Nr. 142
Fernsprechsr'S.'A. 7351—53.
unn „Eierkonjak" uMewwe, damit, wann un-
Kc-nwrzium emool e noochhaltiqi unn „erschitterndi"
^cytellunq zu äynliche Daqesneiiqkeite sollt ei'nemme
"sie, m'r bei sei'm alles iwwerwachende Lheq'schponsl
ven versöhncnde Moment reschtloS auSnitze kann, m'r
^ Ichtark an ihre berauschende Lippe a'qaschiert
'mn demqemäh aa qlororformiert. Ann außerdem unn
dann aa schließlich die die qanz' Zeit beim
ö^llchdlfink so reblrch qewest Beqrießunq weqfalle, wann
r mool e bitzl iwwer die Schnur haue dh»d; nämlich di«,
nnß m sei' Bienche de häusliche Ei'qanq seqent, indem se
n> mit schwunqvollem Armrolle die Vrootpann vor de
^nrebis batsche dhud.
Ia, ja, 'S is e alti Muck, mit Schpeck fänqt m'r
-Aais', denn selbscht die Dischdlsinkin duhd jetz unser neii
sazionelli Neiiqkeitsrasfinerie schun schwer eschtimiere.
^re qlaabt jeht u'verrickbar sescht an die Brocke unn nim-
Nler an die Brieh vun unserer Arweit wis frieher, unn
oeh is qut so, denn do könne mir dann um so besser unn
kMchtörter mit d'r „Vrieh'" sertiq werre, die mir
u bedinqt brauche,^damit unser Idee nit ausdorre wie
„Heidelberger Neueste Nachrichten^ — „Heidelberger Anzeiger"
Samstag, 20. Zuni 1936
Seite 9
^-ehmbahe in d'r Summersunn.
lr. s.
Kamvf dcm Sausunfatt!
Eine Lchadenvcrhütungsaktion vom 22. biS 28. ltuni.
Die Schäden, die jährlich in Deutschland durch Un,
^vrsichtigkeit und Leichtsinn im AauShalt
^ntstehen. sind bisher statistisch nicht ersastt worden. Das
^ürfte auch schwierig sein, da bei weitern nicht alle Haus-
^ufälle zur Kenntnis der Oeffentlichkeit gelangen. Nur
ülenn schwerere s?älle eintreten, wie Gastod oder todliche
Stürze. bringt die Tagespresse die Nachricht. All die kIei -
uen S ch ä d e n, die täglich und stündlich angerichtet wer-
^en. haben in ihrer Masse aber viel stärkere AuS-
ü'irkungen als ein grösterss Unglück.
Sehr oft wären diese Schäden nicht entstanden, wenn
^ne an sich selbstverständliche Vors! cht gewaltet hätte.
undichte Gasschlauch, die beschüdigte steckdose, die
glatte Diele, die klapprige Leiter, alles däs sind Unkall-
?hellen erster Ordnung. Dazu kanimt leichtsinniges Kan-
"eren mit Erdöl nnd Benzin nnd sogar mit offenem Licht
aiif Speichern
Es ist unverantwortlich, wie oft mit dem eigenen
" eben und der Gesundheit aespielt wird, ganz ab-
Üesehen von dem materiellen Schaden. der letzten Endes
^bimer das Volksvermögen trifft.
Jn der Zeit vom 22. bis 28. Juni sührt die
^eichsarbeitsgemeinschaft Schadenverhütung i» Verbin-
Mng mit dem Zentralverband der Haus- und Grund-
Mihervereine, dem Deutschen Frauenwerk und dem Deut-
Aen Siedlerbund ein« große Aktion gegen den
Kausunfall durch. Neben der Aufklärungsarbeit durch
Ne Presse wird in zahlreichen Versammlungen ein Bild«
Mnd mit allen Ünfallmöglichkeiten im Haushalt vorge-
'uhrt. Auf einem Plakat, das in möglichst allen Häusern
shm Aushang kommen soll, ist neben Unfallverhütungs-
Mdern Raum gelassen für Anschrift und Telefonnummer
?er nächsten Polizeistation und des näcksten Arztes, auster-
^m sind Eintragungen vorgesehen für den Ort des Haupt-
uashahns, des Kauptwasserhahns usw.
r, Der in den Haushalten angerichtete Schaden über-
?eigt im Iahr Hunderte von Millionen Mark. Es liegt an
?em Willen und dem Einsatz iedes Einzelnen, diese Werte
°em Volksvermögen zu erhalten.
Wer übrigens bestens unterrichtet sein will über die
Mglichkeiten der Schadenverhütnng, wer schön bebilderte
LUfsätze über alle hiermit zusammenhängenden Themen
L>en will (übrigens meist sehr unterbaltsam qeschriebene
firtikelj. der lese die Zeitschrift „K a m p f der Ge -
'ahr", Monatsblätter für Schadenverhütung, die herans-
Legeben wird vom Reichsausschust für Schadenverhütung.
^re kann viel Nutzen bringen.
Allerlej aus aller Welt.
i, Der 18jährige Pimpf Hans Käppner von Würz-
?urg rettete eir siebenjähriges Mädchen vom sicheren Tod
M Crtrinkens. Die Kleine hatte sich an der Ludwigs,
sUiicke in Würzburg zu weit in den Main vorgewagt und
?ur von der Strömung erfastt worden. Auf die Silferufe
„'uiger Umstehender eilte der Junge herbei. stürzte sich
?hne Bedenken ins Wasser und brachte das Mädchen glück-
Uch ans Ufer.
Jn Bad Vilbel wurde eine graufige Entdeckung
MNacht. Seit etwa acht Tagen war ein alleinstehender
f'ann im Alter von 65 Jahren verinistt worden. Man
jand jhn tot in seinem Äett. Man war nicht auf
s?N Gedanken gekommen, in der Wohnung nachzusehen,
° er acht Tage tot gelegen haben mnst.
«. KönigBoris von Bnlgarien, dcr sich als Ama-
^Ur wiederholt auf dem Führerstand von Lokomotwen
»Etatigt hat, ist jetzt durch die Vereinigung jugaslawischer
°?k°motivführer zum Ehren-Lokomotivführer
^uannt worden. Di« Ehrung erfolgte auf dem Kongref;
Vereinigung in Split. nnd zwar einmütig.
i». Die Deutsche Wohltätigkeitsgesellschaft in Buenos
ä'res hat im April d. I. 22dy Mahlzeiten an deutsche
j^emannsheime ausgegeben und 1628 Uebernachtnngen
Obdachlosenheim gewährt. Am Landheim waren 33, in
g°ui Altmännerheim 62 Landsleute mit 1888 Verpfle-
?uugstagen untergebracht.
Mlt der MlMelrute durchs Seldelberger Schloß.
Au» -er Suche nach mterlrdtschen SobkrSumen.
Von Dr. W. Hvenninger (Hsidelberg).
Was zetgle -er Schlotzgarten?
Nach eingehendem Gtudium parapspchischer Fragen
wurde vor zwei Jahren der Entschlutz gefatzt, die Wün-
schelrute im Dienst der Heimatforschung zu verwenden.
Es war nicht beabsichtigt, «chätze zu suchen. Zunächst inter-
essierte lediglich das Problem Wünschelrute und
H e j m a t f o r s ch u n g. Die Aufgabe, mit der Wünschel-
rutc Alt-Heidelberg neu zu entdecken, konnte nur gelöst
werden. wenn ein ausgezeichneter Rutengänger half. Mein
Freund Herbst, ein geprüfter Wünschelrutengänger, er-
klärte sich bereit, in uneigennütziger Weise rm Dienst der
Heimatsarschung mitzuarbeiten. So wurde in aller Stille
mit der Ausführung des Planes begonnen. Nur Schritt
sür Dchritt konnt« aus technischen Gründen die Arbeit
durchgeführt werden. Es standen nur die Abende zur
Versügung. Als Spezialfall wurde zunächst das Hei-
delberger Schloh mit der Rute eingehend dnrch-
forscht.
Unser Rutengänger arbeitet mit drei verschiedenen
Rutenarten ans Stahl. Die Rute spricht ber ihm in fol-
gender Weise an: Befindet sich Wasser unter dem
Boden, so schlägt die Rute nach unten. bsi Hohlräu-
men (Keller, unterirdische Gänge oder Kanäle) nach oben
aus. Das ist bei verschiedenen Personen auch sehr ver-
fchieden. Als wir im Bereich der heutigen Kinderschule
in der Kanzleigasse, «o im Mittelalter das kurfürstliche
Hofgericht stand, mit der Rute Untersuchungen varnahmen,
zeigte unser Rutenmann den erstaunten Schwestern der
Kinderschule einig« wohlgelungen« Versuche. Er schnitt
zunächst mit dem Taschenmesser von dem Zweig eines
Gebüsches eine kleine Gabel äb, etwa so groh wie ein
Finger, und lief damit über einen Hohlraum hinweg. Die
kleine Rute tanzte in geradezu reizvaller Weise zwischen
seinen Händen. Dann wurde der „Stab des Moses" nach-
geahmt. (Dis Bibel berichtet, datz Moses mit seinem Stab
an einen Felsen schlug und sofort Wasser daraus ent-
sprang, d. h. man fand dort nun Wasser.) Unser Ruten-
gänger schnitt einen langen Zweig von emem Busch ab,
entfernte die Blätter. nahm den Zweig in d-ie Rechte und
lief wieder über den Hohlraum hinweg. Und stehe da, der
Zweig neigte sich und zeigte genau die Grenzen des Hohl-
raums an. Schliehlich legte der Rutenmann, als ich selbst
mit meiner Stahlrute über die Höhlung ohne jeden An-
schlag schritt, seine rechte Hand auf meine linke, und im
Augenblick schlug meine Rute ein Rad.
Die mediale Kraft des Rutengängers wurde also auf
einen anderen Körper übertragen. Es sind die Strahlun-
gen der Erde, die diese Bewegungen hervorrufen.
Als interessante Beobachtung darf noch bemerkt wer-
den, datz die Rute auch durch Waffer (Neckar) hindurch
Hohlräume angibt. An der Hand eines kleinen Schlotzplans
aus Oechelhäusers Buch, „Das Heidelberger Schloh" wurde
nun der ganze Schlohkomplex an zahlreichen
Abenden shstematisch mit der Wünschelrute begangen.
Unser Ziel bestand darin, etwaige unbekannte Hohl-
räume (Keller. Kasematten, Laufgänge usf.) anfzu-
spüren. Hier das Ergebnis.
Der Gang durch -as Schloß.
Die Nordfront (Friedrichsbau).
Jm Vorgarten zwischen dem dicken Turm nnd
dem Glockenturm fanden sich an folgenden Stellen kleine
Hohlräume:
Zunächst etwas östlich vom dicken Turm, dann etwa
in der Mitte des Fatzbanes, dann in den beiden mittleren
Bogen des Altans, ferner an der Südfassade des ehemali-
gen Zeughauses vor dem Glockenturm. Nuch im Glocken-
turm selbst, an der Südseite, schlug die Rute aus.
Die Ostfront (Ottheinrichsbau).
Anschliehend konnte im Ostteil des gläsernen Saal-
baues ein kleiner Hohlraum gesunden worden. Jn der
Südecke des nördlichen Kellers des Ottheinrichbaues ist
ebenfalls ein Hohlraum angeschnitten worden, der viel-
lsicht früher ein Fliehgang war, d. h. zum Fliehen
bei Feindesgefahr. Voni Ludwigsbaii zieht ein Hohlraum
westlich his zupi Brunnen. parallel dazu ein weiterer
Hohlranm etwa zehn Meter nördlich dieses Ganges.
Die Westfront (R u p p r e ch t s b a u).
Hier konnte lediglich ein kleiner Hohlraum hinter
dem Ruprechtsbau ermittelt werden. Ferner wurden zwei
kleine Hohlräume angeschnitten in der vom „Dicken Turm"
nach dem Rondell ziehen.de» Kasematte, und zwar in der
Nähe des Rondells.
Die Südfront.
Jm Seltenleer, nnter dem Torturm und unter dem
gesprengten Turm konnten keine besonderen Beobach-
tungen gemacht werden. Auch in den verschiedenen Kellern
des Schlosses wurde autzer Wasser nichts Bemerkenswertes
gefunden.
Der Stückgarten.
Jn der Nähe des ElisabethentoreS. südlich
und nördlich der ersten Bank, zieht se ein erneinhalb Meter
breiter unterirdischer Gang quer durch den Stück-
garten von Osten nach Westen. Ein weiterer Gang be-
findet sich am Rondell hinter der Bank. Desgleichen ist
sin unterirdischer Gang bei der Wendeltreppe: er zieht
nach Süden. Bor dem Goetheplatz östlich befindet sich
ein rechteckiger Hohlraum.
Am oberen Fürstenbrunnen.
Zwischen dem oberen und dem unteren Fürsten-
brunnen wurde ein breiter Hohlraum festgestellt,
der unter der Westwand des gesprengten Turmes gegen
die östliche Ecke der Spitzkasematte zieht. Es wurde fest-
gestellt, datz der Zug des neuen Tunnels vollkommen
identisch mit dem von der Rute angegebenen Hohlraum
war. Jn dem kleinen Gärtchen südlich der Spitzkasematte
fand die Rute weiterhin, etwas östlich vom gesprengten
Turm, zwei ziemlich breite Hohlr 8 ume, die srch vön
Westen nach Osten gegen die oben gelegen«
Schlohwirtschaft erstrecken.
Jm Koniferengarten.
Jn der Mitte der Treppe, die von der Schlohwirt-
schaft abwärts zu dem Wäldchen zieht, läuft ein schmaler
Hohlraum nach dem unteren Gärtchen zu.
Von der Ostmauer des Koniferengartens, unter-
halb des Weges, der zur Scheffelterrasse führt, zieht ein
langer, schmaler, etwa ein Meter breiter Graben von
Osten nach Westen, desgleichen dicht an der Nardseite
des Gärtchens (in gleicher Richtung).
Die Hirschgrotte.
An der SLdwestecke der Htrschgrotte zeigt« die
Rute eine Höhlung an.
Jm oberen Badgarten.
An der Ostmauer in der Nähe des grohen Tor-
bogens wurde ern groher Hohlraum festgestellt,
der von Osten nach Westen, d. h. von der grohen Mauer
bis zu den beiden grotzen, seitlich stehenden Tannen
verläuft (Wafferbasstn). Weiterhin fand sich eine recht-
eckige Höhlung östlich vom Bad in der Rähe der
ersten Bank.
Jm Bad selbst, das vor einiger Zeit ausgegraben
wurde, befindet sich auf der Nordseite und Ostseite vor
den Nischen ein groher Hohlraum. Das gleiche gilt
von den Nischen der Nord- und Westseite. Jn der Mitte
des Bades, vor den beiden Bänken, befinden sich Höhlun-
gen in Rechteckform. Vor dem Eingang zum Bad liegt
ein langer Hohlstreifen von etwa einem Meter
Breite. Jn Verlängerung des gesprengten Turms rechts
des Bades (westlich) wurde ebenfalls ein Hohlraum sest-
gestellt, desgleichen über dem Fürstenbrunnen ein Hohl-
raum, der sich bis zur Bergmauer fortsetzt. Am W e st -
ausgang des Badegartens befindet sich ein Hohlraum,
der gegen die unten liegenden Remisen zieht.
Jm unteren Badegarten, etwa in der Mitte
hinter der Schlotzwirtschaft, wurde ein grötzerer Hohl-
raum festgestellt.
Jm Schtotzhof.
Hier konnte nichts besonderes gefundsn werden. Nur
ein« Reihe Wasseradern oder Waffergräben durch-
zieht den ganzen Platz unterhalb der Schlotzbauten.
Ueberhaiipt wnrde die Erfahrung gemacht, datz das
ganze Schlohgebiet ein gewaltiges Netz von Was-
seradern und Waffergräben darstellt.
»
Gelegentlich werden die gemachten Beobachtungen
nachgeprüft. Wenn auch das Ergebnis dieser For-
schungen keine Ueberraschungen zutage gefördert hat, so
dürfte es keinem Zweifel unterliegen, dah bei systemati-
scher Beapbeitung der deutschen Schlöffer, Burgen nnd
Städts mit der Wünschelrnte mancher wertvolle Fund
gemächt werden kann!
^orte s8r die'e Ze t.
Wer zu Gott tvill, muß nicht iinmer alle Menschen
giünde durchqueren, nicht alle behvrchen. Ost genügt
ihm ein einziges Mutterwort dazu, ihn zu finden. Aber
es wird eines Menschen Wort sein. Die Wegr zu
Gott sind darum nicht nur auf die letzten Höhen dcs
Mcnschen gebaut. Jn jedem wird sich Gott irgendwie
spiegcln, nur daß wir nicht selber den Spiegel zer-
brcchen. HansChristopb Kaergel.
'DL« sls
29
Muß einem zum Milttärdienst Ein-
berufenen der bisherige Arbertsvlatz
gewahrt werden?
Ein junger Arbeiter der Rukaschen
Fabrik war zur Ableisturig seiner Mili-
tärdienstpflicht eingezogen worden. Der
Betriebsführer wollte deshalb eine Gr-
satzkrast einstellen. Der Scheidende ver-
langte jedoch die bindende Zustcherung,
datz ihm die Stelle sofort nach seiner
Entlassung aus der Wehrmacht wieder
sreigemachl werde. Dagegen ver-
wahrte sich Ruka entschieden weil er es
nicht für vertretvar ansah, drn nun-
mehr zu Verdienst gelangenden Volks-
der überdies verheiratet war, lediglich deshaw
, R seines Arbeitsplatzes wieder zu berauben, weil
'"'lprüngliche Jnhaber des Postens abermals verfug-
»etz »'durde. Die Annahme, üatz üer frühere Arbeitgeber
>!»!. ^usgedienten gezwungen wäre, um wieder einzustellen
>it „Vwa sogar an den verlassenen Arbeitsplatz zu setzen.
llbi„Pulich irrig. Dafür genietzt der iunge Mann nach
til^^'tunq seiner Wehrpflicht gesetzlich msofern Farde-
"ei er bei der Rückkehr in einen Zivilberuf sowohl
wz wewerbungen um stellen des offentlichen DiensteS,
>>ch uin Arbeitspläbe der freien Wirtschaft bevorzugt
^«ndelt wird.
Äs? Kiindigunftsrccht des Betriebsführers bei kurzem
'uacht-Ausbildunftslchrgang des Gcfolftsmannes.
^ied^^ars war die Rechtslage für ein Gefolgschaftsmit-
nur zu einem der kurzen Ausbildungslehr-
'"erd» ^inrücken mutzte, zu venen diejenigen einberusen
Aeb die znr Erfüllung oer aktiven Dienitvflicht cv
vNd>,i.derangezogen werden. äber unter die bis zur Voll-
'R sN.8 des 45. Lebensiahrs dauern^>e Wehrpflicht fallen
>:i-c-'ch ' ' '
Das Geseb macht also Bedürftigkeit zur Be-
dingung. Autzerdem wird die stttliche Verpslichtung betont,
sich nach Möglichkeit s e l b >t Mittel für den Kebensunter-
halt zu erwerben. Anderseits darf die unterstützungs-
gewährende Gemeinde. nicht verlangen. datz vor Jnan-
spruchnahme der Unterstutzung etn etwa vorhandenes Ver-
mögen angegriffen wird. Ferner darf den Frauen der
Einsatz der eigenen Arbeit nicht -- '—
dadurch die r '
des Haushal
würde. . „ ..
Soweit es sich nm die engere Familie dreht —
Ehefrau und eheliche Kinder — wird die Unterstützung bei
Bedürftigkeit auch dann bezahlt, wenn diese Personen
bisher in öffentlicher Fursorge gestanden haben. Dagegen
kommen fernerstehende Angehörige nur dann
in den Genutz der Familienm terstützung, wenn der Em-
berufene sie bisher sanä oder wesentlich unterhalten har.
Aufene
LLber
gilt nur als b e u r l a u b t. Der Ärbeitnehmer
während der Dauex dieses Urlaubs kemsn Än-
Zahlung von Arbeitsentgelt oder sonstigen
e-en. Gewährt der Arbeitgeber dem Betrefsenden. der
derartigen Lehrgang teilnimmt, auch während
.<-ai,o^ c>i--c-»;izgntgelt wsrter, so k>
zustehenden Urlaub mi
' " ein Drittel.
d7°uer des Urlaubs das Arbeitsentgelt wsiter so kann
bem Arbeitnehmer sonst znstehenden ---
oder nächsten Urlaubsiahr um
nicht länger als zehn Tage kürzen
^ninilienunterstützung.
^UeiTsjUs Familienunterstübungsgeseb vom 36. x^nuz
Z.He bisher zur Sicherung des Lebensunterhalts
l-U m^p^origen von Einberufenen erlaffenen Ilnordnun-
?xi> ;, weporigen von Emberufenen erlapenen vnoronun-
°>nein einzigen Rahinen. Danach wird den Ange-
rzfristiger
L zq'r, oex a) zur Erfüllung der akuven Drenstpflicht.
!>°cht -"Älristiger Nusbildnng oder Uebnngen der^Wehr-
, >?^sberechtigte den „notwendrgen Lebensbedar
lchgskT unzureichend aus eigenen Kraften und
:,.>ien karin und ihn auch nicht von drittc
Nlcht
itteln
dritter Seite
Wie ist es mit der. Krankenvcrsicherun«?
an einem - ..
zu einem Träger der reichs
Wäbrend der Teilnabme an einem Ausildungslehr-
gang ruht die Beitragsvflicht
gesetzlichen Krankenverstcherung. einjchlietzlich der ioge-
nannten Ersatzkaffen, sowre zur Arbeitslosenversicherung.
Demnach braucht der Emberufene keinen Krankenf
kaffenbeitrag für sich zn zahlen. Allerdings könnte er bei
Erkrankung die Kasse nicht m Anspruch nehmen, wa§ ihrn
recht auf Leistungen der Krankentaffe.
Ruka will bcn Arbeitcr Kahlstorf entlaffcn.
Kinder zu ernätzren hatts, und sedte sich zur Wehr, Das
Geseb zur Ordnung der nationalen Arbeit enthält nun
einen Kündigungsschub mi -Vinn sozialer Verant-
wortung gegenuber dem eiuzelnen Volksgenoffen, indem
es die Moglichkeit gibt, beim Arbeitsgericht aus Widerruf
üer Kündigung zu klagen Dieses Vorg>chen ist an zwei
Voraussetzungen aebmiden: Es mutz stch um einen Betrieb
mit mindestens zehn Beschäftigten handeln- und der Wider-
, mutz mindestens eine einiahrige Tätigkeit im
sprechende mutz mindestens eme einiavrigc . .
gleichen Betrieb odex Unternehmen^ hmter^sich haben. Bei
des irai hmr zu: Rukas Werk aab 115 Menschen Arbeit
und Brot: ferner war Aahlstorf bereits vor zweieinhalb
Jahren einö-estellt worden
Grfolg versprrcht eme Klage nichtsdestoweniger nur
dann. wenn die Kündigung „mibillw hart und nicht durch
die Verhältnisse des Betriebs bedmgt ist". Die Unter-
suchung dieser beiden Tatbestände ist oft nicht leicht, weil
rn der Regel eme Kündigung für denienigen. welchsr da-
durch seine «telle zu verlieren befurchten mutz, eme Härte
darttellt, Wenn darüber hinauS eme „unbillige Härte"
aiizunehrnen und zu «ntscheiden ist datz sie obne ernstliche
Beeintrachtigung des Ur.rernehmens vermieden werden
kann, vermag man lediglich durch em gewissenhaftes Ab-
wägen der Lage beider Leile zu erqrunden: des begreif-
lichen Wunsches des Gekündigten . seineri Arbe-
erhalten, und der vom Betriebsfuhrer behaupteten Not-
wendigkeit. ihn zu entlaffen.
Bor der Kündigungs-Widerrufklage den
Bertrauensrat anrufen!
Nach dem Gesetz zur Ovdnung der nationalen Arbeit
ist das Kündigungs-Widerrufveriähren davon crbhängig,
datz üie Klage des GefolgmanneK gegen den Betrrebsfüh-
rer „binnen zwei Wochen nach Zugang der Kündigung"
beim Arbeitsgericht erhoüen wird. Vorher mutz aber der
Gekündigte binnen einer Frist von s ü n f Tagen den
Vertrauensrat angerufen haben. Wie der Juformations-
dienst der Deutschen Arbeitsfront betont, ist „-dieses
Vorvetfähren völlig form- und zwanglos und hat den
Zweck. aus tzütlichem Weg im Geist betrieblicher Verbun-
denheit zwischen Betriebsführer und Gefolgschaft eine
Entschei-dung herbeizuführen. Denn vor Äurufiing ües
Gerichts soll sich zunächst die Betriebsgemeinschaft zu der
Kündigung äutzern.
Zu einer wirksamen Anrusung des Vertrauensrates
gehört unbsdingt, datz der Gekündigte ausdrücklich zu
erkennen gibt, er wünsche die Weitevbeschäftigung und
bepehre znnächst die Nachprüfnng ber Kündigung hin-
sichtlich ihrer sozialen Billigkeit durch den Vertrauensrat.
Die Form der ordnuirgsmäßigen Anrufung.
Kahlstorf brauchte zwar nicht das Wort „Einspruch"
zu verwenden, mutzte aber deutlich ausdrücken, datz er
weitsr beschäftigt zu sein begehre und eine Nachprüfung
der sozialen Billigkeit der Künüigung znnächst durch den
Vertrauensrat. wenn nötig das Arbeitsgericht verlange.
Die blotze an den Betriebssührer gerichtete ^ Frage nach
dem Grund der Kündigung und der Ausfaffung des
Bertrauensrates dürfte von den Arbeitsgerichten meist
nicht als ordnungsmätzige Anrufun« des Vertrauens-
rates angesehen werden.
Wie man fich am besten an den Vertrausnsrat
wendet, formulierte ein Berliner Abbeitsgericht kürzlich
folgendermatzen: „Ruft der Gekün-digte den Vertrauens-
rat an, so hat er gleichzeitig seine wirtschaftlichen
Verhältnisse klarzulegen und darzutun, warum
die Kündigung eine unbillige Härte für ihn darstellt.
Unter Berucksichtigung dieser Gesichtspnnkte, über die not-
falls noch Beweis erhoben werden kann, berät alsdann
der Vertranensrat die^ Frage der Weiterbeschäftignng.
um gegebenensalls beim Betriebsfü'brer die Wrsderein-
stellung des Gekündigten zu erzielen."
Der Betriebssührcr zieht die Kündigung zurück.
Die Deutsche Arbeitssront stellt selbst mit Besriedi-
gung fest, die Statistiken hätten gezeiat, „datz der natio-
nalsozjalistische Gesetzgeber mit -dem Einbau dieser Vor-
beratung im Betrie'b vor Anrufung des Gerichts das
richtige Empfinden für die et'hischen un-d prattischen
Werte des Äedankens der Betriäbsverbundenheit gehabt
hat. Denn der grötzte Prozentsatz aller Fälle wird in
diesem Vorverfahren
Klage unterbleibt.
gütlich beigelegt. so datz die
Kommt es aber zu dieser. so mutz dem Gericht mit
der Klageschrift ein Attest des Vertrauensrates einge-
reichl werden, ans dem sich ergibt, datz di« Möglichkeit
einer Weiterbeschäftignng des Gekündigten im Detrieb
erfolglos 'beraten worden ist. Eine beson-dere Form ist
für dieses Attest nicht vorgeschrieben."
Auch.in unserem Falle bewahrte sich die Einrichtung
des Avbeitsordnungsgesetzes insosern, als in den Bespre-
chungen innerhalb des Vertrauensrates der Betriebsfüh-
rer einsehen lernte, wie schwer die Entlaffuna gerade den
Kahlstorf tresfen würde und datz srch eine unumgängliche
Umstellung im Betrieb auch aus an-dere Weise^ bewerk-
stelligen lietze. Jener zog jedensalls sein« Kündigung
zurück.
(Fortsetzan-
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Ia, ja, 'S is e alti Muck, mit Schpeck fänqt m'r
-Aais', denn selbscht die Dischdlsinkin duhd jetz unser neii
sazionelli Neiiqkeitsrasfinerie schun schwer eschtimiere.
^re qlaabt jeht u'verrickbar sescht an die Brocke unn nim-
Nler an die Brieh vun unserer Arweit wis frieher, unn
oeh is qut so, denn do könne mir dann um so besser unn
kMchtörter mit d'r „Vrieh'" sertiq werre, die mir
u bedinqt brauche,^damit unser Idee nit ausdorre wie
„Heidelberger Neueste Nachrichten^ — „Heidelberger Anzeiger"
Samstag, 20. Zuni 1936
Seite 9
^-ehmbahe in d'r Summersunn.
lr. s.
Kamvf dcm Sausunfatt!
Eine Lchadenvcrhütungsaktion vom 22. biS 28. ltuni.
Die Schäden, die jährlich in Deutschland durch Un,
^vrsichtigkeit und Leichtsinn im AauShalt
^ntstehen. sind bisher statistisch nicht ersastt worden. Das
^ürfte auch schwierig sein, da bei weitern nicht alle Haus-
^ufälle zur Kenntnis der Oeffentlichkeit gelangen. Nur
ülenn schwerere s?älle eintreten, wie Gastod oder todliche
Stürze. bringt die Tagespresse die Nachricht. All die kIei -
uen S ch ä d e n, die täglich und stündlich angerichtet wer-
^en. haben in ihrer Masse aber viel stärkere AuS-
ü'irkungen als ein grösterss Unglück.
Sehr oft wären diese Schäden nicht entstanden, wenn
^ne an sich selbstverständliche Vors! cht gewaltet hätte.
undichte Gasschlauch, die beschüdigte steckdose, die
glatte Diele, die klapprige Leiter, alles däs sind Unkall-
?hellen erster Ordnung. Dazu kanimt leichtsinniges Kan-
"eren mit Erdöl nnd Benzin nnd sogar mit offenem Licht
aiif Speichern
Es ist unverantwortlich, wie oft mit dem eigenen
" eben und der Gesundheit aespielt wird, ganz ab-
Üesehen von dem materiellen Schaden. der letzten Endes
^bimer das Volksvermögen trifft.
Jn der Zeit vom 22. bis 28. Juni sührt die
^eichsarbeitsgemeinschaft Schadenverhütung i» Verbin-
Mng mit dem Zentralverband der Haus- und Grund-
Mihervereine, dem Deutschen Frauenwerk und dem Deut-
Aen Siedlerbund ein« große Aktion gegen den
Kausunfall durch. Neben der Aufklärungsarbeit durch
Ne Presse wird in zahlreichen Versammlungen ein Bild«
Mnd mit allen Ünfallmöglichkeiten im Haushalt vorge-
'uhrt. Auf einem Plakat, das in möglichst allen Häusern
shm Aushang kommen soll, ist neben Unfallverhütungs-
Mdern Raum gelassen für Anschrift und Telefonnummer
?er nächsten Polizeistation und des näcksten Arztes, auster-
^m sind Eintragungen vorgesehen für den Ort des Haupt-
uashahns, des Kauptwasserhahns usw.
r, Der in den Haushalten angerichtete Schaden über-
?eigt im Iahr Hunderte von Millionen Mark. Es liegt an
?em Willen und dem Einsatz iedes Einzelnen, diese Werte
°em Volksvermögen zu erhalten.
Wer übrigens bestens unterrichtet sein will über die
Mglichkeiten der Schadenverhütnng, wer schön bebilderte
LUfsätze über alle hiermit zusammenhängenden Themen
L>en will (übrigens meist sehr unterbaltsam qeschriebene
firtikelj. der lese die Zeitschrift „K a m p f der Ge -
'ahr", Monatsblätter für Schadenverhütung, die herans-
Legeben wird vom Reichsausschust für Schadenverhütung.
^re kann viel Nutzen bringen.
Allerlej aus aller Welt.
i, Der 18jährige Pimpf Hans Käppner von Würz-
?urg rettete eir siebenjähriges Mädchen vom sicheren Tod
M Crtrinkens. Die Kleine hatte sich an der Ludwigs,
sUiicke in Würzburg zu weit in den Main vorgewagt und
?ur von der Strömung erfastt worden. Auf die Silferufe
„'uiger Umstehender eilte der Junge herbei. stürzte sich
?hne Bedenken ins Wasser und brachte das Mädchen glück-
Uch ans Ufer.
Jn Bad Vilbel wurde eine graufige Entdeckung
MNacht. Seit etwa acht Tagen war ein alleinstehender
f'ann im Alter von 65 Jahren verinistt worden. Man
jand jhn tot in seinem Äett. Man war nicht auf
s?N Gedanken gekommen, in der Wohnung nachzusehen,
° er acht Tage tot gelegen haben mnst.
«. KönigBoris von Bnlgarien, dcr sich als Ama-
^Ur wiederholt auf dem Führerstand von Lokomotwen
»Etatigt hat, ist jetzt durch die Vereinigung jugaslawischer
°?k°motivführer zum Ehren-Lokomotivführer
^uannt worden. Di« Ehrung erfolgte auf dem Kongref;
Vereinigung in Split. nnd zwar einmütig.
i». Die Deutsche Wohltätigkeitsgesellschaft in Buenos
ä'res hat im April d. I. 22dy Mahlzeiten an deutsche
j^emannsheime ausgegeben und 1628 Uebernachtnngen
Obdachlosenheim gewährt. Am Landheim waren 33, in
g°ui Altmännerheim 62 Landsleute mit 1888 Verpfle-
?uugstagen untergebracht.
Mlt der MlMelrute durchs Seldelberger Schloß.
Au» -er Suche nach mterlrdtschen SobkrSumen.
Von Dr. W. Hvenninger (Hsidelberg).
Was zetgle -er Schlotzgarten?
Nach eingehendem Gtudium parapspchischer Fragen
wurde vor zwei Jahren der Entschlutz gefatzt, die Wün-
schelrute im Dienst der Heimatforschung zu verwenden.
Es war nicht beabsichtigt, «chätze zu suchen. Zunächst inter-
essierte lediglich das Problem Wünschelrute und
H e j m a t f o r s ch u n g. Die Aufgabe, mit der Wünschel-
rutc Alt-Heidelberg neu zu entdecken, konnte nur gelöst
werden. wenn ein ausgezeichneter Rutengänger half. Mein
Freund Herbst, ein geprüfter Wünschelrutengänger, er-
klärte sich bereit, in uneigennütziger Weise rm Dienst der
Heimatsarschung mitzuarbeiten. So wurde in aller Stille
mit der Ausführung des Planes begonnen. Nur Schritt
sür Dchritt konnt« aus technischen Gründen die Arbeit
durchgeführt werden. Es standen nur die Abende zur
Versügung. Als Spezialfall wurde zunächst das Hei-
delberger Schloh mit der Rute eingehend dnrch-
forscht.
Unser Rutengänger arbeitet mit drei verschiedenen
Rutenarten ans Stahl. Die Rute spricht ber ihm in fol-
gender Weise an: Befindet sich Wasser unter dem
Boden, so schlägt die Rute nach unten. bsi Hohlräu-
men (Keller, unterirdische Gänge oder Kanäle) nach oben
aus. Das ist bei verschiedenen Personen auch sehr ver-
fchieden. Als wir im Bereich der heutigen Kinderschule
in der Kanzleigasse, «o im Mittelalter das kurfürstliche
Hofgericht stand, mit der Rute Untersuchungen varnahmen,
zeigte unser Rutenmann den erstaunten Schwestern der
Kinderschule einig« wohlgelungen« Versuche. Er schnitt
zunächst mit dem Taschenmesser von dem Zweig eines
Gebüsches eine kleine Gabel äb, etwa so groh wie ein
Finger, und lief damit über einen Hohlraum hinweg. Die
kleine Rute tanzte in geradezu reizvaller Weise zwischen
seinen Händen. Dann wurde der „Stab des Moses" nach-
geahmt. (Dis Bibel berichtet, datz Moses mit seinem Stab
an einen Felsen schlug und sofort Wasser daraus ent-
sprang, d. h. man fand dort nun Wasser.) Unser Ruten-
gänger schnitt einen langen Zweig von emem Busch ab,
entfernte die Blätter. nahm den Zweig in d-ie Rechte und
lief wieder über den Hohlraum hinweg. Und stehe da, der
Zweig neigte sich und zeigte genau die Grenzen des Hohl-
raums an. Schliehlich legte der Rutenmann, als ich selbst
mit meiner Stahlrute über die Höhlung ohne jeden An-
schlag schritt, seine rechte Hand auf meine linke, und im
Augenblick schlug meine Rute ein Rad.
Die mediale Kraft des Rutengängers wurde also auf
einen anderen Körper übertragen. Es sind die Strahlun-
gen der Erde, die diese Bewegungen hervorrufen.
Als interessante Beobachtung darf noch bemerkt wer-
den, datz die Rute auch durch Waffer (Neckar) hindurch
Hohlräume angibt. An der Hand eines kleinen Schlotzplans
aus Oechelhäusers Buch, „Das Heidelberger Schloh" wurde
nun der ganze Schlohkomplex an zahlreichen
Abenden shstematisch mit der Wünschelrute begangen.
Unser Ziel bestand darin, etwaige unbekannte Hohl-
räume (Keller. Kasematten, Laufgänge usf.) anfzu-
spüren. Hier das Ergebnis.
Der Gang durch -as Schloß.
Die Nordfront (Friedrichsbau).
Jm Vorgarten zwischen dem dicken Turm nnd
dem Glockenturm fanden sich an folgenden Stellen kleine
Hohlräume:
Zunächst etwas östlich vom dicken Turm, dann etwa
in der Mitte des Fatzbanes, dann in den beiden mittleren
Bogen des Altans, ferner an der Südfassade des ehemali-
gen Zeughauses vor dem Glockenturm. Nuch im Glocken-
turm selbst, an der Südseite, schlug die Rute aus.
Die Ostfront (Ottheinrichsbau).
Anschliehend konnte im Ostteil des gläsernen Saal-
baues ein kleiner Hohlraum gesunden worden. Jn der
Südecke des nördlichen Kellers des Ottheinrichbaues ist
ebenfalls ein Hohlraum angeschnitten worden, der viel-
lsicht früher ein Fliehgang war, d. h. zum Fliehen
bei Feindesgefahr. Voni Ludwigsbaii zieht ein Hohlraum
westlich his zupi Brunnen. parallel dazu ein weiterer
Hohlranm etwa zehn Meter nördlich dieses Ganges.
Die Westfront (R u p p r e ch t s b a u).
Hier konnte lediglich ein kleiner Hohlraum hinter
dem Ruprechtsbau ermittelt werden. Ferner wurden zwei
kleine Hohlräume angeschnitten in der vom „Dicken Turm"
nach dem Rondell ziehen.de» Kasematte, und zwar in der
Nähe des Rondells.
Die Südfront.
Jm Seltenleer, nnter dem Torturm und unter dem
gesprengten Turm konnten keine besonderen Beobach-
tungen gemacht werden. Auch in den verschiedenen Kellern
des Schlosses wurde autzer Wasser nichts Bemerkenswertes
gefunden.
Der Stückgarten.
Jn der Nähe des ElisabethentoreS. südlich
und nördlich der ersten Bank, zieht se ein erneinhalb Meter
breiter unterirdischer Gang quer durch den Stück-
garten von Osten nach Westen. Ein weiterer Gang be-
findet sich am Rondell hinter der Bank. Desgleichen ist
sin unterirdischer Gang bei der Wendeltreppe: er zieht
nach Süden. Bor dem Goetheplatz östlich befindet sich
ein rechteckiger Hohlraum.
Am oberen Fürstenbrunnen.
Zwischen dem oberen und dem unteren Fürsten-
brunnen wurde ein breiter Hohlraum festgestellt,
der unter der Westwand des gesprengten Turmes gegen
die östliche Ecke der Spitzkasematte zieht. Es wurde fest-
gestellt, datz der Zug des neuen Tunnels vollkommen
identisch mit dem von der Rute angegebenen Hohlraum
war. Jn dem kleinen Gärtchen südlich der Spitzkasematte
fand die Rute weiterhin, etwas östlich vom gesprengten
Turm, zwei ziemlich breite Hohlr 8 ume, die srch vön
Westen nach Osten gegen die oben gelegen«
Schlohwirtschaft erstrecken.
Jm Koniferengarten.
Jn der Mitte der Treppe, die von der Schlohwirt-
schaft abwärts zu dem Wäldchen zieht, läuft ein schmaler
Hohlraum nach dem unteren Gärtchen zu.
Von der Ostmauer des Koniferengartens, unter-
halb des Weges, der zur Scheffelterrasse führt, zieht ein
langer, schmaler, etwa ein Meter breiter Graben von
Osten nach Westen, desgleichen dicht an der Nardseite
des Gärtchens (in gleicher Richtung).
Die Hirschgrotte.
An der SLdwestecke der Htrschgrotte zeigt« die
Rute eine Höhlung an.
Jm oberen Badgarten.
An der Ostmauer in der Nähe des grohen Tor-
bogens wurde ern groher Hohlraum festgestellt,
der von Osten nach Westen, d. h. von der grohen Mauer
bis zu den beiden grotzen, seitlich stehenden Tannen
verläuft (Wafferbasstn). Weiterhin fand sich eine recht-
eckige Höhlung östlich vom Bad in der Rähe der
ersten Bank.
Jm Bad selbst, das vor einiger Zeit ausgegraben
wurde, befindet sich auf der Nordseite und Ostseite vor
den Nischen ein groher Hohlraum. Das gleiche gilt
von den Nischen der Nord- und Westseite. Jn der Mitte
des Bades, vor den beiden Bänken, befinden sich Höhlun-
gen in Rechteckform. Vor dem Eingang zum Bad liegt
ein langer Hohlstreifen von etwa einem Meter
Breite. Jn Verlängerung des gesprengten Turms rechts
des Bades (westlich) wurde ebenfalls ein Hohlraum sest-
gestellt, desgleichen über dem Fürstenbrunnen ein Hohl-
raum, der sich bis zur Bergmauer fortsetzt. Am W e st -
ausgang des Badegartens befindet sich ein Hohlraum,
der gegen die unten liegenden Remisen zieht.
Jm unteren Badegarten, etwa in der Mitte
hinter der Schlotzwirtschaft, wurde ein grötzerer Hohl-
raum festgestellt.
Jm Schtotzhof.
Hier konnte nichts besonderes gefundsn werden. Nur
ein« Reihe Wasseradern oder Waffergräben durch-
zieht den ganzen Platz unterhalb der Schlotzbauten.
Ueberhaiipt wnrde die Erfahrung gemacht, datz das
ganze Schlohgebiet ein gewaltiges Netz von Was-
seradern und Waffergräben darstellt.
»
Gelegentlich werden die gemachten Beobachtungen
nachgeprüft. Wenn auch das Ergebnis dieser For-
schungen keine Ueberraschungen zutage gefördert hat, so
dürfte es keinem Zweifel unterliegen, dah bei systemati-
scher Beapbeitung der deutschen Schlöffer, Burgen nnd
Städts mit der Wünschelrnte mancher wertvolle Fund
gemächt werden kann!
^orte s8r die'e Ze t.
Wer zu Gott tvill, muß nicht iinmer alle Menschen
giünde durchqueren, nicht alle behvrchen. Ost genügt
ihm ein einziges Mutterwort dazu, ihn zu finden. Aber
es wird eines Menschen Wort sein. Die Wegr zu
Gott sind darum nicht nur auf die letzten Höhen dcs
Mcnschen gebaut. Jn jedem wird sich Gott irgendwie
spiegcln, nur daß wir nicht selber den Spiegel zer-
brcchen. HansChristopb Kaergel.
'DL« sls
29
Muß einem zum Milttärdienst Ein-
berufenen der bisherige Arbertsvlatz
gewahrt werden?
Ein junger Arbeiter der Rukaschen
Fabrik war zur Ableisturig seiner Mili-
tärdienstpflicht eingezogen worden. Der
Betriebsführer wollte deshalb eine Gr-
satzkrast einstellen. Der Scheidende ver-
langte jedoch die bindende Zustcherung,
datz ihm die Stelle sofort nach seiner
Entlassung aus der Wehrmacht wieder
sreigemachl werde. Dagegen ver-
wahrte sich Ruka entschieden weil er es
nicht für vertretvar ansah, drn nun-
mehr zu Verdienst gelangenden Volks-
der überdies verheiratet war, lediglich deshaw
, R seines Arbeitsplatzes wieder zu berauben, weil
'"'lprüngliche Jnhaber des Postens abermals verfug-
»etz »'durde. Die Annahme, üatz üer frühere Arbeitgeber
>!»!. ^usgedienten gezwungen wäre, um wieder einzustellen
>it „Vwa sogar an den verlassenen Arbeitsplatz zu setzen.
llbi„Pulich irrig. Dafür genietzt der iunge Mann nach
til^^'tunq seiner Wehrpflicht gesetzlich msofern Farde-
"ei er bei der Rückkehr in einen Zivilberuf sowohl
wz wewerbungen um stellen des offentlichen DiensteS,
>>ch uin Arbeitspläbe der freien Wirtschaft bevorzugt
^«ndelt wird.
Äs? Kiindigunftsrccht des Betriebsführers bei kurzem
'uacht-Ausbildunftslchrgang des Gcfolftsmannes.
^ied^^ars war die Rechtslage für ein Gefolgschaftsmit-
nur zu einem der kurzen Ausbildungslehr-
'"erd» ^inrücken mutzte, zu venen diejenigen einberusen
Aeb die znr Erfüllung oer aktiven Dienitvflicht cv
vNd>,i.derangezogen werden. äber unter die bis zur Voll-
'R sN.8 des 45. Lebensiahrs dauern^>e Wehrpflicht fallen
>:i-c-'ch ' ' '
Das Geseb macht also Bedürftigkeit zur Be-
dingung. Autzerdem wird die stttliche Verpslichtung betont,
sich nach Möglichkeit s e l b >t Mittel für den Kebensunter-
halt zu erwerben. Anderseits darf die unterstützungs-
gewährende Gemeinde. nicht verlangen. datz vor Jnan-
spruchnahme der Unterstutzung etn etwa vorhandenes Ver-
mögen angegriffen wird. Ferner darf den Frauen der
Einsatz der eigenen Arbeit nicht -- '—
dadurch die r '
des Haushal
würde. . „ ..
Soweit es sich nm die engere Familie dreht —
Ehefrau und eheliche Kinder — wird die Unterstützung bei
Bedürftigkeit auch dann bezahlt, wenn diese Personen
bisher in öffentlicher Fursorge gestanden haben. Dagegen
kommen fernerstehende Angehörige nur dann
in den Genutz der Familienm terstützung, wenn der Em-
berufene sie bisher sanä oder wesentlich unterhalten har.
Aufene
LLber
gilt nur als b e u r l a u b t. Der Ärbeitnehmer
während der Dauex dieses Urlaubs kemsn Än-
Zahlung von Arbeitsentgelt oder sonstigen
e-en. Gewährt der Arbeitgeber dem Betrefsenden. der
derartigen Lehrgang teilnimmt, auch während
.<-ai,o^ c>i--c-»;izgntgelt wsrter, so k>
zustehenden Urlaub mi
' " ein Drittel.
d7°uer des Urlaubs das Arbeitsentgelt wsiter so kann
bem Arbeitnehmer sonst znstehenden ---
oder nächsten Urlaubsiahr um
nicht länger als zehn Tage kürzen
^ninilienunterstützung.
^UeiTsjUs Familienunterstübungsgeseb vom 36. x^nuz
Z.He bisher zur Sicherung des Lebensunterhalts
l-U m^p^origen von Einberufenen erlaffenen Ilnordnun-
?xi> ;, weporigen von Emberufenen erlapenen vnoronun-
°>nein einzigen Rahinen. Danach wird den Ange-
rzfristiger
L zq'r, oex a) zur Erfüllung der akuven Drenstpflicht.
!>°cht -"Älristiger Nusbildnng oder Uebnngen der^Wehr-
, >?^sberechtigte den „notwendrgen Lebensbedar
lchgskT unzureichend aus eigenen Kraften und
:,.>ien karin und ihn auch nicht von drittc
Nlcht
itteln
dritter Seite
Wie ist es mit der. Krankenvcrsicherun«?
an einem - ..
zu einem Träger der reichs
Wäbrend der Teilnabme an einem Ausildungslehr-
gang ruht die Beitragsvflicht
gesetzlichen Krankenverstcherung. einjchlietzlich der ioge-
nannten Ersatzkaffen, sowre zur Arbeitslosenversicherung.
Demnach braucht der Emberufene keinen Krankenf
kaffenbeitrag für sich zn zahlen. Allerdings könnte er bei
Erkrankung die Kasse nicht m Anspruch nehmen, wa§ ihrn
recht auf Leistungen der Krankentaffe.
Ruka will bcn Arbeitcr Kahlstorf entlaffcn.
Kinder zu ernätzren hatts, und sedte sich zur Wehr, Das
Geseb zur Ordnung der nationalen Arbeit enthält nun
einen Kündigungsschub mi -Vinn sozialer Verant-
wortung gegenuber dem eiuzelnen Volksgenoffen, indem
es die Moglichkeit gibt, beim Arbeitsgericht aus Widerruf
üer Kündigung zu klagen Dieses Vorg>chen ist an zwei
Voraussetzungen aebmiden: Es mutz stch um einen Betrieb
mit mindestens zehn Beschäftigten handeln- und der Wider-
, mutz mindestens eine einiahrige Tätigkeit im
sprechende mutz mindestens eme einiavrigc . .
gleichen Betrieb odex Unternehmen^ hmter^sich haben. Bei
des irai hmr zu: Rukas Werk aab 115 Menschen Arbeit
und Brot: ferner war Aahlstorf bereits vor zweieinhalb
Jahren einö-estellt worden
Grfolg versprrcht eme Klage nichtsdestoweniger nur
dann. wenn die Kündigung „mibillw hart und nicht durch
die Verhältnisse des Betriebs bedmgt ist". Die Unter-
suchung dieser beiden Tatbestände ist oft nicht leicht, weil
rn der Regel eme Kündigung für denienigen. welchsr da-
durch seine «telle zu verlieren befurchten mutz, eme Härte
darttellt, Wenn darüber hinauS eme „unbillige Härte"
aiizunehrnen und zu «ntscheiden ist datz sie obne ernstliche
Beeintrachtigung des Ur.rernehmens vermieden werden
kann, vermag man lediglich durch em gewissenhaftes Ab-
wägen der Lage beider Leile zu erqrunden: des begreif-
lichen Wunsches des Gekündigten . seineri Arbe-
erhalten, und der vom Betriebsfuhrer behaupteten Not-
wendigkeit. ihn zu entlaffen.
Bor der Kündigungs-Widerrufklage den
Bertrauensrat anrufen!
Nach dem Gesetz zur Ovdnung der nationalen Arbeit
ist das Kündigungs-Widerrufveriähren davon crbhängig,
datz üie Klage des GefolgmanneK gegen den Betrrebsfüh-
rer „binnen zwei Wochen nach Zugang der Kündigung"
beim Arbeitsgericht erhoüen wird. Vorher mutz aber der
Gekündigte binnen einer Frist von s ü n f Tagen den
Vertrauensrat angerufen haben. Wie der Juformations-
dienst der Deutschen Arbeitsfront betont, ist „-dieses
Vorvetfähren völlig form- und zwanglos und hat den
Zweck. aus tzütlichem Weg im Geist betrieblicher Verbun-
denheit zwischen Betriebsführer und Gefolgschaft eine
Entschei-dung herbeizuführen. Denn vor Äurufiing ües
Gerichts soll sich zunächst die Betriebsgemeinschaft zu der
Kündigung äutzern.
Zu einer wirksamen Anrusung des Vertrauensrates
gehört unbsdingt, datz der Gekündigte ausdrücklich zu
erkennen gibt, er wünsche die Weitevbeschäftigung und
bepehre znnächst die Nachprüfnng ber Kündigung hin-
sichtlich ihrer sozialen Billigkeit durch den Vertrauensrat.
Die Form der ordnuirgsmäßigen Anrufung.
Kahlstorf brauchte zwar nicht das Wort „Einspruch"
zu verwenden, mutzte aber deutlich ausdrücken, datz er
weitsr beschäftigt zu sein begehre und eine Nachprüfung
der sozialen Billigkeit der Künüigung znnächst durch den
Vertrauensrat. wenn nötig das Arbeitsgericht verlange.
Die blotze an den Betriebssührer gerichtete ^ Frage nach
dem Grund der Kündigung und der Ausfaffung des
Bertrauensrates dürfte von den Arbeitsgerichten meist
nicht als ordnungsmätzige Anrufun« des Vertrauens-
rates angesehen werden.
Wie man fich am besten an den Vertrausnsrat
wendet, formulierte ein Berliner Abbeitsgericht kürzlich
folgendermatzen: „Ruft der Gekün-digte den Vertrauens-
rat an, so hat er gleichzeitig seine wirtschaftlichen
Verhältnisse klarzulegen und darzutun, warum
die Kündigung eine unbillige Härte für ihn darstellt.
Unter Berucksichtigung dieser Gesichtspnnkte, über die not-
falls noch Beweis erhoben werden kann, berät alsdann
der Vertranensrat die^ Frage der Weiterbeschäftignng.
um gegebenensalls beim Betriebsfü'brer die Wrsderein-
stellung des Gekündigten zu erzielen."
Der Betriebssührcr zieht die Kündigung zurück.
Die Deutsche Arbeitssront stellt selbst mit Besriedi-
gung fest, die Statistiken hätten gezeiat, „datz der natio-
nalsozjalistische Gesetzgeber mit -dem Einbau dieser Vor-
beratung im Betrie'b vor Anrufung des Gerichts das
richtige Empfinden für die et'hischen un-d prattischen
Werte des Äedankens der Betriäbsverbundenheit gehabt
hat. Denn der grötzte Prozentsatz aller Fälle wird in
diesem Vorverfahren
Klage unterbleibt.
gütlich beigelegt. so datz die
Kommt es aber zu dieser. so mutz dem Gericht mit
der Klageschrift ein Attest des Vertrauensrates einge-
reichl werden, ans dem sich ergibt, datz di« Möglichkeit
einer Weiterbeschäftignng des Gekündigten im Detrieb
erfolglos 'beraten worden ist. Eine beson-dere Form ist
für dieses Attest nicht vorgeschrieben."
Auch.in unserem Falle bewahrte sich die Einrichtung
des Avbeitsordnungsgesetzes insosern, als in den Bespre-
chungen innerhalb des Vertrauensrates der Betriebsfüh-
rer einsehen lernte, wie schwer die Entlaffuna gerade den
Kahlstorf tresfen würde und datz srch eine unumgängliche
Umstellung im Betrieb auch aus an-dere Weise^ bewerk-
stelligen lietze. Jener zog jedensalls sein« Kündigung
zurück.
(Fortsetzan-
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