Jahren die
ich twu gekaust. Du wirst Marianne wiedersehen,
rfch in Dessau ankam, erfuhr ich, daß eins der
"Um goldenen Beutel" heiht. Dort stieg ich natür-
Ein goldener Beutel ist besser als ein leeres
Neckargemünd aufs „Städtl". Aufnahme Buhl.
Es war recht hübsch dort, still und behaglich, und am
meisten gefiel mir, dah auf dem kleinen Tisch, an dem ich
zu Abend ah, bequem zur rechten Hand eine kleine silberne
Klingel gestellr war. Klingelte man, so gab es einen
allerliebsten dünnen Ton, und der Kellner kam. Jch weitz
noch, ich hatte mir Weserlachs auftischen lassen, die Gäste
im Raum unterhielten sich flüsternd, ich schien ihnen
irgendwie aufzusallen, wahrscheinlich, weil sie mich noch
nie gesehen hatten. Jch selber wunderte mich aber auch,
und ich sagte zu meiner Seele: „Sind wir, liebe Seele,
am Ende doch schan einmal hier gewesen?"
Anderen Tags fuhr ich in der Morgenfrühe hiuaus;
sah Neubauten hier, Arbeits- und Wohnstätten, sah Flug-
zeughallen dort, Flugzeuge mit ausgebreiteten Flügeln
aus freiem Feld. Jch dachte: Du irrst dich. Hier bist du
nie gewesen. Doch öie Grübelei war wieder da, als ich
zur Stadt zurückkehrte und in tiefer Ergrisfenheit vor dem
Bildnis von Marianne stand. Das schöne Bild hatte ich
seit msinen Studententagen nicht wiedergesehen, das
wuhte ich genau. Aber eine traumhafte Erinnerung war
da, als hätte ich dies Bild schon einmal hier gesucht, heih
bekümmert, weil ich es nicht gefunden hatte. Jn jenem
Augenblick wuhte ich übrigens plötzlich, wie die Geschichte
hinter dem Komma aus Seite 12 weiterging.
Stellen Sie sich vor, dah ich gleich danach vor einem
Wirtshaus stand und zu mir sagte: „Wenn öu jetzt hier
eintrittst, in den Raum rechter Hand gehst, so wirö öa eine
Rüstung aufgestellt sein. Rüstung aus öem späten Mittel-
alter. Helm mit geschlossenem Visier, tauschierter Pan-
zer, Beinwehren nnd Armwehren."
Jch trat ein; niedriger und halbdunkler Raum, ver-
hängte Fenster. Jm Hintergrund rechts stand die Rüstung.
Jch fragte: „Wie lange steht hier schon dieser Eisen-
mann, Herr Wirt?" Und der Mann sagte in seiner anhal-
tinischen Landessprache, er sei genau vor einer Woche in
einem Nachbardorf aus einer Versteigerung gekauft...
Als ich am nächsten Tag wieder vor meiner Wohnung
ankam, stand vor dem Tür der Nebenwohnung immer
noch der asiatische Nelkentopf. Unsere gute Nachbarin war
also auch in die Ferien gesahren. Die Nelken hatten mir
den Ausflug nicht übelgenommen; ich gab ihnen zu trinken.
Dies Erlebnis hat mich lange beschäftigt. Jch hatte
an jenem Tag in Deffau den Schlohgarten und die
Schmuckplätze gesehen, auf denen urcklte Eibenbäume stan-
den, so viele, so prachtvolle Eiben, wie sie sonst nirgendwo
in Deutschland z» finden sind; erst auf der Rückfahrt kam
mir zu Bewuhtsein, wie diese Eiben in Dessau mich schon
einmal entzückt hatten. Jch mußte feststellen, daß alles,
was ich an diesem Tag gesehen hatte, meinem Herzen
dämmernd vertraut gewesen war, Schloß, Straßen, ein
See, ein Marktplatz, selbst das Hotel „Zum goldenen Beu-
tel" und die silberne Klingel. Und dennoch war ich im
wirklichen Leben nie, niemals dort gswesen.. Jch bin heute
sicher, daß es ,das Bildnis Mariannes gewesen war, das
mich ohne mein Wissen unaufhaltsam dorthin getrieben
hatte...
Von Dr. Donald Stuart.
Fast nur die Cinheimischen kennen dieses 2W Kilo-
meter lange und 40—50 Kilometer breite Stück Land, das
Höhen bis zu 1000 Metern hat. Man kann die Schwä-
bische Alb nicht gut durch Vergleiche mit anderen Mittel-
gebirge» charakterisieren. Sie ist reicher in den Vergfor-
men als der Schwarzwald, obwohl sie etwas von seinen
tiefen Tälern und seinen Kuppen hat. Im Inncrn ist sie
wellig wie die tzochfläche der Cifel oder der Rhön.
Gegen das nördliche Schwabenland stürzt sie jäh ab, als
würe das ganze Land vor ihr plöhlich heruntergebrochen.
Unvermittelt steht sie mit einer 400 Meter hohen Wand
vor einem, steil und steinig, wie Hochgebirgsmaffe.
Kleine, kraftvolle Flüsse haben sich in eine Hochland-
scholle eingenagt, und daraus wurde eine Unzahl von
Äcrgen urid Vorsprüngen. Wenn man auf den Albhöhen
steht und unter Nebel wogt, dann ist es, als greife eine
Steilküste mit hundert jähen Kaps, Inseln und Landzun-
gen hinaus in ein Meek. Cine endlose Kuliffe von Ber-
gen und Fjorden baut sich links und rechts auf. Fast jeder
dieser Berge hat ein eigenes Gesicht. An den einen stehen
oben, wo sie aufhören, gewaltige Felssn und Felsen-
kränze heraus. Im Grün des Sommers leuchten sie kalkig
und hcll, im Winter rutscht der Schnee an ihrem steileri,
finsteren Grau ab und setzt ihnen höchstens komische Kap-
pen auf. Andere von den Bergen legen sich wie unför-
mige Koffer und Kisten vor die Talbuchten, andere haben
gewölbte Rücken mit spärlichen Bäumen und sehen aus
ivie phantastische, urweltliche Tiere, die schlafen gegangen
stnd. Diese Buchenwälder ziehen sich an ihnen herab ins
Tal. Viele stehen wie auf einem Sockel: zuerst ein ganz
steiler, harter Absturz mit nackten Geröllhalden oder
Wald, dann folqt ein Treppenabsatz weichen Wiesen-
hanas, der in vielen Stufen abgleitet und kaum unten
angelangt, wieder zum Berg nebenan aufsteigt.
Aber hinter den Vergvorsprüngen, von dem jähen
Aufstiea des Gebirges zuerst verborgen, liegt ein Land
voller Mulden und kleinerer Täler, voller Kegel, Kuppen
und Rücken, die 100 und 200 Meter hoch sind und im
Kleinen das Bild dss Gebirges, wie es sich von unten
aus zeigt, wiederholen. Da oben sind die bekannten Ski-
gebiets, zu denen allwinterlich viele Sonderzüge fahren,
im Sommer aber auch die Ausfluqszüge: das Kalte Feld,
erreichbar von Gmünd und Weitzenstcin aus, die Kirch-
heimer Alb, nur 40 Klm. von Stuttgart entfernt, dcr
Münsinger Truppcnübungsplatz, wciter nach Südwesten
die Zollernalb, die Berge um die Industriestadt Cbingen,
und schliehlich am Cnde, wo Schwarzwald und Randen
zum Greifen nahe sind, die 1000 Meter hohen Crhebungen
am Rande des Heubergs.
Cs ist schön, hier zu wandern. Aber man muß auch
Zeit gewinnen, aus die Vorsprünge hinausgehen, zu den
Felsen, den Ruinen und den Aussichtspunkten. Da liegt
tief unten das württembergische Land mit seincn tausend
Mannigfaltigkeiten. Weder auf dcn Höhenwegcn dcs
Schwarzwaldes noch denen anderer Mittelgebirge ist man
dem tieferen Land so nah und doch so hoch über ihm. Der
Ausblick vom Schwarzwald und von der Vergstratze auf
die Rheinebene ist berühmt. Man besucht ihre Höhen
der Aussicht wegen. Die Alb aber bietet in dcr end-
losen Ketteihrer Randwege nicht nur Aus-
sickt, sondern in Felstürmen, Höhlen und phantastischen
Steingebilden immer neue Interpunktionen auf ihrer
Randlinie, immer etwas anderes, als man erwartete.
Wie von Nordost nach Südwest ihre Höhe langsam an-
steigt, so steigert sich auch ihre landschastliche Grötze, die
Wildheit dcr Felsen und dic Wucht dcr Vcrqformen in
der gleichen Richtung. Im Frühling mischt sich die Lieb-
licbkeit der engumschloffenen Kirschblütentäler mit den
Felsenlinien. Im Winter ist die Alb nur noch grotze
Linie, herb und abweisend. Die Dörfer, die in den Mul-
den hocken, mit kleinen Häuschen und armen Vauern, ver-
breiten weltenferne Cinsamkert. Zwischen dcm Fachwerk
dsr alten Städtchen lebt wohlbehütcte Traulichkeit, die
Verge aber sind wie einc Befreiung.
Man wird wohl mcist von Stuttgart herzur
Alb kommen. Da führt eine Vahnlinie llber Reutlingcn,
Tübingen und Rottwcil immer dem seltsamcn Profil der
Tafelberge und Kegel entlang. Sie führt nach Zürich.
Ihr entgegengeseht geht eine andere über Gmünd nach
Nürnberg sParis—Prag). Und eine dritte läuft qucr
durch die Alb übcr Göppingen, Mm nach München, die
Linie des Orientexpretz. Drei internationale Verbin-
dungen führen also zur Alb. Die wenigsten, die vorbei-
fahren, wiffen, datz von diesem Gebirgsstock die Hohen-
staufen kamen, datz hier die Geschichte vom Lichtenstein
spielt, datz tief in einem Winkel der Hohenzollern steht.
Cs ist nicht schwer, die Alb zu erreichen. Die Durch-
gangsstrecken führen dicht heran, und das Uebrige befor-
gen viele Stichbahnen und Kraftwagcnlinien. Die Städte
und Städtchen haben, ihrem Geschäftsverkehr entsprechend,
alle ihre sauberen hotels. Cigentliche Kurhotels gibt
es nicht sehr viele, aber immerhin einige: in Mllnsingen,
in Urach, auf dem Traifelberg (Lichtenstein), und in den
Vädern Boll, Aebcrkingen und Dihenbach . Das dörsliche
Gasthaus ist einfach, aber meist sehr sauber, fast überall
kennt man die Vedürfniffe des Wanderers. Führcr, Kar-
ten und Wegmarkierungcn sind mit echt fchwäbischcr
Gründlichkeit durchqearbeitet, einer Gründlichkeit, die noch
gründlicher ist, als die bekanntere deutsche Gründlichkeit.
Für den Textteil verantwortlich Mar Perkow,
für den Anzeigenteil Fritz Hartschuh. beide in
Heidelberg.
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cksm bistorisobeu 8ioxkijeckbruuuso lkiibsIuuZsussZo).
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Lutostrsg« ubsr Wolokoim, k'itrtb i. Ockv., IVsgseksiäo.
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RoZZousekrotbrot). — Zokvimmbsck sm kisuss <mit
klisüsucksm kobloussursm Wssssr), I-isgsvisss. — Ls-
liedtsr LonotsZs-LuskiuZsort, susd kür Ossoilsvksktsu.
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l-Iübsniuktkurorl — 460 m l>. ck. k«.
Orollsr 8s»I — Out büiZoiliods Lüoks — ktkkixsr ksu
siouspioi, — pslskou 464. Ivksbsr: S. I-ink, Look.
Oss bsUsbto kUuksdrloksi im ick^IUsoksu Ockouvslck
Mko ckss Wslckss, ckos Lskukokos uuck ckss usnsrrivd-
totsv 8obvimmbk>ckes. Los.: I-uckviz WssteudNksr.
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