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„Heidelbe'-tzer Neueste NachrichtenE — „Heidelberger Anzeiger
Montag, 8. Ium 1936
Sene 3
Dle Me-erMnWer -er KMrgrem-lere.
Atvei ßei-eiberger Sejttage tm Seist guter jol-attfcher Kamera-jchast. - Keichöjtatt-alter Robert Wagner un- Minijter Schmittbenner alö Göste.
di>li schlussen die Herzen der Heidelberger Be-
seit Wochen in Erwartung der ehemaligen
^ej« ^'sergretiadiere, die die alte Garnisonstadt ihres
Bataillons zum Ort ihres Regiments-
>>, ^ erkoren hatten. Die hiesig« Kameradschaft hattc
»rb,j "rrmüdlicher und gründlichster Vorbereitungs-
"^s sorgfältigste dasür gesorgt, daß den vielen
h>^, Kameraden, die aus dem ganzen Reich er-
t>e,,^'N,urden, eine gastliche Stätt« und gute Quar-
^keitet waren. Neben der zu bewältigenden Ta-
h»l,, *öeiten harrten allerlei Veranstaltungen unicr-
d.l^i>er und kameradschastlicher Art der Gäste. Hci-
war gerüstet, den ehemaligen 110er Grenadie-
Hikitie rühmlichst bekannte Gastlichkeit in reichstem
s^ruteil werden zu lassen. Die 110er Kamerad-
te^ ' ^ie Kreisleitung der politischen Partei mit ih-
th, j^iiederungen, Stadtverwaltung, Polizeidirektion,
Wehrmacht und die Bürgerschast hatten zur
ritz, Aufnahme der alten Soldaten von auswärts
Tj^^tbeitsgemeinschaft geschlossen, die im vollen
i>es Worts den Geist der neuen Volksgemeinschast
iind auch äußerlich zeigten sich die Straßen und
der Stadt durch reichen Fahnenschmuck von der
^ichsien Seite.
m zum Fest nur noch gefehlt, daß man auch
Petrus als Bundesgenossen hätte gewinnen
»Uf , ' Dies« U'Nterlaffung war wohl die einzige, die
Konto des sonst vorbildlich voraussehenden
bausschuffes gesetzl werden könnt«. Aber aus
^verständlichen Gründen erwies stch Petrus
alZ sehr unzuverlässiger Genosse beim Fest
^n Soldaten, sondern auch als eiu äußerst schlech-
^iermacher. Also hier lag der einzig« Regieseh-
der leider nicht gutgemacht werden kann und
. i seiner seuchten und abkühlendon Wirkung nach
il»M,/anut«n Weise „Regentropsen, die an mein Fenster
di« ru hohem Maß geeignet gewesen wär«,
k»Ns^/^ schöne Feststimmung in der großen hernieder-
^tsch,, "deu Sintflut der beiden verfloffenen Tage zu
kvenn — ja, wenn nicht alte Soldaten
, .»n wären. die stch zur Wiedersehensseier gerü-
*Nch. i^n und die sich unter gar keinen Umständen
"och so unhöslichen Regenschauern davon ab-
i^ssen wollten, dem Ruf der Heidelberger Kame-
8«u . Regimentstag zu folgen. Jhr« Erwartun-
8ests, ^i»en alle übertrossen. Ein« frohe, begeisterte
^rüßi« ste. Müberall frohe Menschen, slat-
klahneu, wehende Girlanden. Feierliches Glocken-
?wn allen Kirchen der Stadt und dröhnende
^ig rj^itsse leiteten das Fest am Samstag abend wür-
^it-^n ivürde den bewährten Soldatengeist beleidi-
iög« j°ilte man dem Regenwetter, das die beiden Fest-
s° hervorragender Weise auszeichnete, mehr
kurz« Erwähnung zuteil werden lassen. Die
ittgs U- ' i>aß schon im Verlauf des Samstag nachmit-
^kchati ^ ituswärtige 110er und Angehörige d«r Feld-
ug^it, besonders auch aus dem Oberland und
^td K ^stlichen Baden, serner aus der Freiburger
^Asruher Gegend, selbstverständlich am meisten
Alte und sunge 110er in der Stadthalle.
(Aufn.: Rupp.s
aus der Schwestergarnisonstadt Mannl>eim und ihrer
Umgebung hier eintrafen, und daß auch der Sonntag
noch unzählige alte Soldaten zum Regimentstag führ-
te, bestättgt nur allzudeutlich das vorher Gesagte. Mehr
noch aber widerlegte alle Zweifel die hohe Stimmung,
die beim
Festkommers in der ötadthalle.
am Samstag abend vorherrschte. Wer hätte sich nicht
herzlich gesreut über die unzähligen Zeichen soldatischer
und kameradschaftlicher Gesinnung, die in dvn vielen
Wiedererkennungs- und Begrüßungsszenen in so schö-
ner Weis« sich äußerten. Lange vor Beginn des Be-
grüßungsabends war der große Saal der Stadthalle
dicht besetzt von festlich gestimmten Menschen, bis hm-
auf in die obersten Galerien war kein Plätzchen mehr
frei. Dald mußien die ebensalls mit Lautsprecher-
anlagen ausgestatteten anstoßenden Wirtschastsräume
in das festliche Geschehen und den Trubel des großen
Saals miteinbezogen werden und auch hier herrschte
rasch eine drangvolle Enge und ein Geschiebe, daß je-
der, der einen Sitz sein eigen nennen durfte, sich glück-
lich pries. Der große Saal mit den Galerien nnh
der Bühne prangten im Schmuck der Fahnen und eines
reichen Blumenflors. Ueber der Bühie grüßte das
Regimentszeichen der alten Kaisergrenadiere in den
Saal, in dem stch in buntem Gemisch die Uniformen
des Feldheeres und der neuen Wehrmacht mit denen
der Kyffhäuserkameraden wn den Tischreihen Zwischen
der Zivilbevölkerung sehr güt ausnahmen. Me Ränge
und Stände spielten hier tatsächlich keine Rolle. Es
war eine «inzige im Mitfeiern vereinte Volksgemein-
schaft.
Die freudige Bewegung erreichte ihren Höhepnnkt,
als Reichsstatthalter Robert Wagner und Mrnister
Schmitthenner in Begleitung des Kreisleiters
WUHelm Seiler im Saal erschienen. Auf der Bühne
hatte der Musikzug des Kreisverbands Heidelberg des
DRKB Platz genommen und bereitete unter der Lei-
tung von Kapellmeister Otto Schulze (des alten
Musikmeisters der Kapelle des ehemaligen zweiten Hei-
delberger Bataillons) mit guter Marschmusik festliche
Stimmung. Der Armeemarsch Nr. 7 erklang in schnit-
tigem Rhythmus und hellen Klängen, dann erfolgte
der feierliche Einmarsch der 110er Kamerad-
schaftsfahnen und der vielen Kyffhäusersahnen.
Die Mustk hatte hierzu den 110er Parademarsch into-
niert. Die vielen Fahnen belebten das bunte Bühnen-
bild ungemein reizvoll.
Wotte der Begrützung.
Kameradschaftsführer Leicher nahm alsdann
daS Wort zur Begrüßung all der vielen Ehrengäste,
Behördenvertretern und Kameraden. „Der Tag ist
da . . .!", so etwa erklärte der Redner, könnten nun
die 110er beim Beginn ihres Festes ausrufen. Mit
besonderer Freude begrützte er stolz in Reichsstatthal-
ter Robert Wagner den alten Regimentskameraden,
ferner galten die besonderen Grüße Minister Dr.
Schmitthenner, General von Diepenbroick-
Grüter als dem letzten Friedenskommandeur, ebcn-
so dem jetzigen Kommandeur des neuen Regiments
110 Oberst Loehning, der auch den Divisionskom-
mandeur vertrat, Landeskommissar Dr. Scheffel-
maier (Mannheim), Oberbürgermeister Dr. Nein-
haus, Landrat Naumann, Polizeidirektor Hen -
ninger, Kreisleiter Wilhelm Seiler äls Vertre-
ter der Partei und deren Gliedermrgen, all den Ver-
tretern der staatlichen und städtischen Bchörden, der
Ossiziere und Mannschaften der neuen Wehrmacht, des
Deutschen ReichskriegerbündS, des Reichsverbands
lAufnabmen: B uhlj,
Oben (von links nach rechts): Die Ehrengäste bei
der'Gedenktafel-Enthüllung. Man bemerkt u. a. Kreis-
leiter Seiler, Reichsstatthalter Robert Wagner, Mi-
nister Prof. Dr. Schmitthenner. — Oberbürgermeister
Dr. Neinhaus übergibi die Gedenktafel an die 110er.
— Fahnengruppe aus dem Festzug. — Mitte: Die
110er Gedenktafel. — Unten: Das Offizierkorps
des Standorts veidelberg grüßt oen Vorbeimarsch. —
Festgottesdienstteilnehmer verlassen die Peterskirche.
— Vorbeimursch der alten 110er an den Ehrengästen.
Deutscher Osfiziere, ver Geistlichkei tbeider Konsestio-
nen, insbesondere dem alten Garnisongeistlichen der
Mannheimer Bataillone Prälaten Bauer, sowie
General Freiherr von Roiberg, dem Führer des
Soldatenbunds Gau Baden, und nicht zuletzt dem
Schirmherrn des 110er Verbands Maior v on Preu-
schen und zu Liebenstein.
Jn herzlichen Worten dankie der Reoner Oberbau-
rat Haller und Verkehrsdirekior Dr. Großmann >ür
die Unterstützung bei den Festvorbereitungen. Alle
110er umschlinge in diesen Tagen das Band der Kame-
radschaft. Die Stunden des Wiedersehens sollen sich
deshalb zu Feierstunden entfalten, denn in ihnen iebe
sort und fort etwas Heiliges und Verklärendes, desUn
Eindrücke unverwischbar seien. Der Redner grüßie
das neue Regiment 110 »nd dte Stadt Heidclberg und
ihre Bürgerschast, wie die nene Wshrmacht und cie
Vertreter von Stadt und Staat stets auch zu den allcn
Solda/en gestanden seien, die in Wabrheit sich niemuls
alt fühlen würden, denn ein deutscher Soldat bleibe
jung bis zum Tod. So ruse er denn allon Kameraden,
die i» so überwältigendcr fiabl nach Heidelberg ackom-
men seien, em herzliches Willkoinmen zu. Und mit
einem ebensolchen herzlichen Grnß an das neue, durch
de« Führer geschaffene und geeinte starke Deutschland
und seine junge Wehrmacht schloß der Kameradschafts-
sührer seine begeisternde Ansprache. <
Die „Fefl-Ouvertüre" von Leutner, vom Orchester
in vorzüglicher Klangwirkung geboten, bildete Av-
schluß und Ueberleitung zu gleich zu dcr
Ansprache des Geaera s oon Dieyenvro ch-Grürer,
des letzien Friedens- nnd ersten Kriegskommandenrs
des 2. Badischcn Grenadier-Regiments Nr. 110. Jn
iief empfundenen Worten weckte dcr General das
gewaltige Fronterleben, grüßte die durch cie große Tat
des Führers wicdcrerstandene ncne dentschc Wehr-
macht und insbesondere das jnnge 110er Regiment.
Ferner gcdachte der Redner der grotzen Blutopser, dic
das Regimenl und alle seine Feldformationcn auf
dem Altar des Vaterlands gebracht habe und gedachte
in Worten treuen Gedenkens, und die Versammclten
hakten sich hierzu in ehrfurchtsvollem Schweigcn erho-
ben. Und dann sprach General von Diepenbroick-Grü-
ter vom politischen Ausammenbruch nnd dem Elend,
das durch die Novembertage des Jahres 1918 über das
deutsche Volk hereinbrach. Die in allen deutschen Hcr-
zen gehegte Hofsnung, daß die deutschc Wehrmacht einst
wiedererstehen möge, wurde nach all den Jahren der
Schmach und der Unfretheit durch den Retter und
Führer Adolf Hitler nunmchr verwirklicht. Das
Volk hat wieder seine Ehre, die Nation wurde im Drit-
ten Reich machtvoll wie je wiederanfgerichtet, und
die deutschc Jugend wird wicder zur Wehrhaftigkeit er-
zogen und zu soldatischer Manneszucht, Disziplin und
Tapferkeit. Die Bataillonc marschiercn wieder burch
die Garnisonen von ehedem- Und auch das junge 110er
>--6^t/s a/s /.6/S/6S OIlIOIEOdONl ' l/a/k» 6^sk 2t, tb6tt /
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„Heidelbe'-tzer Neueste NachrichtenE — „Heidelberger Anzeiger
Montag, 8. Ium 1936
Sene 3
Dle Me-erMnWer -er KMrgrem-lere.
Atvei ßei-eiberger Sejttage tm Seist guter jol-attfcher Kamera-jchast. - Keichöjtatt-alter Robert Wagner un- Minijter Schmittbenner alö Göste.
di>li schlussen die Herzen der Heidelberger Be-
seit Wochen in Erwartung der ehemaligen
^ej« ^'sergretiadiere, die die alte Garnisonstadt ihres
Bataillons zum Ort ihres Regiments-
>>, ^ erkoren hatten. Die hiesig« Kameradschaft hattc
»rb,j "rrmüdlicher und gründlichster Vorbereitungs-
"^s sorgfältigste dasür gesorgt, daß den vielen
h>^, Kameraden, die aus dem ganzen Reich er-
t>e,,^'N,urden, eine gastliche Stätt« und gute Quar-
^keitet waren. Neben der zu bewältigenden Ta-
h»l,, *öeiten harrten allerlei Veranstaltungen unicr-
d.l^i>er und kameradschastlicher Art der Gäste. Hci-
war gerüstet, den ehemaligen 110er Grenadie-
Hikitie rühmlichst bekannte Gastlichkeit in reichstem
s^ruteil werden zu lassen. Die 110er Kamerad-
te^ ' ^ie Kreisleitung der politischen Partei mit ih-
th, j^iiederungen, Stadtverwaltung, Polizeidirektion,
Wehrmacht und die Bürgerschast hatten zur
ritz, Aufnahme der alten Soldaten von auswärts
Tj^^tbeitsgemeinschaft geschlossen, die im vollen
i>es Worts den Geist der neuen Volksgemeinschast
iind auch äußerlich zeigten sich die Straßen und
der Stadt durch reichen Fahnenschmuck von der
^ichsien Seite.
m zum Fest nur noch gefehlt, daß man auch
Petrus als Bundesgenossen hätte gewinnen
»Uf , ' Dies« U'Nterlaffung war wohl die einzige, die
Konto des sonst vorbildlich voraussehenden
bausschuffes gesetzl werden könnt«. Aber aus
^verständlichen Gründen erwies stch Petrus
alZ sehr unzuverlässiger Genosse beim Fest
^n Soldaten, sondern auch als eiu äußerst schlech-
^iermacher. Also hier lag der einzig« Regieseh-
der leider nicht gutgemacht werden kann und
. i seiner seuchten und abkühlendon Wirkung nach
il»M,/anut«n Weise „Regentropsen, die an mein Fenster
di« ru hohem Maß geeignet gewesen wär«,
k»Ns^/^ schöne Feststimmung in der großen hernieder-
^tsch,, "deu Sintflut der beiden verfloffenen Tage zu
kvenn — ja, wenn nicht alte Soldaten
, .»n wären. die stch zur Wiedersehensseier gerü-
*Nch. i^n und die sich unter gar keinen Umständen
"och so unhöslichen Regenschauern davon ab-
i^ssen wollten, dem Ruf der Heidelberger Kame-
8«u . Regimentstag zu folgen. Jhr« Erwartun-
8ests, ^i»en alle übertrossen. Ein« frohe, begeisterte
^rüßi« ste. Müberall frohe Menschen, slat-
klahneu, wehende Girlanden. Feierliches Glocken-
?wn allen Kirchen der Stadt und dröhnende
^ig rj^itsse leiteten das Fest am Samstag abend wür-
^it-^n ivürde den bewährten Soldatengeist beleidi-
iög« j°ilte man dem Regenwetter, das die beiden Fest-
s° hervorragender Weise auszeichnete, mehr
kurz« Erwähnung zuteil werden lassen. Die
ittgs U- ' i>aß schon im Verlauf des Samstag nachmit-
^kchati ^ ituswärtige 110er und Angehörige d«r Feld-
ug^it, besonders auch aus dem Oberland und
^td K ^stlichen Baden, serner aus der Freiburger
^Asruher Gegend, selbstverständlich am meisten
Alte und sunge 110er in der Stadthalle.
(Aufn.: Rupp.s
aus der Schwestergarnisonstadt Mannl>eim und ihrer
Umgebung hier eintrafen, und daß auch der Sonntag
noch unzählige alte Soldaten zum Regimentstag führ-
te, bestättgt nur allzudeutlich das vorher Gesagte. Mehr
noch aber widerlegte alle Zweifel die hohe Stimmung,
die beim
Festkommers in der ötadthalle.
am Samstag abend vorherrschte. Wer hätte sich nicht
herzlich gesreut über die unzähligen Zeichen soldatischer
und kameradschaftlicher Gesinnung, die in dvn vielen
Wiedererkennungs- und Begrüßungsszenen in so schö-
ner Weis« sich äußerten. Lange vor Beginn des Be-
grüßungsabends war der große Saal der Stadthalle
dicht besetzt von festlich gestimmten Menschen, bis hm-
auf in die obersten Galerien war kein Plätzchen mehr
frei. Dald mußien die ebensalls mit Lautsprecher-
anlagen ausgestatteten anstoßenden Wirtschastsräume
in das festliche Geschehen und den Trubel des großen
Saals miteinbezogen werden und auch hier herrschte
rasch eine drangvolle Enge und ein Geschiebe, daß je-
der, der einen Sitz sein eigen nennen durfte, sich glück-
lich pries. Der große Saal mit den Galerien nnh
der Bühne prangten im Schmuck der Fahnen und eines
reichen Blumenflors. Ueber der Bühie grüßte das
Regimentszeichen der alten Kaisergrenadiere in den
Saal, in dem stch in buntem Gemisch die Uniformen
des Feldheeres und der neuen Wehrmacht mit denen
der Kyffhäuserkameraden wn den Tischreihen Zwischen
der Zivilbevölkerung sehr güt ausnahmen. Me Ränge
und Stände spielten hier tatsächlich keine Rolle. Es
war eine «inzige im Mitfeiern vereinte Volksgemein-
schaft.
Die freudige Bewegung erreichte ihren Höhepnnkt,
als Reichsstatthalter Robert Wagner und Mrnister
Schmitthenner in Begleitung des Kreisleiters
WUHelm Seiler im Saal erschienen. Auf der Bühne
hatte der Musikzug des Kreisverbands Heidelberg des
DRKB Platz genommen und bereitete unter der Lei-
tung von Kapellmeister Otto Schulze (des alten
Musikmeisters der Kapelle des ehemaligen zweiten Hei-
delberger Bataillons) mit guter Marschmusik festliche
Stimmung. Der Armeemarsch Nr. 7 erklang in schnit-
tigem Rhythmus und hellen Klängen, dann erfolgte
der feierliche Einmarsch der 110er Kamerad-
schaftsfahnen und der vielen Kyffhäusersahnen.
Die Mustk hatte hierzu den 110er Parademarsch into-
niert. Die vielen Fahnen belebten das bunte Bühnen-
bild ungemein reizvoll.
Wotte der Begrützung.
Kameradschaftsführer Leicher nahm alsdann
daS Wort zur Begrüßung all der vielen Ehrengäste,
Behördenvertretern und Kameraden. „Der Tag ist
da . . .!", so etwa erklärte der Redner, könnten nun
die 110er beim Beginn ihres Festes ausrufen. Mit
besonderer Freude begrützte er stolz in Reichsstatthal-
ter Robert Wagner den alten Regimentskameraden,
ferner galten die besonderen Grüße Minister Dr.
Schmitthenner, General von Diepenbroick-
Grüter als dem letzten Friedenskommandeur, ebcn-
so dem jetzigen Kommandeur des neuen Regiments
110 Oberst Loehning, der auch den Divisionskom-
mandeur vertrat, Landeskommissar Dr. Scheffel-
maier (Mannheim), Oberbürgermeister Dr. Nein-
haus, Landrat Naumann, Polizeidirektor Hen -
ninger, Kreisleiter Wilhelm Seiler äls Vertre-
ter der Partei und deren Gliedermrgen, all den Ver-
tretern der staatlichen und städtischen Bchörden, der
Ossiziere und Mannschaften der neuen Wehrmacht, des
Deutschen ReichskriegerbündS, des Reichsverbands
lAufnabmen: B uhlj,
Oben (von links nach rechts): Die Ehrengäste bei
der'Gedenktafel-Enthüllung. Man bemerkt u. a. Kreis-
leiter Seiler, Reichsstatthalter Robert Wagner, Mi-
nister Prof. Dr. Schmitthenner. — Oberbürgermeister
Dr. Neinhaus übergibi die Gedenktafel an die 110er.
— Fahnengruppe aus dem Festzug. — Mitte: Die
110er Gedenktafel. — Unten: Das Offizierkorps
des Standorts veidelberg grüßt oen Vorbeimarsch. —
Festgottesdienstteilnehmer verlassen die Peterskirche.
— Vorbeimursch der alten 110er an den Ehrengästen.
Deutscher Osfiziere, ver Geistlichkei tbeider Konsestio-
nen, insbesondere dem alten Garnisongeistlichen der
Mannheimer Bataillone Prälaten Bauer, sowie
General Freiherr von Roiberg, dem Führer des
Soldatenbunds Gau Baden, und nicht zuletzt dem
Schirmherrn des 110er Verbands Maior v on Preu-
schen und zu Liebenstein.
Jn herzlichen Worten dankie der Reoner Oberbau-
rat Haller und Verkehrsdirekior Dr. Großmann >ür
die Unterstützung bei den Festvorbereitungen. Alle
110er umschlinge in diesen Tagen das Band der Kame-
radschaft. Die Stunden des Wiedersehens sollen sich
deshalb zu Feierstunden entfalten, denn in ihnen iebe
sort und fort etwas Heiliges und Verklärendes, desUn
Eindrücke unverwischbar seien. Der Redner grüßie
das neue Regiment 110 »nd dte Stadt Heidclberg und
ihre Bürgerschast, wie die nene Wshrmacht und cie
Vertreter von Stadt und Staat stets auch zu den allcn
Solda/en gestanden seien, die in Wabrheit sich niemuls
alt fühlen würden, denn ein deutscher Soldat bleibe
jung bis zum Tod. So ruse er denn allon Kameraden,
die i» so überwältigendcr fiabl nach Heidelberg ackom-
men seien, em herzliches Willkoinmen zu. Und mit
einem ebensolchen herzlichen Grnß an das neue, durch
de« Führer geschaffene und geeinte starke Deutschland
und seine junge Wehrmacht schloß der Kameradschafts-
sührer seine begeisternde Ansprache. <
Die „Fefl-Ouvertüre" von Leutner, vom Orchester
in vorzüglicher Klangwirkung geboten, bildete Av-
schluß und Ueberleitung zu gleich zu dcr
Ansprache des Geaera s oon Dieyenvro ch-Grürer,
des letzien Friedens- nnd ersten Kriegskommandenrs
des 2. Badischcn Grenadier-Regiments Nr. 110. Jn
iief empfundenen Worten weckte dcr General das
gewaltige Fronterleben, grüßte die durch cie große Tat
des Führers wicdcrerstandene ncne dentschc Wehr-
macht und insbesondere das jnnge 110er Regiment.
Ferner gcdachte der Redner der grotzen Blutopser, dic
das Regimenl und alle seine Feldformationcn auf
dem Altar des Vaterlands gebracht habe und gedachte
in Worten treuen Gedenkens, und die Versammclten
hakten sich hierzu in ehrfurchtsvollem Schweigcn erho-
ben. Und dann sprach General von Diepenbroick-Grü-
ter vom politischen Ausammenbruch nnd dem Elend,
das durch die Novembertage des Jahres 1918 über das
deutsche Volk hereinbrach. Die in allen deutschen Hcr-
zen gehegte Hofsnung, daß die deutschc Wehrmacht einst
wiedererstehen möge, wurde nach all den Jahren der
Schmach und der Unfretheit durch den Retter und
Führer Adolf Hitler nunmchr verwirklicht. Das
Volk hat wieder seine Ehre, die Nation wurde im Drit-
ten Reich machtvoll wie je wiederanfgerichtet, und
die deutschc Jugend wird wicder zur Wehrhaftigkeit er-
zogen und zu soldatischer Manneszucht, Disziplin und
Tapferkeit. Die Bataillonc marschiercn wieder burch
die Garnisonen von ehedem- Und auch das junge 110er
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