Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 54.1918/​1919

DOI Heft:
Nr. 23
DOI Artikel:
Literatur
DOI Artikel:
Grautoff, Otto: [Rezension zu: Hans Graber, Jüngere Schweizer Künstler]
DOI Artikel:
Notizen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.54677#0490

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
480

Literatur — Notizen

keineswegs die gefamte fchweizerifche Ma-
lerei reprälentiere. Schon Welti, Sanck
reuter und Stauffer find ganz andere Künft-
lerdiaraktere, vor allem aber hält der
franzöfifche Einfluß dem Hodlerfchen Geilte
in Genf felbft die Wage. Grabow fleht
die Schweizer Kunft unferes Erachtens
mit Recht fo, daß »die welfche Kunft in
der Hauptfache einheitlich auf der franzö-
flfchen Tradition aufbaut, während für die
allemannifche bald Frankreich bald Deuifch-
land, bald beide Länder miteinander be-
ftimmend find«. Gegenwärtig fcheint der
franzöfifche Einfluß zu dominieren. Die
deutfche Schweiz hat ja im Laufe der Jahre
mehr und mehr ihr germanifches Ralfen
bewußtfein verloren. »Von einer ein-
heitlichen Ichweizerifchen Malerlchule von
einer nationalen Kunlt in einem ausge-
prägten Sinne« kann aber, wie Paul Gra-
bow fchreibt, auch heute noch nicht die
Rede fein. Otto Grautoff.
Das rumänifche Bauern^ und Bo-
jarenhaus. Von Wilhelm Jänecke,
Baurat, Dr. ing. u. Dr. phil. Mit 109 Ab-
bildungen nach Originalzeichnungen und

Photographien des Verfalfers und einer
Überfichtskarte. — König Carol = Verlag,
Bukareft «jetzt Dr. F. Brandftetter, Leip-
zig, Stephanftraße 20>. Gr.=8°, 72 u.
IV S. I u. XXVIII Tafeln. Geh. 10 M.
Der Verfaßet hat als Hauptmann eines
Stabes der deutfchen Militärverwaltung
auf abenteuerlichen Reifen reichen Stoff
über das kunfigefchichtliche Neuland der
rumänifchen Baukunft gefammelt und hebt
die örtlichen Bedingungen und die Ein-
wirkung der Nachbarländer auf die Bauart
des rumänifchen Haufes klar hervor. Ganz
felbftändig erfcheint der Rumäne nur im
Ornament, Auch im Hausrat, in derTracht
und anderen felbftgefchaffenen Zierteilen
tritt eine »glänzende Begabung für jede
Art von Schmuck« hervor.
DerDictionnaire raisonne de l'ar»
chitecture du XI. au XVI. siede von
Viollet-le = Duc foll in zeitgemäßer Be-
arbeitung neu herausgegeben worden fein.
Die erfte Ausgabe des Werkes, die
1863—-1873 erfdiien, ift vollftändig ver-
griffen und im Antiquariat nicht unter
200 Francs zu haben.

NOTIZEN

PERSONALIEN
Zum Direktor der Weimaraner
Mufeen wurde Dr, Wilhelm Köhler
ernannt, der zugleich als Dozent für Kunlt-
gefchichte an der Hochfchule für bildende
Kunft in Weimar tätig ift.
SAMMLUNGEN
Das Hiftorifche Mufeum in Bern
ift in den Befitz einer der größten in
Privatbefitz befindlichen fchweizerifchen
Waffenfammlungen gelangt. Durch das
Entgegenkommen des Staates, die Fref-
gebigkeit einiger Kunftfreunde und die
Verwendung einiger Referven konnte eine
Sammlung von Kanonen und Handfeuer-
waffen, welche der bekannte Dr. R. Forrer
in Straßburg, ein gebürtiger Schweizer,
im Verlaufe von etwa dreißig Jahren an-

gelegt hatte, erworben werden. Die AuL
ftellung der neuen Erwerbung hat bereits
ftattgefunden.
Dem Mufeum der Stadt Genf machte
die Familie Lachenal eine u. a. die foL
genden Kunftwerke enthaltende Schen-
kung: Eine vollftändige Sammlung von
altem Schweizerglas, das Porträt Adrian
Lachenals von Hodler, die Bronzebüfte
Lachenals von Wibert.
AUSSTELLUNGEN
Parifer Ausftellungen. In der Ga-
lerie de l'Effort moderne fand im Februar
eine Ausftellung neuer Gemälde von
Fernand Leger ftatt. — Im Mufee Gal-
liera hat im Februar der 41. Salon der
Aquarelliften ftattgefunden. — In der
 
Annotationen