Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Januar bis Juni)

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.9512#1922

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
^eite 2 Fernsprecher-S.-A. 7351—53. „Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"

Samstag, 20. Iuni 1936

Nr. 142

Der WlederauWu ber WeltwtrtfAust.

Ertlärmgm Sr. SchaM In Budamit.

Budapest, 19. Iuni. Reichsbankpräsident Dr.
Schacht hat am Freitag nachmittag nach einem zwei-
täaigen Besuch Vudapest mit dem Fluqzeup wieder ver-
laflen.

Vor seiner Abreise empfinq Dr. Schacht noch dis
Vertreter der in- und ausländischen
Presse, wobei der Preflechef des unqarischsn Ausien-
ministerium Dr. von Menqele erklärte, die qewalti-
qen Leistungen Dr. Schachts im Kampf gegen die un-
sinnigen und aller Moral spottenden Friedensver-
träge erfüllten seden patriotisch denkenden Menschen
mit äusrichtiger Bewunderung. Rcichsbankpräsident Dr.
Schacht dankts sür die freundliche Begrüßung und
wies dann auf die wichtige Ausgabe derPresse
hin, nicht jedes Gerücht zu verzeichnsn, sondern vielmehr
immer den großen Zweck aller im ösfentlichen Leben
Wirkenden sich vor Augen zu halten, dah alle den Frie-
den erhalten müssen.

Hinsichtlich des Jwecks seiner Südosteuropareise be-
tonte Dr. Schacht,

datz in erster Linis die menschlichen Veziehungen,
die sür jeden Kausmann unendlich wichtig seien,
auch sür die Regierungskreise angewandt werden
mützten,

zumal sich ja ein qrotzer Teil des intsrnationalen Ge-
schäftslcbens heute durch die Regierungen oder durch von
ihnen kontrollierts Organe vollziehe. In dem Zusam-
menlebsn der internationalen Wirtschaft stünden alle
gleichberechtigt nebeneinander. Das Ziel einer in-
ternationalen Politik müsse ein geregelterWa-
renaustausch sein, der das einzige Mittel ist, um
den Lebensstandard der einzelnen Völker zu besssrn. Da-
mit werde auch das Gsspenst des Volschcwis-
mus gebannt. Zum Schluh dankte Dr. Schacht sür die
Art und Wcise, wie ihn der Reichsverwescr und die
ungarische Regierung ausgezeichnet hättsn.

Reichsbankpräsident Dr. Schacht verlas autzerdem
noch eine Crklärung. Cr habe in einem Teil der in-
ternationalen Presse Vermutungen und Anterstellungen
hinsichtlich seiner Reise gesunden. Cs scheine ihm merk-

würdig, daß jeder Versuch Deutschlands, die internatio-
nale Wirtschastslaqs zu beleben, sofort mit irgend welchen
politischen Motrven verdächtigt werde. Durch die
Friedensdiktate seien Deutschland und die anderen Län-
der in eine internationale Schuldenlast ver-
strickt, die nur durch eine Crhöhung des Warenexports
abgetragen werden könne.

Verdächtige man jeden Versuch der Schuldner-
länder, dürch einen gesteigerten Warenverkehr ihre
und ihrer Gläubiger Lage zu verbessern, so müsse
die Gegensrage gestellt werden, ob die Gläubiger-
länder bereit wären, auf ihre Schuldenforderungen
an Deutschland zu verzichten.

Da uns leider die Märkts unserer Gläubigerländer in
immsr geringerem Matz zur Verfügung stehen, so könne
nur Dümmheit oder Bosheit das Vestreben beargwöh-
nen, solche Wirtschaftsverbindungen anzuknüpfen, bei de-
nen sich die wirtschaftlichen Intersssen und Absichten er-
gänzen. Sein Besuch habs gezeigt, datz die souverä-
nen Interessen anderer respektiert würden.
Wenn es aber in sinsr gewissen Presss übsl vermsrkt
wird, datz möglicherweise dis wirtschaftspolitischen Be-
ziehungen auch in politischsr Hinsicht freundlichere
Cinstellungen herbeiführen könnten, so könne nur
die Frage gestellt wsrden, ob das dieser Presse so un-
erwünscht ist. Sie solle eigentlich die logische Konsequenz
ziehen. auch für eine Ausdehnung dsr wirtschaftlichen
Veziehungen ihrer Länder mit Deutschland zu
sorgen.

Der Präsident der Angarischen Nationalbank, Dr.
Imredy, gab anläßlich der Abreise von Rcichsbank-
präsident Dr! Schacht der ungarischen Presse eine Crklä-
rung ab, in der die Sympathie und Vewunde-
rung aller ungarischen Wirtschaftskreise sür die groh-
zügig'e Arbeit des deutschsn Reichsbankpräsidenten zum
Aüsdruck kommt und die tzosfnung ausgesprochen wird,
datz der erfolgte Meinungsaustausch zur Kräftigung
des bereits begonnenen Gesundungsprozesses
im Wirtschaftsleben und Warenaustausch zwischen den
beiden Ländern beitragen möge.

6. Runde:

Louis' Hauptwaffe, seine in den ersten Runden pfeil-
artig lo-gescyossene Linke, ist stark zertrümmert. Immer
v'ieder prayelt dieRechte Schmelings aus des
Nsgers linken Unterarm und auj dis Autzenseite des Cl-
lcnbogens In der sechsten Runde bereits hängt die Linke
des Regsrs bis zu den Hüsten herunter. Schmeling fin-
det so sür seinen Rechtskonter ein sreies Feld. Cr ist der
absolut überlegene Mann im Ring, der Stra-
tege, der sich noch kcineswegs ausgibt, um im lehten Drit-
tel des Kampses seinen mehr und mehr zcrmürbten Geg -
ner sür cine Cntschsidung reif zu machen.
Louis' Schläge kommen langsamer und langsamer, sie lan-
den erstaunlich ungenau. Der Ncger ist „grogg y" von
der ungeheuren Schwere der Schmeling'schen Rechten.
Runde klar sür Schmeling.

7. Runde:

Gut ertzolt kommt der Amerikaner in die siebente
Runoe, in der Schmeling sich einige Reserven auf-
legt Cr läht den Neger im Angrifs. Sein glänzendes
Aüqe vernieidct aber Louis' starke Rechte, die än Schnell-
krast unk Wucht zweifellos wiedergewonnen hat. Die
taktisch kluge Kampfsührung des Deutschen,
der scincn Gegner immcr wieder aus sich zieht, um ihn
niik Auswärrshakcn, ganzen Körperserien abzusangen, be-
geistert die Masse. — Osfen.

8. Runde:

Fiebsrhaft wird in der Pause zur achten Runde in
bsiden Rieaccken gearbeitet. Das Publikum ist in einen
wahren Beceisterungstaumel geraten, als Schmeling mit
drei schweren Rechten, die das Kinn des Negers
trefsen, seinen Gegner erneut in den Zustand vollkomme-
ner Venommenheit bringt. Cin Hagel von Kinn-
haken und zermürbenden Körperschlägen auf dis Herzspitze
und die kurzen Rippen des Amerikaners nehmen Louis
Lust und Sclbstrertrauen. Scine Hände hingen lang hsr-
unter. Will er aufgeben? Runde klar für
Schmeli ri g.

9. Runde:

Mit „weichen" Knieen stellt stch Louis zur neunten
Runde. Cr hat wohl eingesehsn, datz gegen die sinziH-
artige und in Amerika noch nicht gekannte Boxkunst sei-
nes 'Gegner- für ihn nichts zu machen ist. Cr ist als Äe-
rufsboxer zu jung, hat zu wenig Crsahrung und fällt aus
alls Frnten und Fallen, die Schmeling ihm stellt, herein.
Louis mutz visle Schläge hinnehmsn. Seine Linke ist
völlig krastlos geworden.' Louis ist so k o p f l o s, daß
er keine Kontrolle mehr über seine Schläge hat. Cr lan-
det wiederholt unter d.em Gürtel und wird von
Donovan ermahnt, s a uberzu kämpsen. Das Publikum
jubelt Schmeling zu, der ohne Pausen den Kampf
weiterführt und diese Runde hoch gewinnt.

10./11. Runde:

Das lehte Drittel des Kampfes ist angebrochen.
Schmeling hat seinen Gegner derart zermürbt, dah er bei
aller Vorsicht, die immcr noch am Platz ist, zum Angriff,
zur Cntscheidung übergeht. Mit wuchtigen Doublet-
teN, schweren, kurzen linken und rechten Haksn und serien-
weise kommenden Körperschlägen wird der Neger in der
zehnten Runde unterminiert. Ileberrascht sind dic 85 000,
als Louis in der elften Runde mit dsm Mut der
Verzweiflung von seinen Raffegenossen stürmisch angefeu-
ert noch einmal die Kraft zu linken Geraden und Schwin-
gern findet, die Schmeling ssin aus dem Training bereits
angeschlagenes rechte Auge schlietzen. Doch Schmeling ist
Herr der Situation. Seine Rechte braucht nur einmal
den Kopf des von Natur aus so starken Negers zu tref-
sen und schon ist dieser wieder groggy.

12. Runde:

Der Deutsche weitz, was er will. Für ihn drängt
die Zeit, nun will er seinen Gegner entschei-
dend schlagen. Doch schneller als er selbst zu hosfen
wagt, fällt Louis den pausenlosen Angrissen aus Halb-
distanz und vor allem im Nahkamps zum Opfer. Er
ifi wieder so weit, datz er bereits zum viertenmal
klad tiefschlägt und vom Ringrichter eine Ver-
warnung erhält. Seine linke Vacke ist stark geschwol-
ksn, KontÜren de'r 'Kopsknochen flnd schon lange nicht mehr
zu sehen. Da plöhlich sällt die Entschei-
dung: Louis ist in einen Zustand der Hilslosigkeit ge-
raten, Schmeling fällt über ihn her. Mit klaren Augen
sieht er seine Chance. Mit wuchtigen Doubletten an den
Kopf und nicht endenwollenden kurzen Körperhaken treibt
er den Neger durch den Ring, wirst ihn aus die Seile und
sängt den zurücktaumelnden Amerikaner schliehlich mit
einem fürchterlichen Auswärtshaken ab.
Louis brichtin sichzusammen, eristam Ende
seiner Kraft. Vom Ringrichter ausgezählt, von den
aus den Stühlen und auf den RSngen tobenden Zuschau-
ern verhöhnt, hat er den gcwaltigsten Kampf, den er je zu
bestehen hatte, verloren.

Schmeling erntete sür seinen Sieg den freneti-
schen Iubel der Maflen. Er hat den 6V. Kampf seiner
Laufbahn als Verufsboxer und gleichzeitig den 12. Kampf
aus amerikanischem Voden zu einem beispiellosen Sieg ge-
führt und er hat der Welt gezeigt, dah er immer noch ihr
bestsr und gröhter Schwergewichtsboxer ist. Kurz vor
Ablauf der 12. Runde — 2:39 Minuten waren vergan-
gen — lag Louisaus denVrettern.

Von 60 ausgetragenen Kämpfen errang Schmeling
im Dankee-Stadion in der Nacht zum Sonntag seinen
3 6. k. o.-Sieg neben seinen 12 Punktfiegen und vier
unsntschiedenen Kämpfen, denen gegenüber vier Punkt-
niederlagsn und drei entscheidende Niederlagen stehen.
Fürwahr das Werk eines großen Meisters!

NMreich sür S«Mi»i>sschl«ß.

Ein Veschluß des Ministerrats.

ssparis, 19. Iuni. Am Freitag vormittag um 10 Ahr
war der Ministerrat zunächst unter dem Vorsitz des
P rüsidenten der Republik zu einer Sitzung zusam-
mengetreten.

Die amtliche Mitteilung darüber besagt, datz Auhen-
minister Delbos scinen Kollegen eincn Ueberblick über
die auhenpolitische Lage und insbesondere über
die Probleme, die aus der kommenden Genser Tagung
zur Crörterung stehen werden, gegeben habe. Die Regie-
rung, die dem'Prinzip der kollektiven H a ndlu n g
treu bleibe, werde stch jeder Cntschsidung, die
von den Staaten des Völkerbundes angenommen werden
sollte, anschlietzen. »

Ilnterrichtet über den augenblicklichen Stand der
Sanktionen, hält es die Regierung für richtig, ihre
Aufhebung anzuordnen.

Weiter hat der Ministerrat den Wortlaut der
Schrciben gebilligt, die noch im Lauf des Freitag vom
Autzcnminister den diplomatischsn Vsrtretungen im Aus-
land zugestellt werden sollen. Zum Schluß hat dsr Mini-
sterrat alle Fragen des Systems der kollektiven
Sicherheit noch einmal durchgesprochen und beschlos-
sen, ihre Durchführung aktiv weiter zu verfolgen.

*

Wie verlautet, wird Autzenminister Delbos den
Standpunkt der sranzösischen Regierung in der Sank -
tionsfrage am Dienstag in der Kammer dar-
lcgen. ^

Leon Vlum unterrichtst Bvtschafter Csrutti.

Paris, 19. Iuni. Ministerpräsident Leon Blum
hat am Freitag den italienischsn Votschafter Cerutti
empfangen und ihn über dis Cntscheidunq des französi-
schen Ministerrats betreffend dis Sanktionen untsr-
richtct.

- Vor dcr Aufhebung bes amerikanischen Ausfuhrverbots
gegcn Jtalien und Abessinien.

Washington, 20. Juni. Die Frage, ckb die Vereinig-
ten Staaten das A u s f u h r v e r b o t gegen Jtalien
und Abessinien vom S. Oktober 1S3S aufheben sollen.
wird, wie im Weißen Haus am Freitag verlautete, bald,
und zwar in bejahender Form, entschleden werden.

Offenbar ist man bemüht, die amerlkarniche Entschel-
dung vor den Entschlüssen des Völkerbundes zu tref-
fen, um die Unabhängigkeit der Vereinigten Staa-
ten von Genf zu betonen.

*

Zurückhaltende Ausnahme der Eden-Erklärung
in Italien.

Rom, 19. Iuni. Die Rede Cdensim Llnterhaus
war auch am späten Donnerstag abend in der italieni-
schen Hauptstadt nur in einem kurzen Auszug bekannt,
deflen Inhalt freilich in iournalistischen und politischen
Kreisen bei aller Anerkennung der einstimmigen
Abkehr der englischen Regierung vom Sanktionskrieg
mit einer fühlbaren Zurückhaltung aufgsnommen wird.
Der Anlatz dazu schsint vor allem das beabsichtigte Wei-
terbestehen dsr von Cngland mit nrehreren Mittelmeer-
staaten getrosfenen Flottenabmachunvien und dis
Ankündigung zu sein, datz Cngland im Mittelmeer
dauernd ein verstärktes Flottenaufgebot un-
terhalten will. In gut unterrichteten Kreisen will man
vor dem Vorliegen des vollständigen amtlichen Textes
aus jede Stellungnahme verzjchten, da sich erst aus einer

genauen Prüfung ergeben könne, über welche Punkte
Italien etwa weitere Aufklärung sür nötig erachten
werde.

Ausdehimg des delgischeii Stteitr.

Marxistische Gewalttaten.

Vrüffel, 19. Iuni. Auch am Freitag hat sich die
Str eikb ew eg ung weiter ausgedehnt. In der
Amgsbung von Lüttich machten sich Versuche bemerk-
bar, auch die L a n d w i r t s ch a s t in den Streik hinein-
zuziehen. Angehörige der jungen sozialistischen Garden
und Kommunisten durchfuhren auf Fahrrädern das Land
und suchten teilweise mit Gewalt, die Landarbeiter
zur Niederlage der Arbeit zu veranlaflen.

In Namur hatten am Freitag vormittag sämtliche
Geschäfte geschloflen. Der Stratzenverkehr ruht. In
Brüssel besinden sich zahlreiche Fabriken im Streik.
Auch im Hafen von Vrüflel ist die Arbeit niedergelegt
worden. Am Freitag vormittag haben Streikende ver-
sucht, das Personal der gröhten Warenhäuser zur Ar-
beitsniederlegung zu veranlaffen. Aus Lharlcroi
wird gemeldet, daß die Arbeiter der Gas- und Clektrizi-
tätswerke heute in den Streik getrsten seien, daß
aber die Gas- und Elektrizitätsversorgung gesichert sei.
In Antwerpen sind die Schlichtungsverhandlunaen
gescheitert. In Gent, wo am Donnerstag etwa 50 000
der Texttl- und Metallindustrie streikten, hat sich der
Streik auch auf das Vaugewerbe ausgedehnt. In der
Nähe des Hafens haben Streikende mehrere Lastwagen
umgeworfen. Angesichts der drohenden Haltu'ng
der streikenden Arbeiter haben auch in Gent mchrere Ge-
schäfte geschloflen. Die Autodroschkengesellschaften haben
gleichfalls den Betrieb eingestellt. Aus berschiedencn Ter-
len Flanderns werden Sabotageakte gemeldet.

Keim MMMg des Negiis.

Eine Erklärung.

London, 20. Iuni. (Cigene Funkmeldung.) In
einem Interview mit der „Daily Mail" hat der Ne-
gus erneut erklärt, es könne nicht die Red« davon sein,
datz er jetzt oder in Zukunft die abessinische Krone
ausgebe. Seine Abdankung wäre Falschheit gegenüber
seinem Vaterland.

2W0 «ridmiische Rigzeiige.

Erhöhung um 520.

Washington, 20. Iuni. Dsr Kongreß nahm am
Freitag einen Vsricht des Konferenzausschufles beider
tzäuser an, auf Grund deflen die Zahl der Heeresflug-
zeuge von 1800 auf 2300 erhöht wird. Dvc Vorlage
geht uun an das Wsiße Haus wener.

— Die Hauptversammlung der Sudetendeutschen
Partei wurde am Freitag in Cger mit einer Versamm-
lung der Amtswalter eröffnct.

— Die sranzösische Kammer ttat am Freitag nach-
mittag zusammen, um den Bericht des Finanzministers
Vincent-Auriol anzuhören, dsr ein singehendes Bild über
die Lage der französischen Staatsfinanzen gab und seine
Pläne erläuterte. Nach diesem Vericht ist Frankreichs
schwebends Schuld um 20 Milliarden Franken gestiegen.

Ieutsches Reich.

Gauleiter Erich Koch, der Oberpräsident der Pro.
vinz Ostpreutzen, beging ^am Freitag ssinen 40.^Geo^^^

sandte dem
gehaltencs Gluck-

tag. Der Führer und Reichskanzler
leiter aus diesem Anlatz ein herzlich
wunschtelegramm. k»i.

Der Reichsführer SS. Himmler hat anlatznch 1
ner Crnennung zum Lhef der deutschen Poltzer an Ge
raloberst Göring ein Grutztelegramm perichtet.

Der diesjährige Gautag der NSDÄP. Westsal ^ ^
Süd, dsr in der Zeit vom 19. bis 21. Iuni in Dori
mund stattsindet, wurde am Freitag abend nnt ew
Kulturveranstaltung im Dortmunder Stadttheater ssr
lich eröfsnet.

Deutsch-französisches Abkommen über die Saak-
Pensioncn unterzeichnet.

Berlin. 19. Juni. Am Freitag wurden im Atz^
wärtigen Amt von dem französischen Botschafter Franco
Poncet und Ministerialrat im Reichsfmanzmumteru
Vogels ein Abkommen und eine Vereinbarung ,
die Versorgungsbezüge der ehemaligen e a i> „
ten der Regierungskommission des Saargebi e t 0 »'ss
französischer Staatsangehörigkeit unterzeichnet. Hrern
sind die m den letzten Wochen zwischen Vertretern„o

deutschen und der französischen Regierung geführten
handlungen zu einem sür beide Teile befriedigenden
schlutz gelangt.

Aeues vom Tag.

LZ- „Hindenburg" zur dritten Nordamerikafahrt
gestartet.

Frankfurt am Main, 19. Iuni. Das Luftschis^
„Hindenburg" ift am Freitag um 21.50 5lhr ""
vollbesetztsn Kabinen zu seiner dritten Nordamk'
rikafahrt gestartet.

Das Luftschiff nahm seinen Kurs über Nordengiao
und passierte bereits heute Samstag srüh um 7 üv
(MCZ) die Nordwestküste Irlands.

Drama an einem Eisenbahnübergang.

Madrid, 19. Iuni. An cinem Vahnübergang in üot
Nähs des Ortes Tobarra in der Provinz Älbacar
wurde insolge der Fahrläffigkeit eines Schrankenwärter»
ein Lastauto von zwei rangierenden Lokomoti
ven ersatzt und vollftändig zertrümmert.
vier Insassen wurden auf der Stelle getötet un
entsetzlich zerstttckelt. Der Schrankenwärter schuv
sich nach dem Unglück eine Kugel in den Kopf.

Eine Frau durchschwimmt den Großen Velt.

Kopenhagen, 19. Iuni. Am Freitag gelang es ^
früheren dänischcn Meisterschwimmerin, der setzw^
Schwimmlehrerin Lillv Andersen, den Grotze"
Belt zu durchschwimmen. — Um 4,30 !lhr ging
bei Korsör ins Waffer, stieg um 12.45 Ühr bei KnudS'
hoved (Nyborg) an Land. Sie hat die etwa 18 Kusl
meter lange Strecke zwischen dcn Inseln Seeland und
nen in etwa 7)4 Stunden durchschwommen.

Dreizehn Schulkinder erirunken.

Ein Vootsunglück in Amerika.

Newyork, 19. Iuni. Cine Schulklasse der städti'
schen Schule von Machias im Maine-Staat hatte ci»c
Motorbootfahrt auf dem Gardener See unttk'
nommen. Aus noch nicht geklürten Gründen kentertd
plötzlich das Boot, so daß die fünfzehn Schulkinder i"
das Waffer stürzten. Cin grotzer Teil der Kinder konutc
nicht schwimmen. Viele versuchten, sich an dem gekeU'
terten Voot über Waffer zu halten. Chs Hilfe
Stelle war, waren jedoch dreizehn der Kinder in
Fluten untergegangen. Den vereinten Bemühungen
fort alarmierter Rettungsmannschaften gelang es ^
kurzer Zeit, sämtliche Kinder an Land zu bringen.
derbelebungsversuche hatten jedoch nur bei zweien Ecfolss
Dreizehn der Kinder waren bereits to t.

prüks «ksin Virssn!

sck! krsgvn.

1. Wann war die Schlacht um die Spicherer Höhcn?

3. Was bedeutet das Wort prähistorifch?

3. Was versteht man unter Union Jack?

4. Wo liegt die Goldküste?

5. Welches europäisches Land besttzt die Oberhohe"
über Grönland?

6 Wer war Edward Grieg?

7. Wo kommt das vor: „Mein Leipzig lob ich mir, r
ist ein Klein-Paris und bildet seine Leute!"?

8. Was ist ein Samowar?

r/ie rinimorren aus me Aragen vom vorlgen Samv^

1. Der Heidedichter Hermann Löns wurde !,
Jahr 1866 in Culm in Westpreußen geboren. Er 0.
im Jahr 1914 bei Reims. 2. Erik Nordenskjöld
ein schwedischer Polarforscher. Jhm gelang Lls crste'
die nordöstliche Durchfahrt (1878 und 1879). Er stu'.
1901. 3. Die Oper „Palestrina" komponierte
Pfitzner. 4. Trier liegt an der Mosel. 5. Unter
glhphen versteht man die Bilderschrift der Aegvp',.
L-ie besteht aus 500 Zeichsn. Jhre Entzifferung gc!" -g
erst 1822 anf einem Stein, der den gleichen Text
griechischer Schrist und in Hieroglyphen enthielt- ,,
Den Roman „Frau Sorge" schrieb Hermann Suvc,
mann. 7. Rudolf Virchow war ein berübmter deuts^
Arzt, der sich um die gesamte neuzeitliche Heilkuv.^
große Verdienste erwarb. Er starb im Jahr 1902 x,
Berlin. 8. Der Chimborasso ist ein Gipfel der "
dilleren. Er ist 6300 Meter hoch.

D» Minsche Meiisch.

Sein Schilksal imd seine Ausgabe.

Eröffnung der Reichstagung der Nordischen Gesellfchost.

Die dritte Reichstagung der Nordischen Ge-
sellschast wurde am Freitag vormittag in dsr Stadt-
halle in Lübeck eröffnet.

Zu der Crösfnungsfeier hatten sich Vsrtreter des
Reiches und der Länder, der Reichsleitung, der Partei,
die Mitglieder des Lübeckischen Senats, sowie zahlreiche
führsnde Persönlichkeiten aus Staat, Partei, Wehrmacht,
aus Kunst, Wiflenschaft und Wirtschaft eingefunden.
Ferner bemerkte man Vertreter der Gesandtschäften und
viele hervorragende Männer der nordischen Länder, sowie
die Leiter der Rordischen Gesellschast aus dem ganzen
Reich.

Nach der Aussührung der „Saga des sinnischen
Komponisten Iean Sibelius durch das Sinsonis-
orchester Lübeck hielt der Präsident des Lübeckischen
Senats und Vorsitzenhe des grotzen Nates der Nordischen
Gesellschaft, Vürgermeister Dr. Drechsler, die Be-
grützungsansprache. Lr sprach die Hossnung aus. datz in
der Anwesenheit der nahezu 700 Gäste aus dem Norden
ein Zeichen des fortschreitenden gegenseitigen Verstand-
nifles gesehen werden könne. Das sei't der zweiten
Reichstagung verfloflene Iahr sei für die Nordische Ge-
sellschaft wiederum eine Zctt stetigen Fortschreitens m
der prakttschen Arbeit und in der Organisation gewesen.
Die Zahl der Mitglieder der Gesellschaft im In- und
Auslanid habe sich in diesem Iahr ungefähr verdreifacht
und die Auswirkung ihrer Tätigkeit habe außerordentlich
an Dreite gervonnen.

Dann sprach der Leitsr der Abteilunq Nord im Amt
der NSDAP, Thilo vonTrotha über

„Das Persönlichkeitsgesühl beim nordischen Menschen."

Es dürfte wohl nicht zu weit gehsn. fo führts er u. a.
aus, wenn wir die Bshauptung äufstellen, datz das Be-
wutztsein des Cinzslhofs jedem nordischen Menschen im
Blut lisge und datz demzufolge durch Raflenanlagen.
Amwelteinflüfle und Usberlieserungen in allen nordischen
Menschen, nicht nur der skandinavischen Länder, ein

Selbständigkeitsbewutztsein, ein Herrengefühl und
auch ein Cinsamkeitsbedürfnis vorhanden sei,
das stärker als bei sämtlichen anderen Völkern und Nas-
sen ausgepräat sei. Hier sei es aber nicht angebracht,
den Begriff des „Individuums" anzuwenden, der als
Gegenpol des Vegriffes der Maffe wirke, sondern man
könne nur von der Pers önlich keit sprechen, von der
Goethe sage, sie sei „das höchste Glück der Menschenttn-
der", und die als ihren naturgegebenen Gegenpol die Ge-
meinschaft bringe. Das Persönlichkeitsgefühl des nordi-
schen Menschen l)abe, unterstüht von seiiiem autzerordent-
lichen Organisationsvsrmögen, alle jene sreiheitlichen G e-
meinschaftsformen hervorgebracht, die die germa-
nischen Äölker auf den so hohen Stand der Kultur hin-
ausgeführt haben.

Ministerpräsident Dr. med. Gütt vom Ministerium
des Innern sprach dann über

„Ausartung durch Familienpflege."

Alle nord- und westeuropäischen Völker, so
betonte er, gehen, volksbiologisch gesehen, dsm Ab-
grund entgegen. Während um die Iahrhundertwsnde
sioch jede vierte Lhe an der jährlichen Geburtenzahl be-
teiligt war, war es im Iahr 1933 nur noch jede 15. Lhe.
Die Zahl der Lebendgeborenen sank von 1800 bts 1933 in
Deutschland von rund zwei Millionen auf rund
eine Million ab. Dsr Nationalsozialismus sieht
es daher als seine grötzte Aufgabe an, die Ausartung
und Bestanderhaltung der deutschen Familie zu
gcwährleisten. Volk und Rafle habsn im Mittelpunkt der
Staatspolitik zu stehen! Der Staat kann aber nicht alles
ttui. Familienpflege und Familiensinn sind Problems,
die nur von den Cinzelnen selbst gelöst werden können.
Familienpflege läßt sich aber nicht ohne die
Frau treiben. Gerade dis Frau wsrde sich wieder
auf sich selbst bssinnsn müffen. Sis werde
selbstbewutzt zu den Crkenntniflen unserer germanischen
Vorfahrsn von dsrHeiligkeit derChe und der
hohcn Auffaffung der Sittlichkeit zurückfinden
müssen.

Dic Frau dürfe sich nicht abfinden mit einer „Che
auf Zeit", mit dsm Vegriff der „Kameradschaftsehe", mit
dem jugsnd-bolschLwistischen Geist. Die Frau müsse wer-
den die Hüterin der Sitte, die Bewahrerin der 2lrt

und der Gebräuche in einer Sippe. Wähle die beiden
Gefährten und Gatten aus gleichqearteter und erbgesun-
der Sippe! Darauf kommt es an! Die Raffenpflege des
Staates bedeutet lediglich Schuh vor Vermischung mit
fremdem Vlut. Raffenpflege des Cinzelnen dagegsn be-
deutet Ausstellung eines Rassenideal s,'eines 'Schön-
heitsideals, dem er nachzustreben gewillt ist. Die raflen-
verwandten Völker, besonders des nordischen Kulturkrei-
ses, sollsn wiffen, datz sie miteinandsr verwandt und neue
Vande erwünscht sind. Nie wieder darf es einen
Kampf zwischen nordisch-germanischen Völ-
kern geben.

Dr. Gütt schlotz mit den Worten: „Streben wir da-
her als Cinzelmensch und Sippe nach Aufartung
durch Familienpflege, treten wir ein als Volk
für den Äestand Luropas, für die Crhaltuna unse-
r e r K u lt u r!"

Der Leitsr des Hauptamtss für Volkswohlfahrt,
Hilgsnfsldt, sprach über

„Der nordische Gedanke in der deutschen Wohlfahrts-
pslegs."

Nordisches soziales Denken ging wie alle andern Lebens-
Lußerungen nordischer Kultur von dem Primat der
Chre, von der Verantwortung und der Pslicht
zur Selbsthilfe aus. Dieser Wille zur Selbsthilse
äber war nicht «igensüchtig, sondern war gsstellt untcr die
Gemeinschaft derFamilie. Sie und die Sippe
sind eine Kampfgemeinschaft im Krieg wie im Frieden.
Für ihre Lrhaltung leht und stirbt der nordische Mcnsch.
In unzähligen zukünftigen Generationen
sieht er die Tätigkeit des menschlichsn Lebsns verkörpert.
Damit wird auch die Stellung der Frau als Trägerin der
Zukunft besttmmt, damit ist äuch der Besih zählrei -
cher gesunderKinder höchster Stolz und höchste
Verpflichtung des Germanen. Diesen nordischen Gedan-
ken war das deutsche Volk bis zum Iabr 1933 immer
mehr entfremdet worden. Mit dsr Jerstörung jeglicher
Gemeinschaft ttaf man auch die Familie ins Mark. Die
nationalsozialistische Wohlfahrtspflege will demgegenüber
den nordischen Gedanken der Selbsthilfe wieder als
Grundsatz der deutschen Wohlfahrtspfleg« anerkannt wis-
sen. Sie verlängt, datz dsr Linzelne «rst dann die Stel-

len der Wohlfahrtspflege um Hilfe angeht, wen«
Familie ihm nicht mehr zu helfen vermag. Die
sozialistischs Wohlfahrtspflege hilst als Vertreter
deutschen Volksgcmeinschaft durch besondere Matzuab^.
daran mit, die Grundlagen sür eine gesunde und ' °
stungssähige Fämilie der Aukunft ^
schaffen.

AnlLtzlich der dritten Reichstaqung der Rordi!^
"" ^. "" " ' " ' Lübeck L,.

lesellschaft wurde am Freitag nachmittag in
^usstellung „Haus ünd Hof" im
wmanischsn Kulturkreis „Vier Iahrtausende

* oü'

Dis Reichstaaung der Nordischen Gesellschaft r" ^jy
bsck hat an den Führsr und Reichskanzler
Glückwunschtelegramm gerichtet, auf das dieser
besten Wünschen für die Arbeit der Gesellschaft aea»'
tet hat.

kunft und Wsenschafl.

hrung Hermann Burtcs im Badischen

St-a'


.Lhrung Hermann BurteS im Badifche«
theater.s Jm Badischen SfaatKtheater in Karlsruve

am Dynnerstag das Sckauspiel „Herzog U tz" "0»
mann Burte zur Erstausführung. Der Dichtcr w
der Aufführung bei, die übrigens mit grotzer Begc'L
aufgenommen wurde. Jm Anschlutz an die Auffuu

.' icke;

überreichte der badische Kultusminister Dr. W a ck e r
Dichter Hermann Burte die Ehrenurkunde über
am diesjährigen Geburtstag des Dichters Hsbel „ hgd''
ten Hebelprsis, der im vorigen Jahr von der
schen Regierung gestiftet wurde. Minister Dr. sss vvU
seierte Hermann Burte alz den echtesten Wavre
Hebels Erbe. Jn höchstem Matz tzäbe er sich um » jschc
alemannische Volkssprache und um das alemau
Vokkstum verdient gemacht.

sFür die musikalische Leitung des „Frankenvu^
Würselspiels") von Cberhard Wolfgang ^Nöller-
unter der Regie von Mathias Wiemann und

_ Regis von Mathias n- - - ... „

Pleister während der Olnmpischen Spiele am „s,
Dietrich-Lckart-Bühne des Reichssportfeldes zur ?„jz'
führung kommt, ist Gsneralmusikdirektor Scy»
Dornburg verpflichtst worde».
 
Annotationen